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LOGISTIK-EXPRESS.COM | LE-3/2013 Wissensvorsprung ist ein knallharter Erfolgsfaktor TRENDS, WETTBEWERB, FORSCHUNG, MESSEN. INFORMATIONEN, DIE SIE WEITERBRINGEN. Lesen Sie mehr ab Seite 4 ABS. LOGISTIK EXPRESS / 08Z037679 M / MARKUS JAKLITSCH / REITSCHULGASSE 20 / A-8010 GRAZ

Z -8010 arkus Jaklitsch / reitschulgasse 20 / a m ... · der durchschnittliche, unselbständige Österreicher verdiente 2011 24.843 euro brutto, aber 1.051.000 Öster- reicher leben

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logistik-express.com | le-3/2013

Wissensvorsprung ist ein knallharter Erfolgsfaktortrends, WettbeWerb, Forschung, messen. inFormationen, die sie Weiterbringen. Lesen Sie mehr ab Seite 4

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Die KNAPP AG setzt mit mo-dernsten Technologien neue Standards in der Lagerlogistik. Schlüsselkomponenten zum Er-folg sind jahrelange Erfahrung, Branchenkenntnis und techno- logisches Know-how. Gegründet 1952, beschäftigt die KNAPP AG heute über 2.300 Mitarbeiter und verfügt über ein globales Netzwerk von Unternehmens-standorten von Sydney bis Bu-enos Aires.

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LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 3www.logistik-express.com

| SEitE titEL - thEma

| 4 geFährliches mittelmass - aktuell| 5 gemeinsam mehr erreichen - medien| 6 die kleinen sind gross im geschäFt - unternehmer| 8 Wie geht’s JetZt Weiter? - inFrastruktur| 10 ein masterplan soll’s richten - gÜterVerkehr| 11 schWeiZer logistikmarkt Wächst - logistikmarkt | 12 punkten mit Qualität - gÜterVerkehr| 13 noch näher Zum kunden - dienstleistung| 14 den Vorrang abonniert - express logistik| 15 mehr platZ FÜr spar in Wels - logistik proJekt| 16 immobilien Warten auF mieter - logistikstandort | 18 stadt Wien Fehlt gesamtkonZept - logistikstandort| 19 logistikimmobilie „am haFen 6“ - logistikstandort| 20 Wie Verlässlich ist die schiFFslogistik? - schiFFslogistik| 22 schnelles leergut bei trinkgut - intralogistik| 23 nachhaltigkeit 3.0 – die VerantWortung der logistik - logistik| 23 Forschung Findet hier statt - Forschung| 24 intralogistik 2014 - intralogistik| 26 logistiktrends im Überblick - logistik trends| 28 alpbacher gespräche: Wohin entWickelt sich eco-mobilität? - trends| 30 der sWiss cio aWard 2013 - it soFtWare| 31 innoVationen einkauFen – ZukunFt sichern - einkauF logistik| 32 mehr Wissen FÜr die logistik - trends| 33 im blickFeld: euroid und motek - Fachmessen| 34 cross-channel-anbieter setZen auF smarte logistik - handelslogistik| 35 auF geht’s nach berlin - logistik kongress| 36 Flexibel auF allen kanälen - Versandhandel| 38 industrielle VerbesserungskonZepte im Vergleich - management| 40 china-Westeuropa: die neue (stählerne) seidenstrasse - globale märkte| 42 klick FÜr klick die karriereleiter - Job karriere| 44 headhunter: die kopFgeldJäger - Job karriere| 47 termine am lauFen band - termine

inhalt

gedruckt nach der richt-

linie „druckerZeugnis des

Österreichischen umWelt-

Zeichens, medienFabrik

graZ, uW-nr.812

PEFC zErtiFiziErt. die-

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rollierten Quellen.

WWW.peFc.at

editorialLiebe Leserin, lieber Leser!

Es freut mich, Ihnen grund-legende Ver-

änderungen im Hause Logistik express be-kannt zu geben. Zum einem wird uns die Agentur mainblick in

Frankfurt unser Deutschlandgeschäft be-treuen und des Weiteren wird die Agentur Kirschner in London als Schnittstelle für unsere englisch-/deutschsprachige Infor-mationsplattform agieren - als auch die Agentur MarCOM in Wallbach aus der Schweiz.

Schon gesehen? Unser neuer Internetauf-tritt überzeugt mit optimierten E-Magazin Zugang, Audio- und Videobotschaften, Anbindungen an soziale Netzwerke und dem umfangreichsten Informationsdienst im deutschsprachigen Raum mit News-letter und praktischer Archivsuche. Der neue Premiumdienst rundet unser Infor-mationsangebot ab. Marketing/Analyse-tools unterstreichen Zugriffsquote und Transparenz und unsere Marktpositionie-rung. Last but not least möchten wir die Zusammenarbeit mit dem Management-forum der Verlagsgruppe Handelsblatt und dem Web-TV-Anbieter Logistik-TV hervorheben und freuen uns auf einen regen Informationsaustausch.

Markus Jaklitsch

imPrESSUm

logistik express Fachmedium | medieninhaber, herausgeber: markus Jaklitsch | redaktion: angelika thaler, anna steiner, peter baumgartner, paul christian Jezek, alexander ghezzo, karin Walter, thomas Wöhrle, dirk rup-pik, ursula schmelinglektorat: angelika thaler, Wolfgang Finkgrafik: matthias pall | istockphoto.com

zielgruppe: entscheider, entscheidungsträger Fokus: Wirtschaft, industrie, handel, transport, einkauf, logistik. heftpreis: inland 8,10 euro.logistik express Fachmedium, markus Jaklitschreitschulgasse 20, 8010 graz, austriatel.: +43(0)676-9578311tel.: +43(0)[email protected]

LOGISTIK express 3|2013

INHALT | EdITorIAL

Die KNAPP AG setzt mit mo-dernsten Technologien neue Standards in der Lagerlogistik. Schlüsselkomponenten zum Er-folg sind jahrelange Erfahrung, Branchenkenntnis und techno- logisches Know-how. Gegründet 1952, beschäftigt die KNAPP AG heute über 2.300 Mitarbeiter und verfügt über ein globales Netzwerk von Unternehmens-standorten von Sydney bis Bu-enos Aires.

knapp.com

KNAPP AG | Günter-Knapp-Straße 5–7 | 8075 Hart bei Graz | Austria | [email protected]

30. Deutscher Logistik-Kongress23.–25. Oktober 2013 | InterContinental Berlin | KNAPP Perspektiven-Lounge | Tiergarten II

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LOGISTIK express Ausgabe 3/20134 www.logistik-express.com

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Gefährliches mittelmaßder durchschnittliche, unselbständige Österreicher verdiente 2011 24.843 euro brutto, aber 1.051.000 Öster-reicher leben unter der armutsgrenze. mit einer akademikerquote von 19,3 prozent liegen wir unter dem oecd-durchschnitt von 27,6 prozent. den letzten nobelpreis für Österreich gab‘s 2004 in der rubrik literatur. im imd-standort-ranking sind wir auf platz 23 abgerutscht. mit Österreich geht’s bergab, am besten ist, wir wandern alle aus. nur – wohin? r e d a k t i o n : a n G E L i K a t h a L E r

Denn seien wir mal ehrlich: uns geht’s verdammt gut hier! Die Frage ist nur: wie lange noch? In vielen Bereichen laufen wir

Gefahr, ins Mittelmaß abzurutschen, und ge-rade im Hinblick auf die Attraktivität als Wirt-schaftsstandort ist das äußerst bedenklich. Auch wenn wir meiner Meinung nach weit davon entfernt sind, in einem „abgesandel-ten“ Land zu leben, so sind erste Anzeichen bereits zu bemerken. Auch bei uns steigt die Arbeitslosigkeit, insbesondere bei den Jungen und den Älteren. Wer heute mit über 50 sei-nen Job verliert, hat es extrem schwer – kaum ein Unternehmen gibt älteren Arbeitnehmern noch eine Chance, obwohl noch gut 15 Ar-beitsjahre zu erfüllen wären.

Im EU-Durchschnitt stehen wir noch gut da, aber was hilft das dem einzelnen Betroffe-nen? Es ist eine tolle Ausrede für zu lasche Gegenmaßnahmen, wenn man sich auf den ohnehin im Vergleich zum Mittelmaß guten Wert beruft. Was selten zur Sprache kommt, ist das damit verbundene Damoklesschwert, das jährlich schwerer an seinem Rosshaar wiegt. Denn Arbeitslose zahlen nichts in die schon jetzt überforderten Pensionskassen ein, sondern erhalten Leistungen vom Staat. In den Südländern wächst eine ganze Ge-neration in Jugendarbeitslosigkeit heran, die keine Beiträge zahlen kann. Wie hoch wird wohl deren Pension einmal ausfallen? Wer wird diese finanzieren?

durchschnittsfalleSchon vor Jahren warnte der Genetiker Mar-kus Hengstschläger davor, dass in unserem Bildungssystem alles nach dem Durchschnitt ausgerichtet sei, einzelne Talente jedoch verkümmern würden. Die Gefahr dabei ist, dass ein Mensch, der alle Fähigkeiten durch-schnittlich ausgeprägt hat, wohl kaum zu Spit-zenleistungen fähig ist. Zudem ist es ungleich aufwendiger, eine Schwäche auszugleichen, als eine Stärke zu vertiefen. Ein gewisser Grad an Allgemeinbildung (wie wird die eigentlich definiert?) ist wichtig, keine Frage. Aber muss ein zukünftiger Softwareentwickler wissen, wo Beethoven begraben liegt? Ist es für einen Personalverantwortlichen, der einen Marke-tingmitarbeiter sucht, wirklich von Relevanz, welche Abschlussnote der Bewerber in Bio-logie hatte? Ein Beispiel: zwei Schüler haben jeweils einen Notendurchschnitt von 2. Der eine hat in Mathematik eine Eins, in Biologie eine Drei. Der andere hat in beiden Fächern eine Zwei. Wen würden Sie für ein Praktikum in der Buchhaltung einstellen?

Viele haben Angst, in irgendetwas unter-durchschnittlich zu sein. Nur nicht negativ auffallen, mit der Masse schwimmen. Dabei ist es viel schlimmer, nirgends hervorzuste-chen! Wie will man – als Unternehmer, Ar-beiter, Entwickler oder egal was – erfolgreich sein, wenn man sich am Durchschnitt orien-tiert und nicht versucht, in einem bestimmten Bereich besser zu sein als die anderen? Nicht ohne Grund sind Nischenunternehmen teil-weise extrem erfolgreich! Sie verstehen es, in einem bestimmten, eng abgegrenzten Gebiet, um Längen besser zu sein als alle anderen. Viele Spezialisten in Summe ergeben eine gewaltige Macht, und genau das braucht Ös-terreich, um im internationalen Wettbewerb nicht noch weiter zurückzufallen: Menschen mit Visionen, und Experten, die diese in Ta-ten und Produkte umsetzen.

Patient SchulsystemDie Schulzeit habe ich schon eine ganze Wei-le hinter mir gelassen, erinnere mich aber noch, dass ich nicht gerne dort war und mich überaus freute, wenn Stunden ausfielen und

wir früher nach Hause durften. Eine Ganztages-betreuung wäre für mich einer schlimmen Strafe gleichgekommen. Betrachtet man aber den Status quo der Schulsys-teme in Europa, gibt es außer in Österreich ledig-lich noch Griechenland, wo Ganztagsschulen nicht die Regel darstellen. Wo sich Griechen-land derzeit wirtschaftlich befindet, wissen wir....

Wussten Sie, dass es in einigen Sprachen – wie etwa Französisch, Englisch, Japanisch oder auch Schwedisch – kein direktes Wort für „Ganztagsschule“ gibt? Dort ist das nämlich so selbstverständlich, dass die Schule nicht schon zu Mittag endet, dass es niemand mehr dazusagt. Es gibt einfach nichts anderes! In Österreich hingegen sind Schulreformen und Schulversuche stets halb- wenn nicht sogar nur viertelherzig, und das liegt vor allem an der Politik. Auch ich habe eine kleine Tochter, die in wenigen Jahren zur Schule gehen wird, und aus heutiger Sicht finde ich den Gedan-ken, dass sie bis 16 Uhr täglich in der Schule hocken wird, äußerst befremdlich. Aber wenn sie dort von qualifizierten Lehrern betreut ihre „Hausaufgaben“ erledigt, zwischendurch mit Freunden Sport treiben und spielen kann, sprich zu Hause tatsächlich nur noch Freizeit angesagt ist – warum nicht??

Nun folgt meine persönliche Meinung, für die niemand den Logistik express zur Ver-antwortung ziehen kann, wenn sie ihm nicht passt: es wird erst etwas passieren, wenn ein gewisser Herr Fritz Neugebauer sich endlich aufs Altenteil zurückzieht. Sein Kampfgeist in allen Ehren, aber mit dieser Blockadepolitik wird es uns mit den PISA-Tests bald gehen wie mit dem Songcontest, und wir kommen nicht mal mehr in die nächste Runde. ( a t )

angelika thaler

AKTUELL

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 5www.logistik-express.com

AKTUELL | MEdIEN

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HHM-LOGISTIKexpress.qxp_190 x 67 23.07.13 16:45 Seite 1

markus Jaklitsch und uwe berndt machen gemeinsame sache. der herausgeber und medieninhaber von lo-gistik express hat eine kooperationsvereinbarung mit dem pr- und medienexperten aus Frankfurt am main abgeschlossen. künftig wollen die beiden medienprofis ihren kunden produkte und dienstleistungen rund um die Verbreitung von informationen in der logistik-branche anbieten. die redaktion von logistik express bleibt auch weiterhin unabhängig. t e x t : L o G i S t i K E x P r E S S | m a i n b L i C K

Logistik express gibt es seit dem Jahr 2006 online. Das Portal informiert Leserinnen und Leser täglich mit den neuesten eingehenden Pres-

semitteilungen aus der Logistik-Branche. Im Jahr 2008 hat das Österreichische Me-dienhaus mit der Fachpublikation „Logistik express“ einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Vier Mal im Jahr erscheint das Printmedium – seit 2012 auch als E-Paper. „Durch die Kooperation erhöhen wir unsere Präsenz auf dem deutschen Markt“, begrün-det Markus Jaklitsch die Entscheidung für die Partnerschaft.

Davon profitieren auch die Kunden der Frankfurter PR-Agentur, die sich auf Themen aus der Logistik-Branche spezialisiert hat. „Für uns geht es vor allem um Reichweite. Es ist wichtig, die Themen unserer Kunden möglichst weit zu verbreiten und so deren Sichtbarkeit zu erhöhen“, erklärt Agenturchef Uwe Berndt, der seit 23 Jahren als PR- und Medienexperte vorwiegend mittelständische Unternehmen berät. Unterstützt wird er da-bei von einem achtköpfigen Team.

Für den „Logistik express“ greifen Top-Fach-journalisten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz spannende Themen aus Logis-tik, Transport und Verkehr auf. „Unsere Le-

serinnen und Leser haben so einen echten Informationsvorsprung“, betont Verlagschef Markus Jaklitsch und ergänzt: „Und mit der Kooperation haben wir Zugriff auf weitere Themen und Branchentrends.“

die Zahlen sprechen eine klare SpracheMit 160.000 Portalbesuchern. Oder 8.000 Magazinempfängern. Oder 3.000 Newsletter Abonnenten. Oder 1.000 Social Network Part-nern. Oder einer schnell wachsenden Com-munity von Followern in Twitter. Oder mehr als 28.000 Dauernutzern. Oder 320.000 Page Impressions– dass spricht für ein umfangrei-ches Informationsangebot. „Unser Konzept

kommt an“, freut sich Markus Jaklitsch über den großen Zuspruch des Online-Angebotes. „Als eines der führenden deutschsprachigen Online-Portale helfen wir mit unserem Pres-seservice Unternehmen dabei, Botschaften und Themen weitreichend zu verbreiten und mit ihrer Zielgruppe ins Gespräch zu kom-men.“ Dabei spielt die Vernetzung von On-line, Print, Social Media und Video schon heute eine entscheidende Rolle. „Wir ver-binden Medienwelten.“ Reden Sie mit uns. Wissen. Und wissen lassen. Holen Sie sich den optimalen Gesamtmix abgestimmt auf Ihre Unternehmensziele, Ihren Markt, Ihre Kunden, Ihr Marketing. ( l e )

markus Jaklitsch uwe berndt

LOGISTIK express Ausgabe 3/20136 www.logistik-express.com

Österreichs Klein- und Mittel-betriebe sind die absoluten Beschäftigungs-Rekordhalter: Ende Juli 2013 beschäftigten

die KMU 2.042.616 Menschen in Österreich. Zwei Drittel aller unselbständig Beschäftigten arbeiten in einem KMU. Somit sind die KMU der größte Arbeitgeber in unserem Land. Da-mit sie das auch bleiben (können), müssen sie sich als attraktive Arbeitgeber positionie-ren können. Das bedeutet, nicht „Schein nach außen“ zu zeigen, sondern „Sein nach innen“ zu leben und nach außen auszustrahlen, sagt Dr. Erich Laminger, Managing Director von Great Place to Work: „Das kann in KMU stär-ker umgesetzt werden als in Großkonzernen, da die Strukturen überschaubarer sind. Klei-ne Unternehmen sind sich aber oft der Stärke ihres Teams und dessen Zusammenhalt nicht bewusst.“

Dabei zeigen die Ergebnisse der aktuellen Benchmarkstudie von Great Place to Work eindeutig, dass KMU bessere Werte erzielen als Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbei-tern. Die Evaluierung erfolgte in den Größen-kategorien „Small“ (20 bis 49 Mitarbeiter), „Medium“ (50 bis 250), „Large“ (251 bis 500) sowie „X-Large“ (über 500 Mitarbeiter). Be-trachtet man die Unterschiede der Kategorien „Small“ und „Medium“ zusammengenom-men im Vergleich zu den größeren Unter-nehmen, zeigen sich folgende Resultate: Die Aussage „An diesem Arbeitsplatz bleibt man psychisch und emotional gesund“ erhält in KMU um 19 %, der Satz „Befördert werden diejenigen Mitarbeiter, die es am meisten verdienen“ um 17 % mehr Zustimmung als in größeren Unternehmen. Die Aussage „Ich denke, ich werde angemessen an den Gewin-nen des Unternehmens beteiligt“ wird in den befragten KMU um 16 % mehr bestätigt als in den Kategorien „Large“ und „X-Large“.

Nur zwei der 63 abgefragten Parameter er-hielten in KMU weniger Zuspruch als in gro-ßen Unternehmen: „Wir haben besondere und einzigartige Sozialleistungen“ (-6 %) sowie „Die Mitarbeiter erhalten hilfreiche Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit“ (-2 %). Bei allen anderen Aussagen fiel die Zustimmung höher aus. „Unternehmen mit zwischen 20 und 49 Mitarbeitern weisen viel

stuft die Aufstockung des Personalstands als realistischen Erfolgsfaktor für die Zukunft ein. Die Vergrößerung des Betriebs, die 2011 noch für 38 % als sehr wichtig eingestuft wurde, ist auf 33 % gesunken.

46 % von Österreichs Unternehmen zeigen sich für die mittelfristige Entwicklung ihres Betriebes optimistisch. Vor 2 Jahren lag dieser Anteil bei 50 %. Der Anteil an Pessimisten hat sich seit 2011 von 3 auf 7 % mehr als verdop-pelt. Kleinere Firmen sind im Vergleich pes-simistischer eingestellt, denn 9 % erwarten, dass ihr Unternehmen schrumpfen wird. Die Hälfte der KMU prognostiziert aber höhere Gewinne und größere Marktanteile. 3 von 5 rechnen mit einem wachsenden Kunden-kreis. Auch im Vergleich zum Wettbewerb schätzen 51 % der Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 1,5 bis 5 Millionen Euro ihre wirtschaftliche Position besser ein, wäh-rend größere KMU einen Hauch selbstbe-wusster sind (54 %).

mehr Potenzial auf, als sie vielleicht selbst glauben - gerade die flachen Strukturen er-möglichen ein besseres Verhältnis zum Ar-beitgeber“, erläutert Mag. (FH) Cornelia Grill, Marketing- und Salesmanagerin bei Great Place to Work. „Personalmaßnahmen können in KMU zum Teil individueller angepasst und stärker auf die Persönlichkeit des Mitarbeiters zugeschnitten werden.“

Modernisierung für unsere KMUEine topaktuelle (IMAS-)Studie gibt es auch zu den allgemeinen Erfolgsfaktoren und Zu-kunftsaussichten für Österreichs KMU, die ja im Europa-Vergleich immer noch sehr krisenresistent sind. Demnach sieht ein stei-gender Anteil nicht mehr „Wachstum“ als das wichtigste Erfolgsrezept. 70 % der befragten Betriebe sehen die Modernisierung ihres Unternehmens als wichtigste Maßnahme, um sich erfolgreich zu entwickeln. An zwei-ter Stelle steht mit 60 % die Kooperation mit anderen Unternehmen, und rund die Hälfte

UNTErNEHMEr

die Kleinen sind groß im Geschäftunsere kmu stellen zwei drittel der arbeitsplätze in Österreich und zeigen sich entsprechend wirtschaftlich stark. doch sie müssen sich in Zeiten der globalisierung gegen internationale großkonzerne behaupten ...blitzlicht auf die aktuelle situation - mit serviceaspekt. r e d a k t i o n : P a U L C h r i S t i a n J E z E K

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LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 7www.logistik-express.com

UNTErNEHMEr

der menschliche und der kapitale FaktorAuch IMAS hat das Thema Arbeitsplatz abge-fragt und hat diesbezüglich gute Nachrichten: Österreichs KMU haben nicht nur in den letz-ten Jahren den Personalstand aufgestockt, sie planen dies auch für die kommenden 12 Mo-nate. Etwa 40 % der Firmen haben im vergan-genen Jahr Personal aufgenommen. Größere KMU nahmen am häufigsten sogar mehr als 3 Personen auf. Mit einer steigenden Mitar-beiterzahl rechnen knapp 4 von 10 Unterneh-men im nächsten Jahr. Das spiegelt sich auch in der Arbeitslosenquote Österreichs wieder, die Prognosen gehen von einem minimalen Anstieg von 4,4 auf 4,8 % in 2013 aus. Zum Vergleich: In der Eurozone wird eine Arbeits-losenquote von mehr als 12 % erwartet.

Brauchen Sie Fremdkapital in den nächsten zwei Jahren? Das beantworten 26 % (0) mit ei-nem klaren „Ja“. Jenes Viertel, das eine Finan-zierung ins Auge fasst, braucht aber gleich mehr als 500.000 Euro, das sind um 7 % mehr als noch im Vorjahr. Die aufgenommenen Kredite dienen in erster Linie (75 %) der In-vestition in Modernisierungsmaßnahmen. Die Kreditzinsen liegen im europäischen Ver-gleich in Österreich sehr niedrig – daher wäre für unsere KMU derzeit eine Zinsabsicherung sehr sinnvoll, rät der LOGISTIK EXPRESS. Ein großes Thema bei der Finanzierungsfrage sind natürlich auch mögliche Förderungen: Die Fördertöpfe sind an sich gut gefüllt, oft wissen die Unternehmen aber gar nicht, dass sie Zuschüsse oder Haftungen beantragen können.

Logistik Express: Wo KMU deutliches Ein-sparungspotenzial haben

Erhebliches Einsparungspotenzial haben KMU jedenfalls im Logistikbereich. So wür-den die Kosten auf vergleichbarer Basis um bis zu 30 % schwanken, einige Betriebe hätten bis zu 40 % Einsparungspotenzial, rechnete vor kurzem WKÖNÖ-Chefin Sonja Zwazl dem LOGISTIK EXPRESS vor. Grundsätzlich sei ein Trend zur Auslagerung der Transportleis-tung zu beobachten. Fazit von Zwazl: „Acht von zehn Unternehmen geben mehr Geld aus als sie müssten.“

Laut einer Umfrage des Institutes für Trans-portwirtschaft an der WU Wien betreibt knapp die Hälfte der befragten Unternehmen (Sample 163 Firmen) ihren Fuhrpark zum überwiegenden Maß selbst. Je kleiner das Unternehmen ist, desto höher ist der Anteil an eigenem Werksverkehr. Gründe für den Eigenbetrieb sind insbesondere die Unab-hängigkeit von Partnern, die Qualitätssiche-rung und die Zeitersparnis. Für das Outsour-

cen würde insbesondere die Ersparnis für Anschaffung und Betrieb der Lkw gesehen. Wobei sich die Frage nach einer Auslagerung u. a. dann stellt, wenn neue Umweltauflagen den Betrieb älterer Fahrzeuge immer un-rentabler machen. Betriebe, die auf Partner umgestellt haben, haben ihren Schritt offen-sichtlich nicht bereut: Nur 14 % würden laut Umfrage lieber wieder auf eigenbetriebene Verkehre umsteigen.

Alexander Klacska, Spartenobmann Trans-port/Verkehr in der Wirtschaftskammer, warnt übrigens vor einem erheblichen Fah-rermangel. Noch sei das Problem handhab-bar, aber es werde sich in den nächsten Jah-

ren deutlich verschärfen. Jährlich würden nur 2.000 bis 3.000 junge Menschen im Güterver-kehr landen, und das sei zu wenig.

Geteiltes Echo gibt es auf den Vorstoß des Ti-roler Wirtschaftskammerpräsidenten Jürgen Bodenseer, „terminsensible“ Produkte auf der Straße und alles andere auf der Schiene zu transportieren. Hier stelle sich die Frage, was „terminsensibel“ ist, meinte Klacska. Ei-ne Schraubenmutter sei es an sich z. B. nicht, stehe aber der ganze Produktionsprozess in einer Firma, weil eine Schraube bestimmter Größe fehle, dann sei es schon ein sehr dring-liches Problem ... ( p J )

dYnamiK Wird GEFÖrdErt

Wachstumsprojekte kleiner kmu können seit

dem 1. august 2013 auf unterstützung hof-

fen - bislang war eine mindestprojektgröße

pflicht. die austria Wirtschaftsservice aws hat

im Zuge der konjunkturmaßnahmen 2013

der bundesregierung zusätzliche Zuschuss-

mittel von 10 mio. euro bereitgestellt. im För-

derungsprogramm unternehmensdynamik

werden künftig nicht nur innovationsprojek-

te, sondern auch Wachstumsprojekte mit ei-

nem 5%igen Zuschuss gefördert. als weitere

erleichterung wurde das bisherige ko-krite-

rium der mindestinvestitionshöhe („doppelte

afa") eliminiert, wodurch vermehrt kleinere

unternehmen und kleinere projekte geför-

dert werden können. www.awsg.at

nUr noCh ELEKtroniSCh

bereits seit dem 1. Jänner 2013 haben un-

ternehmen die möglichkeit, freiwillig auf die

e-rechnung umzustellen. ab 1. Jänner 2014

akzeptieren bundesdienststellen nur mehr

elektronische rechnungen. als portal für die

einbringung einer e-rechnung kommt ins-

besondere das portal "e-rechnung an den

bund" in Frage. rechnungen in signierter

pdF-Form werden ab 2014 nicht mehr an-

genommen.

unternehmen können ihre e-rechnungen

selbst einbringen oder ihre steuerlichen Ver-

treter oder service provider (zur korrekten

Formatierung und Übermittlung) mit der

einbringung ihrer e-rechnungen beauf-

tragen. die bei der beauftragung von der

bundesdienststelle bekanntgegebene auf-

tragsreferenz ermöglicht eine automatische

organisatorische Zuordnung der e-rechnung

zum rechnungsempfänger. die erfolgreiche

annahme der e-rechnung wird umgehend

bestätigt. ab diesem Zeitpunkt beginnt

die Zahlungsfrist zu laufen. rEChtLiChE

GrUndLaGEn

https://www.erb.gv.at/index.jsp?p=info_jur

zahLUnGSvErzUG in dEr EU

rund 45 % der österreichischen unterneh-

men haben laut europäischem Zahlungsin-

dex aufgrund von Zahlungsverzug zumin-

dest zeitweilig mit liquiditätsproblemen zu

kämpfen. im laufenden Jahr werden dem-

nach voraussichtlich 2,1 % des österreichi-

schen Wirtschaftsvolumens im sinne des

gesamtumsatzes wegen verspäteter oder

ausbleibender Zahlungen verloren gehen.

besonders betroffen sind kmu: Zwar hat sich

die Zahlungsmoral von 2011 auf 2012 leicht

verbessert, immer noch aber nehmen sich

schuldner im b2b-bereich 50 % mehr Zeit,

ihre rechnungen zu zahlen als die durch-

schnittlich vereinbarten Zahlungsziele von

25 tagen, sagt der index 2012 aus.

der öffentliche sektor vereinbart im schnitt

gar 36 tage Zahlungsziel und lässt sich dann

noch zusätzlich zwei Wochen Zeit. mit 18

tagen Zahlungsziel und elf tagen Verspä-

tung sind die privaten konsumenten am

zahlungswilligsten. dies bestätigt auch die

kürzlich veröffentlichte online-umfrage zur

Zahlungsmoral des ksV 1870.

LOGISTIK express Ausgabe 3/20138 www.logistik-express.com

INFrASTrUKTUr

als ganz wesentliche Faktoren für die heimische infrastruktur haben sich das baupaket und die kommunen etabliert. r e d a k t i o n : P a U L C h r i S t i a n J E z E K

Volumen 1,6 Milliarden Euro bis 2016, 800 Mio. „frisches Geld“, 161 Mio. noch heuer, weitere 745,5 Mio. für 2014 - die wesent-

lichen Inhalte des Baupakets sind u. a. ein Wohnbaupaket, Hochwasserhilfe, vorgezoge-ne Hochbauprojekte des Bundes sowie Maß-nahmen im Bereich des Straßenbaus oder der thermischen Sanierung. „Mit den zusätz-lichen Mitteln für den Wohnbau setzt die Re-gierung einen besonders wichtigen Schritt“, lobt Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel. Und legt gleich nach: „Die Wohn-bauoffensive bildet ein zentrales Element des Strategiepapiers ‚Wohnen 2020‘ der Umwelt + Bauen-Initiative. Mittelfristig müssen 10.000 zusätzliche Wohneinheiten sowie die Wie-dereinführung der Zweckbindung der Wohn-bauförderung das Ziel sein. Gerade jetzt wäre dafür der richtige Zeitpunkt, spätestens aber im Zuge der nächsten Finanzausgleichsver-handlungen gehört die Zweckbindung wieder eingeführt.“

„Mit unseren Rücklagen und vorgezogenen Maßnahmen unterstützen wir vor allem die besonders wichtige Bauwirtschaft und ihre Nebengewerbe bis hin zum Handwerksbe-trieb, um einen Dominoeffekt nach der Alpi-ne-Insolvenz zu verhindern“, kommentiert Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. „Wir mobilisieren alle rasch wirksamen Ins-trumente, um Wachstum und Beschäftigung gerade im schwierigen Jahr 2013 stärker zu unterstützen, ohne dabei neue Schulden einzugehen. Das ist vor allem deshalb wich-tig, weil die Konjunktur nächstes Jahr schon wieder anspringen soll und wir auf unserem Konsolidierungspfad bleiben müssen.“

Was das Baupaket noch bringtJeder Förder-Euro für die thermische Sanie-rung kommt mehrfach zurück, denn „die In-vestitionen haben enorme Hebelwirkungen“, erklärt Andreas Pfeiler vom Fachverband Steine-Keramik. „77 Millionen Euro Förde-rung lösten 2012 ein Investitionsvolumen von 650 Millionen aus, 96 Millionen wurden an Lohnsteuer lukriert, 142 Millionen konnte der Staat an Sozialversicherung einheben und 132 Millionen Euro an Arbeitslosengeldern einsparen.“ Die Bausozialpartner begrüßen vor allem die Maßnahmen für den Hochwas-serschutz und die Siedlungswasserwirtschaft.

Viertel der Ge-meinden muss bei Neuinvestiti-onen keine Ein-sparungen in den nächsten Jahren planen, und bei Sanierungen ist es etwa ein Drittel der Kommunen, die keine Einspa-rungen einge-plant haben.

die LoGISTIK EXPrESS-rundschauIm Burgenland sind Straßensanierungen und Kanalbauten sehr wesentliche Vorha-ben. Projekte mit einem Investitionsvolumen von mehr als einer Million Euro betreffen z. B. eine neue Wasserleitung sowie gleich mehrere Gemeindeämter bzw. -häuser. Im Burgenland ist Hochwasserschutz durchaus ein Thema, wie ein entsprechendes Projekt zum Schutz vor der Pinka mit einem Inves-titionsvolumen von nicht weniger als sechs Millionen Euro belegt. Dieses Vorhaben ist aktuell überhaupt jenes mit der höchsten Do-tation. Um höhere Projektvolumina geht es auch bei einem Hortneubau und einer Schul-sportstätte. Weiters werden Feuerwehrhäuser errichtet bzw. saniert, Bauland parzelliert und Güterwege realisiert. Bemerkenswert ist auch der Wunsch nach neuen, modernen (und energiesparenden) Straßenbeleuchtungen.

Wie geht’s jetzt weiter?

„Je früher wir Schutzbauten starten, desto früher profitieren die betroffenen Menschen davon“, hofft Frömmel. „Immerhin bedarf es Vorlaufzeiten, sodass Investitionen frühes-tens ab 2014 wirksam werden. Impulse für die Siedlungswasserwirtschaft sichern den hohen Standard unserer Wasserversorgung und Ab-wasserentsorgung.“

die Gemeinden geben GasDie wirtschaftliche Situation der österreichi-schen Kommunen im Jahr 2014 wird mehr-heitlich als stabil prognostiziert. Rund ein Viertel der Gemeinden hegt eine pessimis-tische Sichtweise und schätzt die zukünftige Lage schlechter als den Status quo ein. Sehr wichtig sind für die österreichischen Ge-meinden insbesondere jene Bereiche, wel-che die Lebensqualität und das Leben selbst in der Gemeinde verbessern und somit die „Stadtflucht“ vermeiden: Kinderbetreuung, Arbeitsplätze, öffentliche Infrastruktur, Be-völkerungsentwicklung, Betriebsansiedelun-gen. All diese Bereiche spielen für den Zuzug bzw. das Nicht-Abwandern der Bevölkerungeine bedeutende Rolle.

Einsparungen sind in den nächsten Jahren vonseiten der Gemeinden bei Neuinvestitio-nen und Sanierungen notwendig, insbeson-dere bei Neuinvestitionen, was wiederum mit den Ausgaben bei Neuinvestitionen einher-geht, da diese geringer sind als der Anteil der Ausgaben bei Sanierungen. Ein knappes Fo

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paul christian Jezek

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 9www.logistik-express.com

INFrASTrUKTUr

In Kärnten fallen sofort der geplante Bau ei-ner neuen Volksschule um budgetierte mehr als 17 Millionen sowie die Sanierung einer Hauptschule um 7 Mio. Euro in derselben Stadt ins Auge. Weiters sollen u. a. verschie-denste Straßen und Kanäle erbaut, einige Bä-che verbaut bzw. reguliert (5 bis 6 Mio. Euro) und mehrere Wasser- bzw. Abwasservorha-ben in Millionenhöhe realisiert werden. Um vier Millionen Euro steht ein Wasserkraftwerk für 2016/17 auf der Wunschliste. Eine Ge-meinde will sich ihre Ortskernentwicklung bzw. -gestaltung 350.000 Euro kosten lassen, eine andere benötigt dafür eineinhalb Mil-lionen. Auch in Kärnten ist der Hochwas-serschutz von großer wirtschaftlicher Bedeu-tung, wie diverse Millionenprojekte erkennen lassen.

In Niederösterreich sind zwei Projekte mit achtstelligen Summen budgetiert, beide in derselben Stadt: Es geht um die Sanierung einer Mehrzweckhalle sowie um eine Zen-tralschule, beides soll schon demnächst in Angriff genommen werden. Auch zwei andere größere Kommunen sehen Investitionsbedarf in beachtlicher Millionenhöhe, allerdings jeweils auf verschiedenste Projekte verteilt. (Bauhof und Sanierung von Schulen, Kinder-garten und Wasserversorgung im einen sowie Straßen- und Brückenbau bzw. Theaterge-bäudesanierung im anderen Fall.) Klar, dass gerade in Niederösterreich der Hochwasser-schutz keinesfalls zu kurz kommen darf und soll. Ein neues Feuerwehrauto schlägt mit 150.000 Euro zu Buche, der Neubau eines Bürgerzentrums mit Veranstaltungssaal da-

gegen mit acht Millionen. Eine neue Klär-anlage, die ab 2014 errichtet wird, soll 2,5 Millionen Euro kosten.

Besonders aktiv sind die Kommunen in Ober-österreich - so gut wie jede Gemeinde plant in den nächsten Jahren neue Straßen, Kanäle oder Schulen bzw. deren Sanierung(en). Ein neues Gemeindezentrum um 2,8 Mio., ein Pflegeheim um 8 Mio. oder die Sanierung einer Volksschule um 7 Mio. Euro sind hier geplant. Achtstellig sind in Oberösterreich u. a. ein Altenheim (10,5 Mio. Euro) sowie ein Hochwasserdamm um 17 Millionen Eu-ro vorgesehen. Häufige Vorhaben sind auch hier Amtshaus- und Schulsanierungen sowie diverse Wasserbauten.

In Salzburg hat eine Gemeinde in den nächs-ten beiden Jahren besonders viel vor und kommt mit gleich zwei achtstellig budge-tierten Projekten (Schulausbau und Neuori-entierung der Wasserversorgung) plus ein Seniorenheim auf ein Investitionsvolumen von deutlich mehr als 30 Millionen. Hoch-wasserschutz in bedeutendem Ausmaß - ein Projekt soll z. B. 8 Millionen kosten - ist in einem Katastrophenjahr wie 2013 bestens nachvollziehbar. Eine sehr sportaffine Stadt will sich ihren Friedhof drei bis vier Millio-nen Euro kosten lassen. Kein Geheimnis ist, dass der Umbau eines wichtigen Kranken-hauses 2014/15 auf rund 30 Millionen Euro beziffert wird. Weniger kostenintensiv, aber nicht weniger relevant sind etwa die Sanie-rung von Gemeindewohnungen oder diverse Beleuchtungsprojekte. Weiters legt Salzburg

besonders viel Wert nach „adäquate Schul-gebäude.“

In der Grünen Mark sticht die für 2014/15 ge-plante Sanierung eines Schulzentrums um 12 bis 14 Millionen Euro ins Auge. Der Neubau einer weiteren Schule sowie die Errichtung ei-nes Gästehauses mit Bad sind ebenfalls acht-stellig budgetiert, alle anderen derzeit geplan-ten - sehr vielfältigen - steirischen Projekte sollen jedenfalls weniger als 10 Millionen Euro kosten. Zahlreiche Kanalbauten sind in den verschiedensten Leistungsumfängen und Preisklassen vorgesehen.

Auch im „Heiligen Land“ Tirol zeigen sich einige Kommunen besonders ambitioniert und haben Projekte im Gesamtumfang von achtstelligen Euro-Beträgen vor. Beispielhaft angeführt sei hier vom LOGISTIK EXPRESS eine Kommune, die sich für die nächsten Jahre gleich zwei Kinderbetreuungszentren, ein Mehrzweckhaus sowie eine Sporthalle vorgenommen hat. In Tirol hat die Lawinen-verbauung einen ebenso hohen Stellenwert wie der Hochwasserschutz, ein neuer Fuß-ballplatz wird mit 800.000 bis 1 Million Euro angesetzt. Relativ einzigartige Projekte sind die Erschließung von Wasserquellen (rund 1 Million Euro) sowie die Neuerrichtung ei-nes Wertstoffsammelzentrums um mehr als 2 Millionen Euro. Ein offenbar besonders mo-dernes Rüstlöschfahrzeug darf hier 390.000 Euro kosten, ein Kindergartenzubau eben-so wie die Ortskerngestaltung in derselben Gemeinde eine halbe Million und ein neues Schwimmbad 15 Millionen.

Last but not least verblüfft das „Ländle“ mit den im Bundesländer-Vergleich weitaus meisten ambitionierten Projekten, die höher als 10 Millionen Euro budgetiert werden. Am spektakulärsten ist ein Veranstaltungszent-rum mitten im Zentrum einer größeren Stadt, „das jedem Anlass einen entsprechenden Rahmen bietet - ob Konferenz, Seminar, Kon-gress, Ball, Modeschau, Show, Ausstellung, Konzert oder Theateraufführungen“ - es soll 43,5 Millionen Euro kosten. Kaum weniger bemerkenswert sind die Vorhaben einer wei-teren größeren Stadt - bei beiden handelt es sich NICHT um die Hauptstadt - mit einer Gesamtprojektsumme von deutlich mehr als 50 Millionen (Kanalbau um 28, Krankenhau-serneuerung um 20 Millionen, Generalsanie-rung einer Schule um 7,5 sowie Kindergarten um 3 Millionen Euro). In ganz Vorarlberg sind darüber hinaus zahlreiche weitere - teilweise spektakuläre - Schulneubauten und/oder -sa-nierungen geplant. ( p J )

+ die bundesländer erhalten 2014 zusätzlich

276 mio. euro für die Wohnbauförderung.

das geld soll aus der Versteigerung von mo-

bilfunkfrequenzen im herbst stammen. ab-

rufen können die länder das geld, wenn sie

mehr Wohnungen bauen als im durchschnitt

der letzten Jahre. insgesamt sollen so 14.000

zusätzliche Wohneinheiten entstehen, wo-

bei die regierung mit durchschnittlich vier

arbeitsplätzen pro Wohnung und insgesamt

0,5 bis 0,8 prozentpunkten zusätzlicher Wirt-

schaftsleistung (bip) rechnet. im künftigen

Finanzausgleich stellt die regierung den

ländern für 2015 und 2016 je 200 mio. euro

zusätzlich in aussicht.

+ Für vom hochwasser betroffene unter-

nehmen (produktion, tourismus) soll es bis

zu 400 mio. euro zinsfreie kredite (aus dem

erp-Fonds) geben. die kredite starten ab

10.000 und gehen bis zu 7,5 mio. euro. die

für thermische sanierung vorgesehenen För-

dermittel werden außerdem für bestimmte

hochwassermaßnahmen bzw. zur behebung

bestimmter schäden geöffnet (einbau einer

heizung auf basis erneuerbarer energieträger

nach hochwasserschäden). der konjunktur-

bonus auf die thermische sanierung wird bis

ende september verlängert, was innerhalb

des vorgesehenen 100-mio.-budgets 20 mio.

euro kosten soll. außerdem wird der aus-

bau des hochwasserschutzes an der donau

beschleunigt. der bund wird dafür 2014 bis

2019 jeweils 10 mio. euro vorzeitig zur Ver-

fügung stellen. das budget für bundeswas-

serbau sowie die Wildbach- und lawinenver-

bauung wird für zehn Jahre auf 200 mio. euro

jährlich aufgestockt.

LOGISTIK express Ausgabe 3/201310 www.logistik-express.com

Ein masterplan soll’s richtendie schweizer Verkehrspolitik steckt in einer sackgasse. das anspruchsvolle Ziel, den lkw im alpenquerenden Verkehr zu eliminieren, ist nicht zu erreichen. der schweizerische nutzfahrzeugverband astag fordert nun eine kehrtwende. r e d a k t i o n : U r S U L a S C h m E L i n G

In der Schweiz ist die Bahn im Transit-verkehr von Grenze zu Grenze dank staatlichen Drucks (Nachtfahrverbot, leistungsabhängige Schwerverkehrs-

abgabe LSVA) stärker als in vielen Nachbar-ländern. Sie befördert zwei Drittel der Güter im alpenquerenden Verkehr. Trotz enormer Anstrengungen schafft sie es jedoch nicht, ihren Anteil am Gütertransport weiter zu stei-gern. Und es sieht auch nicht danach aus, dass ihr dies in Zukunft gelingen wird.

Die Zahl der Lastwagen, die durch die Schwei-zer Alpen rollen, hat sich zwar verringert, von 1,4 Millionen im Jahr 2000 auf 1,25 Millionen im Jahr 2010 (drei Viertel dieser LKW fahren über die Gotthard-Route). Doch der Anteil des Bahngüterverkehrs nimmt proportional ab, und dies trotz erheblicher Subventio-nen für den Transport auf der Schiene. Das Ziel, die Zahl alpenquerender Lkw bis 2018 auf 650.000 zu senken, wird nicht erreicht werden. Beim Güterverkehr innerhalb der Schweiz ist der Lkw klar die Nummer eins. Drei Viertel der Güter werden auf der Straße transportiert, nur ein Viertel auf der Schiene.

Zu wenig Investitionen in die StraßeIn den letzten 15 Jahren hat sich die Schwei-zer Verkehrspolitik recht einseitig auf den Transitverkehr fokussiert und den volks-wirtschaftlich relevanten Binnen-Import- und Export-Güterverkehr vernachlässigt. Inzwischen zeigen sich massive Engpässe und rapide steigende überlastungsbedingte

Staustunden beim Straßenverkehr auf den Hauptachsen und in den Agglomerationen in allen Landesteilen. Auch die Grenzübergänge bzw. grenznahen Straßen in den und aus den Anrainerstaaten (Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich) sind häufig überlastet. Die Kosten für die Wirtschaft sind erheblich. Jedoch nur ein Drittel der Einnahmen aus dem Straßenverkehr, etwa 10 Mrd. CHF (8,3 Mrd. EUR), fließen in den Erhalt und Ausbau von Straßen. «Bundesrat und Politik haben zu einseitig auf die Schiene gesetzt», kom-mentierte ASTAG-Zentralpräsident Adrian Amstutz die Ausgangslage.

Förderung des Güterverkehrs statt Behinderung

Der Schweiz. Nutzfahrzeugverband ASTAG fordert jetzt ein Gesamtkonzept für Schiene, Straße, Luft und Wasser, damit die Zukunft im Güterverkehrsbereich bewältigt werden kann – einen Masterplan für Güterverkehr und Logistik. Dafür hat er Mitte des Jahres 2013 Kernforderungen vorgelegt: eine rasche bedarfsgerechte Engpassbeseitigung bei der Straße, eine konsequente Trennung von Netz und Betrieb bei der Schiene sowie der diskri-minierungsfreie Zugang zu Terminals. Für neue Groß-Terminalstandorte möchte die ASTAG bei bestehenden Anlagen sowie beim Projekt «Basel-Nord» anknüpfen. Dem von der SBB vorangetriebenen «Gateway Limmat-tal» erteilte sie eine Absage. Im Thesenpapier der ASTAG wird die Stärkung des Güterver-kehrs als Ganzes im Sinne der Logistik als

Hauptziel genannt. Es müsse stärker auf die Bedürfnisse von Wirtschaft und Konsumen-ten eingegangen werden. Absolut zentral sei ein wesensgerechter Einsatz der Verkehrs-mittel (Ko-Modalität) gemäß ihren jeweili-gen Stärken. Nur so könne die notwendige Qualität bei den Transportdienstleistungen erreicht werden.

Schöndenken allerortsEin Blick in die Nachbarländer zeigt, dass die Probleme überall ähnlich sind. Die ideolo-gisch geprägte Förderung des Bahnverkehrs hat zu keinem Siegeszug der Schiene geführt. Staus beeinträchtigen das Wirtschaftsgesche-hen, Brücken bröckeln, auf Straßen zeigen sich mehr und mehr Schlaglöcher. Die an-haltende Unterfinanzierung der Straßenver-kehrsinfrastruktur zeigt Wirkung. Nur profi-tiert die Schiene nicht davon und auch nicht Politiker und Grünbewegte. Ein Lerneffekt will nicht eintreten. Es wird weiterhin von einer Entkopplung von Verkehr und Wirt-schaftswachstum und einer Verlagerung von der Straße auf die Schiene geträumt. In der Schweiz wird über neue Drangsale wie eine Alpentransitbörse nachgedacht. ( u s )

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aLPEnqUErEndEr

GütErvErKEhr (Jan. - JUni 2013)

total 19 mio. t*

daVon schiene 12,8 mio. (+ 0,8 mio. t

gegenÜber 1. hJ 2012)***

strasse 6,5 mio. t (-0,6 mio. t)

Zahl lkW-Fahrten 574 000 (-8,5%)**

* trotZ WirtschaFtserholung liegt die-

ser Wert unter dem der Jahre Vor der

FinanZ- und WirtschaFtskrise 2009

** 2013 Wird damit das ZWischenZiel Von

1 mio. Jährlichen Fahrten, Welches nach

gesetZ 2011 Zu erreichen geWesen Wäre,

Überschritten.

*** daVon rola 5%, unbegleiteter kombi-

nierter Verkehr 42,7%.

GÜTErVErKEHr

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 11www.logistik-express.com

Schweizer Logistikmarkt wächstder schweizer logistikmarkt wächst, getrieben von einem robusten außenhandel, dem trend zum outsour-cing und immer mehr bestellungen übers internet. r e d a k t i o n : U r S U L a S C h m E L i n G

Die Logistik gewinnt in der Schweizer Wirtschaft weiter an Bedeutung. Laut einer aktuellen Untersuchung des Lehrstuhls

für Logistikmanagement der Universität St. Gallen im Auftrag des GS1 Schweiz ist das Logistikmarktvolumen mit Stand Juni 2013 im Vergleich zum Vorjahr überproportional zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,1%

auf 38,6 Mrd. CHF gestiegen. Für das Jahr 2014 wird ein Wachs-tum in gleicher Höhe auf 39,3 bis 40,2 Mrd. CHF erwartet. Das Schweizer Staats-sekretariat für Wirtschaft (Seco) rechnet 2013 mit einem BIP-Wachstum von 1,4%. Die positi-ve Entwicklung des Logistikmarkts lässt sich laut der Studie auf verschiedene Einflüsse zu-rückführen. Zum einen blieb der wichtigste Schweizer Handelspartner, Deutschland, von der Krise in Europa weitgehend unberührt. Zum anderen gibt es weiterhin eine starke Nachfrage nach Pharmazeutika und Luxusar-tikeln aus der Schweiz, insbesondere in Asien und Amerika. Zwar wurden nur 17 Mio. t per Luftfracht exportiert. Doch entsprach dies 38% des wertmäßigen Exportvolumens.

Wachstumstreiber Internethandel Aber nicht nur die Nachfrage nach Logistik-leistungen für den Außenhandel, sondern auch die für den Binnenhandel zeigt sich robust. Steigende Importe müssen in der Schweiz feinverteilt werden. Der Trend zum Outsourcing von Logistikdienstleistungen ist

ungebrochen. Die Logistikmarktstudie 2013 zeigt außerdem, dass sowohl der Fahrzeug-bestand als auch die Tonnenkilometer leicht zugenommen haben. Dies lässt sich u.a. auf den zunehmenden Distanzhandel und den Trend zu kleineren Sendungsgrößen und dafür häufigeren Transporten zurückführen. Die Zunahme der Erwerbstätigen in der Bran-che und höhere Löhne haben außerdem zu einer höheren Bruttowertschöpfung im Lo-gistikgesamtmarkt geführt.

Starke Inhaber geführte SpeditionenZum hohen Stellenwert der Logistik in der Schweiz hat nicht zuletzt die große Zahl er-folgreicher, global und national tätiger Lo-gistikunternehmen beigetragen. Zu den Top 20 gehören so bekannte Global Player wie Kühne + Nagel, Panalpina und die Reederei MSC. Dazu kommen local Heroes wie die Speditionen Ziegler, Fracht, Planzer, Bertschi, M+R Spedag, M&M Militzer & Münch und Galliker. Staatsunternehmen wie Post und Bahn spielen ebenso in der Top-Liga wie die Nationalfluggesellschaft Swiss. Beeindru-ckend ist die Zahl der Eigentümer geführ-ten Unternehmen. Zwar reißt das Lamento über geringe Margen in der Logistikbranche nicht ab, doch gibt es zahlreiche Firmen, die 2013 wieder ordentlich verdient haben und verhalten-optimistisch ins kommende Jahr schauen. ( u s )

20 toP tranSPort-LoGiStiK-UntErnEhmEn dEr SChWEiz

JahrESUmSatz (mrd. ChF)

kÜhne + nagel 20,75

msc 9,6

die schWeiZerische post 8,58

schWeiZerische bundesbahnen 8

panalpina 6,6

sWiss air lines 5

lagerhäuser centralschWeiZ ag 1,9

sWissport 1,9

Ziegler holding ag 1,8

post logistics 1,5

Jet aViation 1,4

FlughaFen ZÜrich 0,949

bls 0,930

sbb cargo 0.922

Fracht ag 0,800

planZer holding 0,741

bertschi ag 0,640

m+r spedag group 0,610

m&m militZer & mÜnch 0,570

galliker transport ag ,530

WEitErE bEKanntE namEn

dhl express schWeiZ 0,490

gondrand holding ,320

Fiege logistik schWeiZ 0,296

Via mat holding 0,288

rhenus alpina ag 0,272

lamprecht transport 0,250

central station ag 0,246

schneider & cie 0,216

agility logistics ag 0,215

Quelle: handELSzEitUnG

ursula schmeling

LoGISTIKMArKT

LOGISTIK express Ausgabe 3/201312 www.logistik-express.com

Punkten mit qualitätdie Öbb sind im güterverkehr in den schwarzen Zahlen unterwegs. künftig will rail cargo austria nicht mit niedrigen preisen, sondern mit guter Qualität bei den Verladern punkten. r e d a k t i o n : L o G i S t i K E x P r E S S

Österreichs Staatsbahn ÖBB hat im vergangenen Jahr erstmals nach wirtschaftlich schwierigen Jahren mit dem Güterverkehr

wieder Geld verdient und unterm Strich ei-nen Gewinn von 29 Mio. EUR (EBT) einge-fahren. Das klingt nach Meisterstück, fielen im vergangenen Jahr doch Umsatz und trans-portiertes Volumen zurück. 113 Mio. Tonnen beförderte der ÖBB-Teilkonzern im vergan-genen Jahr, um neun Prozent weniger als im Jahr zuvor. Der Umsatz ging um zwei Prozent auf 2,4 Mrd. EUR zurück. Im Jahr 2011 schrieb RCA von einen Verlust von 49 Mio. EUR. Der Gewinn im Vorjahr geht nicht allein auf das Kon-to von RCA in Ös-terreich, sondern kommt mit mehr als acht Mio. EUR auch von der ungarischen Tochter Rail Car-go Hungaria (RCH), deren wirtschaftliche Befindlichkeit in den vergangenen Jahren als sehr fragil galt. „Wir blicken auf ein erfolgrei-ches und zufriedenstellendes Jahr 2012 zu-rück“, kommentiert ÖBB-Konzernchef Chris-tian Kern das 2012er-Geschäft. Gelungen ist der Schwenk in die schwarzen Zahlen durch Produktivitätssteigerungen und Kostensen-kungen bei der Produktion, aber auch dank einer erfreulichen Geschäftsentwicklung in einzelnen Industriesparten wie Stahl, Papier, Automotive oder Agrarwirtschaft. Die einst über 100 Beteiligungen wurden auf 71 zusam-mengestrichen, Managerposten eingespart und was die Verlader direkt zu spüren beka-men: RCA hat in verschiedenen Bereichen des Güterverkehrs die Preise spürbar erhöht und so mehr Geld in die Umsatzkasse bekommen.

Das Gelingen des von Kern eingeleiteten schmerzhaften Sanierungsprogramms im Bahnkonzern bereitet dem Eigentümer Staat durchaus Freude: Als Gesamtkonzern haben die ÖBB im Vorjahr einen Gewinn von 66,5 Mio. EUR (EBT) erwirtschaftet. Im Vergleich zu 2011 um 94 Mio. EUR mehr; 2011 lag der Verlust noch bei 28 Mio. EUR. Mit den Zahlen hofft Kern freilich, mit einem häufig über die ÖBB verbreiteten „Märchen“ aufräumen zu

können, wonach die Bahn im Güterverkehr im weniger profitabel ist, liest man beispielsweise im Mitarbeitermagazin für die 39.800 stehen-den Beschäftigen.

Wachsen mit werthaltigem GeschäftDie ÖBB wollen im Güterverkehr künftig nicht mehr mit transportierter Tonnage die Welt be-eindrucken, sondern mit soliden Erträgen aus werthaltigem Geschäft. Die Strategie richtet sich klar in Richtung Bahnlogistik. Darunter versteht man im RCA-Konzern die Geschäfts-bereiche Bahnspeditionsgeschäft, Operator-Tätigkeit, Carrierfunktion, Waggonvermie-tung und Instandhaltung sowie den bislang nicht gerade von Fortune begleiteten Bereich der Kontraktlogistik. Werthaltigkeit kommt auch aus der verstärkt eigenen Produktion. So haben die ÖBB in Budapest die zentrale Trak-tionssteuerung eingerichtet, wo die Fäden für die Eigenproduktion zusammenlaufen.

Der „Rail Cargo Carrier“ ist ein RCA-internes Eisenbahnverkehrsunternehmen, das den Vertrieb der gesamten Rail Cargo-Gruppe produktionsseitig unterstützt. Für den Ver-lader liegt beispielsweise der Vorteil darin, dass grenzüberschreitende Verkehre ohne Lokwechsel ablaufen und RCA für den ge-samten Transportlauf der Ansprechpartner ist. Rail Cargo Carrier mit Hauptsitz in Ungarn hat wiederum Töchter in Tschechien, Slowa-kei, Rumänien, Ungarn und Bulgarien. Das bedeutet, dass RCA in allen diesen Ländern selbst produziert und in Eigenregie die Züge abwickelt. Rail Cargo Carrier ist ausschließ-lich als Traktionär tätig, ohne eigenen Ver-trieb und Waggons. Neben Rail Cargo Carrier für die genannten Länder in Osteuropa läuft die Eigenproduktion in Ungarn auch über die dortige Rail Cargo Hungaria, in Österreich, Deutschland, Slowenien und Tschechien über Rail Cargo Austria und in Italien mit der eige-nen Rail Cargo Italia. Mit eigener Produktion lassen sich Kosten senken und die Werthal-tigkeit erhöhen.

Der strategische Fokus von RCA ist und bleibt Südosteuropa. Dabei wird Westeuropa nicht außer Acht gelassen: In zehn Ländern als Car-rier und in 15 Länder als Spediteur (Express-Interfracht) werthaltiges Geschäft zu machen ist das deklarierte Ziel. „Wir sind keine Phan-tasten, aber wir glauben, dass wir das richtige

Geschäftsmodell“ haben, wenn rundherum in Europa die nationalen Schrebergärten zu-sammenbrechen“, betont ÖBB-Holding-Chef Kern. Werthaltiges Geschäft steht neben der Eigentraktion für komplexe Supply-Chain-Lösungen mit starker Schienenaffinität, Wa-genladungsverkehre, Speditionsgeschäft und das Kontraktlogistikgeschäft, also Abwicklung des Stückgutgeschäfts mit damit verbunde-nen value added Services wie Warehousing, Kommissionierung, Verpackung etc. 30 Mio. EUR pro Jahr hat RCA mit der Kontraktlogistik während der vergangenen Jahre verloren, im vergangenen Jahr waren es nur noch drei Mio. EUR. Es herrscht akuter Sanierungsbedarf und Kern erklärt, wie saniert wird: Es wird eine eigene Firma gegründet, in der alle Stückgut-aktivitäten konzernweit gebündelt werden.

Die genauen Details der Neukonstruktion die-ses Geschäftsbereichs will man noch nicht hinausposaunen, weil noch nicht abgeschlos-sen. Doch so viel steht aber schon fest: „Das Erfolgsprinzip muss Qualitätsführerschaft heißen. Wir wollen unsere Kunden nicht durch einen niedrigen Preis gewinnen und halten, sondern sie durch die Qualität unse-rer Dienstleistungen überzeugen“, lautet das Mission-Statement. Die Spedition Express-Interfracht ist der wichtigste Vertriebsapparat von RCA. Deren Profil wird künftig geschärft und sie soll ich verstärkt um Bahnlogistik kümmern. Durch Zukäufe und Gewinnung von talentierten Nachwuchskräften sowie Ver-kauf nicht bahnaffiner Bereiche wie Luft- und Seefracht-Aktivitäten soll Express-Interfracht künftig wirtschaftlich auf noch kräftigere Bei-ne kommen. Express-Interfracht bleibt eine eigenständige Tochter der RCA Aktiengesell-schaft, unabhängig und klar getrennt von der Kontraktlogistik.

Zu den Kernländern der RCA zählen auch die Türkei und Italien. Mit dem türkischen Ro/Ro-Unternehmen Unroro arbeitet RCA seit Jahren eng zusammen. Ziel ist, auf der Ach-se Türkei-Österreich-Europa mehr Cargo auf die Schiene zu bekommen, entweder auf dem Landweg oder über die Adria mit Fährschif-fen: Türkische Lkw kommen per Fähre nach Triest und fahren auf der Rollenden Landstra-ße (von RCA betrieben) in das europäische Hinterland weiter. Im konkreten Fall per RoLa von Triest nach Salzburg. ( l e )

christian kern

GÜTErVErKEHr

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 13www.logistik-express.com

noch näher zum Kundenpanalpina ist in Österreich dabei, seine internen prozesse zu optimieren und zugleich die kundennähe zu forcieren. ein großes logistik-projekt in oberösterreich geht 2014 in betrieb. r e d a k t i o n : L o G i S t i K E x P r E S S

Der Terminkalender von And-reas Nowak ist prall gefüllt. Zu Beginn dieses Jahres hat der in Stuttgart geborene und gelernte

Speditionskaufmann die Verantwortung für Panalpina in Österreich übernommen und ist seither damit beschäftigt, Prozesse an allen Österreich-Standorten zu durchleuchten und Synergiepotenziale zu heben. Von Österreich aus hat Panalpina bis Ende vergangenen Jah-res auch die Länder in Südosteuropa mitbe-treut. Das führte dazu, dass eine Anzahl von Mitarbeitern bei Panalpina in Doppelfunkti-onen tätig war.

Österreich zählt in der neuen Länderauftei-lung zur Region Southwest Europe mit den Ländern Schweiz und Italien. Die Kraft der fast 300 Mitarbeiter in Österreich richtet sich jetzt voll auf die österreichische Kundschaft - „und das ist gut und wichtig. Panalpina wird in diesem Land als Qualitätsspedition mit ei-nem internationalen Netzwerk wahrgenom-men“, ist der 44-jährige Manager überzeugt. Seit 1991 ist er an Bord von Panalpina und war für den Konzern in Nigeria, Südafrika und Malaysien im Einsatz, bis er „jetzt endlich nach Wien gekommen ist“, so Nowak gegen-über LogistikExpress.

Österreich-Standorte auf dem PrüfstandAuf Österreich konzentrieren heißt in der Panalpina-Sprache, die einzelnen Standor-te in Wien (drei Standorte), Graz, Linz und Innsbruck auf den Prüfstand zu stellen und die Prozesse akribisch nach Einsparungspo-tenzialen zu durchleuchten. Viele Tätigkei-ten, die in der Vergangenheit parallel an allen Standorten erledigt wurden, sind nach den Vorstellungen des neuen Länderchefs inso-fern angepasst, als Routine-Tätigkeiten wie beispielsweise Ausstellen von Dokumenten etc. zentral erledigt werden und die Mitarbei-ter an den Standorten stärker in den Vertrieb gehen, um die bestehende Kundschaft noch besser betreuen und neue an Land ziehen zu können.

Neue Anlage in oberösterreich in BauNowak: „Wir haben in Österreich eine sehr starke Kundenbindung und die wollen wir ausbauen.“ Gelingen soll das mit qualitätsvol-ler Dienstleistung von innen nach außen, wie es der Manager nennt. Die traditionelle Stär-

ke von Panalpi-na in Österreich sind das Luft- und Seefrachtge-schäft, aber auch Sammelverkehre wie beispielswei-se Landverkehre in die GUS-Staa-ten oder in den Mittleren Osten über das Panalpina-Netzwerk. Stärker ausbauen will man in Österreich das Projekt- und Logistik-geschäft. Ein Logistikprojekt, auf das Nowak mit Stolz verweist, ist die derzeitige Errich-tung einer Logistik-Immobilie in St. Martin im Innkreis, in nächster Nähe zu dem sehr stark für die internationale Luftfahrt tätigen Unternehmen FACC. Für diesen Kunden wi-ckelt Panalpina bereits seit Jahren Inbound- und Outbound-Verkehre ab.

Ab 2014 wird die Kooperation enger, weil Pa-nalpina in dieser neuen, 5.500 m2 großen Anlage die Beschaffungslogistik für FACC bündelt und die für die Produktion in den vier FACC-Werken notwendigen Komponen-ten direkt zu den Produktionsplätzen bringt.

Starke Präsenz auf dem Pharma-MarktPanalpina ist in Österreich im Pharma-Be-reich gut verankert. Das Geschäft hier be-steht aus Importen von Rohmaterialien für die Arzneiherstellung und Exporten von fer-tigen Medikamenten. Um der internationalen Pharma-Industrie einen größeren Mehrwert zu bieten, hat Panalpina Ende des Vorjahres auf Konzernebene internationalen Pharma-Herstellern Vorschläge zur Kosteneinsparung in der Logistik unterbreitet. Würden sich die weltweit großen Produzenten bei der Logistik zu einer Kooperation zusammentun, könnten

sie bei den Frachtkosten sparen, indem sie beispielsweise Frachtraum teilen. In Miami haben sich im Herbst des Vorjahres die Logis-tikchefs einiger der weltgrößten Pharmakon-zerne mit Leuten von Panalpina und der IATA zusammengefunden, um Lösungsansätze für bessere Pharma-Logistik auszuloten.

Zwei neue Flugzeuge für PanalpinaDen Frachtraum teilen könnten sich die Pharma-Firmen beispielsweise in den bei-den neuen Panalpina-Flugzeugen: Boeing-747-8-Nurfrachtern, die vom amerikanischen Luftfahrtdienstleister Atlas Air geleast sind und mit den wohlklingenden Namen „Spi-rit of Panalpina“ und „Passion for Solutions“ rund um den Globus mit Fracht unterwegs sind. Cargo mit selbst verfügbarem Flugge-rät zu transportieren habe den Vorteil, dass „wir die gesamte Transportkette transparent gestalten und kontrollieren können“, betont Nowak. Der Zugriff auf eigene Kapazitäten er-höht zudem die Flexibilität, weil das Flugzeug fliegt, wie es Panalpina will. Der Konzern ist nach eigenen Angaben das einzige Fracht-unternehmen mit in Eigenregie geführtem Luftfrachtnetz als Ergänzung zu den üblichen Dienstleistungen im Air-Cargo-Bereich.

Zur PersonAndreas Nowak wurde 1968 in Stuttgart ge-boren, absolvierte eine Lehre zum Spediti-onskaufmann, 1991 erfolgte der Eintritt bei Panalpina in Deutschland. Weitere Karrier-eschritte im Konzern führten ihn nach Nige-ria, Malaysien und Südafrika. Ende 2010 kam Nowak zu Panalpina nach Österreich und seit Anfang 2013 zeichnet er für diesen Markt ver-antwortlich, in dem Panalpina jährlich fast 40.000 TEU Seefracht abfertigt und damit zu den Marktführern zählt. ( l e )

andreas novak

dIENSTLEISTUNG

LOGISTIK express Ausgabe 3/201314 www.logistik-express.com

Wird eine gute, alte idee neu interpretiert, kann dabei was tolles herauskommen. so geschehen beim eurapid service von dhl Freight, dem neuen premium-service für stückgutsendungen. r e d a k t i o n : a n G E L i K a t h a L E r

Bei ihrem ersten offiziellen Auftritt als neuer Managing Director Aus-tria & Slovenia der DHL Freight präsentierte Heike Sommer – die

übrigens ursprünglich dank eines Ferialjobs bei dem Unternehmen landete - ihr neuestes „Baby“. „Unsere Kundenumfrage letztes Jahr hat eindeutig gezeigt, dass es hier eine Lücke gab – und die haben wir hiermit geschlos-sen“, begründet sie die Markteinführung des premium LTL-Services, die zunächst in 14 Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Finnland, Großbritannien, Itali-en, Niederlande, Österreich, Polen, Spanien, Schweden, Schweiz und der Tschechischen Republik) erfolgt ist. Wien fungiert dabei als Hauptgate, spätestens Anfang des nächsten Jahres folgen Wels und Graz.

Erste PrioritätEurapid stellt die Krone auf dem bestehenden Euroconnect-Netzwerk für Exporte dar: „Die Sendungen werden vorrangig behandelt und abgewickelt. Durch die zentrale Steuerung der Direktverbindungen finden wir immer den schnellsten Weg und bieten schon in der Basisversion taggenaue Zustellung an“, zählt Sommer ein paar Vorteile auf. Ein eigener Kundenservice nur für die Eurapid-Sendun-gen unterstreicht die Serviceorientierung, proaktive telefonische Informationen sind Teil des umfassenden Monitorings. Verfügbar ist die Premiumleistung für alle LTL-Sendun-gen bis zu einem Gewicht von 2,5 Tonnen (maximal 1,5 Tonnen pro Gegenstand) und 2,4 Metern Länge, auch Gefahrgut ist mög-lich. Durch die Ausrichtung auf Abendab-fahrten ist die Abholung am selben Tag noch möglich. Bei Bedarf können zudem sämtliche Zusatzleistungen von Zollabwicklung bis Zu-stellung bis 12 Uhr usw. zugebucht werden. Sommer geht davon aus, dass rund 10 Pro-zent der Stückgut-Kunden dieses Zuckerl in Anspruch nehmen werden.

Neue StrukturUm besser auf die Kundenbedürfnisse einge-hen zu können, wurden die internen Struktu-ren verändert. So gibt es nun jeweils eigene Abteilungen für Stückgut, Komplettladung und Kundenservice sowie eine ganze Reihe von Spezialabteilungen, wie beispielsweise das 2-Mann-Handling, die Messespedition,

Schwertranspor-te, Cold Chain oder die High-Value-Abteilung in Wien. „Unser Kundenservice ist dezentral or-ganisiert. Lokale Ansprechpartner, die mit den Kun-den vertraut sind und alle Fakten kennen, können wesentlich rascher und effizienter agieren“, ist Sommer überzeugt. Neu ist auch, dass das 2-Mann-Handling (Privatkundenlo-gistik), für das es ebenfalls ein eigenes Netz-werk gibt, nun für ganz Österreich ausgerollt wird, denn bisher war dies eher nur in der Steiermark verfügbar.

Mehr PlatzBei rund 7 – 8.000 Sendungen pro Woche, kann es passieren, dass die Umschlags- oder Lagerfläche knapper wird. Zwar gibt es öster-reichweit rund 12.000 m2 Umschlagsfläche und etwa 5.000 m2 klassische Lagerfläche, dennoch kommen bei Bedarf neue Außen-läger, wie etwa in Wels, hinzu. Denn DHL Freight bietet auch Lagerdienstleistungen an,

allerdings „nur in Kombination mit Trans-portdienstleistungen“, ergänzt Sommer. Um den steigenden Mengen Herr zu werden und gleichzeitig schnelle Drehung zu gewährleis-ten, wird vermehrt auf Nachtarbeit zurück-gegriffen.

Schweres ErbeDer Sprung an die Spitze erfolgte nicht gerade in einer Hochkonjunkturphase, die Heraus-forderung ist nicht einfach. Dennoch siegt bei der neuen Geschäftsführerin der Optimis-mus: „Natürlich ist extremer Margendruck vorhanden. 2009 haben noch alle von der Krise gesprochen. Heute sind die Klagen ver-stummt, aber die Auswirkungen noch da. Be-sonders für Rollfuhrfrächter ist es schwierig, aber durch unsere partnerschaftlichen Ver-hältnisse – wir unterstützen beispielsweise durch Tankkarten – kommen wir gemeinsam durch die schwere Zeit.“ Sie ist auch dagegen, jede Preisschlacht mitzuspielen, die langfris-tig eher schadet als nutzt. „Die Erfahrungs-werte der letzten Jahre sind nutzlos. Jede Prognose ein Blick in die Glaskugel. Aber ich bin guter Dinge, dass wir – auch mit unserem neuen Service – eine positive Zukunft vor uns haben.“ ( a t )

den vorrang abonniert

EXPrESS LoGISTIK

heike sommer

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 15www.logistik-express.com

die nachfrage bestimmt das angebot, und als eines der führenden handelsunternehmen Österreichs braucht spar Österreich eine dementsprechend leistungsfähige logistik. gemeinsam mit Witron wird daher soeben im Zentrallager Wels die dritte baustufe realisiert. r e d a k t i o n : a n G E L i K a t h a L E r

mehr Platz für SPar in Wels

SPAR erzielte 2012 mit seinen nati-onal und international rund 75.000 Mitarbeitern mehr als 12,6 Milliar-den Euro Umsatz. Der Marktanteil

in Österreich liegt bei 29,9 %, Tendenz stei-gend. Das Wachstum ist ungebrochen und der Lagerplatz ist rar, deshalb erweitert SPAR das Lager in Wels um gut 10.000 m2. „Mit diesem Neubau stellen wir gleichzeitig die Weichen für die Logistikprozesse hinsicht-lich Wirtschaftlichkeit, Filialservice, Flexibi-lität und Ergonomie in Richtung Marktan-forderungen der Zukunft“, meint Ing. Martin Gleiss, Leiter Konzernlogistik und Warenfluss bei SPAR Österreichische Warenhandels-AG.

Wie schon bei den ersten beiden Baustufen kam auch diesmal wieder der Generalun-ternehmer WITRON aus Parkstein zum Zug, ist damit für die Planung, Entwicklung und Umsetzung sämtlicher IT-, Steuerungs- und Mechanikkomponenten verantwortlich. „Mit WITRON vertrauen wir unserem langjährigen Partner und setzen auf seine neue Techno-logie OPM, um für die Zukunft gerüstet zu sein“, erklärt Gleiss.

MaximierungBislang gab es in Wels das Behälter-Kom-missioniersystem DPS mit gut 89.000 Stell-plätzen sowie ein Palettenhochregallager mit 22.000 Stellplätzen, insgesamt standen über 40.000 Palettenstellplätze im HRL zur

Verfügung. Der Neubau wird per Fördertechnik-strecke mit dem bestehenden La-ger verbunden. Zentrales Ele-

ment der Erweiterung ist das vollautomati-sche Lager- und Kommissioniersystem OPM (Order Picking Machinery), mit dem durch acht COM-Maschinen pro Tag bis zu 66.500

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G _A05.07.2013

ZLW Wels, Spar - Erweiterung

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Versandeinheiten und Behälter filialgerecht auf Rollcontainer kommissioniert werden können. Vorgeschaltet sind ein achtgassiges AKL mit 16 Regalbediengeräten und 81.400 Traystellplätzen sowie ein zusätzliches fünf-gassiges Hochregallager mit fünf Regalbe-diengeräten und 18.700 Palettenstellplätzen. Natürlich werden auch Wareneingangs- und -Ausgangsbereich erweitert und an die Men-genströme angepasst, denn immerhin ist die Gesamtanlage nun für eine Leistung von bis zu 300.000 Versandeinheiten pro Tag ausge-legt. Durch die vollständige Integration der bestehenden Anlagenteile wird eine wesent-liche Kapazitäts- und Effizienzsteigerung des Zentrallagers für Langsam Dreher bei SPAR erreicht.

VollautomatischDer Zubau ist auch deswegen so effizient, weil alle Prozesse vollautomatisch ablaufen. „Rund 15 Techniker halten das System am Laufen, aber sonst betritt kein Arbeiter das Lager, diese sind wie auch davor nur im be-stehenden Teil tätig“, bestätigt Ing. Martin Gleiss, Leiter Konzernlogistik und Warenfluss bei SPAR Österreichische Warenhandels-AG. Die produktive Nutzung des Zubaus ist ab Mitte 2015 geplant, bis dahin muss der Le-bensmittelhändler noch mit dem vorhande-nen Platz auskommen. ( a t )

martin gleiss

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LoGISTIK ProjEKT

LOGISTIK express Ausgabe 3/201316 www.logistik-express.com

Die Großräume um Wien und St. Pölten sind bei Entwicklern von Logistik-Immobilien be-gehrt. 70 % der ausländischen

Investitionen in Österreich fließen in diese beiden Wirtschaftsregionen und machen sie besonders attraktiv. Um für die potenziellen Nutzer attraktiv zu sein, müssen Lagerhal-len „drittverwendungsfähig sein, wobei der Bedarf bei temperaturgeführten Flächen“ derzeit besonders groß ist, weiß Lukas Rich-ter, Spezialist für Logistik-Immobilien beim Makler Colliers in Wien. Der immer stärker werdende Online-Handel verursacht ver-änderte Warenströme, nicht nur in der Lie-ferkette vom Fulfilment Center bis zu den Verteilpartnern, sondern auch im Fokus zum Endempfänger, ergänzt Richter.

Die Entwicklung von Logistik-Immobilien konzentriert sich in Österreich auf die ge-nannten beiden Großräume, während im restlichen Österreich eher die von Spediteu-ren und Logistiker selbst errichteten und be-triebenen Immobilien überwiegen. Immobi-lien in den beiden Großräumen müssen sich mit jenen in den östlichen Nachbarländern matchen. Während die Mieten in Österreich bei 5 Euro/m2 und Monat liegen, sind sie in Budapest, Bratislava oder Warschau (noch)

günstiger. Auch die Grundstückpreise sind im Osten im Vergleich zu Österreich niedriger, dazu kommen noch unkomplizierte Rahmen-bedingungen wie beispielsweise behördliche Widmungen und Auflagen, weiß Richter aus Erfahrung. Zwar machten sich österreichi-sche Immobilien-Anbieter Hoffnungen, dass beispielsweise deutsche Unternehmen La-gerhallen in Österreich belegen, doch nach Einschätzung von Colliers ist Österreich kein Logistik-Hub im eigentlichen Sinn. Logistik ergibt sich primär aus der wirtschaftlichen Tätigkeit, eine Hub-Funktion könne das Land nicht wahrnehmen, weil „Österreich einen extremen Nachholbedarf an vernünftigen Lo-gistikflächen hat“, so Richter.

Im internationalen Vergleich liegt Österreich laut World Competitiveness Yearbook 2012 in Sachen Logistik-Infrastruktur im oberen Mit-telfeld mit sechs Punkten auf einer 10-stelli-gen Bewertungsskala.

Wer vernünftige Logistikflächen anbieten kann, sind die Österreichischen Bundes-bahnen (ÖBB). Im wirtschaftlichen Entwick-lungsgebiet von St. Pölten haben die ÖBB „die derzeit wohl attraktivste Gewerbeimmobilie im Land anzubieten“, betont ÖBB-Sprecher Michael Braun. In St. Pölten-Wörth bewirt-

schaften die ÖBB eine 54 Hektar große Flä-che; 20 Hektar davon stehen ansiedelungs-willigen Logistikunternehmen zur Verfügung. Und das jetzt und sofort. Verkehrs-günstiger kön-ne laut ÖBB ein Standort kaum liegen: Das Areal ist verkehrstech-nisch mit Straße und Schiene op-timal erschlos-sen. Über ein An-schlussgleis gibt es einen Link zum paneuropäischen Bahn-korridor 17 zwischen Paris und Bratislava, zu den Donauhäfen Wien und Krems sowie zum Wiener Flughafen Schwechat. Bis 2014 wird das Areal straßenseitig noch optimaler in das lokale Straßennetz und österreichische Autobahnnetz eingebunden. Wer Interesse für Wörth hegt, kann beim ÖBB Immobilien-management Informationen aus erster Hand bekommen.

TWIN = Terminal Wien InzersdorfAuf dem Papier schon fertig, aber in natu-ra noch zu bauen ist der neue Terminal In-zersdorf (TWIN = Terminal Wien Inzersdorf).

im großraum Wien und st. pölten sind einige logistik-immobilien in entwicklung, in denen es noch freie Flächen in attraktiven lagen gibt. r e d a k t i o n : L o G i S t i K E x P r E S S

immobilien warten auf mieterdas VerFÜgbare areal der Öbb in WÖrth bei st. pÖlten

Wir bewegen das > Entwicklungsgebiet St. Pölten - Wörth

Moving > District Development St. Pölten - Wörth

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LoGISTIKSTANdorT

michael braun

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 17www.logistik-express.com

LoGISTIKSTANdorT

Am 2. August wurden feierlich die Spaten geschwungen, und es kam Verkehrsminis-terin Doris Bures auf die grüne Wiese, um gemeinsam mit ÖBB-Holding-Chef Christian Kern den Grundstein für das ambitionierte Immobilien-Projekt zu legen. Auf 58 Hekt-ar Land entsteht auf der grünen Wiese am südlichen Stadtrand von Wien eine moderne Logistik-Immobilie, in der allein für den Kon-traktlogistikbereich 30.000 Palettenstellplätze zur Verfügung stehen.

Auf dem TWIN – Baubeginn 2013 mit Fer-tigstellungshorizont 2017 - werden die ÖBB Kombi- und Wagenladungsverkehre abfer-tigen und Stückgüter umschlagen. Östlich vom künftigen Terminal befindet sich das Entwicklungsgebiet Rothneusiedl, wo es noch behördlicher Widmungen bedarf, soll-ten sich dort Unternehmen günstig gelegen neben dem TWIN ansiedeln wollen. Von au-ßen sieht man der Anlage nicht an, dass sie in Vollbetonbauweise errichtet, innen beheiz-bar ist und über ein eigenes E-Werk verfügt. Die Rede ist vom Cargoterminal in Enzersdorf an der Fischa.

Die Immobilie besteht aus 325.000 m2 gut er-schlossener Landfläche mit 36.000 m2 Hallen-flächen. „Das Projekt hat sich gut entwickelt und wir können kurzfristige Vertragslaufzei-ten und eine elastische Flächennutzung bie-ten“, betont Ernst Strobl, Geschäftsführer der Cargoterminal Logistics GmbH. Die Auslas-tung der Anlage liegt aktuell bei 80 %.

Für weitere Kunden hat Strobl noch genug Platz, weil die Anlage vergrößert und ein Zwischengeschoss eingezogen wurde, wo langsam drehende Ware lagert, während im Erdgeschoss Schnelldreher und Schwergü-ter umgeschlagen werden. Die Palettenstell-platzkapazität liegt bei 30.000 Einheiten. Für Strobl, der dem Großraum Wien zwar gute Zukunftschancen einräumt, ist Österreich für Logistik-Immobilien noch ein Markt mit beschränkten Perspektiven, weil es an loka-ler Nachfrage mangelt. Doch das könnte sich bald ändern, wenn die östlichen Nachbarlän-der in Sachen Kosten und Löhne nachziehen und der aktuelle Konkurrenzvorteil gegen-über Österreich früher oder später wegfällt. Strobl rechnet damit, dass sich schon in zwei

bis drei Jahren multinationale Konzerne bei der Suche nach idealen Logistik-Immobili-en für Österreich entscheiden werden, weil Standortstruktur, Verkehrsinfrastruktur, Dienstleistungsqualität und wirtschaftliche Rahmenbedingungen den internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchen.

Wenn Edik Plätzer, Geschäftsführer der in Hagenbrunn bei Wien hochgezogenen Lo-gistik-Immobilie, Österreich mit Osteuropa vergleicht, dann fällt ihm ein großer Unter-schied auf: Österreich ist von Eigennutzer-Immobilien geprägt; in Ungarn, Slowakei oder Deutschland ist der Trend zur Miete wesentlich größer. Plätzer ortet in Österreich einen klaren Trend zur betriebskostenopti-mierten Ausstattung der Lagerflächen, wo-bei hier große Logistikparks gegenüber Ei-gennutzer-Immobilien beim Economies of Scale einen klaren Vorsprung haben. In Ha-genbrunn entwickelt die kara-Firmengruppe eine 240.000 m2 Fläche, auf der bereits eine Lagerhalle mit 25.000 m2 Fläche steht, in der 3.700 m2 vermietet sind. Für die restlichen Flächen werden noch Mieter gesucht. ( l e )

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LOGISTIK express Ausgabe 3/201318 www.logistik-express.com

LoGISTIKSTANdorT

Stadt Wien fehlt Gesamtkonzept für LogistikstandorteWarum die logistikwirtschaft im Wiener umland keine adäquaten standorte findet und was die stadt dagegen tun kann. g a s t k o m m e n t a r : p e t e r d e l e e u W

Eine Stadt wie Wien, mit dem Prä-dikat „Smart City“, die Hauptstadt einer erfolgreichen und vermö-genden Volkswirtschaft, sollte es

sich leisten, langfristig zu planen. Das heißt, sich über die Zukunft Gedanken zu machen. Über Dinge, die uns nicht jetzt und sofort treffen, sondern erst für unsere Kinder oder Enkel Bedeutung haben.

Zum Thema Logistik stellt sich die Stadt Wien in der gebotenen Zusammenarbeit mit dem Umland als zumindest wenig visionär dar. Nun mag es Meinungsunterschiede zwischen Wien und Niederösterreich geben, die Ent-scheidungen verzögern. Auch wenn es klare Ziele gäbe, wäre dies keine ausreichende Aus-rede. Es gibt jedoch keine stadt- oder raum-planerischen Ziele bezüglich der Gütervertei-lung der Stadt Wien.

Güterbewegungen werden nicht geplant, Personenbewegungen schon

Die Prognosen sagen, dass die Stadt Wien in den nächsten 30 Jahren um weitere 300.000 Einwohner wachsen wird, also um die Größe der zweitgrößten Stadt Österreichs oder um gute 17 %. Daher wird entsprechend auf diese Prognose reagiert – im Bereich Wohnbau und Öffentlicher Verkehr.

300.000 Menschen brauchen nicht nur ein Dach über dem Kopf, einen Arbeitsplatz, Schulen und Mobilität; sie werden auch es-sen und trinken, sie werden Güter kaufen und wieder entsorgen, sie werden Müll produzie-ren, Dinge im Internet bestellen und Dienst-leistungen in Anspruch nehmen, die einen Materialeinsatz benötigen. Auch die von der Stadt Wien deklarierten Ziele einer „Stadt der kurzen Wege“ rufen nach einem effizienten Güterverteilungskonzept in einer expandie-renden Stadt, das nicht ausschließlich durch die freien Marktkräfte geregelt werden kann. Unsere Stadt sollte die Standorte für den Gü-terumschlag zielorientiert planen.

Infrastruktur für GüterbewegungenDie Ansiedlung von Logistikhubs hängt aus-schließlich mit der Verfügbarkeit von pas-senden Grundstücken zusammen. Aufgrund

fehlender raum-planerischer In-strumente und des Willens, sol-che zu schaffen, ist jede Standort-entscheidung für eine neue Logis-tikansiedlung ein Produkt lokaler Einzelinteressen. Eine Agglomera-tion von mehreren Logistikdienstleistern an einem Standort, mit gemeinsamem Zugang zu Autobahn und Schiene, nahe genug an der Stadtgrenze, um Liefertouren mit kleineren Lastern zwischen mehreren Unternehmen koordiniert durchführen zu können, wird der Wiener Wirtschaft vermutlich niemals zur Verfügung stehen.

Der Güterterminal in Inzersdorf, dessen Spa-tenstich jüngst in den Medien gefeiert wur-de, wird von der Politik als „Logistikcenter von europäischen Dimensionen“ gefeiert. Die Chance, einen effizienten Umschlag-platz zwischen Schiene und Straße für die gesamte Logistikwirtschaft zu sein, wurde jedoch bereits vor vielen Jahren zunichte ge-macht. Statt sich zielstrebig für einen Wiener Logistikumschlagplatz einzusetzen, startete die Stadt Wien mehrere Aktionen, die den Grundstückspreis im Umfeld über ein für die Logistikwirtschaft finanzierbares Maß hochschnellen ließen. Beispiele sind der an-gekündigte U-Bahn-Ausbau nach Rothneu-siedl samt Umwidmung für den verdichteten Wohnbau oder der angekündigte Bau eines Shoppingcenters.

Somit ist das Projekt Inzersdorf zu einem Un-ternehmensgelände der ÖBB und der RCA verkommen. Es wird niemals zu der erforder-lichen Dichte von angesiedelten Unterneh-men im unmittelbaren Umfeld kommen, die ein Güterverteilzentrum im internationalen Sinne braucht.

Verpasst die Stadt die nächste Chance?Zwischen dem Hafen Wien/Albern und der Autobahnauffahrt Mannswörth besteht die

Möglichkeit, ein großräumiges, 3-Modales Güterverteilzentrum zu schaffen (Straße, Schiene, Wasser), das zusätzlich die absolu-te Nähe zum Flughafen Schwechat aufweist (Luft!). Auf kleinstem Raum stünden alle wesentlichen Verkehrsträger zur Verfügung, wodurch viele Fahrten vermieden oder auf das Wenigste reduziert werden könnten. Die Nähe zum Distributionsgebiet Wien erlaub-te die Zufahrt mit effizienten Fahrzeugen im Sinne einer „Smart City“; bereits die Agglo-meration an sich ermöglichte die Bündelung von Fahrten in Kooperation der angesiedel-ten Unternehmen.

Dazu kommen alle Themen, die mit dem Zusammenwachsen der beiden Metropolen Wien und Bratislava – ein bevorzugtes Projekt der Stadtregierung seit Jahren - zusammen-hängen. Eine funktionierende Logistik ist das Schmieröl einer Wirtschaft. Sollte Wien die bessere und effizientere Logistiklandschaft aufweisen, und das noch auf der Achse Wien-Bratislava, so wird sich das für Wien positiv auswirken.

In vielen Gesprächen mit wesentlichen Ent-scheidungsträgern habe ich natürlich bereits hören dürfen, warum eine Logistikagglome-ration am Wiener Hafen nach internatio-nalem Zuschnitt nicht möglich ist. Meines Erachtens ist jedoch der einzige Grund, wa-rum es nicht möglich ist, dass es trotz der Dringlichkeit noch nicht den Weg zur Agenda der Stadt Wien gefunden hat. Alle anderen Argumente sind Ausreden. ( p l )

peter de leeuw

kritik an: [email protected]

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 19www.logistik-express.com

LoGISTIKSTANdorT

Logistikimmobilie „am hafen 6“die adresse der ehemaligen schiffswerft korneuburg ist aus der sicht von logistikern und Wirtschaftstreiben-den ein asset für die wirtschaftliche entwicklung des landes niederösterreich und darüber hinaus für den großraum Wien. r e d a k t i o n : p e t e r b a u m g a r t n e r

Die Adresse der ehemaligen Schiffswerft Korneuburg ist aus der Sicht von Logistikern und Wirtschaftstreibenden ein Asset

für die wirtschaftliche Entwicklung des Lan-des Niederösterreich und darüber hinaus für den Großraum Wien. Der Bürgermeister der Stadt hat 2012 erklärt, er würde die seit zwan-zig Jahren schlummernde Prinzessin gerne sofort wach küssen. Allein, er hat nicht viel zu plaudern, denn nach dem Ende der 151-jäh-rigen Geschichte der (Staats)Werft wurde das 150.000 m2 große Areal in Bausch und Bogen an einen privaten Investor verkauft (manche sagen verschenkt). Der entscheidet also jetzt, was mit dieser Logistikimmobilie passiert.

Das hat den Steuerzahler aber nicht daran gehindert, seither weiter viel Geld in die Werft zu investieren. Bis 2005 wurden 166.000 Ton-nen kontaminiertes Bodenmaterial entsorgt (Kosten: 20 Mio. Euro). Niederösterreich hat 400.000 Euro investiert, damit ein Kulturzen-trum in der Werft entsteht, deren „problema-tische Clubbings“ (Bgm. Gepp) jedoch bald wieder eingestellt werden mussten. Trotzdem halten die Stadt und das Land vorläufig wei-ter an einer vornehmlich touristischen und Freizeit orientierten Nutzung der Werft fest (Stadterneuerungskonzept). Gleichzeitig wirbt die Stadt aber mit dem Industriepark Korneuburg West/Donau einschließlich Werftareal (insgesamt 30 Hektar) und hat be-reits eine eigens für dieses Areal gedachte Autobahnabfahrt initiiert. Wenn der ganze öffentliche Aufwand und die Infrastrukturin-vestitionen nicht allein für ein paar Kulturver-anstaltungen gedacht sind, dann ist es wohl naheliegend, dass die Logistikimmobilie „Am Hafen 6“ für den Eigner langsam zur Goldgru-be wird und der endlich die schlummernde Prinzessin wach küssen sollte.

Jedenfalls wird es langsam höchste Zeit, dass die vom Steuerzahler getätigten Investitionen wirtschaftsstimulierend wirken. Ein trimoda-ler Logistikstandort auf dem Werftareal soll-te eigentlich außer Frage stehen. Zumal im österreichischen Infrastrukturbericht (FBA) die Schifffahrt in Österreich regelmäßig am schlechtesten abschneidet. Auf der Grund-lage der befragten Wirtschaftsstrategen ver-

langt Future Business Austria immer wieder eine Gesamtstrategie für Österreich, und für den Bereich der Schifffahrt eben dessen bes-sere Nutzung und eine Verbesserung der In-frastruktur („Logistikhäfen“). Vorbehaltlich, dass die vom Report eingemahnten Mängel tatsächlich so richtig sind, immerhin beruhen sie auf der Befragung von 240 Logistikanwen-dern und Nutzern im Land.

Was die Nutzung der ehemaligen Schiffswerft angeht, sind auch Wirtschaftsvertreter der Ansicht, dass ein Logistikstandort wohl pri-orisiert werden sollte (Dr. Christian Moser/WKNÖ), um einen wirtschaftlichen Mehr-wert zu erreichen. Zumal der nur 20 Kilome-ter entfernte Hafen Wien bereits werftvolle Wasserflächen verlanden muss, um Platz zu gewinnen, und entlang der Zufahrtsstraße Wohnbauten hinter hohen Betonmauern vor dem Lärm des Hafenverkehrs geschützt wer-den müssen. Warum es also im Sinne eines von der Wirtschaft geforderten Gesamtver-

kehrskonzeptes nicht längst Kooperationen zwischen Korneuburg und Wien gibt, konnte bisher noch nicht ermittelt werden.

Robert Groiss von WinCont Freudenau hat als Erklärung in der Frage angeboten, dass hier Bundesländergrenzen überschritten werden müssten. Was wohl kaum tatsächlich ein Pro-blem sein sollte. Immerhin gibt es die Organi-sation Viennaregion (Wien, Niederösterreich, Burgenland), die genau solche Projekte auf den Weg bringen könnte. Die Chancen für ei-nen intermodalen Donauraum sind dann ge-geben, wenn zuerst Infrastruktur und Hinter-landanbindungen geschaffen werden, meint Theo Arendt von der Studiengesellschaft für den Kombiverkehr in Berlin. „Am Hafen 6“ kann als Logistikstandort an die glorreiche Vergangenheit anschließen und wesentlich zum Donauraum beitragen, wenn die Akteure endlich aus dem Dornröschenschlaf erwa-chen. ( p b )

peter baumgartner

schiffswerft korneuburg ist aus der sicht von logistikern und Wirt-

schaftstreibenden ein asset für die wirtschaftliche entwicklung des

landes niederösterreich.

LOGISTIK express Ausgabe 3/201320 www.logistik-express.com

Ist der Ruf erst einmal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Logistiker haben es quasi mit der Muttermilch verin-nerlicht - die Binnenschifffahrt ist kein

verlässliches Transportmittel. Niemand stellt diesen Nimbus in Frage, und selten riskiert jemand, eigene Erfahrungen zu sammeln. Dabei spielen in Bezug auf die Verlässlich-keit der Schiffslogistik viele beeinflussbare Faktoren eine Rolle, die außerhalb der Was-serstraße liegen. Logistiker können mit dem Transportgerät Binnenschiff nur schlecht umgehen, weil ihnen anders als bei anderen Verkehrsträgern bei der Binnenschifffahrt schlicht das Wissen fehlt. Symptomatisch dafür steht die aktuelle Bemühung der Lo-gistik FH Steyr, endlich einmal ordentliches Unterrichtsmaterial zum Thema Binnenschiff zu schaffen, damit man angehenden Logis-tikern das notwendige Wissen über dieses Transportmittel besser vermitteln kann. Ob-wohl, echte Player in der Logistik kennen das Thema sehr genau und entwickeln Binnen-schifffahrt auch ohne Infofolder erfolgreich dort, wo andere glauben, dass dies gar nicht möglich ist.

Trotzdem, der vermeintlich schlechte Ruf der Verlässlichkeit der Binnenschifffahrt hat auch einen wahren Kern. Und den genauer zu hin-terfragen ist der Zweck dieses Beitrages. Was kritisiert wird, hat nämlich oft wenig bis gar nichts mit den Mängeln zu tun, für die das Binnenschiff herhalten muss. Wie aussage-kräftig die meinungsbildenden Äußerungen über die Binnenschifffahrt sind, zeigt zum Beispiel schon sehr deutlich der alljährlich veröffentlichte Report über die Infrastruktur in Österreich (FBA/Create Connections). Eine repräsentative Befragung von 240 Managern und 100 Experten bringt darin zum Ausdruck, dass für sie (aktuell 80 %!) die Binnenschiff-fahrt im eigenen Bereich eine unwesentliche Rolle spielt …

Wer bis vor rund zwanzig Jahren ein Bin-nenschiff mit einem Transport beauftragen wollte, hatte kaum eine andere Wahl, als sich mit den Transportbedingungen mehr oder weniger großer Reedereien auseinanderzu-setzen. Viele dieser Reedereien hatten oder haben noch immer eine staatliche und un-

flexible Struktur. Mit den Nachwehen kämpft die Binnenschifffahrt noch heute. Damals wie heute gibt es aber auch große Logistikunter-nehmen, innerhalb derer die Binnenschiff-fahrt eine oft nicht unbedeutende Rolle spielt. Diese Unternehmen beschäftigen nicht nur eigenen Schiffsraum, sondern halten auch eine private Flotte unter Vertrag, um eigene und fremde Transporte abwickeln zu können.

Daneben spielen die zahlreichen Einzelun-ternehmen (Partikuliere) eine wesentliche Rolle in der Schiffslogistik. Sie haben oft nur ein Schiff und sind abhängig von der Auf-tragsvergabe durch Befrachter oder Genos-senschaften. Der Firmeninhaber ist identisch mit dem Schiffsführer und muss unter Ein-haltung geregelter Fahrzeiten das Schiff von A nach B bringen. Diese Schiffe fahren meist vierzehn Stunden pro Tag und gönnen sich zuweilen auch ein freies Wochenende. Ih-nen fehlen also mindestens zehn Stunden Arbeitsleistung pro Tag, und obwohl sie die-se Leistung bringen könnten (entsprechende personelle Ausstattung vorausgesetzt), tun sie es nicht, weil der Auftraggeber dies nicht ver-

langt oder nicht zu bezahlen bereit ist. Diese Schiffe kommen also nicht jeden Tag zehn Stunden zu spät, sondern später, weil der Auftraggeber lieber auf seine Ladung wartet anstatt für eine effizientere Fahrt zu bezahlen.

Innerhalb der oben grob skizzierten Bran-chenstruktur spielt natürlich auch das zu den unterschiedlichsten Bedingungen ange-stellte/beschäftigte Personal eine entschei-dende Rolle, wann und ob das Schiff abfährt oder ankommt. Früher war es zum Beispiel selbstverständlich, dass Schiffe die täglich 24 Stunden im Einsatz sind, auch einen Koch/Köchin an Bord hatten. Das gibt es heute – außer bei den Russen - gar nicht mehr. Heute ist jedes Besatzungsmitglied Selbstversorger. Das bedeutete im schlechtesten Fall bei sie-ben Mann Besatzung täglich mindestens 14 Stunden Arbeitsausfall allein wegen Essens-vorbereitung – Versorgung noch gar nicht eingerechnet. So wurde zum Beispiel die Versorgung mit Lebensmitteln zu einer der Hauptaufgaben für Schiffsführer, die eigent-lich dafür ausgebildet sind, die Schiffsladung möglichst rasch und unbeschadet ans Ziel zu

Wie verlässlich ist die Schiffslogistik?

SCHIFFSLoGISTIK

die binnenschifffahrt im spannungsfeld zwischen streik und hochwasser. r e d a k t i o n : P E t E r b a U m G a r t n E r

s t r e i k e n d e m i t a r b e i t e r d e r W a s s e r s t r a s s e n V e r W a l t u n g b e h i n d e r n d i e b i n n e n s c h i F F F a h r t / Q u e l l e : V e r . d i

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 21www.logistik-express.com

bringen. Das Schiff eines Koches mit Kapi-tänspatent könnte also deutlich mehr leisten, aber essen muss halt auch ein Kapitän – wenn auch oft während der Fahrt und mit dem Tel-ler auf den Knien. Eine verminderte Leistungsfähigkeit der Bin-nenschifffahrt hängt auch noch mit anderen Personalentscheidungen zusammen, die von Reedereien selber oder über Druck von politi-scher Seite getroffen werden (müssen). Wenn zum Beispiel angestellte Mitarbeiter an Bord so eine schlechte (oder verzögerte) Entloh-nung bekommen, dass sie dadurch in Not geraten, ist es nicht verwunderlich, wenn sie ihr Einkommen auf Kosten ihres Arbeitgebers illegal aufbessern und vielleicht den Schiffs-treibstoff verkaufen. Die Folgen sind abgese-hen vom finanziellen Schaden für die Firma beträchtliche Verzögerungen im Fahrbetrieb. Eine Beeinträchtigung in die Reputation der Binnenschifffahrt wird auch dann bewusst in Kauf genommen, wenn zum Beispiel un-qualifiziertes Personal an Bord eingesetzt wird. Im schlechtesten Fall kommt es dann zu Schiffsausfällen, deren Kosten vielleicht noch von der Versicherung gedeckt werden, aber daraus resultierende Verzögerungen im Transportablauf wirken sich nachhaltig nega-tiv auf das Image der Binnenschifffahrt aus.

Ein anderes Beispiel sind die unvermeid-baren Schleusenpassagen, an denen es an manchen Streckenabschnitten wirklich nicht mangelt. Für den geübten Schiffsführer sind sie eine leichte Übung, für einen unerfahre-nen Patentträger können sie zur unüberwind-lichen Hürde werden und selbst den stoischs-ten Schleusenwärter zur Weißglut bringen, wenn jemand für ein 20-Minuten-Manöver mehr als eine Stunde braucht. Noch länger kann es dauern, wenn sich der unerfahre-ne Schiffsführer nicht sicher ist, wie er sich im begrenzten Fahrwasser zu verhalten hat. Das kann auf 100 Kilometer schnell einmal zu mehreren Stunden Verspätung führen. Am Ende steht jedenfalls immer eine saftige Schiffsverspätung, für die nicht einmal der falsch eingesetzte Schiffsführer Schuld trägt.

Es kann aber auch vorkommen, dass gutes Schiffspersonal mit so viel Nebentätigkeiten im Reiseverlauf überfrachtet wird, dass der Ablauf der eigentlichen Reise massiv behin-dert wird und der Kunde (Verlader) auf sein Schiff warten muss, obwohl es pünktlich hät-te sein können. Aber das sind nur wenige Beispiele in einer ganzen Reihe an Betriebs-störungen, die durch eine verfehlte Personal-politik negativ auf den Betriebsablauf durch-schlagen und so unberechtigt den Ruf der

Binnenschifffahrt insgesamt schädigen. „Wir machen Schifffahrt möglich.“ Mit diesem Slo-gan wirbt in Deutschland die Wasserstraßen-verwaltung - aber nur, solange nicht gestreikt wird. Dann ist nämlich Schluss mit Binnen-schifffahrt und die jüngsten Ereignisse um die Konsens resistenten Betonköpfe (Verhand-lungspartner) zeigt, eine verlässliche Schiff-fahrt macht letztlich nur der Kapitän – wenn man ihn lässt und ordentlich dafür entlohnt. Dabei geht es im konkreten Streikfall gar nicht um die Binnenschifffahrt wie etwa in Frank-reich oder Belgien. In Deutschland muss die Binnenschifffahrt als Druckmittel für eine Sa-che herhalten, die sie gar nichts angeht. Das ist so, wie wenn man den Flughafen Köln/Bonn bestreikt, weil die Krankenschwestern in München ihre berechtigten Forderungen um mehr Lohn durchsetzen möchten. Am Ende steht eine Binnenschifffahrt, die wieder einmal nicht zur rechten Zeit beim Kunden ankommt.

Eine pünktliche Binnenschifffahrt wird von den Schifffahrtsbehörden aber auch bei zahl-reichen anderen Gelegenheiten verhindert. Ein typisches Beispiel ist die Schiffszulassung, die entscheidend dazu beiträgt, ob ein Schiff die erforderliche Leistung bringen kann oder im schlechtesten Fall gar nicht geeignet ist. Schmerzliche Erfahrungen mit den Behörden musste die Binnenschifffahrt – wie jedes Jahr – auch heuer wieder mit dem Hochwasser machen. Viele meinen zu Recht, da trägt nicht der überdurchschnittliche Niederschlag die Schuld, sondern das sind die Auswirkungen einer falschen Flussbewirtschaftung, einer falschen Flächenbewirtschaftung, mangel-hafter Koordination und so weiter. Tatsäch-lich werden mancherorts strittige Fragen vor Gericht gebracht und in Deutschland will man nach der x-ten Hochwasserplage aktuell sogar über Ländergrenzen hinweg im Hoch-wasserschutz zusammenarbeiten. Fragt sich nur, warum nicht schon längst und warum die Binnenschifffahrt stellvertretend für die Politik als unzuverlässig dargestellt wird.

Natürlich wollen auch die Kraftwerksbetrei-ber ihr Geschäft machen, und das können sie nur dann optimal, wenn sie ihre (selbstver-ständlich genehmigte) Wehrbetriebsordnung selber schreiben. Wenn bei der Abwägung der Interessen zwischen Wehrbetreiber und Schifffahrt die Schifffahrt einmal weniger be-rücksichtigt wird, dann ist das halt so und der Schifffahrtskunde muss eben auf seinen Container warten. „Umsetzungshemmnisse wasserrechtlicher Vorschriften können den Einsatz der Technik einschränken. Ggf. soll-ten diese Vorschriften im Hinblick auf die

Nutzung der vorhandenen Potenziale und die tatsächlichen ökologischen Folgen ein-geschränkt wechselnder Wasserstände über-prüft werden“ – empfiehlt eine Studie den Kraftwerksbetreibern.

Zum Glück gibt es auf der Autobahn keine Kraftwerke oder Schleusen auf den Schie-nenwegen. Man stelle sich nur vor, eine Doppelschleuse auf der Westautobahn. Ei-ne Schleusenkammer ist jedes Jahr mehrere Monate wegen Wartungsarbeiten gesperrt, weil aus Kostengründen nur von Montag bis Freitag und nur tagsüber gearbeitet werden kann. Schnell wäre das Sprengkommando der Transportwirtschaft zur Stelle. Aber das Binnenschiff kann warten. Vier Stunden bei einer Schleuse ist keine Seltenheit. Umge-rechnet sind das rund sechzig verplemperte Kilometer Fahrstrecke mit durchschnittlich 3.000 Tonnen Ladung.

Zum Schluss sei noch die Wasserstraßen-infrastruktur erwähnt, die natürlich einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Ver-lässlichkeit der Binnenschifffahrt hat. Dazu muss man sagen, dass der Ausbauzustand der Wasserstraßen zumindest in den westeu-ropäischen Ländern durchaus nicht schlecht ist. Hier geht es aber um die Weiterentwick-lung und um die Beseitigung von Bottlenecks. Der Ausbau der Wasserstraßen hält mit der Entwicklung des Binnenschiffs schon lange nicht mehr stand. Strecken, die früher von maximal 800 Tonnen Schiffen befahren wur-den, müssen heute für 3.000 Tonnen Schiffe ausreichen. Brücken wurden noch in der Mo-narchie für kleine Frachtkähne gebaut und müssen heute von großen Containerschiffen irgendwie unterfahren werden und so weiter. Es ist, als wäre in den letzten 30 Jahren kein Kilometer Autobahn gebaut worden und der neue Gigaliner müsste über Feldwege nach Rotterdam donnern.

Noch schlimmer ist es in den osteuropäischen Ländern, wo eine ungehinderte Nutzung der Wasserstraße oft zum Glücksfall wird. Da wird selbst in Afrika oder in China mehr Aufmerk-samkeit in die Schiffsinfrastruktur gewidmet. Der Kunde eines Binnenschiffers sieht jedoch nur das wartende Schiff im Fluss während am linken Ufer auf der sechsspurigen Autobahn LKW-Kolonnen ungehindert rollen, und am rechten Ufer Frachtzüge viergleisig unter-wegs sind. Kein Wunder also, wenn das viel beschworene umweltfreundliche und kos-tengünstige Binnenschiff zur Metapher ver-kommt und in der Erinnerung der Logistiker nur ein paar schlechte Erfahrungen haften bleiben. ( p b )

SCHIFFSLoGISTIK

LOGISTIK express Ausgabe 3/201322 www.logistik-express.com

Seit 2010 ist trinkgut eine hundert-prozentige Tochter der EDEKA Rhein-Ruhr und Marktführer bei den Getränkeabholmärkten in

Nordrhein-Westfalen. Zum Sortiment zählt alles von Limonaden bis zu Hochprozenti-gem. Getränke stellen ein Logistiksystem gleich vor mehrere Herausforderungen: Zerbrechlichkeit, Volumen, Gewicht, Pfand und Mehrweg erfordern ausgeklügelte Stra-tegien, insbesondere im Leergutbereich. „Die KNAPP Systemintegration hat im Bereich der Leergutsortierung nachweisbar erfolgreiche und effiziente Anlagen realisiert, daher fiel uns die Wahl nicht schwer“, erklärt Thomas Kerkenhoff, zuständig für Logistik und Orga-nisation bei der EDEKA Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr mbH. „Zudem hat uns die Ge-samtlösung auch in Punkto Preis-Leistung überzeugt“, ergänzt er.

Höchstleistung gefordertDamit trinkgut die durch die Übernahme massiv angestiegenen Mengen am Standort Hamm bewältigen konnte, musste die be-stehende Lösung deutlich adaptiert werden. Schließlich erfolgt hier die Bearbeitung des gesamten Leerguts von rund 400 EDEKA- und trinkgut-Filialen. In Zahlen: 25 Milli-onen Kästen jährlich, wobei es über 1.000 verschiedene Kästentypen mit mehr als 200 verschiedenen Flaschentypen gibt. Das ent-spricht stolzen 6.500 Kästen auf über 200 Paletten pro Stunde! Die ankommenden Ge-

tränkekästen inklusive enthaltener Flaschen müssen automatisch verbucht, sortiert und für die Produzenten versandfertig gemacht werden, und das möglichst rasch. Das Zau-berwort dafür lautet: KiSoft RMS (Reusables Management Solution).

die LösungDie Anlieferung erfolgt auf mit Filialetikett versehenen Paletten, die mittels Gabelstap-ler auf einen der zwei Aufgabeplätze aufge-setzt, vereinzelt und auf zwei Linien in die Halle transportiert werden. Am I-Punkt – der zentralen Vereinnahmungsstelle – inspizie-ren und scannen die Bediener die Paletten, entfernen die Transportsicherung und be-stimmen das Depalettierziel. Vorsortierte Gebindepaletten kommen direkt zur Origi-nalpalettenabgabe ins Freie. Ein Hochleis-tungsroboter depalettiert vollautomatisch jene Paletten mit Kästen gleicher Höhe. Der Rest wird manuell depalettiert. Anschließend ermitteln Erkennungsmaschinen die zuge-hörigen Pfandwerte, dank elektronischer Datenverfolgung kann jeder einzelne Kasten der Filiale zwecks Pfandgutschrift zugeordnet werden. Logoerkennungsmaschinen identifi-zieren danach die verschiedenen Artikel und leiten sie in die zugehörigen Sortierbereiche weiter.

Insgesamt kommen 14 elektronische Bild- bzw. Logoerkennungssysteme zum Einsatz. Die Sortierung schnelldrehender A-Artikel

Schnelles Leergut bei trinkgut hinter uns liegt ein rekordsommer, ein erfrischendes getränk ist ein probates mittel gegen hitze. das wissen alle, und mit dem steigenden getränkekonsum wachsen auch die retourenmengen an. dank neuer leergut-sortieranlage ist trinkgut bestens aufgestellt, damit die Flaschen schnellstens wieder befüllt werden können. r e d a k t i o n : a n G E L i K a t h a L E r

erfolgt vollautomatisch, ein Hochleistungs-roboter palettiert sie. Für mittelschnelldre-hende B-Artikel gibt es ein ergonomisches Durchlaufregal zur manuellen Sortierung samt zwei patentierten Abzugsshuttles für vollautomatische Palettierung. Langsamdre-hende C-Artikel schließlich werden mit Hilfe von Durchlaufregalen manuell sortiert. Extra-Zuckerl: die Sortierqualität kann frei konfi-guriert werden, dadurch sind bis zu 100% feinsortierte Getränkekästen möglich.

Von den Lagenpalettierrobotern aus gelangen die sortenreinen Paletten, nun mit Transport-sicherung, in den Warenausgang. Bei Bedarf können ausgewählte Artikel im Palettenbahn-hof auf Sortierplätzen zwischengelagert und anschließend paarweise dem Warenausgang übergeben werden – so lassen sich die Fahr-wege und der Staplerverkehr optimieren.

Damit alles reibungslos läuft, sorgt die Gebin-deverwaltungssoftware KiSoft (RCS Reusables Control System) für die Verwaltung des Leer-guts und die filialgenaue Verbuchung. Jeweils zwei Depalettier- und Palettierroboter helfen mit, das Handlingtempo maßgeblich zu erhö-hen. Wie bei Anlagen von KNAPP üblich, sind die Arbeitsplätze besonders ergonomisch ge-staltet, ein weiteres Hauptaugenmerk bei der Planung lag auf Energieeinsparungen. Und was sagt der Kunde dazu? „Aus heutiger Sicht würden wir nichts anders machen“. ( a t )

INTrALoGISTIK

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 23www.logistik-express.com

der leobener logistiksommer geht seinen erfolgsweg weiter und warte-te heuer mit besonders zukunftsträchtigen themen auf: neben Qualität in der intralogistik und bedarfsgerechter produktion lag ein schwer-punkt auf dem 3d-printing. r e d a k t i o n : a n g e l i k a t h a l e r

Beflügelt vom positiven Feedback und Besucherrekord des Jahres 2012, wo der Veranstaltungs-schwerpunkt sich von Energie

und Stoffen hin zu Logistik und Produktion verlagert hatte, standen wieder spannende Themen auf dem Programm. „Der 3D-Druck wird die Logistik und die Fertigung verän-dern“, ist Veranstalter em. Univ.-Prof. Dr. Albert F. Oberhofer, Präsident des Logistik Clubs Leoben, überzeugt. Die exaktere Pro-gnose für bedarfsgerechte Produktion in all ihren Facetten ist ein Dauerbrenner unter den Logistikthemen. Denn schließlich bedeu-tet bessere Planung weniger Lagerstand und damit weniger gebundenes Kapital, aber die Voraussetzung dafür ist Planungsqualität.

Chance 3d-druckVorweg: Neu ist dieser Erfindung nicht. Aber dass sie für die breitere Masse interessant wird und jetzt in neue Anwendungsberei-che vordringt, ist auf jeden Fall interessant. „Den 3D-Druck gibt es unter dem Namen „generative Fertigung“ schon seit Mitte der 80er Jahre in der Industrie, wo beispielsweise Prototypen oder Vorserienmodelle in der Au-tomobilproduktion mit diesem Verfahren ge-fertigt wurden“, erklärt Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Jürgen Stampfl von der TU Wien. Inzwischen gibt es sogar schon Modelle für den Hausgebrauch per Onlineversand, wenn auch „Die Qualität noch nicht berauschend ist“, wie Stampfl meint. Profigeräte hingegen kommen bereits in der Medizintechnik zum Einsatz, etwa bei Hörgeräteschalen. „Überall da, wo die Stückzahlen zu klein für Massen-anfertigung sind oder die Bauteile zu komplex für konventionelle Herstellung, bietet sich ein 3D-Drucker an“, weiß er. Schon heute hat man die Wahl zwischen Kunststoffen, Metal-len und Keramik in allen erdenklichen Farben – nur das Drucken verschiedener Werkstoff-klassen in einem einzigen Druckvorgang geht noch nicht. Und: „Momentan hat man die

Wahl zwischen schönen Oberflä-chen oder guten Materialeigen-schaften. Aber wir forschen dar-an, dass bald bei-des möglich ist“, so der Wissen-schaftler. Auch wohin genau die Reise geht, ist

noch nicht ganz klar, noch hat sich kein Ge-schäftsmodell durchgesetzt, viele Fragen – wie beispielsweise das Urheberrecht – sind ungeklärt. Aber die Möglichkeiten sind viel-fältig, beispielsweise Ersatzteile bei Bedarf oder nach Ablauf der Garantiezeit einfach nachzudrucken, oder Customization: Sie möchten eine rosa Rückspiegelschale im Au-to? Kein Problem mehr! Personalisierung als Verkaufselement – die Zukunft hat begonnen.

Oberhofers persönliches Highlight? „Insge-samt war die Qualität der Vorträge ausge-zeichnet, aber mein Favorit war der Vortrag von Professor Paqué. Mir gefiel sein Opti-mismus bezüglich der Entwicklung hin zu ei-nem auch wirtschaftlich integrierten Europa, wenn wir die nötige wirtschaftliche Disziplin haben.“ Abgesehen von Paqué und Stampfl präsentierten unter anderem Dipl.-Ing. Ge-org Judmaier und Uni.-Prof. Mag. Dr. Helmut Zsifkovits (Montanuniversität Leoben), Dipl.-Ing. Reiner Westhoff (CONTURA MTC Gmb), Künstler Mag. Clemens Neugebauer, Jürgen Lischka (VDI Deutschland) und Peter Stel-zer (KNAPP AG) den Zuhörern wissenswerte Fakten und Konzepte. Für die donnerstägli-che Abendunterhaltung sorgte der Kabaret-tist Joesi Prokopetz. Damit Oberhofers Her-zensthemen nicht zu kurz kommen, wird es im Logistik Center übrigens zwei Symposien geben: „Energie Logistik“ am 17. 11.2013 und eines über Stoffe im Frühjahr 2014. ( a t )

nachhaltigkeit 3.0 – die verantwortung der Logistik

Forschung Findet hier stattDie meisten Konferenzen und Publika-

tionen sind auf Englisch. Das muss nicht

sein! Als klares Statement für heimische

Forschung wurde daher der Wissenschaft-

liche Industrielogistik-Dialog (WilD) in

Leoben ins Leben gerufen.

Am 26. und 27. Septem-ber 2013 war

es soweit, der Lehr-stuhl für Industrie-logistik der Montan-universität Leoben holte beim ersten WilD deutschspra-chige Forscher an

einen Tisch. Thema? „Alles, was jeweils in der Industrielogistik eine Rolle spielt“, versichert Univ.-Prof. Mag. Dr. Helmut Zsifkovits, Leiter des Lehrstuhls für IL. Und damit versprach er nicht zu viel, das Spektrum reichte von der Planung über Variantenbeherrschung und effizientem, ökologischen Ressourceneinsatz bis hin zu einem Technologieschwerpunkt. Beispie-le: RFID, Augmented Reality, 3D-Printing, Bionic, Verkehrsinfrastrukturplanung oder „grüne Effekte“ im Lean Management. Zu den Vortragenden zählten beispielsweise o.Univ.-Prof. Dr. Hubert Biedermann vom Leobener Lehrstuhl für Wirtschafts- und Betriebswissenschaften, Dipl.-Wirtsch.-Ing. Fabian Behrendt vom Institut für Logistik und Materialflusstechnik der Ot-to-von-Guericke-Universität Magdeburg und Mag. Daniel Tinello vom Institut für Technische Logistik der Technischen Uni-versität Graz.

Die Zielgruppe des neuen Events sind in erster Linie Forscher, aber nicht nur: „Unser Ziel ist es, die Entwicklung in den einzelnen Bereichen durch Austausch voranzutreiben. Allein im Umfeld der Kongressvorbereitung sind schon einige erfreuliche Projekte entstanden“, erklärt Zsifkovits die Motivation für den frischen Wind in der Veranstaltungsszene. ( a t )

albert oberhoferhelmut Zsifkovits

LoGISTIK | ForSCHUNG

LOGISTIK express Ausgabe 3/201324 www.logistik-express.com

intralogistik 2014

Im Jahr 2014 wird es zusätzlich zur Lo-giMAT auch die CeMAT geben. Übli-cherweise bereiten sich Unternehmen darauf mit Neuentwicklungen vor,

die dort dem fachkundigen und interessier-ten Publikum präsentiert werden. Um einen Vorgeschmack zu erhalten, haben wir uns schon jetzt mit den Unternehmen KNAPP, SSI Schäfer, Swisslog, TGW und Vanderlande (alphabetische Reihenfolge, keine Wertung, Anm.) unterhalten.

Alte und neue TrendsWer es noch nicht getan hat, wird vermut-lich bald sein Lager zur Gänze oder auch nur zum Teil automatisieren, denn Fehlermini-mierung und Geschwindigkeit sind wichtige Faktoren. Das beobachtet auch Dipl.-Ing. Tibor Matskassy, Busi-ness Develop-ment Manager bei Vanderlan-de Industries GmbH: „Man geht vom Pa-lettenlager zum automatischen Kleinteilelager über, was in Bezug auf die Kommissionierung einen vermehrten Einsatz von Ware-zum-Mann-Kommissioniersystemen bedeutet. Hierbei steht neben der erhöhten Kommissi-onierleistung die Ergonomie des Mitarbeiters im Vordergrund.“

Diese Entwick-lung stellt auch Markus Auge-neder, Geschäfts-führer der TGW Systems Integra-tion GmbH, fest: „Der Trend geht zu automatisier-ten Lager- und Kommissionier-lösungen, aber die Systeme müs-sen auf die Prozesse des Kunden abgestimmt und wirtschaftlich sinnvoll sein. Wenn sich nur ein Teil des Systems automatisieren lässt,

entstehen kombinierte Lösungen und die-se haben ihre volle Berechtigung. Auffallend ist die vermehrte Kombination verschiede-ner automatisierter Lagersysteme innerhalb eines Distributionszentrums, beispielsweise ein großes Kartonsystem mit klassischen Re-galbediengeräten für die Lagerfunktion, ein kleineres, dynamischeres Shuttle-System für die sequenzierte Versorgung der Kommissio-nierung und ein hochdynamisches Puffersys-tem als Versandpuffer zwischen Kommissio-nierung und Versand.“

Ein ganz starker Trend wird durch die Zu-nahme des Onlinehandels ausgelöst, E-Com-merce-Lösungen sind aktuell der Renner, wie Herfried Pichler, Vertriebsleiter Österreich, Swisslog AG, bestätigt: „Ein heißes Thema für die Branche ist das Thema E-Business und damit verbunden die Multi-Channel-Lo-gistik. Sehr viele Unternehmen müssen ihre Intralogistik an die Anforderungen der neuen Vertriebskanäle erst anpassen, um die neuen Kunden auch dementsprechend bedienen zu können.“

Dieser Meinung ist auch Gerald Hofer, CEO der KNAPP AG: „Die Zahl der Vertriebska-näle vom klassischen Filialbetrieb bis zum Internethandel wächst; dabei gewinnt die Verfügbarkeit von Artikeln als Kaufkriterium an Bedeutung. Gefragt sind flexible Systeme, mit denen unterschiedliche Absatzkanäle bedient werden können. Mit unseren Lösun-gen rund um die OSR Shuttle-Technologie können wir flexibel und rasch auf wachsen-de und sich ändernde Marktanforderungen reagieren. So konnten wir für die britischen Kaufhausketten John Lewis und Boots bereits zukunftsweisende Automatisierungslösun-gen umsetzen“. Ähnliches beobachtet man

die intralogistik umfasst sämtliche prozesse von der ankunftsrampe bis zur abfahrtsrampe. Wie die einzel-nen schritte dazwischen ideal aussehen, darüber gibt es unterschiedliche meinungen. logistik express im gespräch mit intralogistikanbietern über die Zukunft. r e d a k t i o n : a n G E L i K a t h a L E r

bei der SSI Schäfer Peem GmbH: „Der Trend zum E-Commerce ist ungebrochen, immer mehr wird online bestellt. Dabei handelt es sich vermehrt um kleingliedrige Sendungen, die direkt an den Endverbraucher anstatt an Filialen geliefert werden. Daher werden viele Dis-tributionszentren erweitert und auf „Multichannel“ aufgerüstet. So durften wir un-längst für Tchibo ein neues Distri-butionszentrum rein für E-Com-merce ausstatten. Ein Nebentreiber ist der Nachholbedarf vieler Länder, z.B. in Asien und Südamerika. Hier entsteht nun, was bei vergleichbarer Wirt-schaftskraft in den USA bereits vor 10 Jahren gebaut wurde“, so Geschäftsführer Rainer Buchmann.

Technische SpielereienDas Rad wird zwar nicht neu erfunden, aber auch bei Rädern gibt es seit ihrer Erfindung vor gut 6.000 Jahren große Unterschiede und Verbesserungen. So in etwa kann man die Neuentwicklungen im Bereich der Intralogis-tik zusammenfassen.

Buchmann: „Es geht darum, die beste Lö-sung aus bewährten Teilen zu bauen. Mei-ner Meinung nach ist in naher Zukunft keine bahnbrechende Entwicklung zu erwarten. Taschenförderkonzepte sind sehr wichtig, und eine modulare Bauform ist von Vorteil, da sie eine große Vielfalt an Kundenlösun-gen bietet. Der Markt ist der Treiber, und

Johannes hödlmayr

rainer buchmanntibor matskassy

markus augeneder

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INTrALoGISTIK

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 25www.logistik-express.com

der Fokus liegt auf schneller Kleinteilkom-missionierung. Meist entstehen einfach neue Ausprägungen von bereits Vorhandenem, wie z.B. Pick-to-Voice.“ Eine Verbesserung des Bewährten sieht auch Matskassy: „Wir arbeiten permanent an der Entwicklung und Erweiterung des Portfolios für Shuttles und Kommissioniersysteme, um hier noch inten-siver auf weitere Kundenbedürfnisse einge-hen zu können.

Einen durchaus interessanten Ansatz ver-folgt KNAPP, verrät Hofer: „Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Thema „zero defect warehouse“. Hier geht es um den Einsatz von Technologien zur Bilderkennung als Qualitätsmanagement-Instrument. KiSoft Vision, wie wir unsere Produktli-nie nennen, wird in alle relevan-ten Prozesse im Lager – vom Wa-reneingang und Nachschub bis zur vollautomati-schen Kommissi-onierung – einge-setzt. Zusätzlich arbeiten wir an einem Ausbau unserer Systempalette bei der Shuttle-Technologie und den Kommissio-nierautomaten.“

Dieses Übergreifen bewährter Technologie auf die Intralogistik sieht auch Pichler: „Neue Technologien, die in anderen Industriezwei-gen schon lange etabliert sind, wie Bilder-kennung oder Robotertechnik, werden in die Branche Einzug halten.“ Neben Robotern zählen aber vor allem die Menschen, und daher ergänzt er: „Der Trend zu mehr Ergonomie für die Mitarbei-ter erfordert auch eine geänderte Gestaltung von Arbeitsplätzen und höhere Automatisierung der Systeme als in der Vergangenheit. Auch die Themen Nachhaltigkeit und Effizienz nehmen an Be-deutung zu.“

Diese Gedanken der Nachhaltigkeit teilt Au-geneder: „Unsere Kunden wollen heute ei-ne Lösung haben, die auch in Zukunft ihre Anforderungen optimal erfüllt. Deshalb geht

die Entwicklung der Systeme in Richtung Skalierbarkeit, Flexibilität und Modularität. Unsere Lösungen müssen in der Lage sein, auf geänderte Prozesse, Mengen oder Waren und Sortimente zu reagieren.“

CeMAT 2014?Alle Neuerungen wollen wir noch nicht ver-raten, sonst wäre es ja langweilig. Abgesehen davon warten nicht alle bis zur Messe, um Neuentwicklungen vorzustellen – so etwa die TGW: „Wir warten mit unseren Überraschun-gen nicht auf die CeMAT oder eine andere Messe. Unsere Kunden wollen die modernste Technik dann einsetzen, wenn sie verfügbar ist und zuverlässig arbeitet, deshalb richten wir unsere Entwicklungspläne nicht an Mes-seterminen aus“, meint Augeneder.

Das Motto der CeMAT 2014 „Smart – Integ-rated – Efficient“ gefällt Pichler besonders: „Die Veranstaltung hat den Trend zur Nach-haltigkeit aufgegriffen und widmet sich dem Thema Integration und Effizienz. Sicher ein sehr spannendes und umfassendes Thema.“ Was die Swisslog sich dazu wohl einfallen lässt? Etwas gesprächiger diesbezüglich war glücklicherweise Hofer, der uns mit einem Teaser versorgte: „Von Seiten KNAPP wird es in jedem Fall wieder Überraschungen ge-ben: Erstens bei der Weiterentwicklung der autonomen Shuttles („open shuttles“) und zweitens bei der neuesten Technologie zum automatischen Kommissionieren – unter dem Stichwort ‚Griff in die Kiste‘.“

Einen kleinen Einblick gewährte uns auch Buchmann: „Wir wollen den Besuchern eine Botschaft vermitteln: Alles aus einer Hand. Denn bei der Sortimentsbreite ist SSI führend. Bei einem Distributionszentrum kommen rund 95 % aus unserer eigenen Wertschöp-fung. Der Vorteil: weniger Ansprechpartner im Projekt und dadurch weniger Schnittstel-len.“ Wie genau das auf den Messeständen dann umgesetzt wird, davon muss sich jeder selbst ein Bild machen. Vom 19. - 23. Mai 2014 bietet sich dazu Gelegenheit.

Tunnelende in Sicht?Interessanterweise scheint es für manche Gesprächspartner keinen Tunnel – keine Krise – gegeben zu haben. So bemerkt bei-spielsweise Pichler: „Die Nachfrage ist in den letzten Jahren nicht eingebrochen.“ Er fügt aber noch hinzu: „Es wurden einzelne Pro-jekte verschoben und nur in sehr wenigen Ausnahmefällen völlig gestoppt. Auch klei-nere Unternehmen werden gezwungen sein, sich Gedanken über ihre interne Logistik zu machen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Damit wird auch die Zahl der kleineren und mittelgroßen Projekte künftig wieder zuneh-men.“ Ins selbe Horn stößt Augeneder, der von der Geschäftsentwicklung nur Positives zu berichten weiß: „Unsere Auftragslage ist ausgezeichnet, insbesondere in unseren Kernbranchen, dem Textil-, dem Lebensmit-telhandel und im e-Commerce. Wir konnten unser Auftragseingangsvolumen in den letz-ten Jahren permanent steigern.“

Ähnliches erzählt Matskassy: „Die gute Pro-jekt- und Auftragslage hält erfreulicherweise weiterhin an. Im Moment sehen wir auch kei-nerlei Anzeichen, dass sich an der derzeitigen wirtschaftlichen Lage kurzfristig Änderungen ergeben könnten.“

Inhaltlich näher an den Aussagen der Wirt-schaftsforscher, die Wachstumszahlen in der Eurozone ständig nach unten korrigieren, ist beispielsweise Buchmann angesiedelt: „Ge-nerell ist die Situation durchwachsen. Dank einiger Großaufträge ist unser Eingangsbuch voll. Speziell im Fashionbereich besteht Aufholbedarf, hier werden Investitionen in Automatisierungslösungen getätigt. Der ehe-malige Katalog-Versandhandel ist gut für das Wachstum im e-Commerce aufgestellt, aber viele andere müssen ihre Hausaufgaben erst machen.“

Hofers Worten zu Folge gibt es derzeit eher eine Verschiebung denn ein Bergauf: „Ei-nen richtigen Aufschwung spürt man derzeit nicht. Die letzten Jahre waren geprägt von der Entwicklung neuer Vertriebskanäle bei unseren Kunden und der Erhöhung im Ser-vicegrad beim klassischen Handel. Das heißt, damit lief es für KNAPP sehr gut. Im Mo-ment wird die negative Entwicklung in vielen europäischen Märkten durch neue Märkte kompensiert – das bedeutet für uns eine Seit-wärtsbewegung, also eine Konsolidierung auf höchstem Niveau.“

Zusammengefasst wird eines klar: ohne e-Commerce wären wohl schon einige auf der Strecke geblieben, zumindest wäre es sehr, sehr eng. Wie auch Buchmann richtig er-kennt: „Gäbe es den Bereich e-Commerce nicht, wären wir in einer Rezession.“ Die Menschen sind bequem und bestellen von zu Hause aus. Angesichts günstiger Versand-gebühren – viele Güter erhält man schon ver-sandkostenfrei – ist dieser Trend in nächster Zeit wohl nicht zu stoppen, darauf müssen sich die Produzenten einstellen, wenn sie es nicht ohnehin schon getan haben. Schließlich können Sie ja auch Ihre Ausgabe des Logistik express schon längst online bestellen. ( a t )

gerald hofer

herfried pichler

INTrALoGISTIK

LOGISTIK express Ausgabe 3/201326 www.logistik-express.com

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1: Nachhaltiges TransportmanagementDie LKW-Maut für Bundesstraßen hat sich in Deutschland bereits durchgesetzt. Auch in Österreich ist laut VCÖ eine Ausweitung der LKW-Maut ökonomisch und ökologisch sinnvoll. Und auch die Ausweitung für CO2-Emissionen kommt! Frankreich macht den Anfang, andere europäische Länder werden folgen - der Staat greift wieder stärker in die Abläufe ein. Aufgrund der verschärften Kon-trollen und der erhöhten Bußgelder ist die Einhaltung entsprechender Auflagen für das Transportmanagement unerlässlich. Genau-so werden die zunehmenden wirtschaftlichen Schwankungen zu einer immer wichtigeren Einflussgröße, kaum eine andere Branche ist so stark von konjunkturellen Einflüssen ge-prägt wie die Logistik. Ein wirksames Mittel bei volatilen Märkten ist eine flexible Unter-nehmensorganisation durch schlanke Pro-zesse, transparente Informationen und straffe Kostenplanung.

2: die grünen LKWEiner der Top-Trends in der Logistik ist die Nachhaltigkeit. Immer mehr Unternehmen setzen auf umwelt- und ressourcenscho-nende Lieferkonzepte. Wirksame Maßnah-men werden durch eine bessere Planung von Ladungen und Routen, die Bündelung von Touren und die Überwachung von CO2-Emissionen gebildet. Aus einer Befragung von Verbrauchern in westlichen Industrie-ländern geht hervor, dass 50 Prozent der Kon-sumenten bereit sind, höhere Preise für um-

weltfreundliche Produkte und Leistungen zu be-zahlen. Eine wei-tere Studie belegt, dass 90 Prozent der Geschäfts-kunden bei der Auftragsvergabe nachhaltig agie-rende Unterneh-men bevorzugen. Bei grünen Investitionen sind finanzielle Unterstützungen durch den Staat gesichert. Neben Förderprogrammen, Subventionen und steuerlichen Vergünstigungen werden frühzeitig die Weichen für neue Regularien wie eine Emissions-Bepreisung gestellt. Auch die Nachhaltigkeit gewinnt als Ratingkriteri-um zunehmend an Gewicht und öffnet somit den Zugang zum Fremdkapital. Aus diesem Grund stehen ökologische und nachhaltige Geschäftsmodelle bei privaten wie institutio-nellen Investoren hoch im Kurs.

Vertikale sowie horizontale Kooperationen zahlen sich aus, da durch gemeinsame Läger und konsolidierte Lieferungen Emissionen und Kosten reduziert werden. Dies macht auch angesichts der Verknappung und Ver-teuerung von Rohstoffen Sinn. Durch eine nachhaltige und grüne Transportlogistik wird einer der größten Kostenfaktoren der Logistik ausgebremst – der Kraftstoff. So führt eine verbesserte Energieeffizienz direkt zu merk-

lichen Einsparungen. Voll im Trend liegt die Stallhofner Innovationsschmiede „SFL“ mit dem kleinen Elektrotransporter „ELI“. ELI sieht zwar so aus wie ein Elektrotransporter, in Wirklichkeit ist sie jedoch eine fahrbare Energieplattform, die Kleingüter und Waren transportiert.

3: Menschen versorgen vs. Städte entlasten

Durch weniger Lärm, Staus und Kohlen-stoff sollen Städte wieder aufatmen können. Maßnahmen wie Fahrverbote oder die City-Maut tragen dazu bei, dem gegenüber steht eine steigende Anzahl an Lieferungen in Bal-lungszentren. Dieser Trend wird durch die stark wachsende Einwohnerdichte und dem Wunsch nach hoch individuellen Produkten und prompter Zustellung weiter angetrieben. Die heutige sowie künftige urbane Versor-gung fordert eine intelligente Steuerung der Logistikprozesse. In der zeitgemäßen City-Logistik beliefert ein LKW viele Geschäfte und nicht viele Laster je ein Geschäft. Durch eine vernetzte Mobilität bündeln und koordinie-ren Transport- und Handelsunternehmen ih-re urbanen Lieferströme und entlasten somit nicht nur die Innenstädte, sondern erwirt-schaften zugleich deutliche Kosteneinspa-rungen. Das Konzept der vernetzten Mobi-lität wird durch ganzheitliche Smart Grids für Städte konsequent weitergedacht, wo Warenflüsse zuerst in einem Umschlagzen-trum außerhalb der Stadt zusammenlaufen und dann in umweltfreundlichen Fahrzeugen

Logistiktrends im überblickglobalisierung, urbanisierung, staatliche auflagen, erhöhte lkW-maut – auch für bundesstraßen, schwanken-de konjunkturen und immer öfters fallen schlagworte wie „grüne logistik“. kaum eine branche muss mit so vielen restriktionen auskommen wie die logistik – und lässt sich doch nicht unterkriegen. Folgende sechs trends sollen einen denkanreiz zur Weiterentwicklung nachhaltiger logistik-trends geben. r e d a k t i o n : W o L F G a n G W E b E r

Wolfgang Weber

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 27www.logistik-express.com

Es referieren und diskutieren u.a.:

HDE

Michael Reink Bereichsleiter Standort- & Verkehrspolitik

BVL

Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer Vorsitzender der Geschäftsführung

KiK

Dr. Michael Arretz Geschäftsführer Nachhaltigkeits-management & Unternehmens-kommunikation

Unilever

Dr. Sonja Fritsche Quality Director DACH

Gries Deco Company

Martin Kötter Geschäftsbereichs-leiter Logistik

Jones Lang LaSalle

Rainer Koepke Leiter Industrie Immobilien Deutschland

Ernsting‘s family

Johannes Ehling Geschäftsführer Vertrieb

tiramizoo

Michael Löhr Gründer & Geschäftsführer

Kaiser’s Tengelmann

Ulf-Thomas Kunz Prokurist & Logistikleiter National

DACHSER

Dr. Andreas Froschmayer Division Manager Corporate Development

All you need

Jens Drubel Gründer, Gesellschafter & Geschäftsführer

Moderation

Prof. Dr. Stephan Seeck Hochschule für Technik & Wirtschaft in Berlin – HTW

www.managementforum.com/logistik

Die Top-Themen 2013 auf einen Blick:Handelslogistik – Aktuelle Themen und Trends

Supply Chain Excellence

Multi-Channel Retailing – Logistische Heraus forderung der Zukunft

Steigende Energiekosten und Umweltauflagen

Erfolgreiche Handelslogistik-Konzepte aus der Praxis

KooperationspartnerEine gemeinsame Veranstaltung von

Medienpartner

Der Fachkongress für Handels- und Logistikunternehmen

20. und 21. November 2013 | Maritim Hotel Berlin

Flexibel auf allen Kanälen

+ Fachausstellung

Sonderpreis für -Sonderpreis füSonderpreis für

Sonderpreis für

d lsunternehmen € 990,-d lsunternehmen € 990,-

HandelsunternehmeHandelsunternehme

Erleben Sie außerdem folgende Highlights des „Deutschen Handelskongresses“

Handel & Politik im Dialog

HDE-Präsident Josef Sanktjohanser diskutiert

die Erwartungen des Handels mit Vertretern der neuen Bundesregierung.

Deutscher Handelspreis & Retailers’ Night

+ FachausstellungF h t ll

verteilt werden. In Paris werden durch ein solches Konzept bis 2015 rund 20 Prozent weniger Fahrzeuge unterwegs sein. Andere Idee: dynamische Tourenplanung. Elektro-nische Wechselverkehrszeichen – bald wohl auch Navigationsgeräte – informieren bei Staus über Umleitungen oder Alternativrou-ten, wodurch der Verkehr sich verteilt. Die Grazer ARGE MSdek, Entwickler videobasier-ter Verkehrsdetektionssysteme, lässt mit der Möglichkeit zur automatischen Steuerung des Verkehrs durch intelligente Detektions-, Ampel- und Hinweissysteme auf flüssigere Verkehrsströme hoffen.

4: Multimodale Mobilitätskonzepte Fast 80 Prozent aller Güter werden über den Straßenverkehr befördert, die Folgen sind ki-lometerlange Staus, ein erhöhter CO2-Aus-stoß sowie steigende Maut- und Spritkosten. Durch intermodale Transporte werden Logis-tikern günstige und intelligente Alternativen geboten. Vorteile: Fahrzeuge im Vor- und Nachlauf bei kombiniertem Verkehr dürfen bis zu 44 Tonnen wiegen und sind aufgrund gesetzlicher Förderungen teilweise von Fahr-verbot an Sonntagen und Feiertagen ausge-nommen. Zusätzlich lassen sich Lenk- und Ruhezeiten im intermodalen Verkehr leichter einhalten, da die in Zügen verbrachte Zeit der Fahrer aufgrund der ausreichend gebote-nen Schlafzeiten als Ruhezeiten gelten. Hinzu kommt die hohe Sicherheit beim Schienen-verkehr. Durch die leichte Abwicklung in den Terminals und die fest definierten Fahrpläne können Transportzeiten besser vorausgesagt werden. LKW auf der Schiene sparen Treib-stoff, Abnutzung und Mautgebühren, jährlich lassen sich mehrere Millionen Tonnen CO2 durch multimodalen Transport für palettierte Waren weltweit einsparen.

5: ressourcen als die wertvollste FrachtEin Großteil der LKW auf unseren Straßen ist ohne oder mit wenig Fracht unterwegs, obwohl dieser Raum durch bessere Planung und Zusammenfassung von Aufträgen effi-zient genutzt werden könnte. Eine dynami-sche Routenplanung mit stets der aktuellen Lage angepassten Daten würde helfen, dass Fahrer dadurch immer auf dem schnellsten Weg ans Ziel kommen – beispielsweise durch eine zentrale Informationsspeicherung. Diese gewährleistet den optimale Einsatz von Last-wagen, Fahrern und Ladungen und gibt und zusätzlich eine Übersicht, welche Fahrzeuge in der Wartung oder Reparatur sind, welche Mitarbeiter nicht verfügbar sind und ob es kurzfristige Auftragsänderungen gibt. Mit-tels digitalisierter Schreibarbeiten über mo-bile Endgeräte werden Fahrer entlastet und

können sich um wichtigere Dinge kümmern, damit die Tour sicher und schnell erledigt ist.

6: Cloud-MobilityHäufige Software-Updates und Hardwarepro-bleme halten Logistiker oftmals von ihrem eigentlichen Kerngeschäft ab. Cloud-Com-puting bietet hierzu einen sehr innovativen Lösungsansatz. Durch virtuelle Server und Dienstleistungen können Transportunter-nehmen sichere und flexible Lieferketten aufbauen, ohne sich zusätzlich um die IT-In-frastruktur zu kümmern. Es locken durchgän-gige Verfügbarkeit, Schutz vor Datenverlust und eine stets den Anforderungen angepass-te Rechenleistung – egal ob Auftragsspitze oder Ruhephase. Dies funktioniert mittels zentraler Schnittstelle, um sämtliche IT-An-

wendungen effizient nutzen und kombinie-ren zu können. Beispielsweise Systeme für Enterprise Ressource Planning, Warehouse Management, Tourenmanagement und Do-kumentenmanagement.

Klare Sicht auf den GüterverkehrMithilfe der Cloud-Lösungen gehören teure Softwarelizenzen und –Updates sowie hohe Kosten für IT-Infrastruktur der Vergangen-heit an. Durch die genaue Abrechnung der tatsächlich genutzten Leistung wird eine optimale Wirtschaftlichkeit gesichert. Nach Meinungen von Experten soll die neue Tech-nologie Handel, Lieferlogistik und Hotellerie bis 2015 Zusatzeinnahmen in Höhe von über 55 Milliarden Euro bescheren. ( W W / a t )

TrENdS | LoGISTIK

LOGISTIK express Ausgabe 3/201328 www.logistik-express.com

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TrENdS TECHNoLoGIE

Der Arbeitskreis „Green Tech: Vision und Business ECO-Mo-bilität“ wurde heuer von den Grazer Forschungszentren VIR-

TUAL VEHICLE und JOANNEUM RESEARCH koordiniert. Schlagworte wie Globalisierung, demografische Veränderungen, Urbanisie-rung, Ressourcenknappheit und Klimawan-del bestimmen in vielfacher Weise kulturelle, politische, technologische und wirtschaft-liche Prozesse. Green Tech Research, also Konzepte, die verstärkt auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung aufgebaut sind, bilden die Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg bei gleichzeitigem Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen und Gewährung des so-zialen Friedens. Es bedarf jedoch intensiver und konsequenter Forschung, um Ideen, Vi-sionen und Innovationen letztendlich auch in Form erfolgreicher Geschäftsmodelle in die Tat umzusetzen.

Besonderer Stellenwert in der Entwicklung zur so genannten Low-Carbon-Economy kommt dabei dem Bereich Mobilität zu. Der Transport von Personen und Gütern ist die Grundlage moderner Wirtschaftssysteme und Lebensweisen. Längst ist jedoch bekannt, dass herkömmliche Mobilitätstechnologi-

en und ihr hoher CO2-Ausstoß eine immer größer werdende Umwelt- und Gesundheits-belastung mit sich bringen. Die flächende-ckende Umsetzung einer ökonomischen und effektiven ECO-Mobilität zählt zu den wich-tigsten Herausforderungen unserer Tage. Gemeint sind damit die (Weiter)entwicklung

emissionsarmer, leistungsfähiger und natür-lich leistbarer Transportmittel und die Er-schließung dafür notwendiger erneuerbarer Energieträger. In Alpbach diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Forschung und Öf-fentlichem Sektor über ECO-Mobilität und

die alpbacher technologiegespräche können bereits auf eine 30-jährige tradition zurückblicken. dieses Jahr fanden sie von 22. bis 24. august 2013. die themen der 12 arbeitskreise, die am 23. august gebildet wurden, reichten von nachhaltiger ressourcennutzung im alpenraum über intellectual property management bis zu sicherheitsforschung u.v.m. a u t o r : c h r i s t i a n s a n t n e r

alpbacher technologiegespräche: Wie entwickelt sich Eco-mobilität?

teilnehmer des arbeitskreises v.l.n.r.: prof. dr.-ing. Wolfgang steiger (leiter Zukunftstechnologien bei Volkswagen ag), univ.-prof. di dr. Wolfgang pribyl (gF Joanneum research), univ.-doz. dr. Johann Fank (Joanneum research), dr. Jost bernasch (gF Virtual Vehicle)

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 29www.logistik-express.com

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TrENdS TECHNoLoGIE

brachten Aspekte wie Ressourcen, Infrastruk-tur, Ökonomie und Legislative zur Sprache. Auch gesellschaftliche und ethische Fragen wurden behandelt.

Wolfgang Steiger, Leiter Zukunftstechnolo-gien der Volkswagen AG Wolfsburg, sprach in seinem Vortrag über den kontinuierlich steigenden Motorisierungsgrad, und gleich-zeitig dem „Peak-Oil“, also dem globalen Öl-fördermaximum. Steiger vertrat die Ansicht, dass Veränderungen im Bereich der Mobilität dringend erforderlich sind, nicht zuletzt weil diese auch seitens der Politik und Gesell-schaft gefordert werden. Als Zukunftsvision präsentierte er ein komplexes Mobilitätssys-tem aus mehreren Verkehrsträgern, wie Fahr-rädern, Kleinstfahrzeugen, Automobilen und Massentransportmitteln, das sich zusätzlich auf Finanzierungs- und Nutzungsmodelle wie Leasing oder Sharing stützt. So könnten Leis-tung und Effizienz gesteigert und gleichzeitig CO2-Emissionen, lokale Schadstoffe und Ver-kehrslärm reduziert werden.

Jost Bernasch, Geschäftsführer des VIRTU-AL VEHICLE Research Center, stellte in sei-nem Referat die Leistbarkeit von Mobilität ins Zentrum. Er hob zunächst die positiven Entwicklungen der letzten Jahrzehnte hervor, wie z.B. Verringerung von Schadstoffausstoß und Energieverbrauch sowie Erhöhung der Sicherheit. Der wirkliche Erfolg von Green Tech hängt seiner Ansicht nach jedoch an der Frage der Leistbarkeit. Simulationen, wie sie von VIRTUAL VEHICLE betrieben werden, ermöglichen technologische Entwicklungen abseits kostspieliger und aufwendiger Tests in Echtsituationen. Machbar wird dies durch so genannte Co-Simulationen, bei denen nicht nur einzelne Eigenschaften virtuell nachge-stellt werden, sondern diese systematisch miteinander verknüpft werden. Dadurch sei die Industrie in der Lage zukunftsfähige Inno-vationen und Fahrzeuge so kosteneffizient zu entwickeln, dass sie auch den Erfordernissen des Marktes gerecht werden.

TU-Graz Rektor Harald Kainz unterstrich die Aussagen von Jost Bernasch: „Mobilität und Nachhaltigkeit sind wichtige Schwerpunkte an der TU Graz, die sich im Forschungsprofil klar abbilden. Die im Stärkefeld ‚Mobility & Production’ gebündelten Institute und For-schungseinrichtungen widmen sich einem breiten Spektrum an Themen am Puls der Zeit: von aktuellen Herausforderungen in Land- und Luftverkehr, Raumfahrt, Produk-tionstechnik und -management. Die TU Graz ist damit auch wichtigster wissenschaftlicher Partner des VIRTUAL VEHICLE.“

Martin Faulstich, Geschäftsführer der Claust-haler Umwelttechnik-Institut GmbH, referier-te über nachhaltige Gestaltung von Verkehr und Mobilität. Er definierte „Mobilität“ als Möglichkeit durch Ortsveränderung Inter-essen zu verfolgen und Bedürfnisse zu be-friedigen. Hohe Mobilität bei gleichzeitiger Reduktion von Umweltbelastungen und Res-sourcenverbrauch sei ausschließlich durch systemische Konzepte für machbar, so Faul-stich. Dazu müsse die Infrastruktur in urba-nen Räumen und ländlichen Regionen so angepasst werden, dass Leben, Wohnen und Arbeiten intelligent vernetzt seien.

Im Rahmen des Arbeitskreises Green Tech: Vision und Business ECO-Mobilität kamen außerdem Walter Böhme, Leiter Innovati-onsmanagement, OMV AG Wien, Leopold Neuhold, Leiter des Instituts für Ethik und Gesellschaftslehre der Karl-Franzens-Univer-sität Graz und Ursula Zechner, Leiterin der Sektion IV – Verkehr, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Wien zu Wort. Insgesamt wurden spannende Zu-sammenhänge, Prozesse und Zukunftssze-narien präsentiert. Bleibt nur noch zu hoffen, dass ECO-Mobilität allmählich in greifbare Nähe rückt. ( c s )

LOGISTIK express Ausgabe 3/201330 www.logistik-express.com

mehr als 100 hochkarätige it-entscheider waren dabei, als am 19. september 2013 auf dem 2. sWiss cio summit merck cio Frédéric Wohlwend den sWiss cio aWard entgegennehmen durfte. seit 2012 zeichnet confare in Zusammenarbeit mit ernst & young die top cios in der schweiz aus. a u t o r : a l e x a n d e r g h e Z Z o

der SWiSS Cio aWard 2013

Um im Wettbewerb erfolgreich zu sein, brauchen Unternehmen keine IT-Strategie, sie brau-chen eine Business-Strategie

– smartly enabled by technology – was ich eine "Digital Business Strategy“ nenne, sagt Frédéric Wohlwend, Group CIO von Merck, der am 19. September auf dem Confare Swiss CIO SUMMIT im Lake Side in Zürich mit dem SWISS CIO AWARD 2013 ausgezeich-net wurde. Seit 2012 wird die Auszeichnung von Confare in Zusammenarbeit mit Ernst & Young verliehen. „Wir verfolgen mit dem CIO AWARD zwei wichtige Ziele, zum einen die Leistung des IT-Managers für den Un-ternehmenserfolg transparent zu machen, zum anderen den Erfahrungsaustausch unter CIOs zu fördern und die Möglichkeit zu bie-ten, von den Besten zu lernen“, erklären Mi-chael Ghezzo, Geschäftsführer von Confare und Andreas Toggwyler, Partner bei Ernst & Young, die Zielsetzungen des CIO AWARDs.

Eine hochkarätige Jury, bestehend aus Mario Crameri, CIO Credite Suisse, Rolf Trüeb, CIO Mobiliar, Enrico Lardelli, CIO Post Finance und Prof. Thomas Pietsch von der FHTW Berlin, hat aus den Einreichungen die Top CIOs 2013 und den CIO AWARD Preisträ-ger ausgewählt. Dabei stand nicht die Größe des Unternehmens, der IT-Abteilung oder des IT-Budgets im Vordergrund, sondern der strategische Input der IT für den Unterneh-menserfolg. CIO AWARD Preisträger Frédéric Wohlwend forderte die Anwesenden auf: „It´s time for the CIO to become a real CIO - Es macht einen wesentlichen Unterschied, ob man sich als "Head of IT" positioniert oder als "Chief Information Officer"; ein wirklicher CIO muss wie jeder COO, CFO oder CEO ei-nen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Business-Strategie leisten.“

Die Rolle als CIO erfordert seiner Ansicht nach eines der am breitesten diversifizier-ten Skill Sets, aber am allermeisten: “passi-on about the company's business, passion about continuous improvement, passion about people.“Im Namen seines Teams nahm Wohlwend die Auszeichnung entgegen und betonte die Wichtigkeit dieser Auszeich-nung: „Ich danke Confare für die Initiative, da der CIO AWARD einen wichtigen Beitrag

zur Glaubwürdigkeit und Wertschätzung der IT im Unternehmen leistet und andererseits auch eine hervorragende Gelegenheit bietet, sich mit den eigenen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen.“ Neben CIO AWARD Gewinner Wohlwend wurden als Top CIOs 2013 ausgezeichnet:

Jean-Claude Flury, Siegfried AG: „Der CIO muss die Geschäftsprozesse verstehen und innovative Lösungen bauen. So wird er zum starken Partner des Business bei Innovati-onen und Expansionen – „IT does matter“ after all!“

Beat Gass, Basellandschaftliche Kantonal-bank: „Informatik ist Informations- und Da-tenmanagement und nicht technische Selbst-verwirklichung. Jeder Franken der investiert wird, muss entweder der Bank helfen die Kos-ten zu senken oder die Erträge zu steigern.“

Peter Meyerhans, Drees & Sommer: „(Zu) lange Zeit war die IT so etwas wie eine heilige Kuh und sie hat sich vorwiegend mit sich selbst beschäftigt. Heute ist das anders, der IT Manager komplementiert mit der IT das Kerngeschäft und trägt somit einen (namhaf-ten) Teil der Wertschöpfung bei.“

Urs Monstein, Bank Julius Bär: „War die IT bis anhin in der Rolle eines IT Providers da-für verantwortlich, Technologie und Funkti-

onalitäten entsprechend den Anforderungen des Business bereitzustellen, so wandelt sich diese Rolle zu einem strategischen Business Partner. In dieser Rolle wird von der IT nicht nur erwartet, mittels technischer Unterstüt-zung die Arbeitsabläufe zu vereinfachen. Vielmehr dass sie dem Business auch neue Geschäftsfelder eröffnet oder die Grundlage zu einer effizienteren Bedürfnisbefriedigung unserer Kunden sicherstellen kann. Damit einhergehend wandelt sich auch die Rolle des IT Managers vom „Befehlsempfänger“ zum gleichberechtigten Business Partner.“

Das von Confare veranstaltete SWISS CIO SUMMIT hat sich in den letzten beiden Jah-ren als hochkarätiger und exklusiver Treff-punkt der IT in der Schweiz etabliert. Hier treffen sich alljährlich die besten IT-Manager der Schweiz, Österreichs und Deutschlands. Stargast war auf der heurigen Veranstaltung der Global CIO der XEROX Corporation, Stephen Little, der aus den USA anreiste, um den mehr als 100 anwesenden IT-Profis einen Überblick über IT-Konsolidierung in diesem traditionsreichen Fortune 500 Unter-nehmen zu geben. Als Termin für das SWISS CIO SUMMIT 2014 wird vom Veranstalter der 22. September 2014 angepeilt. Einreichungs-unterlagen für den SWISS CIO AWARD 2014 erhält man auf Anfrage an [email protected]. Weitere Info finden Sie auf: www.cioaward.ch( a g )

IT | SoFTWArE

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 31www.logistik-express.com

ein guter einkäufer verschafft dem unternehmen nicht nur den besten kaufpreis, er fungiert auch als inno-vationsmotor. Wie das am besten funktioniert und wie man zum erfolgreichen einkäufer wird, erfährt man beim bmÖ. beispielsweise auf dessen einkaufsforum. r e d a k t i o n : a n G E L i K a t h a L E r

innovationen einkaufen – zukunft sichern

Heutzutage gibt wohl kein Un-ternehmen mehr, das autark funktioniert, immer feinglied-riger wird die Kette vom Roh-

stoff bis zum Endverbraucher. Je komplexer ein Prozessablauf, je mehr Beteiligte, desto schwieriger ist die Wertschöpfung für den Einzelnen, denn auch der Verkaufspreis muss sich in einem gewissen Rahmen bewegen. Für den Endkunden zählen neben dem Preis vor allem Qualität und Mehrwert, und hier ist im Industrieunternehmen der Einkauf gefordert:

„Der Einkäu-fer als wichtige Schnittstelle zum Zulieferer holt Markt-Know-how ins Unterneh-men. Seine Auf-gabe ist die lang-fristige Sicherung einer leistbaren Versorgung mit allen nötigen Rohstoffen und

Materialien, gleichzeitig trägt er die Innova-tionen ins Unternehmen“, stellt Dkfm. Heinz Pechek, Geschäftsführender Vorstand des BMÖ, fest. Beim Einkaufsforum, das dieses Jahr vom 10. bis 11. Oktober wieder im Wie-ner Haus der Industrie stattfindet, könnten die Vortragenden davon ein Liedchen singen. Das Motto „Einkauf – Innovationsmotor im Unternehmen“.

Zauberwort InnovationBesonders am ersten Tag des Einkaufsforums dreht sich alles um Innovationen und wie sie am besten erzielt und gemanagt werden können. Ein wichtiges Stichwort dabei ist die „Lieferantenpartnerschaft“, denn bahnbre-chende Ideen und Entwicklungen teilt man nicht mit x-beliebigen Lieferanten oder Kun-den. Doch gut ausgebildete, gleichermaßen qualifizierte wie motivierte Einkäufer – die zunehmend zu Netzwerkmanagern mutie-ren – sind in der Lage, langfristige Partner-schaften für gemeinsame Entwicklungen mit ausgewählten Lieferanten aufzubauen und

so den nachhaltigen Unternehmenserfolg zu sichern. „Die Rohstoffverknappung ist – auch bei gegenwärtig sichtbarer Entspannung in den Märkten - nach wie vor ein brandheißes Thema, in Zukunft wird auch die Sicherstel-lung einer leistbaren Energieversorgung ein wesentliches Thema im Standortwettbewerb darstellen“, sieht Pechek weitere Herausfor-derungen auf die Unternehmen zukommen. „Kann sich Europa wirklich doppelt so hohe Energiekosten wie die USA leisten und trotz-dem wirtschaftsfähig bleiben, oder wird es zu einer Abkehr von der Trendwende in der Energiepolitik kommen müssen?“ fragt Pe-chek und stellt dabei – in Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Alpbacher Gesprä-che – auch das Thema Atomenergiepolitik in den Raum.

Umbruch-AufbruchVor noch gar nicht all-zu langer Zeit galt das „Sourcing China“ als modernes „Must-Have“ eines Unternehmens. . Inzwischen lohnt sich das nur noch für jene Unternehmen, die Pro-duktionen vor Ort be-sitzen, denn bei Totoal Cost of Ownership - Be-trachtungen, die Unter-nehmen heute anstellen, rechnet sich der Bezug aus Fernost oft nicht mehr.

Weiteres Thema: Roh-stoffsicherheit. „Wer keine Alternativen zu traditionellen Beschaf-fungsmärkten und Struk-turen hat, bei dem kann es leicht zu größeren Versorgungsengpässen kommen“, bringt es Pe-chek auf den Punkt. Will man zukunftsträchtige

Ideen und wegweisende Projekte in puncto Beschaffung kennenlernen, ist der ASEA – der Austrian Supply Excellence Award – ein heißer Tipp, der am Abend des ersten Ver-anstaltungstages verliehen wird. „In diesem Jahr gab es einige besonders interessante Einreichungen“, weckt Pechek die Neugier. Aber es dauert ja nicht mehr lange, und wir könnenuns selbst davon überzeugen. ( a t )

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„einkauF – innoVationsmotor im un-

ternehmen“ 10. – 11. oktober 2013: haus

der industrie Wien

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EINKAUF | LoGISTIK

LOGISTIK express Ausgabe 3/201332 www.logistik-express.com

mehr Wissen für die Logistikunter dem motto „Wissen ums Wie“ fand anfang september der Zukunftskongress logistik - 31. dortmun-der gespräche statt. rund 400 teilnehmer informierten sich über konkrete lösungsansätze und zukünftige trends. im mittelpunkt stand in diesem Jahr die Frage, wie die logistischen akteure nicht nur stetig wach-sende datenmengen beherrschen, sondern auch die beteiligten menschen optimal auf die immer höheren anforderungen vorbereitet werden können. r e d a k t i o n : t h o m a s W Ö h r l e

Angewandte Forschung heißt In-novationen schaffen - sagte Dr. Christian Jacobi, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ef-

fizienz-Cluster Management GmbH, beim Zukunftskongress Logistik/Dortmunder Ge-spräche. „Dabei reicht es allerdings nicht aus, nur gute Ideen zu haben - wir müssen diese auch erfolgreich in den Markt bringen und als konkrete Wettbewerbsvorteile für Unterneh-men umsetzen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Logistik-Unternehmen sich heute in die Lage versetzen, mit den immensen Daten-mengen umzugehen, diese in Wissen umzu-wandeln und sie zu nutzen. Nur dann werden sie auch in Zukunft Innovationen hervorbrin-gen können, mit denen sie wirtschaftlich Er-folg haben.

Komplexität muss gemanagt werdenDie zunehmende Komplexität von Logistik-systemen stellt dabei immer höhere Anfor-derungen an die Menschen, die sie bedie-nen. Big Data oder Industrie 4.0 sind dabei nur zwei der derzeit stark diskutierten Me-gatrends, die auch die Logistik fest im Griff haben. „Es wird verstärkt darauf ankommen, gemeinsam die Zukunft vorwegzunehmen“, ergänzte Jürgen Gerdes, Mitglied des Vor-

stands der Deutsche Post DHL. „Denn Wissen ist der Rohstoff des 21. Jahrhunderts“. Damit komme dem Gebiet der Informationslogistik eine immer größere Bedeutung zu.

„Um die erforderlichen Daten nicht nur zu gewinnen und zu verbreiten, sondern sie auch gezielt zu nutzen, müssen wir stets da-zulernen“, sagte Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraun-hofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML. „Dafür gilt es neu zu denken und die Menschen in der Logistik dafür zu qualifi-zieren.“ Gerade in Zeiten des boomenden Onlinehandels würden effiziente Logistikpro-zesse zu einem der wichtigsten Wettbewerbs- und Umweltfaktoren für Logistikdienstleister überhaupt.

Logistikdienstleister stärker in Wert-schöpfungsprozess einbinden

„Dafür müssen sich die Logistikdienstleister selbst allerdings zukünftig ebenfalls noch mehr in den Wertschöpfungsprozess einbrin-gen“, ergänzte Prof. Dr. Michael Henke, seit Anfang September 2013 Nachfolger von Prof. Kuhn als Institutsleiter am IML und Leiter des Lehrstuhls für Unternehmenslogistik der Fakultät Maschinenbau der TU Dortmund.

„Dann besteht auch die be-gründete Hoff-nung, dass wir neues Potenzial in der Logistik heben und aus Innovationen auch tatsächliches Geschäft ge-nerieren können.“ Vor allem im Bereich der Prozessinnovationen sieht Henke hier große Möglichkeiten. Der Duisburger Hafenchef Erich Staake verwies darauf, dass vor allem auch mittelständische Logistikunternehmen noch sehr viel stärker an intermodale Trans-portsysteme herangeführt werden könnten. Dieses Geschäft sei nicht zwangsläufig nur für die großen Player reserviert.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch in der Logistik eine immer wichtigere Rolle. Max Schachinger, Chef des österreichischen Lo-gistikdienstleisters Schachinger Logistik mit Unternehmenssitz in Hörsching, stellte in Dortmund das innovative und konsequent nach Nachhaltigkeitskriterien umgesetzte Konzept seines multimodalen Logistikparks vor (siehe auch Logistik express Ausgabe 2/2013, Seite 14). Aus dem größten Hochre-gallager aus Holz in Europa versorgt Scha-chinger die österreichischen Märkte des deut-schen Handelskonzerns Metro. ( t W )

thomas Wöhrle

TrENdS | LoGISTIK

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 33www.logistik-express.com

im blickfeld: Euroid und motekmit der euroid und der motek finden im herbst zwei messen statt, die auch für logistiker interessant sein werden. denn sowohl die automatische identifikation als auch die produktions- und montageautomatisierung bieten zum teil ganz konkrete betätigungsfelder und rationalisierungsmöglichkeiten. r e d a k t i o n : t h o m a S W Ö h r L E

Auf der EuroID vom 5. bis 7. No-vember 2013 in Frankfurt am Main präsentieren sich Herstel-ler, Lösungsanbieter, Dienstleis-

ter, Systemintegratoren und Distributoren aus allen Bereichen der automatischen Iden-tifikation (Auto-ID). Die Messe liefert einen umfassenden Überblick über aktuelle Auto-ID-Techniken zur Identifizierung, Datener-fassung, Datenerhebung und Datenübertra-gung. Im Fokus stehen nach Angaben des Messeveranstalters in diesem Jahr folgende Themengebiete: Biometrische Technologien, Datenkommunikation, Etiketten, Kartentech-nologien, Markiersysteme, Near Field Com-munication (NFC), Optische Systeme, RFID und Transponder.

Networking-Plattform für die ID-CommunityIn Podiumsdiskussionen und Vorträgen wer-den in Frankfurt aktuelle Themen der Branche wie Industrie 4.0, NFC und Sichere Identi-tät behandelt. Einen tieferen Einblick in das Zusammenspiel von Technik, Softwaresys-temen sowie Unternehmensabläufen soll das Tracking & Tracing Theatre im Rahmen von realitätsnahen Demo-Prozessen vermit-teln. Wissenschaftliche Mitarbeiter des For-

schungsinstituts für Rationalisierung e.V. an der RWTH Aachen führen die Fachbesucher gezielt durch die Messehalle und wollen so den Dialog zwischen den Experten. Des Wei-teren gibt es eine sogenannte Poster Präsen-tation, in der die Bewerber der ID Awards ihre Projekte und Innovationen vorstellen. Die diesjährigen Gewinner, die im Rahmen der Messe ausgezeichnet werden, sind in der Kategorie „RFID Technologien und Anwen-dungen“ die TAGnology Systems GmbH, bei der „Sicheren Identität“ die HKS Sicherheits-service GmbH und als „Innovatives Unterneh-men“ die m.i.k. IT GmbH.

Der erstmals parallel zur EuroID stattfin-dende ID World International Congress gilt als wichtiger Treffpunkt für Entscheider der Identifikationsbranche und soll zugleich die Bedeutung der Euro ID Fachmesse auf inter-nationaler Ebene weiter stärken. Das Kon-gressprogramm besteht aus einer exklusiven Mischung von Präsentationen, in denen be-stehende und schnell wachsende Identifikati-onstechniken, -lösungen und -anwendungen besprochen werden. Die Vorträge sollen die Grundlage für weiterführende Diskussionen über Sicherheit, Mobilität und Logistik in der

Welt von morgen bilden. Motek Anfang Okto-ber in Stuttgart.Bereits vom 7. bis 10. Oktober 2013 findet in Stuttgart die 32. Motek – Inter-nationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung statt. Rund 1.000 Aussteller aus 20 Ländern werden im Rahmen der Motek sowie auf der kleineren Partner-messe für Klebtechnologien, der Bondexpo, ihre Produkte und Lösungsangebote präsen-tieren. Aktuell (Stand 10. September 2013) sind zwölf österreichische Aussteller für die Stuttgarter Messe gemeldet. Laut Messever-anstalter, der P.E. Schall GmbH & Co. KG, setzen viele Anwender derzeit auf kompatible Subsysteme sowie weitergehend schlüsselfer-tige Komplettlösungen und sie konzentrieren sich noch stärker auf ihre Kernkompetenzen. Die Interessenlage der Anwender von teil- bis vollautomatisierten Produktions-, Montage-, Prüftechnik-, Verpackungs- und Intralogistik-Systemen habe sich durch die Sachzwänge der globalisierten Produktion verändert. Diesem Trend will auch die Motek Rechnung tragen. Im Fokus stehen effiziente Handhabungs-, Robotik-, Zuführtechnik- und Materialfluss-Lösungen aller Größenordnungen, die sich an so gut wie jede Funktions-Prozesseinheit adaptieren lassen. ( t W )

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FACHMESSEN

LOGISTIK express Ausgabe 3/201334 www.logistik-express.com

Cross-Channel-anbieter setzen auf smarte Logistik „connecting commerce“ - das motto des diesjährigen Fachkongresses „neocom 2013“ - einer Veranstaltung des management Forums der Verlagsgruppe handelsblatt und des brancheninformationsdienst „der Ver-sandhausberater“ könnte im Zeitalter der Vernetzung stationärer und mobiler Vertriebswege kaum passender gewählt sein. als medienpartner der Veranstaltung am 29. und 30. oktober 2013 auf dem düsseldorfer areal böhler gibt logistik express schon heute eine kleine Vorschau auf die in der e-commerce-Welt zurzeit heiß diskutierten themen. r e d a k t i o n : k a r i n W a l t e r

Shoppen egal wo und wann: Tablet- und Smartphone-Nutzer verleihen der Handelswelt sehr starke neue Impulse. Sie stellen den Handel je-

doch gleichzeitig auch vor große Herausforde-rungen. So kommt es heutzutage nicht selten vor, dass Händler ganze Heerscharen inter-ner und externer Mitarbeiter beschäftigen, um das Kaufverhalten der zunehmend mobilen Kundschaft möglichst genau zu analysieren.

Die Praxis zeigt schon heute: Es ist kein Leichtes, die über Newsletter, Social-Me-dia-Angebote, Kundenbewertungen und Preissuchmaschinen bereits bestens infor-mierte Kundschaft zu bedienen. Dennoch verfolgen stationäre Händler, die sich bereits ein E-Commerce-Standbein aufgebaut ha-ben, gleichermaßen wie Online-Händler, die ein zunehmendes Interesse zeigen, künftig auch den stationären Handel zu bedienen, zurzeit dasselbe Ziel: Sie alle wollen von den Wachstumschancen, welche die ineinander verzahnten Prozesse des Cross-Channel-Ver-triebs bieten, profitieren.

Neue Kundengruppen anzusprechen, den be-reits bestehenden Kunden neue Bestell- und Retourenmöglichkeiten anzubieten und mög-lichst kanalübergreifende Kaufimpulse auszu-lösen: Das ist im Wesentlichen die Intention, die sich hinter dem Ansatz des Cross-Chan-nel-Handels verbirgt. Wohin die Reise am En-de wirklich geht, ist – da sich der Vertriebsweg in der heutigen Praxis noch weitestgehend in den „Kinderschuhen“ bewegt - allerdings längst noch nicht vollständig klargelegt. Stephan Tromp, stellvertretender Hauptge-schäftsführer des Handelsverbandes (HDE) beschreibt einen insbesondere von den Sta-tionärhändlern vielfach heraufbeschworenen Effekt: „Die Kunden nutzen das Internet, um sich über die Produkte im stationären Handel zu informieren“, sagt der Verbandsexperte. „Händler, die in beiden Welten zuhause sind, versetzt dies in die Lage, den Kunden einen

Rundum-Service zu bieten und die Bindung an ihr Unternehmen deutlich zu erhöhen.“

Flexible Logistiksysteme sind wichtigBei den immer schwieriger werdenden Be-mühungen um Kundenbindung sind sich die Handelsexperten einig: Im Wettlauf um die Gunst der Kunden entscheidet schon heute eine möglichst flexible und auf die Kundenbe-dürfnisse zugeschnittene Logistik. Same-day-Belieferungen wie sie heutzutage schon über Kurierdienstplattformen wie tiramizoo oder MyTaxi Delivery angeboten werden, hinterlas-sen bei den Kunden, die auf Geschwindigkeit setzen einen positiven Marketingeffekt. Ob sie aus Kostengründen jedoch das Potenzial für eine langfristige Steigerung des Kunden-nutzens mit sich bringen, bleibt abzuwarten.

Interessant wird ebenso zu beobachten sein, mit welchen Intralogistiksystemen die Cross-Channel-Händler von morgen die Anforde-rungen an eine ständige Warenverfügbarkeit lösen werden. „Die knappen Lieferzeiten las-sen eine große Batch-Bildung wie die früher üblichen Nacht-Fakturen nicht mehr zu“, sagt Bernd Kratz, langjähriger Geschäftsfüh-rer von Conrad Electronics SE und heutiger Geschäftsführer der Unternehmensberatung EMA GmbH - Executive Management Ad-

visors. „Zur Sicherstellung kürzester Liefer-zeiten ist eine „online-Logistik“ die Antwort.“ Demgegenüber sieht der Han-delsexperte je-doch den Faktor Mensch: „Die demographische Entwicklung und längere Lebensar-beitszeiten „Ren-te mit 67“ fordern geringere körper-liche Belastungen und ergonomische Arbeitsplätze.“ Kratz ist sich sicher: „Die Zukunft der Intralogistik im Distanzhandel wird jenen Logistiksystemen gehören, die einen hohen Automatisierungs-grad vorweisen, sich dennoch flexibel gegen-über sich kurzfristig verändernden heteroge-nen Sortimenten darstellen, sich skalierbar den Mengenentwicklungen anpassen und mit einer simplen und ergonomischen Arbeits-platzgestaltung den Menschen weiterhin im Fokus haben.“ Ein solches automatisches Lo-gistiksystem, plaudert der Handelsexperte aus dem Nähkästchen, soll bereits bei der Neo-com in Düsseldorf zu bestaunen und von den Teilnehmern selbstverständlich auch auszu-probieren sein. ( W a l )

Welche chancen und perspektiven es im online-handel tatsächlich gibt, erfahren Vorstände,

geschäftsführer und leitende angestellte auf der neocom 2013 (zuvor: deutscher Versand-

handelskongress). die leitveranstaltung für e-commerce und Versandhandel, die unter

dem motto „connecting commerce“ steht, findet am 29. und 30. oktober 2013 auf dem

areal böhler in düsseldorf statt. top-manager vermitteln an beiden tagen strategische Wei-

chenstellungen, konzepte und lösungen, die zu einem nachhaltigen unternehmenserfolg

beitragen. ergänzt wird das umfangreiche kongressangebot durch die neocom messe. sie

bietet das umfeld für einen intensiven erfahrungsaustausch und dialog aller in diesem markt

aktiven player. hier werden das operative tagesgeschäft im multichannel-handel beleuchtet

und lösungen für optimierte prozesse aufgezeigt - von der bestellannahme über payment

und logistik bis hin zum retourenmanagement. Weitere informationen unter:

http://www.neocom.de/

bernd kratz

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LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 35www.logistik-express.com

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EVENTS

auf geht’s nach berlinam 23. oktober 2013 öffnen die tore des berliner hotels intercontinental für den diesjährigen 30. deutschen logistik-kongress. Zum runden kongressgeburtstag verspricht die bundesvereinigung logistik (bVl) den besuchern der wichtigsten jährlich ausgerichteten logistikveranstaltung europas ein reichhaltiges angebot an „impulsen, ideen und innovationen“. r e d a k t i o n : k a r i n W a l t e r

Die Konjunktur entwickelt sich gut. Entsprechend stehen die Signale zurzeit auch für den Wirtschaftsbereich Logistik für

einen Aufschwung, lautet der Tenor von Prof. Raimund Klinkner, Vorstandsvorsitzender der Bundesvereinigung Logistik (BVL) im Rahmen seiner jüngsten Markt- und Lageein-schätzung. Wenn es vor der diesjährigen, 30. Jubiläumsausgabe des Deutschen Logistik-Kongresses also überhaupt etwas gibt, das seine Stimmung eintrüben könnte, ist es die Tatsache, dass sich Stand heute offenbar nur rund 36 Prozent der Industrie- und Handels-unternehmen der Bedeutung von logistik-spezifischen Innovationen als Treiber für ein nachhaltiges Unternehmenswachstum be-wusst sind. Ziel muss es sein, dass Unterneh-men wenigstens ein Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung investieren“, fordert Klinkner. „Bei einem Jahresumsatz des Wirtschaftsbereichs Logistik von mehr als 220

Milliarden Euro sind das 2,2 Milliarden Euro. Das wäre ein guter Anfang, um zu anderen Wirtschaftsbereichen aufzuschließen.“

Dass dem Thema „Innovationen“ an allen Tagen des bedeutendsten europäischen Lo-gistikertreffens in Berlin eine besondere Be-achtung geschenkt wird, nimmt vor diesem Hintergrund kaum Wunder. Ein Beispiel: In einer Fachsequenz am zweiten Kongresstag präsentieren Vertreter der Google Germany GmbH, des Volkswagen-Konzerns, der Mün-chener PAYBACK GmbH und des Logistik-dienstleisters DHL Express ihre Lösungen, Technologien und methodischen Ansätze, mit denen sie aus den tagtäglich generierten Datenfluten einen prozess- und geschäftsbe-reichsübergreifenden Mehrwert hervorbrin-gen. Die Verknüpfung von Innovationen und Logistik-Know-how auf dem Medizinsektor verspricht am zweiten Kongresstag ein ebenso spannendes Thema zu werden. Die Medizin-

logistikexperten Christof Constan-tin Chwojka, Chief Executive Officer der niederöster-reichischen Not-frufzentrale, St. Pölten, und Dr. rer. pol. Klaus Goedereis, Vor-sitzender des Vorstands der St. Franziskus-Stiftung in Münster, beleuchten aus ihrem jeweiligen Blickwinkel die zwischen Krankenhäusern, Rettungsdiensten, Apothe-ken und Logistik-Dienstleistern bereits heute gelebte Kooperationsrealität. Bei dem breitge-streuten Kongressangebot bleibt es in diesem Jahr auf jeden Fall spannend, welche „Im-pulse, Ideen, Innovationen“ jeder einzelne Kongressbesucher für sich mit nach Hause nehmen kann. ( W a l )

raimund klinkner

LoGISTIK KoNGrESS

LOGISTIK express Ausgabe 3/201336 www.logistik-express.com

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Ein Filialnetz in exponierten Innen-stadtlagen und hochfrequentier-ten Einkaufszentren zu betreiben, gleicht heutzutage einer Herkules-

aufgabe. Ein Grund dafür sind die in den meisten Innenstädten sehr restriktiv gehand-habten Zeitfenster für die Warenanlieferung. Ein weiterer Grund findet sich in den in den vergangenen Jahren teilweise explosionsartig angestiegenen Mieten. Quadratmeterpreise von 300 Euro und mehr zwingen heutzuta-ge das Gros der Handelsfilialisten dazu, den größtmöglichen Umsatz auf möglichst klei-ner Verkaufsfläche zu generieren. Unter dem Strich sind Filialmanager also gefordert, die Warenverfügbarkeit in den Verkaufslagern zugunsten einer ansprechenden Warenprä-sentation am Point of Sale zu minimieren. Hinzu kommt ein weiteres Dilemma: Be-kommt der Kunde in der Filiale heutzutage nicht gleich auf Anhieb das Produkt, das er haben will, macht er sich nur noch selten die Mühe, einen bestimmten Laden ein zweites Mal aufzusuchen. Schließlich gibt es heutzu-tage kaum mehr ein Produkt, das man nicht auch bequem, manchmal sogar auch deutlich kostengünstiger im Online-Handel kaufen könnte.

Die farbenfrohe Welt des Online-Shoppings entwickelt sich rasant: Schon heute berechnet ein großes deutsches Handelsinstitut, dass etwas mehr als zehn Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes in Deutschland über den Online-Vertriebsweg erwirtschaftet wer-den. Geht die Entwicklung so weiter, sind sich Handelsexperten einig, dass sich der Umsatzanteil des Online-Handels bis Mitte des kommenden Jahrzehnts schon bei rund einem Viertel des Einzelhandelsumsatzes einspielen könnte.

Zauberwort „Multi- und Cross-Channel“Im Kampf um Marktanteile verschwimmen bei Anbietern wie der Kinder- und Damen-bekleidungskette Ernsting‘s Family deshalb schon heute die einzelnen Vertriebskanäle. Das Unternehmen aus dem Münsterländi-schen Coesfeld-Lette betreibt im Bundesge-biet über 1.600 Filialen. Im Internet vertreibt die Modekette ihr gesamtes Warensortiment

über einen modernen Online-Shop. Und im mobilen E-Commerce ist das Unternehmen seit kurzem zusätzlich auch mit einer eigenen Smartphone-App vertreten.

Die von der Modekette veröffentlichten Zah-len verdeutlichen, wie sich die einzelnen Vertriebskanäle gegenseitig beflügeln: Wird für eine online aufgegebene Bestellung die kostenlose Lieferung in eine der Ernsting’s family Filialen genutzt, entstehen bei zirka 30 Prozent der Abholungen Zusatzkäufe in der Filiale. Bei fast jeder zweiten Abholung kauft der Kunde ein weiteres Teil im Laden. Wei-tere Zusatzverkäufe verzeichnet Ernsting’s family, wenn die Kunden die online bestellte Ware bei Nichtgefallen im Store retournie-ren. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei das dahinter stehende Warenwirtschaftssystem. Damit gelingt es dem Unternehmen, die Be-stände von Online-Shop und allen Filialen miteinander zu verknüpfen. Somit können die in den Filialen zurückgegebenen Waren theoretisch sofort wieder über den Online-Shop abverkauft werden.

Zunehmende VerzahnungKaufen im Internet - abholen im Laden, oder umgekehrt: Auch Stephan Seeck, Professor für Logistik & Supply Chain Management an der Hochschule für Technik & Wirtschaft in Berlin und Vice President der Unternehmens-beratung 4flow, sieht in dieser Frage einen zukunftsweisenden Trend. „Bieten Händler ihren Kunden die Möglichkeit, die online be-

stellten Waren direkt in der Filiale abzuholen, ist dies eine durchaus wirksame Methode, um dem auf dem stationären Handel lastenden Druck der Warenverfügbarkeit zu entgehen“, sagt der Handelslogistikexperte.

Ein weiteres Bei-spiel, das in den Augen des erfah-renen Unterneh-mensberaters für das Modell des Multi-Channel-Vertriebs spricht, ist die Möglich-keit des Aufbaus eines kosten-günstigen Retou-rensystems. „Multi-Channel-Vertrieb kann aber nur mit einer Multi-Channel Logistik im Hintergrund funktionieren“, lautet jedoch die eindringliche Warnung des Logistikexperten vor überhasteten Schritten. Um ein erfolg-reiches Multi-Channel-System aufzubauen, braucht es nach Ansicht Prof. Seecks eine enge Verzahnung.

optimierungspotenzialVor dem Hintergrund der zunehmenden Marktanteile der E-Commerce-Händler und der wachsenden Bedeutung des Cross-Chan-nel-Retailings bringt eine aktuelle Studie des EHI Retail Instituts in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) speziell für den filialorientier- Fo

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stephan seeck

Flexibel auf allen Kanälen„Flexibel auf allen kanälen“ lautet das motto des ersten Fachkongresses „logistik im handel“ - einer gemein-schaftsveranstaltung des handelsverbandes deutschland (hde), der bundesvereinigung logistik (bVl) und des management Forums der Verlagsgruppe handelsblatt. als medienpartner der Veranstaltung am 20. und 21. november 2013 im berliner maritim hotel gibt logistik express schon heute eine exklusive Vorausschau. r e d a k t i o n : K a r i n W a L t E r

karin Walter

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ten Handel ein weiteres, nicht zu unterschät-zendes Optimierungspotenzial zu Tage: Laut der Erhebung fallen für die Prozesse vom Empfang der kommissionierten Waren im Wareneingang der Filialen, über die fachge-rechte Zwischenlagerung und eine zeitnahe Einsortierung der Waren im Regal im Schnitt rund 40, teilweise sogar über 50 Prozent der gesamten Logistikkosten an.

Für Ulf-Thomas Kunz, Prokurist und Logistik-leiter der deutschen Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann geht diese Zahl noch nicht einmal weit genug. „Die Macher der Studie hören auf die Logistikkosten zu berechnen, wenn die Ware im Regal steht“, kritisiert der Handelslogistiker. „Waren, die aus größeren Verpackungseinheiten entnommen, und von dem für die Einsortierung zuständigen Perso-nal aus Platzgründen teilweise wieder zurück in das Verkaufslager gebracht werden müs-sen, berücksichtigt die Studie nicht“, nennt Kunz als Beispiel. Einen anderen nennens-werten, jedoch weder von der Studie noch von der Öffentlichkeit beachteten Kosten-faktor identifiziert der Kaiser’s Tengelmann Logistikleiter in der Entsorgungslogistik. „Die Entsorgung von Wertstoffen und Gebinden ist ein logistischer Kraftakt, der im Grunde genommen mehr Aufwand erfordert, als der komplette Prozess der Warenversorgung“, betont Kunz. Kaiser’s Tengelmann organi-siert diese Prozesse ausschließlich selbst.

Das Unterneh-men führt die Wertstoffe, die in den Filialen zurück bleiben, im Rückwärts-kreislauf in sei-ne Lagerstufen zurück. Mit den dort vorgehalte-nen Mehrwert-Sortieranlagen

und der anschließenden Vermarktung der Wertstoffe auf dem Markt verfolgt das Un-ternehmen das Ziel, die entstandenen Lo-gistik- und Recyclingkosten vollständig oder wenigstens weitestgehend zu kompensieren.

Kommissionieren nach MaßWas den Einsatz von Verpackungen, La-dungsträgern, oder den Bereich der filialge-rechten Kommissionierung angeht, gibt es nach Einschätzung des Kaiser’s Tengelmann Logistikleiters noch einige zusätzliche Be-reiche, in denen es gilt, die Logistikprozesse nachhaltig zu optimieren. „Wir suchen das bilaterale Gespräch mit den Herstellern, um beispielsweise das Aufkommen bei den Se-kundärverpackungen zu reduzieren, oder den bislang geltenden Standard bei den Paletten-höhen im Hinblick auf eine optimierte Lkw-Laderaumausnutzung zu reformieren“, sagt Kunz. Wie einige andere große deutsche Han-delsunternehmen sieht auch Kaiser’s Tengel-mann in der Einführung eines technischen Mann-zur-Ware Kommissioniersystems eine verbesserte und am Layout der einzelnen Fili-alen ausgerichtete Kommissionierung.

Der Handelsexperte Ulrich Binnebössel, Referent Logistik beim Handelsverband Deutschland (HDE), hält die für einen be-grüßenswerten Vorstoß: „Änderungen in der Belieferung wirken sich häufig auch auf die Kundenseite aus, zum Beispiel auf das Laden-layout, die Verräumtätigkeiten parallel zum Kundenbetrieb oder die Sortimentsbreite“, so der Verbandexperte. „Aus Handelssicht muss die Optimierung der Filiallogistik daher stets auch den Fokus auf die individuellen Gegebenheiten der Verkaufsstelle haben.“ Wegen der ortsbedingten vorwiegend manu-ellen Tätigkeit in der Filiale identifiziert Bin-nebössel zusätzliches Optimierungspotential eher in den vorgelagerten Prozessen vor der Filiale: „Moderne Cross-Docking-Prozesse, geringere Liefermengen, häufigere Beliefe-rungen sind Ansätze, die weitere Optimierun-gen bieten. Aber auch eine wieder stärkere Bevorratung bestimmter Warengruppen im Zentrallager kann beachtenswert sein.“ ( W a l )

ulrich binnebössel

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„Flexibel auf allen kanälen“ lautet das motto des

Fachkongresses „logistik im handel“, zu dem

der handelsverband deutschland (hde) und die

bundesvereinigung logistik (bVl) gemeinsam

mit dem management Forum der Verlagsgrup-

pe handelsblatt am 20. und 21. november ins

maritim hotel nach berlin einladen. der Fach-

kongress findet erstmals parallel zum deutschen

handelskongress statt und richtet sich in erster

linie an Führungskräfte der bereiche logistik

und distribution, supply chain management, la-

germanagement, efficient consumer response,

Fulfillment und retourenmanagement aus den

branchen einzelhandel, konsumgüterindustrie

sowie transportlogistik.

an zwei kongresstagen erwarten die teilnehmer

zusätzlich zum programm “logistik im handel“

auch die highlights des deutschen handels-

kongresses, die preisverleihung des deutschen

handelspreises, die begleitende kongressmesse

„retail World“ sowie der politische höhepunkt

handel & politik im dialog. informationen und

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LOGISTIK express Ausgabe 3/201338 www.logistik-express.com

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MANAGEMENT

Ganze Scharen von Beratern le-ben davon neue Verbesserungs-konzepte zu implementieren und zu pflegen. Es beginnt bei

simplen Methoden Mitarbeiter einzubinden und reicht bis zu hochkomplexen Systemen, die Kennzahlen gesteuert höchste Ansprüche an IT und Fertigungstechnologie stellen. In großen Organisationen laufen viele Verbes-serungsprogramme parallel, während kleine Unternehmen sich oft auf eines fokussieren, das zu aktuellen Problemstellungen passt. Ob die gewünschten Ziele erreicht werden, hängt davon ab, ob das richtige Konzept gewählt wurde, ob es zur Firmenkultur passt und ob genug Zeit und Ressourcen zur Umsetzung da sind.

das haben alle gemeinsamEs mangelt ja nicht an unterschiedlichen Ab-kürzungen, japanischen Modeworten und

Kunstbegriffen. So unterschied-lich die Verbesse-rungsmethoden auch daherkom-men, steckt doch hinter allen ein simples und ef-fektives Muster. Dem hat man auch schon einen klingenden Na-

men gegeben: der PDCA Zyklus. Plan-Do-Check-Act – also die logische Problemlösung, anhand von Zieldefinition, Soll-Ist Vergleich, Ursachensuche und Maßnahmenplanung, die Umsetzung und Controlling der Zieler-reichung mit einbeziehen. Eine weitere Ge-meinsamkeit ist das Ziel Potentiale zu nutzen, die im Unternehmen schlummern, sei es über das Anzapfen der Kreativität und des Know-

hows im Unternehmen, sei es über Enableing von ausgewählten Mitarbeitern, sei es über Vernetzung und Integration oder über Spe-zialisierungen.

das Passende findenUm das passende System, die zielführendsten Methoden zu wählen, sollten sich Organisa-tionen selbst gründlich unter die Lupe neh-men. Geht es nur um kosmetische Korrektu-ren, oder ist man auch zu tiefgreifenden und weitführenden Veränderungen bereit. Von Beginn an gilt es ein Ziel festzulegen, dass auch messbar ist. Selbst Atmosphärische Verbesserungen müssen an Parametern fest-gemacht werden, die überprüfbar sind. Hat man diese Ziele definiert, sollte man sich da-rüber Gedanken machen, ob es nicht schon längst die richtigen Tools und Konzepte im Unternehmen gibt, um diese zu erreichen. Man muss ja nicht jedes Mal bei null starten.

alexander gehzzo

industrielle verbesserungs-konzepte im vergleichlean, kVp, six sigma, tpm, tQm… die industrielle Fertigung setzt spätestens seit dem einsatz von Fließbän-dern auf theoretisch fundierte konzepte, um effizienter, kostengünstiger und qualitativ besser zu werden.a u t o r : a L E x a n d E r G E h z z o

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Oft gibt es schon Erfahrungen im Haus, die auswertbar sind und auf denen man neu auf-setzen kann. Gerade wenn schon früher Ver-besserungskonzepte umgesetzt wurden, kann es Möglichkeiten geben, daraus Erfahrungen abzuleiten, bzw. Redundanzen zu vermei-den. Manche Prozesse können übernommen werden, Daten verwendet und Maßnahmen umgesetzt werden. Frühere Versuche sind manchmal aber auch mit negativen Erfahrun-gen verbunden und haben einen schlechten Ruf. Dann gilt es die nötige Abgrenzung zu schaffen und zu kommunizieren, was wirk-lich neues kommt. Aus dem Ziel leitet sich auch der Einsatz der notwendigen Ressour-cen ab. Verbesserungen brauchen Zeit, Mittel und die Unterstützung des Managements.

KVP #1Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

KVP hat sich einerseits aus dem japanischen KAIZEN („Sich vom Guten hin zum Besse-ren entwickeln“), andererseits aus dem bei uns gängigen Betrieblichen Vorschlagswesen (man erinnere sich an die klassischen Ideen-briefkästen) entwickelt. Heute ist es längst zu einem integralen Bestandteil vieler Unter-nehmenskulturen geworden und zielt darauf ab, das Wissen, die Ideen und das Problem-lösungspotenzial aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu nutzen. Diese können ihre Ide-en und Vorschläge einbringen und werden dafür belohnt. So simpel der Gedanke – so komplex die Umsetzung: Alleine die Art der Prämierung von Vorschlägen – ob monetär oder nicht, an welchen Parametern gemes-sen, Team- oder Personenorientiert – kann nicht nur den KVP umbringen, sondern das ganze Betriebsklima vergiften. Allerhäufigstes Problem aber, ist das der KVP schlicht und einfach einschläft.

#1 weil in fast jedem Betrieb in irgendeiner Form eingeführt.

Leanmanagement #2JETZT NEU!! Nun ja, nicht ganz... Die meis-te Literatur in dem Zusammenhang beruft sich auf das Toyota Produktionssystem, das seit den 50er Jahren ständig weiterentwickelt wird und als die Basis des Erfolgs für Toyota gehandelt wird. Selbstverständlich war auch für Toyota der LEAN Gedanke nicht neu, geht es in erster Linie doch darum, Verschwen-dungen zu vermeiden, allerdings wird der Begriff der Verschwendung hier recht weit gefasst. Verschwendung von Zeit aufgrund nicht effizienter Entscheidungsprozesse, Ver-schwendung von Ressourcen dadurch, dass man einen Fehler zweimal macht sind hier ebenso Angriffspunkt für Verbesserungen,

wie die klassischen Ressourcen Material, Energie, Arbeitszeit, etc. Dabei spielt Lean auf einer ganzen Klaviatur von Methoden und Ansätzen, bedient sich gerne auch des KVPs und anderer Verbesserungsmethoden, sowie Automatisierungstechnologien. Lean kann Einschränkungen in der Flexibilität von Unternehmen bedeuten.

#2 weil durch Kostendruck und Outsour-cingsstrategien eine richtige Renaissance des Lean Gedankens zu bemerken ist und Verschwendung im Fokus aller Unternehmen insbesondere der der Automotive Industrie steht.

Six Sigma #3Six Sigma ist ein Prozessverbesserungspro-gramm, das ursprünglich von Motorola entwickelt und später von General Electrics populär gemacht wurde. Es fußt im Grunde genommen auf einer ähnlichen Idee wie KVP: Verbesserung von innen. Auf unterschied-lichen Hierarchieebenen werden Probleme gelöst und Prozesse systematisch verbessert. Anders als beim KVP werden nicht der einfa-che Mitarbeiter, sondern eigens ausgebildete Spezialisten – von den White Belts bis hin zu den Black Belts – angelehnt an asiatische Kampfsportarten – zum Initiator und Umset-zer der Verbesserung.

#3 weil Weiterbildung und Enabling ein klarer Fokus von Six Sigma sind und als Erfolgsfak-toren für die europäische Industrie gehandelt werden.

TrendsEs gibt natürlich noch jede Menge anderer Konzepte, von TPM, TQM, 5s usw. die sich mehr oder weniger redundant präsentieren. Klarer Trend im Verbesserungswesen ist, dass die Methoden komplizierter werden. Wertströme werden analysiert, die Effizienz bis hin in die letzten Glieder der Supply Chain geprüft und hinterfragt. Und die Unterneh-men sind sich immer mehr bewusst, dass Ver-besserungen ihren Anker in der Unterneh-menskultur haben müssen. Das heißt, dass sklavische Methodentreue nicht zum Erfolg führt, sondern jedes Unternehmen seinen individuellen Weg finden muss.

WeiterbildungVerbesserungskonzepte sind Schwerpunkt der Veranstaltung ‚Industrie Manager Sum-mit‘ am 12. November im Naturhistorischen Museum (www.industriemanager.at) Weiter-bildung und Seminare, zum Thema industri-elle Verbesserung (www.produktionsleiter.at)( a g )

LOGISTIK express Ausgabe 3/201340 www.logistik-express.com

China-Westeuropa: die neue (stählerne) Seidenstraße

dB Schenker übernimmt die Vorreiterrolle

Derzeit bietet DB Schenker die Verbindun-gen Leipzig-Shenyang, Chongqing-Duisburg, Zhengzhou-Hamburg (bzw. auch andere An-laufstellen in Deutschland und Zentraleuro-pa) an. „Wir fahren für internationale Kon-zerne, für deren deutsche und chinesische Dependancen und auch für chinesische Ge-sellschaften. Für einen deutschen Automo-bilbauer transportieren wir Teile von Leipzig nach Shenyang und für einen internationalen Elektronikkonzern mit Sitz in den USA beför-dern wir Komponenten von Chongqing nach Duisburg. Im Auftrag der kommunalen Wirt-schaftsorganisation von Zhengzhou fahren wir für mehrere chinesische Firmen“, erklärt Weiler.

Im Mai 2012 gab DB Schenker bekannt, dass „DB Schenker Rail Automotive, der Automo-bilspezialist im Schienengüterverkehr der Deutschen Bahn, für BMW bereits rund 200 Containerzüge mit Autoteilen aus Leipzig und Wackersdorf nach Shenyang im Nordos-ten Chinas betreut hat. Über 4.000 Container

schienenfrachtverbindungen von china nach Westeuropa/deutschland werden immer beliebter. der boo-mende ausbau der industrieregionen in Westchina, die relativ weit von den seehäfen des landes der mitte entfernt sind, macht Frachtverbindungen via güterzugverband nach europa attraktiv und konkurrenzfähig. r e d a k t i o n : d i r K r U P P i K

Die „Go-West-Strategie“ der chi-nesischen Regierung zahlt sich aus. Die Inlandsprovinzen wei-sen nunmehr größere Wachs-

tumszahlen auf als die Küstenprovinzen. In den größeren Städten wie Chongqing und Chengdu, Hauptstadt der Provinz Sichuan, hat sich vor allem die Fahrzeugbranche nach Elektronik und Informationstechnologie zu einer neuen Schlüsselindustrie entwickelt. Unter den Elektronikherstellern finden sich Unternehmen wie Foxconn, das für Apple in Chengdu vor allem das iPad Mini fertigt. In Chongqing arbeitet der Auftragsfertiger mit Hewlett Packard (HP) am weltweit größten Laptop-Produktionsstandort zusammen.

Großen Neuinvestitionen sind in den vergan-gen Jahren zahlreiche Kfz-Zulieferer gefolgt. Laut Germany Trade & Invest (Gtai) haben sich nach Schätzung von Astrid Schröter, Li-ason Manager Sichuan-Chongqing der Deut-schen Handelskammer Süd- und Südwest-china, bis Ende 2012 in Chengdu rund 120 und in Chongqing etwa 40 deutsche Firmen angesiedelt. Die wichtigsten Gründe dafür sind die Nähe zum Kunden, Lieferungen für den Infrastrukturausbau und die Bedienung des lokalen Absatzmarktes.

Schienenfrachttransport zwischen China und Westeuropa schnell und günstig

Im Rahmen der Zuwanderung von Ferti-gungsindustrie nach Inlands- und Westchina wird erwartet, dass der Schienenfrachttrans-port eine zunehmend attraktive Alternative zu anderen Transportmodi wird. Bernd Wei-ler, Pressesprecher und Leiter des Pressebe-reichs DB Schenker Rail, erklärt: „Als Dau-menregel gilt: Der Schienenfrachttransport ist halb so teuer wie Luftfracht - und doppelt so schnell wie Seefrachttransport. Dies ist für kapitalintensive Güter interessant, wie z.B. Computer, Laptops, Autoteile, Mobiltelefone, Computerchips, etc.“ Er fügt an: „Verbesse-rungen in der Transportzeit würden die At-traktivität freilich noch erhöhen, z.B. durch kürzere Standzeiten bei der Zollabfertigung und durch elektronische Frachtbriefe.“

auf 112 Zügen rollten seit Vertragsbeginn im September 2011 aus Leipzig zum BMW Werk in Shenyang. Bereits seit November 2010 fährt einmal pro Woche ein Zug aus Wackersdorf zum Standort in China. Bis Ende April 2012 rollten 70 Züge, beladen mit 2.500 Contai-nern, aus Bayern nach Shenyang in der Pro-vinz Liaoning. Die Züge benötigen für die knapp 11.000 Kilometer lange Strecke jeweils 23 Tage. DB Schenker Rail betreut die Züge in Kooperation mit TransContainer, der Fracht-tochter der Russischen Eisenbahnen (RZD) und dem Unternehmen Far East Landbridge (FELB).“

Laut Wirtschaftswoche fährt DB Schenker zudem für den Druckerhersteller Hewlett-Packard einmal pro Woche mit einem so-genannten Company Train Elektronikgeräte auf der rund 11.000 km langen Strecke von Chongqing nach Leipzig. Die Trans Eurasia Railway verläuft auf der sogenannten Südrou-te von Chongqing, durch Kasachstan, Russ-land und Weißrussland und endet in Duis-burg bzw. Westeuropa. Der Zug benötigt dazu 20 Tage. Gemäß HP sind das 12 Tage weniger

GLoBALE MÄrKTE

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 41www.logistik-express.com

als auf dem See-weg. Der ameri-kanische Com-puterhersteller übernahm laut eigener Aussage die Führung bei der Entwicklung der Güterzugver-bindung. „Nach-dem wir 2010 massiv Fabriken und Infrastruktur im Inland und in Westchina entwickelt haben, wurde der erste Pilotversuch im März 2011 durch-geführt. Das jetzige Betriebsmodell steht seit März 2012. Jeder Zug transportiert zwischen 41 und 50 „Sea40“-Highcube-Container, die komplett mit HP Notebooks, Bildschirmen und Zubehörteilen gefüllt sind. Seit 2011 haben über 60 Züge, 2.566 Container und über fünf Millionen HP-Produkte die Strecke erfolgreich absolviert.“ Das Unternehmen entwickelte eine spezielle Verpackung, die ohne zusätzliche Energiezufuhr die empfind-liche Ware gegen Temperaturen unter -20 Grad schützt. Bisher können Transporte neun Monate im Jahr durchgeführt werden. Schon bald sollen die Züge ganzjährig fahren.

Der IT-Riese möchte aktiv andere Industrie-zweige am Chinazug teilhaben lassen. „In den nächsten Wochen sollen Workshops mit großen europäischen Nicht-IT-Unterneh-men, die Zweigstellen in Westchina besitzen, durchgeführt werden. Durch die Erhöhung der Frequenz und Sicherstellung, dass die Zü-ge in beiden Richtungen gefüllt sind, können wir die Transportkosten für alle Beteiligten senken“, sagte Kelli Schlegel, Pressesprecher bei HP.

Auf bestimmten Teilstrecken wird der Gü-terzug mit Millionenladung von trainierten bewaffneten Wachleuten begleitet. Jeder Container besitzt zur Sicherheit zusätzlich GPS. Für die Chongqing-Duisburg-Verbin-dung arbeiten laut OWC Verlag für Außen-wirtschaft die Transportholding Chunzin, die Gesellschaft für Containerbeförderungen der Chinesischen Bahnen CRIMT, die Contai-

nergesellschaft der KTZ Kaztransservice, die RZD Logistika AG und DB Schenker im Joint Venture YuXinOu (Chongqing) Logistics Co. Ltd. zusammen.

Der für jedermann buchbare Trans Eurasia Express der Trans Eurasia Logistics (TEL) fährt wöchentlich von Schanghai, Peking via Novosibirsk, Jekaterinburg und Moskau bis Hamburg, Duisburg und Nürnberg. Die Tran-sitzeit bis Hamburg beträgt 18 Tage (Seefracht 30 Tage). TEL und die Schweizer InterRail Services GmbH betreiben seit Januar 2011 auch den Güterblockzug-Dienst „Ostwind“, der zuvor nur von InterRail Services betrie-ben wurde. Von zwölf Containerterminals in Deutschland bzw. von Antwerpen und Rot-terdam kann Fracht gesendet werden, die in Berlin-Großbeeren zusammengeführt wird. Der „Ostwind“ fährt mindestens zweimal pro Woche von Berlin-Großbeeren in die GU-Staaten (Moskau, Baku, Aserbaidschan, Wla-diwostok) sowie in die Mongolei.

Weiterer AusbauDie New York Times berichtete im Juli, dass andere Firmen dem Beispiel von HP folgen wollen. Die chinesischen Behörden haben am 17. Juli 2013 den Start des ersten von sechs Güterblockzügen vom Hafen Zhengzhou über Kasachstan und Polen bis nach Ham-burg bekannt gegeben. Die 10.214 km lange Route folgte somit annähernd der HP-Route. Der erste Zug erreichte die Hansestadt am 1. August mit 51 Containern nach 15 Tagen Transitzeit. Der Service soll künftig zweimal pro Woche durchgeführt werden und ist auf 18 Tage Transitzeit projektiert. Laut Deutsche Welle enthielten die Container Autoteile bis hin zu Artikeln der Unterhaltungselektronik.

„Die internationale Verbindung spart sehr viel Zeit und Geld beim Import deutscher Elektronikprodukte, Baumaschinen, Fahr-zeuge und -teile, medizinischer Geräte und anderer Produkte mit hoher Wertschöpfung“, sagte Karl-Heinz Emberger, Managing Direc-tor North and Central China, Schenker China Ltd, zur China Daily. „Der Grad der gegen-seitigen Abhängigkeit zwischen China und

Deutschland vertieft sich kontinuierlich mit zunehmendem branchenübergreifendem Handel. China exportiert Konsumgüter im Austausch für deutsche Hightech Produkte“, fügte er an. „Folglich ergänzen sich die meis-ten Produkte.“

„Es handelt sich nicht um direkten Wettbe-werb“, sagte Luo Renjian, Rechercheur beim Institute of Transportation Research der Na-tional Development and Reform Commis-sion. Dennoch wird China den Wettbewerb mit deutschen Herstellern in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren erhöhen. Kürzlich haben das bereits die Solarindustrie und der Hersteller von Telekommunikationseinrich-tungen Nokia Siemens Networks erfahren, kommentierte die Informationsplattform germany-north.com. Im nächsten Jahr sind gemäß New York Times 50 Züge geplant, die Güter im Wert von rund 750 Millionen Euro transportieren werden. Der Güterzug wird durch DB Schenker außerhalb Chinas für die Zhengzhou Land Port Development & Cons-truction Co betrieben.

DHL bietet seit Juni bzw. August 2013 einen multimodalen Überland-Expressfrachtser-vice jeden Freitag von Chengdu nach Westeu-ropa (Westkorridor) bzw. täglich von Schang-hai nach Polen (Transsib-Korridor) an. Von Chengdu bis nach Polen liegt die Transitzeit bei ca. 14 Tagen. „Die Pünktlichkeit des West-korridors liegt bei plus sechs bzw. minus vier Stunden, während sie beim Transsib-Korri-dor bei ein paar Tagen liegen kann“, sagte Bruno Selmoni, Leiter Straßen- und multi-modale Fracht Asien-Pazifik bei DHL Global Forwarding. „Wir sehen viele Möglichkeiten für die Chengdu-Route – Erweiterungen nicht nur bis Polen und Moskau, sondern bis in Städte innerhalb ganz Europas.“ Laut New York Times stehen einige Rivalen von HP in den Startlöchern, um die neue Chengdu-Rou-te für Exporte aus China zu nutzen.

Kasachstan von enormer BedeutungDer Westkorridor durch Kasachstan wird für den Schienentransport nach Europa zuneh-mend wichtiger. Das Land besitzt schon rund 14.000 km an Schienenverbin-dungen und will nun schnell weitere Anbindungen an die Grenzen Chinas im Osten und im Süden nach Turkmenistan entwickeln. Ein Ziel ist z.B., China mit dem Iran zu verbinden, erklärte Kanat K. Alpysbayev, Vizepräsident für Lo-gistik bei Kazakh National Railways. „Bis 2020 soll die Schienenfracht von Westchina nach Europa von bisher 2.500 FEU im Jahr 2012 auf 7,5 Millionen FEU im Jahr 2020 anwachsen“, sagte er. ( d r )

dirk ruppik

GLoBALE MÄrKTE

LOGISTIK express Ausgabe 3/201342 www.logistik-express.com

Michael Rajiv Shah erkannte bereits vor Jahren die Mög-lichkeiten, die Plattformen wie Xing, LinkedIn und Co

bieten. Der Zugang des Deutschen indischer Abstammung zu diesem Bereich der virtuel-len Welt wurzelt – anders, als man vermuten könnte – jedoch im privaten Bereich: „Ich habe im Jahr 2005 meine Frau über ein indi-sches Forum kennengelernt. Wir pflegten eine moderne Brieffreundschaft per Chat, lernten uns so kennen und lieben“, erzählt Shah. Durch die Heirat verschlug es ihn nach Wien, wo er auch beruflich neue Wege einschlagen wollte. „Ich stand vor der Herausforderung mir als „Piefke“ in Österreich einen Namen zu machen. Und das schnell“, so der Networ-kingexperte. Geschafft hat er dies durch die Plattform Xing.

Neue KommunikationsinstrumenteXing ist im deutschsprachigen Raum, mit rund 500.000 Mitgliedern allein in Öster-reich, noch die Karriereplattform Nummer Eins, gefolgt vom wachsenden Netzwerk LinkedIn, mit zirka 370.000 Usern. „Das Be-sondere an diesen Plattformen ist, dass man neue Zielgruppen erreichen kann und der Personenresearch äußerst genau ist“, erklärt der Wahlösterreicher und ergänzt: „Durch Weiterempfehlungen bestehender Kontakte können neue berufliche Verbindungen aufge-baut werden. In der Realität ist dies zwar auch möglich, aber nicht in dieser Art und Weise.“

Bei einer reinen Kontaktaufnahme sollte es jedoch nicht bleiben. Intensive Gespräche mit neuen Bekanntschaften sind wichtig, um sich kennen zu lernen und abzuklären, ob eine geschäftliche Beziehung in Frage kommt. „Da ist es auch unerlässlich sich auf eine Me-lange persönlich zu treffen. Die Plattformen ersetzen nicht das persönliche Gespräch“, ist Shah überzeugt. Xing und LinkedIn können als Recruitingplattformen bezeichnet wer-den, die laut Michael Shah auf zwei unter-schiedliche Arten genutzt werden können: „Da wäre einerseits der technische Ansatz, bei dem die Recruiter Daten potentieller neu-er Mitarbeiter an Unternehmen weiterleiten. Diese Form des Recruitings ist aber aufgrund

der fehlenden m e n s c h l i c h e n Note nur selten von Erfolg ge-krönt. Vor allem High Potentials in stark umkämpf-ten Berufen soll-ten persönlich a n g e s p r o c h e n werden, damit Kandidaten für

den Zeitpunkt des Bedarfs in Erinnerung blei-ben.“ Dies ist jedoch oft schwierig, kommt auf 44 Xingmitglieder doch nur ein Recruiter. Um da aufzufallen, ist es notwendig Internetprofi-le mit den richtigen Inhalten zu füllen.

dos and dont’sMichael Shah erklärt in seinem Whitepaper zur optimalen Nutzung von Xing und Lin-kedIn Unternehmensprofilen (nachzulesen unter: http://bit.ly/Whitepaper-Unterneh-mensprofile) ausführlich, auf was man bei diesen B2B Networkingkanälen besonders achten muss. Hier ein kleiner Ausschnitt aus den Dos and Dont’s: Bilder sagen mehr als tausend Worte – das gilt auch für das Online-profilfoto. „Man sollte keinesfalls ein klas-sisches Bewerbungsfoto online stellen. Auf diesen ist die Person meist vom Bauchnabel aufwärts abgebildet, das Gesicht ist nicht der Mittelpunkt des Bildes. Nachdem das Gesicht aber die Hauptwerbefläche einer Person ist, muss es zentral sein – und jedem Besucher gleich in die Augen springen“, erläutert der Experte, „weiters ist es wichtig im Feld des Firmennamens auch den Unternehmensslo-gan zu posten, durch den man erkennt, was das Unternehmen Besonderes bietet.“

Neben einem kreativen Slogan, sollte auch der Profiltext gut durchdacht werden: „Be-sonders achten sollte man auf Keywörter, die im Zusammenhang mit dem angebotenen Produkt oder der Dienstleistung häufig geg-oogelt werden. Um vor dem Konkurrenzan-bieter gefunden zu werden, müssen diese Begriffe im Text enthalten sein.“ Wie bei den meisten Dingen im Leben, gilt es auch bei der Pflege des virtuellen Profils dranzubleiben:

Klick für Klick die Karriereleiternicht nur im privaten bereich wird die zwischenmenschliche kommunikation heutzutage stark in die virtuelle Welt verlagert. plattformen wie xing und linkedin laden seit rund zehn Jahren dazu ein, berufliche kontakte zu knüpfen und geschäftliche beziehungen auszubauen. im gespräch mit dem b2b social networking experten michael rajiv shah erfuhren wir, welches potential in dieser modernen Form des netzwerkens steckt.r e d a k t i o n : a n n a S t E i n E r

*data-becker Webselling: die besten erfolgsstrategi-

en im business-networking

http://bit.ly/linkedin_und_xing_buch

*pearson: twitter für einsteiger

http://bit.ly/fit2twitt-buch

*Whitepaper zur optimalen unternehmensprofil-

nutzung bei xing & linkedin:

http://bit.ly/Whitepaper-unternehmensprofile

*die wichtigsten xing profil-tipps:

http://bit.ly/10_blogartikel_zum_xing_profil

*die wichtigsten linkedin profil-tipps:

http://bit.ly/13-linkedin-profil-tipps

*die wichtigsten Vergleiche von xing & linkedin:

http://bit.ly/xing-vs-linkedin

„Wenn man sich entschließt, ein Profil zu er-stellen, dann sollte man das professionell tun und aktiv bleiben“, rät Shah, „die Wartung von Xing oder LinkedIn-Accounts sollte in den Büroalltag integriert werden. Nur durch Aktivität erzielt man Erfolge.“

ZukunftsmusikOb man Zeit und Energie in die Erstellung und Wartung von B2B Networking Plattfor-men stecken soll oder nicht, gilt es vorab zu prüfen. „Ich rate jedem Unternehmer durch gezieltes Monitoring und Prüfung der Akti-vitäten von Konkurrenzunternehmen, fest-zustellen, ob das Betreiben eines Xing- oder LinkedIn-Profils nötig ist“, meint der B2B Networking Experte. Gänzlich enthalten kann man sich dieser neuen Kommunikationsform nicht. „Sollte die Internetnutzung weiterhin für jeden möglich sein, werden diese Tech-nologien in den nächsten Jahren immer mehr in den Vordergrund rücken. Dabei ist es nicht wichtig, welche Plattform in Zukunft über-leben wird. Fakt ist, dass es immer mehrere geben wird, über die kommuniziert wird“, resümiert Shah, „die Frage –die sich stellt – ist, ob Sie bei der neuen Kommunikations-form dabei sind oder es Ihrem Wettbewerb überlassen. Mehr Tips und Tricks für den richtigen Umgang mit B2B Networking Platt-formen, können bei einem der zahlreichen Xing- oder LinkedIn-Seminare von Michael Rajiv Shah erlernt sowie in seinen diversen Publikationen nachgelesen werden. ( a s )

michael shah

joB | KArrIErE

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 43www.logistik-express.com

Kommunikation über E-Mail oder Handy reicht nicht aus, um zu erkennen, ob jemand für die ausgeschriebene Stelle geeignet ist. Man muss in einem persönlichen Gespräch prüfen, ob die Chemie stimmt“, so Bachinger. Häufig verlieren hervorragende Referenzen an Bedeutung, erkennt man, dass der Bewer-ber nicht in das Team passen wird.

Wanted – der perfekte Mitarbeiter„Personalrecruiter legen immer größeren Wert auf Soft Skills, also Eigenschaften, die eine persönliche Reife widerspiegeln“, meint Schüttengruber. Sie ist der Meinung, dass vor allem Kompetenzen wie Kommunika-tionsfähigkeit, Selbstbewusstsein, Einfüh-lungsvermögen, Team- und Kri-tikfähigkeit zäh-len: „Nur in den seltensten Fällen scheitert eine Einstellung an fachlichen Män-geln. Es sind die Soft Skills, die entscheiden!“

Oft sind es dabei kleine Details die stimmen müssen: „Kommen Bewerber ungepflegt und unpassend gekleidet zu einem Gespräch, ist der erste Eindruck bereits negativ“, so Ba-chinger. Gänzlich außer Acht lassen, kann man Ausbildung und beruflichen Werdegang jedoch nicht: „Äußerst schwer vermittelbar sind Langzeitarbeitslose, Personen die mehr-mals ohne erkenntlichen Grund ihre Anstel-lung gewechselt haben und Schulabbrecher“, erklärt Bernhard Otti und meint weiter: „Die berufliche Grund- und Weiterbildung ei-nes potentiellen neuen Arbeitnehmers wird natürlich vom Recruiter hinterfragt, um feststellen zu können, ob ein Bewerber die Muss-Kriterien für eine Position erfüllt.“ Die Kriterien, die der perfekte Bewerber erfüllen soll, variieren in allen Branchen stark.

Wer wird gesucht?Ob bei der Vermittlung von Arbeitssuchenden oder der Abwerbung von fix angestellten Ar-beitskräften – werden erworbene Kompeten-

anstatt pistolen sind internetplattformen ihre Waffen, statt cowboyhut tragen sie anzug oder kostüm, ihre „beute“ wird nicht an die Justiz, sondern an neue berufliche herausforderungen übergeben. die bedeutung des headhuntings für die arbeits- bzw. arbeitnehmersuche gewinnt in den letzten Jahren immer mehr an bedeutung. r e d a k t i o n : a n n a S t E i n E r

Oft reicht bei der Suche nach pas-sendem Personal das klassische Jobinserat in der Zeitung nicht mehr aus. Besonders bei der

Besetzung von Führungspositionen greifen namhafte Firmen gerne auf die Unterstüt-zung von Personalrecruitern zurück: „Unter-nehmen profitieren immer mehr vom breiten Netzwerk eines guten Beraters und den vielen Kanälen, die ihm zur Verfügung stehen“, er-klärt Pamela Schüttengruber, Kundenbera-terin bei I.K. Hofmann in Graz. Mittels ver-schiedenster Instrumente wird die Streu vom Weizen getrennt, um den perfekten Mitarbei-ter vermitteln zu können.

die Suche nach der Nadel im Heuhaufen„Wir suchen passendes Personal über vier Kanäle: Das wäre erstens unsere Datenbank, in der wir bereits 5.000 Vertriebsmitarbeiter aufgelistet haben, über die Medi-en – also sowohl Onlineangebote, als auch Printzei-tungen – Trend-scouts und direk-te Ansprache“, erläutert Mag. Hans Bachinger, Geschäftsführer der auf Recruiting von Vertriebsmitarbeitern und Führungs-kräften spezialisierten Firma „Menschen im Vertrieb“.

Persönliche Kontakte sind in der Zeit sozialer Onlinenetzwerke immer noch von großer Be-deutung, weiß auch Bernhard Otti, MBA, Per-sonalberater bei Otti&Partner: „Wir verwen-den bei der Suche zwar auch die gängigen Plattformen wie Xing, Jobbörsen wie karriere.at und Jobsuchmaschinen wie metajob, sozi-ale Beziehungen sind aber dennoch wichtig. Eine Befragung von 200 Jobsuchenden hat er-geben, dass 56% eine neue Anstellung durch persönliche Kontakte gefunden haben.“

Ist der erste Kontakt mit potentiellen Ar-beitnehmern einmal hergestellt, gilt es die-sen persönlich kennen zu lernen. „Die reine

headhunter: die Kopfgeldjäger

zen nicht nach-gefragt, wird’s auch nichts mit der neuen An-stellung. „Häu-fig nachgefragte Qualifikationen sind zum Beispiel Mathematik-, In-genieur- und Na-turwissenschaf-ten“, zählt Otti auf. Speziell nachgefragt werden, laut Pamela Schüttengruber, Experten mit Java-Speziali-sierung, Systemadministratoren, Systemar-chitekten und Datenbankexperten. „Es gibt jedoch keine vorgezeichneten Karrierepfade. Es kommt auf Leistung und Berufserfahrung an“, so Schüttengruber und erklärt weiter: „Bewerbungen sollten jedenfalls individuell – passend zur jeweiligen Jobausschreibung – verfasst werden. Es bringt nichts, wahllos alle Praktika aufzuzählen.“

Für die Headhunterbranche wird die Arbeit in Zukunft jedenfalls nicht weniger. „Ein Großteil der Wirtschaftsunternehmen sucht händeringend qualifizierte Fachkräfte“, ist der Personalberater Otti überzeugt. „Anders als noch vor wenigen Jahren, steigt die Nach-frage nach Fachkräften an, während die Su-che nach geeigneten Führungskräften eher zurückgeht“, ergänzt Schüttengruber.

Arbeitssuchen-den wird jeden-falls empfohlen ein Xingprofil zu erstellen und dieses aktiv zu betreiben. Ganz nach dem Motto – nicht suchen, sondern gefun-den werden. ( a s )

hans bachinger

pamela schüttengruber

anna steiner

bernhard otti

joB | KArrIErE

LOGISTIK express Ausgabe 3/201344 www.logistik-express.com

Die Geschäftsleitung der iconso AG hat ein neues Mitglied: Heiko Brozi (52)

trägt ab sofort die Verantwortung für die Standorte Hamburg und Gallin. Der studier-te Elektrotechniker (technische Informatik) war früher als Softwareentwickler und Sy-

stemadministrator tätig. Er war von 1997 bis 2007 bei der Tchibo Logistik GmbH und zu-letzt als Abteilungsleiter bei der INFO AG tä-tig, ehe er mit Juli 2012 zu iconso wechselte.

Dipl. Ing. Martin Strobl übernimmt die Leitung des Microsoft- und Orac-

le- Teams beim finnischen IT-Dienstleister Tieto Austria. Er wird sich dabei auf neue Entwicklungen und Strategien im Bereich Future Office®, e-Health und Forest kon-

zentrieren. Der vielfach zertifizierte Data Warehousing-Spezialist ist aufgrund sei-nes Know-hows gefragter Vortragender bei Technologie-Events. Seit 2005 ist er bei Tieto u.a. für die Entwicklung innovativer Dienst-leistungen verantwortlich.

Mag. Thomas Schenk (38) ist der neue Leiter der SAP Abteilung in Österreich

beim finnischen IT-Dienstleister Tieto. Mit dem Oberösterreicher, der weltweit die Entwicklung und den Vertrieb der mobilen Lösungen von Tieto für SAP Systeme ver-antwortet, will sich Tieto weiter als Innova-

tionsführer bei SAP-Anwendungen etablie-ren. Schenk hat sich bereits vor 12 Jahren auf wertsteigernde Dienstleistungen im SAP Umfeld spezialisiert.

Der IT-Experte Ing. Manfred Nowak (52) übernimmt den Bereich IT-Ser-

vices Sales bei OnTec. Der gebürtige Wiener begann seine Karriere als Operator, Pro-grammierer und Systemprogrammierer bei Siemens Verkehrstechnik, ehe er als tech-

nischer Leiter das Rechenzentrum von ABB verantwortete. Durch seine 30-jährige Be-rufserfahrung hat Nowak schon viele Rollen in der IT eingenommen, und ist stolz darauf, ein kompetenter Ansprechpartner für Tech-niker und Manager gleichermaßen zu sein.

Klaus Schmid, MBA, ist ab sofort neuer Managing Director of European Regi-

on des Lösungsanbieters für Produktdaten-management und Datenpools 1WorldSync. Schmid ist verantwortlich für die Entwick-lung und Umsetzung von Produktstrategi-

en und Geschäftsprozessen in mehr als 20 europäischen Ländern. Er bringt mehr als 15 Jahre Erfahrung im globalen Handel und Supply Chain-Management mit, zuletzt bei der Checkpoint Systems GmbH.

Mario Wolter (46) erhielt soeben die Ge-samtprokura der Seifert Logistics. Da-

mit würdigt Inhaber Harald Seifert die Arbeit seines Standortleiters in Merseburg. Bereits im Juli hatte der Leiter des Rechnungswe-sens in Ulm, Markus Alander, Einzelprokura

erhalten. Wolter ist seit Mai 2012 im Unter-nehmen tätig, seine mitteldeutschen Ak-tivitäten sind in der Seifert Service GmbH zusammengefasst.

HEIKo BroZIGeschäftsleitung

iconso AG

Jan Mariën ist neuer Product Manager EMEA bei Datamax-O‘Neil. Mit dieser Po-

sition sollen die besonderen Anforderungen von Kunden in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika noch besser erfüllt werden. Sein Fokus liegt dabei auf der Weiterentwicklung

der Druckertechnologie. Er ist seit acht Jah-ren für Datamax-O‘Neil tätig und verfügt über umfangreiche Erfahrung bei stationä-ren, mobilen und portablen Druckerlösun-gen für unterschiedlichste Einsatzbereiche.

MArTIN STroBLLeitung Microsoft- und

oracle- TeamTieto Austria

THoMAS SCHENKLeiter der SAP Abteilung

Tieto Österreich

MANFrEd NoWAK IT-Services Sales

onTec

jAN MArIëN Product Manager EMEA

datamax-o‘Neil

KLAUS SCHMIdManaging director of

European region 1WorldSync

MArIo WoLTErGesamtprokura Seifert Logistics

menschen in bewegung

joB | KArrIErE

Weitere karrieremeldungen lesen sie auf logistik-express.com

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 45www.logistik-express.com

Nach dem Ausstieg von Peter Schmitz und Bernd Hoffmann sind Prof. Dr. Jür-

gen Kluge (59) und Dirk Hoffmann (46) die neuen Aufsichtsratsmitglieder der Schmitz Cargobull AG. Kluge wurde gleichzeitig zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. In seiner

Funktion als Leiter des Deutschland-Büros von McKinsey & Company war Schmitz Cargobull sein Kunde. Hoffmann war nach seiner firmeninternen Ausbildung lange als Vertriebsleiter tätig und ist heute selbststän-diger Unternehmer

Der neue Executive President der russi-schen Linienfrachtfluggesellschaft Air-

BridgeCargo Airlines (ABC) heißt Denis Iljin. Schon davor war er erfolgreich in mehreren Führungspositionen innerhalb der Volga-Dnepr Gruppe tätig, zB als General Director

der AirBridgeCargo Airlines. In seiner neuen Funktion wird er die Qualität und Effizienz der Frachtfluggesellschaft noch weiter aus-bauen. Zusätzlich gehört es fortan zu seinen Aufgaben, die Unternehmensführung zu zentralisieren.

Doppelte Verstärkung holte sich Jettainer an Bord. Diplom-Ingenieur Michael-

Thomas Popp (48) ist als neuer Director Operations tätig. Der promovierte Physiker Dr. Sven Niedner (42) verantwortet ab sofort den Bereich Informationsmanagement. In

enger Kooperation arbeiten beide Leiter an einer kontinuierlichen Effizienzsteigerung in der Steuerung von Containern und Paletten internationaler Fluggesellschaften. Beide verfügen über langjährige Erfahrung in un-terschiedlichen Unternehmen.

jÜrGEN KLUGEAufsichtsratsmitglied

Schmitz Cargobull AG

dENIS ILjINExecutive President

AirBridgeCargo Airlines

MICHAEL-THoMAS PoPP

director operations jettainer

Burkhard Eling (42) hat das Ressort Fi-nance, Legal and Tax (FLT) beim Logi-

stikdienstleister Dachser von Prof. Dr. Dieter Truxius übernommen, der noch bis Ende des Jahres der Geschäftsführung angehört und dann in den Ruhestand tritt. Der Wirtschafts-

ingenieur ist bereits seit 1. Juni 2012 stv. Res-sortleiter Finance, Legal and Tax (FLT). Er verfügt über breite Expertise im Finanzsektor verschiedener Konzerne.

Dr. Susanne Kirsch ist die neue kauf-männische Geschäftsführerin der Ma-

sternaut Deutschland GmbH. In ihrer neuen Position übernimmt sie die Verantwortung für die Bereiche Human Resources, Finan-zen und Recht, Mergers & Acquisitions sowie

die strategische und kaufmännische Betreu-ung von Großkundenprojekten. Kirsch ist bereits seit 2010 als Prokuristin im Unterneh-men tätig und hat maßgeblich zum raschen Wachstum des Unternehmens in Deutsch-land beigetragen.

Paul de Jong (51) ist der neue Leiter Ex-port Europa beim Burtenbacher Trai-

lerhersteller Kögel. In der neu geschaffenen Position verantwortet er schwerpunktmäßig Key-Accounts im Bereich Westeuropa und berichtet direkt an den Geschäftsführer Ver-

trieb, Wolfgang Schuster. Natürlich steht er dabei den Kunden auch direkt vor Ort zur Analyse ihrer spezifischen Bedürfnisse und Beratung bezüglich des Kögel-Produktport-folios zur Verfügung.

Der Großhandelskaufmann Ernst Trpak (51) ist einer der zwei neuen Geschäfts-

führer der trans-o-flex ThermoMed Austria und verantwortet die Bereiche Operations und Technik. Ihm zur Seite steht der Wirt-schaftsingenieur Martin Kunz (40) als Be-

reichsleiter Unternehmensentwicklung und Vertrieb. Sie übernehmen die Agenden vom ausgeschiedenen Gründungsgesellschafter Franz Scherübl sen. und Stefan Gerber (52), der innerhalb der trans-o-flex-Gruppe eine neue Managementaufgabe übernimmt.

BUrKHArd ELINGressort Finance

Legal and Taxdachser

ErNST TrPAKGeschäftsführer

trans-o-flex ThermoMed Austria

SUSANNE KIrSCH Geschäftsführerin

Masternaut deutschland GmbH

PAUL dE joNG Leiter Export Europa

Kögel

joB | KArrIErE

soziale netzwerke gewinnen immer mehr an bedeutung. knüpfen sie ihr persönliches netzwerk.

LOGISTIK express Ausgabe 3/201346 www.logistik-express.com

Kühne + Nagel hat Reiner Heiken zum Nachfolger von Hans-Georg Brink-

mann als Vorsitzender der Geschäftsleitung für die Aktivitäten in Deutschland bestellt. Zeitgleich übernahm Brinkmann die Verant-wortung für die neu formierte Region West-

europa (Zentral-, Nordwest- und Südwest-europa). Der Diplom-Nautiker Heiken hat seit 1997 verschiedene Leitungsfunktionen bei Kühne + Nagel durchlaufen, seit 2009 ist er für den Landverkehrsbereich in Zentral-europa verantwortlich

Dr. Detlef Trefzger hat das Rennen um den Posten des neuen CEO der Küh-

ne + Nagel International AG für sich ent-schieden. Das bisherige Geschäftsleitungs-mitglied (Bereich Kontrakt- und Integrierte Logistik) übernimmt seine neue Aufgabe ab

sofort. Vor seinem Eintritt bei Kühne + Nagel war der Diplom-Kaufmann von 2004 bis Ok-tober 2012 Vorstandsmitglied der Schenker AG, Essen. Seine Karriere startete er bei der Siemens AG.

Dr. Christian Wurst ist der neue Ge-schäftsführer Deutschland bei CEVA

Logistics. Der erfahrene Logistiker begann seine Karriere vor 16 Jahren bei der DB Schenker AG und war in den darauf folgen-den 15 Jahren in verschiedenen Positionen

bei Wincanton und Schenker tätig, davon unter anderem vier Jahre als Geschäftsführer Deutschland bei Wincanton. Er berichtet an Leigh Pomlett, President Europe bei CEVA.

Emmanuel Francheteau (43) wurde zum neuen General Manager für die Schweiz

der Crown Worldwide Group ernannt. Er ist für das weitere Wachstum der Geschäfts-bereiche Crown Relocations, Crown World Mobility und Crown Records Management

sowie für die Sicherstellung der Servicequa-lität verantwortlich. Seit 15 Jahren ist er in unterschiedlichsten Positionen weltweit für das Unternehmen tätig, 1998 hatte er das Crown University Programm absolviert.

Joanne Danehl wird Global Practice Lea-der, Intercultural & Language Services

bei Crown World Mobility. Damit ist sie für den weltweiten Ausbau der Geschäftstätig-keiten im Bereich interkulturelle Services und Fremdsprachenunterstützung verant-

wortlich. Sie verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung im Bereich Training und Fortbildung, die letzten 11 Jahre war sie in der Relocation Branche für interkulturelle Dienstleistungen in den USA sowie in Groß-britannien tätig.

Der bisherige Kundendienstleiter Ralf Fehrmann (53) ist neuer Vertriebsleiter

der Toyota Material Handling Deutschland (TMHD). In seiner neuen Rolle zeichnet er für die Geschicke des dualen Vertriebs mit fünf Toyota Stapler Centern, neun weiteren

Niederlassungen und 17 Händlern verant-wortlich. Er ist damit Nachfolger von Axel Wahle, der als neuer Marketing-Direktor von Toyota Material Handling Europe (TMHE) nach Brüssel ging.

rEINEr HEIKENVorsitzender

Geschäftsleitung Kühne + Nagel

Seit 1. Juli 2013 ist Simon Emery (46) neu-er Director Retail Operations EMEA bei

Crown. In dieser Funktion leitet er alle Ak-tivitäten der Crown Niederlassungen sowie der unabhängigen Crown Vertriebspartner in der Region EMEA. Zudem ist er für die

Vertriebsorganisation verantwortlich. Er wechselt zur EuropaZentrale nach Mün-chen und berichtet direkt an Ken Dufford, Vice President Europe der Crown Equipment Corporation.

dETLEF TrEFZGErCEo

Kühne + Nagel

CHrISTIAN WUrSTGeschäftsführer

CEVA Logistics

EMMANUEL FrANCHETEAU

General Manager Schweiz

Crown Worldwide Group

SIMoN EMErydirector retail operations

EMEA bei Crown

joANNE dANEHLGlobal Practice Leader

Intercultural & Language Services

Crown World Mobility

rALF FEHrMANNVertriebsleiter Toyota

Material Handling deutschland

menschen in bewegung

joB | KArrIErE

Weitere karrieremeldungen lesen sie auf logistik-express.com

LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 47www.logistik-express.com

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07. - 10.10.2013 motek stuttgart www.motek-messe.de

10. - 11.10.2013 bmÖ einkauFsForum Wien www.bmoe.at

22.10.2013 Quality austria Winners‘ conFerence Wien www.qualityaustria.com

23. - 25.10.2013 deutscher logistik kongress berlin www.bvl.de

29. - 30.10.2013 neocom düsseldorf www.neocom.de

05. - 07.11.2013 euro id 2013 Frankfurt www.mesago.de

20. - 21.11.2013 deutscher handelskongress 2013 berlin www.handelskongress.de

26.11.2013 logistik Forum graZ graz www.vnl.at

25.- 27.02.2014 logimat 2014 stuttgart www.logimat-messe.de

03. - 04.04.2014 logistik dialog 2014 Wien www.bvl.at

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Es referieren und diskutieren u.a.:

HDE

Michael Reink Bereichsleiter Standort- & Verkehrspolitik

BVL

Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer Vorsitzender der Geschäftsführung

KiK

Dr. Michael Arretz Geschäftsführer Nachhaltigkeits-management & Unternehmens-kommunikation

Unilever

Dr. Sonja Fritsche Quality Director DACH

Gries Deco Company

Martin Kötter Geschäftsbereichs-leiter Logistik

Jones Lang LaSalle

Rainer Koepke Leiter Industrie Immobilien Deutschland

Ernsting‘s family

Johannes Ehling Geschäftsführer Vertrieb

tiramizoo

Michael Löhr Gründer & Geschäftsführer

Kaiser’s Tengelmann

Ulf-Thomas Kunz Prokurist & Logistikleiter National

DACHSER

Dr. Andreas Froschmayer Division Manager Corporate Development

All you need

Jens Drubel Gründer, Gesellschafter & Geschäftsführer

Moderation

Prof. Dr. Stephan Seeck Hochschule für Technik & Wirtschaft in Berlin – HTW

www.managementforum.com/logistik

Die Top-Themen 2013 auf einen Blick:Handelslogistik – Aktuelle Themen und Trends

Supply Chain Excellence

Multi-Channel Retailing – Logistische Heraus forderung der Zukunft

Steigende Energiekosten und Umweltauflagen

Erfolgreiche Handelslogistik-Konzepte aus der Praxis

KooperationspartnerEine gemeinsame Veranstaltung von

Medienpartner

Der Fachkongress für Handels- und Logistikunternehmen

20. und 21. November 2013 | Maritim Hotel Berlin

Flexibel auf allen Kanälen

+ Fachausstellung

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Sonderpreis für

d lsunternehmen € 990,-d lsunternehmen € 990,-

HandelsunternehmeHandelsunternehme

Erleben Sie außerdem folgende Highlights des „Deutschen Handelskongresses“

Handel & Politik im Dialog

HDE-Präsident Josef Sanktjohanser diskutiert

die Erwartungen des Handels mit Vertretern der neuen Bundesregierung.

Deutscher Handelspreis & Retailers’ Night

+ FachausstellungF h t ll

Erster Kongresstag – Mittwoch, 20. November 2013

Vorsitz und Moderation: Prof. Dr. Stephan Seeck, Professor für Logistik & Supply Chain Management, Hochschule für Technik & Wirtschaft in Berlin – HTW

9.00 Besuch der Fachausstellung „Retail World“

Trends und Strategien in der Handelslogistik

10.00 Auftakt und Einführung in den Kongress

Michael Reink,1 Bereichsleiter Standort- & Verkehrspolitik, Handelsverband Deutschland (HDE) Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer,2 Vorsitzender der Geschäfts führung, Bundesvereinigung Logistik (BVL)

10.15 Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Handelslogistik▶ Werkstattbericht über erste Ergebnisse der aktuellen

BVL-Studie „Erfolgsfaktoren und Trends in der Handelslogistik“

▶ Was sind die aktuellen Entwicklungen in der Handelslogistik?

▶ Welche Strategien der Logistik sichern den Erfolg von Handelsunternehmen?

Prof. Dr. Stephan Seeck, Professor für Logistik & Supply Chain Management, Hochschule für Technik & Wirtschaft in Berlin – HTW

10.45 Wie mächtige Trends und Technologien die Kundenerwartungen der Zukunft verändern▶ Was „wissen“ Zukunftsforscher über die zukünf-

tigen Kundenbedürfnisse hinsichtlich Gesellschaft, Wirtschaft, Technologie, Natur und Politik?

▶ Wie unterscheidet man Irrelevantes von Wichtigem und Lebensnotwendigem?

▶ Was sind wesentliche Bedrohungen und Chancen in der Zukunft?

▶ Was können wir aus der Zukunft für die Gegenwart lernen, um heute das Richtige zu tun?

Enno Däneke, Partner & Senior FutureManager, FutureManagementGroup AG

11.15 Diskussion mit den Referenten zum Thema „Trends und Strategien in der Handelslogistik“

11.30 Kaffee- und Kommunikationspause und Besuch der Fachausstellung „Retail World“

(Inter-) Nationale Handelslogistikkonzepte in der Praxis

12.00 Fokus Importlogistik: Ausbau eines globalen Logistiknetzwerks

Dr. Michael Arretz, Geschäftsführer Nachhaltigkeits-management & Unternehmens kommunikation, KiK Textilien und Non-Food GmbH

1

2

12.30 Fokus Distributionslogistik: Expansions- und prozessorientierte Logistik-strategie – Von der Vision bis zum Live-Betrieb

Martin Kötter, Geschäftsbereichsleiter Logistik, GRIES DECO COMPANY GmbH

13.00 Diskussion mit den Referenten zum Thema „Erfolgreiche Handelslogistikkonzepte“

13.15 Lunch- & Kommunikationspause und Besuch der Fachausstellung „Retail World“

Wann funktioniert effizientes Supply Chain Management?

14.30 Herausforderung an eine filialorientierte Supply Chain – Praxisbericht und Erfahrungen von Kaiser´s Tengelmann

Ulf-Thomas Kunz, Prokurist & Logistikleiter National, Kaiser’s Tengelmann GmbH

15.00 Gemeinsam für nachhaltige Kundenzufriedenheit – Qualitätssicherung entlang der gesamten Supply Chain am Beispiel Speiseeis▶ Produkt und Verpackung▶ Lagerung und Transport▶ Handel und Kunde Dr. Sonja Fritsche, Quality Director DACH, Unilever Deutschland GmbH

15.30 Integriertes Lieferkettenmanagement aus Sicht eines internationalen Logistikdienstleisters▶ Von einzelnen Supply Chains zu integrierten Supply

Chain Netzwerken▶ Das Spannungsfeld zwischen Hersteller und Handel

und die Rolle der Dienstleister▶ Notwendige Fähigkeiten und IT Solutions für die

Koordination von Supply Chain Netzwerken▶ Internationalisierung und Reichweite von Waren strömen

in Europa▶ Synergien und BündelungskonzepteDr. Andreas Froschmayer, Division Manager Corporate Development, DACHSER GmbH & Co. KG

16.00 Diskussion mit den Referenten zum Thema ”Supply Chain Excellence“

16.15 Kaffee- & Kommunikationspause und Besuch der Fachausstellung „Retail World“

Handelslogistik und Gesellschaft

16.45 Auswirkungen von Energiepreisen und Umwelt auflagen auf die Logistik▶ Ergebnisse zweier Studien zeigen die Abhängigkeit der

Logistik von Energiekosten sowie den Zusammenhang von Nachhaltigkeit und Logistik auf

▶ Auswirkungen – Welche Schlussfolgerungen sind für die Handelslogistik zu ziehen?

Andreas Kick, Executive Vice President, 4flow AG

Erster Kongresstag – Mittwoch, 20. November 2013

17.15 Podiums-Diskussion

Handelslogistik im Spannungsfeld zwischen gesellschaftspolitischen Herausforderungen und wirtschaftlichen Interessen ▶ Welche Auswirkungen haben die steigenden Energie-

kosten und Umweltauflagen auf die Logistikprozesse?▶ City-Maut – Fluch oder Segen?▶ Welche intelligenten Konzepte gibt es in Zeiten von

zunehmender Urbanisierung und demographischem Wandel bei der Versorgung von Ballungszentren?▶ Verlagerung von der Schiene auf die Straße? –

Lang-LKW im Feldcheck

Es diskutieren: Ulrich Binnebößel,1 Referent Logistik, Handelsverband Deutschland (HDE)Dieter Bock,2 Beiratsmitglied, Bundesvereinigung Logistik (BVL) & beratender HandelslogistikerDr. Sonja Fritsche,3 Quality Director DACH, Unilever Deutschland GmbHDr. Andreas Froschmayer,4 Division Manager Corporate Development, DACHSER GmbH & Co. KGKirsten Lühmann,5 MdB, Mitglied im Ausschuss für Verkehr, Bau & Stadtentwicklung

Moderation: Prof. Dr. Stephan Seeck,6 Professor für Logistik & Supply Chain Management, Hochschule für Technik & Wirtschaft in Berlin – HTW

18.15 Ende des ersten Kongresstages und Übergang in die Abendveranstaltung

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ab 19.30 Glanzvolle Abendveranstaltung „Deutscher Handelspreis“ & „Retailers‘ Night“Erleben Sie die Verleihung des Deutschen Handelspreises 2013 im Rahmen eines glanzvollen Gala-Dinners. Ausge-zeichnet werden herausragende deutsche Handelsun ter-neh men aus Mittelstand und Filial unternehmen sowie in der Kategorie „Lebenswerk“ eine Unternehmerpersön-lichkeit, die mit ihrem Handel(n) die Branche grund legend geprägt hat. Die Nominierung und Auswahl der Preis-träger erfolgt durch eine Jury nam hafter Branchenvertreter.Lassen Sie sich überraschen, wer 2013 die Gewinner der be-gehrten Auszeichnungen sind und feiern Sie anschließend gemeinsam mit den Preisträ-gern, unseren Top-Referenten und den Kongressteilnehmern der Veran stal tungen „Logistik im Handel“ und „Deutscher Han dels kon gress“ die Retai-lers‘ Night. Eine hervorragende Gelegenheit für ungezwun-genes Business Networking.

Retail World 2013 – Der Marktplatz für innovative Produkte und Lösungen

Treffen Sie auf der Fachausstellung Ihre zukünftigen Kunden – Die Top-Entscheider aus der Handelslogistikbranche.

Ihr Plus: Die Fachausstellung von „Logistik im Handel 2013“ ist integriert in die Retail World, die Kongressmesse des Deutschen Handelskongresses. Sie treffen also zusätzlich die ca. 1.200 Teilnehmer des Top-Events der Handelsbranche.

Nutzen Sie die Chance, diesem hochkarätigen Fachpublikum Ihre Produkte und Dienstleistungen vorzustellen und realisieren Sie so gewinnbringende Kontakte für Ihr Unternehmen.

Kontaktieren Sie uns als Berater, um mit Ihnen gemeinsam ein innovatives Sponsoringkonzept zu erarbeiten oder Ihren Ausstellungsstand bestmöglich in Szene zu setzen.

Neue Ideen begeistern uns!

Für weitere Informationen steht Ihnen

Frau Marylka Abraham, Senior Sales Managerin, Sponsoring & Ausstellung, jederzeit gerne zur Verfügung: Tel.: +49 (0) 69 / 24 24 - 47 75

E-Mail: [email protected]

18.30 Come-Together mit Business Speed Dating Lernen Sie im Anschluss an den ersten Kongresstag un sere hochkarätigen Referenten und Teilnehmer der Veran stal-

tungen „Logistik im Handel“ und „Deutscher Han dels-kon gress“ bei einem net- ten Come-Together ken nen. Knüp fen Sie innerhalb von nur 45 Minuten 10 wert-volle Business kontakte – das ist Networking pur.

Zweiter Kongresstag – Donnerstag, 21. November 2013

Vorsitz und Moderation:Prof. Dr. Stephan Seeck, Professor für Logistik & Supply Chain Management, Hochschule für Technik & Wirtschaft in Berlin – HTW

8.15 Business Breakfast Beim Business Breakfast können Sie den ersten Kongress tag gemeinsam mit den übrigen Teilnehmern und Refe renten reflektieren, diskutieren und weitere Kontakte knüpfen!

Wie verändert sich Handelslogistik durch Multi-Channel?

9.30 Multi-Channel Retailing und Handelslogistik – Wohin geht die Reise ▶ Same day delivery▶ Retourenhandling entscheidet über den Erfolg▶ Mehr Flexibilität in der FilialeFriedhelm J. Schmitter, Partner, IFEX GmbH

10.00 Podiums-Diskussion Ist Multi-Channel Retailing das Thema der Handels logistik in der Zukunft?▶ Wird es weiterhin den klassischen Stationärhandel

geben (mit kleinem Online-Shop)?▶ Wird es weiterhin den klassischen Onlinehändler geben?▶ Wird sich die Handelslogistik durch Multi-Channel

Retailing stark verändern? ▶ Was sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren einer

Logistik für Multi-Channel Retailing? ▶ Welche neuen Technologien unterstützen die

komplexen Abwicklungsprozesse in der Multi-Channel Handelslogistik?

▶ Wie lässt sich die Retourenproblematik im Multi-Channel Handel in den Griff bekommen?

▶ Wird Same Day Delivery oder gar binnen 90 Minuten zum Standard und ist das ökonomisch und ökologisch vertretbar?

Es diskutieren:Johannes Ehling,1 Geschäftsführer Vertrieb, Ernsting‘s family GmbH & Co. KGJens Drubel,2 Gründer, Gesellschafter & Geschäftsführer, All you need GmbHBernd Kratz,3 Managing Director, EMA GmbH Michael Löhr,4 Gründer & Geschäftsführer, tiramizoo GmbHModeration: Wolfgang Wanning,5 Geschäftsführer, Team Retail Excellence GmbH

11.00 Kaffee- & Kommunikationspause und Besuch der Fachausstellung „Retail World“

Multi-Channel Retailing – Herausforderungen an die Handelslogistik

11.30 Wie ein tradierter Einzelhändler zum Multi-Channel Retailer wird

Johannes Ehling, Geschäftsführer Vertrieb, Ernsting‘s family GmbH & Co. KG

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12.00 Multi-Channelling & Online-Handel – Neue Anforde rungen an die Logistikimmobilie?▶ Welche Standorte haben Zukunft?▶ Welche Anforderungsprofile müssen Logistikstandorte

morgen erfüllen?▶ Mieten oder bauen? – Vor- und Nachteile eigener

Logistikimmobilien▶ Drittverwertbarkeit – Worauf bei Planung von

Logistik immobilien geachtet werden muss▶ Wie verändert der Multi-Channel Handel den Bedarf

und die Nutzung von Logistikimmobilien?Rainer Koepke, Leiter Industrie Immobilien Deutschland, Jones Lang LaSalle GmbH

12.30 KVP als Teil der operativen Unternehmens- strategie – Praxisbeispiel anhand eines Modell Logistics Centers▶ Implementierung der KVP-Methodik über alle

operativen Unternehmensbereiche ▶ Stetige Weiterentwicklung von Bestandsgeschäften

anhand von KVP-WorkshopsStefan Porcher, Produktmanagement Kontraktlogistik, Hellmann Worldwide Logistics GmbH & Co. KG

13.00 Lunch- & Kommunikationspause und Besuch der Fachausstellung „Retail World“

Handel & Politik im Dialog

14.00 Deutschland hat gewählt – Erwartungen des Handels an die neue Bundesregierung▶ Wie geht es weiter mit der Energiewende?▶ Kommt der flächendeckende, gesetzliche Mindestlohn?▶ Droht uns eine Vermögenssteuer?

Welche hochkarätigen Regierungs- und Oppositionspolitiker HDE-Prä-sident Josef Sanktjohanser und Moderatorin Dunja Hayali in diesem Jahr zum gemeinsamen Dialog begrüßen werden, erfahren Sie in Kürze unter: www.managementforum.com/logistik

Josef Sanktjohanser, Präsident, Handelsverband Deutschland (HDE)

Moderation: Dunja Hayali, ZDF

15.00 Ende des Fachkongresses „Logistik im Handel“

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Herzlich Willkommen

Kooperationspartner

Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) ist ein Netzwerk für Logistik und Supply Chain Management mit mehr als 10.000 Fach- und Führungskräften aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Wissenschaft. Sie gibt Anregungen und Impulse für branchenüber-greifende und zukunftsweisende logistische Konzepte zur Sicherung der Wettbewerbsfä-higkeit von Unternehmen im In- und Ausland.

Die FutureManagementGroup AG ist eine international tätige Expertengruppe für Zu-kunftsmärkte und Zukunftsmanagement. Seit 1991 unterstützt sie Führungsteams inter na-tio na ler Unternehmen dabei, Chancen in Zu-kunfts märkten zu erkennen, zu erfor schen und zu erschließen. So schafft sie Wett be-werbs vor teile, sichert die Existenz der Mit-arbeiter und Unternehmer und erhöht die Attrak tivität der Unternehmen.

Medienpartner

Halten Sie Schritt! Mit Logistik express blei-ben Sie und Ihr Unternehmen immer in Bewe-gung. Denn Information ist Vorsprung, und genau das bieten wir Ihnen – fachlich, sach-lich, aktuell, auf allen verfügbaren Kanälen. Mehr unter http://logistik-express.com

Logistik für Unternehmen -

ternen Logistik sowohl aus technischer als auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht

ten und fundierte Hintergrundinformatio nen Die Themen: Fördertechnik, Materialfluss,

Lager- und Produktionslogistik, Informati-onslogistik und E-Logistics, Logistik-Dienstlei-stungen und Transportlogistik, Logistik-Ma-nagement und Supply Chain Management, E-Business www.logistik-fuer-unternehmen.de

LOGISTIK HEUTE, das kompetente Logistik-magazin für Entscheider in Industrie, Handel und Dienstleistung, zeigt neue Konzepte, Ideen und Trends für die gesamte Supply Chain auf. www.logistik-heute.de

logistik-tv.net ist das umfassende Informa-tionsmedium für Transport, Logistik und Mo-bilität. In der reichhaltig gefüllten Mediathek finden Entscheider aktuelle Video-Beiträge – redaktionell aufbereitet und professionell präsentiert. Für Unternehmen, die Videos für ihre Kommunikation nutzen, sorgt logistik-tv.net für eine schnelle Auffindbarkeit in Such-maschinen, Video-Portalen und sozialen Netz-werken. logistik-tv.net maximiert die Reich-weite von Video-Content und erreicht so alle relevanten Zielgruppen.

Das Premium-Magazin für Logistik und Transport – Reportagen, Porträts, Hinter-grundberichte und Knowledge für Vorstände und Geschäftsführer von Logistik- und Trans-portunternehmen und von Unternehmen mit hohem Logistikbedarf. Erscheinungsweise: 6x jährlich. Auflage: 11.000 Exemplare (control-led qualified circulation). Erscheint im: BT Ver-lag, Rosenheimer Str. 145i, 81671 München. www.lt-manager.de

MM Logistik ist das Fachmagazin für Logisti-kentscheider in Industrie, Handel und Trans-portgewerbe. Das Themenspektrum umfasst die Gebiete Fördertechnik, Lagertechnik, Ver-packungstechnik, Distribution sowie Manage-ment & IT und begleitet aktuell die wichtigsten Events der Logistikbranche.

„RFID im Blick“ ist das einzige monatlich er-scheinende, unabhängige Fachmagazin, das speziell das gesamte Themenspektrum der RFID-Technologie (RFID, kontaktlose Smart Cards, NFC) abdeckt. Im Mittelpunkt der umfassenden Berichterstattung stehen Anwendun gen und Lösungen für den Handel wie z.B. kontaktloses Bezahlen, Behältermanagement, Palettenlogi-stik sowie der Schutz vor Graumarktimporten, Fälschungen und Diebstahl.

Informationen zu unseren Veranstaltungen finden Sie auch auf

www.facebook.com/managementforum

www.twitter.com/managementforum

www.xing.com Gruppe: management forum Handelsblatt

Sehr geehrte Damen und Herren,

Handelslogistik ist seit jeher ein hochkomplexes und wichtiges Thema für den Einzelhandel. In Zeiten des Multi-Channel Handels nehmen die Herausfor-derungen für alle Player weiter zu. Um dem hohen Anspruchsniveau der Verbraucher nach unmittelbarer Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Produkte bestmöglich gerecht zu werden, muss die gesamte Supply Chain optimal ineinandergreifen und effizient interagieren.

„Flexibel auf allen Kanälen“ lautet daher das Motto des Fachkongresses „Logistik im Handel“, einer gemeinsamen Veranstaltung vom Handelsverband Deutschland (HDE), der Bundesvereinigung Logistik (BVL) und Management Forum der Verlagsgruppe Handelsblatt.

Melden Sie sich jetzt zum attraktiven Frühbucherpreis an und erleben Sie zusätzlich zum hochkarätig besetzten und inhaltlich vielseitigen Programm „Logistik im Handel“ die Highlights des „Deutschen Handelskongresses“.

Wir freuen uns darauf, Sie am 20. und 21. November 2013 in Berlin begrüßen zu dürfen!

Stefanie Pracht Nesrin Semirames Tawfik Geschäftsführerin Senior-Projektleiterin

www.managementforum.com/logistik

Kontakt Management Forum der Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt am Main Tel.: +49 (0) 69 / 24 24 - 47 70 Fax: +49 (0) 69 / 24 24 - 47 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.managementforum.com

Veranstaltungstermin/Ort 20. und 21. November 2013 Maritim Hotel Berlin Stauffenbergstraße 26 10785 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 20 33 - 44 10 E-Mail: [email protected] EZ: 151,- € exkl. Frühstück

Fax-Anmeldung: 069 / 24 24 - 4799

Management Forum der Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH Eschersheimer Landstraße 50, 60322 Frankfurt am Main

Ja, hiermit melde ich mich / melden wir uns an zum Fachkongress „Logistik im Handel 2013“

◯ am 20. und 21. November 2013: 1.290,- € zzgl. MwSt. p.P. ◯ ich/wir nehme/n teil am Gala-Dinner zum Deutschen Handelspreis 2013

am Abend des 20. November 2013. Die Teilnahme ist für Kongressbesucher kostenfrei.

◯ ich nutze den Sonderpreis für Handelsunternehmen (990,- € zzgl. MwSt. p.P)

◯ ich nutze den Sonderpreis für BVL-Mitglieder (1.090,- € zzgl. MwSt. p.P)

◯ wir sind an der Teilnahme als Sponsor oder Aussteller interessiert. Bitte senden Sie uns unverbindlich das Informationspaket zu.

◯ ich erhalte dazu gratis das Handelsblatt für 2 Monate frei Haus geliefert. Mit der Übermittlung meiner Daten an die Handelsblatt GmbH zum Zwecke der Zustellung bin ich einverstanden. Das Abonnement endet automatisch.

Firma

Straße

PLZ Ort

1. Name Vorname

Position Abteilung

Telefon* Fax

E-Mail* * Mit der Angabe meiner E-Mail-Adresse und Telefonnummer erkläre ich mich einverstanden, dass mich

Management Forum über diese und weitere Angebote per E-Mail/telefonisch informiert.

2. Name Vorname

Position Abteilung

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Datum Unterschrift

Zimmerreservierung Das Hotel hält ein begrenztes Zimmerkontingent bis 6 Wochen vor Veranstaltung für Sie bereit. Bitte nehmen Sie die Reservierung direkt im Hotel unter Berufung auf den Fachkongress „Logistik im Handel“ vor.

Kongressgebühr/Anmeldebedingungen Bitte nehmen Sie die Anmeldung auf dem untenstehenden Vordruck vor. Die Gebühr für die-sen Kongress beträgt 1.290,- € zzgl. MwSt. p.P. Nehmen mehr als zwei Personen aus einem Unternehmen am Kongress teil, gewähren wir ab dem dritten Teilnehmer 15% Preisnach-lass. Die Kongressgebühr enthält die Tagungsgetränke, das Mittag essen und die Abend-veranstaltung. Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Anmeldebestätigung und Rechnung. Der Rechnungsbetrag ist innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Rechnung fällig, sofern kein anderes Zahlungsziel auf der Rechnung ausgewiesen ist. Bei schriftlicher Stornie-rung der Anmeldung wird eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 50,- € p.P. erhoben, wenn die Absage spätestens bis 23. Oktober 2013 schriftlich bei Management Forum eingeht. Bei Nichterscheinen des Teilnehmers bzw. einer Abmeldung nach dem 23. Oktober 2013 wird die gesamte Kongressgebühr fällig. Selbstverständlich ist eine Vertretung des angemeldeten Teilnehmers möglich. Der Veranstalter behält sich Referenten- sowie Themenänderungen vor.

Datenschutz Sie können der Verarbeitung oder Nutzung Ihrer Daten für Zwecke der Werbung jeder-zeit bei der Management Forum der Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH, Eschersheimer Landstraße 50, 60322 Frankfurt am Main, Telefon: +49 (0) 69 / 24 24 - 47 70, Telefax: +49 (0) 69 / 24 24 - 47 99, E-Mail: [email protected] (verantwortlich i.S.d. BDSG) widersprechen.

Registrierung Der Kongresscounter ist jeweils eine Stunde vor Kongressbeginn zur Registrierung geöffnet. Als Ausweis für die Kongressteilnahme gelten Namensschilder, die Ihnen am Veranstaltungs-tag gemeinsam mit den Tagungsunterlagen am Kongresscounter ausgehändigt werden.

Der Fachkongress für Handels- und Logistikunternehmen

Flexibel auf allen Kanälen + Fachausstellung+ Fachausstellungh ll

20. und 21. November 2013 | Maritim Hotel Berlinunternehmen € 990,-

HandeSonderpreis für Sonderpreis für

Handelsunternehmen € 990,-HHandelsunternehmen € 990,-Handelsunternehmen € 990,-HandeHande

Anmeldeformular

Internet

Bei einer Anmeldung über dieses Formular erhalten Sie durch unseren Medienpartner Logistik Express einen Rabatt von 10% auf die aktuelle Kongressgebühr. Bei einer Online-Anmeldung nutzen Sie bitte den Gutscheincode: HLK-1311-MP1