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„Es gibt noch andere Dinge im Leben als Bier, aber Bier macht diese anderen Dinge einfach angenehmer.“ (Stephen Morris, Schriftsteller) Brauereien in der Region Die schönsten Traditions- & Familienbrauereien im Portrait SPECIAL

XAVER Special - Brauereien in der Region

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Das Special rund ums Bier unserer XAVER-Juli-Ausgabe 2010.

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Page 1: XAVER Special - Brauereien in der Region

„Es gibt noch andere Dinge im Leben als Bier, aber Bier macht diese anderen Dinge

einfach angenehmer.“(Stephen Morris, Schriftsteller)

Brauereien in der RegionDie schönsten Traditions- &

Familienbrauereienim Portrait

SPEC

IAL

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Historie und AusstoßAngefangen hat alles in den 1860er Jahren, als Albert Stiew-ing und C. Fr. Ankele im aufstrebenden Aalener Stadtbezirk Wasseralfingen ein Gelände erwarben und den Bau einer Brauerei vermeldeten. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Mit den Schwäbischen Hüttenwerken gab es genug Arbeiter in der Region, die gute Infrastruktur durch Straßenbau und Eisenbahn ergänzte die überaus günstigen Standortfaktoren. 1873 stieg Josef Schabel als Geschäftsführer in die von An-ton Ebert erworbene Brauerei mit ein und führte sie bis ins hohe Alter. In seine Fußstapfen stieg Sohn Virgil Schabel. Dieser führt das Unternehmen bis heute und ist mit seinen 93 Jahren bei jeder wichtigen Entscheidung mit dabei. Eine Kontinuität, die sich auszahlt: Die Löwenbrauerei Wasseral-fingen ist heute mit einem Ausstoß von rund 4.000 Litern Bier pro Stunde die größte Brauerei des Ostalbkreises.

LÖWENBRAUEREI WASSERALFINGEN„Unser Bier ist mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum von drei Monaten versehen - und das machen wir ganz bewusst so, denn das ist die Garantie für ein frisches Bier.“

Ralf Löffler

Es gehört zur Aalener Region wie der geschichtsträchtige Spion oder das Limesmuseum: Wasseralfinger Bier. Mit zwei Sorten - nämlich Pils und Spezial - hat die traditionsreiche Löwenbrauerei Wasseralfingen aus dem Aalener Vorort längst Kultstatus im gesamten Ostalbkreis erreicht. Und das

Erfolg durch Verzicht Das Erfolgsgeheimnis liege „ganz klar im Verzicht“, erklärt Geschäftsführer Ralf Löffler die Unternehmensphilosophie. Weniger ist mehr, lautet die Devise. „Anstatt wie viele an-dere Brauereien eine schier endlose Produktpalette anzu-bieten, besinnt man sich in unserem Hause auf die Kern-kompetenzen.“ Und diese sind hochwertigstes Pils und Spezialbier herzustellen. So strebe man weder die Herstel-lung von Weizenbieren noch von einer alkoholfreien Pro-duktpalette an. Bier hat auch immer etwas mit Tradition zu tun, „und da sollte man sich als Hersteller nicht für jeden Trend verbiegen.“ Auch über eine Expansion denkt man im Hause nicht nach und strebt lediglich geringes Wachstum an. Das Verbreitungsgebiet erschließt einen relativ beschei-denen Umkreis von rund 50 Kilometern und obwohl durch-aus Anfragen von Außerhalb vorliegen, lehnt man dankend ab. Ein klar umrissenes Einzugsgebiet gehört für Schabel und Löffler zur Unternehmensphilosophie - kein Wachstum um jeden Preis.

Ständige Innovation„Wir arbeiten ständig daran, unsere Biere noch weiter zu verbessern“, betont Löffler und verweist auf die enormen technischen Innovationen hinter den Mauern der Brauerei. „Nur wer technisch auf dem neuesten Stand ist, kann ein op-timales Bier brauen.“ So investierte man im Jahre 2008/2009 beispielsweise in einen neuen Lagerkelleranbau für 1,5 Mil-lionen Euro. Investitionen, die nicht nur dem Endprodukt, sondern auch der Umwelt zu Gute kommen, denn man legt Wert auf energiesparende Anlagen. Bestritten werden die gesamten Investitionen aus eigenen Mitteln. Doch es sind Ausgaben, die sich lohnen - die Kunden sind mit „ihrem“ Wasseralfinger Bier hoch zufrieden.

Qualität und FrischeUnd die Nachfrage ist riesig: Obwohl die beiden Speziali-täten „Wasseralfinger Pils“ und „Wasseralfinger Spezial“ in vielen gastronomischen Betrieben in der Region erhältlich sind, bekannte sich Inhaber Virgil Schabel bereits in den 1950er Jahren zum Getränkefachgroßhandel. Heute laufen gut 70 Prozent des Absatzes über den Fachhandel. Und in einer Zeit, in der viele Marken Umsatzeinbrüche verzeichnen müssen, kann die Löwenbrauerei Wasseralfingen sogar stei-gende Absätze vorweisen. Dort erklärt man sich dies mit den zwei Prinzipien „Qualität und Frische“ - zwei Erkennungs-merkmale des Wasseralfinger Bieres.

sicher nicht zu unrecht, denn Wasseralfinger Bier ist „ge-braute Lebensfreude“ einer sympathischen Brauerei. Eine klare Unternehmenslinie, örtliche Verbundenheit und stän-dige Qualitätsoptimierung sind für Inhaber Virgil Schabel und Ralf Löffler zweifelsohne die Schlüssel zum Erfolg.

Gärkeller und Flaschenfüllerei

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Sie bekommen auch immer wieder Anfragen von außerhalb, ob man denn nicht Wasseralfinger Bier liefern könnte. Wächst da nicht der Gedanke an eine Expansion des Liefergebietes?Nein, denn das würde unserer Philosophie „we-niger ist mehr“ widersprechen. Unser Liefergebiet erstreckt sich „rund um den Schornstein“ und das soll auch so bleiben. Uns genügt es, wenn wir soviel Bier verkaufen, dass wir unseren 30 Mitar-beitern sichere Arbeitsplätze erhalten und unsere Investitionen aus eigener Kraft tätigen können, um ständig auf dem neusten technischen Stand zu bleiben. Wir streben nicht nach Gewinnmaxi-mierung.

Sehen Sie Bier als Trend oder Tradition?Ich würde sagen, es geht um die Kombination von beidem. Die junge Generation geht zwar häu-fig den trendigen Dingen nach, lässt sich aber in gewissen Situationen auch in den Schoß der Tradition zurückfallen. Da fühlt man sich sicher!

[Text: Björn Elsner]

Im Gespräch mit Ralf Löffler

XAVER: Der Slogan der Löwenbrauerei Wasseralfingen lautet „Gebraute Lebensfreude“ - was bedeutet Lebensfreude für Sie?Ralf Löffler: Den Slogan gibt es schon seit weit über 30 Jahren und es war auch wichtig, ihn über lange Zeit beizubehalten - er ist immer aktuell! Lebensfreude ist im Zusammenhang mit Bier ein gern genann-ter Begriff. Definieren kann man den wohl am besten, wenn man nach einem anstrengenden Arbeitstag den Feierabend mit einem frischen Bier ausklingen lässt. Da merkt man so richtig, welche Freude einem der Tag gemacht hat.

Worin unterscheidet sich ein Wasseralfinger Bier von den sogenannten Fernsehbieren?Die ausschlaggebende Unterscheidung leitet sich wohl aus der Frische ab. Die überregionalen Biere werden meist industriell gebraut und be-sonders behandelt, um über eine lange Zeit haltbar zu bleiben. Unser Bier ist mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum von drei Monaten verse-hen - und das machen wir ganz bewusst so, denn das ist die Garantie für ein frisches Bier.

Lagerkelleranbau

Brauereifront von 1933 - 1938 auf dem Rötenberg

Virgil Schabel

Kontaktdaten:LöWENBRAUEREI WASSERALFINGEN ANTON EBERT GMBH & CO. KGWilhelmstraße 16273433 Aalen-Wasseralfingenwww.wasseralfinger.de

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Sortiment„Bei Bier ist das genauso wie bei gutem Wein“, erklärt Alexander Caliz. „Zu verschiedenen Speisen und Anlässen wünscht sich der anspruchsvolle Biertrinker ganz unter-schiedliche Geschmacksrichtungen.“ Die Hirschbrauerei in Heubach folgt diesem Anspruch und beliefert die Region mit einem unglaublich breiten Sortiment: Im Jahresverlauf werden insgesamt 16 verschiedene Biersorten hergestellt, drei davon saisonal, der Rest ganzjährig. Neben dem tradi-tionellen Albfels Pilsner und dem Uralb Spezial braut man auch aromatische Hefe-Weißbiere, vollmundig-würziges Mär-zen und alkoholreduzierte sowie alkoholfreie Varianten.

DLG AuszeichnungDie hohe Qualität der Produkte wird zum einen durch die treue Kundschaft im Ostalbkreis und seinen Nachbarregi-onen manifestiert, zum anderen aber auch durch objektive Prüfinstitute. So schmückt sich das Hefeweißbier der Hirsch-brauerei Heubach neuerdings mit der DLG-Goldmedaille. „Wir bieten mit unseren Hefe-Weißbieren eine echte Alterna-tive zu den bayerischen Bieren an“, freut sich Thomas Mayer über die Auszeichnung, die für höchste Qualität steht.

Regionalität„Mit Albquellwasser gebraut“ steht als Leitspruch auf den Etiketten der Flaschen - weit mehr als ein Slogan: Für Mayer und Caliz ist das Einstellungssache: „Wir sitzen hier am Alb-trauf und verarbeiten das frische Quellwasser aus unseren zwei eigenen Quellen.“ Aber auch bei den verbleibenden Rohstoffen baut man voll und ganz auf die Region. „Unser Anspruch ist es, die bestmöglichen Rohstoffe zu Bieren mit Spitzenqualität zu verarbeiten“, bestätigt Caliz und ergänzt: „Sind diese nicht im direkten Umfeld zu finden, müssen wir ausnahmsweise ausweichen. Wir gehen aber nur in die Fer-ne, wenn es wirklich notwendig ist!“

Qualität als oberstes GebotQualität ist vom Ansetzen des Sudes, über die Gärung bis zur Reifung und schließlich den Weg zum Kunden das oberste Gebot. „Uns kann es nicht darum gehen, jeden Preiskampf mitzumachen und Bier nur möglichst billig anzubieten“, vermittelt Mayer einen weiteren Aspekt der Unternehmens-philosophie. „Bier ist ein Genussmittel und das erfordert höchste Qualität.“Höchste Qualität bietet die Heubacher Brauerei auch bei ih-ren alkoholfreien „Rosenstein Erfrischungen“, die nach wie vor, entgegen aller Trends, in der umweltfreundlichen Mehr-wegflasche aus Glas angeboten werden.

„Es ist uns wichtig, verschiedene Biere mit eigenstän-digem Charakter herzustellen. Das sind wir unseren Kunden schuldig!“

Alexander Caliz

HIRSCHBRAUEREI HEUBACH L. MAYER KG

Die Stadt Heubach ist reichlich bekannt für hochwertige Wä-sche, das einst zum Kult etablierte „Umsonst & Draußen“, den wundervoll idyllisch gelegenen Rosenstein sowie für seine lang zurückreichende Brautradition. Diese führen Tho-mas Mayer und Alexander Caliz in der fünften Generation mit dem Familienunternehmen „Heubacher Hirschbrauerei“ ambitioniert fort. Eine Sortimentsbrauerei, die die Heuba-cher Brautradition mit modernen Elementen versieht, Qua-lität als höchstes Leitziel hat und Verantwortungsbewusst-sein zeigt.

mit Albquellwasser gebraut

mit Albquellwasser gebraut

Braumeister Bastian Ziegler beim Würzestechen

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Verantwortungsbewusstsein Die Hirschbrauerei - ein Partner in der Region. So zieht sich auch der Leitgedanke - regionale Zulieferer zu bevorzugen und eng mit der Region verwurzelt zu sein - durch alle Un-ternehmensbereiche. Insbesondere ist die Heubacher Brau-er-Familie ein verlässlicher Partner der regionalen Vereine und Institutionen, was durch vielerlei Arten der Unterstüt-zung deutlich wird. Verantwortungsbewusst zeigt man sich im Hause „Hirschbrauerei“ ebenso in Sachen Prävention: „Uns ist es wichtig, den Genuss beim Thema Bier in den Vordergrund zu stellen“, berichtet Alexander Caliz und ver-weist auf verschiedene Aktionen in Kooperation mit dem Deutschen Brauerbund, die sich gegen Alkoholmissbrauch richten. „Wir bieten außer Radler keine Biermischgetränke an. Es ist nicht unser Ziel, Biere mit süßen Aromen zu über-decken, um Jugendliche zum Alkoholkonsum zu verführen.“ Bier als Genussmittel und Kulturgut für Erwachsene - ein großes, verantwortungsbewusstes Anliegen der Hirschbrau-erei. Auch Alkohol und Straßenverkehr passen absolut nicht zusammen, da sind sich die beiden Geschäftsführer unmiss-verständlich einig. „Um einen optimalen Biergenuss ganz ohne Alkohol garantieren zu können, haben wir uns bereits vor Jahren dazu entschieden, auch alkoholfreie Varianten an-zubieten“.

Im Gespräch mit Thomas Mayer und Alexander Caliz

XAVER: 16 Biere - 13 davon das ganze Jahr über. Wie erklärt sich eine solch breite Produktpalette, wie die Heubacher Brauerei sie anbietet?Alexander Caliz: Aus Überzeugung brauen wir Biere mit Charakter. Man muss bedenken, welche Geschmacksvielfalt man als Bierbrauer mit den wenigen benötigten Rohstoffen Malz, Hopfen und Wasser sowie der Gärungshefe erzeugen kann. Der Genießer hat bei uns die Auswahl, um für seinen Geschmack das richtige Bier zu finden: hell oder dunkel, glanzklar oder kellertrüb, hopfenaromatisch oder malzig, Bockbier oder alkoholfrei…

Ihre Biersorte „Altes Sudhaus“ füllen Sie in kultigen und hochmodernen Longneck-Flaschen ab. Ist es für Ihr Unter-nehmen wichtig, als Brauerei trotz ausgeprägten Traditions-bewusstseins stets am Puls der Zeit zu sein?Thomas Mayer: Unser „Heubacher Altes Sudhaus dunkel“ passt in die Longneck-Flasche, es ist ein würziges Bier mit leichter Karamellnote, das auf der Party direkt aus der Fla-sche getrunken werden kann. Als Betrieb der Lebensmittel-branche ist für uns neben der Tradition ganz entscheidend, dass wir hinsichtlich der Qualitätsstandards und Lebensmit-telsicherheit immer in eine hochmoderne Technik und das Know-how unserer Mitarbeiter investieren.

Wie unterscheidet sich das Bier der „Hirschbrauerei“ von anderen Bieren?Alexander Caliz: Unsere Kunden lieben unser „Albfels Pils-ner“ wegen seines angenehm feinherben Hopfenbouquets. Deshalb legen wir sehr viel Wert auf hochqualitativen Aro-mahopfen und verwenden keine Bitterhopfen. Außerdem be-kommen unsere Biere ausreichend Zeit, im tiefen Keller bei Temperaturen um 0°C zu reifen und ihren feinen Geschmack zu entwickeln.

Der Sommer ist im Anmarsch - welches Bier aus Ihrem Sor-timent eignet sich am besten für eine Grillparty unter guten Freunden?Thomas Mayer: Ganz klar ein Heubacher Hefe-Weißbier, denn die meisten Speisen vom Grill sind sehr kräftig und da sollte man mit einem entsprechend aromatisch-voluminösen Bier entgegenhalten. Auch die klassische „Halbe“, das Heu-bacher Uralb Spezial, eignet sich super zur Grillparty.

[Text: Björn Elsner, Fotos: First Floor Studios Aalen, Björn Elsner]

Kontaktdaten:HIRSCHBRAUEREI HEUBACH L. MAyER KGHauptstraße 9973540 Heubachwww.heubacher.de

Unternehmer Thomas Mayer und Alexander Caliz im Sudhaus der Heubacher Brauerei

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„Bier von hier“ - genau diesen Gedanken wollen wir auch nach aussen transportieren.“

Andreas Kunz und Annette Hafner

LAMMBRAUEREI UNTERGRÖNINGEN

HistorieWer der Brauerei in Untergröningen einen Besuch abstat-tet, der kann im Brauereigasthof jede Menge Herzlichkeit erwarten. Mehrere Generationen arbeiten hier mit viel Herz- und Handarbeit zusammen. „Wir sind stolz, eine der letzten Brauereien mit angeschlossenem Gasthaus zu sein“, freut sich Andreas Kunz. „Das ist schon etwas ganz besonderes, denn hier können die Gäste ihr Bier aus erster Hand, quasi direkt aus der Brauerei trinken“. Und tatsächlich, in den traditionsträchtigen Mauern des Lamms ist durch eine rusti-kale Einrichtung, eine Kegelbahn, herzhaft-schwäbische Kü-che und reizvoller Nostalgie ordentlich Wohlfühlatmosphäre geschaffen. Immerhin leitet Andreas Kunz das Unternehmen bereits in sechster Generation: 1830 übernahm Ambrosius Kunz die Gaststätte und baute die Brauerei auf. Heute reicht das Einzugsgebiet rund 30 km, mit Zeltverleih sogar 80 km, in jede Himmelsrichtung. So werden auch in Szenelocations, wie dem Bistro Exil und dem Abwärts in Schwäbisch Gmünd, Biere der Lammbrauerei angeboten. Im Aalener Raum sind die Spezialitäten unter anderem im Café Samocca, im Club Rock it, dem Kino am Kocher und dem Frapé erhältlich.

Herrlich im Kochertal liegt das schöne Dörfchen Untergröningen, der Geburtsort des in der Region beliebten Lammbräu Bieres. Familie Kunz bietet mit ihrer urigen Brauereigaststätte und einem umfangreichen Eventangebot - neben hausge-machtem Bier - noch eine ganze Menge mehr an: Hier können die Besucher Bier im wahrsten Sinne des Wortes erleben.

EventangebotKunz leitet gemeinsam mit seiner Schwester Annette Haf-ner die Brauerei und Gaststätte. Gemeinsam überlegte man sich, wie man die Kunden und Besucher Bier und schwä-bische Mentalität wahrhaftig erleben lassen könnte. Heute bietet die Lammbrauerei eine breite Palette an Events und Dienstleistungen an, die so in der Region einzigartig sind. Ob Brauereiführungen mit anschließender Rundumbewir-tung, Gästezimmer in idyllischer Atmosphäre oder ein er-lebnisreiches Brauereiwochenende - die Lammbrauerei ist ein Besuchermagnet im Kochertal. Ein weiteres besonderes Angebot ist das traditionelle Pauschalwochenende: Ab einer Gruppe von zehn Personen kann man mit dem Planwagen und einem Pferdegespann durchs Kochertal fahren - inklusi-ve Bierproben, mehrgängigen Menüs und einem Gästezim-mer im Hause Kunz. Am 03. und 04. Juli findet zum zweiten Mal das Kocherreiter-Bogenturnier statt. Nähere Informati-onen zu den Wochenend- und Ferienangeboten finden sich auf der Brauereihomepage www.lammbrauerei.de

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Sagenumwobenes Bier Eine weitere Besonderheit der Lammbrau-erei sind die Sagen, die sich um die Biere „Kocherreiter“ und „Bierappel“ ranken - die Sagengestalten finden sich heute sowohl auf den Etiket-ten, als auch in den - mit viel Liebe zum Detail gestalteten - Fenstern des Brauereigasthofes.Der Kocherreiter ist eine gespenstische Erscheinung mit dem Kopf unter dem Arm. In den Tiefen des Kochers und den angrenzenden Wäldern soll er seit Jahrhunderten sein Unwe-sen treiben und für viel Unheil sorgen - denn so manchen unrechten Bürger soll er schon in die Fluten des Kochers ge-zerrt haben. Doch auch der Kocherreiter hat eine gute Seite und so sagt man, er warne die Anwohner vor drohendem Hochwasser mit den Worten „Leut’ räumet auf, der Kocher geht raus!“Die Bierappel ist benannt nach der Magd Appolonia, die einst in einem Bierkeller des Schlosses arbeitete. Nach ih-rem Ableben allerdings blieb sie den Gewölben erhalten und treibt jede Menge Unsinn mit den Bediensteten, so soll sie beispielsweise eine diebische Bedienstete einst so er-schreckt haben, dass diese der Glaskrug aus der Hand fiel. Der besondere Service für BierfansNeben Brauerei, Festzeltverleih und Gastronomie hat Andre-as Kunz noch einen ganz besonderen Service für alle Bier-liebhaber und damit einen echten Ass im Ärmel: „Ab einer Menge von 2000 Litern brauen wir auch ganz individuelle Biere“, erklärt Kunz. Egal ob malziger, dunkler oder sonstige Sonderwünsche, man spreche alles gemeinsam mit dem Kunden ab und könne so „ganz persönliches Bier brauen“. Einzige Einschränkung: Das Reinheitsgebot von 1516 wird auf jeden Fall eingehalten.

Im Gespräch mit Annette Hafner und Andreas Kunz

XAVER: Sie stemmen Gasthof und Brau-erei mit insgesamt nur 14 Beschäftigten. Welche Vorteile sehen Sie darin?Andreas Kunz: Man hat natürlich einen viel besseren Kon-takt zu allen Mitarbeitern - da kann sich dann auch jeder mit dem Betrieb identifizieren. Wir haben Mitarbeiter, die gerne zur Arbeit gehen und das ist uns wichtig!

Das bedeutet aber auch viel Arbeit?Klar, aber bei uns packt jeder mit an und gemeinsam klappt das.

Letztlich wirkt sich dann die Übersichtlichkeit im Betrieb aber auch auf die Bierqualität aus, oder?Auf jeden Fall, denn jeder ist daran interessiert ein gutes Bier herzustellen! Jeder im Betrieb trägt große Verantwor-tung, damit wir optimales Bier herstellen können. Das fängt schon beim Abschmecken durch den Braumeister an und hört beim Transport auf.

Wie würden Sie die Biere der Lammbrauerei beschreiben?Als „Bier von hier“ und genau diesen Gedanken wollen wir auch nach außen transportieren.

[Text & Fotos: Björn Elsner]

Die historische Lamm-Brauerei Andreas Kunz und Annette Hafner

Kontaktdaten:LAMMBRAUEREI INHABER ANDREAS KUNZ E.K.Haller Straße 273453 Untergröningenwww.lammbrauerei.de

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HistorieIm Jahr 1789 beginnt die über 220 Jahre alte Brautradition der Ladenburger Brauerei. Joseph Fuchs - geborener Ellwan-ger - gründete damals in Neuler die Adlerbrauerei mit einer dazugehörigen Gastwirtschaft. Um die Jahre 1911 kam der erste „Ladenburger“ nach Neuler. Max Ladenburger, gebürtig von der Heimatsmühle, heiratete in die Familie ein und über-nahm die Adlerbrauerei. Die schwierigen Jahre zur Zeit des Dritten Reiches überstand dessen Sohn Karl Ladenburger. Erst im Jahr 1967 bekam die Adlerbrauerei ihren heutigen Namen - Brauerei Ladenburger. Über viele Generationen hin-weg ist die Brauerei nun in Familienbesitz; seit dem Jahr 2004 ist Karl-Friedrich Ladenburger mit in die Geschäftslei-tung eingestiegen, seit 2010 hat er übernommen. Er lebt die achte Generation des Familienunternehmens vor und setzt sich für die Zukunft der Brauerei ein.

Der schnellste Weg zu einem Ladenburger Bier mit dem „Bierfinder“Mit dem neu gestalteten Internetauftritt der Brauerei kön-nen die Kunden nun auch über einen Online-Shop weltweit die Biere der Brauerei Ladenburger einkaufen. Ein Highlight auf der neuen Seite ist der „Bierfinder“. Die Brauerei ist weltweit die erste und einzige Brauerei, die diesen Dienst anbietet. Stolz erzählt Karl-Friedrich Ladenburger von der neuen Funktion: Basierend auf google.maps kann man hier vom aktuellen, eigenen Standort die nächstgelegene Ver-triebsstelle des Ladenburger Bieres ausfindig machen. Mit diesem neuen Internetdienst zeigt die Brauerei Ladenburger einmal mehr, wie Tradition und neueste Technik verbunden werden können.

BRAUEREI LADENBURGER - NEULER„Bei uns hat jede Biersorte ihren eigenen Charakter “

Karl-Friedrich Ladenburger

Seit 221 Jahren wird in Neuler Bier nach traditionellen Rezepten gebraut. Die Ladenburger Brauerei ist aus dem landschaft-lich reizvoll gelegenen Ort nicht weg zu denken. Vor allem für das Weizenbier ist das Familienunternehmen in der Region sehr bekannt. Seit kurzer Zeit ist das Sortiment um das Hefeweizen alkoholfrei erweitert worden. Damit decken die Laden-burger alle Weizenbiere ab: Hefeweizen hell, dunkel, leicht, alkoholfrei und Kristallweizen.

Geschäftsführer Karl-Friedrich Ladenburger

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Mit Bier umgehen„Bier ohne Schaum geht nicht“, betont Karl-Friedrich Ladenburger und spricht damit einen wichtigen Punkt an, den er auch seinen Kunden vermitteln möchte. „Die Menschen sollen mehr Sensibilität für das Produkt bekommen“, so wie das beim Wein auch sei. Bier sei schließlich eines der reinsten Naturprodukte, welches nach dem äl-testen Lebensmittelgesetz - dem Reinheitsgebot - gebraut wird. Deshalb zeigt die Brauerei auf der neuen Internetseite genau auf, wie man mit Bier umgehen sollte und wie man es richtig genießt. Dabei spielt das Glas eine wichtige Rolle. „Bei uns landen Biergläser nicht in der Spülmaschine, sondern werden von Hand mit Bürste und Gläser-spülmittel gereinigt. Anschließend wird mit Was-ser ausgespült.“ Denn schon ein bisschen Fett im Glas vertreibt den Schaum des Bieres. Und der gehöre schließlich mit zum Biergenuss.

Qualität und Philosophie„Qualität ist das Maß aller Dinge“ - davon ist der Geschäftsführer überzeugt. Die modern eingerich-tete Brauerei ist mit neuester Technik ausgestat-tet, sodass beim Brauen eine gleichmäßig hohe Qualität erreicht werden kann. „Wir verkaufen nicht nur Bier, sondern auch Persönlichkeit“, sagt Herr Ladenburger und ver-spricht: „Wir kümmern uns persönlich um unsere Kunden, das ist uns wichtig!“

Im Gespräch mit Karl-Friedrich Ladenburger

XAVER: Was ist Ihr persönliches Ziel für die Brauerei?Karl-Friedrich Ladenburger: Irgendwann würde ich gerne die Brauerei an einen meiner Söhne übergeben. Das ist mein größtes persönliches Ziel!

Dann ist Tradition ein wichtiges Element in Ihrer Brauerei?Wir sind stolz auf unser Familienunternehmen, welches nun schon viele Generationen überstanden hat. Ziel ist es, Tradition und neueste Tech-nik zu verbinden.

Wie würden Sie das Arbeitsklima innerhalb des Unternehmens be-schreiben?Die familiäre Zusammenarbeit macht uns aus: Wir sind gut organisiert. Das ist ähnlich wie bei einem Fußballteam - jeder sollte alles können. Und so bleibt die Arbeit abwechslungsreich und jeder Mitarbeiter fühlt sich verantwortlich.

Was ist der Unterschied zwischen Ihrem Bier und Bieren von Brauerei-konzernen?Die großen Brauereien brauen ihre Biere neutral, ohne große Ge-schmackserlebnisse. Bei uns hat jedes Bier seinen eigenen Charakter, Pils zum Beispiel schmeckt herber, Export würziger und Weizenbier fruchtiger. Wir legen größten Wert auf traditionelle Herstellung, gepaart mit modernster Technik.

Wie ist das mit dem Bierbauch - ist da was dran?Das kommt darauf an. Lesen Sie es doch einfach auf unserer Internet-seite nach: www.ladenburger-bier.de

[Text & Fotos: Linda Müller]

Die moderne Abfüllanlage beim Familienunternehmen Ladenburger

Kontaktdaten:BRAUEREI LADENBURGER GMBHHauptstraße 1673491 Neulerwww.ladenburger-bier.de

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„Wir arbeiten aus der Region und mit der Region“. Steffen Manske

BRAUEREI HÄBERLEN - GAILDORF

Zutaten aus der RegionAlle Zutaten, welche zum Bier brauen benötigt werden - Malz, Hopfen und Wasser - stammen aus der Region. So bezieht die Brauerei bei-spielsweise den Hopfen von Anbaugebieten aus Tettnang und Spalt. Außerdem wird nur unbehandeltes Quellwasser für den Brauprozess verwendet. Dieses komme aus den Limpurger Bergen und Wäldern nur wenige Kilometer von der Brauerei entfernt, erzählt Christina Manske: „Eine Leitung bringt das hervorragende Wasser direkt zu uns in die Brauerei.“ Das sei etwas ganz Besonderes im Unternehmen und er-möglicht eine optimale Zutatenqualität.

Gaildorf liegt idyllisch im Kochertal. Der Fluss schlängelt sich direkt durch den Ort hindurch, vorbei an der Brauerei Häberlen. Eugen Ernst Häberlen gründete im Jahr 1875 die Brauerei in Gaildorf. In der fünften Generation leiten heute Christina und Steffen Manske das Familienun-ternehmen. Dazu gehören auch ein Getränkehandel und Festservice sowie ein Heimservice. Dreizehn motivierte Mitarbeiter stellen eine solide Grundlage für die Gaildorfer Brauerei dar.

Sortiment Spezial, Spezial dunkel, Zwickl und Edelpils - das sind die Produkte der Gaildorfer Brauerei. Zur Weihnachtszeit wird zusätzlich ein Festbier ge-braut. „Es gibt kein einheitliches Rezept für den Brauprozess“, erzählt Steffen Manske, es komme immer auf die Zutaten an.

[Text & Fotos: Linda Müller]

Umweltverträgliches BrauenSteffen Manske legt großen Wert auf umweltverträgliches Brauen. So verarbeitet man die Bierhefe und Biertreber in örtlichen Landwirt-schaften weiter. Außerdem werden nur Mehrweg-Bügelflaschen ver-wendet. „Bier ist energieaufwändig“, betont Steffen Manske. Deshalb will er auch weiter die Technik und den Energieverbrauch Schritt für Schritt optimieren - eine Solaranlage und ein Blockheizkraftwerk sol-len her. Durchschnittlich 97 Prozent der Energie kann Manske beim Würzekochen bereits zurückgewinnen. Ferner setzt das Unternehmen auf schwermetallfreie Bierkisten und auf den Verzicht von metallbe-dampften Bieretiketten.

Steffen Manske

Kontaktdaten:BRAUEREI EUGEN HÄBERLEN OHGKarlstraße 6674405 Gaildorfwww.brauerei-haeberlen.de

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STEFANSBRÄU - DINKELSBÜHL

Mit Liebe hergestellt„Wir haben jede Flasche bestimmt vier oder fünf Mal im ganzen Prozess in der Hand“, erzählt Beate Klein. Von Hand werden die abgefüllten Bügelverschluss-Flaschen mit Etiket-ten versehen und in Holzkisten verstaut. Stefan Klein ist stolz auf seine besonderen Produkte, die in der Region ein Geheimtipp sind. Er will lieber klein und speziell sein: „Je größer man ist, desto schwieriger wird es im gleichen Stil zu bestehen“, ist der Braumeister überzeugt. Trotzdem plant Stefan Klein seine Brauerei noch zu erweitern. Eine bessere Abfüllmaschine und weitere Lagertanks sollen her. „Dann wird es richtig voll in der Brauerei“, freut er sich.

Kleines, aber feines ProduktsortimentEin heller Zwickl und ein helles Weizen - das ist das Stan-dardsortiment des Dinkelbrauers. Zur Weihnachts- und Fa-stenzeit braut Stefan Klein noch einen dunklen Bock dazu. Und bald will er seinem Namen „Dinkelbrauer“ auch noch alle Ehre machen - sobald der Brauereiausbau fertig ist, möchte er sich an ein Dinkelbier heranwagen. Ziel sei es, im Sortiment noch mehr in die Breite zu gehen. Alle Biere sind naturtrüb und unfiltriert hergestellt mit Produkten aus der Region. Zwei Monate ist das Bier haltbar. Seine Produkte sind auf seinem Hof im Direktverkauf erhältlich.

[Text & Fotos: Linda Müller]

„Wir haben jede Flasche bestimmt vier oder fünf Mal im ganzen Prozess in der Hand!“

Beate Klein

Einer alten Legende nach heißt es, dass der so genannte Dinkelbauer die Stadt Dinkelsbühl gegründet hat. Er soll seinen Hof und eine kleine Kapelle durchziehenden Karmelitermönchen geschenkt haben. Mit der Klostergründung entstand eine Ansiedlung, die Stadt Dinkelsbühl. Seit dem Jahr 2007 gibt es dort nicht mehr nur die aus Stein gemetzte Statue des Din-kelbauers, sondern auch einen Dinkelbrauer - Diplom-Braumeister Stefan Klein. In einem alten Hofgut baute er außerhalb der Stadtmauern seine kleine, aber feine Brauerei auf. Gemeinsam mit seiner Frau Beate Klein verwirklicht er in einer idyl-lischen Umgebung seine Träume...

Kontaktdaten:DINKELBRAUER STEFANSBRÄUDIPLOM-BRAUMEISTER STEFAN KLEINWilhelmshöhe 191550 Dinkelsbühlwww.dinkelbrauer.de

Stefan Klein

Page 12: XAVER Special - Brauereien in der Region

Historie und AufstiegZwischen alten Fachwerkhäusern und engen Altstadtgas-sen stößt man in der Mauerstraße vor dem Eingang des Parkhauses „Alte Brauerei“ auf das alte Wirtshausschild mit einem goldenen Löwen - dem König der Tiere. Auf beiden Hinterbeinen steht er stolz aufgerichtet und zeigt seine Tat-zen in Richtung Kocher und Altstadt. In dem kleinen Fach-werkhaus am Eingang der Tiefgarage begann die Erfolgsge-schichte des Haller Löwenbräu-Bieres. Später errichtete der tüchtige Friedrich Erhard, der die Löwenbrauerei zur größten Brauerei der Stadt ausgebaut hatte, dort die Gärkeller der Brauerei. Das ehemalige Gasthaus „Löwen“ erinnert an die Anfänge der Haller Brauerei. Im Jahr 1724 begann die Haller Familie Deutelin neben fast zwei Dutzend anderen Braue-reien in Schwäbisch Hall ihr erstes Bier zu brauen. Zu ihrem Aufstieg verhalf vor allem der Bau eines neuen Sudhauses im Jahr 1903. Diese sogenannte „Backsteinburg“ prägt auch heute noch das Stadtbild in der urigen Haller Altstadt. Heute wird das charakterstarke Haller Bier in einer hochmodern eingerichteten Brauerei außerhalb der Stadtmauer gebraut. Seit neun Generationen befindet sich die Haller Löwenbrau-erei nun schon in Familienbesitz. Auf die Privatbrauerei, wel-che heute von Hans Firnkorn geleitet wird, sind vor allem die Mitarbeiter besonders stolz. Und wer zu den alten Wur-zeln zurückblicken möchte, kann im geschichtsträchtigen Gebäude und heutigen Gasthaus „Altes Brauhaus“ in der Mauerstraße genüsslich bei einem zünftigen Bier und lecke-rem Essen in den alten Zeiten schwelgen.

„Ein Bierbrauer braucht unbedingt eine gute Nase -und viel Gefühl für die Rohstoffe!“

Hermann Mayerle

HALLER LÖWENBRAUEREI

Herrlich gelegen am Kocher liegt die Schwäbisch Haller Altstadt mit ihren urigen Gässchen und geschichtsträchtigen Häusern. Die Salzsiederstadt steht für ein breites kulturelles An-gebot, idyllische Parks am Kocher entlang und die bekannten Freilichtspiele auf der großen Treppe vor St. Michael. Hier wird auch das Haller Löwenbräu-Bier gebraut.

Bier-Zutaten aus der Region„Ein Bierbrauer braucht unbedingt eine gute Nase und viel Gefühl für die Rohstoffe“, sagt Braumeister Hermann Ma-yerle. Ein bis zwei Malzlieferungen pro Woche gehen in der Brauerei ein; bis zu 300 Tonnen Malz passen in das Malz-Silo der Löwenbrauerei. Jede Lieferung wird vor der Annah-me gründlich von den Brauern auf Qualität kontrolliert. Mit den Mälzereien, die im Umkreis von 150 Kilometern um die Löwenbrauerei liegen, besteht seit Jahrzehnten eine gute Zusammenarbeit. Als Familienbrauerei nimmt die Haller Lö-wenbrauerei die Verantwortung für die Region sehr ernst.

Produkte und großes SortimentSechzehn Sorten, darunter auch viele saisonale Produkte, umfasst das Löwenbräu-Sortiment. Da ist für jeden Bierlieb-haber etwas dabei. Besondere Beachtung wird auch den Saison-Bieren geschenkt - so wurde vor kurzem ein ganz neues Hefeweizen gebraut. Dabei erinnern die Brauer sich an die regionalen Wurzeln und haben ein typisches Weizenbier nach dem württembergischen Ur-Rezept und dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. Zu alten Zeiten nannten die Bau-ern ihre Landschweine - die heute als Schwäbisch-Hällische Landschweine bekannt sind - liebevoll „Mohrenköpfle“. Da-her hat die Brauerei vor einigen Jahren das Trendbier „Moh-renköpfle“ auf den Markt gebracht, welches heute sogar über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist.

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Heimatverbundenheit85 Prozent des produzierten Bieres verkauft die Brauerei in der Region. „Die Kunden wollen heute immer mehr ‚back to the roots‘“, sagt Prokurist Peter Göhler. Auf die gelebte Heimatverbundenheit legt die Brauerei großen Wert. Daher ist auch die Partnerschaft zum Naturpark Schwäbisch-Frän-kischer Wald von großer Bedeutung.

Im Gespräch mit Peter Göhler

XAVER: Was für eine Bedeutung hat die Regionalität für die Löwenbrauerei?Peter Göhler: In der Region sind wir tief verwurzelt. Wir un-terstützen Vereine und soziale Projekte. Die Partnerschaft zum Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald ist ein wich-tiges Element für die „HaLö“ - so nennen uns die Menschen aus der Region.

Merken Sie trotz der Heimatverbundenheit der Menschen den Einfluss der großen Brauereikonzerne?Ja, das bekommen wir zu spüren. Der Bierpreis der großen Konzerne ist so günstig, das macht es für uns als regionale Brauerei nicht einfacher.

Welche Ziele hat die Brauerei innerhalb des Unterneh-mens?Wir wollen, dass sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren können. Der Privatbezug ist ebenfalls ein wich-tiges Element für ein gutes Arbeitsklima. Unsere Mitarbeiter sind motiviert und haben Freude an ihrer Arbeit!

Was braucht Ihrer Meinung nach ein Bierbrauer, um ein gutes Bier zu brauen?Ein Gespür für die Rohstoffe und viel Liebe zum Detail.

[Text & Fotos: Linda Müller]

KontaktdatenLöWENBRAUEREI HALLFR. ERHARD GMBH & CO. KGRitterstraße 674523 Schwäbisch Hallwww.haller-loewenbraeu.de

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BRAUEREI GOLD OCHSEN - ULM„Wenn man weiss, dass der Hopfen und die anderen Rohstoffe zur Bierherstellung direkt aus der Region kommen, schafft das eine sehr enge Verbundenheit!“

Stefan Voggesser

Idyllisch am Rande der Alb, an der Grenze zum Nachbarstaat Bayern und an den Ufern der Donau liegt Ulm. Be-kanntheit und vor allem Beliebtheit er-langte die Stadt durch das imposante Ulmer Münster, aber auch durch die Söhne und Töchter der Schwaben-metropole, wie zum Beispiel Albert Einstein, der hier 1879 das Licht der Welt erblickte. Als weiteres Aushänge-

Symbiose aus Tradition und ModerneHinter den Kulissen der Brauerei ergibt sich auch heute noch ein herzhaft mehr-deutiges Bild: rustikale Tradition trifft auf modernste Technik - eine Symbiose aus Gestern, Heute und Morgen. Erste Aufzeichnungen über Brautätigkeiten unter dem Namen „Gold Ochsen“ gibt es bereits aus dem Jahre 1597 und so finden sich auch heute unter einer der modernsten Anlagen Europas noch tief gelegene Lagerkeller, die bereits im Jahr 1843 errichtet wurden.

Geschäftsführerin Ulrike FreundIn Familienbesitz ist die Firma Gold Och-sen bereits seit 1868; geführt wird das mittelständische Unternehmen seit 1991 in der fünften Generation von Ulrike Freund - einer Vorzeigepersönlichkeit deutscher Unternehmerinnen; immer-hin existieren in Deutschland derzeit nur rund 20 Brauereien vergleichbarer Größe. In einer Zeit starker Preiskämpfe schaffte es Ulrike Freund in den vergan-genen Jahren, das Ulmer Unternehmen kontinuierlich zu etablieren, Marktantei-le auszubauen und dadurch rund 200 regionale Arbeitsplätze Jahr für Jahr zu sichern. Eine bedeutende Persönlichkeit also, weit über die Ulmer Stadtgrenzen hinaus. Nicht zuletzt deswegen wurde Ulrike Freund mit ihrem Lebenswerk in Form eines Portraits in Anne Lehrs Band „Frauen der deutschen Wirtschaft“ be-rücksichtigt. Am 17.Oktober 2007 erhielt die Brauereichefin Ulrike Freund die Wirtschaftsmedaille.

ProduktrangeEine Besonderheit der Firma Gold Ochsen ist die ungewöhnlich breite Produktpalet-te, die wohl jedem Geschmack gerecht wird: Egal, ob klassische Biere wie Pils oder Original, Weizenbiere in fünf ver-schiedenen Variationen, saisonale Spe-zialitäten, das Kellerbier vom Fass, Light-Varianten oder das Szene-Bier „Oxx“ - die Produktrange im Hause Gold Ochsen scheint unerschöpflich. Kein Wunder also, dass man weit über die Region hinaus bekannt ist: Die Produkte des Ulmer Un-ternehmens finden sich sogar in Regalen in der Schweiz und österreich.

schild - sowohl in der Region als auch im Umland - dient die Traditionsbraue-rei Gold Ochsen mitten im Herzen von Ulm: Mit über 412 Jahren Erfolgsge-schichte, einer breiten Produktpalette und regionaler Verbundenheit trägt man hier einen beträchtlichen Teil zur allseits bekannten „schwäbischen Le-bensart“ bei.

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Gold Ochsen Olympiade Dass man im Hause Gold Ochsen stets aktiv ist, zeigt in diesem Jahr erstmals die „Gold Ochsen Olympiade“, die am 10. und 11. Juli in der Ulmer Friedrichsau stattfindet. „Es wird verschiedenste Attraktionen für Groß und Klein geben“, freut sich Marketingleiter Stefan Voggesser auf das Sommerevent. Bei Disziplinen wie Bierkrugstemmen und Bier-fassrollen können Teilnehmer jeden Alters ihr Talent unter Beweis stel-len. Dem Gewinner winkt eine Fahrt mit dem original „Oxx“-Ballon.

Im Gespräch mit Stefan Voggesser

XAVER: Kann man im Brauereigewerbe von Ellen-bogen-Mentalität sprechen?Stefan Voggesser: Auf gar keinen Fall! Gerade wenn kleinere Brauereien einmal in Sachen Käl-tetechnik, Hefe oder bei Kapazitätsengpässen Schwierigkeiten haben sollten, hilft man sich selbstverständlich gegenseitig. Allerdings muss man hier natürlich von einer regionalen Ausrich-tung sprechen. Es ist ein Geben und Nehmen. Bei den großen Brauereikonzernen sieht so etwas un-ter Umständen schon wieder ganz anders aus.

Also sind regional orientierte Brauereien klar im Vorteil?Ganz eindeutig! Auch die Menschen fühlen sich ganz anders zur Brauerei, dem Bier, den Rohstof-fen und zur Tradition mit gelebten Werten hinge-zogen. Wenn man weiß, dass der Hopfen und die anderen Zutaten direkt aus der Region kommen, schafft das eine sehr enge Verbundenheit.

Und diese Verbundenheit geben Sie den Kunden ja auch wieder zurück?Unsere Geschäftsführung ist sehr engagiert, was kulturelle, soziale und sportliche Veranstaltungen in der Region angeht. Wir wollen natürlich auch unseren Beitrag zum Gelingen der Events beitra-gen und unsere Kunden dadurch belohnen. Wer unsere leckeren Produkte konsumiert, wird nicht enttäuscht.

Ihr Tipp für eine gelungene Brotzeit?Zu einer richtig zünftigen Brotzeit oder einem gu-ten Weißwurstfrühstück empfiehlt sich ein Gold Ochsen Hefeweizen. Je nachdem, wie würzig das Vesper wird, ergänzt auch ein dunkles Bier oder ein Gold Ochsen Original den kulinarischen Lecker-bissen optimal.

[Text & Fotos: Björn Elsner]

Geschäftsführerin Ulrike Freund im modernen Lagerkeller

Antonietta Ammirato-Pfeifer im Brauereishop

Sauberkeit ist oberstes Gebot

Kontaktdaten:BRAUEREI GOLD OCHSEN GMBHVeitsbrunnenweg 3 - 8 89073 Ulmwww.goldochsen.dewww.oxx.de

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Tobias: „Da ich einige Zeit in Schwäbisch Hall ge-

lebt habe, habe ich viele gute Erinnerungen - auch

ans Haller Löwenbräu. Schön: Auf dem Summer

Breeze gibt’s ein Wiedersehen!“

Hariolf: „Bei meinem Oldie-Schrauber Stephan Meyer in Bibersfeld (SHA) gibt es nach getaner Arbeit zum Feierabend immer ein etwas ölverschmiertes Werk-stattbier - natürlich ein Hällisches!“

Auch dem XAVER-Team schmeckt das flüssige Gold aus der Region vorzüglich; so verbindet jedes Redaktionsmitglied per-sönliche Anekdoten mit der wahrlich abwechslungsreichen Biervielfalt aus dem XAVER-Ländle... und wieder einmal zeigt sich, dass für jeden Geschmack und jede Situation was dabei ist. Prost!

Larissa: „Mein erstes Bier war ein Wasseralfinger Pils.

Im Biergarten oder auf einer Party entscheide ich mich

grundsätzlich für die „Gebraute Lebensfreude.“

Natalie: „Ich trinke das flüssige Gold der Wasseralfinger Brauerei so gerne, dass ich mir immer ein Stück Heimat mitnehme, wenn ich z.B. ein Festival besuche.“

Tobias: „Vielerorts sicherlich immer noch ein Ge-

heimtipp. Doch wer einmal das „Gaildorfer Spezial“

oder das Märzen gekostet hat, merkt sich die Bügel-

flaschen der Spezialbierbrauerei. Garantiert!“

Jasmin: „Seit einiger Zeit schon bin ich begeisterter Besucher

des inzwischen weithin bekannten Gaildorfer Bluesfestes. In-

ternationale Bluesgrößen geben sich hier die Ehre und bei so

viel geballter virtuoser Emotionalität, gönnen wir uns auch

gerne mal ein vollmundiges Gaildorfer Spezial.“

Larissa: „Meine Großeltern leben in der Nähe von Dinkels-

bühl. Deshalb gibt es zu einer deftigen Brotzeit meiner

Oma, meist noch ein Stefansbräu dazu. Dieses rundet das

leckere Essen immer perfekt

ab.“

Hariolf: „Hand aufs Herz. Ich kannte das Bier bisher nicht, aber ein sympathischer Brauer und ein wirklich gutes Bier, dieses helle Zwickl. Bei meiner nächsten Durchreise in Dinkelsbühl werde ich den bereits leeren Kasten durch einen vollen ersetzen und dann mal das Hefe Weizen testen.“

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Luca: „Auf eine Runde mit dem Hunde! Prost!“ Auch wenn man es kaum glauben mag, aber es gibt tatsächlich ein Bier für Hunde! Der „Schwanzwedler“ ist das erste Bier für Hunde, enthält keinen Alkohol und keine Kohlensäure, also genau das richtige Getränk für mich, um nach einem anstrengenden Bürotag (Hey, der Job eines Redaktionshundes ist nicht ohne!), zu relaxen und mit meinem Herrchen anzusto-ßen. Man soll ja schließlich nicht leben wie ein Hund. Übrigens: „Schwanzwedler“ ist mit echter Braugerste gebraut!

Tobias: „Als Ulmer muss ich es wissen: Das „Original“

und das „Spezial“ sind einfach Spitzenbiere. Und die Aus-

wahl an Weizenbiersorten ist genial, da wird’s im Sommer

nicht langweilig!“

Jasmin: „Ich bin ein absoluter Roxy-Fan und zu einem gelungenen

Konzert- oder Theaterabend darf „Ulms flüssiges Gold“ nicht feh-

len - die Sortimentauswahl ist ja grandios - und wenn ich mal

wieder mit Fahren an der Reihe bin, ist für mich auch das Gold

Ochsen Hefeweizen Alkoholfrei eine super leckere Alternative!“

Larissa: „Immer wenn ich meine Freunde in Ulm besuche,

gibt es erst mal ein Goldochsen Bier. Bei so einem leckerem

Start, ist bisher jeder Partyabend genial geworden.“

Jasmin: „Gerne verbringen wir die Wochenenden auf dem Ro-

senstein oder in luftigen Höhen im Himmelreich bei Bargau, um

dort bei einem schönen Spaziergang mit unserem Hund Luca, die

Seele baumeln zu lassen. Der perfekte Abschluss ist immer eine

gemütliche Pause mit einem kühlen Heubacher Pils. Hmmm...“

Natalie: „In Heubach wird nicht nur tolle Unterwä-

sche produziert - aus Heubach kommt auch leckeres

Bier. Deshalb genehmige ich mir jedes Mal, wenn ich

in die Gegend komme, ein kühles Blondes.“

Natalie: „Nebenher arbeite ich im Aalener Club

rock it; dort wird das Bier der Lamm Brauerei

ausgeschenkt - nicht nur bei unseren Gästen ist

es ein beliebtes Getränk, auch ich freue mich

immer auf ein Kocherreiter zum Feierabend.“

Hariolf: „Nach Druckabgabe der neuen XAVER-Ausgabe gönnen wir

uns meist bei Kumpel „öko“ (Jürgen Schwarz) in der Bar am Ve-

nushafen - oder in seinem Biergarten - ein `Gottseidankendlichge-

schafft-Bier´. Während Natalie das Kochereiter bevorzugt, gönne ich

mir lieber die naturtrübe Bierappel der Lamm Brauerei.“

Hariolf: „Sonntags finden meist die Baseball-Spiele

der Virngrund Elks auf dem Hartplatz beim Waldsta-

dion in Ellwangen statt. Ein frisches Ladenburger-

Radler und beim Heimsieg ein Pils, das ist Pflicht!“

Jasmin: „Erst vor kurzum habe ich das leichte Hefeweizen von Ladenburger

für mich entdeckt: Ein spritzig leichter Genuss und hervorragender Durstlö-

scher. Gerade im Sommer eine leckere Alternative, die super erfrischt und

aufgrund des geringeren Alkoholgehalts nicht sofort zu Kopf steigt.“