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. , 1 ~T ~ l Zeitschr. f. Untersuehullg 672 R C f e r a~; e'--Wurzelgew~ichse, Gemtise u" s°ns~" pnanzL ±~ anrungsm:[d. Nahr.- u. GenulimitteL Patents. Franz Sehmidin Mainz: Verfahren zur Herstellung eines aufBrot oder dergl, streichf~higenNahrungsmittels ausMilch, insbesondere:Hagermilch und Obst oder Obstsaft. D.R.P. 169 911vom 2. 0ktober1904. (Patentbl. 1906, 27,1075.) -- Die Erfindang strebt eine zweckmafiige Verwertuug yon Magermitch dureh Schaffung eines neuen Nahrungsmittels an, welches in nahezu unbegrenzter Weise konsumf~hig ist. Das zar Erreichung dieses Zweckes benutzte Verfahren besteht darin, daI~ Magermilch in bekannter Weise mit oder ohne Zusatz yon Zucker oder Syrup abgedampf~ wird, bis sie etwa dm Kon- sistenz eines Syrups angenommen hat, und daft ihr dann ein aus Obst gewonnenes Mus oder Salt zugesetzt, wird, der ebenfalls vorher etwa his zur Syrupkonsistenz abgedampft ist. Die Mischung wird dann welter abgedampft, bis eine Probe nach dem Erkalten streichfithige Be- schaffenheit zeigt. Das Verh~ittnis yon Milch und Obst braueht kein bestimmtes zu seth, ea kann vielmehr in erheblichen Grenzen schwanken, je nachdem man ein mehr obstartiges Pro- dukt haben will oder nicht. Das fertige Produkt ist entweder musartig oder bet manehen Soften Obst auch geleeartig. Dr. Julius Ephraim in Berlin: Verfahren zur Herstelhng yon Friichte- Zuckerpr~iparaten. D.R.P. 169650 yore 19. Mat 1903. (Patentbl. 1906, 27, 992.) ~ Das Verfahren besteht darin, daft InvertzuckerlSsungen derarti~,~ konzentriert werden, dail die LSsungen krystallisationsf~hig stud, indem die Dextrose krystaUisiert. Zu diesen konzentrierten L(isungen bezw. auskrystallisierten Massen setzt man die mSglichst fein zerkleinerten frischen Frtlchte and veranla-~t eine mSglichst gleichmaSige Mischung. Die ausgeschiedenen Krysta]le, die nicht miteinander verwachsen stud, sondern einze]ne Individuen bilden, halten das Fl-acht- fleisch fest und fein verteillb, sodal~ ein Zubodensetzen nicht stattfindet. Die Menge der zu- gesetzten Friichte wird mit Rticksieht auf die Konzentration der Masse derartig gewi~hlt, da~ die entstehende Mischung h~fchstens zwischen 25 und 30% Wasser enth~lt. ¥orteilhaft wird eine unter 25o/0 Wasser enthaltende Masse gew~hlt. Man verwendet vornehm]ieh Frilchte, welche S~uren enthalten, z. B. Orangen, Citronen, Johannisbeeren, Erdbeeren, Himbeeren und dergl., well konzentrier~e Inver~zuckersyrape sich a]s krystallisationsf~ibiger erweisen, wenn sic sauer bezw. mit sauerlichen Friichten zusammengebracht werden. A. Oelker. Wurzelgew~ichse, Gemiise und sonstige pflanzliche Nahrungsmittel. E. Parow: Untersuchung gefrorener KartoffeIn (Chui~o) aus Boll vien. (Zeitschr. f. Spiritusind. 1905, 28, 405.) -- Das Kartoffelprodukt ,,Chufio" ist eine Dauerware, die namentlich in Bo]ivien hergestellt wird. Die Kartoffeln werden auf die Erde geschfittet und mit Wasser iibergossen; innerhalb ether ~Naeht erfrieren sie and werden nun von den Eingeborenen unter l~ber]egen eines Brettes zertreten, dann wieder der bet der gro~en tt5henlage (3500 m ft. d. M.) ~iul3erst trockenen Luft und der Kiilte ausgesetzt, wodurch den Kartoffeln schliel31ich dasWasser bis auf etwa 15 °/o entzogen wird; die Masse wird steinhart und erlangt unbegrenzte ttalt- barkeit. Die Untersuchung dieser Konserve ergab folgendes: Dutch Abschl~mmen konnte St~irke aus der feingemahlenen Substanz nicht gewonnen werden; dies gelang erst, als die Karto~feln 24 Stunden in Wasser eingeweicht waren. Die Verzuckerung ging ziemlich schnell vor sich, die Vergiirung verlief normal. Bet der chemischen Analyse wurde erhalten: Wasser 14,54 °/o, Protein 6,00 °]0, Fett 0,52 °/o, stickstoff- freie Extraktstoffe 74,~0O/o, Rohfaser 1,65°]o, Asche 2,840]0, eine Zusammensetzung, die der yon in Deutschland hergestellten Trockenkartoffeln ann~ihernd gleich ist. G. Sonntag. J. ltockauf: Eine angebliche Lorchelvergiftung. (Wiener klinische Wochenschr. 1905, 18, 1058--1060.) -- Aus Anlal5 ether angeblich dureh Loreheln verursaehtenVergiftung wurden frische Lorche]n (Heivelia eseulenta) auf ihre Giftigkeit hin untersucht. Weder bet Menschen, noch bei Katzen traten nach dem Genul~ ver- schiedener aus den Lorcheln durch Kochen oder Dfinsten hergestellter Speisen irgend- welche StSrungen des Befindens auf. Selbst der wiisserige Auszug des mit verdfinntem Alkohol erhaltenen Extraktes yon 650 g Lorcheln erwies sich bet einem ttunde als nicht giftig. -- Im vorliegenden Falle hat hSehstwabrscheinlich eine andere Ursache die Erkrankungen veranla~t. G. Sonntag.

Wurzelgewächse, Gemüse und sonstige pflanzliche Nahrungsmittel

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Page 1: Wurzelgewächse, Gemüse und sonstige pflanzliche Nahrungsmittel

. , 1 ~T ~ l Zeitschr. f. Untersuehullg 672 R C f e r a~; e'--Wurzelgew~ichse, Gemtise u" s°ns~" pnanzL ±~ anrungsm:[d. Nahr.- u. GenulimitteL

P a t e n t s .

Franz Sehmidin Mainz: V e r f a h r e n z u r H e r s t e l l u n g e i n e s a u f B r o t o d e r dergl , s t r e i c h f ~ h i g e n N a h r u n g s m i t t e l s a u s M i l c h , i n s b e s o n d e r e : H a g e r m i l c h und Obs t o d e r O b s t s a f t . D.R.P. 169 911vom 2. 0ktober1904. (Patentbl. 1906, 27,1075.) - - Die Erfindang strebt eine zweckmafiige Verwertuug yon Magermitch dureh Schaffung eines neuen Nahrungsmittels an, welches in nahezu unbegrenzter Weise konsumf~hig ist. Das zar Erreichung dieses Zweckes benutzte Verfahren besteht darin, daI~ Magermilch in bekannter Weise mit oder ohne Zusatz yon Zucker oder Syrup abgedampf~ wird, bis sie etwa dm Kon- sistenz eines Syrups angenommen hat, und daft ihr dann ein aus Obst gewonnenes Mus oder Salt zugesetzt, wird, der ebenfalls vorher etwa his zur Syrupkonsistenz abgedampft ist. Die Mischung wird dann welter abgedampft, bis eine Probe nach dem Erkalten streichfithige Be- schaffenheit zeigt. Das Verh~ittnis yon Milch und Obst braueht kein bestimmtes zu seth, ea kann vielmehr in erheblichen Grenzen schwanken, je nachdem man ein mehr obstartiges Pro- dukt haben will oder nicht. Das fertige Produkt ist entweder musartig oder bet manehen Soften Obst auch geleeartig.

Dr. Julius Ephraim in Berlin: V e r f a h r e n zu r H e r s t e l h n g yon F r i i c h t e - Z u c k e r p r ~ i p a r a t e n . D.R.P. 169650 yore 19. Mat 1903. (Patentbl. 1906, 27, 992.) ~ Das Verfahren besteht darin, daft InvertzuckerlSsungen derarti~,~ konzentriert werden, dail die LSsungen krystallisationsf~hig stud, indem die Dextrose krystaUisiert. Zu diesen konzentrierten L(isungen bezw. auskrystallisierten Massen setzt man die mSglichst fein zerkleinerten frischen Frtlchte and veranla-~t eine mSglichst gleichmaSige Mischung. Die ausgeschiedenen Krysta]le, die nicht miteinander verwachsen stud, sondern einze]ne Individuen bilden, halten das Fl-acht- fleisch fest und fein verteillb, sodal~ ein Zubodensetzen nicht stattfindet. Die Menge der zu- gesetzten Friichte wird mit Rticksieht auf die Konzentration der Masse derartig gewi~hlt, da~ die entstehende Mischung h~fchstens zwischen 25 und 30% Wasser enth~lt. ¥orteilhaft wird eine unter 25o/0 Wasser enthaltende Masse gew~hlt. Man verwendet vornehm]ieh Frilchte, welche S~uren enthalten, z. B. Orangen, Citronen, Johannisbeeren, Erdbeeren, Himbeeren und dergl., well konzentrier~e Inver~zuckersyrape sich a]s krystallisationsf~ibiger erweisen, wenn sic sauer bezw. mit sauerlichen Friichten zusammengebracht werden. A. Oelker.

W u r z e l g e w ~ i c h s e , G e m i i s e u n d s o n s t i g e p f l a n z l i c h e N a h r u n g s m i t t e l .

E. P a r o w : U n t e r s u c h u n g g e f r o r e n e r K a r t o f f e I n ( C h u i ~ o ) a u s B o l l v i e n . (Zeitschr. f. Spiritusind. 1905, 28, 405.) - - Das Kartoffelprodukt ,,Chufio" ist eine Dauerware, die namentlich in Bo]ivien hergestellt wird. Die Kartoffeln werden auf die Erde geschfittet und mit Wasser iibergossen; innerhalb ether ~Naeht erfrieren sie and werden nun von den Eingeborenen unter l~ber]egen eines Brettes zertreten, dann wieder der bet der gro~en tt5henlage (3500 m ft. d. M.) ~iul3erst trockenen Luft und der Kiilte ausgesetzt, wodurch den Kartoffeln schliel31ich dasWasser bis auf etwa 15 °/o entzogen wird; die Masse wird steinhart und erlangt unbegrenzte ttalt- barkeit. Die Untersuchung dieser Konserve ergab folgendes: Dutch Abschl~mmen konnte St~irke aus der feingemahlenen Substanz nicht gewonnen werden; dies gelang erst, als die Karto~feln 24 Stunden in Wasser eingeweicht waren. Die Verzuckerung ging ziemlich schnell vor sich, die Vergiirung verlief normal. Bet der chemischen Analyse wurde erhalten: Wasser 14,54 °/o, Protein 6,00 °]0, Fett 0,52 °/o, stickstoff- freie Extraktstoffe 74,~0O/o, Rohfaser 1,65°]o, Asche 2,840]0, eine Zusammensetzung, die der yon in Deutschland hergestellten Trockenkartoffeln ann~ihernd gleich ist.

G. Sonntag. J . l t o c k a u f : E i n e a n g e b l i c h e L o r c h e l v e r g i f t u n g . (Wiener klinische

Wochenschr. 1905, 18, 1058--1060.) - - Aus Anlal5 ether angeblich dureh Loreheln verursaehtenVergiftung wurden frische Lorche]n (Heivelia eseulenta) auf ihre Giftigkeit hin untersucht. Weder bet Menschen, noch bei Katzen traten nach dem Genul~ ver- schiedener aus den Lorcheln durch Kochen oder Dfinsten hergestellter Speisen irgend- welche StSrungen des Befindens auf. Selbst der wiisserige Auszug des mit verdfinntem Alkohol erhaltenen Extraktes yon 650 g Lorcheln erwies sich bet einem t tunde als nicht giftig. - - Im vorliegenden Falle hat hSehstwabrscheinlich eine andere Ursache die Erkrankungen veranla~t. G. Sonntag.

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1"2. Band. ] t ~ e f e r a t e . - - G~irungserscheinungen. 673 5. Dezeraber t906.J

P. Caries : A r t i s e h o e k e n - K o n s e r v e n . (Rev. intern, falsif. 1905, 18, 80--81.) - - Die Artischockenb6den, die allein zu Konserven benutzt werden k6nnen, sind au~erordentlich reich an Oxydase, die durch ihre Wirkung auf Gerbstoff oder andere oxydierbare Stoffe BraunfSrbung hervorruft. Als Mittel zur Konservierung kann dienen kurzes Aufkoehen mit Wasser. Vorzuziehen ist die :Behandlung mit verdfinnten (2--10°/o-igen) S~uren in der Kitlte. Aul3er der Schwefligen Siiure sind anwendbar Citronens~ure und Weinsiiure. :Die Artisehoekenb5den werden ffir eine Stunde in die S~ure gelegt, dann herausgenommen, endgtiltlg zubereitet und wieder eine Stunde lang in der S~iure gelassen. Hierauf werden sie abgespfil~, gewfirzt, eingelegt und sterili- siert. Eiserne Geriite sind zu vermeiden. So behandelt bleiben sie in Bfichsen test und weii~. G. Sonntay.

Haupt : E i n i g e s t i b e r g e w g s s e r t e n S p a r g e l . (Pharm. Centralhalle 1905, 46, 661--662.) - - Verf. besprieht die Arbeit van R. S c h u l z (Konservenzeitung 1905, 163) fiber die Wasseraufnahme und Ausiaugung van N/ihrsalzen aus dem Spalgel. S e h u l z , der bet seinen Versuchen das Wasser erneuerte, land eine gr5I~ere Wasseraufnahme und grSt~ere Auslaugung, wie W i n d i s c h und S c h m i d t (Z. 1904, 8, 352), die dasselbe Wasser drei Tage ]ang einwi>ken liei3en, und glaubt, dal3 hier eine bakteriologische Zersetzung vat sieh gegangen ist. Verf. ist dagegen der Ansicht, dag diese Difierenz einfaeh in den osmotischen Gesetzen ihre Erkliirung finde, und glaubt, dal~ es vielleicht mSglich wSre, dutch Zusatz bestimmter Salze zum Wasser den Stoffaustausch bedeutend zu verlangsamen. Far die Wasseraufnahme ist es nicht gleichgfiltig, wie lange der SpargeI vorher gestoehen war, da eimna] Luft in die ver- letzten Stellen dringt und ferner die MSgliehkeit vorliegt, dat3 van einigen Zellenlagen unter der Schnittfl~iehe eine verkorkte Zellschicht gebildet wird, wie dieses bet ver- letzten Kartoffelknollen vielfach geschieht; dadurch wird dann die Wasserau{nahme sehr verlangsamt. Der l~=~thrstoffverlust ist naeh S c h u l z helm W~ssern nur gering, niimlieh 2 °/o Extrakt und 4,65 °/o der 16sliehen Mineralstoffe, w~ihrend der Verlust bet der Behandlung in der Kfiche 39,59°/o des Extraktgehaltes und 49,50°/o des Mi- neralstoff~ehaltes betr~gt. J. Tillmans.

P a t e n t e .

Giovanni Batista Rafetto in New York: V e r f a h r e n zum Kochen van EdeI- k a s t a n i e n . D.R.P. 169910 vain 14. September 1904. (Paten~bl. 1906, 27, 1075.) - - Beim Kochen van Edelkastanien (~¢Iaronen) verfuhr man bisher in der Weise, da~ man nach vor- herigem Entfernen der iiu~eren Schalen die noch mi~ den inneren Frtichthfillen oder H~tuten behafteten Kerne in Wasser abkochfie. Bei diesem Verfahren zerfie]en abet die Maronen ztun grofien Tell uud verloren dadurch an WerL Dieser Ubelstand wird nun dadurch besei~igL daft man die Kas~anien zun~tchst: van den $iu~eren Schalen und den Fruchthtillen befreit, die Kerne einzeln in zweckentsprechende Schutzhfillen aus Gewebestoff oder Papier, am besten Pergamentpapier, einwickelt und sie so, oder nachdem man sie in einen grSlieren Sack oder Beutel eingeftillt hat, abkochL Selbstverstlindlieh lii~t sich dieses Verfahren auch zum Koeheu van anderen ~hnlichen Produkten anwenden. A. Oelker.

G h r u n g s e r s c h e i n u n g e n .

E. Buchner und W. Antoai : E x i s t i e r t e in C o e n z y m f a r d ie Z y m a s e ? (Zeitschr. physiol. Chem. 1905, 46, 1.36--154.) - - A. H a r d e n und W. Y o u n g haben vor kurzem (Journ. of Physiol. 1905, 32, 1~o. 1) mitgeteilt, dal3 die Gi~rwirkung des HefepreBsaftes auf Zucker durch Zusatz van aufgekochtem, setbst nicht mehr g~irkriiftigem Prel~saft wesentlich erhSht werden kann. Sie waren zun/ichst geneig~., in dem gekochten und filtrierten Safte einen Bestandteil anzunehmen, welcher den van frfiheren Beobachtern beschriebenen Cofermenten ~hnlich ist (M a gn us , Zeitschr. physiol. Cheln. 1904, 42, 152), fanden jedoch spiiter, dab ein Zusatz van Alkali- phosphaten far die G~irwirkung des Sates van Bedeutung set. - - Bet dem grol3en Interesse, den tier ~achweis eines Coenzymes far die Zymase verdient, haben Verff.

N. o~. 43