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Grid Computing
Prof. Dr. José L. Encarnação
Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD)
Symposium des Feldafingerkreises 2005
„Forschen für die Internetgesellschaft:Trends Technologien, Anwendungen“
Bad Honnef, 17. Januar 2005
Seite 2Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Thesenpapier Grid Computing
1. Genese
2. Hypothesengerüst
3. Anwendungsreife
4. Handlungsempfehlungen
Seite 3Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Was ist Grid-Computing?Begriff: geprägt im Jahre 1999 durch die Autoren der “Grid-Bibel”
Ian Foster, Argonne National LaboratoryCarl Kesselman, Information Sciences Inst., USC
Fokussierung verschiedener IT-Entwicklungeauf einen Begriff
Kernthema: Gemeinsame Nutzungvernetzter Ressourcen
Genese - I
Seite 4Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Die „Vision“ Grid
IT-Leistungen sind als „utility“ verfügbar wie Wasser, Gas und Strom
Abrechnung nach Verbrauch
Garantierte Verfügbarkeit, Sicherheit und Qualität
Ort der Erzeugung ist irrelevant
Genese - II
Seite 5Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Die „Vision“ Grid
Grid: Definierte Menge von Ressourcen (Rechner, Speicher, Netze,Sensoren, Software, Daten), per Internet verbunden
Abrechnung nach Verbrauch
Grid Computing bedeutet
- einfache, einheitliche (und sichere) Nutzung der Grid-Ressourcen- koordinierte Ressourcen-Nutzung durch mehrere Benutzer
Grid Computing ist eine neue Abstraktionsebene:- Der Benutzer muss sich nicht mehr mit den Eigenheiten der einzelnen
Systeme auseinander setzen- Er interagiert mit "dem Grid" und nicht mit einzelnen Ressourcen
Genese - III
Seite 6Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
In der Vergangenheit- Teure und schwache Netzwerke
Wachstumsraten 2001-2010:- Computer: Faktor 60- Netzbandbreite: Faktor 4000
Verteilte Ressourcen-Nutzung für immer mehr Anwendungen ökonomisch sinnvoll!
Genese - IV
Lokale Ressourcen-Nutzung ökonomisch zwingend
Abb. aus Scientific American, Jan. 2001
Grid-Computing: Warum jetzt?
Seite 7Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Thesenpapier Grid Computing
1. Genese
2. Hypothesengerüst
3. Anwendungsreife
4. Handlungsempfehlungen
Seite 8Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Compute-Grids:Bündelung verteilter Rechen-Ressourcen
Data-Grids:Gemeinsame Nutzung und Verarbeitung großer, verteilter Datenressourcen, Treibende Kraft: Hochenergiephysik (CERN)
Ressource-Grids:Virtualisierung von Rechen-Ressourcen, On-Demand-Computing
Service-Grids:SW-Services anbieten/ nutzen
Cooperation-Grids: Virtuelle Organisationen, Telekooperation
Grid-Ansätze in heutigen Projekten:
Hypothesengerüst - I
Seite 9Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Zentrales Thema der kommerziellen IT: Business Process Management
Ziel: Kosteneinsparung durch Optimierung der Prozesse
Früher: Vorherrschen von Einzellösungen- „Selbstgestrickte” Verknüpfungen von Anwendungen- Nachteile: Aufwendige Entwicklung, unflexibel, kaum wartbar
Moderner Zugang: Service-orientierte Architektur (SOA)
Kapselung von Anwendungskomponenten in „Web Services”
Integrationsplattform: Zusammenbau von Services zu Prozessen
IT-Umsetzung von Geschäftsprozessen
Hypothesengerüst - II
Seite 10Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Weiterentwicklung des WWW:- Erste Schritte: Serverseitiges Scripting (z.B. ASP)- Aufruf von „Services“ statt (statischen) Dokumenten
Verschieden SW-Plattformen für Web-Services, z.B.:- .NET (Microsoft)- WebSphere (IBM)- WebLogic (Bea)
Interoperabilität gewährleistet durch Standards, insbesondere:- WSDL (Web Service Description Language)- SOAP (Simpel Object Access Protocoll) Moderner Zugang: Service-
orientierte Architektur (SOA)
Internationale Standardisierung: W3C / OASIS
Was sind Web-Services?
Hypothesengerüst - III
Seite 11Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Beschreibung NUR der äußeren Schnittstelle:
- Name des Services (Port-Type), z.B. „connectCRM“
- Zur Verfügung gestellte Funktionen (Operations), z.B. „getCustomerAdress“, „sendChristmasCard“, …
• Definition der Input-Nachricht (XML, Input-Message)
• Definition der Output-Nachricht (XML, Output-Msg.)
Interne Details bleiben der Außenwelt verborgen!
Beschreibung in XMLSyntax: Web Service Description Language (WSDL)
Unabhängigkeit von Betriebssystem und Programmiersprachen
Standardisiertes Protokoll zur Kontaktaufnahme zwischen Services: Universal Description Discovery and Integration (UDDI)
Anatomie eines Web-Services?Hypothesengerüst - IIIa
Seite 12Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Nutzung von Web-Services
Hypothesengerüst - IIIb
Kunde:Service-Aufruf
Kunde:Service-Aufruf
Service Broker(UDDI)
Service Broker(UDDI)
Dienstleister:Service-Angebot
Dienstleister:Service-Angebot
Service registrieren
Service aufrufen
Service
finden
Kommunikation mitSOAP = http + XML
Ergebnis
Seite 13Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Unabhängigkeit von Hardware, Betriebssystem, Anwendungsserver …
Klare Schnittstelle zwischen Services
Alle Kommunikation in Klartext (XML)
Vollständige Kapselung der darunter liegenden „Legacy“-Anwendungen
Erleichterte Wiederverwendung (Baukasten)
Gründe für den Erfolg der Web-Service-Idee
Hypothesengerüst - IV
„Objektorientierte Programmierung auf höherer Stufe“
Seite 14Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
OGSA/OGSI wird zur Basis des Web-Service-Standards WSRF (Web Service Resource Framework)
Standardisierung im OASIS WSRF Technical Committee
Grid-Service-Technologie kommt in den „Mainstream“
Größtes technisches Problem bei der Integration:
- Einige Grid-Services sind „stateful“
- Web-Services sind „stateless“ (gedächtnislos)
Konvergenz von Web- und Grid-Services
Hypothesengerüst - IVa
Neueste Entwicklung:
Seite 15Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Grid-Technologie eröffnet keine „grundsätzlich“ neuen Möglichkeiten
Verteiltes Rechnen, Meta-Computing, Föderierung von Datenarchiven, sichere Kommunikation etc. gab es auch vorher
Antidot gegen “Grid-Hype”
Hypothesengerüst - V
Grid-Technologie zielt auf Vereinfachung:
- Standard-Services statt vielfache Eigenentwicklungen
- Flexibilität statt „festverdrahteter“ Lösungen
Viele Anwendungen erst dadurch ökonomisch sinnvoll
Aber:
Seite 16Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Thesenpapier Grid Computing
1. Genese
2. Hypothesengerüst
3. Anwendungsreife
4. Handlungsempfehlungen
Seite 17Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Internationaler Kontext
• Advanced Cyberinfrastructure Program (ACP) der NSF• Jährliches Fördervolumen: 1 Milliarde $• Einzelheiten: http://www.cise.nsf.gov/sci/reports/toc.cfm
• Umfangreiche Ausschreibungen im 6. Rahmenprogramm der EU• Seit 2001: U.K. eScience-Programm, Förderung: 40 M£ / Jahr• Deutschland: eScience Initiative, Industrie-Grid, …
In Europa:
In den USA:
Qualitative Bewertung - I
Seite 18Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Angebot von Services für externe Nutzer
Qualitative Bewertung - II
Beispiel: Zugriff auf Erdbeobachtungs-Datenarchive des DLR:
Grid-Service-Interface für externe NutzerVereinheitlichung des Zugriffs auf verschiedene Archive(ESA, CEOS, …)Dadurch „Federation” von Archiven im Grid möglich„Added-Value-Services” können auf Standard-Interfaces aufbauenBereits Grid-Projekte bei
- ESA ESRIN- CEOS Grid Task Force
Seite 19Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Gemeinsame Ressourcen-Nutzung im Grid
Qualitative Bewertung - III
Ressourcen: Computer, File-Systeme, Großanlagen (?)
Aufbau eines firmenweiten „Resource Grid“Einbeziehung von Compute-Ressourcen außerhalb der Firma, z.B.: HPC-Portal bei HWW /http://www.hpcportal.de), „pay-per-use“
Seite 20Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Thesenpapier Grid Computing
1. Genese
2. Hypothesengerüst
3. Anwendungsreife
4. Handlungsempfehlungen
Seite 21Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Bmbf-Inititiative “Grid-Strategien in der Wirtschaft”
Handlungsempfehlungen - I
Beschreibung aktueller industrieller Grid-Szenarien
Erkundung zukünftiger Szenarien
Definition spezifischer Anforderungen der Wirtschaft an Grid-Software
Identifikation zukünftiger Grid-Anwendungen und industrie-relevanter Forschungsthemen
Positionspapier, Empfehlungen für Fördermaßnahmen
Ziel:
Seite 22Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Virtual Enterprises
Handlungsempfehlungen - II
Großes Potential in verteilten Organisationen
Einrichtungen, die an einer gemeinsamen Aufgabe arbeiten bilden eine virtuelle Organisation
- Projekte- Hinzunahmen externer Partner
Wesentlicher Nutzen der Grid-Technologie: Umfangreiche Sicherheitsmechanismen für Zugriffskontrolle und Kommunikation
Vereinheitlichung der Nutzung der dezentral verteilten HPC-Ressourcen durch Grid-Infrastruktur
Virtuelle Organisationen auf Projektebene:
Seite 23Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Vorteile der neuen Architektur
Handlungsempfehlungen - III
Entwicklung einer Suite von speziellen Einzelkomponenten zu Anwendungskomponenten + generischen Middleware-Services
Verbesserte Wiederverwendbarkeit der Services durch Abstraktion von den Objektdetails
Übergang von - gemeinsamem Objektmodell und Daten-Schema zu- offenen, dynamischen Schemata (XML) + Übersetzungs-Service
(XSLT)Komponenten leichter separat zu entwickeln
Daten-Architektur jetzt WebDAV-enabled; einfacher anpassbar an verschiedene Umgebungen
Seite 24Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
Die bleibende Herausforderung: Interface-Semantik
Handlungsempfehlungen - IV
Fundamentales Problem beim Datenaustausch zwischen Web- bzw. Grid-Services:exakte Datendefinition / Transformation zwischen Formaten
Definition und Standardisierung von Interface-Semantiken:größte Ungelöste Aufgabe des Grid-Computing
Seite 25Feldafinger Kreis 17.01.05 – Grid Computing
nwendungsreife
hoch
mittel
gering- - =- + + +
Wettbewerbsstellung Deutschland
GRID2002
GRID2006
GRID2010