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Das große Tafelwerk interaktiv 2.0 175-1 Seite 1 von 17 © 2011 Cornelsen Verlag Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Besonderheiten: Wegen ihres Gehalts an Oxalsäure (Botanischer Name) ist die ganze Pflanze giftig. Botanischer Name: Oxalis acetosella Familie: Oxalidaceae (Sauerkleegewächse) Verbreitung: mit seinen Unterarten fast über die gesamte nördliche Hemisphäre verbreitet Lebensraum: in der Krautschicht von Buchen- und Nadelwäldern Kennzeichen: Höhe 5–15 cm. Kriechender Wurzelstock, der mit Schuppen besetzt ist, die als Spei- cherorgane dienen; Blätter dreizählig, Blü- ten weiß bis rosa mit dunkleren Adern. Zeigerwerte: L1, Tx, F6, R4, N7 Wald-Sauerklee L 1 Zeigerwerte von Pflanzen Was sind eigentlich Zeigerwerte? Pflanzen sind mit ihren Wurzeln fest im Boden verankert. Daher sind sie den Umweltbedingungen, die an ihrem jeweiligen Standort herrschen, ohne Ausweichmöglichkeit ausgeliefert. Manche Pflanzen kommen mit einer Reihe von verschiedenen Umweltbedingungen gut zurecht. So sieht man beispielsweise den allseits bekannten Löwenzahn sowohl in sonnigen Lagen (wie z. B. zwischen Pflasterstei- nen) als auch im tiefen Schatten (etwa unter Bäumen) wachsen. Andere Pflanzen sind aber an ganz bestimm- te Umweltbedingungen angepasst: Mauerpfeffer etwa wächst nur an trocken-heißen Standorten, denn im Schatten würden ihn andere Pflanzen überwuchern. Für solche Spezialisierungen lassen sich viele Beispiele finden. Wissenschaftler waren sogar in der Lage, die Umweltansprüche einiger Pflanzenarten durch Maßzah- len – nämlich die Zeigerwerte – zu beschreiben. Die wichtigsten dieser Umweltbedingungen sind Licht (L), Temperatur (T), Bodenfeuchtigkeit (F), Bodenreaktion (R) sowie der Stickstoffgehalt des Bodens (N). Wenn man Pflanzenarten bestimmte Zeigerwerte zuordnet, dann will man damit ausdrücken, dass diese Pflanzen an eine bestimmte Intensität des jeweiligen Umweltfaktors angepasst sind (z. B. viel oder wenig Licht). Und diese Spezialisierung geht so weit, dass man von der Anwesenheit einer Pflanzenart an einem Standort auf bestimmte Umweltfaktoren schließen kann: Sieht man z. B. auf einer Wiese Kohlkratzdisteln wachsen, kann man davon ausgehen, dass die Bodenfeuchtigkeit dort recht hoch ist. Allerdings muss man bei der Beurteilung eines Lebensraums anhand der dort wachsenden Pflanzenarten mit Augenmaß vorgehen: Eine einzelne Pflanze lässt noch keine Rückschlüsse auf die vorherrschenden Umwelt- bedingungen zu; erst wenn viele der vorkommenden Pflanzenarten ähnliche Zeigerwerte aufweisen, kann man gesicherte Erkenntnisse gewinnen. Bei künstlich angelegten Pflanzungen (Gärten, Parks, aber auch Wie- sen und Äcker) ist ebenfalls Vorsicht geboten, denn nicht jede Pflanzung muss standortgerecht sein. Bestimmt sind viele Parkpflanzen an andere Umweltbedingungen angepasst, als sie am Standort vorherrschen. Beachtet man diese Einschränkungen, kann man aber mithilfe von Zeigerwerten schnell und ohne technische Hilfsmit- tel zu einer recht genauen Einschätzung von Lebensräumen kommen.

Zeigerwerte von Pflanzen - Cornelsen Verlag · ... (Süßgräser) Verbreitung: ursprünglich Nord- und Westeuropa, in Nordamerika und Kanada eingebürgert Lebensraum: sandige Trockenrasen,

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Besonderheiten: Wegen ihres Gehalts an Oxalsäure (Botanischer Name) ist die ganze Pflanze giftig.

Botanischer Name: Oxalis acetosellaFamilie: Oxalidaceae (Sauerklee gewächse)Verbreitung: mit seinen Unterarten fast über die gesamte

nördliche Hemisphäre verbreitetLebensraum: in der Krautschicht von Buchen- und

NadelwäldernKennzeichen: Höhe 5–15 cm. Kriechender Wurzelstock,

der mit Schuppen besetzt ist, die als Spei-cherorgane dienen; Blätter dreizählig, Blü-ten weiß bis rosa mit dunkleren Adern.

Zeigerwerte: L1, Tx, F6, R4, N7

Wald-SauerkleeL 1

Zeigerwerte von Pflanzen

Was sind eigentlich Zeigerwerte? Pflanzen sind mit ihren Wurzeln fest im Boden verankert. Daher sind sie den Umweltbedingungen, die an ihrem jeweiligen Standort herrschen, ohne Ausweichmöglichkeit ausgeliefert.Manche Pflanzen kommen mit einer Reihe von verschiedenen Umweltbedingungen gut zurecht. So sieht man beispielsweise den allseits bekannten Löwenzahn sowohl in sonnigen Lagen (wie z. B. zwischen Pflasterstei-nen) als auch im tiefen Schatten (etwa unter Bäumen) wachsen. Andere Pflanzen sind aber an ganz bestimm-te Umweltbedingungen angepasst: Mauerpfeffer etwa wächst nur an trocken-heißen Standorten, denn im Schatten würden ihn andere Pflanzen überwuchern. Für solche Spezialisierungen lassen sich viele Beispiele finden. Wissenschaftler waren sogar in der Lage, die Umweltansprüche einiger Pflanzenarten durch Maßzah-len – nämlich die Zeigerwerte – zu beschreiben. Die wichtigsten dieser Umweltbedingungen sind Licht (L), Temperatur (T), Bodenfeuchtigkeit (F), Bodenreaktion (R) sowie der Stickstoffgehalt des Bodens (N). Wenn man Pflanzenarten bestimmte Zeigerwerte zuordnet, dann will man damit ausdrücken, dass diese Pflanzen an eine bestimmte Intensität des jeweiligen Umweltfaktors angepasst sind (z. B. viel oder wenig Licht). Und diese Spezialisierung geht so weit, dass man von der Anwesenheit einer Pflanzenart an einem Standort auf bestimmte Umweltfaktoren schließen kann: Sieht man z. B. auf einer Wiese Kohlkratzdisteln wachsen, kann man davon ausgehen, dass die Bodenfeuchtigkeit dort recht hoch ist. Allerdings muss man bei der Beurteilung eines Lebensraums anhand der dort wachsenden Pflanzenarten mit Augenmaß vorgehen: Eine einzelne Pflanze lässt noch keine Rückschlüsse auf die vorherrschenden Umwelt-bedingungen zu; erst wenn viele der vorkommenden Pflanzenarten ähnliche Zeigerwerte aufweisen, kann man gesicherte Erkenntnisse gewinnen. Bei künstlich angelegten Pflanzungen (Gärten, Parks, aber auch Wie-sen und Äcker) ist ebenfalls Vorsicht geboten, denn nicht jede Pflanzung muss standortgerecht sein. Bestimmt sind viele Parkpflanzen an andere Umweltbedingungen angepasst, als sie am Standort vorherrschen. Beachtet man diese Einschränkungen, kann man aber mithilfe von Zeigerwerten schnell und ohne technische Hilfsmit-tel zu einer recht genauen Einschätzung von Lebensräumen kommen.

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Besonderheiten: Die Mondviole wird auch Silberblatt genannt. Sie gilt nach der Bundesartenschutzverordnung als besonders geschützt. Die Pflanze ist schwach giftig.

Botanischer Name: Lunaria redivivaFamilie: Brassicaceae (Kreuzblütler)Verbreitung: EurasienLebensraum: Krautschicht von MischwäldernKennzeichen: Höhe 30–150 cm. Blätter gestielt und herz-

förmig. Blüten lila, hellviolett oder weiß, stark duftend.

Zeigerwerte: L4, T5, F6, R7, N8

MondvioleL 4

Besonderheiten: Alle Teile dieser Pflanze sind für den Menschen giftig. Dennoch werden die Samen der Pflanze durch Tiere verbrei-tet, die die Beeren fressen.

Botanischer Name: Paris quadrifoliaFamilie: Trilliaceae (Liliengewächse)Verbreitung: ganz Eurasien Lebensraum: typischer Bewohner der Krautschicht von

LaubwäldernKennzeichen: Höhe 10–30 cm. Meist vier quirlständige

Blätter, über denen eine einzige Blüte (spä-ter Beere) steht. Ein unterirdisches Rhizom sorgt für die Ausbreitung der Pflanze.

Zeigerwerte: L3, Tx, F6, R7, N7

Vierblättrige EinbeereL 3

Besonderheiten: Verwandte des Hain-Gilbweiderichs sind das (kriechende) Pfennigkraut und der Felberich, die als Zierpflanzen in Gärten verwendet werden.

Botanischer Name: Lysimachia nemorumFamilie: Primulaceae (Primelgewächse)Verbreitung: Mittel- und SüdeuropaLebensraum: an Quellen, Fluß- und Bachufern, in Laub-

wäldern und StaudenflurenKennzeichen: Höhe 10– 30 cm. Stängel aufsteigend, nur

im unteren Teil wurzelnd. Blätter bis 3 cm lang, eiförmig. 5 Blütenkronblätter, die nur am Grund verwachsen sind.

Zeigerwerte: L2, T5, F7, R7, N7

Hain-GilbweiderichL 2

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Besonderheiten: Wiesenkerbel ist ein ausgesprochener Stickstoff-zeiger. Blätter und Samen sind essbar, die Wurzeln aber sind giftig.

Botanischer Name: Anthriscus sylvestrisFamilie: Apiaceae (Doldenblütler)Verbreitung: in Nord- und Mitteleuropa häufig, in Nord-

amerika eingebürgertLebensraum: Wiesen und Weiden, Wegränder und Sied-

lungsgebieteKennzeichen: Höhe 60–120 cm. Blätter 2–3-fach gefie-

dert, Stängel gefurcht, Dolden 8–15-strah-lig, Früchte kahl mind. so lang wie ihr Stiel.

Zeigerwerte: L7, Tx, F5, Rx, N8

WiesenkerbelL 7

Besonderheiten: Die Wald-Akelei, auch gewöhnliche Akelei, ist giftig, wurde aber im Mittelalter als Heilpflanze eingesetzt. In zahl-reichen Züchtungen ist die Akelei als Gartenpflanze sehr beliebt.

Botanischer Name: Aquilegia vulgarisFamilie: Raunculaceae (Hahnenfuß gewächse)Verbreitung: West-, Mittel- und SüdeuropaLebensraum: Waldlichtungen, Waldränder, Randbereich

von Hecken, WiesenKennzeichen: Höhe 30–60 cm. Blätter unterseits behaart.

Blüten typisch mit Sporn, nickend, blau -violett.

Zeigerwerte: L6, T6, F4, R7, N4

Wald-AkeleiL 6

Besonderheiten: Lungenkraut ist essbar, es wurde und wird z. T. heute noch als Naturheilmittel eingesetzt (z. B. als schleimlösendes Mittel bei Erkältung oder bei Erkrankungen der Harnwege).

Botanischer Name: Pulmonaria officinalisFamilie: Boraginaceae (Borretsch gewächse)Verbreitung: schwerpunktmäßig in OsteuropaLebensraum: in der Krautschicht von Laubwäldern und in

AuwäldernKennzeichen: Höhe 10–20 cm. Die herz-eiförmigen

Blätter sind mit Haaren und Drüsen besetzt, weiß gefleckt. Blütenfarbe zunächst rosa, später blauviolett.

Zeigerwerte: L5, T6, F5, R8, N6

Geflecktes LungenkrautL 5

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Besonderheiten: Der Gletscher-Hahnenfuß ist in den Alpen extrem selten und stark gefährdet. Die Pflanze ist noch in über 4000 Meter Höhe anzutreffen – ein Rekord unter den Blütenpflanzen.

Botanischer Name: Ranunculus glacialisFamilie: Ranunculaceae (Hahnenfuß gewächse) Verbreitung: schwerpunktmäßig in der Arktis, daneben

selten auch in den AlpenLebensraum: nur oberhalb der Baumgrenze zwischen

FelsenKennzeichen: Höhe 4–15 cm. Blätter fleischig, 3-teilig.

Blüten erst weiß, später rosarot. Kelch-blätter außen rostbraun behaart.

Zeigerwerte: L8, T1, F6, R3, N2

Gletscher-HahnenfußT 1

Besonderheiten: Ein weiterer deutscher Name ist Zusammenge-drücktes Rispengras.

Botanischer Name: Poa compressaFamilie: Poaceae (Süßgräser)Verbreitung: ursprünglich Nord- und Westeuropa, in

Nordamerika und Kanada eingebürgertLebensraum: sandige Trockenrasen, Prärien, unbefestigte

Wege, zwischen PflastersteinenKennzeichen: Höhe 20–40 cm. Namensgebend ist der

zweischneidig zusammengedrückte Halm, der die Ährchen trägt.

Zeigerwerte: L8, T6, F5, R7, N7

Platthalm-RispengrasL 9

Besonderheiten: Diese Grasart ist vertrittbeständig und daher Teil der verbreiteten Rasensaatmischungen für Spiel- und Sportplätze.

Botanischer Name: Lolium perenneFamilie: Poaceae (Süßgräser)Verbreitung: Schwerpunktmäßig in WesteuropaLebensraum: gedüngte Weiden, Parkrasen, unbefestigte

WegeKennzeichen: Höhe 20–50 cm. Ährchen mit 2–10 Blüten

in einer endständigen Ähre, mit der Schmal-seite zur Ährenachse gestellt.

Zeigerwerte: L8, T6, F5, R7, N7

Deutsches WeidelgrasL 8

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Besonderheiten: Die Rosmarinheide hat ihr Hauptverbreitungs-gebiet in arktischen Mooren. In Deutschland steht sie wegen ihrer Seltenheit auf der Roten Liste (RL 3 = gefährdet).

Botanischer Name: Andromeda polifoliaFamilie: Ericaceae (Heidegewächse)Verbreitung: Nordeuropa und Alpen, Nordamerika und

SibirienLebensraum: HochmooreKennzeichen: Höhe 10–30 cm. Pflanze weit ausladend

kriechend, Blätter schmal lanzettlich und kahl. 2–8 rosa Blüten stehen in einem lockeren Blütenstand zusammen.

Zeigerwerte: L9, T4, F9, R1, N1

RosmarinheideT 4

Besonderheiten: Die Zeigerwerte belegen, dass die Zwerg-Birke ganz besonders an ein Leben im Moor angepasst ist. In Deutschland ist diese Birkenart ein Eiszeitrelikt. In älteren Tabellenwerken wird die Zwergbirke als noch strengerer Kältezeiger (T2) gewertet.

Botanischer Name: Betula nanaFamilie: Betulaceae (Birkengewächse)Verbreitung: schwerpunktmäßig in arktischen Tundren

nördlich der Nadelwaldgrenze; in Deutsch-land nur noch in wenigen Mooren

Lebensraum: Hochmoore und MoorwälderKennzeichen: Höhe 20–50 cm. Die kleinen Blätter sind

fast kreisrund und breiter als lang.Zeigerwerte: L8, T3, F9, R1, N2

Zwerg-BirkeT 3

Besonderheiten: Das Edelweiß ist Wappenblume vieler Alpenverei-ne; es schmückt Briefmarken, Münzen und Trachten. Dennoch: Das Edelweiß ist stark gefährdet und darf nicht gepflückt werden!

Botanischer Name: Leontopodium alpinumFamilie: Asteraceae (Korbblütler)Verbreitung: Alpen, Pyrenäen und BalkanLebensraum: zwischen Felsen in Höhen zwischen 1800

und 3000 m. Oberhalb der BaumgrenzeKennzeichen: Höhe bis 20 cm. Blätter schmal lanzettlich,

behaart. Typisch sind die 5–15 weißfilzigen Hochblätter um die eigentlichen Blüten-köpfchen herum.

Zeigerwerte: L8, T2, F4, R8, N2

Alpen-EdelweißT 2

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Besonderheiten: Früher kam der Sommerflieder nur als Zierpflan-ze in Gärten vor. Inzwischen hat sich die Art aber eingebürgert. In älteren Tabellenwerken (Ellenberg) ist sie noch nicht berücksichtigt. Aussagekraft als Zeigerpflanze hat der Sommerflieder natürlich nur dort, wo er wild vorkommt, also nicht künstlich gepflanzt wurde.

Botanischer Name: Buddleja davidiiFamilie: Buddlejaceae (Sommerfliedergewächse)Verbreitung: ursprünglich China, Indien, Pakistan, in

Europa eingebürgertLebensraum: meist innerhalb von Siedlungsgebieten

entlang von Straßen oder auf BrachenKennzeichen: Höhe um 3 m. Stängel jung filzig. Blüten

typische Stieltellerblumen, lila oder weiß in 10–25 cm langen Rispen, stark duftend.

Zeigerwerte: L8, T7, F4, R7, N4

SommerfliederT 7

Besonderheiten: Die Wilde Möhre ist tatsächlich die Ausgangsform unserer Speisemöhren. Ihre Wurzeln sind zwar verdickt, aber nicht sehr schmackhaft.

Botanischer Name: Daucus carotaFamilie: Apiaceae (Doldenblütler)Verbreitung: ganz Eurasien mit Verbreitungsschwerpunkt

in WesteuropaLebensraum: Steinschuttfluren, Trockenrasen, Wiesen,

Wegränder, BrachflächenKennzeichen: Höhe 20–100 cm. Zur Blütezeit unverwech-

selbar durch die schwarzrote Einzelblüte in der Mitte der Dolde. Zur Fruchtreife neigt sich die Dolde zusammen (Spirre).

Zeigerwerte: L8, T6, F4, Rx, N4

Wilde MöhreT 6

Besonderheiten: Die verschiedenen Kälberkropfarten ähneln sich recht stark, sodass eine Verwechslung leicht möglich ist. Allerdings sind fast alle Kälberkropfarten Kalk- und Stickstoffzeiger.

Botanischer Name: Chaerophyllum aureumFamilie: Apiaceae (Doldenblütler)Verbreitung: subalpine Bereiche Mittel- Süd- und Ost-

europasLebensraum: Wiesen, Weiden, Krautfluren, manchmal

auch in Gewässer nähe oder in SiedlungenKennzeichen: Höhe 80–120 cm. Stängel gefurcht und

behaart, mit roten Flecken. Blätter 3–4fach gefiedert.

Zeigerwerte: L6, T5, F5, R9, N9

Gold-KälberkropfT 5

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Besonderheiten: Dieses an sehr trockene und nährstoffarme Rasen angepasste Gras ist stark gefährdet (Rote Liste 2). Deutschland trägt eine große Verantwortung für den Schutz dieser Art, die nur hier vorkommt.

Botanischer Name: Festuca duvaliiFamilie: Poaceae (Süßgräser)Verbreitung: endemisch in Mitteldeutschland (Rhein-

Maingebiet)Lebensraum: TrockenrasenKennzeichen: Höhe15–40 cm. Blätter pfriemlich zusam-

mengezogen, unter 1 mm Durchmesser. Rispen steif aufrecht stehend.

Zeigerwerte: L9, T8, F1, R8, N1

Duvals Schaf-SchwingelF 1

Besonderheiten: Der Milzfarn ist wegen seiner Spezialisierung auf inzwischen selten gewordene Lebensräume in Deutschland gefähr-det (Rote Liste 3). Ein Synonym für den Milzfarn lautet: Ceterach officinarum

Botanischer Name: Asplenium ceterachFamilie: AspleniaceaeVerbreitung: Schwerpunkt in mediterranen Hartlaub- und

Flaumeichen wäldernLebensraum: an Felsen, manchmal auch an Bauwerken

(z. B. Burgruinen)Kennzeichen: Höhe 6–20 cm. Blätter einfach fieder-

schnittig mit 9–12 FiedernZeigerwerte: L8, T9, F3, R8, N2

MilzfarnT 9

Besonderheiten: In der Frankenalb gibt es noch einige Bestände, anstonsten ist die schopfige Traubenhyazinthe aber stark gefährdet (Rote Liste 2).

Botanischer Name: Muscari comosumFamilie: Hyacinthaceae (Hyazinthengewächse)Verbreitung: Schwerpunkt in Hartlaubwäldern des Mit-

telmeergebietsLebensraum: Trockenrasen, sonnenexponierte Krautflu-

ren und AckerraineKennzeichen: Höhe 30–70 cm. Blätter grundständig,

lineal, am Rand leicht gezähnt. Blüten in endständiger Traube. An der Spitze ein Schopf violetter Blüten.

Zeigerwerte: L7, T8, F3, R7, N?

Schopfige TraubenhyazintheT 8

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Besonderheiten: Wegen seiner früh erscheinenden gelben Blüten und seiner dekorativen Früchte wird dieser robuste Strauch gern in Parks gepflanzt. In von Menschenhand angelegten Pflanzungen sind die Zeigerwerte nicht aussagekräftig.

Botanischer Name: Cornus masFamilie: Cornaceae (Kornelkirschengewächse)Verbreitung: Hartlaubwälder des östlichen Mittelmeer-

raumsLebensraum: Flachland, Fluss- und Bachauen, Laub-

wälder und GebüscheKennzeichen: Höhe 2–6 m. Junge Zweige grün, Blätter

eiförmig mit 3–5 Paar deutlichen Nerven. Doldiger Blütenstand, Früchte rot.

Zeigerwerte: L6, T7, F4, R8, N4

KornelkirscheF 4

Besonderheiten: Früher wurden Tees aus Kahlem Bruchkraut als harntreibendes Mittel verwendet.

Botanischer Name: Herniaria glabraFamilie: Caryophyllaceae (Nelkengewächse)Verbreitung: ganz EurasienLebensraum: Trockenrasen, Trittrasen, Pflasterritzen,

ÖdlandKennzeichen: Höhe 5–105 cm. Stängel dem Boden an-

liegend, Blätter klein, eiförmig, Blüten in Knäueln, unscheinbar.

Zeigerwerte: L8, T6, F3, R4, N2

Kahles BruchkrautF 3

Besonderheiten: Scharfer Mauerpfeffer ist wegen der enthaltenen Alkaloide leicht giftig.

Botanischer Name: Sedum acreFamilie: Crassulaceae (Dickblattgewächse)Verbreitung: eurasiatische Art mit Schwerpunkt in West-

europaLebensraum: Trockenrasen, an Mauern, auf Dächern, in

Pflasterritzen, in KiesgrubenKennzeichen: Höhe 5–15 cm. Blätter als fleischige Schup-

pen, scharf schmeckend. Kronblätter 5, sattgelb, 6–9 mm.

Zeigerwerte: L8, T6, F2, Rx, N1

Scharfer MauerpfefferF 2

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Besonderheiten: Die Kuckuckslichtnelke ist ein Wechselfeuchte-zeiger, d. h. sie kommt an Standorten vor, die im Lauf des Jahres wechselnd nass und dann wieder trocken sind. In älteren Tabellen (Ellenberg) ist sie daher nicht berücksichtigt worden.

Botanischer Name: Silene flos-cuculiFamilie: Caryophyllaceae (Nelkengewächse)Verbreitung: ganz Eurasien mit Schwerpunkt in Westeu-

ropaLebensraum: feuchte bis nasse WiesenKennzeichen: Höhe 20–90 cm. Blätter spatelig bis eiför-

mig, die oberen schmaler. Kronblätter rosa, tief 4-teilig zerschlitzt.

Zeigerwerte: L7, T5, F7w, Rx, Nx

KuckuckslichtnelkeF 7

Besonderheiten: Schneeglöckchen sind beliebte Gartenpflanzen. Außerhalb von Gärten ist diese Art aber sehr selten anzutreffen und daher besonders geschützt. Alle Pflanzenteile sind giftig.

Botanischer Name: Galanthus nivalisFamilie: Amaryllidaceae (Amaryllisgewächse)Verbreitung: Schwerpunkt nördliches MittelmeergebietLebensraum: hauptsächlich BuchenmischwälderKennzeichen: Höhe10–15 cm. Linealische, blaugrüne

Blätter. Innere Blü tenblätter krönchenartig zu sam mengeneigt, mit grünem Fleck.

Zeigerwerte: L5, T6, F6, R7, N7

Kleines SchneeglöckchenF 6

Besonderheiten: Das Knäuelgras ist auch Bestandteil von Samen-mischungen für Wiesen und Weiden.

Botanischer Name: Dactylis glomerataFamilie: Poaceae (Süßgräser)Verbreitung: Eurasien mit Schwerpunkt WesteuropaLebensraum: Fluss- und Bachauen, Waldlichtungen,

Wiesen und Weiden, WegränderKennzeichen: Höhe 20–150 cm. Auffällig sind die zu

Knäueln zusammengedrängten Ährchen. Die Blätter sind unbehaart.

Zeigerwerte: L7, Tx, F5, Rx, N6

Wiesen-KnäuelgrasF 5

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Besonderheiten: Ostalpen-Enzian, auch Ungarischer Enzian genannt, steht in Deutschland unter Naturschutz (Rote Liste 3 = gefährdet).

Botanischer Name: Gentiana pannonicaFamilie: Gentianaceae (Enziange wächse)Verbreitung: Ostalpen und KarpartenLebensraum: alpine RasenKennzeichen: Höhe 25–60 cm. Blätter elliptisch, gestielt,

gegenständig. Blüten weinrot bis schmut-ziglila.

Zeigerwerte: L7, T3, F5, R1, N2

Ostalpen-EnzianR 1

Besonderheiten: Wasserschierling ist ein Überschwemmungszeiger, steht also an Standorten, die regelmäßig überflutet werden. Alle Pflanzenteile sind stark giftig!

Botanischer Name: Cicuta virosaFamilie: Apiaceae (Doldenblütler)Verbreitung: Eurasien, schwerpunktmäßig nördliche

RegionenLebensraum: in Gewässernähe: Seeufer, BruchwälderKennzeichen: Höhe 50–150 cm. Blätter 2–3fach gefiedert,

Blattfiedern gesägt. Stängel hohl. Dolden 15–20-strahlig.

Zeigerwerte: L7, T6, F9u, R5, N5

WasserschierlingF 9

Besonderheiten: Die nahe verwandte Kohlkratzdistel ist ebenfalls häufig auf Feuchtwiesen anzutreffen (F7).

Botanischer Name: Cirsium palustreFamilie: Asteraceae (Korbblütler)Verbreitung: EurasienLebensraum: Bachauen, Bruchwälder, vernässte Wald-

lichtungen, Feucht- und NasswiesenKennzeichen: Höhe 60–200 cm. Stängel bis oben lappig

oder dornig geflügelt. Blätter unterseits weißfilzig. Blütenköpfchen zu 2–8 gehäuft.

Zeigerwerte: L7, T5, F8, R4, N3

Sumpf-KratzdistelF 8

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Besonderheiten: Der Faulbaum ist ein Wechselfeuchtezeiger, erträgt also auch überschwemmte Böden. Faulbaumrinde wird (wegen der enthaltenen Giftstoffe) als Abführmittel eingesetzt. Die Früchte dienten früher zum Färben. Der robuste Faulbaum wird oft in Parks und Grünanlagen gepflanzt.

Botanischer Name: Frangula alnusFamilie: Rhamnaceae (Kreuzdorngewächse)Verbreitung: Eurasien mit Schwerpunkt WesteuropaLebensraum: Fluss- und Bachufer, Mischwälder,

Gebüsche und HeckenKennzeichen: Höhe bis 5 m. Blätter elliptisch mit deut-

lichen Seitennerven. Blüten unscheinbar, Früchte reifen von grün über rot nach schwarz.

Zeigerwerte: L6, T6, F8w, R4, Nx

FaulbaumR 4

Besonderheiten: Das in der Pflanze vorkommende, sehr giftige Gly-cosid wird auch heute noch als Medikament bei Herzinsuffizienz verschrieben.

Botanischer Name: Digitalis purpureaFamilie: Srcophulariaceae (Rachenblütler)Verbreitung: Schwerpunkt in den atlantischen Regionen

WesteuropasLebensraum: häufig auf Waldlichtungen (v.a. im Gebir-

ge), Kahlschlägen und an WaldwegenKennzeichen: Höhe 50–120 cm. Blätter mit Grundrosette,

am Stängel wechselständig. Blüten purpur-rosa, glockig mit typischen Flecken.

Zeigerwerte: L7, T5, F5, R3, N6

Roter FingerhutR 3

Besonderheiten: Hauswurzarten wurden früher gern auf Hausdächer gepflanzt. Einem alten Aberglauben zufolge sollte dies einen Schutz gegen Blitzeinschlag bieten.

Botanischer Name: Sempervivum montanumFamilie: Crassulaceae (Dickblattgewächse)Verbreitung: Alpen und Gebirge des (östl.) Mittelmeer-

raumsLebensraum: meist zwischen Felsen oberhalb der Baum-

grenzeKennzeichen: Höhe 5–15 cm. Blätter dickfleischig in

grundständiger Rosette. Blütenstand mit 2–8 blassroten Blüten.

Zeigerwerte: L8, R2, F3, R2, N1

Berg-HauswurzR 2

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Besonderheiten: Es gibt in Deutschland über ein Dutzend Kratz-distelarten, die nicht immer leicht zu unterscheiden sind.

Botanischer Name: Cirsium vulgareFamilie: Asteraceae (Korbblütler)Verbreitung: ganz EurasienLebensraum: Ufer, Gebüsche, Wegränder, KrautflurenKennzeichen: Höhe 50–150 cm. Stängel dornig geflügelt.

Blätter tief fiederspaltig, unterseits filzig. Köpfchen einzeln, spinnwebig behaart.

Zeigerwerte: L8, T5, F5, R7, N8

Gemeine KratzdistelR 7

Besonderheiten: Der knotige Braunwurz ist schwach giftig.

Botanischer Name: Scrophularia nodosaFamilie: Scrophulariaceae (Rachenblütler)Verbreitung: EurasienLebensraum: Laubwälder, Lichtungen, StaudenflurenKennzeichen: Höhe 50–100 cm. Blätter gegenständig,

Ränder scharf doppelt gesägt. Blüten klein braunrot. Pflanze riecht unangenehm.

Zeigerwerte: L4, T5, F6, R6, N7

Knotiger BraunwurzR 6

Besonderheiten: Die Saat-Wucherblume wird als Archäophyt bezeichnet, d. h. sie ist in Deutschland zwar nicht heimisch, wurde aber noch vor der Entdeckung Amerikas (1492) eingebürgert.

Botanischer Name: Chrysanthemum segetumFamilie: Asteraceae (Korbblütler)Verbreitung: Süd- und MitteleuropaLebensraum: Äcker und BrachflächenKennzeichen: Höhe 20–80 cm. Blätter unregelmäßig

gefiedert. Blütenköpfchen gelb.Zeigerwerte: L7, T6, F5, R5, N5

Saat-WucherblumeR 5

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Besonderheiten: Ein gebräuchlicherer Name dieser Pflanze ist (Eigentlicher) Schaf-Schwingel. Dieses Gras kommt nur auf extrem stickstoffarmen Böden vor. Entsprechend ist die Pflanze so nähr-stoffarm und derb, dass sie selbst von Schafen nur ungern gefressen wird.

Botanischer Name: Festuca ovinaFamilie: Poaceae (Süßgräser)Verbreitung: ganz Eurasien und JapanLebensraum: Hochmoore, Wälder, Magerrasen, Brach-

flächen und WegeKennzeichen: Höhe 5–30 cm. Haarfeine borstliche Blätter,

unbereift. Ährchen 4–6 mm lang.Zeigerwerte: L7, Tx, Fx, R3, N1

Gemeiner SchwingelN 1

Besonderheiten: Es gibt in Deutschland mehr als ein Dutzend Ver-gissmeinnicht-Arten. Auch die beliebten Gartenpflanzen stammen aus dieser Sippe.

Botanischer Name: Myosotis alpestrisFamilie: Boraginaceae (Borretschgewächse)Verbreitung: Hauptverbreitung in der Arktis, außerdem

in europäischen HochgebirgenLebensraum: alpine Rasen und HochstaudenflurenKennzeichen: Höhe 5–15 cm. Rosettenblätter deutlich

gestielt, Stängelblätter eiförmig, Blüten tiefblau. Blütenkelch behaart.

Zeigerwerte: L8, T2, F5, R9, N4

Alpen-VergissmeinnichtR 9

Besonderheiten: Das Purpurknabenkraut ist nach dem Washingto-ner Artenschutzabkommen besonders geschützt und steht auch in Deutschland auf der Roten Liste (gefährdet bis stark gefährdet).

Botanischer Name: Orchis purpureaFamilie: Orchidaceae (Orchideengewächse)Verbreitung: Schwerpunkt im nördlichen Mittelmeer-

gebietLebensraum: Hartholz-Auenwälder, Tockenrasen, Feucht-

wiesenKennzeichen: Höhe 20–50 cm. Blätter dunkelgrün, in

Rosette. Helm der Blüte rotbraun, Lippe mit roten Borstenbüscheln.

Zeigerwerte: L5, T7, F4w, R8, N3

PurpurknabenkrautR 8

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Besonderheiten: Für Gräser eher untypisch ist, dass das Hainrispen-gras fast nur in Wäldern vorkommt.

Botanischer Name: Poa nemoralisFamilie: Poaceae (Süßgräser)Verbreitung: ganz EurasienLebensraum: Laubwälder und LaubmischwälderKennzeichen: Höhe 20–50 cm. Pflanze ohne Ausläufer.

Der obere Teil des Blatts steht meist waage-recht ab („Wegweisergras“). Rispe fein mit kleinen Ährchen.

Zeigerwerte: L5, Tx, F5, R5, N4

Hain-RispengrasN 4

Besonderheiten: Äußerlich ähneln die Mannstreu-Arten Disteln. Anders als sie gehört Mannstreu aber zu den Doldenblütlern und nicht zu den Korbblütlern.

Botanischer Name: Eryngium campestreFamilie: Apiaceae (Doldenblütler)Verbreitung: Schwerpunkt im Mittelmeergebiet, in Mit-

teldeutschland (Rhein/Main) nicht seltenLebensraum: Trockenrasen und WegränderKennzeichen: Höhe 20–80 cm. Stängel weißlich, Blätter

derb, doppelt gefiedert und mit Dornen. Blütenstand mit vielen kugeligen Dolden.

Zeigerwerte: L9, T7, F3, R8, N3

Feld-MannstreuN 3

Besonderheiten: Die Heidenelke ist regional schon stark im Rück-gang begriffen. Auf der Roten Liste steht sie auf der Vorwarnstufe.

Botanischer Name: Dianthus deltoidesFamilie: Caryophyllaceae (Nelkengewächse)Verbreitung: ganz EurasienLebensraum: Hochmoore, Wälder, Magerrasen, Brach-

flächen und WegeKennzeichen: Höhe 10–40 cm. Am Grund verzweigt.

Blätter schmal wie der Stengel, dicht behaart. Blüten einzeln, purpurn.

Zeigerwerte: L8, T5, F3, R3, N2

HeidenelkeN 2

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Besonderheiten: Das Rohrglanzgras ist ein Überschwemmungs-zeiger. Manchmal trifft man in der Natur weißgestreifte Formen dieser Art an, die aus Gärten ausgewildert sind.

Botanischer Name: Phalaris arundinaceaFamilie: Poaceae (Süßgräser)Verbreitung: ganz EurasienLebensraum: Ufer von Gewässern, AuenKennzeichen: Höhe 50–200 cm. Pflanze schilfartig.

Ährchen mit nur einer zwittrigen Blüte.Zeigerwerte: L7, T5, F9u, R7, N7

RohrglanzgrasN 7

Besonderheiten: Ackersenf hat seinen Namen zurecht: Aus seinen Samen ließe sich Senf herstellen. Allerdings werden dafür heute Züchtungen einer nahe verwandten Art, des Weißen Senfs (Sinapis alba), verwendet.

Botanischer Name: Sinapis arvensisFamilie: Brassicaceae (Kreuzblütler)Verbreitung: ganz Eurasien mit Schwerpunkt WesteuropaLebensraum: Äcker, Brachflächen, WegränderKennzeichen: Höhe 20–80 cm. Stängel unten behaart. Un-

tere Stängelblätter gebuchtet oder gelappt. Schoten 25–60 mm lang. Samen schwarz.

Zeigerwerte: L7, T5, Fx, R8, N6

AckersenfN 6

Besonderheiten: Sand-Mohn ist sehr viel seltener als Klatschmohn, der allerdings zum Teil ähnliche Zeigerwerte hat (L6, T6, F5, R7, N6).

Botanischer Name: Papaver argemoneFamilie: Papaveraceae (Mohngewächse)Verbreitung: Süd- und MitteleuropaLebensraum: Äcker, BrachflächenKennzeichen: Höhe 30–50 cm. Blätter am Grund fieder-

teilig, anliegend behaart. Blütenkronblätter dunkel karminrot, am Grund mit schwar-zem Fleck.

Zeigerwerte: L6, T6, F4, R5, N5

Sand-MohnN 5

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Besonderheiten: In der Fachliteratur wird der großen Brennnessel oft auch der Zeigerwert N8 zugewiesen. Aus den Fasern im Sten-gel lässt sich ein Stoff herstellen, der ähnliche Eigenschaften wie Leinen hat.

Botanischer Name: Urtica dioicaFamilie: Urticaceae (Brennesselgewächse)Verbreitung: ganz EurasienLebensraum: Auen, feuchte Wälder, Gebüsche, überdüng-

te Staudenfluren und GärtenKennzeichen: Höhe 30–150 cm. Stängel unverzweigt,

Stängel und Blätter mit Brenn- und Borstenhaaren. Blätter etwa 5 cm lang.

Zeigerwerte: Lx, Tx, F6, R7, N9

Große BrennnesselN 9

Besonderheiten: Wilder Hopfen ist eine der wenigen einheimischen Schlingpflanzen. Kultursorten, die für die Bierherstellung verwen-det werden, können bis 12 m lang werden.

Botanischer Name: Humulus lupulusFamilie: Cannabaceae (Hanfgewächse)Verbreitung: ganz EurasienLebensraum: Fluss- und Bachauen, Bruchwälder, Wald-

lichtungenKennzeichen: Höhe 3–6 m. Blätter erinnern an Wein-

blätter, sind aber dunkelgrün und sehr rauhaarig. Weibliche Blüten zapfenartig vergrößert.

Zeigerwerte: L7, T6, F8u, R6, N8

Echter HopfenN 8

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Bildnachweise

Motivbeschreibung Quelle

Waldsauerklee (Oxalis acetosella) Wikipedia/CC 2.T/ AKA André KarwathHain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum) Wikipedia/GNU1. 2/ Michael BeckerVierblättrige Einbeere (Paris quadrifolia) Wikipedia/GNU 1.2/ DischMondviole (Silberblatt) (Lunaria rediviva) Wikipedia/GNU 3 .0/ Teun SpaansGeflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) Wikipedia/GNU 1. 2/ Kristian Peters /fabelfrohWald-Akelei (Aquilegia vulgaris) Wikipedia/GNU 1. 2/ Teun SpaansWiesenkerbel (Anthriscus sylvestris) Wikipedia/CC 3. 0/ FornaxDeutsches Weidelgras (Lolium perenne) Wikipedia/GNU 3. 0/ RasbakPlatthalm-Rispengras (Poa compressa) Wikipedia/CC 2. 5/ James K. LindseyGletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis) Wikipedia/GNU 1. 2/ H. ZellAlpen-Edelweiß (Leontopodium alpinum) © Dr. Frank Scholz, PriesendorfZwerg-Birke (Betula nana) U.S.D.A. / Kim Hansen CC-BY-SA 3. 5Rosmarinheide (Andromeda polifolia) Wikipedia/CC 2. 5/ Elke FreeseGold-Kälberkropf (Chaerophyllum aureum) Wikipedia/ CC 3.0/ $Mathe 94 $Wilde Möhre (Daucus carota carota) Wikipedia/GNU 1. 2/ CC 3. 0/ Christian FischerSommerflieder (Buddleja davidii) PDI Bildtankstelle.de/ Magnus ManskeSchopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosum) Wikipedia/ GNU 1. 2/Jean Tosti/Ille-sur TetMilzfarn (Asplenium ceterach) Wikipedia/GNU 1. 2/ Carsten NiehausDuvals Schaf-Schwingel (Festuca duvalii) Wikipedia/ GNU 1. 2/ CC 3. 0/RasbakScharfer Mauerpfeffer (Sedum acre) Wikipedia/GNU 1. 2/CC 3. 0/ Franz XaverKahles Bruchkraut (Herniaria glabra) Wikipedia/GNU 1. 2/CC 3. 0 / Michael BeckerKornelkirsche (Cornus mas) Wikipedia/GNU 1. 2/CC 3. 0/ Teun SpaasWiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata) Wikipedia/GNU 1. 2/CC 3. 0/ Christian FischerKleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) PD JukalKuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi) PD WouterhagensSumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre) Wikipedia/GNU 1. 2/CC 3. 0/ Teun SpaasWasserschierling (Cicuta virosa) Wikipedia/GNU 1. 2/ H. ZellOstalpen-Enzian (Gentiana pannonica) Wikipedia/ GNU 1. 2/ CC 3. 0/ TigerenteBerg-Hauswurz (Sempervivum montanum) Wikiepdia / GNU 1. 2/ CC 3. 0 / TigerenteRoter Fingerhut (Digitalis purpurea) Wikipedia / CC 3. 0 / Jörg HempelFaulbaum (Frangula alnus) Wikipedia / GNU 1. 2 / Franz VincentzSaat-Wucherblume (Chrysamtemum segetum) Wikipedia / GNU 1. 2/ Jean TostiKnotiger Braunwurz (Scrophularia nodosa) Wikipedia / GNU 1. 2 / CC 3. 0 / Kurt StüberGemeine Kratzdistel (Cirsium vulgare) Wikipedia / GNU 1. 2/ CC 3. 0/ Francois TrazziPurpurknabenkraut (Orchis purpurea) Wikipedia / GNU 1. 2/ CC 3. 0/ Bernd H.Bodensee-Vergissmeinnicht (Myosotis alpestris) PD RamessosBleicher Schwingel (Festuca pallens) © Thomas Friedrich, HelmbrechtsHeide-Nelke (Dianthus deltoides) Wikipedia / GNU 1. 2/CC 3. 0/ Christian FischerFeld-Mannstreu (Eryngium campestre) Wikipedia / CC 2. 5/ Bernd HeynoldHain-Rispengras (Poa nemoralis) Wikipedia / GNU 1. 2/ CC 3. 0/ SarefoSand-Mohn (Papaver argemone) PD FornaxAckersenf (Sinapis arvensis) Wikipedia / GNU 1. 2/ CC 3. 0/ Teun SpaansRohrglanzgras (Phalaris arundinacea) Wikipedia / GNU 1. 2 /CC 3. 0/ Franz XaverEchter Hopfen (Humulus lupulus) RasbakGroße Brennessel (Urtica dioica) Wikipedia / GNU 1. 2/ Simplicius 2004 / M. Becker

AutorDieses Onlinematerial wurde erstellt und bearbeitet von Dr. Frank Scholz, Priesendorf