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Zahlentheorie und Primzahltests Prof. Udo Hebisch 15. M¨ arz 2018 1

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Zahlentheorie und Primzahltests

Prof. Udo Hebisch

15. Marz 2018

1

INHALTSVERZEICHNIS 2

Inhaltsverzeichnis

1 Naturliche Zahlen und Primzahlen 5

1.1 Naturlichen Zahlen und Induktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

1.2 Teilbarkeit, Primzahlen und der Hauptsatz . . . . . . . . . . . . . 12

1.3 Primzahlen besonderer Bauart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

1.4 Primzahltests und Faktorisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

1.5 Mersenne-Zahlen, vollkommene Zahlen und Fermat-Zahlen . . . . 21

1.6 Verteilung der Primzahlen und der Primzahlsatz . . . . . . . . . . 29

2 Ganze Zahlen und der euklidische Algorithmus 36

2.1 Die ganzen Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

2.2 Der Euklidische Algorithmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

2.3 Die Restklassenringe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

2.4 Konsequenzen fur das Faktorisierungsproblem . . . . . . . . . . . 47

2.5 Kleiner Fermatscher Satz und Carmichael-Zahlen . . . . . . . . . 50

2.6 Quadratische Reste und das Reziprozitatsgesetz . . . . . . . . . . 58

3 Primzahltests 70

3.1 Iterative Erzeugung großer Primzahlen . . . . . . . . . . . . . . . 70

3.2 Der AKS-Primzahltest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

3.3 Primzahltest nach Pollard . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

3.4 Primzahltest fur Fermat-Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

3.5 Lucas-Lehmer-Test fur Mersenne-Zahlen . . . . . . . . . . . . . . 76

3.6 Solovay-Strassen-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

3.7 Miller-Rabin-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

INHALTSVERZEICHNIS 3

4 Primzahlen und Primitivwurzeln 84

4.1 Der Fall 2 modulo q . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

4.2 Der Fall 3 modulo q . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87

4.3 Primitivwurzeln bei speziellen Primzahlen . . . . . . . . . . . . . 88

4.4 Primitivwurzeln bei Primzahlzwillingen . . . . . . . . . . . . . . . 89

5 Algebraische Hilfsmittel 91

6 Anhang 93

6.1 Primzahlen, Primzahlzwillinge und -drillinge bis 4000 . . . . . . . 93

6.2 Germain-Primzahlen und verwandte Primzahlen bis 200 . . . . . . 96

6.3 Primzahlen der Form n!+1 oder n!-1 . . . . . . . . . . . . . . . . 97

6.4 Primzahlen der Form p!+1 oder p!-1 . . . . . . . . . . . . . . . . 97

6.5 Großte bekannte Germain-Primzahlen . . . . . . . . . . . . . . . . 98

6.6 Anzahl der Germain-Primzahlen unterhalb n . . . . . . . . . . . . 98

6.7 Anzahl der Primzahlzwillinge unterhalb n . . . . . . . . . . . . . 99

6.8 Primzahlzwillinge mit uber 1000 Dezimalstellen . . . . . . . . . . 100

6.9 Primfaktoren der ersten 60 Fibonacci-Zahlen . . . . . . . . . . . . 102

6.10 Faktorisierungen der ersten dezimalen Repunits . . . . . . . . . . 104

6.11 Die bekannten Mersenneschen Primzahlen . . . . . . . . . . . . . 105

6.12 Große Prothsche Primzahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107

6.13 Faktoren der kleineren Fermat-Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . 110

6.14 Bekannte Primfaktoren der großeren Fermat-Zahlen . . . . . . . . 111

6.15 Pseudoprimzahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114

6.16 Starke Pseudoprimzahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114

INHALTSVERZEICHNIS 4

6.17 Euler-Pseudoprimzahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114

6.18 Carmichael-Zahlen unterhalb 1000000 . . . . . . . . . . . . . . . . 115

6.19 Anzahl der Primzahlen und Carmichael-Zahlen unterhalb n . . . . 116

6.20 Kleinste Primitivwurzeln modulo p bis 1200 . . . . . . . . . . . . 117

1 Naturliche Zahlen und Primzahlen 5

1 Naturliche Zahlen und Primzahlen

Primzahlen erfordern unsere ungeteilte Aufmerksamkeit..Brigitte Fuchs

1.1 Naturlichen Zahlen und Induktion

Obwohl wir in dieser Vorlesung generell Vertrautheit mit dem Rechnen im Korperder komplexen Zahlen C voraussetzen, beginnen wir mit einer axiomatischen Defi-nition der naturlichen Zahlen N0. Dies geschieht, um zu zeigen, daß viele Grund-begriffe und Probleme der Zahlentheorie elementar formuliert werden konnen,obwohl zu ihrer Losung oft sehr starke mathematische Hilfsmittel benotigt wer-den.

Definition 1.1 Die Menge N0 der naturlichen Zahlen laßt sich eindeutig durchdie Peano-Axiome (Giuseppe Peano, 1858 - 1932) charakterisieren:

(P1) 0 ∈ N0.

(P2) Es gibt eine Funktion ′ : N0 → N0, die jeder naturlichen Zahl n ∈ N0 eindeutigeinen Nachfolger n′ ∈ N0 zuordnet.

(P3) Die Nachfolgerfunktion ist injektiv, also n′ = m′ impliziert n = m fur allen,m ∈ N0.

(P4) 0 ist nicht Nachfolger einer naturlichen Zahl, also 0 6= n′ fur alle n ∈ N0.

(P5) (Induktionsaxiom) Fur jede Teilmenge N ⊆ N0 mit 0 ∈ N (Induktions-beginn) und der Eigenschaft, daß fur alle n ∈ N0 aus n ∈ N stets n′ ∈ N folgt(Induktionsschritt), gilt bereits N = N0 (Induktionsschluß).

Bemerkung 1.2 Die Nachfolgerfunktion wird bei vielen Autoren auch alssucc(n) (von lat. succedere = nachfolgen) anstelle von n′ notiert. Durch die fol-gende Verabredung wird sie aber entbehrlich und in spateren Abschnitten auchnicht wieder auftauchen.

Man verabredet die ublichen dezimalen Schreibweisen fur die iterierten Nachfolgerder Zahl 0: 1 = 0′, 2 = 1′ = (0′)′, usw. Berucksichtigt man nun noch die gleichdefinierte Additon fur naturliche Zahlen (vgl. (2)), so kann man stets n′ durchdas gewohnte n+ 1 ersetzen. Den außer fur 0 stets existierenden und wegen (P3)

1.1 Naturlichen Zahlen und Induktion 6

eindeutig bestimmten Vorganger der naturlichen Zahl n bezeichnet man dannauch mit n− 1, also (n− 1)′ = n.

Man kann in diesem Axiomensystem auch die 0 durch die 1 ersetzen, um dieMenge N = N0 \ {0} = {1, 2, 3, . . .} zu charakterisieren. Der Einschluß der Nullunter die “naturlichen” Zahlen hat den Vorteil, daß dann auch die Machtigkeitder leeren Menge eine naturliche Zahl ist.

Wegen des Induktionsaxioms kann man jetzt folgende induktiven oder rekursivenDefinitionen fur Operationen und Relationen auf den naturlichen Zahlen geben(erstmals durch Hermann Gunther Graßmann (1809 - 1877) im Jahr 1861).

Definition 1.3 a) Die Addition n+k werde fur zwei beliebige naturliche Zahlenn und k definiert durch

n+ 0 = n fur k = 0(1)

n+m′ = (n+m)′ fur k = m′.(2)

b) Die Multiplikation n ·k werde fur zwei beliebige naturliche Zahlen n und k mitHilfe der Addition definiert durch

n · 0 = 0 fur k = 0(3)

n ·m′ = (n ·m) + n fur k = m′.(4)

Wie ublich soll im folgenden die Multiplikation starker binden als die Additionund die Klammern in (n ·m) werden daher fortgelassen.

c) Ebenfalls mit Hilfe der Addition laßt sich die ubliche Ordnungsrelation n ≤ mfur zwei beliebige naturliche Zahlen n und m definieren durch

n ≤ m⇐⇒ n+ k = m fur ein k ∈ N0.(5)

Ist hierbei k 6= 0 so schreibt man n < m.

d) Schließlich definiert man Potenzen nk fur zwei beliebige naturliche Zahlen nund k mit Hilfe der Multiplikation durch

n0 = 1 fur k = 0(6)

nm′

= (nm) · n fur k = m′.(7)

1.1 Naturlichen Zahlen und Induktion 7

Bemerkung 1.4 Wegen der Kurzbarkeit der Addition (vgl. Aufgabe 1.6 d)) istdie naturliche Zahl k in (5) sogar eindeutig durchm und n bestimmt. Man schreibtdaher auch k = m− n.

Zur Demonstration eines Induktionsbeweises und als nutzliche Hilfe bei derLosung von Aufgabe 1.6 zeigen wir das folgende Lemma.

Lemma 1.5 Fur alle m,n ∈ N0 gilt m′ + n = m+ n′.

Beweis: Es sei m ∈ N0 eine beliebige naturliche Zahl und N = {n ∈ N0 |m′ + n = m + n′}. Dann ist also N = N0 zu zeigen. Wegen (1) und (2) giltm′ + 0 = m′ = (m + 0)′ = m + 0′ und damit jedenfalls 0 ∈ N . Sei nun n ∈ N .Mit (2) folgt dann m′ + n′ = (m′ + n)′ = (m + n′)′ = m + (n′)′ und damit auchn′ ∈ N . Mit (P5) ergibt sich daher N = N0. �

Wenn man die technische Durchfuhrung der folgenden funf Aufgaben als zu“eintonig” empfindet, sollte man sich mindestens uberlegen, bei welchen Aussagendie Axiome (P3) bzw. (P4) in die entsprechenden Beweise wesentlich eingehen.

Aufgabe 1.6 Zeigen Sie mittels vollstandiger Induktion unter Benutzung vonLemma 1.5, daß (N0,+, 0) ein kommutatives und kurzbares Monoid ist, d. h. esgelten die folgenden Aussagen.

a) Die Addition ist assoziativ gemaß (n+m)+` = n+(m+`) fur alle n,m, ` ∈ N0,(N0,+) ist also eine Halbgruppe.

b) 0 ist neutrales Element der Addition gemaß 0 +n = n = n+ 0 fur alle n ∈ N0,(N0,+, 0) ist also ein Monoid.

c) Die Addition ist kommutativ gemaß n+m = m+ n fur alle n,m ∈ N0.

d) Die Additon ist kurzbar gemaß n+ k = m+ k =⇒ n = m fur alle n,m, k ∈ N0.

Zusatzlich gilt noch:

e) Es ist m+ n 6= 0 fur alle m,n ∈ N, d. h. es gilt die Implikation n+m = 0 =⇒n = m = 0 fur alle n,m ∈ N0.

Aufgabe 1.7 Zeigen Sie mittels vollstandiger Induktion, daß in (N0,+, ·) dieMultiplikation distributiv gegenuber der Addition ist, d. h. es gelten (n+m) ·k =n · k + m · k und (wegen der Kommutativitat der Multiplikation dann auch)k · (n+m) = k · n+ k ·m fur alle n,m, k ∈ N0.

1.1 Naturlichen Zahlen und Induktion 8

Aufgabe 1.8 Zeigen Sie mittels vollstandiger Induktion, daß (N0, ·, 1) ein kom-mutatives Monoid mit absorbierendem Nullelement 0 ist, d. h. es gelten die folgen-den Aussagen. (Die Aussagen der Aufgaben 1.6 und 1.7 durfen dabei verwendetwerden.)

a) 0 · n = 0 = n · 0 fur alle n ∈ N0.

b) 1 ist neutrales Element der Multiplikation gemaß 1 · n = n = n · 1 fur allen ∈ N0.

c) Die Multiplikation ist kommutativ gemaß n ·m = m · n fur alle n,m ∈ N0.

d) Die Multiplikation ist assoziativ gemaß (n·m)·` = n·(m·`) fur alle n,m, ` ∈ N0.

Zusatzlich gelten noch:

e) Es ist n·m 6= 0 fur alle m,n ∈ N, d. h. es gilt die Implikation n·m = 0 =⇒ n = 0oder m = 0 fur alle n,m ∈ N0.

f) Jede naturliche Zahl k 6= 0 ist multiplikativ kurzbar gemaß n · k = m · k =⇒n = m fur alle n,m ∈ N0.

Aufgabe 1.9 Zeigen Sie die folgenden Potenzrechenregeln fur alle naturlichenZahlen a, b, n,m

an · am = an+m,(8)

(a · b)n = an · bn,(9)

(an)m = an·m.(10)

Aufgabe 1.10 Zeigen Sie, daß (N0,≤) eine linear geordnete Menge ist, daß also≤ reflexiv, transitiv und antisymmetrisch ist und fur alle n,m ∈ N0 bereits n ≤ moder m ≤ n gilt. Weiterhin sind sowohl die Addition als auch die Multiplikationmonoton bezuglich ≤, d. h. fur alle n,m, k ∈ N0 gilt die Implikation n ≤ m =⇒n+k ≤ m+k und n ·k ≤ m ·k. Fur k 6= 0 gilt sogar scharfer n < m =⇒ n+k <m+ k und n · k < m · k.

Bemerkung 1.11 Wir setzen im folgenden den Umgang mit dem in den vor-hergehenden Aufgaben betrachteten partiell geordneten Halbring (N0,+, ·,≤) alsbekannt voraus und verwenden Begriffsbildungen aus der Theorie partiell geord-neter Mengen. Insbesondere ist 0 kleinstes Element von (N0,≤), wahrend keingroßtes Element existiert.

1.1 Naturlichen Zahlen und Induktion 9

Fur jede endliche Menge {n1, n2, . . . , nk} naturlicher Zahlen seien die Summe∑ki=1 ni bzw. das Produkt Πk

i=1ni definiert durch∑ki=1 ni = 0 bzw. Πk

i=1ni = 1 furk = 0 sowie

∑ki=1 ni = nk +

∑k−1i=1 ni bzw. Πk

i=1ni = nk · Πk−1i=1 ni fur k > 0.

Als letzte Ubung zur vollstandigen Induktion beweisen wir noch eine Eigenschaftder naturlichen Zahlen, die spater haufiger gebraucht werden wird. Zur Vereinfa-chung des Beweises benutzen wir die folgende gleichwertige Variante des Induk-tionsaxioms.

Lemma 1.12 Bei Gultigkeit von (P1) - (P4) ist das folgende Axiom (P5*)gleichwertig zu (P5).

(P5*) Fur jede Teilmenge M ⊆ N0 mit 0 ∈ M und der Eigenschaft, daß fur allen ∈ N0 aus 0, 1, . . . , n ∈M stets n′ ∈M folgt, gilt bereits M = N0.

Beweis: (P5*) =⇒ (P5): Erfulle die Menge N also die Voraussetzungen von (P5).Dann gilt also 0 ∈ N und aus 0, 1, . . . , n ∈ N folgt stets n′ ∈ N , da dies ja schonaus n ∈ N folgt. Also erfullt N die Voraussetzungen von (P5*) und daher giltN = N0.

(P5) =⇒ (P5*): Erfulle die Menge N nun die Voraussetzungen von (P5*). Danngilt jedenfalls 0 ∈ N . Sei nun n ∈ N beliebig. Da N die Voraussetzungen von(P5*) erfullt, folgt aus 0 ∈ N auch 1 = 0′ ∈ N . Dann impliziert 0, 1 ∈ N aber auch2 = 1′ ∈ N . Nach n-maliger Anwendung dieses Schlusses erhalt man 0, 1, . . . , n ∈N und dies impliziert jetzt n′ ∈ N . Daher erfullt N die Voraussetzungen von(P5) und dies impliziert N = N0. �

Satz 1.13 Jede nichtleere Teilmenge naturlicher Zahlen besitzt ein kleinstes Ele-ment.

Beweis: Angenommen, es existiert eine nichtleere Teilmenge M der naturlichenZahlen ohne kleinstes Element. Betrachte das Komplement N = N0 \M . Danngilt 0 ∈ N , da sonst 0 ∈M sicherlich kleinstes Element von M ware, denn es istja sogar kleinstes Element von N0. Sei nun n ∈ N so, daß alle naturlichen Zahlen0, 1, . . . , n ebenfalls in N liegen. Ware n′ ∈ M , dann ware n′ kleinstes Elementvon M , denn alle in N0 kleineren Elemente 0, 1, . . . , n liegen ja im KomplementN . Also muß auch n′ ∈ N liegen. Aus (P5*) folgt daher N = N0 und damit derWiderspruch M = ∅. �

Bemerkung 1.14 In der Ordnungstheorie nennt man partiell geordnete Mengen(M,≤), fur die jede nichtleere Teilmenge von M ein kleinstes Element besitzt,

1.1 Naturlichen Zahlen und Induktion 10

wohlgeordnet. Auf derartigen Mengen gilt eine Verallgemeinerung des Induktions-axioms, die sogenannte transfinite Induktion. Fur die naturlichen Zahlen stimmtsie aber mit der durch (P5) beschriebenen Induktion uberein.

Ahnlich wie (P5*) gibt es zahlreiche weitere gleichwertige Varianten zu (P5).

Bemerkung 1.15 Mit Hilfe des Induktionsaxioms lassen sich auch rekursivFunktionen f : N0 → N0 definieren, beispielsweise die Fakultat f(n) = n! gemaß

0! = 1(11)

(n+ 1)! = (n+ 1) · n!(12)

und damit dann weiter die Binomialkoeffizienten

(nm

)=

n!

m! · (n−m)!fur n,m ∈ N0, n ≥ m(13)

oder die Fibonacci-Zahlen f(n) = φn (Fibonacci = Leonardo von Pisa, ca. 1180- 1250) gemaß

φ1 = 1, φ0 = 0(14)

φn = φn−1 + φn−2(15)

oder die Catalan-Zahlen (Eugene Charles Catalan, 1814 - 1894) f(n) = Cn gemaß

C1 = 1, C0 = 0(16)

Cn =n−1∑k=1

Ck · Cn−k.(17)

Auch Funktionen, die von mehreren naturlichen Zahlen abhangen, lassen sichrekursiv definieren, beispielsweise die Partitionszahlen p(n, k) gemaß

p(n, n) = p(n, 1) = 1 fur n ∈ N(18)

p(n, k) = p(n− 1, k − 1) + p(n− k, k) fur n, k ∈ N, n > k > 1.(19)

1.1 Naturlichen Zahlen und Induktion 11

Ein sehr beruhmtes Beispiel einer rekursiv definierten Funktion ist dieAckermann-Funktion (Wilhelm Ackermann, 1896 - 1962) in der folgenden For-mulierung, die Rozsa Peter (1905 - 1977) im Jahr 1955 angab:

a(0, n) = n+ 1 fur n ∈ N0(20)

a(m+ 1, 0) = a(m, 1) fur m ∈ N0(21)

a(m+ 1, n+ 1) = a(m, a(m+ 1, n)) fur m,n ∈ N0.(22)

Ackermann hatte sie bereits 1928 in einer etwas komplizierteren Form als drei-stellige Funktion definiert. Sie war das erste Beispiel einer rekursiven Funktion,die nicht primitiv rekursiv ist: bei der Berechnung von a(m,n) reicht es nicht aus,die Funktionswerte a(m′, n′) fur alle Werte m′ < m und n′ ≤ n zu ermitteln.Vielmehr kann der Wert des zweiten Argumentes in Abhangigkeit vom erstenArgument beliebig groß werden. Dies fuhrt zu einem außerordentlich raschen An-wachsen der Werte der hieraus abgeleiteten Funktion f(n) = a(n, n).

Aufgabe 1.16 a) Zeigen Sie, daß die Binomialkoeffizienten die folgende rekur-sive Darstellung besitzen

(nn

)=

(n0

)= 1(23) (

n+ 1m

)=

(nm

)+(

nm− 1

)fur 0 < m ≤ n.(24)

b) Fur n > 1 gilt 2n <(

2nn

).

Aufgabe 1.17 Beweisen Sie durch vollstandige Induktion den Binomischen Satzfur alle a, b, n ∈ N0

(a+ b)n =n∑k=0

(nk

)akbn−k.(25)

Hieraus folgen dann weiter

a)∑nk=0

(nk

)= 2n,

b)∑nk=0

(nk

)2k = 3n,

c)∑nk=0

(nk

)k = n2n−1 fur n > 0.

1.2 Teilbarkeit, Primzahlen und der Hauptsatz 12

Aufgabe 1.18 Zeigen Sie die folgenden Aussagen fur Fibonacci-Zahlen:

a) φn+2 − 1 =∑ni=1 φi.

b) φ2n =∑ni=1 φ2i−1.

c) φ2n+1 − 1 =∑ni=1 φ2i.

d) φnφn+1 =∑ni=1 φ

2i .

e) φ2n + 1 = φ1 − φ2 + φ3 − φ4 + . . .+ φ2n+1.

f) 1− φ2n−1 = φ1 − φ2 + φ3 − φ4 + . . .− φ2n.

g) φ2n = φn−1φn+1 + (−1)n+1.

Aufgabe 1.19 Beweisen Sie mit vollstandiger Induktion (naturlich ist jetzt imKorper R der reellen Zahlen zu rechnen!) die folgende explizite Darstellung derFibonacci-Zahlen (Jacques Philippe Marie Binet, 1786 - 1856)

φn =1√5

{(√5 + 1

2

)n−(

1−√

5

2

)n}.(26)

Aufgabe 1.20 Zeigen Sie, daß die Catalan-Zahlen die folgende explizite Dar-stellung besitzen:

Cn =1

n+ 1

(2nn

).(27)

Es durfen analytische Hilfsmittel, z. B. erzeugende Funktionen benutzt werden.

Aufgabe 1.21 Geben Sie explizite Formeln fur die Werte a(1, n), a(2, n) unda(3, n) der Ackermann-Funktion an.

1.2 Teilbarkeit, Primzahlen und der Hauptsatz

So wie die partielle Ordnung ≤ mit Hilfe der Addition definiert wurde (vgl. De-finition 1.3), kann man auch mit Hilfe der Multiplikation eine partielle Ordnung| auf N0 definieren:

1.2 Teilbarkeit, Primzahlen und der Hauptsatz 13

Definition 1.22 Fur n,m ∈ N0 sei

n | m⇐⇒ n · k = m fur ein k ∈ N0.(28)

Man sagt dann, n teilt m oder n ist ein Teiler von m oder m ist ein Vielfachesvon n. Gilt 2 | n, so heißt n gerade, andernfalls ungerade. Ein Teiler n von m mitn 6= m heißt ein echter Teiler von m.

Lemma 1.23 a) Die Teilbarkeitsrelation | ist eine partielle Ordnungsrelation aufN0.

b) 0 ist großtes und 1 ist kleinstes Element der partiell geordneten Menge (N0, |).

c) d | a und d | b =⇒ d | (xa+ yb) fur alle d, a, b, x, y ∈ N0.

d) Aus d | a und a 6= 0 folgt d ≤ a. Jede von 0 verschiedene naturliche Zahl hatalso nur endlich viele verschiedene Teiler.

Beweis: a) Wegen a · 1 = a ist | reflexiv. Aus a · x = b und b · y = c folgta · (x · y) = c, also ist | auch transitiv. Zum Nachweis der Antisymmetrie geltea · x = b und b · y = a fur a, b, x, y ∈ N0. Aus a = 0 wurde b = 0 = a folgenund ebenso aus b = 0 auch a = 0 = b. Es bleiben also a, b ∈ N zu betrachten.Dann gilt auch x, y ∈ N und alle Elemente sind in (N0, ·, 1) kurzbar. Also folgtaus a = a · (x · y) sofort 1 = x · y und damit in N sofort x = y = 1.

b) Wegen n · 0 = 0 gilt n | 0, wegen 1 · n = n gilt 1 | n fur alle n ∈ N0.

c) Aus a = d · a′ und b = d · b′ folgt xa+ yb = d · (xa′ + yb′).

d) Aus a = d · b und a 6= 0 folgt b 6= 0, also 1 ≤ b. Mit der Monotonie derMultiplikation (vgl. Aufgabe 1.10) ergibt sich hieraus d ≤ d · b = a. �

Definition 1.24 Zwei naturliche Zahlen n,m ∈ N heißen teilerfremd oder relativprim, wenn 1 ihr einziger gemeinsamer Teiler ist.

Aufgabe 1.25 Zeigen Sie, daß je zwei aufeinander folgende Fibonacci-Zahlenteilerfremd sind.

1.2 Teilbarkeit, Primzahlen und der Hauptsatz 14

Definition 1.26 Eine naturliche Zahl n > 1 heißt Primzahl, wenn n nur die(trivialen) Teiler 1 und n besitzt, andernfalls nennt man n zusammengesetzt.Die Menge aller Primzahlen werde mit P = {2, 3, 5, 7, . . .} (vgl. Abschnitt 6.1)bezeichnet.

Ist p ∈ P und n ∈ N, so versteht man unter der p-Bewertung k = vp(n) von nden großten Exponenten k ∈ N0, fur den pk Teiler von n ist. Man schreibt dannpvp(n)||n. Fur n = 0 setzt man vp(0) =∞.

Schließlich bezeichne π(x) fur jede (positive) reelle Zahl x die Anzahl der Prim-zahlen p ∈ P mit p ≤ x.

Aufgabe 1.27 Man zeige fur alle n ∈ N und p ∈ P

vp(n!) =∞∑k=1

[n

pk

].

Hierbei sei die Gauss-Klammer [x] (Carl Friedrich Gauss, 1777 - 1855) fur allenichtnegativen reellen Zahlen x die großte naturliche Zahl, die kleiner oder gleichx ist.

Die Summe auf der rechten Seite ist naturlich stets endlich!

Die folgenden beiden Aussagen finden sich bereits in den “Elementen” des Euklid(365 - 300 v. Chr.).

Lemma 1.28 Jede naturliche Zahl n > 1 besitzt eine Primzahl als Teiler. Ins-besondere ist der kleinste Teiler p > 1 von n eine Primzahl.

Beweis: Betrachte zu n > 1 die Menge M aller Teiler m > 1 von n. Wegenn ∈ M ist M nicht leer, besitzt also nach Satz 1.13 ein kleinstes Element p.Jede naturliche Zahl k mit 1 < k < p kann dann nicht p teilen, da k wegen derTransitivitat der Teilbarkeitsrelation sonst auch ein Teiler von n und kleiner alsp ware. Also ist p eine Primzahl. �

Folgerung 1.29 Jede naturliche Zahl n > 1 besitzt eine Primfaktorzerlegung

n = p1 · · · pk(29)

mit (nicht notwendig verschiedenen) Primfaktoren pi ∈ P, die p1 ≤ p2 ≤ · · · ≤ pkerfullen.

1.2 Teilbarkeit, Primzahlen und der Hauptsatz 15

Beweis: Nach Lemma 1.28 existiert eine kleinste Primzahl p1 ∈ P mit n = p1 ·n1

und n1 ∈ N. Damit gilt n1 < n. Ist n1 > 1, so existiert eine kleinste Primzahlp2 ∈ P mit n1 = p2 · n2 und daher n2 < n1 < n. So fortfahrend, muß mannach endlich vielen Schritten zu nk = 1 gelangen. Damit ist dann die Zerlegungn = p1 · · · pk gefunden. �

Definition 1.30 Die fur jede naturliche Zahl n > 1 im Beweis von Folge-rung 1.29 gefundene Primfaktorzerlegung (29) nennt man die kanonische Zer-legung von n. Man faßt noch gleiche Faktoren pi zu Potenzen zusammen undschreibt mit Hilfe der p-Bewertungen vp(n)

n =∏p∈P

pvp(n)(30)

als formal unendliches Produkt. Diese Darstellung gilt auch fur n = 1 und mitder zusatzlichen Verabredung vp(0) =∞ aus Definition 1.26 fur n = 0.

Der folgende Satz ist der zentrale Satz der elementaren Zahlentheorie. Der hierangegebene Beweis der Eindeutigkeit geht auf Ernst Zermelo (1871 - 1953) zuruckund findet sich beispielsweise in [12]. Im Unterschied zu vielen anderen Beweisenwird nur innerhalb der naturlichen Zahlen argumentiert und die negativen Zahlenwerden nicht benutzt.

Satz 1.31 (Hauptsatz der Arithmetik) Jede naturlich Zahl n > 1 besitzt einePrimfaktorzerlegung gemaß (30) und diese Zerlegung ist bis auf die Reihenfolgeder Faktoren eindeutig.

Beweis: Wegen Folgerung 1.29 ist nur noch die Eindeutigkeit der Faktoren zuzeigen, die naturlich wegen der Kommutativitat der Multiplikation stets beliebigvertauscht werden konnen. Angenommen, es existieren naturliche Zahlen, die au-ßer der kanonischen Zerlegung noch eine weitere Zerlegung besitzen. Sei n > 1die kleinste unter ihnen, die nach Satz 1.13 dann existieren muß. Insbesonderekann n keine Primzahl sein, da jede Primzahl nur die eindeutige Zerlegung n = nbesitzt. Sei weiterhin p der kleinste Primteiler von n und n = p · k die kanonischeZerlegung, wobei die weiteren Primfaktoren in k zusammengefaßt seien. Es giltk < n und damit hat k eine eindeutige Primfaktorzerlegung. Sei nun n = q ·` eineweitere, von der kanonischen Zerlegung verschiedene Zerlegung von n mit q alskleinster Primzahl in dieser Zerlegung und ` als Produkt der restlichen Primfakto-ren. Wieder gilt ` < n und ` besitzt folglich eine eindeutige Primfaktorzerlegung.Nun wurde p = q wegen der multiplikativen Kurzbarkeit zu k = ` und damit

1.2 Teilbarkeit, Primzahlen und der Hauptsatz 16

zur Ubereinstimmung der beiden Primfaktorzerlegungen fuhren. Da p kleinsterPrimteiler von n ist, gilt p < q und damit ` < k. Also existieren r, s ∈ N mitp+ r = q und `+ s = k. Aus den Distributivgesetzen folgt p · `+ p · s = p · k = nund p · `+ r · ` = q · ` = n. Also gilt p · `+ p · s = p · `+ r · ` und aus der additivenKurzbarkeit folgt p · s = r · `. Die naturlichen Zahlen r, ` und r · ` sind samtlichkleiner als n, besitzen also eindeutige Primfaktorzerlegungen. Nun ist p ein Teilerdes Produktes r · `, kommt aber unter den Primfaktoren von ` nicht vor, da p < qgilt und q der kleinste Primfaktor der Zerlegung von n = q · ` ist. Also muß p alsPrimfaktor von r · ` ein Teiler von r sein. Dann ist p aber auch ein Teiler vonp+ r = q. Dies ist unmoglich, da q und p < q Primzahlen sind. �

Folgerung 1.32 Seien n, a, b ∈ N sowie n und a teilerfremd. Aus n | ab folgtdann n | b.

Speziell fur Primzahlen p gilt

p | ab =⇒ p | a oder p | b.(31)

Beweis: Jeder Primfaktor von n kommt in der Primfaktorzerlegung von ab, abernicht in der von a vor. Daher muß er in der Primfaktorzerlegung von b vorkommen.

Speziell fur Primzahlen n = p folgt hieraus: Ist p kein Teiler von a, so sind p unda schon teilerfremd. Also gilt dann p | b. �

Folgerung 1.33 Sind m,n ∈ N teilerfremd so gilt fur alle a ∈ N

m | a, n | a =⇒ mn | a(32)

Beweis: Die Primfaktoren von n sind von allen Primfaktoren von m verschieden.Alle diese Primfaktoren kommen aber unter den Primfaktoren von a vor. �

Folgerung 1.34 Gilt fur n, n1, n2 ∈ N die Zerlegung n = n1n2 mit teilerfremdenn1 und n2, so existiert fur jeden Teiler d von n eine eindeutige Zerlegung d = d1d2mit di | ni.

Beweis: Betrachte die Primfaktoren pi der Primfaktorzerlegung von d. Wegenpi | n = n1n2 gilt pi | n1 oder pi | n2, wegen der Teilerfremdheit von n1 und n2

aber nicht beides gleichzeitig. Dann besteht d1 genau aus den Primfaktoren, dien1 teilen, und d2 aus den anderen. �

1.2 Teilbarkeit, Primzahlen und der Hauptsatz 17

Bemerkung 1.35 Man kann auch umgekehrt aus der Eigenschaft (31) fur allePrimzahlen p und alle naturlichen Zahlen a, b den Hauptsatz der Arithmetikbeweisen. Daher sind beide Aussagen gleichwertig.

Man nennt in kommutativen Ringen mit Einselement allgemein Elemente p, die(31) erfullen prim, wahrend Elemente, die entsprechend Definition 1.26 nur trivia-le Teiler besitzen, irreduzibel genannt werden. Im Halbring (N0,+, ·) (und auch imRing (Z,+, ·)) stimmen also beide Begriffe uberein. Dies ist aber in allgemeinenRingen nicht mehr der Fall.

Aufgabe 1.36 Zeigen Sie, daß fur alle p ∈ P und α, β, n,m ∈ N gilt:

i) pα||n, pβ||m =⇒ pα+β||nm,

ii) pα||n, pβ||m,α < β =⇒ pα||n±m.

Zeigen Sie durch ein Gegenbeispiel, daß ii) fur α = β falsch werden kann.

Aufgabe 1.37 a) Zeigen Sie durch Vergleich mit der divergenten harmonischenReihe, daß das Produkt

∏p∈P

(1− 1

p)−1 =

∏p∈P

( ∞∑ν=0

(1

p

)ν)

gegen ∞ divergiert. (Wie schon Leonhard Euler (1707 - 1783) bemerkte, folgthieraus ebenfalls die Unendlichkeit von P).

b) Zeigen Sie unter Benutzung von x > −12

log(1− x) fur x ≤ 12, daß auch

∑p∈P

1

p

divergiert, daß es also “wesentlich mehr” Primzahlen gibt, als Quadratzahlen.

Bemerkung 1.38 Im Unterschied hierzu ist

∑(p,p+2) Primzahlzwillinge

(1

p+

1

p+ 2

)= 1.90216054...

konvergent (vgl. Bemerkung 1.81).

1.3 Primzahlen besonderer Bauart 18

Definition 1.39 Jede Funktion f : N→ C heißt eine zahlentheoretische Funkti-on, sie heißt multiplikativ, wenn sie

f(1) = 1 und f(n ·m) = f(n) · f(m)(33)

fur teilerfremde n,m ∈ N erfullt.

Beispiel 1.40 Es sei k ∈ N0. Die k-te Teilersummenfunktion σk : N → N istdefiniert durch

σk(n) =∑

1≤d≤n, d|ndk.(34)

Also zahlt σ0 die Anzahl der Teiler von n, wahrend σ1 alle Teiler aufsummiert.

Wegen σk(1) = 1 und Folgerung 1.34 ist σk multiplikativ fur alle k ∈ N0.

Fur Primzahlpotenzen pm,m ∈ N0 ist σ0(pm) = m+ 1 und σ1(p

m) = 1 + p+ p2 +

. . .+ pm = pm+1−1p−1 .

1.3 Primzahlen besonderer Bauart

Auch die nachste Aussage findet sich schon bei Euklid.

Lemma 1.41 P ist unendlich, d. h. π(x) wachst unbeschrankt.

Beweis: Ware P = {p1, . . . , pk} endlich, dann ware n = 1 + Πki=1p1 > 1 durch

keine der Primzahlen aus P teilbar im Widerspruch zu Lemma 1.28. �

Bemerkung 1.42 a) Man bezeichnet fur jede Primzahl p mit p# + 1 die Zahlp1 · · · pk + 1, wobei p1 < p2 < . . . < pk = p alle verschiedenen Primzahlen pi ≤ pseien. Es stellt sich daher im Beweis von Lemma 1.41 die Frage, wann N = p#+1selbst schon eine Primzahl ist. Diese wird dann eine euklidische Primzahl genannt.Es ist bekannt, daß fur N ≤ 1010000 dies genau fur p = 2, 3, 5, 7, 11, 31, 379,1019, 1021, 2657, 3329, 4547, 4787, 11549, 13649, 18523, 24029 der Fall ist. Obes unendlich viele euklidische Primzahlen gibt, ist noch ungeklart (vgl. auch 6.4fur weitere Primzahlen in dieser Folge).

1.3 Primzahlen besonderer Bauart 19

Entsprechendes gilt fur die Zahlen N = p#−1 und N ≤ 1010000. Genau fur p = 3,5, 11, 13, 41, 89, 317, 991, 1873, 2053, 2377, 4093, 4297, 4583, 6569, 13033, 15877sind dies Primzahlen (vgl. auch 6.4).

b) Untersucht man analog die Zahlen N = n! + 1 mit N ≤ 1010000, so findet mangenau fur n = 1, 2, 3, 11, 27, 37, 41, 73, 77, 116, 154, 320, 340, 399, 427, 872, 1477Primzahlen (vgl. auch 6.3 fur weitere Primzahlen in dieser Folge).

Untersucht man N = n! − 1 mit N ≤ 1010000, so findet man genau fur n =3, 4, 6, 7, 12, 14, 30, 32, 33, 38, 94, 166, 324, 379, 469, 546, 974, 1963 Primzahlen (vgl.auch 6.3 fur weitere Primzahlen in dieser Folge).

Aufgabe 1.43 Es sei (pk)k∈N die Folge der Primzahlen in ihrer naturlichen Rei-henfolge. Zeigen Sie, daß pk+1 < pkk + 1 und pk < 22k fur alle k > 1 gelten.

Definition 1.44 Eine ungerade Primzahl p = 2m + 1,m ∈ N heißt Germain-Primzahl (Sophie Germain, 1776 - 1831), wenn auch q = 2p + 1 = 4m + 3 =4(m+ 1)− 1 eine Primzahl ist (vgl. 6.2 und 6.5).

Dagegen heißt p wie oben eine Stern-Primzahl (Moritz Abraham Stern, 1807 -1894), wenn auch q = 4p+ 1 = 8m+ 5 eine Primzahl ist (vgl. 6.2).

Bemerkung 1.45 a) Sophie Germain bewies fur die heute nach ihr benanntenPrimzahlen p die Aussage des großen Fermatschen Satzes: Es gibt keine ganzenZahlen x, y, z, die von 0 verschieden sind und keine Vielfachen von p, so daß dieGleichung

xp + yp = zp

gilt.

b) Germain-Primzahlen sind in der Kryptographie zur Konstruktion von Strom-chiffren von Interesse. Daher macht es Sinn, unter den Primzahlen aus Bemer-kung 1.42 nach ihnen zu suchen.

Sei q = Nn = n!− 1 Primzahl. Wann ist auch p = (Nn − 1)/2 = (n!− 2)/2 einePrimzahl? Man erhalt (N3 − 1)/2 = 2, (N4 − 1)/2 = 11, (N6 − 1)/2 = 359 sindprim, aber (N7 − 1)/2 = 2519 = 11 · 229 nicht. Auch die im Forschungsproblem[3], 5.5.1 genannten Zahlen (N12 − 1)/2, (N14 − 1)/2, (N30 − 1)/2, (N32 − 1)/2,sowie (N33 − 1)/2 und (N38 − 1)/2 sind keine Primzahlen.

Sei Pp = p#−1. Dann kann man auch Pp und (Pp−1)/4, falls beides Primzahlensind, zur Konstruktion guter Stromchiffren verwenden. Man erhalt P3 = 5 =4 ·1 + 1, P5 = 29 = 4 ·7+ 1, P11 = 2309 = 4 ·577+ 1, P13 = 30029 = 4 ·7507+ 1.

1.4 Primzahltests und Faktorisierung 20

Forschungsproblem: (Vgl. [3], 5.5.2) Ist (P317 − 1)/4 prim? Die dort ebenfallsgenannten Zahlen (P41 − 1)/4 und (P89 − 1)/4 sind jedenfalls nicht prim.

Ebenfalls in [3] findet man das folgenden Forschungsproblem fur Primzahlen(zur Konstruktion guter Stromchiffren) gestellt, die in Analogie zu den Germain-Primzahlen gebildet werden:

Forschungsproblem: (Vgl. [3], 5.2.4 - 5.2.7) Fur k = 4, 8, 16, 32 finde großePrimzahlen p, so daß auch q = k · p+ 1 eine Primzahl ist (vgl. auch Satz 4.18).

c) Stern bewies 1830 den Satz 4.6 fur die nach ihm benannten Primzahlen.

1.4 Primzahltests und Faktorisierung

Aus dem Hauptsatz der Arithmetik ergeben sich fur naturliche Zahlen die beidenfolgenden (wegen der Unendlichkeit von P nichttrivialen!) Problemstellungen.

Primzahltest Man gebe einen Algorithmus an, der fur jedes n ∈ N (moglichsteffizient) feststellt, ob n ∈ P gilt oder nicht.

Faktorisierung Man gebe einen Algorithmus an, der fur beliebiges n ∈ N(moglichst effizient) samtliche Primfaktoren ermittelt.

Bemerkung 1.46 Da fur eine naturliche Zahl n = a · b mit a, b ∈ N aus a ≤√n wegen der Monotonie der Multiplikation sofort

√n ≤ b folgt, existiert eine

Bijektion a↔ b zwischen diesen Teilern. Man braucht also beim Primzahltest fureine naturliche Zahl n “nur” die Primzahlen p ∈ P mit p ≤

√n als mogliche Teiler

von n durch “Probedivision” auszuschließen. Da man außerdem an der letztenStelle der (dezimalen oder binaren) Darstellung von n direkt ablesen kann, obn gerade ist oder nicht, darf bei allen Primzahltests davon ausgegangen werden,daß n ungerade ist und daher auch nur ungerade Teiler haben kann.

Algorithmus 1.47 Trivialer Primzahltest

Eingabe: n > 1 ungerade

Ausgabe: true, falls n ∈ P, sonst false

w:=[sqrt[n]]

for k:=3(2)w

if [n/k]*k=n then false, stop endif

endfor

true, stop

1.5 Mersenne-Zahlen, vollkommene Zahlen und Fermat-Zahlen 21

Man kann diesen Algorithmus, wie oben schon bemerkt, dadurch verbessern, daßman die Laufvariable k nicht alle ungeraden Zahlen unterhalb

√n durchlaufen

laßt, sondern nur die betreffenden Primzahlen, die man dann aber zunachst ermit-teln mußte. Hilfreich ware dazu eine hinreichend lange Liste der ersten Primzah-len. Auch hierfur wurde bereits durch einen antiken griechischen Mathematikerein Algorithmus angegeben:

Algorithmus 1.48 Sieb des Eratosthenes (um 270 - 196 v. Chr.)

Eingabe: n > 1

Ausgabe: Lp = Liste aller p ∈ P mit p ≤ n

w:=[sqrt(n)]

L := (2,3,...,n)

Lp :={}

do

entferne erstes Element p aus L,

streiche alle Vielfachen von p aus L,

Lp:= Lp + {p}

if p>sqrt(n) then Lp:=Lp + L, stop endif

od

Aufgabe 1.49 a) Modifizieren Sie den Algorithmus 1.47 so, daß er auch furgerade naturliche Zahlen n > 1 arbeitet und als Ausgabe den kleinsten Primteilervon n liefert.

b) Benutzen Sie den Algorithmus aus Teil a) zur Konstruktion eines Faktorisie-rungsalgorithmus, der die im Beweis von Folgerung 1.29 konstruierte Faktorisie-rung von n > 1 berechnet.

Bemerkung 1.50 In 6.9 ist eine Tabelle der Primfaktorzerlegungen der erstenFibonacci-Zahlen angegeben. Der Eintrag fur n = 19 zeigt, daß die Vermutung“n prim =⇒ φn prim” falsch ist. Trotzdem besteht ein Zusammenhang zwischenTeilbarkeiten der Indizes und der zugehorigen Fibonacci-Zahlen. Welcher ist es?Beweisen Sie Ihre Vermutung!

1.5 Mersenne-Zahlen, vollkommene Zahlen und Fermat-Zahlen

Statt einen universellen Algorithmus anzugeben, der die oben gestellten Problemefur alle naturlichen Zahlen lost, beschrankt man sich oft darauf, das jeweiligeProblem fur Zahlen einer ganz bestimmten Form zu losen.

1.5 Mersenne-Zahlen, vollkommene Zahlen und Fermat-Zahlen 22

Ein auf Pierre de Fermat (1601 - 1665) zuruckgehender Faktorisierungsalgorith-mus, insbesondere fur Zahlen der Form n = p · q mit verschiedenen Primzahlen pund q (solche Zahlen n werden beispielsweise in der Kryptographie beim RSA–Kryptosystem als offentliche Schlussel benutzt), beruht auf folgender Aussage.

Lemma 1.51 a) Jede ungerade naturliche Zahl n ist Differenz zweier Quadrat-zahlen.

b) Ist n ungerade und keine Quadratzahl, so besteht eine Bijektion zwischen allenDarstellungen von n als Differenz zweier Quadratzahlen und den Teilern q von nmit q >

√n.

Beweis: a) Es ist n = 2k + 1 = (k + 1)2 − k2.

b) Gilt n = a2 − b2 = (a + b)(a − b) mit b 6= 0, so folgt n = pq fur q = a + b >√n > p = a − b. Umgekehrt liefern dann a = q+p

2und b = q−p

2die Darstellung

n = a2 − b2. Offensichtlich bestimmen q und (a, b) sich gegenseitig eindeutig. �

Gilt nun n = pq mit ungeraden Primzahlen p < q, die beide “in der Nahe” von√n liegen, so kann man wie folgt nach ihnen suchen. Man setzt n = p · q =

a2 − b2 = (a− b) · (a+ b), woraus p = a− b, q = a+ b und insbesondere a >√n

folgt. Nun pruft man fur a = [√n] + 1, [

√n] + 2, . . . , n−1

2, wann a2 − n = b2 eine

(kleine) Quadratzahl ist. Ist dies der Fall, so hat man mit a und b auch p und qgefunden.

Beispiel 1.52 Zur Faktorisierung von n = 200819 beginnt man also mit a =[√

200819] + 1 = 449. Es ist aber 4492 − 200819 = 782 keine Quadratzahl. Daherfahrt man mit a = 450 fort. Man erhalt 4502 − 200819 = 1681 = 412, woraus200819 = (450 + 41)(450− 41) = 491 · 409 folgt.

Aufgabe 1.53 Faktorisieren Sie mittels Fermat-Faktorisierung die Zahlen i)8633, ii) 88169891, iii) 305321, iv) 809009, v) 4601 und vi) 92296873.

Aufgabe 1.54 Formulieren Sie einen entsprechenden Faktorisierungsalgorith-mus fur derartige ungerade naturliche Zahlen n = pq.

Die folgenden einfachen Uberlegungen fuhren direkt zu Fragen, die den augen-blicklichen Stand in einem Teilbereich der Primzahlforschung betreffen.

1.5 Mersenne-Zahlen, vollkommene Zahlen und Fermat-Zahlen 23

Lemma 1.55 Fur alle a ∈ N und n,m ∈ N gilt

amn − 1 = (am − 1)(am(n−1) + . . .+ a2m + am + 1).(35)

Ist n ungerade, so gilt

amn + 1 = (am + 1)(am(n−1) − am(n−2) + . . .+ a2m − am + 1).(36)

Beweis: Sei zunachst m = 1. Multipliziert man b = an−1 + . . . + a2 + a + 1mit a und zieht davon wieder b ab, so erhalt man an − 1 = ab − b = (a − 1)b,also die Behauptung. Im Fall m > 1 ersetzt man a durch am und erhalt mit denPotenzrechenregeln dann auch hierfur die Behauptung.

Auch bei der zweiten Gleichung reicht es, den Fall m = 1 zu zeigen. Multipliziertman b = an−1 − an−2 + . . . + a2 − a + 1 mit a und addiert dazu b so erhalt manan + 1 = ab+ b = (a+ 1)b. �

Eine naturliche Zahl der Form an−1 mit n > 1 kann also nur fur a = 2 Primzahlsein, und dann auch nur, wenn n selbst schon eine Primzahl ist.

Definition 1.56 Eine Primzahl der Form Mp = 2p − 1 mit p ∈ P heißt eineMersennesche Primzahl (Marin Mersenne, 1588-1648).

Bemerkung 1.57 Fur p = 2, 3, 5, 7 ergeben sich die Primzahlen M2 = 3,M3 =7,M5 = 31,M7 = 127, fur p = 11 gilt jedoch M11 = 211 − 1 = 2047 = 23 · 89.

Indem man die (beispielsweise durch das Sieb des Eratosthemes gefundene) Listeder ersten Primzahlen systematisch durchgeht und fur alle Primzahlen p hierausden in Satz 3.21 beschriebenen Primzahltest auf Mp = 2p− 1 anwendet, hat maninzwischen 48 Mersennesche Primzahlen gefunden (vgl. Abschnitt 6.11), und eswird vermutet, daß es sogar unendlich viele gibt.

In Analogie zu den Mersenne-Zahlen hat Catalan rekursiv die folgenden, Catalan-Mersenne-Zahlen definiert

C(0) = 2, C(k + 1) = 2C(k) − 1.

Neben C(0) = 2 sind auch C(1) = 3, C(2) = 7, C(3) = 127 und C(4) =170141183460469231731687303715884105727 prim, uber C(5) weiß man nicht obsie prim ist, aber wenn nicht, so hat sie keinen Primfaktor unterhalb von 1051.

1.5 Mersenne-Zahlen, vollkommene Zahlen und Fermat-Zahlen 24

Die weiteren Zahlen dieser Folge liegen wohl fur immer jenseits aller Berech-nungsmoglichkeiten.

Die Zahlen C(n) bilden eine Teilfolge der doppelten Mersenne-Zahlen MMn − 1.Diese konnen naturlich nur Primzahlen sein, wenn Mn und daher auch n Prim-zahlen sind. Fur p = 2, 3, 5, 7 erhalt man tatsachlich (Mersennesche) Primzahlen,fur p = 13, 17, 19, 31 hat man gezeigt, daß sie zusammengesetzt sind und man hatjeweils einen Primfaktor gefunden. Der nachste Kandidat fur p = 61 ist ungefahr1.695 · 1010694127911065419641 und damit auch weit jenseits aller heute bekanntenPrimzahltests. Es existiert aber kein Primfaktor unterhalb von 4 · 1033.

Euler hat den folgenden Satz gezeigt, den wir mit etwas mehr Hilfsmitteln alsFolgerung 2.83 beweisen werden.

Satz 1.58 Ist k ∈ N und sind p = 4k+ 3 und q = 2p+ 1 prim (und damit p eineGermain-Primzahl, vgl. Definition 1.44) so ist q ein echter Teiler von Mp (vgl.auch Aufgabe 2.50).

Bemerkung 1.59 Wenn es also unendlich viele Germain-Primzahlen der Formp = 4k + 3 gibt (vgl. Aufgabe 1.76), so gibt es auch unendlich viele zusammen-gesetzte Mersenne-Zahlen (vgl. Folgerung 2.84).

Jedenfalls gilt damit 23 |M11, 47 |M23, 167 |M83, 263 |M131, 359 |M179, 383 |M191, 479 |M239, 503 |M251 usw.

Außerdem gelten beispielsweise q = 223 | M37 (also q = 6p + 1), q = 233 | M29

(also q = 8p+ 1) und q = 431 |M43 (also q = 10p+ 1).

Wegen ihrer besonderen Darstellung im Binarsystem (ein Bitstring aus p Ein-sen, vgl. Definition 1.65) und des speziell auf sie zugeschnittenen sehr schnel-len Primzahltests (Lucas-Lehmer-Test), (Francois Edouard Anatole Lucas, 1842- 1891, Derrick Henry Lehmer, 1905 - 1991) ist die jeweilige“Rekordprimzahl”schon seit 1876 mit nur 2 kurzen Unterbrechungen stets eine MersenneschePrimzahl. Vom Juni 1951 bis zum Januar 1952 waren nacheinander die Zah-len 180 · (2127− 1) + 1, 934 · (2127− 1) + 1 und (2148 + 1)/17, vom 6. August 1989bis zum 18. Februar 1992 war die Zahl 391581 · 2216193 − 1 Rekordhalter.

Die Mersenneschen Primzahlen sind eng mit den vollkommenen oder perfektenZahlen verbunden.

1.5 Mersenne-Zahlen, vollkommene Zahlen und Fermat-Zahlen 25

Definition 1.60 Eine naturliche Zahl n heißt vollkommen oder perfekt, wenn siegleich der Summe ihrer echten Teiler ist, wenn also gilt

σ1(n) = 2n.

Bemerkung 1.61 Die kleinsten, schon bei den Babyloniern und Agyptern be-kannten vollkommenen Zahlen sind 6 = 1 + 2 + 3 und 28 = 1 + 2 + 4 + 7 + 14. BeiNikomachus von Gerasa (um 100 n. Chr.) finden sich dann 496 und 8128. Mankennt wegen des folgenden Satzes 1.62, dessen eine Richtung sich bereits als Satz36 im IX. Buch der “Elemente” des Euklid findet, weitere, die samtlich geradesind.

Bis heute ist keine ungerade perfekte Zahl bekannt und man weiß nicht, ob esuberhaupt eine gibt. Man weiß aber ([16], Remark 6.2.5), daß eine ungerade voll-kommene Zahl das Produkt aus einer Quadratzahl und einem weiteren einzelnenPrimfaktor in ungerader Potenz sein mußte, insgesamt mindestens acht verschie-dene Primteiler besitzen und mindestens 29 Primfaktoren haben mußte. Sie waregroßer als 10300, ihr großte Primfaktor großer als 5·105 und der zweitgroßte großerals 103.

Satz 1.62 (Satz von Euklid und Euler) Es sei n = 2mu, m,u ∈ N, u > 1ungerade. Genau dann ist n vollkommen, wenn u = 2m+1− 1 eine MersenneschePrimzahl ist.

Beweis: Der Teil von Euklid: Sei u = 2m+1−1 eine Primzahl. Dann sind die Teilervon n = 2mu genau die Zweierpotenzen 1, 2, 22, . . . , 2m und diese Zweierpotenzenmultipliziert mit u, also u, 2u, . . . , 2mu = n. Summiert man nun uber die Teiler,so erhalt man

∑mk=0 2k +u

∑mk=0 2k. Die erste Summe ist gerade 2m+1− 1 = u, die

zweite u(2m+1 − 1). Zusammen ergibt sich als Teilersumme genau 2n, d. h. n istvollkommen.

Umkehrung von Euler: Es sei n = 2mu vollkommen, u > 1 ungerade. Da 2m undu teilerfremd sind, gilt 2m+1u = 2n = σ1(n) = σ1(2

m)σ1(u) = (2m+1 − 1)σ1(u) =(2m+1−1)(σ1(u)−u)+(2m+1−1)u. Hieraus folgt u = (2m+1−1)(σ1(u)−u), alsoist d = σ1(u) − u ein echter Teiler von u. Andererseits ist σ1(u) − u aber genaudie Summe aller echten Teiler von u. Also hat u nur diesen einen echten Teilerund daher ist σ1(u) − u = d = 1, also σ1(u) = u + 1. Folglich ist u = 2m+1 − 1eine Primzahl. �

Aufgabe 1.63 Zeigen Sie, daß eine Primzahlpotenz n = pk mit k ≥ 1 keine voll-kommene Zahl sein kann, daß eine ungerade vollkommene Zahl also mindestenszwei verschiedene Primteiler haben muß.

1.5 Mersenne-Zahlen, vollkommene Zahlen und Fermat-Zahlen 26

Aufgabe 1.64 Ist (p, p+ 2) ein Paar von Primzahlzwillingen, so ist n = p(p+ 2)keine vollkommene Zahl.

Wie in Lemma 1.55 gezeigt, ist an − 1 stets durch a − 1 teilbar. Sucht mandaher fur a 6= 2 nach Primzahlen, so kann man untersuchen, wann p = an−1

a−1 einePrimzahl ist. Betrachtet man diese Zahlen zur Basis b = a, so besitzen sie dieb-adische Darstellung (111 . . . 111)b aus n Einsen.

Definition 1.65 Es seien n, b ∈ N und b > 1. Unter der repetitiven Eins Rbnversteht man die b-adische naturliche Zahl, die aus n Einsen besteht. Speziell furb = 10 schreibt man auch kurz Rn.

Bemerkung 1.66 a) Fur b = 2 handelt es sich bei den repetitiven Einsen geradeum die Mersenne-Zahlen.

b) Ist n = m · k mit m, k > 1 keine Primzahl, so ist Rbn wegen Rbn = Rbm ·(b(k−1)m + . . .+ b2m + bm + 1) sicherlich ebenfalls keine Primzahl.

c) Fur b = 10 ist R1 = 1, R2 = 11 prim, R3 = 111 = 3 · 37, R4 = 1111 = 11 · 101,R5 = 11111 = 41 · 271, R6 = 111111 = 3 · 7 · 11 · 13 · 37, R7 = 1111111 =239 · 4549, R8 = 11111111 = 11 · 73 · 101 · 137, R9 = 111111111 = 97 · 333667,R10 = 1111111111 = 11 · 41 · 271 · 9091. Es ist bekannt, daß fur Primzahlenp ≤ 10000 nur R2, R19, R23, R317 und R1031 Primzahlen sind.

d) Repetitive Einsen fur die Basen 2, 3 und 5 werden in den Aufgaben 2.43, 2.44und 2.45 betrachtet.

Eine andere Klasse von naturlichen Zahlen, die sehr intensiv mit Faktorisierungs-algorithmen bearbeitet werden, wurde von Pierre de Fermat erstmals untersucht.Auch hier ist der Ausgangspunkt eine einfache Beobachtung.

Lemma 1.67 Ist m ∈ N keine Zweierpotenz, dann ist 2m + 1 zusammengesetzt.

Beweis: Es sei m = v · u mit v ∈ N und ungeradem u > 1. Dann ist 2v + 1 6= 1nichttrivialer Teiler von

2m + 1 = 2v·u + 1 = (2v + 1)(2v(u−1) − 2v(u−2) +− . . .+ 22v − 2v + 1).

Definition 1.68 Fur k ∈ N0 heißt Fk = 22k + 1 die k-te Fermat-Zahl.

1.5 Mersenne-Zahlen, vollkommene Zahlen und Fermat-Zahlen 27

Bemerkung 1.69 F0 = 3, F1 = 5, F2 = 17, F3 = 257 und F4 = 65537 sinddie einzigen bis heute bekannten Primzahlen unter den Fermat-Zahlen. Fermatnahm irrtumlich an, daß alle Fermat-Zahlen prim sind. Die Faktorisierung vonF5 = 4294967297 = 641 · 6700417 lag damals namlich außerhalb seiner rechne-rischen Moglichkeiten und gelang erst Leonard Euler. Allerdings ware ihm eineWiderlegung der Eigenschaft von F5, eine Primzahl zu sein, mit Hilfe des kleinenFermatschen Satzes (Satz 2.49) durchaus moglich gewesen.

Der aktuelle Stand der Forschung uber die Fermat-Zahlen zeigt stets schon dieMoglichkeiten beim Faktorisierungsproblem fur eine beliebige naturliche Zahl.Jede Fermat-Zahl fallt namlich in genau eine der funf Klassen (vgl. 6.13 und6.14):

1. n = Fk ist eine Primzahl.

2. n = Fk ist eine zusammengesetzte Zahl mit vollstandig bekannten Primfakto-ren.

3. n = Fk ist eine zusammengesetzte Zahl, von der man einen oder mehrere, abernoch nicht alle Primfaktoren kennt.

4. n = Fk ist eine zusammengesetzte Zahl, man kennt aber noch keinen einzelnenPrimfaktor.

5. Es ist unbekannt, ob n = Fk zusammengesetzt ist oder eine Primzahl.

Die Fermat-Zahlen sind eng mit einem klassischen geometrischen Problem ver-knupft:

Das regelmaßige n-Eck ist genau dann mit Zirkel und Lineal konstruierbar, wennn = 2m · p1 . . . pk gilt mit m, k ∈ N0 und paarweise verschiedenen primen Fermat-Zahlen pi.

Aufgabe 1.70 Zeigen Sie, daß fur die Fermat-Zahlen Fk, k ∈ N gilt

Fk = Fk−1 · · ·F2 · F1 · F0 + 2.(37)

Folgerung 1.71 Fur verschiedene Fermat-Zahlen Fn, Fm mit n 6= m giltggT (Fn, Fm) = 1.

Beweis: Sei d = ggT (Fm, Fn) fur m < n. Dann teilt d also Fn und Fm unddaher nach Aufgabe 1.70 auch Fn−2. Also gilt d | 2. Da aber alle Fermat-Zahlenungerade sind, ist d = 2 ausgeschlossen. Daher bleibt nur d = ggT (Fm, Fn) = 1.�

1.5 Mersenne-Zahlen, vollkommene Zahlen und Fermat-Zahlen 28

Polya merkte dazu augenzwinkernd an, daß hieraus nochmals folgt, daß es unend-lich viele Primzahlen geben muß, denn jede Fermat-Zahl hat mindestens einenPrimteiler und alle derartigen Primzahlen mussen paarweise verschieden sein.

Bemerkung 1.72 Ahnlich wie man die repetitiven Einsen als Verallgemei-nerung der Mersenne-Zahlen auffassen kann, kann man die Zahlen der FormFn(b) = GF (n, b) = bN + 1 mit N = 2n als verallgemeinerte Fermat-Zahlenbetrachten. Im Unterschied zu den Fermat-Zahlen ergeben sich fur Basen b 6= 2zahlreiche weitere Primzahlen. Man sieht leicht, daß hierzu die Basis b gera-de und der Exponent N eine Zweierpotenz sein muß, vgl. Lemma 1.67. Sosind etwa F18(24518) = 24518262144 + 1, F17(1372930) = 1372930131072 + 1 undF17(1361244) = 1361244131072 + 1 verallgemeinerte Fermat-Primzahlen mit mehrals 800000 Stellen.

Ebenfalls verwandt mit den Fermat-Zahlen sind die Cullen-Zahlen Cn = n·2n+1,die von James Cullen (1867 - 1933) 1905 fur n = 1, . . . , 99 untersucht wurden.Er fand, daß hierunter nur C1 = 3 eine Primzahl ist. Die nachste Primzahl indieser Folge ist C141 und wurde 1958 von Raphael M. Robinson (1911 - 1995) ent-deckt. Man hat bis n = 6384000 alle Cullen-Zahlen untersucht und nur noch furn = 4713, 5795, 6611, 18496, 32292, 32469, 59656, 90825, 262419, 361275, 481899,1354828 und 6328548 Primzahlen gefunden.

Die zu den Cullen-Zahlen analogen Woodall-Zahlen, benannt nach H. J. Woo-dall, der sie 1917 untersuchte, C ′n = n · 2n − 1 sind etwas haufiger prim,namlich unterhalb von n = 6640000 fur n = 2, 3, 6, 30, 75, 81, 115,123, 249, 362, 384, 462, 512, 751, 882, 5312, 7755, 9531, 12379, 15822, 18885, 22971,23005, 98726, 143018, 151023, 667071, 1195203, 1268979, 2013992, 2367906 und3752948.

Ahnlich wie die verallgemeinerten Fermat-Zahlen hat man auch verallgemeinerteCullen-Zahlen n · bn + 1 und verallgemeinerte Woodall-Zahlen n · bn− 1 fur Basenb 6= 2 untersucht.

Bei der Suche nach allgemeinen Formeln, die stets Primzahlen liefern, wurde auchdie kuriose Formel p(n) = n2 − 79n + 1601 gefunden, die fur n = 0, . . . , 79 stetsPrimzahlen liefert, aber fur n = 80 dann p(80) = 1681 = 412. Daß man auf dieseeinfache Weise auch keinen Erfolg haben kann, zeigt der folgende Satz.

Satz 1.73 Es existiert kein Polynom f(x) = anxn + . . . + a1x + a0 ∈ Z[x] vom

Grad n ≥ 1, so daß f(m) ∈ P fur alle m ∈ N0 gilt.

1.6 Verteilung der Primzahlen und der Primzahlsatz 29

Beweis: Sei f(x) ein derartiges Polynom. Dann ist jedenfalls f(0) = a0 = p einePrimzahl. Fur jedes m ∈ N folgt daraus f(mp) = an(mp)n + . . . + a1(mp) + p =g(m) · p+ p = (g(m) + 1)p fur g(x) =

∑ni=1 aip

i−1xi. Damit f(mp) eine Primzahlist, muß also g(m) = 0 fur alle m ∈ N gelten. Dann ist aber g(x) das Nullpolynomund nicht wie f(x) vom Grad n ≥ 1. �

Bemerkung 1.74 Von W. H. Mills konnte 1947 aber folgende Aussage gezeigtwerden:

Es gibt ein α > 1 in R, so daß die Funktion f : N → Z mit f(n) = [α3n ] fur allen ∈ N nur Primzahlwerte annimmt.

Allerdings ist kein Verfahren zur Bestimmung von α bekannt!

Ein nur mit umfangreichen ([6], S. 58–90) analytischen Hilfsmitteln zu beweisen-des Resultat in ahnlicher Richtung ist von J. P. G. L. Dirichlet (1805 - 1859)gezeigt worden:

Sind a und b teilerfremde naturliche Zahlen, so gibt es stets unendlich viele Prim-zahlen der Form a · n+ b mit n ∈ N0.

Dagegen weiß man nicht, ob das quadratische Polynom f(n) = n2 + 1 unendlichviele Primzahlen liefert oder nicht.

Aufgabe 1.75 Zeigen Sie: Sind a und b nicht teilerfremd, so gibt es hochstenseine Primzahl der Form a · n+ b.

Aufgabe 1.76 Zeigen Sie durch eine geeignete Modifikation des Beweises vonEuklid:

Es gibt uendlich viele Primzahlen der Form p = 6n− 1.

Gilt der Beweis auch fur Primzahlen der Form p = 4n− 1?

1.6 Verteilung der Primzahlen und der Primzahlsatz

Die Unregelmaßigkeit des Wachstums der monotonen und stuckweise konstan-ten Primzahlverteilungsfunktion π(x) wird durch die beiden folgenden Aussagennaher beleuchtet.

Lemma 1.77 Es gibt beliebig große Lucken zwischen zwei aufeinander folgendenPrimzahlen, d. h. es gibt beliebig große Intervalle, auf denen π(x) konstant ist.

1.6 Verteilung der Primzahlen und der Primzahlsatz 30

Beweis: Fur n > 1 sind die aufeinander folgenden naturlichen Zahlen

n! + 2, n! + 3, . . . , n! + n

nacheinander teilbar durch 2, 3, . . . , n, also keine Primzahlen. �

Bemerkung 1.78 Tatsachlich findet man große Lucken aber nicht erst bei der-artig großen Zahlen. So gibt es etwa zwischen 1327 und 1361, zwischen 8467 und8501, zwischen 9551 und 9587 keine Primzahlen.

Lemma 1.79 Fur n > 2 liegt zwischen n und n! stets eine Primzahl.

Beweis: Jede Primzahl p ≤ n teilt n! und daher nicht n! − 1, da sie sonst auchn! − (n! − 1) = 1 teilen mußte. Der kleinste, nach Lemma 1.28 existierendePrimteiler p von n!− 1 erfullt daher n < p ≤ n!− 1 < n!. �

Bemerkung 1.80 Pafnuti Lwowitsch Tschebyscheff (1821 - 1894) konnte sogarzeigen, daß zwischen n und 2n− 2 fur n > 1 stets eine Primzahl liegt.

Die Aussage “zwischen n und 2n liegt stets eine Primzahl” war 1845 von J.Bertrand (1822 - 1900) fur n ≤ 6000000 uberpruft worden und hieß danach auchBertrandsches Postulat.

Eine noch offene Frage ist, ob es zwischen n2 und (n + 1)2 ebenfalls immer einePrimzahl gibt.

Bemerkung 1.81 Da von zwei aufeinander folgenden naturlichen Zahlen genaueine Zahl gerade ist und die andere ungerade, kann es außer im Fall p = 2 undp+ 1 = 3 keine weiteren unmittelbar benachbarten Primzahlen geben. Sind aberp und p+ 2 (ungerade) Primzahlen, so spricht man von Primzahlzwillingen. Hierspringt π(x) innerhalb eines Intervalls der Lange 2 zweimal um 1. Mit π2(x) wirddie Anzahl aller Primzahlzwillinge (p, p+ 2) mit p+ 2 ≤ x bezeichnet (vgl. 6.1).

Es besteht die durch viele Indizien gestutzte, aber bisher noch unbewiesene

Vermutung: Es gibt unendlich viele Primzahlzwillinge.

Man vermutet sogar, daß gilt

π2(x) ∼ x

log2(x)· 2

∏p∈P,p>2

(1− 1

(p− 1)2

).

1.6 Verteilung der Primzahlen und der Primzahlsatz 31

Aufgabe 1.82 Zeigen Sie, daß das unendliche Produkt

∏p∈P,p>2

(1− 1

(p− 1)2

)

konvergiert.

Wegen dieser Unregelmaßigkeiten ist man an einer moglichst guten Approxima-tion von π(x) durch “einfachere” Funktionen f(x) interessiert. Als Anregungfur solche Funktionen diene die folgende Tabelle, deren drei letzten Spalten zurUbung ausgefullt werden sollten. Es ist li(x) der Integrallogarithmus definiertdurch

li(x) =∫ x

2

dt

log(t).

Hier und im folgenden bedeutet log wie in der Zahlentheorie ublich, den naturli-chen Logarithmus zur Basis e.

x π(x) li(x) xlog(x)

π(x) · log(x)x

π(x)/li(x)

103 168 178104 1229 1246105 9592 9630106 78498 78628107 664579 664918

Diese numerischen Ergebnisse legen den folgenden Satz nahe, der sich (allerdingsmit erheblichem analytischem Aufwand) auch beweisen laßt.

Satz 1.83 Primzahlsatz

limx→∞

π(x)x

log(x)

= 1.

Unter einer Abschatzung des Restgliedes im Primzahlsatz versteht man dann dieAngabe der Großenordnung der Differenz π(x)− f(x) mit Hilfe der O-Notation.

Definition 1.84 Es seien f, g : R+ → C beliebige Funktionen. Existieren dannx0, c ∈ R+ mit

|f(x)| ≤ c · g(x)

fur alle x ≥ x0, so schreibt man f(x) = O(g(x)).

1.6 Verteilung der Primzahlen und der Primzahlsatz 32

Bemerkung 1.85 Bereits Gauss vermutete den Primzahlsatz in der Form

limx→∞

π(x)

li(x)= 1.

Wegen

li(x) =x

log(x)+O

(x

log2(x)

)sind beide Versionen gleichwertig, allerdings gestattet li(x) die bessere Restglied-abschatzung.

Der erste Beweis des Primzahlsatzes erfolgte 1896 durch Jacques-Salomon Ha-damard (1865 - 1963) und Charles Jean de la Vallee-Poussin (1866 - 1962) un-abhangig voneinander. Sie benutzten dabei die von Bernhard Riemann (1826 -1866) eingefuhrte Riemannsche Zetafunktion

ζ(s) =∞∑n=1

1

ns, s ∈ C.

Die bis heute unbewiesene, von Riemann 1859 formulierte Riemannsche Vermu-tung besteht in der Aussage, daß samtliche Nullstellen der Zetafunktion innerhalbdes Streifens 0 < Re(s) < 1 auf der kritischen Geraden Re(s) = 1

2liegen.

Aus der Riemannschen Vermutung wurde u. a. eine drastische Verscharfung furdie Abschatzung des Restgliedes im Primzahlsatz folgen:

π(x) = li(x) +O(√x log(x)).

Die beste bis heute bewiesene Version des Primzahlsatzes liefert dagegen:

π(x) = li(x) +O(x · exp

(−c log3/5(x) · log(log(x))−1/5

))fur eine geeignete Konstante c > 0.

Bereits 1852 konnte Tschebyscheff elementar zeigen, daß π(x) und xlog(x)

jedenfallsin derselben Großenordnung liegen. Er zeigte allerdings ein besseres Ergebnis alsim folgenden Satz, namlich

0.89n

log(n)≤ π(n) ≤ 1.11

n

log(n)

fur hinreichend große n.

1.6 Verteilung der Primzahlen und der Primzahlsatz 33

Satz 1.86 (Satz von Tschebyscheff) Fur alle naturlichen Zahlen n ≥ 4 gilt

1

4

n

log(n)≤ π(n) ≤ 6

n

log(n).

Beweis: Die linke Ungleichung in

2n <(

2nn

)=

(2n)!

(n!)2< 4n(38)

folgt aus Aufgabe 1.16, die rechte aus dem binomischen Satz (vgl. Aufgabe 1.17).Durch Logarithmieren erhalt man hieraus (die Logarithmusfunktion ist strengmonoton wachsend!)

n log(2) < log((2n)!)− 2 log(n!) < 2n log(2).(39)

Sei nunn! =

∏p≤n

pvp(n!)

die Primfaktorzerlegung von n!, also nach Logarithmieren

log(n!) =∑p≤n

vp(n!) log(p).

Nach Aufgabe 1.27 gilt

vp(n!) =∑m≥1

[n

pm

],(40)

wobei die Summe fur jedes p ∈ P nur von 1 bis[log(n)log(p)

]lauft. Hieraus folgt

log((2n)!)− 2 log(n!) =∑p≤2n

[ log(2n)log(p) ]∑m=1

([2n

pm

]− 2

[n

pm

])log(p).(41)

Wegen [2x]−2[x] = 0, falls x− [x] < 12, und [2x]−2[x] = 1, falls x− [x] ≥ 1

2, kann

man die innere Summe durch die Anzahl ihrer Glieder nach oben abschatzen underhalt:

n log(2) <∑p≤2n

[log(2n)

log(p)

]log(p) ≤ π(2n) log(2n).(42)

1.6 Verteilung der Primzahlen und der Primzahlsatz 34

Hieraus folgt wegen 12< log(2)

1

4

2n

log(2n)<n log(2)

log(2n)< π(2n),

also die linke Ungleichung des Satzes fur gerade naturliche Zahlen. Wegenn log(2)2n+1

> 14

fur n ≥ 2 folgt aber auch fur ungerade naturliche Zahlen

1

4

2n+ 1

log(2n+ 1)<

1

4

2n+ 1

log(2n)<n log(2)

log(2n)< π(2n) ≤ π(2n+ 1).

Die rechte Ungleichung erhalt man uber eine Abschatzung der Funktion

θ(x) =∑

p∈P, p≤xlog(p).

Da fur alle Primzahlen n < p < 2n gilt [2np

] − 2[np] = 1 − 0 = 1, erhalt man aus

(41)

θ(2n)− θ(n) =∑

n<p<2n

log(p) ≤ log((2n)!)− 2 log(n!) < 2n log(2).

Hieraus ergibt sich fur Zweierpotenzen

θ(2k+1)− θ(2k) < 2k+1 log(2).

Mit θ(1) = 0 folgt dann durch Summation uber k

θ(2k+1) < 2k+2 log(2).

Betrachte nun naturliche Zahlen zwischen zwei Zweierpotenzen, also 2k ≤ n <2k+1, und ein beliebiges y < n. Dann gilt

(π(n)− π(y)) log(y) =∑

y<p≤nlog(y)

≤∑

y<p≤nlog(p)

≤ θ(n) ≤ θ(2k+1) ≤ 2k+2 log(2) ≤ 4n log(2).

Wahlt man y = n2/3, also log(y) = 23

log(n), so erhalt man wegen π(y) ≤ y = n2/3

die Abschatzung

π(n) ≤ n2/3 +3

2

4n log(2)

log(n)=

n

log(n)

(log(n)

n1/3+ 6 log(2)

).

1.6 Verteilung der Primzahlen und der Primzahlsatz 35

Da nun die Funktion f(x) = log(x)

x1/3bei x = e3 ihr Maximum annimmt, gilt

log(n)

n1/3+ 6 log(2) <

3

e+ 6 log(2) < 6

und damit auch die rechte Ungleichung des Satzes. �

Fur das oben schon erwahnte RSA-Verfahren benutzt man zufallig gewahltePrimzahlen p und q mit ublicherweise 100 Dezimalstellen. Man mache sich an-hand des Satzes von Tschebyscheff klar, daß es “hinreichend viele” verschiedenePrimzahlen dieser Art gibt.

2 Ganze Zahlen und der euklidische Algorithmus 36

2 Ganze Zahlen und der euklidische Algorith-

mus

2.1 Die ganzen Zahlen

Obwohl wir das Rechnen im Ring der ganzen Zahlen (Z,+, ·) als bekannt voraus-setzen wollen, sei hier noch einmal kurz die Konstruktion dieses Ringes aus demHalbring (N0,+, ·) der naturlichen Zahlen angegeben. Fur Paare (a, b), (c, d) ∈Z = N0 × N0 werde die Relation ∼ definiert durch

(a, b) ∼ (c, d)⇐⇒ a+ d = b+ c.(43)

Aufgabe 2.1 Zeigen Sie, daß ∼ eine Aquivalenzrelation auf Z ist, die außerdem

(a, b) ∼ (c, d) =⇒ (a+ x, b+ y) ∼ (c+ x, d+ y)(44)

fur alle (a, b), (c, d), (x, y) ∈ Z erfullt.

Auf der Menge Z = Z/∼ = {[a, b] | (a, b) ∈ Z} aller Aquivalenzklassen [a, b] ={(c, d) ∈ Z | (a, b) ∼ (c, d)} werden eine Addition gemaß

[a, b] + [c, d] = [a+ c, b+ d](45)

und eine Multiplikation gemaß

[a, b] · [c, d] = [a · c+ b · d, a · d+ b · c](46)

erklart.

Aufgabe 2.2 Zeigen Sie, daß (Z,+, ·) ein kommutativer und nullteilerfreier Ringmit Einselement [1, 0] ist. Das Nullelement ist [0, 0], das additiv Inverse zu [a, b]ist [b, a].

Daher gilt [a, b] = [a, 0] + [0, b] = [a, 0]− [b, 0] fur alle [a, b] ∈ Z. Identifiziert mannun [a, 0] ∈ Z mit a ∈ N0, so gelangt man zu der ublichen (dezimalen) Notationder ganzen Zahlen Z = {. . . ,−1, 0, 1, 2, . . .}.

2.2 Der Euklidische Algorithmus 37

Auch die Ordnungsrelation ≤ kann von N0 auf Z fortgesetzt werden durch

a ≤ b⇐⇒ a+ n = b fur ein n ∈ N0.(47)

Aufgabe 2.3 Zeigen Sie, daß ≤ eine lineare Ordnungsrelation auf Z ist, fur diedie Addition monoton ist. Bezuglich der Multiplikation gilt a ≤ b =⇒ a · c ≤ b · c,falls 0 ≤ c.

Schließlich definiert man noch den Betrag einer ganzen Zahl a durch |a| = a, falls0 ≤ a, und |a| = −a, sonst.

2.2 Der Euklidische Algorithmus

In diesem Kapitel soll hauptsachlich die Teilbarkeitsrelation auf dem Ring Z derganzen Zahlen untersucht werden. Sie wird vollkommen analog zu der Teilbarkeitfur naturliche Zahlen (vgl. Definition 1.22) erklart und setzt diese offensichtlichfort. Sie hat aber etwas andere Eigenschaften, wie das folgende Lemma zeigt.

Definition 2.4 Fur Elemente a, b ∈ Z wird die Teilbarkeit | definiert durch

a | b⇐⇒ a · x = b fur ein x ∈ Z.(48)

Gilt a | b und b | a, so heißen a und b assoziiert zueinander.

Lemma 2.5 a) Die Teilbarkeitsrelation | ist reflexiv und transitiv auf Z. Sind aund b aus Z assoziiert zueinander, so gilt a = ±b.

b) a | b⇐⇒ −a | b⇐⇒ a | −b fur alle a, b ∈ Z.

c) a | 0 und 1 | a fur alle a ∈ Z.

d) d | a und d | b =⇒ d | (xa+ yb) fur alle d, a, b, x, y ∈ Z.

e) Aus d | a und a 6= 0 folgt | d |≤| a |. Jede von 0 verschiedene ganze Zahl hatalso nur endlich viele verschiedene Teiler.

Beweis: Analog zum Beweis von Lemma 1.23. �

2.2 Der Euklidische Algorithmus 38

Definition 2.6 Es sei A eine nichtleere Teilmenge von Z. Eine ganze Zahl d heißtein großter gemeinsamer Teiler von A, geschrieben: d = ggT (A), wenn die beidenfolgenden Bedingungen erfullt sind.

(ggT1) d ist gemeinsamer Teiler von allen a ∈ A, d. h. d | a fur alle a ∈ A.

(ggT2) Ist t gemeinsamer Teiler von allen a ∈ A, so gilt t | d.

Bemerkung 2.7 a) Stets sind 1 und -1 gemeinsame Teiler von A.

b) Fur A = {0} ist 0 gemeinsamer Teiler von A, woraus sich mit (ggT2) dannauch 0 = ggT (0) ergibt.

c) Existiert ein a 6= 0 in A, so ist 0 niemals gemeinsamer Teiler von A. DerggT (A) ist dann unter den endlich vielen Teilern von a zu suchen.

d) Gilt d = ggT (A), so ist jeder andere großte gemeinsame Teiler von A assoziiertzu d, der ggT (A) ist also nur bis auf das Vorzeichen eindeutig bestimmt.

Satz 2.8 (Division mit Rest) Zu a, b ∈ Z, b 6= 0 existieren eindeutig bestimmteganze Zahlen q und r mit 0 ≤ r < |b| und a = qb+ r.

Beweis: Wegen b 6= 0 ist 0 < |b| und die ganzen Zahlen lassen sich in disjunktenach rechts halboffene Intervalle der Lange |b| zerlegen. In genau einem dieserIntervalle liegt a. Es gibt also eine eindeutig bestimmte ganze Zahl q mit a ∈[qb, qb+ |b|). Dann gilt fur r = a− qb aber 0 ≤ r < |b|. �

Der folgende Satz sichert nicht nur die Existenz des ggT (A) fur jede nichtleereendliche Teilmenge A von Z, er erlaubt auch eine explizite Berechnung. Er wurde,fur naturliche Zahlen a, b 6= 0, bereits von Euklid in seinen “Elementen” bewiesen.

Satz 2.9 (Euklidischer Algorithmus) Es seien a, b ∈ Z und b 6= 0. Fuhrtman iteriert Divisionen mit Rest gemaß dem folgenden Schema aus, so brichtdas Verfahren nach endlich vielen Schritten ab, weil die letzte Division aufgeht.Der letzte Rest rn 6= 0 ist der großte gemeinsame Teiler von a und b.

a = q1b+ r1

b = q2r1 + r2

r1 = q3r2 + r3

· · ·rn−2 = qnrn−1 + rn

rn−1 = qn+1rn

2.2 Der Euklidische Algorithmus 39

Beweis: Fur die Divisionsreste gilt |b| > r1 > r2 > . . . > rn ≥ 0, das Verfahrenmuß also nach spatestens |b| Schritten abbrechen. Aus der letzten Gleichung liestman rn | rn−1 (und wegen rn < rn−1 auch qn+1 > 1) ab, dann aus der vorletztenGleichung rn | rn−2 usw. Aus der zweiten Gleichung ergibt sich schließlich rn | bund aus der ersten rn | a. Also ist rn gemeinsamer Teiler von a und b.

Lost man die ersten n Gleichungen nach den jeweiligen Divisionsresten auf, soerhalt man

r1 = a− q1br2 = b− q2r1r3 = r1 − q3r2· · ·

rn = rn−2 − qnrn−1

Ist nun t ein gemeinsamer Teiler von a und b, so folgt aus der ersten Gleichungt | r1, dann aus der zweiten t | r2 usw. Aus der letzten Gleichung erhalt manschließlich t | rn. Dies zeigt rn = ggT (a, b).

Weiterhin liest man aus der ersten Gleichung ab, daß x1, y1 ∈ Z existieren mitr1 = x1a+y1b. Setzt man dies in die zweite Gleichung ein, so erhalt man x2, y2 ∈ Zmit r2 = x2a + y2b. So fortfahrend gelangt man schließlich zu x, y ∈ Z mitrn = xa+yb. Damit ist auch die nachste Folgerung bewiesen, die auch als Lemmavon Bezout bekannt ist (Etienne Bezout, 1730 - 1783). �

Folgerung 2.10 Fur a, b ∈ Z mit d = ggT (a, b) existieren x, y ∈ Z mit d =xa+ yb. Diese konnen mit dem Euklidischen Algorithmus bestimmt werden.

Aufgabe 2.11 Zeigen Sie, daß fur die Divisionsreste im Euklidischen Algorith-mus gilt rk+2 <

12rk fur k = 1, . . . , n − 2. Es gibt daher hochstens 2 · log2(a)

Divisionen.

Die folgende Realisierung des Euklidischen Algorithmus benotigt nur 10 Spei-cherplatze.

Algorithmus 2.12 Euklidischer Algorithmus

Eingabe: ganze Zahlen a, b

Ausgabe: d = ggT (a, b), x, y ∈ Z mit d = xa+ yb

2.2 Der Euklidische Algorithmus 40

z:= a; z1:=b; x:=1; x1:=0; y:=0; y1:=1;

while z1 ungleich 0 do

w:= [z/z1]; z2:= z-w*z1;

x2 := x - w*x1; y2 := y - w*y1;

z := z1; z1:=z2; x:=x1; x1:=x2; y:= y1; y1:= y2;

od

d:=z;

d,x,y, stop

Satz 2.13 (G. Lame, 1845) Es seien n, a, b ∈ N und n > 3.

a) Fur a = φn und b = φn−1 benotigt der Euklidische Algorithmus genau n − 2Divisionen mit Rest.

b) Gilt b < a < φn, so benotigt der Euklidische Algorithmus weniger als n − 2Divisionen mit Rest.

Beweis: Wegen φk = φk−1 + φk−2 fur k = n, n − 1, . . . , 4 sind dies genau dieDivisionen mit Rest, die im Euklidischen Algorithmus fur a = φn und b = φn−1durchgefuhrt werden. Es ist jeweils q = 1 und r = φk−2 < φk−1 eindeutig be-stimmt. Dies sind also n − 3 Divisionen. Mit φ3 = 2φ2 terminiert dann derEuklidische Algorithmus nach genau n− 2 Divisionen mit Rest.

b) Betrachte b < a aus N, so daß der Euklidische Algorithmus m ≥ n − 2 Di-visionen mit Rest benotigt. Dann ist a ≥ φn zu zeigen. Seien a0 = a, a1 = bund ai = qi+1ai+1 + ai+2 fur i = 0, 1, . . . ,m − 1 die dabei berechneten Divi-sionen. Es ist insbesondere am+1 = 0 < am < am−1 < . . . < a1 = b, alsoqi+1 ≥ 1 fur alle i und qm > 1, da sonst wegen am−1 = am die Division be-reits mit am−2 = qm−1am−1 + am = (qm−1 + 1)am−1 nach m − 1 Schritten be-endet gewesen ware. Im Fall m > n − 2 gilt an−2 > am ≥ 1 = φ2 und wegenan−1 ≥ am ≥ 1 folgt auch an−3 = qn−2an−2 + an−1 ≥ 1 + 1 = φ3. Im Fallm = n − 2, also m + 1 = n − 1 gilt auch noch an−2 = am ≥ 1 = φ2 undmit qm = qn−2 ≥ 2 folgt ebenfalls an−3 = qn−2an−2 + an−1 ≥ 2 = φ3. Seii ∈ {2, . . . , n − 1} und an−j ≥ φj fur j = 2, . . . , i bereits gezeigt. Dann folgtan−i−1 = qn−ian−i+an−i+1 ≥ φi+φi−1 = φi+1. Insgesamt folgt damit a = a0 ≥ φn.�

Aufgabe 2.14 Es sei b > 1 eine naturliche Zahl. Zeigen Sie, daß fur jede naturli-che Zahl a > 0 ein eindeutig bestimmtes n ∈ N0 und eindeutig bestimmte Zahlenai ∈ {0, . . . , b− 1} fur i = 0, . . . , n und an 6= 0 existieren, so daß

a = anbn + an−1b

n−1 + . . .+ a1b+ a0(49)

2.3 Die Restklassenringe 41

gilt. Man nennt (anan−1 . . . a1a0)b auch die Darstellung von a zur Basis b undlaßt die Klammern sowie den Index b oft fort. Speziell fur b = 10 ergibt sich dieDezimaldarstellung und fur b = 2 die Binardarstellung.

Schreibt man in (49) auch die Exponenten n, n−1, . . . in der Form (49) und dannweiter auch die darin vorkommenden Exponenten usw., so gelangt man schließlichzur iterierten Darstellung von a zur Basis b.

Definition 2.15 Es sei b > 1 eine naturliche Zahl. Die Funktion ab : N → Nwerde wie folgt erklart. ab(n) entstehe aus der iterierten Darstellung von n zurBasis b dadurch, daß in dieser Darstellung uberall b durch b + 1 ersetzt wird.Insbesondere ist ab(n) = n fur alle n < b.

Die Goodstein-Folge gb(n) zum Keim n (Reuben Goodstein, 1912 - 1985) istrekursiv definiert durch g1(n) = n und gb(n) = ab(gb−1(n))− 1 fur b > 1.

Beispiel 2.16 Die Zahl n = 42 besitzt die Binardarstellung 42 = 25 + 23 + 2und wegen 5 = 22 + 1 und 3 = 2 + 1 daher die iterierte Binardarstellung 42 =222+1 + 22+1 + 2. Daher ist a2(42) = 333+1 + 33+1 + 3 und somit g2(42) = 333+1 +33+1+3−1 = 328+34+2. Dies ist eine Zahl mit 14 Dezimalstellen. Hieraus ergibtsich g3(42) = 444+1+44+1+2−1, eine Zahl mit 155 Dezimalstellen. Das Folgegliedg4(42) = 555+1 + 55+1 + 1− 1 = 53126 + 56 hat bereits 2185 Dezimalstellen.

Aufgabe 2.17 Berechnen Sie die Goodstein-Folgen zum Keim n = 2 und n = 3.Stellen Sie eine Vermutung auf.

2.3 Die Restklassenringe

Definition 2.18 Fur m ∈ N0 werde die Kongruenz modulo m definiert durch

a ≡ b mod m⇐⇒ m | (a− b).(50)

Aufgabe 2.19 Zeigen Sie, daß die Kongruenz modulo m stets eine Kongruenz-relation auf dem Ring (Z,+, ·) ist.

Fur m 6= 0 sind zwei ganze Zahlen a und b genau dann kongruent modulo m,wenn sie bei Division durch m denselben Rest liefern.

2.3 Die Restklassenringe 42

Aufgabe 2.20 Fur die naturlichen Zahlen a, b ∈ N mit a > 1 gelte a | b. Danngilt auch die Aquivalenz

(a− 1) | (b− 1)⇐⇒ (a− 1) | ( ba− 1).

Lemma 2.21 Es sei m ∈ N0. Auf der Menge Z/mZ = {[a]m | a ∈ Z} derRestklassen [a]m = {b ∈ Z | a ≡ b mod m} werde eine Addition gemaß

[a]m + [b]m = [a+ b]m(51)

und eine Multiplikation gemaß

[a]m · [b]m = [a · b]m(52)

definiert. Dann ist (Z/mZ,+, ·) ein kommutativer Ring mit dem Nullelement [0]mund Einselement [1]m.

Beweis: Aus Aufgabe 2.19 folgt, daß die Addition und die Multiplikation un-abhangig von der Wahl der Reprasentanten der Restklassen sind. Dann ubertra-gen sich alle behaupteten Eigenschaften von dem Ring (Z,+, ·) auf (Z/mZ,+, ·).�

Bemerkung 2.22 Fur m = 1 und jedes a ∈ Z gilt [a]1 = Z, d. h. (Z/1Z,+, ·) istder Nullring, der nur aus einem Element besteht. Alle anderen Restklassenringesind mindestens zweielementig und in ihnen gilt [0]m 6= [1]m.

Fur m = 0 folgt wegen der Nullteilerfreiheit von (Z,+, ·) bereits [a]0 = {a} furalle a ∈ Z, d. h. der Ring (Z/0Z,+, ·) ist isomorph zu (Z,+, ·).

Fur alle m > 1 ist Z/mZ = {[0]m, [1]m, . . . , [m − 1]m} und man nennt0, 1, . . . ,m− 1 das kleinste nichtnegative Restsystem modulo m. Dagegen sprichtman bei −m−1

2,−m−3

2, . . . ,−2,−1, 0, 1, 2, . . . , m−3

2, m−1

2bei ungeradem m bzw.

−m2,−m−2

2, . . . ,−2,−1, 0, 1, 2, . . . , m−2

2, m

2bei geradem m vom absolut kleinsten

Restsystem.

Definition 2.23 Es sei m ∈ N. Die Gruppe der Einheiten in dem Monoid(Z/mZ, ·, [1]m) heißt die Gruppe der primen Restklassen oder kurz die primeRestklassengruppe modulo m. Sie wird mit (Z/mZ)∗ bezeichnet und ϕ(m) seidie Anzahl ihrer Elemente. Dann heißt ϕ : N→ N die Eulersche ϕ-Funktion.

2.3 Die Restklassenringe 43

Satz 2.24 Es sei m ∈ N. Fur a ∈ Z liegt [a]m genau dann in (Z/mZ)∗, wennggT (a,m) = 1 gilt.

Beweis: Gilt ggT (a,m) = 1, so existieren x, y ∈ Z mit xa + ym = 1, woraussofort [x]m[a]m = [1]m, also die Invertierbarkeit von [a]m folgt. Umgekehrt folgtaus [xa]m = [x]m[a]m = [1]m sofort m | (xa− 1), also xa− 1 = ym fur ein y ∈ Z.Also gilt xa − ym = 1 und jeder gemeinsame Teiler von a und m muß 1 teilen,d. h. a und m sind relativ prim. �

Folgerung 2.25 a) Es ist ϕ(n) die Anzahl der zu n teilerfremden Zahlen k mit1 ≤ k < n. Insbesondere gilt ϕ(p) = p− 1 fur p ∈ P.

b) Genau dann gilt (Z/mZ)∗ = Z/mZ \ {[0]m} und damit ist (Z/mZ,+, ·) dannein endlicher Korper Fm, wenn m eine Primzahl ist.

Beweis: a) Klar.

b) m ist genau dann eine Primzahl, wenn jede naturliche Zahl 1 ≤ k < mteilerfremd zu m ist, wenn also jede von [0]m verschiedene Restklasse invertierbarist. �

Folgerung 2.26 Fur a, n ∈ N, a > 1 ist a im Restklassenring R = Z/(an − 1)Zinvertierbar und hat in der primen Restklassengruppe R∗ = (Z/(an − 1)Z)∗ dieOrdnung n. Weierhin gilt fur alle m ∈ N dann n | m ⇐⇒ an − 1 | am − 1.

Beweis: Wegen an − 1 = 0 im Restklassenring R gilt an = 1, d. h. a liegt in derGruppe R∗. Weiterhin wurde ak = 1 fur ein k ≤ n zu ak − 1 = 0 und daher zuan − 1 | ak − 1 fuhren, was wegen a > 1 nur fur k = n moglich ist. Daher ist ndie Ordnung von a in R∗.

Aus an − 1 | am − 1 folgt aber am = 1 in R∗ und daher n | m. Die Umkehrungwurde schon in Lemma 1.55 gezeigt. �

Aufgabe 2.27 Zeigen Sie, daß fur jede Primzahl p und k = 1, . . . , p− 1 gilt(pk

)≡ 0 mod p.

Hieraus folgt dann weiter fur alle a, b ∈ Z/pZ

(a+ b)p = ap + bp.

2.3 Die Restklassenringe 44

Folgerung 2.28 (Satz von Wilson, 1741 - 1793) Die naturliche Zahl n > 1ist genau dann prim, wenn (n− 1)! ≡ −1 mod n gilt.

Beweis: Der Satz gilt fur 1 < n < 5, wie man leicht nachpruft. Sei also n ≥ 5und n prim, also insbesondere ungerade. Die n − 3 Elemente 2 ≤ a ≤ n − 2 desKorpers Fn konnen dann in Paaren (a, a−1) mit a 6= a−1 zusammengefaßt werden,denn a = a−1 ⇐⇒ a2 = 1 ⇐⇒ a2 − 1 = 0 ist in dem Korper Fn nur fur a = 1und a = −1 = n − 1 moglich. Es folgt (n − 2)! =

∏n−2k=2 k ≡ 1 mod n, woraus

(n− 1)! ≡ n− 1 ≡ −1 mod n folgt.

Ist n = ab mit 1 < a, b < n zusammengesetzt, so gilt naturlich a | (n− 1)!. Warenun auch noch n ein Teiler von (n− 1)! + 1, so ware a als Teiler von n ebenfallsein Teiler von (n− 1)! + 1. Dies ist aber nur fur a = 1 moglich. �

Folgerung 2.29 Seien m ∈ N und a, c ∈ Z. Die lineare Kongruenz

ax ≡ c mod m(53)

hat genau dann eine Losung x ∈ Z, wenn d = ggT (a,m) | c gilt. In diesem Fallist die Kongruenz gleichwertig zu

a

dx ≡ c

dmod

m

d(54)

und deren Losung [x] ist eindeutig bestimmt. Also sind

[x]m, [x+m

d]m, . . . , [x+ (d− 1)

m

d]m

alle Losungen modulo m.

Beweis: Die Bedingungen d | m und d | a sowie ax ≡ c mod m⇐⇒ m | (ax− c)zeigen, daß die Kongruenz (53) nur dann eine Losung haben kann, wenn d | cgilt. In diesem Fall ist die Kongruenz also aquivalent zu m

d| (a

dx − c

d), also zu

(54). Diese Kongruenz hat wegen der Teilerfremdheit von ad

und md

genau eineLosung [x] in der primen Restklassengruppe modulo m

d. Diese Restklasse spaltet

sich modulo m genau zu den angegebenen Losungen auf. �

Satz 2.30 (Chinesischer Restsatz) Seien n ∈ N und m1, . . .mn ∈ N paarweiseteilerfremd. Dann gibt es zu a1, . . . an ∈ Z ein x ∈ Z, das alle Kongruenzen

x ≡ a1 mod m1, . . . , x ≡ an mod mn

erfullt. Dieses x ist modulo m1 · · ·mn eindeutig bestimmt und mit x ist auch jederReprasentant von [x]m1···mn eine Losung.

2.3 Die Restklassenringe 45

Beweis: Eindeutigkeit Sind x, y ∈ Z Losungen der Kongruenzen, so folgt mi |(x−y) fur i = 1, . . . , n. Da diemi paarweise teilerfremd sind, liefert Folgerung 1.33m1 · · ·mn | (x− y), also die behauptete Eindeutigkeit.

Existenz Sei M = m1 · · ·mn und Mi = M/mi fur i = 1, . . . , n. WegenggT (Mi,mi) = 1 kann mit dem Euklidischen Algorithmus ein Ni ∈ Z bestimmtwerden mit MiNi ≡ 1 mod mi. Sei x =

∑ni=1 aiMiNi. Dann gilt mi | ajMjNj fur

i, j = 1, . . . , n und i 6= j, also x ≡ aiMiNi ≡ ai mod mi. �

Beispiel 2.31 Kurt Godel (1906 - 1978) definierte im Jahr 1931 die folgendeGodel-Funktion g : N0

3 → N0 durch

g(a, b, c) = a mod (1 + b · (c+ 1))

fur alle a, b, c ∈ N0. Sie hat die folgende Eigenschaft:

Zu a1, . . . , an ∈ N0, n ≥ 2 existieren stets Zahlen x, y ∈ N0 mit ai = g(x, y, i) furi = 1, . . . , n.

Zum Beweis zeigt man zunachst, daß fur y = (n!)` ≥ max{a1, . . . , an} die Zahlen1 + y(i + 1) fur i = 1, . . . , n paarweise teilerfremd sind. Gabe es namlich einePrimzahl p, die sowohl 1 + y(i + 1) als auch 1 + y(i + k + 1) fur ein k mit1 ≤ k ≤ n − 1 teilt, so ware p auch ein Teiler der Differenz y · k. Ware aber pein Teiler von y, dann auch von y(i + 1) und gleichzeitig von 1 + y(i + 1), wasunmoglich ist. Ware andererseits p ein Teiler von k ≤ n − 1, dann auch vony = (n!)`, was, wie schon gezeigt, unmoglich ist.

Nach dem Chinesischen Restsatz gibt es dann eine Zahl x ∈ N0 mit der gewunsch-ten Eigenschaft.

Folgerung 2.32 Seien n ∈ N und m1, . . . ,mn ∈ N paarweise teilerfremd. DieAbbildung f([x]m1···mn) = ([x]m1 , . . . , [x]mn) vermittelt Bijektionen

f : Z/m1 · · ·mnZ→ Z/m1Z× . . .× Z/mnZ,

f : (Z/m1 · · ·mnZ)∗ → (Z/m1Z)∗ × . . .× (Z/mnZ)∗.

Satz 2.33 a) Die Eulersche ϕ-Funktion ist multiplikativ.

b) Fur Primzahlpotenzen pk gilt ϕ(pk) = pk−1(p− 1) = pk(1− 1p).

2.3 Die Restklassenringe 46

c) Fur beliebiges n ∈ N gilt

ϕ(n) = n∏

p∈P, p|n

(1− 1

p

).(55)

d) Fur beliebiges n ∈ N gilt

∑d|nϕ(d) = n.(56)

Beweis: a) Dies folgt unmittelbar aus der Definition der ϕ-Funktion und derzweiten Formel aus Folgerung 2.32.

b) Zwischen 1 und pk sind alle Zahlen teilerfremd zu pk außer den Vielfachen vonp. Dies sind aber genau pk/p = pk−1 Stuck.

c) Man wende a) und b) auf die Primfaktorzerlegung von n an.

d) Sei f(n) =∑d|n ϕ(d). Dann ist also f(n) = n zu zeigen. Klar ist f(1) =

ϕ(1) = 1. Seien m,n ∈ N teilerfremd. Dann existieren nach Folgerung 1.34zu jedem Teiler d | nm eindeutig bestimmte Teiler d1 | n und d2 | m mitd = d1d2. Wegen ggT (n,m) = 1 gilt auch ggT (d1, d2) = 1 und daher nach a)ϕ(d) = ϕ(d1)ϕ(d2). Nun folgt f(nm) =

∑d|nm ϕ(d) =

∑d1|n

∑d2|m ϕ(d1)ϕ(d2) =(∑

d1|n ϕ(d1)) (∑

d2|n ϕ(d2))

= f(n)f(m). Also ist f multiplikativ. Es reicht daher,

f(pk) = pk fur Primzahlpotenzen pk zu zeigen. Da die Teiler von pk aber gerade diePotenzen pj fur j = 0, . . . , k sind, gilt f(pk) =

∑kj=0 ϕ(pj) = 1+

∑kj=1(p

j−pj−1) =pk. �

Aufgabe 2.34 Zeigen Sie, daß fur naturliche Zahlen n = p · q mit genau zweiPrimfaktoren p, q ∈ P die Kenntnis von ϕ(n) gleichwertig mit der Kenntnis vonp und q ist.

Aufgabe 2.35 a) Geben Sie eine streng monoton wachsende Folge (nk)k∈N anmit

limk→∞

ϕ(nk)

nk= 1.

b) Geben Sie eine streng monoton wachsende Folge (nk)k∈N an mit

limk→∞

ϕ(nk)

nk= 0.

Aufgabe 2.36 Beweisen Sie, daß fur m,n ∈ N gilt

ϕ(mn)ϕ(ggT (m,n)) = ϕ(m)ϕ(n)ggT (m,n).

2.4 Konsequenzen fur das Faktorisierungsproblem 47

2.4 Konsequenzen fur das Faktorisierungsproblem

Lemma 2.37 Seien a, b, c,m ∈ N mit ggT (b,m) = 1 und d = ggT (a, c).

a) Aus ba ≡ 1 mod m und bc ≡ 1 mod m folgt dann bd ≡ 1 mod m.

b) Sei m > 2. Aus ba ≡ −1 mod m und bc ≡ ±1 mod m folgt dann bd ≡ −1 mod mund a/d ist ungerade.

Beweis: a) Es sei d = xa+yc die mit dem Euklidischen Algorithmus berechenbareDarstellung von d = ggT (a, c). Wegen ggT (b,m) = 1 liegt [b]m in der primenRestklassengruppe modulo m. Dort gilt [bd] = [bxa+yc] = [ba]x · [bc]y = [1]x · [1]y =[1].

b) Der Beweis verlauft analog zum Beweis von a) bis zu [bd] = [ba]x · [bc]y =[−1]x · [±1]y = [±1]. Wegen [bd]a/d = [ba] = [−1] kann, da m > 2 ist, nicht[bd] = [1] gelten und a/d muß ungerade sein. �

Lemma 2.38 (Legendre, 1830) Seien b, n ∈ N und p ∈ P.

a) Falls p ein Teiler von bn − 1 ist, so gilt entweder (i) p teilt schon bd − 1 fureinen echten Teiler d von n oder (ii) p ≡ 1 mod n.

Sind p und n beide ungerade, so gilt im Fall (ii) sogar p ≡ 1 mod 2n.

b) Falls p > 2 ein Teiler von bn+1 ist, so gilt entweder (i) p teilt schon bd+1 fureinen echten Teiler d von n, fur den n/d ungerade ist, oder (ii) p ≡ 1 mod 2n.

Beweis: a) Es gilt bn ≡ 1 mod p, also insbesondere ggT (b, p) = 1, und nachSatz 2.49 daher auch bp−1 ≡ 1 mod p. Aus Lemma 2.37 a) folgt bd ≡ 1 mod pfur d = ggT (n, p − 1). Im Fall d < n folgt die Behauptung (i), im Fall n = d =ggT (n, p− 1) folgt n | p− 1, also (ii).

Sind im Fall (ii) p und n ungerade, so folgt aus n | p − 1 sofort 2n | p − 1, dap− 1 ja gerade ist.

b) Man wende Lemma 2.37 b) fur a = n und c = (p−1)/2 an, wobei man beachte,daß aus x2 ≡ 1 mod p schon x ≡ ±1 mod p folgt. Das Polynom f(x) = x2 − 1 ∈Fp[x] kann namlich nach Satz 5.9 nur die Nullstellen x = 1 und x = −1 haben. �

Folgerung 2.39 Es sei p ein Primteiler der Fermat-Zahl Fn = 22n + 1, n > 1.Dann gilt p = k · 2n+2 + 1 fur ein k ∈ N.

2.4 Konsequenzen fur das Faktorisierungsproblem 48

Beweis: Sei p (ungerader) Primfaktor von Fn = 2t + 1 mit t = 2n und n > 1.In Lemma 2.38 b) kann (i) nicht eintreten, da fur jeden echten Teiler d | t = 2n

der Quotient t/n niemals ungerade sein kann. Also gilt p ≡ 1 mod 2t und daherp ≡ 1 mod 2n+1. Hieraus folgt wegen n > 1 noch p ≡ 1 mod 8 und wegen22n ≡ −1 mod p ist ordp(2) = 2n+1.

Nun zeigt Satz 2.82, daß 2 ein quadratischer Rest modulo p ist. Also ist ordp(2) =2n+1 ein Teiler von p−1

2. Es folgt p− 1 = k · 2n+2. �

Bemerkung 2.40 Bei der Faktorisierung von Fermat-Zahlen benotigt man da-her Kenntnisse uber Primzahlen dieser Form (vgl. 6.12). So findet man leichtden Primteiler p = 5 · 27 + 1 = 641 von F5 = 225 + 1. Auch fur einige große-re Werte von n hat man schnell Erfolg: p = 1071 · 28 + 1 = 274177 teilt F6,p = 1188 · 211 + 1 = 2424833 teilt F9, p = 11131 · 212 + 1 = 45592577 teiltF10, p = 39 · 213 + 1 = 319489 und q = 119 · 213 + 1 = 974849 teilen F11,p = 7 · 214 + 1 = 114689 teilt F12. Allerdings hat beispielsweise F11 auch einenPrimfaktor mit 564 Dezimalstellen, der auf diese Weise nur schwer zu finden seindurfte.

Beispiel 2.41 a) Um die Mersenne-Zahl 211 − 1 = 2047 zu faktorisieren geltealso p | 211 − 1 fur eine ungerade Primzahl p. Da Fall (i) nicht eintreten kann,folgt aus (ii) p ≡ 1 mod 22. Wegen [

√2047] = 45 kommt nur p = 23 in Frage.

Mit 2047/23 = 89 ist daher die Faktorisierung 2047 = 23 · 89 gefunden.

b) Die entsprechende Uberlegung fur 213 − 1 = 8191 zeigt, daß Primfaktorenp ≡ 1 mod 26 unterhalb von [

√8191] = 90 zu uberprufen sind. Dies sind p = 53

und p = 79, die beide keine Teiler von 8191 sind. Daher ist M13 = 8191 eineMersennesche Primzahl. Statt der 23 ungeraden Primzahlen unterhalb von 90sind also nur 2 zu testen.

c) Beim entsprechenden Test fur 217 − 1 = 131071 sind die Primzahlen p ≡1 mod 34 unterhalb 362 zu prufen. Dies sind p = 103, 137, 239, 307. Da sie keineTeiler sind, ist auch M17 = 131071 eine Mersennesche Primzahl.

d) Beim entsprechenden Test fur 219 − 1 = 524287 sind die Primzahlen p ≡1 mod 38 unterhalb 724 zu prufen. Dies sind p = 191, 229, 419, 457, 571, 647. Dasie keine Teiler sind, ist auch M19 = 524287 eine Mersennesche Primzahl.

e) Beim entsprechenden Test fur 223 − 1 = 8388607 sind die Primzahlen p ≡1 mod 46 unterhalb 2896 zu prufen. Schon bei p = 47 hat man einen Teilergefunden. Also ist M23 = 8388607 = 47 · 178481 keine Mersennesche Primzahl.

f) Beim entsprechenden Test fur 229 − 1 = 536870911 sind die Primzahlen p ≡1 mod 58 unterhalb 23170 zu prufen. Dies sind p = 59, 233, . . .. Mit p = 233

2.4 Konsequenzen fur das Faktorisierungsproblem 49

hat man einen Teiler gefunden. Also ist M29 = 536870911 = 233 · 2304167 =233 · 1103 · 2089 keine Mersennesche Primzahl.

Beispiel 2.42 Zur Faktorisierung von 235 − 1 = 34359738367 werden zunachstdie Primfaktoren p von 2d − 1 fur die echten Teiler d = 1, 5, 7 von 35 untersucht.Dies sind p = 31 fur d = 5 und p = 127 fur d = 7. Beides sind Primfaktorenund es ist (235 − 1)/(31 · 127) = 8727391. Fur alle weiteren Primfaktoren p mußnun Fall (ii) eintreten, d. h. p ≡ 1 mod 70 gelten. Schon fur p = 71 erhalt man8727391/71 = 122921. Wegen [

√122921] = 350 bleiben jetzt noch p = 71, 211, 281

zu testen. Da dies keine Teiler mehr sind, ist 122921 prim und 235 − 1 = 31 · 71 ·127 · 122921 die gesuchte Faktorisierung.

Aufgabe 2.43 Faktorisieren Sie analog 2n − 1 fur i) n = 15, ii) n = 20, iii)n = 21, iv) n = 30, v) n = 33, vi) n = 60.

Aufgabe 2.44 Faktorisieren Sie analog 3n − 1 fur i) n = 12, ii) n = 15, iii)n = 24.

Durch Streichen eines Faktors 2 erhalt man die Faktorisierungen der repetitivenEinsen R3n.

Aufgabe 2.45 Faktorisieren Sie analog 5n−1 fur i) n = 9, ii) n = 10, iii) n = 12.

Durch Streichen eines Faktors 4 erhalt man die Faktorisierungen der repetitivenEinsen R5n.

Beispiel 2.46 Zur Faktorisierung von n = 224+1 = 16777217 sind die Primteilervon 2d+1 zu untersuchen, wenn 24

dungerade ist. Die einzige Moglichkeit ist d = 8.

Es ist 28 + 1 = 257 selbst prim und Teiler von n. Jeder andere Primteiler p von nerfullt also p ≡ 1 mod 48. Die kleinste Primzahl dieser Bauart ist p = 97. Wegen16777217/(257 · 97) = 673 ist damit schon die Primfaktorzerlegung 16777217 =97 · 257 · 673 gefunden.

Mehrere effiziente Faktorisierungsalgorithmen beruhen auf der folgenden simplenBeobachtung. Man sucht mit den Algorithmen systematisch nach ganzen Zahlena, b, welche die Kongruenzen (57) erfullen.

Lemma 2.47 Gibt es fur ein n ∈ N Zahlen a, b ∈ Z mit

a2 ≡ b2 mod n und a 6≡ ±b mod n,(57)

dann sind ggT (a+ b, n) und ggT (a− b, n) nichttriviale Teiler von n.

2.5 Kleiner Fermatscher Satz und Carmichael-Zahlen 50

Beweis: Aus a 6≡ ±b mod n folgt n 6 |(a+ b) und n 6 |(a− b). Aus a2 ≡ b2 mod nfolgt aber n | (a2 − b2) = (a+ b)(a− b), d. h. a2 − b2 = k · n. Also haben sowohla+ b und n als auch a− b und n einen nichttrivialen gemeinsamen Teiler. �

So kann man beispielsweise die in Beispiel 1.52 benutzte Fermat-Faktorisierungoft dadurch beschleunigen, indem man kleine Werte fur k ∈ N probiert, z. B.k = 3.

2.5 Kleiner Fermatscher Satz und Carmichael-Zahlen

Satz 2.48 Ist n ∈ N und a ∈ Z teilerfremd zu n, so gilt

aϕ(n) ≡ 1 mod n.(58)

Beweis: Folgt aus Satz 5.2 im Anhang. �

Satz 2.49 (Kleiner Fermatscher Satz) Ist p ∈ P und a ∈ Z teilerfremd zu p,so gilt

ap−1 ≡ 1 mod p.(59)

Fur alle a ∈ Z gilt ap ≡ a mod p.

Beweis: Man wende den Satz 2.48 auf eine Primzahl an. Fur die letzte Aussagemultipliziere man im Fall ggT (a, p) = 1 die Gleichung noch einmal mit a, im Fallp | a steht auf beiden Seiten 0. �

Aufgabe 2.50 Es sei p eine ungerade Primzahl und Mp = 2p − 1 die zugeorigeMersenne-Zahl. Zu jedem Primteiler q von Mp existiert dann ein k ∈ N mitq = 2kp+ 1.

Folgerung 2.51 Ist p Primzahl und kein Teiler von a ∈ Z, so folgt aus n ≡n′ mod p− 1 bereits an ≡ an

′mod p.

Beweis: Gelte n > n′. Wegen p − 1 | n − n′ gilt n = n′ + k(p − 1) fur eink ∈ N. Dann folgt aus ap−1 ≡ 1 mod p sofort ak(p−1) ≡ 1 mod p und dann weiteran = an

′+k(p−1) ≡ an′mod p. �

2.5 Kleiner Fermatscher Satz und Carmichael-Zahlen 51

Folgerung 2.52 Fur n, n′,m ∈ N und a ∈ Z gelte ggT (a,m) = 1 und n′ sei derkleinste positive Rest von n modulo ϕ(m). Dann gilt an ≡ an

′mod m.

Beweis: Es gelte also n = n′ + kϕ(m) mit einem k ∈ N. Aus aϕ(m) ≡ 1 mod mfolgt dann akϕ(m) ≡ 1 mod m und damit an = an

′+kϕ(m) ≡ an′mod m �

Folgerung 2.53 Seien n ∈ N und a ∈ Z teilerfremd. Genau dann ist n prim,wenn (x+ a)n ≡ xn + a mod n gilt, d. h. wenn die Polynome (x+ a)n und xn + aim Polynomring (Z/nZ)[x] gleich sind.

Beweis: Ist n prim, so gilt nach dem Kleinen Fermatschen Satz 2.49 an ≡ a mod n

und n teilt den Binomialkoeffizienten(nk

)fur k = 1, ..., n−1 wegen Aufgabe 2.27.

Mit dem Binomischen Satz (vgl. Aufgabe 1.17) folgt daher (x+ a)n ≡ xn + an ≡xn + a mod n.

Gelte umgekehrt

(x+ a)n =n∑k=0

(nk

)akxn−k ≡ xn + a mod n(60)

und sei p Primteiler von n. Fur den Koeffizienten(np

)ap von xn−p in dieser

Summe gilt(np

)6≡ 0 mod n, da n diesen Binomialkoeffizienten wegen p | n nicht

mehr teilen kann. Wegen ggT (a, n) = 1 ist aber a in Z/nZ invertierbar und daher

auch(np

)ap 6≡ 0 mod n. Dann kann aber nur p = n gelten, da alle anderen

Koeffizienten verschwinden. �

Diese Folgerung ist die Grundlage des auf Agrawal, Kayal und Saxana zuruckge-henden sogenannten AKS-Primzahltests. Dieser 2002 erstmals veroffentlichte Al-gorithmus war der erste deterministische Primzahltest mit polynomialer Laufzeit.Mittlerweile fuhrten Verbesserungen durch andere Autoren zu einem Laufzeitver-halten vonO((log(n)6+ε) mit einem beliebig kleinen ε > 0. Zur Behandlung diesesAlgorithmus werden verschiedene Hilfsaussagen benotigt, die wir schon hier zu-sammenstellen.

Fur zusammengesetztes n ∈ N und beliebiges a ∈ Z werden die Polynome (x+a)n

und xn + a in (Z/nZ)[x] im allgemeinen noch nicht gleich sein. Man kann aberprufen, ob sie bei Division durch das Polynom xr−1 fur ein r ∈ N mit ggT (r, n) =1 denselben Rest lassen. Man schreibt dies dann in der Form (61). In diesem Fallerhalt man:

2.5 Kleiner Fermatscher Satz und Carmichael-Zahlen 52

Lemma 2.54 AKS1 Seien r, n ∈ N, n > 2 mit ggT (r, n) = 1 und a ∈ Z sowiep ein Primteiler von n. Aus

(x+ a)n ≡ xn + a mod (n, xr − 1)(61)

folgt dann

(xm + a)nipj ≡ xmn

ipj + a mod (p, xr − 1)(62)

fur alle m ∈ N und i, j ∈ N0.

Beweis: Sei zunachst m = 1. Wegen p | n folgt aus (61) jedenfalls (x + a)n ≡xn + a mod (p, xr − 1), also die Behauptung fur j = 0 und i = 0, 1. Hieraus folgtmit

xr − 1 | xkr − 1 = (xr − 1)(xr(k−1) + xkr(k−2) + . . .+ 1)

fur alle k ∈ N aber durch Induktion nach i ∈ N0

(x+ a)ni+1

= ((x+ a)ni

)n

≡ (xni

+ a)n mod (n, xr − 1)

≡ xni+1

+ a+ nf(xni

) + (xnir − 1)h(xn

i

) mod (n, xr − 1)

≡ xni+1

+ a mod (n, xr − 1).

Also gilt (x + a)ni ≡ xn

i+ a mod (n, xr − 1) und damit wegen p | n auch

(x+ a)ni ≡ xn

i+ a mod (p, xr− 1) fur alle i ∈ N0. Durch wiederholte Anwendung

von Folgerung 2.53 erhalt man (x+a)nipj ≡ xn

ipj +a mod (p, xr−1) fur alle i, j ∈N0. Ersetzt man hierin x durch xm, so gilt (xm+a)n

ipj ≡ xmnipj +a mod (p, xmr−1)

und wegen xr − 1 | xmr − 1 dann die Behauptung. �

Wegen ggT (r, n) = 1 und p | n liegen n und p in der primen Restklassengruppe

(Z/rZ)∗ und erzeugen dort eine Untergruppe U . Sei d = ϕ(r)|U | . Da U die von n

erzeugte Untergruppe umfaßt, gilt fur t = ordr(n) nach dem Satz von Lagrange

t | |U | also d | ϕ(r)t

. Sei weiterhin m1, . . . ,md ein Reprasentantensystem von

(Z/rZ)∗/U , also (Z/rZ)∗ =⋃dk=1mkU . Mit diesen Bezeichnungen gilt das folgende

Lemma.

Lemma 2.55 AKS2 Es gibt 0 ≤ i, j, h, l ≤[√

ϕ(r)d

]mit (i, j) 6= (h, l), so daß

die Kongruenz nipj ≡ nhpl mod r gilt. Außerdem hat man

(xmk + a)nipj ≡ (xmk + a)n

hpl mod (p, xr − 1)

fur alle k = 1, . . . , d.

2.5 Kleiner Fermatscher Satz und Carmichael-Zahlen 53

Beweis: Die Anzahl der Paare (i, j) mit 0 ≤ i, j ≤[√

ϕ(r)d

]ist

√ϕ(r)

d

+ 1

2

>ϕ(r)

d.

Die Restklassen nipj mod r liegen in der Gruppe U der Ordnung ϕ(r)d

. Also gibtes (i, j) 6= (h, l) mit nipj ≡ nhpl mod r, also nipj = nhpl + qr mit einem q ∈ Z.Es folgt xn

ipj = xnhpl+qr ≡ xn

hpl mod xr− 1 und dann mit Lemma 2.54 die letzteAussage. �

Sei p wie bisher Primteiler von n und s ∈ N, s > 1 so, daß ggT (a, n) = 1 fur allea = 1, . . . , s gilt. Dann gilt p > s, da sonst a = p nicht teilerfremd zu n sein kann.Daher sind die linearen Polynome x + a ∈ (Z/pZ)[x] fur a = 1, . . . , s paarweiseverschieden. Setzt man fur e = (e1, . . . , es) ∈ Ns0 nun

fe =s∏

a=1

(x+ a)ea ∈ (Z/pZ)[x],

so folgt fe 6= f ′e fur e 6= e′. Sei ζ eine primitive r-te Einheitswurzel uber (Z/pZ)[x],d. h. es gelte ζ ∈ K ⊇ Z/pZ und |{ζ, ζ2, . . . , ζr = 1}| = r in einem Korper K.Jedem Polynom fe werde nun der Vektor

fe = (fe(ζm1), . . . , fe(ζ

md)) ∈ Kd

zugeordnet. Dann gilt das folgende Lemma.

Lemma 2.56 AKS3 Ist e 6= e′ und max(grad(fe), grad(fe′)) < ϕ(r), so giltfe 6= fe′.

Beweis: Wegen Lemma 2.54 gilt

fe(xmk)n

ipj =s∏

a=1

(xmk + a)nipjea

≡s∏

a=1

(xmknipj + a)ea mod (p, xr − 1)

≡ fe(xmkn

ipj) mod (p, xr − 1).

Wegen ζr = 1 folgt fe(ζmk)n

ipj = fe(ζmkn

ipj).

Gilt nun fe = fe′ , also fe(ζmk) = fe′(ζ

mk) fur k = 1, . . . , d, so auch fe(ζmkn

ipj) =fe′(ζ

mknipj). Also ist ζmkn

ipj Nullstelle von g = fe− fe′ ∈ Z/pZ. Wegen (Z/rZ)∗ =

2.5 Kleiner Fermatscher Satz und Carmichael-Zahlen 54

⋃dk=1mkU und |(Z/rZ)∗| = ϕ(r) ≤ r hat man also ϕ(r) verschiedene Nullstellen

von g. Wegen grad(g) < ϕ(r) ist g daher das Nullpolynom, d. h. fe = fe′ , alsoe = e′. �

Nach dem Kleinen Fermatschen Satz ist eine naturliche Zahl n > 1 also dannzusammengesetzt, wenn es eine ganze Zahl 1 < a < n mit ggT (a, n) = 1 gibt,fur die an−1 6≡ 1 mod n gilt. Er liefert daher einen “negativen” Primzahltest.Man kann aber umgekehrt aus an−1 ≡ 1 mod n fur alle derartigen Zahlen a nichtschließen, daß n ∈ P gilt. Dies wird durch die folgenden Uberlegungen gezeigt.

Definition 2.57 Eine zusammengesetzte naturliche Zahl n heißt pseudoprim zurBasis a ∈ N, 1 < a < n, wenn

an−1 ≡ 1 mod n(63)

erfullt ist, sie heißt Carmichael-Zahl (Robert Daniel Carmichael, 1879 - 1967),wenn (63) fur alle derartigen a mit ggT (a, n) = 1 gilt.

Bemerkung 2.58 a) Es ist n = 341 = 11 · 31 die kleinste Pseudoprimzahlzur Basis 2. Unterhalb von 341 erfullen also tatsachlich nur die Primzahlen pdie Bedingung 2p−1 ≡ 1 mod p. Dies ist wohl auch der Grund dafur, daß dieseBedingung bei vielen antiken Mathematikern als (“Chinesischer”) Primzahltestangesehen wurde.

b) n = 341, 561 = 3 · 11 · 17 und 645 = 3 · 5 · 43 sind die einzigen Pseu-doprimzahlen zur Basis 2 unterhalb von 1000. Wegen 3340 6≡ 1 mod 341 und3644 6≡ 1 mod 645 sind dies aber keine Pseudoprimzahlen zur Basis 3. Dagegengelten a561 = (a187)3 ≡ a187 = a(a93)2 ≡ a3 ≡ a mod 3, a561 = (a51)11 ≡ a51 =a7(a11)4 ≡ a11 ≡ a mod 11 und a561 = (a33)17 ≡ a33 = a16a17 ≡ a16a ≡ a mod 17,woraus mit dem chinesischen Restsatz a561 ≡ a mod 561 fur jede Basis a folgt.Daher ist 561 eine Carmichael-Zahl.

c) 161038 = 2 · 73 · 1103 ist eine gerade Pseudoprimzahl zur Basis 2 (vgl. hierzuauch Aufgabe 2.64).

Lemma 2.59 (Cipolla, 1904) Sei a ∈ N, 1 < a, und p ungerade Primzahl mitp 6 |a(a2−1). Dann ist n = (a2p−1)/(a2−1) pseudoprim zur Basis a. Insbesonderegibt es unendlich viele Pseudoprimzahlen zur Basis a.

2.5 Kleiner Fermatscher Satz und Carmichael-Zahlen 55

Beweis: Wegen n = ((ap − 1)/(a− 1))((ap + 1)/(a+ 1)) ist n zusammengesetzt.Weiterhin gilt

n− 1 = (a2p − 1)/(a2 − 1)− (a2 − 1)/(a2 − 1)

= (a2p − 1− a2 + 1)/(a2 − 1)

= a2(a2p−2 − 1)/(a2 − 1)

= a2(ap−1 + 1)((ap−1 − 1)/(a2 − 1)).

Falls a gerade ist, so ist auch a2 und damit n− 1 gerade, falls a ungerade ist, soist ap−1 +1 gerade und damit ebenfalls n−1. Aus p 6 |a folgt ap−1 ≡ 1 mod p nachSatz 2.49. Wegen p 6 |(a2 − 1) folgt p | n − 1, also insgesamt 2p | n − 1. Wegenn(a2 − 1) = a2p − 1 ist a2p ≡ 1 mod n und daher erst recht an−1 ≡ 1 mod n. �

Beispiel 2.60 Fur a = 2 und p = 5 erhalt man das oben schon angegebeneBeispiel n = (210 − 1)/3 = 341 = 11 · 31, fur a = 2 und p = 7 6 |6 = 2 · (22 − 1) istn = (214 − 1)/3 = 5461 = 43 · 127 pseudoprim zur Basis 2.

Wegen 390 = (36)15 = 72915 ≡ 115 = 1 mod 91 ist 91 pseudoprim zur Basis 3,wegen 290 ≡ 64 mod 91 aber nicht pseudoprim zur Basis 2.

Wegen 414 = (42)7 = 167 ≡ 17 = 1 mod 15 ist 15 pseudoprim zur Basis 4.

Lemma 2.61 Es sei n ∈ N zusammengesetzt und ungerade.

i) Fur a ∈ N, 1 < a < n mit ggT (a, n) = 1 ist n genau dann pseudoprim zurBasis a, wenn die Ordnung von a in der primen Restklassengruppe (Z/nZ)∗ einTeiler von n− 1 ist.

ii) Ist n pseudoprim zu den Basen a und b mit ggT (a, n) = ggT (b, n) = 1, so istn auch pseudoprim zur Basis ab und zur Basis ab−1, wobei b−1 das Inverse von bmodulo n bezeichnet.

iii) Gilt fur eine einzelne Basis a ∈ (Z/nZ)∗ die Gleichung (63) nicht, so gilt sieauch fur mindestens die Halfte aller a ∈ (Z/nZ)∗ nicht.

Beweis: i) Folgt unmittelbar aus Satz 5.2.

ii) Folgt aus den Potenzrechenregeln in (Z/nZ)∗.

iii) Sei {a1, . . . , ak} die Menge aller Basen 0 < ai < n, fur die n pseudoprim zurBasis ai ist. Ware nun n pseudoprim zur Basis aai fur ein i mit 1 ≤ i ≤ n, dannware nach ii) n auch pseudoprim zur Basis a ≡ (aai)a

−1i mod n, was nicht der

Fall ist. Also ist n mindestens zu diesen k Basen nicht pseudoprim. �

2.5 Kleiner Fermatscher Satz und Carmichael-Zahlen 56

Bemerkung 2.62 Die kleinste Carmichael-Zahl ist n = 561 = 3 · 11 · 17 (vgl.Abschnitt 6.18), denn sie ist quadratfrei und n − 1 = 560 ist durch 2 = 3 − 1,10 = 11−1 und 16 = 17−1 teilbar (vgl. den folgenden Satz). 1992 haben Alford,Granville und Pomerance gezeigt, daß es unendlich viele Carmichael-Zahlen gibt(vgl. Abschnitt 6.19). Im Juli 2012 wurde eine Carmichael-Zahl mit fast 300Milliarden Dezimalstellen und mehr als 10 Milliarden Primfaktoren konstruiert.

Satz 2.63 Es sei n eine zusammengesetzte ungerade naturliche Zahl.

i) Ist n teilbar durch eine Quadratzahl p2 > 1, so ist n keine Carmichael-Zahl.

ii) Ist n quadratfrei, so ist n genau dann eine Carmichael-Zahl, wenn fur jedenPrimteiler p von n bereits (p− 1) | (n− 1) gilt.

Beweis: i) Gelte p2 | n und sei g ein erzeugendes Element von (Z/p2Z)∗, alsok = p(p − 1) der kleinste Exponent, fur den gk = 1 gilt. Weiterhin sei m dasProdukt aller Primteiler q 6= p von n. Nach dem Chinesischen Restsatz (Satz 2.30)gibt es eine ganze Zahl b so daß b ≡ g mod p2 und b ≡ 1 mod m gleichzeitigerfullt sind. Dann ist b wie g ein erzeugendes Element von (Z/p2Z)∗ und es giltggT (b, n) = 1, da b weder durch p noch durch einen Primteiler von m teilbarist. Ware nun n pseudoprim zur Basis b, so wurde aus bn−1 ≡ 1 mod n auchbn−1 ≡ 1 mod p2 folgen und damit p(p− 1) | n− 1, also n− 1 ≡ 0 mod p. Es istwegen p | n aber n− 1 ≡ −1 mod p. Also ist n nicht pseudoprim zur Basis b unddaher keine Carmichael-Zahl.

ii) Gelte also (p − 1) | (n − 1) fur jeden Primteiler p von n. Sei b eine Basis mitggT (b, n) = 1. Dann ist bn−1 eine Potenz von bp−1 fur jeden Primteiler p von n,also insbesondere bn−1 ≡ 1 mod p. Also wird bn−1− 1 von allen Primteilern p vonn geteilt und damit, da n quadratfrei ist, von n selbst. Also gilt bn−1 ≡ 1 mod nund n ist Carmichael-Zahl.

Gibt es andererseits einen Primteiler p von n so, daß p−1 kein Teiler von n−1 ist,so sei wie im Beweis von i) g ein erzeugendes Element von (Z/pZ)∗. Sei ebensob eine Losung der Kongruenzen b ≡ g mod p und b ≡ 1 mod n/p. Dann giltggT (b, n) = 1 und bn−1 ≡ gn−1 mod p. Weil aber die Ordnung p − 1 von g keinTeiler von n− 1 ist, gilt 1 6≡ gn−1 ≡ bn−1 mod n. Damit ist n keine Carmichael-Zahl. �

Aufgabe 2.64 Es sei n ∈ N eine quadratfreie Zahl. Ist n gerade, dann ist es keineCarmichael-Zahl. Zeigen Sie weiter, daß n genau dann eine Carmichael-Zahl ist,wenn fur jeden Primteiler p von n bereits p− 1 ein Teiler von n

p− 1 ist.

2.5 Kleiner Fermatscher Satz und Carmichael-Zahlen 57

Folgerung 2.65 Eine Carmichael-Zahl ist das Produkt von mindestens drei ver-schiedenen Primzahlen.

Beweis: Da eine Carmichael-Zahl quadratfrei ist, kann sie nur aus verschiedenenPrimfaktoren zusammengesetzt sein. Es bleibt der Fall n = pq mit p < q primauszuschließen. Ware n nun eine Carmichael-Zahl, so ware n−1 ≡ 0 mod (q−1).Es ist aber n−1 = p(q−1+1)−1 ≡ p−1 6≡ 0 mod (q−1) wegen 0 < p−1 < q−1.�

Aufgabe 2.66 Sind fur ein m ∈ N die Zahlen

p1 = 6m+ 1, p2 = 12m+ 1, p3 = 18m+ 1

prim, so ist n = p1p2p3 eine Carmichael-Zahl.

Aufgabe 2.67 Bestimmen Sie alle Carmichael-Zahlen der Form 3pq und 5pq furPrimzahlen p und q.

Definition 2.68 Eine Primzahl p heißt Wieferich-Primzahl zur Basis a > 1(Arthur Wieferich, 1884 - 1954), wenn

ap−1 ≡ 1 mod p2(64)

gilt, andernfalls heißt sie Nicht-Wieferich-Primzahl zur Basis a.

Bemerkung 2.69 a) Die einzigen Wieferich-Primzahlen zur Basis 2 unterhalbvon 6 · 109 sind 1093 und 3511.

b) Die einzigen Wieferich-Primzahlen zur Basis 3 unterhalb von 230 sind 11 und10006003.

Forschungsproblem: Zu welchen Basen a > 1 gibt es unendlich viele Wieferich-Primzahlen bzw. Nicht-Wieferich-Primzahlen?

2.6 Quadratische Reste und das Reziprozitatsgesetz 58

2.6 Quadratische Reste und das Reziprozitatsgesetz

Betrachte im endlichen Korper Fp fur eine ungerade Primzahl p und ein a ∈ F∗palle Losungen der quadratischen Gleichung x2− a = 0. Wegen Satz 5.9 existierenhochstens zwei Losungen. Existiert mit b ∈ Fp eine Losung, dann ist −b 6= bdie zweite Losung. Daher kann man (im Falle der Existenz) eine Losung unterden Resten b = 1, 2, . . . , (p − 1)/2 modulo p finden, indem man deren Quadrateberechnet. Diese Quadrate sind paarweise verschieden, denn fur b 6= c folgt ausb2 = c2 sofort b2 − c2 = (b− c)(b+ c) = 0 und daher wegen der Nullteilerfreiheitb + c = 0, also b = −c, was unter diesen Resten unmoglich ist. Also sind stetsgenau die Halfte aller Elemente von F∗p Quadrate, die andere Halfte nicht. Mannennt die Quadrate auch quadratische Reste modulo p und die ubrigen Elemente(quadratische) Nichtreste modulo p.

Beispiel 2.70 a) Fur p = 11 erhalt man so die (11 − 1)/2 = 5 Quadrate 12 =1, 22 = 4, 32 = 9, 42 = 5 und 52 = 3. Die restlichen 5 Elemente 2, 6, 7, 8, 10 = −1sind keine Quadrate.

b) Fur p = 13 erhalt man die 6 Quadrate 12 = 1, 22 = 4, 32 = 9, 42 = 3, 52 = 12 =−1 und 62 = 10. Die restlichen 6 Elemente 2, 5, 6, 7, 8, 11 sind keine Quadrate.

Bemerkung 2.71 a) Fur die Primzahl p = 2 ist naturlich a = 1, das einzigeElement aus Z/(p)∗, ein quadratischer Rest und es existieren keine Nichtrestemodulo p. Daher wird bei den folgenden Definitionen und Satzen stets p > 2vorausgesetzt.

b) Fur zusammengesetzte Zahlen n ist die Frage nach Quadratwurzeln inZ/(n) \ {0} komplizierter. Wegen der Nullteiler ist Satz 5.9 nicht anwendbarund das Polynom f(x) = x2 − a kann mehr als zwei verschiedene Nullstellenhaben. Fur n = 15 = 3 · 5 sind beispielsweise neben x1 = 1 und x2 = −1 auchx3 = 4 und x4 = −4 derartige Nullstellen von f(x) = x2 − 1. Es gibt also i. a.weniger quadratische Reste als Nicht-Reste modulo n. Fur n = 15 sind genaudie Restklassen 1, 4, 6, 9 und 10 quadratische Reste, die anderen neun Restklas-sen sind Nicht-Reste modulo n. Das Jacobi-Symbol aus Definition 2.89 gibt dahernicht unbedingt Auskunft daruber, ob ein Element a ∈ Z/(n) eine Quadratwurzelbesitzt.

Fur n = 6 = 2 · 3 sind dagegen 1 = 12 = 52, 3 = 32 und 4 = 42 = 22 dreiquadratische Reste, denen nur die beiden Nicht-Reste 2 und 5 gegenuberstehen.Man kann aber die Anzahl der quadratischen Reste modulo n dadurch reduzieren,daß man sie auf zu n teilerfremde Restklassen einschrankt.

2.6 Quadratische Reste und das Reziprozitatsgesetz 59

Definition 2.72 Es sei p > 2 eine Primzahl und a ∈ Z. Das Legendre-Symbol(Adrien-Marie Legendre, 1752 - 1833)

(ap

)wird definiert durch

(a

p

)=

0 falls p | a,1 falls a ein quadratischer Rest modulo p ist,−1 falls a ein Nichtrest modulo p ist.

(65)

Lemma 2.73 (Euler-Kriterium) Fur Primzahlen p > 2 und a ∈ Z gilt(a

p

)≡ a(p−1)/2 mod p.

Beweis: Die Rechnungen erfolgen in Fp. Fur p | a steht auf beiden Seiten 0.Sei also a teilerfremd zu p, d. h. a ∈ F∗p. Nach dem kleinen Fermatschen Satz

gilt (a(p−1)/2)2 = ap−1 = 1, also ist a(p−1)/2 = ±1. Nach Satz 5.6 existiert einerzeugendes Element g von F∗p, also a = gk fur ein k ∈ N mit 1 ≤ k ≤ p − 1.

Ist dabei k gerade, so gilt a = (gk/2)2, d. h. a ist quadratischer Rest modulop. Umgekehrt folgt aus a = b2 fur ein b ∈ F∗p auch b = g` fur ein ` ∈ N mit

1 ≤ ` ≤ p− 1 und damit gk = a = b2 = g2`, also ist k gerade. Nun ist a(p−1)/2 =gk(p−1)/2 = 1 genau dann, wenn k(p − 1)/2 teilbar durch p − 1 ist, also genaudann, wenn k gerade ist. Daher sind beide Seiten der Kongruenz gleich ±1 undgenau dann gleich +1, wenn k gerade ist. �

Folgerung 2.74 (Francois Proth, 1852 - 1879) Es sei m = k2n + 1 mit

ungeradem k und k < 2n. Weiterhin existiere ein a ∈ N mit(am

)= −1. Genau

dann ist m Primzahl, wenn

a(m−1)/2 ≡ −1 mod m

gilt.

Beweis: Ist m Primzahl, so folgt die Behauptung aus Lemma 2.73. Fur dieUmkehrung betrachte einen beliebigen Primteiler q von m. Dann hat man auch

a(m−1)/2 ≡ −1 mod q.

Daher gilt ordq(a) | q − 1 und ordq(a) | m− 1, aber ordq(a) 6 |(m− 1)/2. Es folgt2n | ordq(a) und q = t · ordq(a) + 1 ≥ 2n + 1 >

√m. Also ist m = q prim. �

2.6 Quadratische Reste und das Reziprozitatsgesetz 60

Bemerkung 2.75 Dieser Satz wird auch als Proth’s Primzahltest bezeichnet. Erwurde von Proth 1878 veroffentlicht und ist eine Verallgemeinerung von Pepin’sTest (Folgerung 3.9).

Man nennt daher Primzahlen der Form k · 2n + 1 mit ungeradem k < 2n auchProthsche Primzahlen. Fur k = n ergeben sie die Cullen-Zahlen, fur k = 1 dieFermat-Zahlen. Die ersten Prothschen Primzahlen sind 3 = 1·21+1, 5 = 1·22+1,13 = 3 · 22 + 1, 17 = 1 · 24 + 1, 41 = 5 · 23 + 1, 97 = 3 · 25 + 1. Große ProthschePrimzahlen findet man im Anhang 6.12.

Sierpinski suchte ein k ∈ N fur das k2n + 1 fur kein n ∈ N eine Primzahl ist. Erfand ein derartiges k in der Zahl 201446503145165177 und stellte daraufhin dieFrage nach dem minimalen k+ mit dieser Eigenschaft. Man konnte mittlerweilek+ ≤ 78557 zeigen und hat noch fur 6 kleinere Werte von k bisher keine Primzahlder Form k2n + 1 mit n ≤ 100000 gefunden, allerdings auch noch nicht beweisenkonnen, daß es keine geben kann. Es sind dies die folgenden Werte von k:

102232118122699247375545967607

Ein entsprechendes k fur Zahlen der Form k2n − 1 wurde von Hans Riesel (1929- ) mit k = 509203 ebenfalls gefunden. Hier sind noch 55 mogliche Kandidatenfur ein kleineres k zu untersuchen.

2293, 9221, 23669, 31859, 38473,46663, 67117, 74699, 81041,

93839, 97139, 107347, 121889, 129007,143047, 146561, 161669, 192971, 206039,206231, 215443, 226153, 234343, 245561,250027, 273809, 315929, 319511,324011, 325123, 327671, 336839, 342847,344759, 362609, 363343, 364903, 365159,368411, 371893, 384539, 386801, 397027,402539, 409753, 444637, 470173,474491, 477583, 485557, 494743, 502573

Fur p > 2 sei R+p = {1, 2, . . . , 1

2(p−1)} und S = {1

2(p+1), . . . , p−1} eine disjunkte

Zerlegung von {1, 2, . . . , p − 1} in zwei gleich große Teilmengen und R−p = S −

2.6 Quadratische Reste und das Reziprozitatsgesetz 61

p = {−1,−2, . . . ,−12(p − 1)}. Dann ist R+

p ∪ R−p ein Reprasentantensystem derRestklassen von Z/(p)∗ mit betragsmaßig kleinstmoglichen Reprasentanten. Istr ∈ R+

p und a ∈ Z teilerfremd zu p, so ist auch ra teilerfremd zu p und esgibt genau einen Reprasentanten ra ∈ R+

p , so daß ra ≡ ε(r, a)ra mod p gilt,wobei das Vorzeichen ε(r, a) ∈ {−1,+1} geeignet gewahlt werde. Dabei gilt auchra ≡ ε(r, a)ra mod p.

Es ist also ε(r, a) = −1 genau dann, wenn der Reprasentant von ra ne-gativ ist. Durchlauft nun bei fest gewahltem a der Parameter r den positi-ven Teil R+

p des Reprasentantensystems und ist n die Anzahl der ProdukteR+p a = {a, 2a, . . . , 1

2(p − 1)a}, die einen Reprasentanten im negativen Teil be-

sitzen, so gilt daher ∏r∈R+

p

ε(r, a) = (−1)n.

Lemma 2.76 Ist p > 2 Primzahl und a ∈ Z teilerfremd zu p, so definiert πa :R+p → R+

p gemaß πa(r) = ra eine Permutation von R+p .

Beweis: Wegen der Endlichkeit von R+p reicht es, die Injektivitat zu zeigen. Gelte

also ra = sa fur r, s ∈ R+p , also ε(r, a)ra ≡ ε(s, a)sa mod p. Da a und p teilerfremd

sind, ist a kurzbar und es folgt p | (ε(r, a)a− ε(s, a)s) in Z. Es ist aber

|ε(r, a)a− ε(s, a)s| ≤ |ε(r, a)r|+ |ε(s, a)s| = r + s < (p− 1),

wegen r, s ∈ R+p . Es folgt ε(r, a)r = ε(s, a)s und wegen r, s > 0 muß ε(r, a) =

ε(s, a) und damit r = s gelten. �

Lemma 2.77 (Gauß, 1796) Sei p > 2 prim und a ∈ Z teilerfremd zu p. Be-zeichnet n die Anzahl der negativen Reprasentanten von {a, 2a, . . . , 1

2(p−1)a} in

dem betragsmaßig kleinsten Reprasentantensystem von Z/(p)∗, so gilt(a

p

)= (−1)n.

Beweis: Alle Rechnungen erfolgen im Korper Z/(p). Wegen der Bijektivitat vonπa gilt ∏

r∈R+p

ra =∏r∈R+

p

r = (1

2(p− 1))!.

Es folgt

ap−12 (

1

2(p− 1))! =

∏r∈R+

p

ra =∏r∈R+

p

ε(r, a)ra = (−1)n(1

2(p− 1))!.

2.6 Quadratische Reste und das Reziprozitatsgesetz 62

Wegen p 6 |(12(p− 1))! kann man kurzen und erhalt

ap−12 = (−1)n,

woraus mit dem Euler-Kriterium die Behauptung folgt. �

Beispiel 2.78 Bei der Berechnung von ( 713

) istR+13 = {1, 2, 3, 4, 5, 6} undR+

13·7 ={7, 14, 21, 28, 35, 42}. Wegen 7 ≡ −6, 14 ≡ 1, 21 ≡ −5, 28 ≡ 2, 35 ≡ −4, 42 ≡3 mod 13 ist n = 3 und daher ( 7

13) = −1, d. h. 7 ist ein quadratischer Nichtrest

modulo 13, wie in Beispiel 2.70 b) schon festgestellt.

Lemma 2.79 Das Legendre-Symbol hat fur p > 2 die folgenden Eigenschaften:

i) a ≡ b mod p =⇒(ap

)=(bp

).

ii)(abp

)=(ap

) (bp

).

iii) ggT (b, p) = 1 =⇒(ab2

p

)=(ap

).

iv)(1p

)= 1 und

(−1p

)= (−1)(p−1)/2.

Beweis: i) folgt unmittelbar aus der Definition.

ii) folgt aus Lemma 2.73 nach den Potenzrechenregeln in (F∗p, ·).

iii) folgt sofort aus ii).

iv) Die erste Formel folgt aus 12 = 1, die zweite fur a = −1 aus Lemma 2.73. �

Bemerkung 2.80 Wegen iv) existiert genau fur Primzahlen p ≡ 1 mod 4 in Fpbereits eine Quadratwurzel aus −1 (vgl. Beispiel 2.70) b)). Fur die Primzahlenp ≡ 3 mod 4 (vgl. Beispiel 2.70) a)) kann man eine Quadratwurzel i aus −1 inderselben Weise adjungieren, wie man dies fur den Korper R der reellen Zahlenmacht, um den Korper C = R + Ri der komplexen Zahlen zu erhalten. Auf dieseWeise entstehen dann Korper Fp(i) = Fp + Fpi.

Aufgabe 2.81 Bestimmen Sie fur p ≡ 3 mod 4 in Fp(i) das Inverse von a = 1+i.

2.6 Quadratische Reste und das Reziprozitatsgesetz 63

Satz 2.82 Fur ungerade Primzahlen p gilt(2

p

)= (−1)(p

2−1)/8.

Es ist also 2 genau dann quadratischer Rest modulo p, wenn p ≡ ±1 mod 8 gilt,und genau dann quadratischer Nicht-Rest, wenn p ≡ ±3 mod 8 gilt.

Beweis: Setze f(n) = (−1)(n2−1)/8 fur ungerades n und f(n) = 0 fur gerades n.

Dann ist also f(p) =(2p

)fur alle Primzahlen p = 2k+ 1 zu zeigen. Offensichtlich

gilt f(n)p = f(n), da p ungerade und f(n) ∈ {−1, 0, 1} ist. Außerdem hat manf(n) = 0 = f(p) · 0 = f(p)f(pn) fur gerades n, f(1) = 1 = f(p)f(1 · p), f(3) =−1 = f(p) · (−1)f(p) = f(p)f(3p), f(5) = −1 = f(p) · (−1)f(p) = f(p)f(5p)und f(7) = 1 = f(p)f(7p). Wegen p2 = 4k2 + 4k + 1 = 4k(k + 1) + 1 giltp2 ≡ 1 mod 8. Daher existiert im Korper Fp2 eine primitive 8-te Einheitswurzelξ. Insbesondere gilt ξ4 = −1. Definiere die Gauss‘sche Summe G =

∑7j=0 f(j)ξj.

Dann ist Gp =∑7j=0 f(j)pξpj =

∑7j=0 f(j)ξpj. Wegen ξ5 = ξ4ξ = −ξ, ξ6 = −ξ2

und ξ7 = −ξ3 gilt alsoG = ξ−ξ3−ξ5+ξ7 = 2(ξ−ξ3) undG2 = 4(ξ2−2ξ4+ξ6) = 8,was insbesondere G 6= 0 in Fp2 bedeutet. In Fp2 ergibt sich daher einerseits

Gp = (G2)(p−1)/2G = 8(p−1)/2G =

(8

p

)G =

(2

p

)G.

Andererseits hat man

Gp =7∑j=0

f(p)f(pj)ξpj = f(p)7∑

j′=0

f(j′)ξj′= f(p)G.

Also gilt(2p

)G = f(p)G. Division durch G 6= 0 liefert nun die Behauptung. �

Folgerung 2.83 Sind p = 4k+ 3 mit k ∈ N und q = 2p+ 1 prim, so ist q echterTeiler von Mp.

Beweis: Wegen q = 8k + 7 ist 2 quadratischer Rest modulo q. Also gilt 2p =2(q−1)/2 ≡ 1 mod q und wegen q = 2p + 1 < 2p − 1 = Mp fur p > 3 ist q echterTeiler von Mp. �

Folgerung 2.84 a) Ist p Primzahl mit p ≡ 1 mod 4 und q = 2p − 1 ebenfallsprim, so ist n = pq pseudoprim zur Basis 2.

b) Aus 2n−1 ≡ 1 mod n und Mn = 2n − 1 folgt 2Mn−1 ≡ 1 mod Mn. Mit n istdaher auch Mn pseudoprim zur Basis 2.

c) Jede Mersenne-Zahl Mn ist also entweder eine Mersennesche Primzahl oderpseudoprim zur Basis 2.

2.6 Quadratische Reste und das Reziprozitatsgesetz 64

Beweis: Aus p = 4k+ 1 folgt q = 2p− 1 = 8k+ 1 und daher (2q) = 1. Es gilt also

nach Lemma 2.73 2p−1 = 2(q−1)/2 ≡ 1 mod q. Aus 2p−1 ≡ 1 mod p folgt damit2p−1 ≡ 1 mod n, und wegen n−1 = (2p+1)(p−1) gilt erst recht 2n−1 ≡ 1 mod n.

b) Es gilt 2n−1 = Mn ≡ 0modMn, also 2n ≡ 1modMn. WegenMn−1 = 2n−2 =2(2n−1−1) ≡ 0 mod n gilt n |Mn−1. Es folgt 2Mn−1 = (2n)(Mn−1)/n ≡ 1 mod Mn.Ist dann noch n zusammengesetzt, so nach Lemma 1.55 auch Mn.

c) Fur n = 2 ist M2 = 3 eine Primzahl. Ist n > 2 Primzahl, so gilt nach demkleinen Fermatschen Satz 2n−1 ≡ 1 mod n und damit ist entweder Mn einePrimzahl oder, falls sie zusammengesetzt ist, nach b) pseudoprim zur Basis 2. �

Lemma 2.85 Jede zusammengesetzte Fermat-Zahl Fk = 22k + 1 ist pseudoprimzur Basis 2.

Beweis: Es gilt 22k ≡ −1 mod Fk und daher 2Fk−1 = 222k

≡ 1 mod Fk durchwiederholtes Quadrieren. �

Aufgabe 2.86 Es seien p und q = 2p− 1 Primzahlen. Fur jeden quadratischenRest a modulo q ist dann n = pq pseudoprim zur Basis a.

Satz 2.87 (Quadratisches Reziprozitatsgesetz) Fur verschiedene ungeradePrimzahlen p und q gilt (

q

p

)= (−1)(p−1)(q−1)/4

(p

q

).

Beweis: Sei pk Potenz von p mit pk ≡ 1 mod q, beispielsweise k = q − 1. DerKoper Fpk enthalt dann eine primitive q-te Einheitswurzel, etwa ξ. Definiere die

Gauss’sche Summe G =∑q−1j=0

(jq

)ξj. Durch eine langere Rechnung kann man

G2 = (−1)(q−1)/2q,

also insbesondere G2 = ±q und damit G 6= 0 zeigen. Dann ergibt sich

Gp = (G2)(p−1)/2G =((−1)(q−1)/2q

)(p−1)/2G

= (−1)(p−1)(q−1)/4q(p−1)/2G = (−1)(p−1)(q−1)/4(q

p

)G.

2.6 Quadratische Reste und das Reziprozitatsgesetz 65

Da ( jq)p = ( j

q) gilt, hat man andererseits

Gp =q−1∑j=0

(j

q

)ξpj =

q−1∑j=0

(p

q

)(pj

q

)ξpj =

(p

q

)G.

Gleichsetzen beider Darstellungen von Gp und Kurzen durch G 6= 0 liefert dieBehauptung. �

Beweis: Seien n und m die nach dem Lemma von Gauß bestimmten Zahlen mit(q

p

)= (−1)n und

(p

q

)= (−1)m.

Dann ist zu zeigen

(−1)p−12

q−12 = (−1)n+m.

Dies ist gleichwertig dazu, daß

p− 1

2

q − 1

2= n+m+ 2k

fur ein k ∈ N0 gilt. Dabei ist n die Anzahl der p−12

Zahlen aus {q, 2q, . . . , 12(p−1)q},

die einen negativen Reprasentanten besitzen. Dies sind genau die Zahlen rq mitr ∈ R+

p , fur die ein eindeutig bestimmtes s ∈ Z existiert mit

−1

2p < rq − sp < 0.(66)

Hierbei ist jedenfalls 0 < s, da r, q und p positiv sind, und 0 < r < 12p. Es folgt

sp < rq +1

2p <

1

2pq +

1

2p =

1

2p(q + 1),

also s < 12(q + 1) und daher s ≤ 1

2(q − 1) oder s ∈ R+

q . Es ist also n die Anzahlder Paare (r, s) ∈ R+

p ×R+q mit (66).

Entsprechend ist m ≤ q−12

die Anzahl der Paare (r, s) ∈ R+p × R+

q mit −12q <

sp− rq < 0 oder (nach Multiplikation mit −1)

0 < rq − sp < 1

2q.

Ware (r′, s′) ∈ R+p × R+

q ein Paar mit r′q − s′p = 0, so wurde pq

= r′

s′mit

1 ≤ s′ ≤ 12(q − 1) folgen, was unmoglich ist, da sich der Nenner q des Bruches

nicht durch Kurzen verkleinern laßt.

2.6 Quadratische Reste und das Reziprozitatsgesetz 66

Daher ist m+ n genau die Anzahl der Paare (r, s) ∈ R+p ×R+

q mit

−1

2p < rq − sp < 1

2q.

Es ist dies also die Anzahl der Gitterpunkte mit ganzzahligen Koordinaten, die imabgeschlossenen Rechteck mit den Eckpunkten (1, 1), (1

2(p−1), 1), (1

2(p−1), 1

2(q−

1)), (1, 12(q−1)) und gleichzeitig im Innern des Parallelstreifens zwischen den bei-

den Geraden qx− py = −12p und qx− py = 1

2q liegen. Im abgeschlossenen Recht-

eck liegen genau 12(p− 1) · 1

2(q− 1) Gitterpunkte und dieses setzt sich zusammen

als disjunkte Vereinigung des offenen Parallelstreifens mit zwei abgeschlossenenDreiecken. Beide Dreiecke sind aber kongruent, besitzen also gleich viele Gitter-punkte. Ist k ∈ N0 die Anzahl der Gitterpunkte eines der beiden Dreiecke, so giltdie zu beweisende Gleichung. �

Aufgabe 2.88 a) Es sei p > 5 prim. Zeigen Sie, daß −3 genau dann ein quadra-tischer Nicht-Rest modulo p ist, wenn p ≡ 1 mod 3 gilt.

a) Es sei p eine ungerade Primzahl, fur die auch Mp = 2p − 1 eine MersenneschePrimzahl ist. Dann ist 3 ein quadratischer Nicht-Rest modulo Mp.

Definition 2.89 Es seien a ∈ Z und n ∈ N ungerade mit der Primfaktorzerle-gung n = pα1

1 . . . pαkk . Das Jacobi-Symbol

(an

)ist dann definiert als Produkt von

Legendre-Symbolen gemaß(a

n

)=

(a

p1

)α1

· · ·(a

pk

)αk

.

Satz 2.90 Sind n und m ungerade naturliche Zahlen, so gelten(2

n

)= (−1)(n

2−1)/8

(m

n

)= (−1)(m−1)(n−1)/4

(n

m

).

Beweis: Jedenfalls gilt die erste Gleichung, wenn n ungerade Primzahl ist. De-finiere f(n) = (−1)(n

2−1)/8. Durch Betrachten aller Moglichkeiten fur ungeradeZahlen n,m modulo 8 beweist man f(nm) = f(n)f(m) fur ungerade Zahlen.Besitzt nun n die Primfaktorzerlegung n = pα1

1 · · · pαkk , so folgt

f(n) = f(p1)α1 · · · f(pk)

αk =

(2

p1

)α1

· · ·(

2

pk

)αk

=(

2

n

).

2.6 Quadratische Reste und das Reziprozitatsgesetz 67

In der zweiten Gleichung steht auf beiden Seiten 0, wenn n und m nicht teiler-fremd sind. Gelte also ggT (n,m) = 1. Seien m = p1 · · · pr und n = q1 · · · qs die

Primfaktorzerlegungen (eventuell mit Wiederholungen). Geht man von(mn

)=∏

i,j

(piqj

)zu

(nm

)=∏i,j

(qjpi

)uber, muß man das Reziprozitatsgesetz fur das

Legendre-Symbol r · s-mal anwenden. Die Anzahl der Vorzeichen (−1) dabei istdie Anzahl, in denen pi ≡ 3 mod 4 mit qj ≡ 3 mod 4 zusammentrifft. Also gilt(mn

) = ( nm

), falls nicht eine ungerade Anzahl mal pi ≡ 1 mod 4 in m und ebenfallseine ungerade Anzahl mal qj ≡ 3 mod 4 in n vorkommt. Aber dies ist genau dann

der Fall, wenn m und n selbst kongruent 3 modulo 4 sind. Also gilt(nm

)=(mn

)bis auf diesen Fall. Dies ist aber gerade die Behauptung. �

Bemerkung 2.91 Wie schon in Bemerkung 2.71 angedeutet, gibt das Jacobi-Symbol nicht unbedingt die korrekte Auskunft daruber, ob fur eine zusammen-gesetzte ungerade Zahl n ein Element a ∈ Z/(n)∗ ein quadratischer Rest oderein quadratischer Nicht-Rest ist. Fur n = 15 ist namlich a = 2 ein quadratischerNicht-Rest, obwohl (

2

15

)=(

2

3

)·(

2

5

)= (−1) · (−1) = 1

gilt. Es gilt aber das folgende Lemma.

Lemma 2.92 Es sei n ∈ N eine ungerade zusammengesetzte Zahl. Ist a ∈ Z/(n)∗

ein quadratischer Rest, so gilt ( an) = 1.

Beweis: Es sei b ∈ Z mit b2 ≡ a mod n. Fur jeden Primteiler p von n gilt dannb2 ≡ a mod p, also (a

p) = 1 fur das jeweilige Legendre-Symbol. Dann gilt aber

auch ( an) = 1 fur das daraus durch Multiplikation entstehende Jacobi-Symbol. �

Definition 2.93 Es sei n eine zusammengesetzte ungerade naturliche Zahl unda ∈ N mit 1 < a < n und ggT (a, n) = 1. Gilt dann

a(n−1)/2 ≡(a

n

)mod n,(67)

so heißt n Euler-pseudoprim zur Basis a.

Lemma 2.94 Ist n Euler-pseudoprim zur Basis a, dann ist n auch pseudoprimzur Basis a.

2.6 Quadratische Reste und das Reziprozitatsgesetz 68

Beweis: Quadrieren von (67) liefert stets (63). �

Bemerkung 2.95 Die Umkehrung von Lemma 2.94 gilt nicht. Es ist namlichdie zusammengesetzte ungerade Zahl n = 21 = 3 · 7 zur teilerfremden Basisa = 8 = 23 wegen a2 = 64 ≡ 1 mod 21 und damit an−1 = 820 ≡ 110 = 1 mod npseudoprim. Weiterhin gilt schon a(n−1)/2 = 810 ≡ 1 mod n, aber(

8

21

)=(

8

3

)(8

7

)=(

2

3

)(1

7

)=(

2

3

)= (−1)(9−1)/8 = −1.

Also ist (67) nicht erfullt und daher n = 21 nicht Euler-pseudoprim zur Basisa = 8.

Zusammengesetzte Zahlen, die Euler-pseudoprim fur jede zu ihnen teilerfrem-de Basis sind, heißen auch absolut Euler-pseudoprim. Sie entsprechen denCarmichael-Zahlen bei pseudoprimen Zahlen.

Bei manchen Autoren heißen die hier definierten Euler-Pseudoprimzahlenauch genauer Euler-Jacobi-Pseudoprimzahlen. Dann werden die Euler-Pseudoprimzahlen ohne Benutzung des Jacobi-Symbols definiert, indem auf derrechten Seite von (67) einfach ±1 geschrieben wird. In diesem schwacherenSinn ware dann n = 21 zwar Euler-pseudoprim, aber eben nicht Euler-Jacobi-pseudoprim.

Die zusammengesetzte Zahl n = 15 = 3 · 5 und die Basis a = 11 liefern wegen112 = 121 ≡ 1 mod 15 und damit a(n−1) = 1114 ≡ 1 mod n eine Pseudoprimzahlzur Basis a, die wegen a(n−1)/2 = 117 ≡ 11 6≡

(an

)mod n auch keine Euler-

Pseudoprimzahl zur Basis a im schwacheren Sinn ist.

Lemma 2.61 iii) und Lemma 2.94 liefern die Grundlage fur den probabilistischenPrimzahltest nach Solovay und Strassen im Abschnitt 3.6.

Definition 2.96 Es sei n eine ungerade zusammengesetzte Zahl und n−1 = m2k

mit ungeradem m. Dann heißt n streng (oder stark) pseudoprim zur Basis a,1 < a < n, wenn entweder am ≡ 1 mod n gilt oder am2j ≡ −1 mod n fur ein jmit 0 ≤ j < k.

Selfridge konnte den folgenden Satz zeigen (vgl. [15], 15.2.4):

Satz 2.97 Ist n streng pseudoprim zur Basis a, dann ist n auch Euler-pseudo-prim zur Basis a.

2.6 Quadratische Reste und das Reziprozitatsgesetz 69

Auf diesem Konzept basiert der probabilistische Primzahltest nach Miller undRabin.

Bemerkung 2.98 Bezeichne p1 = 2, p2 = 3, . . . , pk die ersten k Primzahlen undψk die kleinste naturliche Zahl, die gleichzeitig eine strenge Pseudoprimzahl zuden Basen p1 bis pk ist. Damit ist jede naturliche Zahl 1 < n < ψk, die gleichzeitigfur die Basen a = p1 bis a = pk die Bedingungen aus Definition 2.96 erfullt, einePrimzahl.

k ψk Faktorisierung1 2047 23 · 892 1373653 829 · 16573 25326001 2251 · 112514 3215031751 151 · 751 · 283515 2152302898747 6763 · 10627 · 299476 3474749660383 1303 · 16927 · 1575437 341550071728321 10670053 · 32010157

3 Primzahltests 70

3 Primzahltests

3.1 Iterative Erzeugung großer Primzahlen

Der folgende Satz bildet die Grundlage fur ein Verfahren zur Erzeugung großerPrimzahlen.

Satz 3.1 (Pocklington’s Theorem) Es sei p eine ungerade Primzahl, k einezu p teilerfremde naturliche Zahl mit 1 < k < 2(p + 1) und n = 2kp + 1. Genaudann ist n prim, wenn eine naturliche Zahl a mit 1 < a < n existiert, so daßakp ≡ −1 mod n und ggT (ak + 1, n) = 1 gelten.

Algorithmus zur Erzeugung großer Primzahlen:

i) Wahle eine Primzahl p1 mit d1 = 5 Dezimalstellen.

ii) Finde ein k1 < 2(p1 + 1), so daß p2 = 2k1p1 + 1 entweder d2 = 2d1 oderd2 = 2d1 − 1 Dezimalstellen hat und ein a1 < p2 mit ak1p11 ≡ −1 mod p2 undggT (ak11 + 1, p2) = 1 existiert.

Nach Pocklington’s Theorem ist p2 prim.

iii) Wiederhole i) und ii) mit p2 anstelle von p1, um eine Folge von Primzahlenp3, p4, . . . zu erzeugen. Nach 5 Schritten kann man k5 so wahlen, daß 2k5p5 + 1100 Dezimalstellen besitzt.

3.2 Der AKS-Primzahltest

Dieser deterministische polynomiale Primzahltest wurde von Agrawal, Kayal undSaxana 2002 veroffentlicht und beruht auf dem folgenden AKS-Kriterium.

Satz 3.2 AKS-Kriterium Seien n, r ∈ N teilerfremd und n > 2. Weiterhin seis ∈ N, s > 1 so, daß ggT (a, n) = 1 gilt fur a = 1, . . . , s und

(ϕ(r) + s− 1

s

)> n

2d

[√ϕ(r)d

](68)

3.2 Der AKS-Primzahltest 71

fur alle Teiler d | ϕ(r)t

, wenn t = ordr(n) die Ordnung von n in (Z/rZ)∗ ist. Giltdann

(x+ a)n ≡ xn + a mod (n, xr − 1)(69)

fur alle a = 1, . . . , s, so ist n eine Primzahlpotenz.

Beweis: Der Beweis folgt aus den Lemmata 2.55 und 2.56, ist aber etwas lang-wieriger! �

Damit kann man folgenden Primzahltest formulieren.

Algorithmus 3.3 AKS-Primzahltest

Eingabe: n > 2 naturliche Zahl

Ausgabe: entweder “n ist prim” oder “n ist zusammengesetzt”

Es sei l die Binaerstellenzahl von n.

Schritt 1: Pruefe durch hoechstens l Divisionen,

ob n eine Zweierpotenz ist.

Dann ist n zusammengesetzt, stop

Schritt 2: e=4*l^2, N=2n(n-1)(n^2-1)...(n^e-1),

suche kleinste Primzahl r, die N nicht teilt

Schritt 3: wenn n=p fuer Primzahl p<r dann ist n prim, stop

Schritt 4: wenn p|n fuer eine Primzahl p<r

dann ist n zusammengesetzt, stop

Schritt 5: sind fuer ein a=1,...,r die Polynome

(x+a)^n und x^n + a

inkongruent modulo (n,x^r-1),

dann ist n zusammengesetzt, stop

Schritt 6: s=Logarithmus von n zur Basis r,

ist die m-te Wurzel aus n ganzzahlig fuer ein 1<m<s,

dann ist n zusammengesetzt, stop

Schritt 7: n ist prim

Satz 3.4 Der AKS-Primzahltest entscheidet in polynomialer Laufzeit fur jede(ungerade) naturliche Zahl n > 1, ob sie Primzahl ist oder nicht.

3.2 Der AKS-Primzahltest 72

Beweis: Schritt 1 erfordert hochstens l Probedivisionen.

Schritt 2: Die Anzahl der Multiplikationen im Produkt

N = 2n(n− 1)(n2 − 1) · · · (n4l2 − 1)

ist polynomial in l und kann daher durch ein ganzzahliges Polynom in l nachoben abgeschatzt werden. Wegen

log2(N) ≤ 1 + log2(n) + (log2(n))4l2∑i=1

i ≤ 1 + l+ l

((4l2 + 1)4l2

2

)≤ 1 + l(16l4 + 1)

ist k = [log2(N)] ebenfalls polynomial in l. Nach einem Satz von Tschebyscheffgilt fur k ≥ 2 ∏

p∈P,p≤2kp > 2k.

Wegen N < 2k gibt es also eine Primzal p ≤ 2k mit p 6 |N . Da 2k polynomialin l ist, kann mit dem Sieb des Eratosthenes die Liste L aller dieser Primzahlenund darin die kleinste derartige Primzahl r in polynomialer Laufzeit gefundenwerden. Insbesondere ist r auch kein Teiler von n und r ungerade.

Schritt 3/4: Dieser Test erfordert wegen der Lange von L ebenfalls nur polyno-miale Laufzeit in l.

Schritt 5: Es wird gezeigt, daß die Voraussetzungen des AKS-Kriteriums erfulltsind. Zunachst gilt t = ordr(n) > 4l2, denn aus ni ≡ 1 mod r fur ein 1 ≤ i ≤ 4l2

wurde r | ni − 1 | N folgen. Sei nun s = r. Wegen Schritt 3 und 4 gilt jetzt1 = ggT (a, n) fur alle a = 1, . . . , s. Aus r ≥ 3 folgt ϕ(r) = r − 1 ≥ 2 und daher(

ϕ(r) + s− 1s

)=(ϕ(r) + r − 1

r

)=(

2ϕ(r)ϕ(r) + 1

)≥ 2ϕ(r).

Wegen d ≤ ϕ(r)t< ϕ(r)

4l2gilt

2d

√ϕ(r)

d

≤ 2d

√ϕ(r)

d=√

4dϕ(r) <ϕ(r)

l<

ϕ(r)

log2(n)

und damit insgesamt

(ϕ(r) + s− 1

s

)≥ 2ϕ(r) = n

ϕ(r)log2(n) > n

2d

[√ϕ(r)d

].

Damit sind die Voraussetzungen des AKS-Kriteriums erfullt. Tritt nun in Schritt5 eine Inkongruenz auf, so ist n zusammengesetzt. Insgesamt ist diese Uber-prufung polynomial in l, denn die Anzahl der zu berechnenden Kongruenzen ist

3.3 Primzahltest nach Pollard 73

durch r ≤ 2k beschrankt und die Berechnung von (x + a)n modulo (n, xr − 1)erfordert zunachst hochstens 2l Multiplikationen durch wiederholtes Quadrierenund Multiplizieren. Dabei werden Polynome vom Grad kleiner r, welche polyno-mial in l sind, mit Koeffizienten der Große hochstens n, die also ebenfalls einein l polynomiale Bitlange haben, multipliziert. Insgesamt ist der Aufwand alsopolynomial in l.

Schritt 6: Wenn dieser Schritt erreicht wird, war das AKS-Kriterium anwendbarund n ist eine Primzahlpotenz. Nun erfolgt noch der Test, ob n eine echte Potenzist. Weil alle Primzahlen p ≤ r keine Teiler von n sind, bleibt die Ganzzahligkeitvon m

√n hochstens fur solche m mit 1 < m < logr(n) ≤ l zu prufen. Fur festes m

muß dabei am = n nur fur solche a ∈ N gepruft werden, fur die 1 < a ≤ logm(n) ≤l gilt. Endet jeder dieser in polynomialer Laufzeit auszufuhrender Test negativ,so ist n prim. �

3.3 Primzahltest nach Pollard

Der folgende Satz beruht auf der Tatsache, daß Carmichaelzahlen mindestensdrei Primfaktoren haben mussen (vgl. Folgerung 2.65).

Satz 3.5 Es gibt eine positive Konstante C, so daß fur alle naturlichen Zahlenn > C gilt: Es ist n genau dann prim, wenn gleichzeitig gelten

1. n ist keine Quadratzahl,

2. n besitzt keinen Primteiler p ≤ n1/3,

3. kn−1 ≡ 1 mod n fur alle naturlichen Zahlen k < n1/5.

Beweis: Ist n prim, so sind 1. und 2. trivialerweise erfullt, und 3. folgt aus demkleinen Fermatschen Satz.

Sind umgekehrt die drei Bedingungen erfullt, so gilt fur jeden Primfaktor p vonn wegen 2. bereits p > n1/3, n kann also hochstens zwei Primfaktoren besitzen,die wegen 1. dann aber verschieden sein mussen. Gelte also n = pq mit

n1/3 < q < p < n2/3.

Dann gibt es (nach einem Satz von Burgess) eine positive Konstante C, so daßfur alle n > C und alle Primteiler p von n eine Primitivwurzel k < n1/5 modulo pexistiert, d. h. es gelten kp−1 ≡ 1 mod p, aber km 6≡ 1 mod p fur alle 0 < m < p−1.Wegen 3. gilt aber kn−1 ≡ 1 mod n, also erst recht kn−1 ≡ 1 mod p. Es folgt

3.4 Primzahltest fur Fermat-Zahlen 74

(p− 1) | (n− 1) = pq − 1 = (p− 1)q + (q − 1). Dann ware aber p− 1 ein Teilervon q − 1, was wegen q < p unmoglich ist. Also ist n prim. �

Der auf diesem Satz basierende Pollardsche Primzahltest lauft also folgender-maßen ab. Zuerst wird gepruft, ob n eine Quadratzahl ist. Wenn nicht, werdenProbedivisionen mit den Primzahlen p ≤ n1/3 durchgefuhrt. Hier liegt die ent-scheidende Verbesserung gegenuber dem trivialen Primzahltest. Zuletzt werdendie Zahlen k unterhalb von n1/5 gemaß 3. uberpruft. Dabei kommt der schnelleAlgorithmus “Quadrieren und multiplizieren” zum Einsatz.

3.4 Primzahltest fur Fermat-Zahlen

Der ubliche Primzahltest fur Fermat-Zahlen beruht auf dem folgenden Satz. DieGleichwertigkeit von a) und c) wurde von Lehmer nach Ergebnissen von Lucasbewiesen, die Gleichwertigkeit von b) und a) spater von Brillhart und Selfridge(vgl. [2]).

Satz 3.6 Es sei n ∈ N und n − 1 =∏pkii die Primfakterzerlegung von n − 1.

Dann sind die folgenden Aussagen gleichwertig.

a) n ist eine Primzahl.

b) Zu jedem Primteiler pi | (n−1) existiert ein ai ∈ N mit ggT (ai, n) = 1, so daßgilt

an−1i ≡ 1 mod n und a(n−1)/pii 6≡ 1 mod n.

c) Es gibt ein a ∈ N mit ggT (a, n) = 1, so daß fur jeden Primteiler p | (n − 1)gilt

an−1 ≡ 1 mod n und a(n−1)/p 6≡ 1 mod n.

Beweis: a) =⇒ c): Ist n eine Primzahl, dann erfullt jede Primitivwurzel a modulon beide Bedingungen.

c) =⇒ b): Klar.

b) =⇒ a): Sei zu jedem pkii ein derartiges ai gefunden und bezeichne `i = ordn(ai)die Ordnung von ai in (Z/nZ)∗. Dann gilt offensichtlich `i | (n − 1), aber `i 6 |(n − 1)/pi, also pkii | `i. Es folgt nach dem Satz von Euler pkii | `i | ϕ(n) fur allei, d. h. (n− 1) | ϕ(n) ≤ n− 1. Dies zeigt ϕ(n) = n− 1 und damit ist n prim. �

3.4 Primzahltest fur Fermat-Zahlen 75

Bemerkung 3.7 Dieser Satz ist auch die Grundlage fur sogenannte Primzahl-zertifikate. Dabei wird fur die betreffende Primzahl n rekursiv eine Liste allerPrimteiler pi von n − 1 erzeugt und jeweils ein Element ai angegeben, so daßb) erfullt ist. Anhand dieser Liste kann dann sehr schnell uberpruft werden, obTeil b) dieses Satzes gilt und damit n prim ist. Die Erstellung eines derartigenZertifikates ist allerdings um einige Großenordnungen aufwendiger als die weiterunten beschriebenen probabilistischen Primzahltests.

Lemma 3.8 (Richelot, 1832) Ist p = 2m+1 prim, also eine Fermatsche Prim-zahl, so ist jeder quadratische Nicht-Rest eine Primitivwurzel modulo p.

Beweis: Da p−1 eine Zweierpotenz ist, ist ordp(a) fur jedes Element von (Z/pZ)∗

eine Zweierpotenz. Ist nun a ein Nicht-Rest, also −1 =(ap

)≡ a(p−1)/2 mod p, so

kann die Ordnung nicht kleiner als p− 1 sein, d. h. a ist eine Primitivwurzel. �

Folgerung 3.9 (Pepins Test, 1877) Es sei n ∈ N. Die Fermat-Zahl Fn =22n + 1 ist genau dann prim, wenn gilt

322n−1 ≡ −1 mod Fn.(70)

Beweis: Ist Fn prim, so existieren nach Satz 5.6 in (Z/FnZ)∗ genau ϕ(Fn − 1) =22n−1 Primitivwurzeln. Diese mussen mit samtlichen Nicht-Resten, von denen esgenau so viele gibt, ubereinstimmen. Es gelten Fn ≡ 1 mod 4 und Fn ≡ 2 mod 3.Mit dem quadratischen Reziprozitatsgesetz erhalt man(

3

Fn

)=(Fn3

)=(

2

3

)= −1.

Also ist 3 Nicht-Rest und daher Primitivwurzel. Dies zeigt (70).

Die Umkehrung ergibt sich aus Satz 3.6 mit a = 3 und dem einzigen Primteiler2 von Fn − 1. �

Bemerkung 3.10 Pepin hatte ursprunglich die Aussage fur 5 anstelle von 3bewiesen, dazu aber bemerkt, daß 5 auch durch 10 ersetzt werden konne.

3.5 Lucas-Lehmer-Test fur Mersenne-Zahlen 76

3.5 Lucas-Lehmer-Test fur Mersenne-Zahlen

Ausgangspunkt dieses speziell auf Mersenne-Zahlen zugeschnittenen Primzahl-tests sind die von Lucas eingefuhrten Folgen. Er war durch seine Untersuchungenzur Faktorisierung der Fibonacci-Zahlen (vgl. 6.9) auf sie gestoßen.

Definition 3.11 Es seien a, b und D = a2− 4b von 0 verschiedene ganze Zahlenund

α =a+√D

2und β =

a−√D

2(71)

die beiden verschiedenen Nullstellen der quadratischen Gleichung x2−ax+b = 0.Die Folgen U(a, b) = (Uk(a, b))k∈N0 und V (a, b) = (Vk(a, b))k∈N0 mit

Uk(a, b) =αk − βk

α− βund Vk(a, b) = αk + βk(72)

heißen die zum Paar (a, b) gehorenden Lucas-Folgen.

Bemerkung 3.12 a) Nach den Vietaschen Wurzelsatzen (Francois Vieta,1540 -1603) gelten also α + β = a, α · β = b und α− β =

√D.

b) Weiterhin gelten U0(a, b) = 0, U1(a, b) = 1, V0(a, b) = 2 und V1(a, b) = a. Furk ≥ 2 hat man die Rekursionen

Uk(a, b) = aUk−1(a, b)−bUk−2(a, b) und Vk(a, b) = aVk−1(a, b)−bVk−2(a, b)(73)

Hieraus ergeben sich weitere Werte:

k Uk(a, b) Vk(a, b)2 a a2 − 2b3 a2 − b a(a2 − 3b)4 a(a2 − 2b) a4 − 4a2b+ 2b2

5 a4 − 3a2b+ b2 a(a4 − 5a2b+ 5b2)6 a(a2 − 3b)(a2 − b) a6 − 6a4b+ 9a2b2 − 2b3

3.5 Lucas-Lehmer-Test fur Mersenne-Zahlen 77

c) Fur a = 1, b = −1 ist U(1,−1) gerade die Folge der Fibonacci-Zahlen, wahrenddie entsprechende Folge V (1,−1) als Lucas-Folge bezeichnet wird. Sie beginnt

2, 1, 3, 4, 7, 11, 18, 29, 47, 76, 123, 199, 322, 521, ...

d) Fur a = 3, b = 2 erhalt man Uk(3, 2) = 2k − 1 und Vk(3, 2) = 2k + 1.

e) Fur a = 2, b = −1 erhalt man die Pell-Folgen

U(2,−1) : 0, 1, 2, 5, 12, 29, 70, . . .(74)

V (2,−1) : 2, 2, 6, 14, 34, 82, 198, . . .(75)

f) Fur a = 2, b = −2, also α = 1 +√

3, β = 1 −√

3 und D = 12 erhalt man dieLehmer-Folgen

U(2,−2) : 0, 1, 2, 6, 16, 44, 120, . . .(76)

V (2,−2) : 2, 2, 8, 20, 56, 152, . . .(77)

Lemma 3.13 Es seien Uk = Uk(a, b) und Vk = Vk(a, b) zu einem Paar (a, b)gehorende Lucas-Folgen. Dann gelten fur alle n,m ∈ N

2Un+m = UnVm + UmVn(78)

2bmUn−m = UnVm − UmVn (n > m)(79)

2Vn+m = VnVm +DUnUm(80)

V2n = V 2n − 2bn(81)

4bn = V 2n −D · U2

n(82)

Beweis: (78): Es ist

UnVm + UmVn =αn − βn

α− β(αm + βm) +

αm − βm

α− β(αn + βn)

=2

α− β(αn+m − βn+m) = 2Un+m.

(79): Nach Definition ist

2bmUn−m = 2(αβ)mαn−m − βn−m√

D= 2

αnβm − αmβn√D

.

3.5 Lucas-Lehmer-Test fur Mersenne-Zahlen 78

Außerdem ist

UnVm − UmVn =αn − βn√

D(αm + βm)− αm − βm√

D(αn + βn) = 2

αnβm − αmβn√D

.

Also gilt (79).

(80): Mit Uk = αk−βk√D

folgt

DUnUm = (αn − βn)(αm − βm) = αn+m + βn+m − (αnβm + αmβn).

Nach Definition gilt

VnVm = (αn + βn)(αm + βm) = αn+m + βn+m + (αnβm + αmβn).

Addiert man beide Gleichungen, so ergibt sich (80).

(81): Nach Definition ist

V2n = α2n + β2n = (αn + βn)2 − 2(αβ)n = V 2n − 2bn,

also gilt (81).

(82): Setzt man in (80) n = m so ergibt sich 2V2n = V 2n + DU2

n. Mit (81) erhaltman V 2

n +DU2n = 2V 2

n − 4bn, woraus (82) folgt. �

Aufgabe 3.14 Rechnen Sie die in Bemerkung 3.12 f) angegebenen Werte derLehmer-Folgen explizit nach.

Lemma 3.15 Es seien Uk = Uk(a, b) und Vk = Vk(a, b) die zum Paar (a, b)gehorenden Lucas-Folgen. Fur Primzahlen p gilt dann Vp ≡ a mod p und bei

p > 2 gilt Up ≡ D(p−1)/2 ≡(Dp

)mod p.

Beweis: Es ist Vp = αp + βp ≡ (α + β)p ≡ ap ≡ a mod p nach dem kleinenFermatschen Satz.

Bei ungeradem p > 2 gilt auch Up = αp−βp

α−β ≡ (α−β)pα−β ≡ (α − β)p−1 ≡

D(p−1)/2 mod p. Die weitere Gleichung folgt mit dem Euler-Kriterium furLegendre-Symbole. �

Beispiel 3.16 Aus den in Bemerkung 3.12 f) angegebenen Werten folgt fur diePrimzahlen p = 2, 3, 5:

V2 = 8 ≡ 0 ≡ 2 mod 2, V3 = 20 ≡ 2 mod 3, V5 = 152 ≡ 2 mod 5.

U3 = 6 ≡ 0 ≡ (123

) mod 3, U5 = 44 ≡ −1 ≡ (35) ≡ (12

5) mod 5, U6 = 120 ≡

0 mod 5.

3.5 Lucas-Lehmer-Test fur Mersenne-Zahlen 79

Lemma 3.17 Fur ungerade Primzahlen p und die Lehmer-Folge Uk = Uk(2,−2)gilt p | Um spatestens fur m = p+ 1. Ist µ das kleinste m mit dieser Eigenschaft,so gilt p | Un ⇐⇒ n = kµ fur ein k ∈ N. Man nennt µ dann auch den Rang vonp.

Beweis: Aus (78) und (79) folgen wegen U1 = 1 und V1 = a = 2 sofort 2Up+1 =UpV1 +U1Vp = 2Up+Vp und −4Up−1 = U1Vp−UpV1 = Vp−2Up und damit wegen

Lemma 3.15 −8Up−1Up+1 = V 2p − 4U2

p ≡ 4 − 4(3p

)2≡ 0 mod p. Wegen p 6 | − 8

gilt p | Up−1 oder p | Up+1.

Sei nun µ ≤ p + 1 wie angegeben. Aus (78) folgt wegen U2µ = UµVµ sofortp | U2µ. Gelte also p | U`µ fur ` = 1, . . . , k. Dann folgt wiederum aus (78)2U(k+1)µ = UkµVµ + UµVkµ, also auch p | 2U(k+1)µ und daher p | U(k+1)µ, weilp ungerade ist.

Gilt umgekehrt p | Un, so liefert Division mit Rest n = qµ+r fur ein 0 ≤ r ≤ µ−1.Mit r = n − qµ folgt aus (79) 2(−2)qµUr = UnVqµ − UqµVn. Hieraus ergibt sichp | 2(−2)qµUr und daraus wegen p 6 | 2(−2)qµ sofort p | Ur. Wegen der Minimalitatvon µ und r < µ folgt r = 0. �

Definition 3.18 Die Mersenne-Testfolge (Ln) werde rekursiv definiert durchL1 = 4 und Ln = L2

n−1 − 2.

Lemma 3.19 Ist (Ln) die Mersenne-Testfolge und (Vn) die Lehmer-Folge, so giltfur n ∈ N

22n−1

Ln = V2n .

Beweis: Der Beweis erfolgt durch Induktion nach n. Es ist 2L1 = 8 = V2 furn = 1. Gelte die Behauptung also fur ein n ∈ N. Dann folgt mit (81)

V2n+1 = V2·2n = (V2n)2 + (−2)2n+1 = (22n−1

Ln)2 + (−2) · 22n

= 22n(L2n − 2) = 22nLn+1

Also gilt die Behauptung fur alle n ∈ N. �

Bemerkung 3.20 Die Werte der Mersenne-Testfolge sind L1 = 4, L2 = 14, L3 =194, L4 = 37634, L5 = 1416317954, L6 = 2005956546822746114, . . ..

Fur die ersten Mersenneschen Primzahlen M3 = 7, M5 = 31 und M7 = 127 gilt

3.5 Lucas-Lehmer-Test fur Mersenne-Zahlen 80

L1 ≡ 4 mod M3, L2 ≡ 0 mod M3

L1 ≡ 4 mod M5, L2 ≡ 14 mod M5, L3 ≡ 8 mod M5, L4 ≡ 0 mod M5,

L1 ≡ 4 mod M7, L2 ≡ 14 mod M7, L3 ≡ 67 mod M7, L4 ≡ 42 mod M7,L5 ≡ 111 mod M7, L6 ≡ 0 mod M7,

also Mp | Lp−1 fur p = 3, 5, 7.

Fur die ersten zusammengesetzten Mersenne-Zahlen M4 = 15 und M6 = 63dagegen gilt

L1 ≡ 4 mod M4, L2 ≡ 14 mod M4, L3 ≡ 14 6≡ 0 mod M4,

L1 ≡ 4 mod M6, L2 ≡ 14 mod M6, L3 ≡ 5 mod M6, L4 ≡ 23 mod M6, L5 ≡23 mod M6,

also Mn 6 | Ln−1 fur n = 4, 6.

Diese (und weitere numerische) Beispiele legen den Satz 3.21 nahe.

Satz 3.21 (Lucas-Lehmer-Test) Es sei p > 2 eine Primzahl und die Folge(Ln) rekursiv definiert durch L1 = 4 und Ln = L2

n−1 − 2 fur n > 1. Genau dannist die Mersenne-Zahl Mp = 2p − 1 prim, wenn Mp | Lp−1 gilt.

Beweis: Gelte Mp | Lp−1. Dies impliziert Mp | V2p−1 . Außerdem sind alle Prim-faktoren von Mp ungerade. Ist q ein solcher Primteiler und µ sein Rang, so folgtaus (78) q | U2p , also insbesondere µ ≤ 2p, denn es gilt q | Mp | V2p−1 und2U2p = 2U2p−1V2p−1 . Wegen Lemma 3.17 gilt µ | 2p. Also ist µ = 2k fur ein0 ≤ k ≤ p. Ware k ≤ p− 1, so wurde µ | 2p−1 und q | U2p−1 folgen. Aus q | U2p−1

und q | V2p−1 ergibt sich aber mit (82) der Widerspruch q | 4 · (−2)2p−1

. Also giltµ = 2p und daher 2p ≤ q + 1, d. h. Mp = 2p − 1 ≤ q. Daher ist Mp = q einePrimzahl.

Sei jetzt Mp eine (ungerade) Primzahl. Zu zeigen ist Mp | Lp−1 oder gleichwer-tig Mp | V2p−1 . Wegen 2p−1 = (Mp + 1)/2 ist dies gleichwertig zu V(Mp+1)/2 ≡0 mod Mp, was wegen der Nullteilerfreiheit von FMp wiederum gleichwertig zu(V(Mp+1)/2)

2 ≡ 0 mod Mp ist. Da die Behauptung fur p = 3 und p = 5 in Bemer-kung 3.20 schon gezeigt wurde, sei nun p > 5. Dann ist Mp = 2p− 1 = 23+(p−3)−1 = 8 · 2p−3 − 1, und daher 1 =

(2Mp

)≡ 2(Mp−1)/2 mod Mp nach Satz 2.82. Dies

impliziert (−2)(Mp+1)/2 = (−1)(Mp+1)/2 · 2(Mp+1)/2 = 2(Mp+1)/2 ≡ 2 mod Mp. Aus(81) folgt nun VMp+1 = (V(Mp+1)/2)

2− 2 · (−2)(Mp+1)/2 ≡ (V(Mp+1)/2)2− 4 mod Mp.

Es bleibt VMp+1 ≡ −4 mod Mp fur p > 5 zu zeigen.

3.6 Solovay-Strassen-Test 81

Wegen Mp = 2p − 1 ≡ (−1)p − 1 = −2 ≡ 1 mod 3 ist(Mp

3

)=(13

)= 1 und

damit mit dem Reziprozitatsgesetz(

12Mp

)=(

3Mp

)=(Mp

3

)(−1)(Mp−1)/2 = −1.

Aus (80) folgt mit n = Mp und m = 1 sofort 2VMp+1 = VMpV1 + 12UMpU1

und mit U1 = 1 und V1 = a = 2 daher VMp+1 = VMp + 6UMp und somit nach

Lemma 3.15 VMp+1 ≡ 2 + 6 ·(

12Mp

)≡ 2 + 6 · (−1) ≡ −4 mod Mp. �

Zum Testen von Mp berechnet man also die Folge Ln modulo Mp fur n =1, 2, . . . , p− 1 und pruft, ob sich 0 ergibt.

Bemerkung 3.22 Der von Mathematica in der Funktion “PrimeQ[N]” benutz-te Primzahltest testet zunachst, ob N den strengen Pseudoprimzahltest fur dieBasen 2 und 3 besteht. Anschließend wird ein Lucas-Lehmer-Test mit einer geeig-neten Lucasfolge durchgefuhrt. Es ist bekannt, daß keine zusammengesetzte ZahlN < 1016 diesen gesamten Test besteht. Fur großere N ist dieser Test allerdingsnur probabilistisch. Will man dafur eine Primzahl mit Sicherheit nachweisen,muß man einen Zertifikatstest durchfuhren, der allerdings erheblich langer dau-ern kann.

3.6 Solovay-Strassen-Test

Dies ist ein probabilistischer Primzahltest. Eine Zahl n, die diesen Test besteht istlediglich mit einer sehr hohen (vorgebbaren) Wahrscheinlichkeit eine Primzahl.Meist fuhrt man bei derartigen probabilistischen Primzahltest vor dem eigent-lichen Test noch Probedivisionen mit “den kleinen Primzahlen” durch, um imFalle eines Irrtums jedenfalls keine kleinen Primteiler zu haben.

Der folgende Primzahltest beruht auf Lemma 2.61 c) und Lemma 2.94.

Man gebe eine Irrtumswahrscheinlichkeit ε > 0 vor, so daß fur eine zu testendeZahl n die Aussage “n ist eine Primzahl” nach Ausfuhrung des Algorithmus nurmit hochstens dieser Wahrscheinlichkeit falsch sein darf. Man bestimme k ∈ Nmit (1

2)k < ε.

Algorithmus 3.23 Solovay-Strassen-Primzahltest

Eingabe: n > 1 ungerade naturliche Zahl, k

Ausgabe: entweder “n ist prim” (mit Irrtumswahrscheinlichkeit < (12)k) oder

“n ist zusammengesetzt (mit Sicherheit)

3.7 Miller-Rabin-Test 82

for i:=1(1)k do

waehle zufaellig ein a zwischen 1 und n-1

ls := a^((n-1)/2) mod n; rs := (a/n) mod n;

if ls =/= rs then n ist zusammengesetzt, stop

od

n ist prim, stop

3.7 Miller-Rabin-Test

Auch dies ist ein probabilistischer Primzahltest. Er berucksichtigt aber dieCarmichael-Zahlen und erreicht daher schneller kleinere Irrtumswahrscheinlich-keiten.

Lemma 3.24 Es sei p eine ungerade Primzahl und p − 1 = 2`q mit ungerademq. Sei weiter a ∈ N mit ggT (a, p) = 1 und b = aq mod p. Dann gilt entwederb ≡ 1 mod p oder es gibt einen Exponenten 0 ≤ k ≤ `− 1 mit b2

k ≡ −1 mod p.

Beweis: Im Fall b ≡ 1 mod p ist die Behauptung richtig. Gelte also b20

= b 6≡1 mod p. Nach dem kleinen Fermatschen Satz gilt aber 1 ≡ ap−1 = a2

`q =b2

`mod p. Also existiert ein Exponent 0 ≤ k ≤ ` − 1 mit b2

k 6≡ 1 mod p undb2

k+1 ≡ 1 mod p, also (b2k)2 ≡ 1 mod p. Dann gilt in dem Korper Fp aber

b2k ≡ −1 mod p. �

Der Test beruht nun auf dem von Miller und Rabin bewiesenen Satz:

Satz 3.25 Die Wahrscheinlichkeit dafur, daß fur eine zusammengesetzte Zahl nbei einem zufallig gewahlten a mit ggT (a, n) = 1 die Aussage des Lemmas 3.24fur b = aq ebenfalls richtig ist, ist kleiner als 1

4.

Den etwas umfangreicheren Beweis dieses Satzes kann man in [10], PropositionV.1.7 oder [13], Satz 8.33 nachlesen.

Man gebe eine Irrtumswahrscheinlichkeit ε > 0 vor, so daß fur eine zu testendeZahl n die Aussage “n ist eine Primzahl” nach Ausfuhrung des Algorithmus nurmit hochstens dieser Wahrscheinlichkeit falsch sein darf. Man bestimme k ∈ Nmit (1

4)k < ε.

3.7 Miller-Rabin-Test 83

k (1/4)k

10 < 10−6

25 < 10−15

30 < 10−18

50 < 10−30

100 < 10−60

168 < 10−101

1000 < 10−602

Algorithmus 3.26 Miller-Rabin-Primzahltest

Eingabe: n > 1 ungerade naturliche Zahl, k

Ausgabe: entweder “n ist prim” (mit Irrtumswahrscheinlichkeit < (14)k) oder

“n ist zusammengesetzt” (mit Sicherheit)

zerlege n-1=2^l*q mit ungeradem q;

for i:=1(1)k do

waehle zufaellig ein a zwischen 1 und n-1

b:= a^q mod n;

if b=+1 or b=-1 then next i

else

(1) b:=b*b;

if b=-1 then next i

else if b=1 then n ist zusammengesetzt, stop

endif

endif

goto (1)

endif

endfor

n ist prim, stop

4 Primzahlen und Primitivwurzeln 84

4 Primzahlen und Primitivwurzeln

Bei der Erzeugung guter Stromchiffren in der Kryptographie werden (große)Primzahlen p benotigt, zu denen “kleine Elemente” wie a = 2, 3, 5, . . . ∈ FpPrimitivwurzeln modulo p sind oder zumindest eine große Ordnung ordp(a) in F∗pbesitzen. In diesem Abschnitt werden einige Ergebnisse uber derartige Primzah-len zusammengestellt.

Definition 4.1 Es seien n, a ∈ N. Falls ein k ∈ N mit ak ≡ −1 mod n existiert,heißt das kleinste derartige k die negative Ordnung von a modulo n, in Zeichennordn(a) = k.

Naturlich hat jede Primitivwurzel a eine negative Ordnung, da sich −1 ∈ (Z/nZ)∗

ja als geeignete Potenz ak darstellen laßt.

Zunachst einige Beispielrechnungen fur kleine ungerade Primzahlen:

Beispiel 4.2 Betrachte die Potenzen {a, a2, a3, . . .} in Fp.

i) a = 2: p = 3 {2 = −1, 22 = 1}, also ist 2 Primitivwurzel und nord3(2) = 1 =ord3(2)/2.

p = 5 {2, 22 = −1, 23 = 3 = −2, 24 = 1}, also ist 2 Primitivwurzel und nord5(2) =2 = ord5(2)/2.

p = 7 {2, 22 = 4 = −3, 23 = 1}, also ord7(2) = 3 = (p − 1)/2 und 2 ist keinePrimitivwurzel und hat keine negative Ordnung modulo 7.

p = 11 {2, 22 = 4, 23 = 8 = −3, 24 = 5, 25 = −1, 26 = −2, 27 = −4, 28 = 3, 29 =6 = −5, 210 = 1}, also ist 2 Primitivwurzel und nord11(2) = 5 = ord11(2)/2.

p = 13 {2, 22 = 4, 23 = 8 = −5, 24 = 3, 25 = 6, 26 = −1, 27 = −2, 28 = −4, 29 =−8 = 5, 210 = 10 = −3, 211 = −6, 212 = 1}, also ist 2 Primitivwurzel undnord13(2) = 6 = ord13(2)/2.

p = 17 {2, 22 = 4, 23 = 8, 24 = −1, . . . , 28 = 1}, also ord17(2) = 8 = (p − 1)/2und 2 ist keine Primitivwurzel, aber es gilt nord17(2) = 4 = ord17(2)/2.

ii) a = 3: p = 5 {3, 32 = 4 = −1, 33 = −3 = 2, 34 = 1}, also ist 3 Primitivwurzelund nord5(3) = 2 = ord5(3)/2.

p = 7 {3, 32 = 2, 33 = 6 = −1, 34 = −3, 35 = −2, 36 = 1}, also ist 3 Primitivwur-zel und nord7(3) = 3 = ord7(3)/2.

4 Primzahlen und Primitivwurzeln 85

p = 11 {3, 32 = 9 = −2, 33 = −6 = 5, 34 = 4, 35 = 1}, also ist ord11(3) = 5 =(p−1)/2 und 3 ist keine Primitivwurzel und hat keine negative Ordnung modulo11.

Satz 4.3 Es sei n ∈ N. Falls eine naturliche Zahl a mit 1 ≤ a ≤ n − 1und ggT (a, n) = 1 eine negative Ordnung modulo n besitzt, so gilt ordn(a) =2nordn(a).

Beweis: Aus anordn(a) ≡ −1 mod n folgt a2nordn(a) ≡ 1 mod n, also ordn(a) |2nordn(a). Zeige ordn(a) ≥ 2nordn(a). Andernfalls wurde 2nordn(a) > ordn(a) >nordn(a) oder sogar nordn(a) > ordn(a) gelten. Mit k = ordn(a) − nordn(a) imersten und k = nordn(a) − ordn(a) im zweiten Fall ware 1 ≤ k < nordn(a) undak ≡ −1 mod n im Widerspruch zur Minimalitat von nordn(a). �

Lemma 4.4 Gilt ak ≡ −1 mod n fur ein k ∈ N, so gilt nordn(a) | k undk/nordn(a) ist ungerade.

Beweis: Sei k = h · nordn(a) + ` mit 0 ≤ ` < nordn(a). Aus ak ≡(anordn(a))ha` mod n folgt a` ≡ (−1)h+1 mod n. Wegen ` < nordn(a) und derMinimalitat von nordn(a) muß h ungerade sein. Angenommen, ` > 0. Dann zeigta` ≡ 1 mod n bereits ordn(a) ≤ ` < nordn(a), einen Widerspruch zu Satz 4.3.Also gilt ` = 0 und damit die Behauptung. �

Satz 4.5 Es sei n > 4 eine naturliche Zahl, so daß in (Z/nZ)∗ ein primiti-ves Element existiert. Genau dann ist a eine Primitivwurzel modulo n, wennnordn(a) = ϕ(n)/2 gilt.

Beweis: Da eine Primitivwurzel modulo n existiert und wegen n > 4 gilt nachSatz 5.7 n = pk oder n = 2pk fur eine ungerade Primzahlpotenz pk. Dann ist aberϕ(n) = pk−1(p− 1) gerade. Daher laßt sich aϕ(n) ≡ 1 mod n zerlegen gemaß

(aϕ(n)/2 + 1)(aϕ(n)/2 − 1) ≡ 0 mod n.

Wenn a Primitivwurzel ist, kann nicht schon aϕ(n)/2 ≡ 1 mod n gelten. Alsomuß aϕ(n)/2 ≡ −1 mod n sein und damit die negative Ordnung von a modulo nexistieren. Wegen ordn(a) = ϕ(n) folgt mit Satz 4.3 nordn(a) = ϕ(n)/2.

Umgekehrt folgt aus nordn(a) = ϕ(n)/2 mit Satz 4.3 sofort ordn(a) = ϕ(n), unddamit ist a erzeugendes Element von (Z/nZ)∗. �

4.1 Der Fall 2 modulo q 86

4.1 Der Fall 2 modulo q

Lemma 4.6 Sind p und q = 4p + 1 ungerade Primzahlen, also p eine Stern-Primzahl, dann ist 2 eine Primitivwurzel modulo q.

Beweis: Da p = 2k + 1 ungerade ist, gilt q = 8k + 5 > 11, also q ≡ −3 mod 8.Also ist 2 nach Satz 2.82 ein quadratischer Nicht-Rest modulo q und hat einenegative Ordnung nordq(2) | (q − 1)/2 = 2p. Wegen q > 11 ist 22 = 4 6= −1 unddaher nordq(2) 6= 2. Auch nordq(2) = p wurde zu −1 ≡ 2p mod q und damit zu1 ≡ 22p = 2(q−1)/2 ≡ −1 mod q fuhren, was wegen q 6= 2 nicht richtig ist. Alsogilt nordq(2) = 2p = (q − 1)/2 = ϕ(q)/2. Mit Satz 4.5 folgt die Behauptung. �

Lemma 4.7 Sind p = 2k−1 und q = 4k−1 ungerade Primzahlen mit ungerademk, also p eine Germain-Primzahl, dann ist 2 eine Primitivwurzel modulo q.

Beweis: Mit ungeradem k = 2m + 1 gilt q = 4(2m + 1) − 1 = 8m + 3, alsoq ≡ 3 mod 8. Wiederum nach Satz 2.82 ist 2 quadratischer Nicht-Rest modulo qund hat eine negative Ordnung nordq(2) | (q − 1)/2 = (4k − 2)/2 = p. Es folgtnordq(2) = p = (q − 1)/2 = ϕ(q)/2, also mit Satz 4.5 die Behauptung. �

Lemma 4.8 a) Ist q = 4k + 1 und k ungerade mit der Primfaktorzerlegungk = p1p2, so ist 2 genau dann eine Primitivwurzel modulo q, wenn gilt

22p1p2 ≡ −1 mod q, 22p1 6≡ −1 mod q, 22p2 6≡ −1 mod q.

b) Ist q = 4k− 1 und k ungerade und gilt die Primfaktorzerlegung 2k− 1 = p1p2,so ist 2 genau dann eine Primitivwurzel modulo q, wenn gilt

2p1p2 6≡ −1 mod q, 2p1 6≡ −1 mod q, 2p2 6≡ −1 mod q.

Beweis: a) Nach Voraussetzung existiert nordq(2) und teilt 2p1p2, aber weder2p1 noch 2p2. Also gilt nordq(2) = 2p1p2. Da ordq(2) = 2nordq(2) ein Teiler vonϕ(q) = q − 1 = 4p1p2 ist, kann nur Gleichheit gelten, woraus mit Satz 4.5 dieBehauptung folgt.

b) Analog. �

4.2 Der Fall 3 modulo q 87

4.2 Der Fall 3 modulo q

Lemma 4.9 a) Es sei p = 4t+1 prim. Ist 3 eine Primitivwurzel modulo p, danngilt t = 3k + 1 fur ein k ∈ N0, also p = 12k + 5.

b) Es sei p = 4t−1 prim. Ist 3 eine Primitivwurzel modulo p, dann gilt t = 3k+2fur ein k ∈ N0, also p = 12k + 7.

Beweis: a) Im Fall t = 3k+ 2 wurde p = 12k+ 9 = 3(4k+ 3) folgen, also p keinePrimzahl sein. Im Fall t = 3k gilt(

3

p

)= (−1)(3−1)/2·(p−1)/2

(p

3

)= (−1)2t

(p

3

)=(p

3

)=

(12k + 1

3

)= 1.

Als quadratischer Rest kann 3 daher keine Primitivwurzel sein. Also bleibt nurder Fall t = 3k + 1 wie behauptet.

b) Im Fall t = 3k+1 wurde p = 12k+3 = 3(4k+1) folgen, also p keine Primzahlsein. Im Fall t = 3k gilt(

3

p

)= (−1)(3−1)/2·(p−1)/2

(p

3

)= (−1)2t−1

(p

3

)= −

(p

3

)= −

(12k − 1

3

)= 1.

Als quadratischer Rest kann 3 daher keine Primitivwurzel sein. Also bleibt nurder Fall t = 3k + 2 wie behauptet. �

Lemma 4.10 (Stern, 1830) Ist p ≡ 1 mod 3 Primzahl und q = 4p+1 ebenfalls,also p eine Stern-Primzahl, so ist 3 Primitivwurzel modulo q.

Beweis: Es ist nach dem Euler-Kriterium und dem Quadratischen Reziprozitats-gesetz

3(q−1)/2 ≡(

3

q

)= (−1)(3−1)/2·(q−1)/2

(q

3

)= (−1)2p

(q

3

)=(q

3

)und weiter wegen 4p+ 1 ≡ p+ 1 ≡ 2 mod 3(

q

3

)=(

4p+ 1

3

)=(

2

3

)= (−1)(9−1)/8 = −1.

Daher ist 3 quadratischer Nicht-Rest modulo q und hat eine negative Ordnungnordq(3) | (q − 1)/2 = 2p. Wegen p > 3 gilt q = 4p + 1 > 13 und daher32 = 9 6≡ −1 mod q. Auch nordq(3) = p wurde zu −1 ≡ 3p mod q und damit zu1 ≡ 32p ≡ 3(q−1)/2 ≡ −1 mod q fuhren. Daher bleibt nur nordq(3) = (q − 1)/2 =ϕ(q)/2, was mit Satz 4.5 die Behauptung liefert. �

4.3 Primitivwurzeln bei speziellen Primzahlen 88

Satz 4.11 Sei q = 4t+ 1 Primzahl mit t = 3k+ 1 = 2mt′ und t′ ungerade. Danngilt ordq(3) = 2m+2t1 fur einen Teiler t1 | t′.

Fur Primzahlen t′ folgt:

Folgerung 4.12 Sei q = 4t+ 1 Primzahl mit t = 3k + 1 = 2mt′ und t′ ungeradePrimzahl. Gilt 32m+1 6≡ −1 mod q, so ist 3 eine Primitivwurzel modulo p.

Folgerung 4.13 (Tschebyscheff, 1849) Sei q = 4t+ 1 Primzahl mit t = 3k+1 = 2mt′ und t′ > 32m+1

/2m+2 ungerade Primzahl. Dann ist 3 eine Primitivwurzelmodulo q = 4t′2m + 1.

Beweis: Wegen t′ > 32m+1/2m+2 ist q > 32m+1

+ 1 und daher 32m+1 6≡ −1 mod q.�

Definition 4.14 Eine Primzahl q = 4t + 1 mit t = 3k + 1 = 2mt′ und t′ >32m+1

/2m+2 prim heißt eine Tschebyscheff-Primzahl.

Folgerung 4.15 Ist q = 4t− 1 prim mit t = 3k + 2 und p = 2k + 1 prim, so ist3 genau dann eine Primitivwurzel modulo q, wenn gilt

3p 6≡ −1 mod q, 33p 6≡ 1 mod q.

4.3 Primitivwurzeln bei speziellen Primzahlen

Fur Germain-Primzahlen hat man folgende Resultate.

Satz 4.16 Es sei p eine Germain-Primzahl und q = 2p + 1. Dann gilt fur jedesElement 2 ≤ a ≤ q − 2 aus Fq schon ordq(a) = q − 1 oder ordq(a) = (q − 1)/2.

Beweis: Da ordq(a) die Gruppenordnung q − 1 = 2p teilt, kann diese Ordnungnur 2, p = (q − 1)/2 oder 2p = q − 1 sein. Wegen a + 1 6= 0 und a − 1 6= 0 in Fqfolgt mit der Nullteilerfreiheit a2 6≡ 1 mod q, d. h. ordq(a) 6= 2. �

4.4 Primitivwurzeln bei Primzahlzwillingen 89

Satz 4.17 Sei p eine Germain-Primzahl und q = 2p+ 1.

a) 2 ist Primtivwurzel modulo q genau dann, wenn p ≡ 1 mod 4 gilt.

b) Fur q > 7 ist 3 keine Primitivwurzel modulo q.

c) 5 ist Primitivwurzel modulo q genau dann, wenn p ≡ 1 mod 10 oder p ≡3 mod 10 gilt.

d) 7 ist Primitivwurzel modulo q genau dann, wenn p ≡ 5 mod 14 oder p ≡5 mod 11 gilt.

Fur Tschebyscheff-Primzahlen sind die folgenden Aussagen bekannt.

Satz 4.18 In den folgenden Fallen ist 3 Primitivwurzel modulo q.

a) Es sind p > 11 und q = 8p+ 1 prim.

b) Es sind p > 411 und q = 16p+ 1 prim.

c) Es sind p > 1345211 und q = 32p+ 1 prim.

Forschungsproblem: Ist fur eine der beiden Primzahlen p = 114(2127 − 1) + 1bzw. 180(2127)2 + 1 die Zahl 2 eine Primitivwurzel modulo p?

4.4 Primitivwurzeln bei Primzahlzwillingen

Definition 4.19 Sind p und p+ 2 Primzahlzwillinge mit p = 4k− 1 und p+ 2 =4k + 1, so haben sie dasselbe Geschlecht, andernfalls verschiedenes Geschlecht.

Bemerkung 4.20 Haben also p = 4k−1 und p+2 = 4k+1 dasselbe Geschlechtund ist k gerade, so gilt

(2p

)= 1 =

(2p+2

), d. h. 2 ist fur beide Primzahlen qua-

dratischer Rest und damit fur keine der beiden eine Primitivwurzel. Ist dagegenin diesem Fall k ungerade, so kann 2 fur beide gleichzeitig eine Primitivwurzelsein.

Haben dagegen p und p + 2 verschiedenes Geschlecht, so gilt p = 4k + 1 undp + 2 = 4k + 3 = 4(k + 1) − 1, d. h. genau fur eine der beiden Primzahlen ist 2quadratischer Rest, fur die andere quadratischer Nicht-Rest. Fur hochstens einevon ihnen kann daher 2 Primitivwurzel sein.

4.4 Primitivwurzeln bei Primzahlzwillingen 90

Fur die folgenden Probleme vgl. [3], 5.6.5 - 5.6.8.

Forschungsproblem: Finde große Primzahlzwillinge mit gemeinsamer Primi-tivwurzel 2.

Forschungsproblem: Finde Kriterien dafur, daß von zwei Primzahlzwillingenmit unterschiedlichem Geschlecht fur eine der Primzahlen 2 eine Primitivwurzelist.

Forschungsproblem: Finde große Primzahlzwillinge (p, p + 2) fur die ordp(2)und ordp+2(2) groß sind.

Forschungsproblem: Untersuche diese Fragen speziell fur die Primzahlzwillinge1639494 · (24423 − 1)± 1 und 2445810 · (24253 − 1)± 1.

Satz 4.21 Seien p und p+ 2 Primzahlzwillinge.

a) Gilt p ≡ 1 mod 4, dann kann 3 gemeinsame Primitivwurzel von ihnen sein,andernfalls nicht.

b) Gilt p ≡ −1 mod 4, dann ist fur keine von beiden Primzahlen 3 Primitivwurzel.

Forschungsproblem: a) Welcher Bruchteil aller Primzahlzwillinge hat 3 als ge-meinsame Primitivwurzel?

b) Finde große Primzahlzwillinge mit gemeinsamer Primitivwurzel 3.

c) Finde große Primzahlzwillinge p und p+ 2, so daß ordp(3) und ordp+2(3) großsind.

5 Algebraische Hilfsmittel 91

5 Algebraische Hilfsmittel

In diesem Abschnitt sind ohne Beweise einige fundamentale Satze der Algebrazusammengestellt, die im Skript an verschiedenen Stellen benutzt werden. DieseAussagen werden in der Vorlesung “Klassische Algebra” bewiesen.

Satz 5.1 Ist (S, ·, e) ein Monoid, so ist U = {a ∈ S | es gibt ein b ∈ S mitab = e = ba} eine Untergruppe von (S, ·, e), die Gruppe der Einheiten von (S, ·, e).Man schreibt U = S∗.

Satz 5.2 Ist (G, ·) eine endliche Gruppe der Ordnung n = |G|, so gilt an = e furjedes a ∈ G und das Einselement e von (G, ·).

Gilt ak = e fur ein a 6= e aus G, so folgt k | n.

Satz 5.3 Es sei (S, ∗, e) ein Monoid, a ∈ S und n ∈ N0. Der folgende Algorith-mus berechnet an in hochstens 1 + log2(n) Multiplikationen.

Algorithmus 5.4 Quadrieren und Multiplizieren

Eingabe: a ∈ S, n ∈ N0

Ausgabe: P = an

P:=e;

if n > 0 then

b:=a; t:=n;

while t > 1 do

if t ungerade then P:=P*b endif

b:= b*b; t:= [t/2];

od

P:=P*b;

endif

P, stop

Satz 5.5 Es sei (R,+, ·) ein Ring. Dann gelten fur alle a, b ∈ R

0 · a = 0 = a · 0,

(−a) · b = a · (−b) = −(a · b),

(−a) · (−b) = a · b.

5 Algebraische Hilfsmittel 92

Satz 5.6 Zu jeder Primzahlpotenz q = pk fur p ∈ P und k ∈ N gibt es bis aufIsomorphie genau einen Korper Fq mit q Elementen. Seine multiplikative Grup-pe F∗q ist zyklisch. Jedes erzeugende Element dieser zyklischen Gruppe heißt einprimitives Element von Fq oder eine Primitivwurzel modulo q. Ist g ein erzeu-gendes Element von F∗q, so ist gk genau dann ebenfalls ein erzeugendes Element,wenn ggT (k, q− 1) = 1 gilt. Insbesondere existieren genau ϕ(q− 1) verschiedeneerzeugende Elemente von F∗q.

Satz 5.7 Die prime Restklassengruppe (Z/nZ)∗ ist genau fur n = 1, 2, 4 undn = pk, 2pk fur ungerade Primzahlen p und k ∈ N zyklisch, besitzt also einePrimitivwurzel modulo n.

Satz 5.8 Zu Polynomen a(x), b(x) ∈ K[x] uber einem Korper K mit b(x) 6= 0existieren Polynome q(x), r(x) ∈ K[x] mit a(x) = q(x)b(x) + r(x) und r(x) = 0oder grad(r(x)) < grad(b(x)).

Satz 5.9 Ist f(x) ∈ K[x] ein Polynom uber einem Korper K vom Grad n ≥ 1,so hat f(x) in jedem Erweiterungskorper E von K hochstens n Nullstellen.

6 Anhang 93

6 Anhang

6.1 Primzahlen, Primzahlzwillinge und -drillinge bis 4000

Primzahlzwillinge sind hervorgehoben.

2 3 5 7 11 13 17 19 23 2931 37 41 43 47 53 59 61 67 7173 79 83 89 97

101 103 107 109 113 127 131 137 139 149151 157 163 167 173 179 181 191 193 197199211 223 227 229 233 239 241 251 257 263269 271 277 281 283 293307 311 313 317 331 337 347 349 353 359367 373 379 383 389 397401 409 419 421 431 433 439 443 449 457461 463 467 479 487 491 499503 509 521 523 541 547 557 563 569 571577 587 593 599601 607 613 617 619 631 641 643 647 653659 661 673 677 683 691701 709 719 727 733 739 743 751 757 761769 773 787 797809 811 821 823 827 829 839 853 857 859863 877 881 883 887907 911 919 929 937 941 947 953 967 971977 983 991 997

1009 1013 1019 1021 1031 1033 1039 1049 1051 10611063 1069 1087 1091 1093 10971103 1109 1117 1123 1129 1151 1153 1163 1171 11811187 11931201 1213 1217 1223 1229 1231 1237 1249 1259 12771279 1283 1289 1291 12971301 1303 1307 1319 1321 1327 1361 1367 1373 138113991409 1423 1427 1429 1433 1439 1447 1451 1453 14591471 1481 1483 1487 1489 1493 14991511 1523 1531 1543 1549 1553 1559 1567 1571 15791583 15971601 1607 1609 1613 1619 1621 1627 1637 1657 16631667 1669 1693 1697 1699

6.1 Primzahlen, Primzahlzwillinge und -drillinge bis 4000 94

1709 1721 1723 1733 1741 1747 1753 1759 1777 17831787 17891801 1811 1823 1831 1847 1861 1867 1871 1873 18771879 18891901 1907 1913 1931 1933 1949 1951 1973 1979 19871993 1997 19992003 2011 2017 2027 2029 2039 2053 2063 2069 20812083 2087 2089 20992111 2113 2129 2131 2137 2141 2143 2153 2161 21792203 2207 2213 2221 2237 2239 2243 2251 2267 22692273 2281 2287 2293 22972309 2311 2333 2339 2341 2347 2351 2357 2371 23772381 2383 2389 2393 23992411 2417 2423 2437 2441 2447 2459 2467 2473 24772503 2521 2531 2539 2543 2549 2551 2557 2579 259125932609 2617 2621 2633 2647 2657 2659 2663 2671 26772683 2687 2689 2693 26992707 2711 2713 2719 2729 2731 2741 2749 2753 27672777 2789 2791 27972801 2803 2819 2833 2837 2843 2851 2857 2861 28792887 28972903 2909 2917 2927 2939 2953 2957 2963 2969 297129993001 3011 3019 3023 3037 3041 3049 3061 3067 30793083 30893109 3119 3121 3137 3163 3167 3169 3181 3187 31913203 3209 3217 3221 3229 3251 3253 3257 3259 327132993301 3307 3313 3319 3323 3329 3331 3343 3347 33593361 3371 3373 3389 33913407 3413 3433 3449 3457 3461 3463 3467 3469 349134993511 3517 3527 3529 3533 3539 3541 3547 3557 35593571 3581 3583 35933607 3613 3617 3623 3631 3637 3643 3659 3671 36733677 3691 36973701 3709 3719 3727 3733 3739 3761 3767 3769 37793793 37973803 3821 3823 3833 3847 3851 3853 3863 3877 388138893907 3911 3917 3919 3923 3929 3931 3943 3947 39673989

6.1 Primzahlen, Primzahlzwillinge und -drillinge bis 4000 95

Primzahldrillinge und -vierlinge in diesem Bereich sind

p p+ 2 p+ 6 p+ 8

5 7 11 1311 13 17 1917 19 23 -41 43 47 -

101 103 107 109107 109 113 -191 193 197 199227 229 233 -311 313 317 -347 349 353 -461 463 467 -641 643 647 -821 823 827 829857 859 863 -881 883 887 -

1091 1093 1097 -1277 1279 1283 -1301 1303 1307 -1427 1429 1433 -1481 1483 1487 14891487 1489 1493 -1607 1609 1613 -1871 1873 1877 18791997 1999 2003 -2081 2083 2087 20892237 2239 2243 -2267 2269 2273 -2657 2659 2663 -2687 2689 2693 -3251 3253 3257 32593461 3463 3467 34693527 3529 3533 -3671 3673 3677 -3917 3919 3923 -

6.2 Germain-Primzahlen und verwandte Primzahlen bis 200 96

6.2 Germain-Primzahlen und verwandte Primzahlen bis200

p q = 2p+ 1 q = 4p+ 1 q = 8p+ 1 q = 16p+ 1

2 - - 17 313 7 13 - -5 11 - 41 -7 - 29 - 113

11 23 - 89 -13 - 53 - -17 - - 137 -23 47 - - -29 59 - 233 -37 - 149 - 59341 83 - - -43 - 173 - -53 107 - - -61 - - - 97767 - 269 - -71 - - 569 -73 - 293 - -79 - 317 - -83 167 - - -89 179 - - -97 - 389 - 1553

101 - - 809 -107 - - 857 -113 227 - - -127 - 509 - -131 263 - 1049 -137 - - 1097 -139 - 557 - -149 - - 1193 -151 - - - 2417163 - 653 - 2609173 347 - - -179 359 - 1433 -181 - - - 2897191 383 - - -193 - 773 - 3089199 - 797 - -

6.3 Primzahlen der Form n!+1 oder n!-1 97

6.3 Primzahlen der Form n!+1 oder n!-1

n Stellen Jahr Entdecker34790!-1 142891 2002 Marchal, Carmody, Kuosa

26951!+1 107701 2002 Davis, Kuosa21480!-1 83727 2001 Davis, Kuosa6917!-1 23560 1998 Caldwell

6380!+1 21507 1998 Caldwell3610!-1 11277 1993 Caldwell3507!-1 10912 1992 Caldwell1963!-1 5614 1992 Dubner, Caldwell

1477!+1 4042 1984 Dubner974!-1 2490 1992 Dubner, Caldwell

872!+1 2188 1983 Dubner546!-1 1260 1992 Dubner469!-1 1051 1981 Penk, Buhler& Crandall

6.4 Primzahlen der Form p!+1 oder p!-1

n Stellen Jahr Entdecker392113#+1 169966 2001 Heuer366439#+1 158936 2001 Heuer145823#+1 63142 2000 Anderson, Robinson42209#+1 18241 1999 Caldwell24029#+1 10387 1993 Caldwell23801#+1 10273 1993 Caldwell18523#+1 8002 1989 Dubner15877#-1 6845 1992 Caldwell, Dubner

13649#+1 5862 1987 Dubner13033#-1 5610 1992 Caldwell, Dubner

11549#+1 4951 1986 Dubner6569#-1 2811 1992 Dubner

4787#+1 2038 1984 Dubner4583#-1 1953 1992 Dubner

4547#+1 1939 1984 Dubner4297#-1 1844 1992 Dubner4093#-1 1750 1992 Caldwell, Dubner

3229#+1 1368 1984 Dubner2657#+1 1115 1981 Penk, Buhler & Crandall2377#-1 1007 1992 Dubner

6.5 Großte bekannte Germain-Primzahlen 98

6.5 Großte bekannte Germain-Primzahlen

n Stellen Jahr Entdecker183027·2265440 − 1 79911 2010 ?

648621027630345·2253824 − 1 76424 2009 Jarai et al.620366307356565·2253824 − 1 76424 2009 Jarai et al.

607095·2176311 − 1 53081 2009 Tom Wu48047305725·2172403 − 1 51910 2007 Underbakke

137211741292195·2171960 − 1 51780 2006 Jarai et al.33759183·2123458 − 1 37173 2009 Tornberg7068555·2121301 − 1 36523 2005 Minovic

2540041185·2114729 − 1 34547 2003 Underbakke1124044292325·2107999 − 1 32523 2006 Underbakke

112886032245·210800 − 1 32523 2006 Underbakke38588805195·2100002 − 1 30115 2009 Urushi15744710163·2100002 − 1 30114 2009 Urushi35909079387·2100000 − 1 30114 2009 Urushi

18912879·298395 − 1 29628 2002 Angel, Joblin, Augustin3364553235·288888 − 1 26768 2009 Tom Wu

10495740081·283125 − 1 25034 2006 Underbakke61078155·282002 − 1 24693 2006 Underbakke

1213822389·281131 − 1 24432 2002 Angel, Joblin, Augustin64670473·274146 + 1 22328 2009 Saridis

232197·273457 − 1 22119 2009 Tom Wu

6.6 Anzahl der Germain-Primzahlen unterhalb n

n S2,1(n)

10 2102 9103 37104 190105 1171106 7746107 56032108 423140109 3308859

1010 265695151011 218116524

6.7 Anzahl der Primzahlzwillinge unterhalb n 99

6.7 Anzahl der Primzahlzwillinge unterhalb n

n π2(n)

10 2102 8103 35104 205105 1224106 8169107 58980108 440312109 3424506

1010 274126791011 2243760481012 18705852201013 158346648721014 1357803216651015 1177209242304

6.8 Primzahlzwillinge mit uber 1000 Dezimalstellen 100

6.8 Primzahlzwillinge mit uber 1000 Dezimalstellen

n± 1 Stellen Jahr Entdecker

65516468355 · 2333333 ± 1 100355 2009 Kaiser & Klahn2003663613 · 2195000 ± 1 58711 2007 Vautier et al.

194772106074315 · 2171960 ± 1 51780 2007 Jarai et al.100314512544015 · 2171960 ± 1 51780 2006 Jarai et al.16869987339975 · 2171960 ± 1 51779 2005 Jarai et al.

33218925 · 2169690 ± 1 51090 2002 Papp307259241 · 2115599 ± 1 34808 2009 Tornberg60194061 · 2114689 ± 1 34533 2002 Underbakker

108615 · 2110342 ± 1 33222 2008 Chatfield1765199373 · 2107520 ± 1 32376 2002 McElhatton318032361 · 2107001 ± 1 32220 2001 Underbakker & Carmody

4501763715 · 2100006 ± 1 30115 2009 Urushi34776437961 · 2100001 ± 1 30114 2009 Urushi

156733989 · 2100007 ± 1 30114 2009 Urushi1046619117 · 2100000 ± 1 30113 2007 Barnes1807318575 · 298305 ± 1 29603 2001 Underbakker & Carmody744678855 · 295000 ± 1 28607 2009 Vogel23321624 · 353005 ± 1 25298 2009 Chatfield

1035928263 · 283200 ± 1 25055 2009 Oakes7473214125 · 283125 ± 1 25033 2006 Underbakker

11694962547 · 283124 ± 1 25033 2006 Underbakker58950603 · 283130 ± 1 25033 2006 Underbakker

5583295473 · 280828 ± 1 24342 2006 Tornberg134583 · 280828 ± 1 24337 2005 Underbakker

665551035 · 280025 ± 1 24099 2000 Underbakker & Carmody1046886225 · 270000 ± 1 21082 2004 Minovic8544353655 · 266666 ± 1 20079 2005 Heuer8179665447 · 266666 ± 1 20079 2006 Heuer6968409117 · 266666 ± 1 20079 2005 Heuer

6.8 Primzahlzwillinge mit uber 1000 Dezimalstellen 101

n± 1 Stellen Jahr Entdecker

242206083 · 238880 ± 1 11713 1995 Indlekofer & Jarai570918348 · 105120 ± 1 5129 1995 Dubner697053813 · 216352 ± 1 4932 1994 Indlekofer & Jarai

6797727 · 215328 ± 1 4622 1995 Forbes1692923232 · 104020 ± 1 4030 1993 Dubner4655478828 · 103429 ± 1 3439 1993 Dubner

1706595 · 211235 ± 1 3389 1989 Parady et al.459 · 28529 ± 1 2571 1993 Dubner

1171452282 · 102490 ± 1 2500 1991 Dubner571305 · 27701 ± 1 2324 1989 Parady et al.

75188117004 · 102298 ± 1 2309 1989 Dubner663777 · 27650 ± 1 2309 1989 Parady et al.

107570463 · 102250 ± 1 2259 1985 Dubner2846!!!!± 1 2151 1992 Dubner

43690485351513 · 101995 ± 1 2009 1985 Dubner260497545 · 26625 ± 1 2003 1984 Atkin und Rickert

(10720 + 41038783014) · 10710 ± 1 1431 1990 Dubner519912 · 101420 ± 1 1426 1984 Dubner217695 · 101404 ± 1 1410 1984 Dubner

219649815 · 24481 ± 1 1358 1983 Atkin und Rickert1639494 · (24423 − 1)± 1 1338 1983 Keller2445810 · (24253 − 1)± 1 1287 1983 Keller

218313 · 101068 ± 1 1074 1985 Dubner499032 · 101040 ± 1 1046 1984 Dubner403089 · 101040 ± 1 1046 1984 Dubner

(123737321 + 10524) · 10516 ± 1 1041 1990 Dubner256200945 · 23426 ± 1 1040 1980 Atkin & Rickert1579134 · 101017 ± 1 1024 1992 Dubner

3257996742 · 101009 ± 1 1019 1993 Dubner1869766899 · 101009 ± 1 1019 1993 Dubner

Es ist 2846!!!!± 1 = (2846− 4)(2846− 8) · · · 6 · 2± 1.

6.9 Primfaktoren der ersten 60 Fibonacci-Zahlen 102

6.9 Primfaktoren der ersten 60 Fibonacci-Zahlen

Diese Werte wurden von E. Lucas erstmals berechnet, mittlerweile sind die Fak-torisierungen bis n = 720 vollstandig bekannt.

n φn Primfaktoren

3 2 24 3 35 5 56 8 23

7 13 138 21 3 · 79 34 2 · 17

10 55 5 · 1111 89 8912 144 24 · 32

13 233 23314 377 13 · 2915 610 2 · 5 · 6116 987 3 · 7 · 4717 1597 159718 2584 23 · 17 · 1919 4181 37 · 11320 6765 3 · 5 · 11 · 4121 10946 2 · 13 · 42122 17711 89 · 19923 28657 2865724 46368 25 · 32 · 7 · 2325 75025 52 · 300126 121393 233 · 52127 196418 2 · 17 · 53 · 10928 317811 3 · 13 · 29 · 28129 514229 51422930 832040 23 · 5 · 11 · 31 · 61

6.9 Primfaktoren der ersten 60 Fibonacci-Zahlen 103

n φn Primfaktoren

31 1346269 557 · 241732 2178309 3 · 7 · 47 · 220733 3524578 2 · 89 · 1980134 5702887 1597 · 357135 9227465 5 · 13 · 14196136 14930352 24 · 33 · 17 · 19 · 10737 24157817 73 · 149 · 222138 39088169 37 · 113 · 934939 63245986 2 · 233 · 13572140 102334155 3 · 5 · 7 · 11 · 41 · 216141 165580141 2789 · 5936942 267914296 23 · 13 · 29 · 211 · 42143 433494437 43349443744 701408733 3 · 43 · 89 · 199 · 30745 1134903170 2 · 5 · 17 · 61 · 10944146 1836311903 139 · 461 · 2865747 2971215073 297121507348 4807526976 26 · 32 · 7 · 23 · 47 · 110349 7778742049 13 · 97 · 616870950 12586269025 52 · 11 · 101 · 151 · 300151 20365011074 2 · 1597 · 637602152 32951280099 3 · 233 · 521 · 9048153 53316291173 953 · 5594574154 86267571272 23 · 17 · 19 · 53 · 109 · 577955 139583862445 5 · 89 · 661 · 47454156 225851433717 3 · 72 · 13 · 29 · 281 · 1450357 365435296162 2 · 37 · 113 · 797 · 5483358 591286729879 59 · 19489 · 51422959 956722026041 353 · 271026069760 1548008755920 24 · 32 · 5 · 11 · 31 · 41 · 61 · 2521

6.10 Faktorisierungen der ersten dezimalen Repunits 104

6.10 Faktorisierungen der ersten dezimalen Repunits

n Rn

1 12 prim3 3 · 374 11 · 1015 41 · 2716 3 · 7 · 11 · 13 · 377 239 · 46498 11 · 73 · 101 · 1379 32 · 37 · 333667

10 11 · 41 · 271 · 909111 21649 · 51323912 3 · 7 · 11 · 13 · 37 · 101 · 990113 53 · 79 · 26537165314 11 · 239 · 4649 · 90909115 3 · 31 · 37 · 41 · 271 · 290616116 11 · 17 · 73 · 101 · 137 · 588235317 2071723 · 536322235718 32 · 7 · 11 · 13 · 19 · 37 · 52579 · 33366719 prim20 11 · 41 · 101 · 271 · 3541 · 9091 · 2796121 3 · 37 · 43 · 239 · 1933 · 4649 · 1083868922 112 · 23 · 4093 · 8779 · 21649 · 51323923 prim24 3 · 7 · 11 · 13 · 37 · 73 · 101 · 9901 · 999000125 41 · 271 · 21401 · 25601 · 182521213001

6.11 Die bekannten Mersenneschen Primzahlen 105

6.11 Die bekannten Mersenneschen Primzahlen

n p Dezimalstellen Jahr Entdecker

1 2 1 - -2 3 1 - -3 5 2 - -4 7 3 - -5 13 4 1461 unbekannt6 17 6 1588 P. A. Cataldi7 19 6 1588 P. A. Cataldi8 31 10 1750 L. Euler9 61 19 1883 I. M. Pervushin

10 89 27 1911 R. E. Powers11 107 33 1913 E. Fauquembergue12 127 39 1876 E. Lucas13 521 157 1952 R. M. Robinson14 607 183 1952 R. M. Robinson15 1279 386 1952 R. M. Robinson16 2203 664 1952 R. M. Robinson17 2281 687 1952 R. M. Robinson18 3217 969 1957 H. Riesel19 4253 1281 1961 A. Hurwitz20 4423 1332 1961 A. Hurwitz21 9689 2917 1963 D. B. Gillies22 9941 2993 1963 D. B. Gillies23 11213 3376 1963 D. B. Gillies24 19937 6002 1971 B. Tuckerman25 21701 6533 1978 C. Noll & L. Nickel26 23209 6987 1979 C. Noll27 44497 13395 1979 H. Nelson & D. Slowinski28 86243 25962 1982 D. Slowinski29 110503 33265 1988 W. N. Colquitt & L. Welsh30 132049 39751 1983 D. Slowinski31 216091 65050 1985 D. Slowinski32 756839 227832 1992 D. Slowinski & P. Gage33 859433 258716 1994 D. Slowinski & P. Gage

6.11 Die bekannten Mersenneschen Primzahlen 106

n p Dezimalstellen Jahr Entdecker

34 1257787 378632 1996 D. Slowinski & P. Gage35 1398269 420921 1996 Woltman et al.36 2976221 895932 1997 Woltman et al.37 3021377 909526 1998 Woltman, Kurowski et al.38 6972593 2098960 1999 Woltman, Kurowski et al.39 13466917 4053946 2001 Woltman, Kurowski et al.40 20996011 6320430 2003 Woltman, Kurowski et al.41 24036583 7235733 2004 Woltman, Kurowski et al.42 25964951 7816230 2005 Woltman, Kurowski et al.43 30402457 9152052 2005 Woltman, Kurowski et al.44 32582657 9808358 2006 Woltman, Kurowski et al.45 37156867 11185272 2009 Woltman, Kurowski et al.

46* 42643801 12837064 2008 Woltman, Kurowski et al.47* 43112609 12978189 2008 Woltman, Kurowski et al.48* 57885161 17425170 2013 Woltman, Kurowski et al.49* 74207281 22338618 2016 Woltman, Kurowski et al.50* 77232917 23249425 2018 Woltman, Kurowski et al.

* bedeutet: Es sind noch nicht alle Primzahlen bis p getestet.

6.12 Große Prothsche Primzahlen 107

6.12 Große Prothsche Primzahlen

Primzahlen der Form k ·2n+1 mit k < 2n, vgl. [3], 5.3. Primfaktoren von Fermat-Zahlen sind hervorgehoben. Fur kleine k sind noch wesentlich mehr n bekannt!

k n

3 2 5 6 8 12 18 30 36 4166 189 201 209 276 353 408 438 534

2208 2816 3168 3189 3912 20909 34350 42294 426655 3 7 13 15 25 39 55 75 85

127 1947 3313 4687 5947 13165 23473 26607 1254137 4 5 14 20 26 50 52 92 120

174 180 190 290 320 390 432 616 8309 6 7 11 14 17 33 42 43 63

65 67 81 134 162 206 211 366 66311 5 7 19 21 43 81 125 127 20913 8 10 20 28 82 188 308 316 100015 4 9 10 12 27 37 38 44 48

78 112 168 229 297 339 517 522 65417 15 27 51 147 243 267 347 471 74719 6 10 46 366 1246 2038 4386 4438 683821 5 7 9 12 16 17 41 124 128

129 187 209 276 313 397 899 1532 161323 9 13 29 41 49 69 73 341 38125 6 10 20 22 52 64 78 184 232

268 340 448 554 664 740 748 1280 132827 7 16 19 20 22 26 40 44 46

47 50 56 59 64 92 175 215 27529 5 11 27 43 57 75 77 93 103

143 185 231 245 391 1053 1175 2027 362731 8 60 68 140 216 416 1808 1944 909633 6 13 18 21 22 25 28 66 93

118 289 412 453 525 726 828 1420 163035 7 9 13 15 31 45 47 49 55

147 245 327 355 663 1423 1443 2493 362737 8 10 12 16 22 26 68 82 84

106 110 166 236 254 286 290 712 124039 7 10 11 13 14 18 21 22 31

42 67 70 71 73 251 370 375 38941 11 19 215 289 379 1991 7607 8411 1249343 6 12 18 26 32 94 98 104 144

158 252 778 1076 2974 3022 3528 4344 5322

6.12 Große Prothsche Primzahlen 108

k n

45 9 12 14 23 24 29 60 189 200333 372 43 464 801 1374 6146 6284 6359

47 583 1483 611549 6 10 30 42 54 66 118 390 59451 7 9 13 17 25 43 53 83 89

119 175 187 257 263 267 321 333 69553 17 21 61 85 93 105 133 485 85755 8 16 22 32 94 220 244 262 28657 7 8 10 16 18 19 40 48 55

90 96 98 190 398 456 502 719 131259 11 27 35 291 1085 2685 9195 15995 2245561 12 48 88 168 3328 172428 28565263 9 10 14 17 18 21 25 37 38

44 60 65 94 133 153 228 280 314326 334 340 410 429 626 693 741 768

65 11 17 21 29 47 85 93 129 151205 239 257 271 307 351 397 479 553

67 14 20 44 66 74 102 134 214 23669 10 14 19 26 50 55 145 515 84271 9 19 23 27 57 59 65 119 29973 14 24 30 32 42 44 60 110 21275 7 10 12 34 43 51 57 60 63

67 87 102 163 222 247 312 397 43077 7 19 23 95 287 483 559 655 66779 10 46 206 538 970 1330 1766 2162 2066681 7 12 15 16 21 25 27 32 35

36 39 48 89 104 121 125 148 15283 5 157 181 233 373 2425 2773 3253 412985 10 30 34 36 38 74 88 94 14887 8 18 26 56 78 86 104 134 20789 7 9 21 37 61 589 711 1537 192191 8 168 260 696 5028 5536 6668 13388 1422093 10 12 30 42 44 52 70 76 108

122 164 170 226 298 398 686 1020 111095 7 13 17 21 53 57 61 83 89

111 167 175 237 533 621 661 753 99397 14 20 40 266 400 652 722 2026 273299 10 11 22 31 33 34 41 42 53

58 65 82 126 143 162 170 186 189

6.12 Große Prothsche Primzahlen 109

k n

101 9 17 21 27 39 45 47 71 95117 123 143 173 387 389 513 633 827

103 16 18 30 40 58 138 250 616 622105 7 8 12 14 23 27 33 38 49

61 62 85 93 94 107 155 182 215107 7 23 27 291 303 311 479 567 3087109 14 58 62 318 1574 2034 26082 96838 103146111 28 32 44 47 71 128 137 193 676113 13 33 145 365 409 509 553 673 733115 12 20 26 42 114 228 396 456 482117 10 16 30 36 91 94 156 382 454119 7 13 21 23 45 63 553 1115 2471121 8 12 44 84 96 228 264 320 732123 8 17 21 29 32 46 57 69 128

141 268 333 476 742 832 1173 1677 5068125 7 17 25 35 67 281 331 491 581127 12 18 24 54 72 114 180 214 504129 21 27 59 75 111 287 414 786 966131 9 13 19 21 25 51 55 97 153

165 199 261 285 361 373 465 475 529133 10 16 30 124 174 192 336 600 720135 10 15 18 20 30 31 35 38 39

51 85 90 106 108 202 238 253 282137 27 39 83 203 395 467 875 1979 6939139 14 914 12614 335522 1567874141 8 12 15 20 31 33 37 41 61

65 91 93 103 117 133 137 141 160291 303 343 488 535 555 556 640 756

143 53 77 293 333 393 809 825 20973 85349145 16 28 70 76 250 276 312 562 636147 8 11 15 18 19 26 44 60 84

90 91 134 155 179 258 275 475 620149 9 15 17 27 33 35 57 125 127

137 191 513 819 827 921 931 1047 1147

6.13 Faktoren der kleineren Fermat-Zahlen 110

6.13 Faktoren der kleineren Fermat-Zahlen

Fm bezeichnet die m-te Fermat-Zahl 22m +1, PN jeweils eine N -stellige Primzahl,CN eine N -stellige zusammengesetzte Zahl.

F0 = 3, F1 = 5, F2 = 17, F3 = 257 und F4 = 65537 sind prim.

m Fm

5 641 · 6700417 = (5 · 27 + 1) · (3 · 17449 · 27 + 1)6 274177 · 67280421310721 =

(7 · 9 · 17 · 28 + 1) · (5 · 47 · 373 · 2998279 · 28 + 1)7 59649589127497217 · 5704689200685129054721 =

(116503103764643 · 29 + 1) · (35 · 5 · 12497 · 733803839347 · 29 + 1)8 1238926361552897(= 157 · 3853149761 · 211 + 1) · P629 2424833(= 37 · 216 + 1)·

7455602825647884208337395736200454918783366342657 · P9910 45592577(= 11131 · 212 + 1) · 6487031809(= 32 · 29 · 37 · 41 · 214 + 1)·

4659775785220018543264560743076778192897 · P25211 319489(= 3 · 13 · 213 + 1) · 974849(= 7 · 17 · 213 + 1)·

167988556341760475137 · 3560841906445833920513 · P56412 114689(= 7 · 214 + 1) · 26017793(= 397 · 216 + 1)·

63766529(= 7 · 139 · 216 + 1) · 190274191361 · 1256132134125569·568630647535356955169033410940867804839360742060818433 · C1133

13 2710954639361 · 2663848877152141313·3603109844542291969 · 319546020820551643220672513 · C2391

14 116928085873074369829035993834596371340386703423373313 · C488015 1214251009(= 3 · 193 · 221 + 1) · 2327042503868417·

168768817029516972383024127016961 · C980816 825753601 · 188981757975021318420037633 · C19694 =

(32 · 52 · 7 · 219 + 1)·(32 · 31 · 37 · 13669 · 1277254085461 · 220 + 1) · C19694

17 31065037602817(= 3 · 7 · 281517 · 219 + 1)·7751061099802522589358967058392886922693580423169 · C39395

18 13631489 · 8127469070386051258777 · C78884 =(13 · 220 + 1) · (29 · 293 · 1259 · 905678539 · 223 + 1) · C78884

19 70525124609 · 646730219521 · 37590055514133754286524446080499713·C157770 = (33629 · 221 + 1) · (32 · 5 · 7 · 11 · 89 · 221 + 1)·(8962167624028624126082526703 · 222 + 1) · C157770

20 C31565321 4485296422913(= 503 · 1063 · 223 + 1) · C63129422 64658705994591851009055774868504577 · C126257723 167772161(= 5 · 225 + 1) · C252521524 C5050446

6.14 Bekannte Primfaktoren der großeren Fermat-Zahlen 111

6.14 Bekannte Primfaktoren der großeren Fermat-Zahlen

Hier ist p = k · 2m+d + 1 Teiler von Fm.

m k d

25 48413 41522849979 2

16168301139 226 143165 327 141015 3

430816215 228 25709319373 829 1120049 230 149041 2

127589 331 5463561471303 232 1479 236 5 3

3759613 237 1275438465 238 3 3

2653 239 21 2

2864929972774011 242 43485 3

111318179143061 343 212675402445 248 2139543641769 252 4119 2

21626655 281909357657279 2

55 29 258 95 361 54985063 562 697 263 9 464 17853639 365 1210895760431083 366 7551 371 683 272 76432329 273 5 2

m k d

75 3447431 277 425 2

5940341195 281 271 383 1595863660157 466 20018578522347 288 119942751127 290 198922467387 291 1421 293 92341 394 482524552001 396 3334131633063 599 16233 5

107 1289179925 4116 3433149787 4117 7 3122 5234775 2125 5 2133 88075576149 2142 8152599 3144 17 3146 37092477 2147 3125 2

124567335 2150 5439 4

1575 7164 1835601567 3166 2674670937447 5172 20569603303 2178 313047661 2184 117012935 3201 4845 3205 232905 2207 3 2215 32111 2226 15 3228 29 3

6.14 Bekannte Primfaktoren der großeren Fermat-Zahlen 112

m k d

230 372236097 2232 70899775 4250 403 2251 85801657 3255 629 2256 36986355 2259 36654265 3267 177 4268 21 8275 22347 4284 7 6

1061341513 2286 78472588395 2287 5915 2297 72677552745 4298 247 4299 272392805475 5301 7183437 3316 7 4329 1211 4334 27609 7338 27654487 4343 4844391185 2353 18908555 2370 573230511 3375 733251 2376 810373 2380 321116871 2398 120845 3416 8619 2

38039 3417 118086729 3

303472680883 3431 5769285 3452 27 3468 27114089 3480 5673968845 4517 84977118993 3544 225 3547 77377 3556 127 2569 6616590375 6

m k d

579 63856313 2600 6213186413 5620 10084141 4635 4258979 10637 11969 6642 52943971 2667 491628159 2692 717 3723 554815 7744 17 3851 497531 8885 16578999 2906 57063 2931 1985 2943 4785972759 11971 541664191 5

1069 137883 41082 82165 21114 11618577 21123 25835 21132 10111717305 41160 2018719057 21201 837747239 21225 79707 61229 29139 41394 62705223 21451 13143 31551 291 21598 10923781 21710 351276975 91722 364182745 21849 98855 21945 5 21990 150863 32023 29 42059 591909 42089 432 102420 103257279 22456 85 22606 238451805 23310 5 33314 406860969 8

6.14 Bekannte Primfaktoren der großeren Fermat-Zahlen 113

m k d

3335 43714055 23506 501 23703 262254673 33723 13308899 24250 173373 24258 1435 44265 72179955 44332 2466157 24652 143918649 24724 29 35320 21341 35531 1503975 25792 8872947 25957 421435 36208 763 26355 115185 36390 303 36537 17 26835 19 36909 6021 37181 168329 67309 145 38239 7473 38269 592131 28298 1054057 28555 645 29322 8247 29428 9 39447 5505161 29448 19 29549 1211 29691 260435 2

11695 203355 812185 81 412825 1814649 213250 351 213623 48265 314252 1173 214276 157 414528 17217 215161 55 317748 3860269 217906 135 318749 11 1018757 33 9

m k d

18749 11 1018757 33 919211 13323 922296 4777 223069 681 223288 19 223471 5 224651 99 225006 57 428281 81 430256 121531 435563 357 438967 177795 241894 4935 343665 2495 248624 28949 349093 165 249488 71007 250078 7619 360079 5731 563679 169 779221 6089 283861 99 290057 189 491213 585 294798 21 395328 7 2

104448 927 3106432 30967 4113547 39 2114293 13 3125410 5 3138557 7333 3142460 159 2146221 57 2157167 3 2213321 3 2221670 3771 6226614 4479 4270091 63 3282717 51 2287384 211 4303088 3 5338295 485 2352279 7905 2

m k d

382447 3 2410105 1207 3461076 9 5472097 89 2476624 651 8495728 243 4567233 519 2585042 151 2617813 659 2672005 27 2906108 1705 2960897 11 4

1246013 329 41494096 131 32141872 25 122145351 3 22167797 7 32478782 3 32543548 9 3

6.15 Pseudoprimzahlen 114

6.15 Pseudoprimzahlen

Basis

2 341 561 645 1105 1387 1729 1905 2047 2465 27012821 3277 4033 4369 4371 4681 5461 6601 7957 8321

3 91 121 286 671 703 949 1105 1541 1729 18914 15 85 91 341 435 551 561 645 703 11055 4 124 217 561 781 1541 1729 1891 2821 41236 35 185 217 301 481 1105 1111 1261 1333 17297 6 25 325 561 703 817 1105 1825 2101 23538 9 21 45 63 65 105 117 133 153 2319 4 8 28 52 91 121 205 286 364 511

6.16 Starke Pseudoprimzahlen

Basis

2 2047 3277 4033 4681 83213 121 703 1891 3281 8401 89114 341 1387 2047 3277 4033 43715 781 1541 5461 5611 78136 217 481 1111 1261 27017 25 325 703 2101 2353 45258 9 65 481 511 1417 20479 91 121 671 703 1541 1729

6.17 Euler-Pseudoprimzahlen

Basis

2 341 561 1105 1729 1905 2047 2465 4033 46813 121 703 1729 1891 2821 3281 7381

6.18 Carmichael-Zahlen unterhalb 1000000 115

6.18 Carmichael-Zahlen unterhalb 1000000

n Primfaktoren

561 3 · 11 · 171105 5 · 13 · 171729 7 · 13 · 192465 5 · 17 · 292821 7 · 13 · 316601 7 · 23 · 418911 7 · 19 · 67

10585 5 · 29 · 7315841 7 · 31 · 7329341 13 · 37 · 6141041 7 · 11 · 13 · 4146657 13 · 37 · 9752633 7 · 73 · 10362745 3 · 5 · 47 · 8963973 7 · 13 · 19 · 3775361 11 · 13 · 17 · 31

101101 7 · 11 · 13 · 101115921 13 · 37 · 241126217 7 · 13 · 19 · 73162401 17 · 41 · 233172081 7 · 13 · 31 · 61188461 7 · 13 · 19 · 109

n Primfaktoren

252601 41 · 61 · 101278545 5 · 17 · 29 · 113294409 37 · 73 · 109314821 13 · 61 · 397334153 19 · 43 · 409340561 13 · 17 · 23 · 67399001 31 · 61 · 211410041 41 · 73 · 137449065 5 · 19 · 29 · 163488881 37 · 73 · 181512461 31 · 61 · 271530881 13 · 97 · 421552721 13 · 17 · 41 · 61656601 3 · 11 · 101 · 197658801 11 · 13 · 17 · 271670033 7 · 13 · 37 · 199748657 7 · 13 · 19 · 433825265 5 · 7 · 17 · 19 · 73838201 7 · 13 · 61 · 151852841 11 · 31 · 41 · 61997633 7 · 13 · 19 · 577

6.19 Anzahl der Primzahlen und Carmichael-Zahlen unterhalb n 116

6.19 Anzahl der Primzahlen und Carmichael-Zahlen un-terhalb n

n π(n) C(n)

10 4 0102 25 0103 168 1104 1229 7105 9592 16106 78498 43107 664579 105108 5761455 255109 50847534 646

1010 455052511 15471011 4118054813 36051012 37607912018 82411013 346065536839 192791014 3204941750802 447061015 29844570422669 1052121016 279238341033925 2466831017 2625557157654233 5853551018 24739954287740860 14016441019 234057667276344607 33818061020 2220819602560918840 8220777

6.20 Kleinste Primitivwurzeln modulo p bis 1200 117

6.20 Kleinste Primitivwurzeln modulo p bis 1200

p a p a p a p a p a

2 1 173 2 401 3 647 5 929 33 2 179 2 409 21 653 2 937 55 2 181 2 419 2 659 2 941 27 3 191 19 421 2 661 2 947 2

11 2 193 5 431 7 673 5 953 313 2 197 2 433 5 677 2 967 517 3 199 3 439 15 683 5 971 619 2 211 2 443 2 691 3 977 323 5 223 3 449 3 701 2 983 529 2 227 2 457 13 709 2 991 631 3 229 6 461 2 719 11 997 737 2 233 3 463 3 727 5 1009 1141 6 239 7 467 2 733 6 1013 343 3 241 7 479 13 739 3 1019 247 5 251 6 487 3 743 5 1021 1053 2 257 3 491 2 751 3 1031 1459 2 263 5 499 7 757 2 1033 561 2 269 2 503 5 761 6 1039 367 2 271 6 509 2 769 11 1049 371 7 277 5 521 3 773 2 1051 773 5 281 3 523 2 787 2 1061 279 3 283 3 541 2 797 2 1063 383 2 293 2 547 2 809 3 1069 689 3 307 5 557 2 811 3 1087 397 5 311 17 563 2 821 2 1091 2

101 2 313 10 569 3 827 2 1093 5103 5 317 2 571 3 829 2 1097 3107 2 331 3 577 5 839 11 1103 5109 6 337 10 587 2 853 2 1109 2113 3 347 2 593 3 857 3 1117 2127 3 349 2 599 7 859 2 1123 2131 2 353 3 601 7 863 5 1129 11137 3 359 7 607 3 877 2 1151 17139 2 367 6 613 2 881 3 1153 5149 2 373 6 617 3 883 2 1163 5151 6 379 2 619 2 887 5 1171 2157 5 383 5 631 3 907 2 1181 7163 2 389 2 641 3 911 17 1187 2167 5 397 5 643 11 919 7 1193 3

LITERATUR 118

Literatur

[1] W. Borho, J. C. Jantzen, H. Kraft, et al. Mathematische Miniaturen 1 -Lebendige Zahlen. Birkhauser Verlag, 1981.

[2] J. Brillhart, D. H. Lehmer, and J. L. Selfridge. New primality criteria andfactorizations of 2m ± 1. Math. Comp., 29:620 – 647, 1975.

[3] T. W. Cusick, C. Ding, and A. Renvall. Stream Ciphers and Number Theory.North-Holland Mathematical Library, 2004.

[4] L. Holzer. Zahlentheorie I. Teubner, 1958.

[5] L. Holzer. Zahlentheorie II. Teubner, 1959.

[6] L. Holzer. Zahlentheorie III. Teubner, 1965.

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[8] K. Kiyek and F. Schwarz. Mathematik fur Informatiker 1. Teubner, 1989.

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[10] N. Koblitz. A Course in Number Theory and Cryptography. Springer-Verlag,1994.

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[12] A. Scholz and B. Schoeneberg. Einfuhrung in die Zahlentheorie. de Gruyter,1955.

[13] R. Schulze-Pillot. Elementare Algebra und Zahlentheorie. Springer, 2007.

[14] S. Wagon. Mathematica in Aktion. Spektrum Verlag, 1993.

[15] H. C. Williams. Edouard Lucas and Primality Testing. John Wiley & Sons,Inc, 1998.

[16] S. Y. Yan. Perfect, Amicable and Sociable Numbers. World Scientific, 1996.

Index

O-Notation, 31p-Bewertung, 13, 14

Ackermann-Funktion, 10, 12Addition, 6, 12Assoziativitat, 7

Bertrandsches Postulat, 29Binomialkoeffizient, 10, 11Binomischer Satz, 11

Catalan-Zahlen, 10, 12Cullen-Zahlen, 27

Distributivitat, 7

Elementirreduzibles, 16neutrales, 8primes, 16

Fakultat, 9Fermat-Faktorisierung, 21Fibonacci-Zahlen, 10, 11, 13, 21Funktion

multiplikative, 17zahlentheoretische, 17

Gauss-Klammer, 13Germain-Primzahl, 18

Halbring, 8Hauptsatz der Arithmetik, 15

Induktiontransfinite, 9vollstandige, 5

Induktionsaxiom, 5, 8, 9Induktionsbeginn, 5Induktionsschluss, 5Induktionsschritt, 5

Kurzbarkeit, 6, 7

Kommutativitat, 7

leere Menge, 5linear geordnet, 8

Mersenne-Primzahl, 23Monoid

kommutatives, 7Monotonie, 8Multiplikation, 6, 12

Nachfolger, 5Nachfolgerfunktion, 5neutrales Element, 7Null, 5Nullelement

absorbierendes, 7Nullsummenfreiheit, 7

Ordnungpartielle, 12

Ordnung der naturlichen Zahlen, 6

Partitionszahlen, 10Peano-Axiome, 5Potenz, 6, 14Potenzrechenregeln, 8Primfaktorzerlegung, 14

eindeutige, 15kanonische, 14

Primzahl, 13euklidische, 18Germain-, 18Mersenne-, 23Stern-, 18

PrimzahlenFermat-, 26

Primzahlformel, 28Primzahllucken, 29Primzahlsatz, 30Primzahlzwillinge, 17

119

INDEX 120

Produkt, 8

rekursive Definition, 6relativ prim, 13repetitive Einsen, 25Riemannsche Vermutung, 31

Satzvon Tschebyscheff, 32

Sieb des Eratosthenes, 20Stern-Primzahl, 18Summe, 8

Teilbarkeit, 12Teiler, 12

echter, 12teilerfremd, 13, 15Teilersummenfunktion, 17

Vielfaches, 12

Wohlordnung, 9Woodall-Zahlen, 27

ZahlenCullen-, 27Fermat-, 26gerade, 12naturliche, 5perfekte, 24ungerade, 12ungerade perfekte, 24verallgemeinerte Fermat-, 27vollkommene, 24Woodall-, 27zusammengesetzte, 13

Zetafunktion, 31