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Seite 7: Auftakt zum europaweiten Architektenwettbewerb Startschuss für Designstudio Selb Zeitung des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge 11. Juni 2020 2/2020 Ausgabe 29 Seite I: MÜLLtitalent kommt auch in enge Straßen KUFi – Neues Engstellenfahrzeug Seite 13: 30 Jahre Landschaftspflegeverband im Fichtelgebirge Jubiläum einer starken Allianz Seite 17: Landkreis sucht Pflegefamilien für Kinder und Jugendliche Herzenswärme und Geduld Vier Extra-Seiten – herausnehmbar Zwei Extra-Seiten ... da schau her! Fichtelgebirge „Ich möchte, dass das Leben hier einfach besser bleiben soll“ Landrat Peter Berek hat die Arbeit aufgenommen Mehr dazu auf Seite 5

Zeitung des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge ... · Qualitäten und der Wille, Lö-sungen zu finden, machen aus meiner Sicht einen Landrat aus.“ (Fotocredit @wilmasfriends.de)

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Page 1: Zeitung des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge ... · Qualitäten und der Wille, Lö-sungen zu finden, machen aus meiner Sicht einen Landrat aus.“ (Fotocredit @wilmasfriends.de)

Seite 7:Auftakt zum europaweiten Architektenwettbewerb

Startschuss für Designstudio Selb

Z e i t u n g d e s L a n d k r e i s e s W u n s i e d e l i m F i c h t e l g e b i r g e

11. Juni 2020 2/2020 • Ausgabe 29

Seite I:MÜLLtitalent kommt auch in enge Straßen

KUFi – Neues Engstellenfahrzeug

Seite 13:30 Jahre Landschaftspflegeverbandim Fichtelgebirge

Jubiläumeiner starken Allianz

Seite 17:Landkreis sucht Pflegefamilienfür Kinder und Jugendliche

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Herzenswärmeund Geduld

Vier Extra-Seiten –

herausnehmbarZwei Extra-Seiten

... da schau her!Fichtelgebirge

„Ich möchte, dass das Lebenhier einfach besser bleiben soll“

Landrat Peter Berekhat die Arbeit aufgenommen

Mehr dazu auf Seite 5

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Seite 2 02/2020Fichtelgebirge

Landrat und Fraktionsvorsitzende

StellvertreterRoland Schöffel

Zweiter weiterer StellvertreterThomas Schwarz

Erster weiterer StellvertreterWolfgang Kreil

Landrat und Stellvertreter

Vereidigung Kreistag Panorama

Die bei den Kommunalwah-len im März gewählten Mitglie-der des Kreistages kamen am18. Mai 2020 zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Das Kreis -parlament, das über alle wich-tigen und grundlegenden An-gelegenheiten des Landkreisesentscheidet, konstituierte sichin dieser Sitzung neu. Dabeiwurden die Ausschüsse desKreistages aber auch die Gre-mien der Verbände, Organisa-tionen und Institutionen, an de-nen der Landkreis beteiligt ist,neu besetzt. Nachdem der neugewählte Landrat Peter Berekseinen Amtseid abgelegt hatte,vereidigte er die dreizehn neugewählten Kreisräte*innen. DerKreistag setzt sich in dieser Legislaturperiode, der Ein-wohnerzahl entsprechend, aus50 Mitgliedern und dem Land-rat zusammen.

Der Kreistag des LandkreisesWunsiedel i. Fichtelgebirge

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02/2020 Seite 3Fichtelgebirge

Die neuen Kreisräte stellen sich vor

Dr. ChristianMedickNagel,AfD

FriederikeKränzle

Kirchenlamitz,CSU

Martina Freifrau vonWaldenfelsArzberg, CSU

KarinFleischerSchirnding,CSU

OliverWeigel

Marktredwitz,CSU

SilviaMüssel

Marktredwitz,CSU

Dr. BirgitSeelbinderMarktredwitz,

SPD

Dr. StefanBrodmerkelArzberg, CSU

Fraktions-vorsitzender

JensBüttner

Kirchenlamitz,CSU

WolfgangKreil

Selb, CSUErster weiterer Stellvertreter des

Landrats

KorneliaSchaffhauserThiersheim,CSU

Gesundheits-beauftragte

RitaBieschke-Vogel

Selb,GRÜNE

GerdKögler

Kirchenlamitz,AfD

Fraktions-vorsitzender

WillyNeupertSelb,CSU

HaraldFischer

Marktleuthen,CSU

Susann FischerSelb,GRÜNE

HolgerGrießhammerWeißenstadt,

SPD, Fraktions-vorsitzender

ChristianEngel

Schirnding,AfD

FrankMüllerSelb,AfD

AndreasRitter

Marktleuthen,CSU

Roland SchöffelWunsiedel,FW

Stellvertreter des Landrats

ThomasSchwarz

Kirchenlamitz,SPD,

Zweiter weitererStellvertreter des

Landrats

Dr. HermannFriedlSelb,CSU

MatthiasMüllerSelb,CSU

StephanGesell

Weißenstadt,CSU

FrankDreyer

Weißenstadt,SPD

Gerald Bauer

Höchstädt,CSU

WilfriedKukla

Wunsiedel,GRÜNE

JürgenGolly

Wunsiedel,FW

HorstGeißel

Marktredwitz,FW

Nicolas LahovnikWunsiedel,CSU

ChristineMedick

Thiersheim,FW

FlorianLeupold

Marktleuthen,SPD

Jürgen HoffmannHohenberg,SPD

JörgNürnbergerTröstau,SPD

Dr. HelmutMuck

Marktredwitz,FW

Petra ErnstbergerMarktredwitz,

SPD

BerndHofmannThiersheim,

FW

DorotheaSchmidSelb,SPD

KaiHammerschmidt

Selb,SPD

Dr. Hans Michael

StockhammerMarktleuthen,

FW

MartinSchöffelWunsiedel,CSU

Walter WejmelkaSelb,SPD

StefanGöcking Arzberg,SPD

UlrichPötzsch Selb,FW

RosemarieDöhler

Marktleuthen,CSU

Dr. Klausvon StettenSelb, FW

Fraktions-vorsitzender

RolandBiersack

Marktredwitz,FW

Torsten GebhardtRöslau,SPD

BrigitteArtmann

Marktredwitz,GRÜNEFraktions-vorsitzende

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Es war der Sonntag der Kom-munalwahl als im Landkreis der erste Corona-Fall bestätigtwurde. Nur wenige haben sichan diesem Tag ausgemalt, wasin den folgenden Wochen auf dieRegion zukommen würde, dasssich der Landkreis zu einem bun-desweiten Hotspot entwickelnwürde und welche Aufgabendurch das Team im Landratsamtzu bewältigen sein würden. Seit diesem denkwürdigen

Sonntag im März ist das Teamdes Gesundheitsamtes im Dau -ereinsatz. Feiertag, Wochen-ende, kein einziger Tag ist seit-dem vergangen, in denen dasTeam nicht im Dienst gewesenwäre. Und auch die sogenannteFührungsgruppe Katastrophen-schutz (kurz FÜGK) wurdeschnell einberufen; eine Gruppevon Mitarbeitern, die der Gesetz-

geber in einem Katastrophenfall,wie er in Bayern seit Mitte Märzherrscht, in jedem Landratsamtals Manager der Krise vor Ortvorsieht. Die Führungsgruppe

Katastrophenschutz setzt sichaus Mitarbeitern der unterschied-lichsten Abteilungen zusammen.Ihre Aufgabe ist die Gesamt-koordination aller Maßnahmen,

die Anforderung von Hilfe undMaterial, aber auch die Informa-tion der Bevölkerung. In täglichen Lagebesprechun-

gen auch an den Wochenendenstanden gerade in der Anfangs-zeit oft die Engpässe bei Maskenund Schutzkleidung im Vorder-grund, aber auch die Situationin den Heimen, im Klinikum, dieZusammenarbeit mit den Haus -ärzten, der Integrierten Leitstelle,mit THW, BRK oder der Polizeiund auch die wichtige mobileTeststelle in Marktleuthen aufden Weg gebracht. Natürlich warauch die Lage der Wirtschaft, der Händler, der Gastronomenund anderer Branchen einThema und im Zuge der Schlie -ßung der Grenze nach Tsche-chien wurde eilig eine Koordi-nierungsstelle für die Unterbrin-gung von Mitarbeitern aus dem

Nachbarland aus der Taufe ge-hoben. Auch die Situation in den Schulen und Kitas war undist ein Thema, das genau beob-achtet wird.

Auch wenn sich zuletzt dieLage entspannt hat, wird die Arbeit der FÜGK weiterhin wich-tig bleiben. Denn das Corona-Virus wird uns auch hier im Land-kreis weiter intensiv beschäf-tigen. Einen Grund zur Entwar-nung gibt es nach wie vor nicht.

Seite 4 02/2020Fichtelgebirge

Auch in den Lagebesprechungen der FÜGK müssen die Ab-stände und Hygienevorschriften natürlich eingehalten werden.Aus diesem Grund trifft sich das Gremium, das mal aus mehr,mal aus weniger Personen besteht, stets im Großen Sitzungs-saal des Landratsamtes.

Foto: pixabay.com

Die FÜGK, das Corona-Team im Landratsamt:zwölf Wochen im Katastrophen-Modus

Auch wenn die Beschränkun-gen im Zusammenhang mit derCorona-Pandemie weiter schritt-weise gelockert wurden – vieleBürgerinnen und Bürger imLandkreis möchten trotzdemauch weiterhin auf allzu vieleKontakte mit anderen Personenverzichten. Zu groß ist die Sorge,sich mit dem Virus anzusteckenund es weiterzuverbreiten. Auchdas Team im Landratsamt kenntdiese Bedenken und möchte hel-fen, die Behördengänge für dieBürgerinnen und Bürger zu mi-nimieren und in Fällen, in denenein persönlicher Termin im Land-ratsamt unvermeidlich ist, so si-cher wie möglich zu gestalten. Schon jetzt finden sich auf un-

serer Homepage www.landkreis-wunsiedel.de zahlreiche Mög-lichkeiten, Anträge online auszu-füllen, oder sich das entspre-chende Formular herunterzula-den, selbst auszufüllen und IhremSachbearbeiter dann per Post zukommen zu lassen. Sollten Sie

zuhause Unterstützung beim Aus-füllen benötigen, dann könnenSie sich dabei auch telefonischberaten lassen. Unser Team stehtgerne zur Verfügung; der jewei-lige Kontakt ist ebenfalls unkom-pliziert auf der Homepage unterder Rubrik „Bürgerservice“ zu fin-den. Dort finden Sie auch dasBürgerserviceportal, in dem Sie

ihre Daten für 15 Online-Verfahrenüber die Funktion „Sicherer Dia-log“ hochladen und sicher ver-schlüsselt an uns übermittelnkönnen. Die Erfahrung der ver-gangenen Wochen zeigt, dassdiese Angebote bereits deutlichstärker angenommen werden als in den Jahren davor. Daraufmöch ten wir aufbauen.

Online können viele Themenbearbeitet werden, die einen Be-such für die Bürger*innen über-flüssig werden lassen. Hier einigeBeispiele: Schüler- und Meister-Bafög, Wohngeldberechnungen,Wunschkennzeichenreservierun-gen, Anmeldungen für Infektions-schutzbelehrungen, zahlreicheVordrucke aus den BereichenSchulen oder Bau sowie alle In-fos aus dem Kommunalunter-nehmen Fichtelgebirge sind dortzu finden.Im Bereich der Zulassungs-

stelle besteht die Möglichkeit überi-Kfz (Internetbasierte Fahrzeug-zulassung) online Fahrzeuge zu-zulassen, umzuschreiben oderabzumelden. Die technischenProbleme, die es zuletzt in eini-gen Fällen gegeben hat, sollenschon bald der Vergangenheitangehören. Der PortalbetreiberAKDB arbeitet derzeit mit Hoch-druck an der Fehlerbehebung.Unabhängig davon ist seit dem11. Mai auch das Team der Zu-

lassungsstelle personell wiederstärker besetzt. Bitte vereinba-ren Sie unter 09232-80-225 vorIhrem Besuch telefonisch einenTermin und nehmen Sie diesendann auch wahr. Auch in allen anderen Abteilun-

gen unseres Hauses bitten wirSie, vor Ihrem Besuch unbedingteinen Termin zu vereinbaren undbeim Besuch im Landratsamtstets den nötigen Abstand zuwahren. In vielen Bereichen des täg-

lichen Lebens gehören soge-nannte Community-Masken in-zwischen zum Alltag. Das Land-ratsamt möchte hier ebenfalls mit gutem Beispiel vorangehen.Sollte ein persönlicher Besuch inunserer Behörde nicht zu vermei-den sein, werden unsere Sach-bearbeiter im Gespräch mit denBürgern deshalb eine solche tra-gen. Auch unsere Besucher er-halten, sofern sie keinen eigenenMund-Nasen-Schutz dabei ha-ben, von uns eine Maske gestellt.

www.landkreis-wunsiedel.de: ein Klick oderein Anruf ersetzen den Besuch im Landratsamt

Die Landwirte im Fichtelge-birge nehmen die Förderpro-gramme zum Vertragsnatur-schutz und zum Erhalt der Kul-turlandschaft immer mehr an.„Dieser Trend zeigt deutlich,dass unser bayerischer Kursvon Freiwilligkeit vor Ordnungs-recht aufgeht“, so der hei-mische Landtagsabgeordnete und CSU-Agrarpolitiker MartinSchöffel. Mehr als 75 Prozentder Landwirte und über die

Hälfte der Agrarfläche im Land-kreis sind mittlerweile in dasKulturlandwirtschaftsprogramm(KULAP) und in das Vertrags-naturschutzprogramm (VNP)einbezogen.Auch die Maßnahmen zum

ökologischen Landbau stoßenauf rege Nachfrage. In Wunsie-del waren zuletzt 81 Ökobe-triebe im Landkreis gelistet. Indiesem Jahr gibt es 8 Neuan-meldungen. „Der Trend ist stei-

gend“, betont Martin Schöffel.„Aber auch in der konventio-

nellen Landwirtschaft wird in un-serer Region immer mehr Natur-und Klimaschutz betrieben.“, betont Martin Schöffel. Auch bei den Blühflächen in derAgrarlandschaft und am Wald-rand gibt es neue Angebote des Freistaates, die gut genutztwerden. Und die Forderung aus dem Volksbegehren nacheinem Schnittzeitpunkt ab dem

15. Juni im Dauergrünlandwurde auf freiwilliger Basis imLandkreis Wunsiedel ebenfallsbereits mehr als erfüllt. „Gerade in dieser Zeit sollte

uns der Wert der heimischenNahrungsmittelerzeugung be-sonders klar werden. Lieferket-ten aus dem Ausland sind plötz-lich unsicher und die Möglich-keit, Lebensmittel vor Ort kaufenzu können, hat eine riesige Be-deutung. Stärken wir gerade

jetzt unseren Landwirten denRücken! Ihre Arbeit hat hoheBedeutung für unsere Ernäh -rungssicherung und für den Ge-nuss heimischer Spezialitäten.Und ganz nebenbei tun dieBäuerinnen und Bauern viel fürdie Umwelt. Ich hoffe, dass allesdazu beiträgt, dass die Wert-schätzung für die deutscheLandwirtschaft auch beim Ein-kauf berücksichtigt wird“, soMartin Schöffel.

Volksbegehren „Rettet die Bienen“: Heimische Bauern sehr engagiert

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Handwerker, Akademiker, Fa-milienmensch und Macher – mitdiesen Begriffen kann sich PeterBerek gut identifizieren. Seitdem 01. Mai leitet der ehema-lige Bürgermeister von BadAlexandersbad die Geschickeim Landkreis Wunsiedel i. Fich-telgebirge. Ein Amtsantritt inaußergewöhnlichen Zeiten. Pragmatismus und Umden-

ken sind gefragt, viele Dingelaufen in Zeiten von Corona anders. Für Peter Berek keinProblem. Der 51-Jährige hat imLaufe seines Lebens mehr alseinmal umgedacht und neu an-gepackt. Nach seiner Ausbil-dung in der elterlichen Bäckereihat er den Schritt zu einem Studium im Bereich der Verwal-tung gewagt; nur ein ersterSchritt auf seinem Weg zu demPeter Berek, der er heute ist. Als Geschäftsleiter sammelt derDiplom-Verwaltungswirt viele Erfahrungen, die ihm als Bür-germeister in Bad Alexanders-bad nutzen und die er auch

heu te als Landrat gewinnbrin-gend einsetzen kann. Der Schutz der Lebensgrund-

lagen in seiner Heimat, demFichtelgebirge, die Natur unddas Thema Nachhaltigkeit ste-hen bei Berek ganz oben aufder Agenda. Aber auch straffeVerfahren für eine erfolgreicheWirtschaft, von der die Zukunftdes Landkreises ebenso ab-hängt wie von einer guten Ver-sorgung seiner Menschen, sindihm wichtig. Und genau dieseMenschen sind es, die demneuen Landrat am Herzen lie-gen und denen er mit Offenheitund Transparenz begegnenmöchte. „Ich möchte, dass das Leben

hier einfach besser bleiben soll“,beschreibt Peter Berek seineZielsetzung selbst. „Wir müssennoch deutlicher machen, dassdas Gesamtpaket unserer Re-gion einzigartig ist. Gerade jetzt,in den Krisenzeiten zeigen sichdie Vorzüge des Fichtelgebirgesdeutlicher denn je.“

02/2020 Seite 5Fichtelgebirge

Landrat sein zu dürfen erfülltden vierfachen Vater mit Res -pekt und Demut. „Ich will mehrsein als das politische Gesichtdes Landkreises“, sagt er.„Strategisches Denken, Ge-spür und Erfahrung, Empathieund Engagement, Macher-Qualitäten und der Wille, Lö-sungen zu finden, machen ausmeiner Sicht einen Landrataus.“ (Fotocredit @wilmasfriends.de)

Offene Gespräche bei einer Tasse Kaffee, klare Ansagen, aberauch ganz viel Humor. Auch dafür steht Peter Berek. (Fotocredit @wilmasfriends.de)

„Ich möchte, dass das Leben hiereinfach besser bleiben soll“

Langeweile hat er sicher nichtzu befürchten. Das war Dr. KarlDöhler schon vor dem Ende sei-ner Amtszeit klar. Aber auch,dass der neue Lebensabschnittsicher einen ganz anderenRhyth mus und ganz andere Auf-gaben mit sich bringen wird. „Dankbar schaue ich nach

vorn. Auf ein etwas ruhigeresLeben in unserem schönenFichtelgebirge, auf Zeit mit mei-ner Familie, in der Natur, mit Tieren, im Garten, am Teich undsicher nicht untätig“, hat Döhlerin seinem Abschiedsschreibenan die Kolleginnen und Kolle-gen und alle Weggefährten ge-

schrieben. Als Leitspruch hatteer sich ein Zitat von Ernst Ferstlausgesucht: „Der Weg zur Zu-friedenheit führt mitten durch dieDankbarkeit“ war da zu lesen. Er habe in der Rückschau auf

seine Amtszeit viele Gründedankbar zu sein, so Döhler. DieJahre an der Spitze des Land-kreises seien oft fordernd, im-mer interessant, meistens posi-tiv und erfüllend gewesen. Dasser so viele Menschen auf die-sem Weg an seiner Seite ha-ben durfte, mache ihn dankbar.Gemeinsam habe man viel er-reicht. Eines der großen Verdienste

des studierten Biologen war si-cher, der Politik in der Regioneine gemeinsame Stimme undden Menschen ihr Selbstbe -wusst sein als Fichtelgebirglerzurückgegeben zu haben. „Mirliegt es nicht, mir Projekte aufdie Fahnen zu schreiben“, sagter. „Aber den Umschwung derStimmung von der Depressionin die Zuversicht, das habe ichgeschafft.“

Ein Vermittler setzt sich zur Ruhe

Am 01. Mai hat für Dr. Karl Döhler der Ruhestand begonnen.Die letzten Wochen im Amt waren für den 64-jährigen aufgrundder Corona-Krise eine Zielgerade unter Vollgas. „Natürlichhabe ich mir meinen Abschied anders vorgestellt“, sagt er.

Ein bisschen mehr Zeit wird er künftig haben, oder sie sich zu-mindest selbstbestimmter einteilen können. Nach 12 Jahrenhat für Landrat a. D., Dr. Karl Döhler, ein neuer Lebensabschnittbegonnen.

Nach 12 Jahren endete dieAmtszeit von Dr. Karl Döhler

Landrat Peter Berek

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1. Die Auswirkungen aufunsere heimische Wirtschaftfallen deutlich stärker aus alsbei der Finanzkrise 2008. Beieiner aktuellen Umfrage derIHK gaben vier von fünf ober-fränkische Unternehmen an,einen Umsatzrückgang zu er-warten, jedes dritte Unterneh-men rechnet mit einem Perso-nalabbau, zwölf Prozent derUnternehmen droht demnachsogar die Insolvenz. Ähnlichsieht es im Landkreis Wunsie-del aus. Besonders hart trifft es Un-

ternehmen, die längere Zeit von direktenSchließungen betroffen waren. Beispielsweiseder Einzelhandel. Ebenfalls schwer betroffensind Hotellerie und Gastronomie, welche dieUmsätze nicht mehr nachholen können wird.Ebenso hart trifft es Reiseveranstalter und Rei-sebüros. Unklar ist, wann bzw. wie der Reise-vertrieb wieder anlaufen wird, so dass auch dieZukunftsaussichten sehr unsicher sind. Glei-ches gilt für den gesamten Veranstaltungs-sektor, das Messewesen und Schausteller.Eine schwere Belastung für die Unternehmen,die über Monate hinweg ihre Dienstleistungennicht anbieten können. Insgesamt haben wir alle in der Region eine

schwere Zeit durchgestanden. Besonders dietschechischen Mitarbeiter, die nicht über dieGrenze pendeln konnten, haben uns sehr ge-fehlt. Viele Unternehmen mussten Schichtenstrei chen und wir konnten Lieferverpflichtungennicht erfüllen. Gerade in unserer Region gibtes viele Firmen, die volle Auftragsbücher ha-ben, aber aus verschiedenen Gründen nichtalle Anfragen abarbeiten können.

2. Es gibt durchaus Industrieunternehmen,die ihre Produktion während der Krise nicht un-terbrochen haben und weiter auf kräftige Nach-frage setzen können. Erfolgreich sind Unter-nehmen, die aktuell besonders gefragte Pro-dukte oder Dienstleistungen anbieten, zum Bei-spiel rund um die medizinische Versorgung.Zudem gibt es Unternehmen, die ihre Produkt-palette sehr schnell und flexibel umgestellt haben und jetzt beispielsweise Mund-Nasen-Masken, Hygieneschutzwände, medizinischeGeräte und vieles mehr produzieren. Hier kanndie Region mit ihrer enormen Kompetenz imBereich Textil und Materialien punkten. Aus der Krise könnten sich für unsere Un-

ternehmen durchaus neue und innovative Ge-schäftsfelder bzw. -modelle eröffnen, die wie-derum dazu beitragen könnten, Abhängigkei-ten zu reduzieren. Die Lebensmittelbranche erweist sich erneut

als relativ krisensicher. Zwar bleiben Umsätzeaus dem DEHOGA-Bereich aus, die Umsätzeaus dem Lebensmitteleinzel- bzw. -fachhandelsind jedoch im Gegenzug gestiegen, da sich

der Konsum aufgrund derAusgangsbeschränkungenund Gastronomieschließun-gen in den Privatbereich ver-lagert hat.

3. Mit der Corona-Sofort-hilfe, der Ausweitung derKurzarbeiterregelung, Steuer -erleichterungen bzw. -stun-dungen und Kreditprogram-men mit weitgehender Haf-tungsfreistellung hat die Po-litik ein umfangreiches Paketzusammengestellt. Nigendwosonst gibt es ähnlich weitrei-

chende Hilfsmaßnahmen. Entscheidend bleibt, dass das Geld zeitnah

bei den Unternehmen ankommt. Hier leistetder Landkreis Wunsiedel bereits sehr gute Un-terstützung. Vorbildlich und unbürokratischhat der Landkreis zudem bei den Covid-19-Tests für Grenzpendler aus Tschechien rea-giert. Für die regionalen Unternehmen war daseine echte Unterstützung, die zugleich gezeigthat, wie wertvoll vernetztes Denken und Han-deln ist. Für die besonders betroffenen Branchen

Gastgewerbe und Einzelhandel baue ich be-sonders auf die Solidarität der Verbraucher.Wer auch künftig noch belebte Innenstädteund eine attraktive Gastronomie vor Ort habenwill, muss jetzt unbedingt lokal konsumieren.Hier sind wir alle gemeinsam gefordert.

4. Als Unternehmerin bin ich grundsätzlichpositiv eingestellt. Entscheidend wird sein, wielange und in welchem Umfang Restriktionenbestehen bleiben, ob es eine zweite Welle ge-ben wird, wie der Verbraucher reagieren wirdund wie schnell internationale Lieferketten wie-der funktionieren werden. Grundsätzlich profitiert unser Wirtschafts-

standort von einem ausgewogenen Branchen-Mix und seiner überwiegend mittelständischenStruktur. Hinzu kommt, dass etliche Unterneh-men im Landkreis Wunsiedel in Nischen tätigund ihre Produkte nahezu konkurrenzlos sind.Auch haben viele Unternehmen flexibel rea-giert. Digitalisierung und das Arbeiten im HomeOffice wurden vorangetrieben, wovon die Un-ternehmen auch künftig profitieren werden. Alldiese Aspekte zusammen machen Hoffnung. Persönlich hoffe ich natürlich, dass wir im

nächsten Jahr unser gewohntes Leben wiederaufnehmen können. Wir Menschen brauchenpersönliche Kontakte, wir wollen Feste feiern,Freunde treffen und natürlich auch Kultur erle-ben. Wir leben im Fichtelgebirge in einer ab-soluten Wohlfühlregion, die viel zu bieten hat,wenn man Urlaub daheim in Deutschland ma-chen will. Gerade in dieser Beziehung erwarteich einen neuen und verstärkten Trend und binsehr zuversichtlich, dass sich hier in der Regionbald wieder Gäste tummeln werden.

Seite 6 02/2020Fichtelgebirge

Dr. Laura Krainz-Leupoldt – Vorsitzendedes IHK Gremiums Selb-Marktredwitz,

das den ganzen Landkreis Wunsiedel abdeckt

Vier Fragen an Torsten Leucht und Dr. Laura Krainz-Leupoldt

Torsten Leucht – GeschäftsführerKreishandwerkerschaft

Hochfranken

Dr. Laura Krainz-Leupoldt,Vorsitzende des IHK Gre-miums Selb-Marktredwitz

1. Die Kreishandwer-kerschaft Hochfrankenverwaltet insgesamt 14 In-nungen mit verschie-denen Gewerken. SeitAnbeginn der Corona-„Krise“ Mitte März über-schlugen sich die Anrufebei uns in der Geschäfts-stelle. Hauptsächlich wa-ren die Branchen der Kfz-Innung, der Nahrungs-mittelhersteller und desFrisörhandwerks verunsi-chert. Bei den rund 650 Kfz-

Betrieben lag dies vornehmlich an derunklaren Aussage, welche Betriebe undBetriebsteile welche Leistungen weiteranbieten dürfen. Dies bedeutete, dassauch die Kundschaft verunsichert war.Die Situation machte eine immense Ein-zelbetreuung unserer Mitglieder notwen-dig. Bis zu zweimal täglich ergingen neueInformationen von den verschiedenstenStellen, die gesichtet werden mussten,verifiziert wurden und dann entsprechendgestreut wurden. Im Wesentlichen gingder Absatz an Neu- und Gebrauchtwä-gen zurück. Auch Onlineverkäufe konn-ten dies nicht auffangen. Ebenso die erstsehr spät ergangene Information desBayerischen Staatsministeriums des In-nern, dass der Reifenwechsel ein triftigerGrund sei, seine Wohnung/Haus zu ver-lassen, verhinderte den Kundenkontaktbei dem sonst immer auch kleinere War-tungs- und Servicearbeiten durchgeführtwurden.Neben der Kfz-Brache traf es vor allem

die Frisöre. Die rund 70 Betriebe muss -ten schließen, was ihnen auch ihre Ne-beneinkünfte des Verkaufs ihrer Pflege-produkte genommen hat. Insgesamtdürfte es wohl diese Branchen nebendem Gastgewerbe und den Theaterein-richtungen am härtesten getroffen ha-ben. Die Frisöre sind ein wichtiges Bin-deglied in unserer Gesellschaft, was nunendlich auch besser erkannt wird. IhreDienstleistung in manchen Bereichensind unabkömmlich, beispielsweise dieErstellung und Anpassung von Zweit-haaren nach Behandlung von Krebslei-den durch Chemotherapien. Insgesamtkönnen die Betriebe die entgangenenUmsätze nicht mehr aufholen. Starke Einschränkungen gab es wei-

terhin bei den Fleischern/Metzgern undden Bäckereien. Zwar gibt es hier keineSchließungen, aber immerhin Hinder-nisse, bei der Kundenbedienung. So dür-fen in vielen Metzgereien kaum mehr als5 Kunden gleichzeitig eintreten, was zu-vor durchaus üblich war. Auch das ge-

samte Catering-Ge-schäft ist uneinholbarweggefallen. Das Ca-tering übernimmt beieinigen Metzgereienund Bäckereien einenwesentlichen Umsatz-anteil ein.Nicht zu vergessen

sind aber auch alleUm-/ Aus- / und Neu-baumaßahmen, diezwar im Wesentli-chen nicht durch dieVerordnung einge-schränkt wurden, aber

dennoch durch das zögerliche Verhal-ten der Kunden einen Nachteil erlitten.

2. Ich kann mir nicht vorstellen, dasses Betriebe aus unseren Branchen gibt,die gestärkt aus der Krise hervorgehen.Diese sind eher in der Industrie zu finden,die medizinische Produkte, Schutzmas-ken /-ausrüstungen und Plexigläser her-stellen.

3.Die Wünsche der Betriebe liegen inerster Linie darin, wieder Normalität imSinne von vorherigem Zustand herzustel-len. Unterstützung benötigen die Kfz-Betriebe vor allem durch Erleichterungenbei Zulassungen von Fahrzeugen, hierwurden bereits sehr fruchtbare Gesprä -che geführt. Auch erste Maßnahmen wur -den getroffen, beispielsweise ein sepa-rater Händler-Log-in. Ob die Lockerung von Öffnungszeiten

wirklich ein Instrument ist, wird sich zei-gen, wie die Gesellschaft dies annimmt.Eine wirkliche Hilfe für unsere Betriebewäre das allerdings nicht. Ich denke, das regionale Denken wei-

ter zu fördern ist der wohl volkswirtschaft-lich gesehen zielführendste Ansatz.

4.Wir sind nicht zuständig für Alloka-tion von Angebot und Nachfrage, nichtfür das Gründen und Schließen von Be-trieben, wobei uns jede Schließungnatürlich auch persönlich berührt. Wirbetreuen jeden Betrieb gleich und un-terstützen jeden einzelnen. Natürlichsind die Innungen auch für die Nachfol-geentwicklung zuständig. Ob die aller-dings in der Region bleiben, können wirnicht immer sagen. Wichtig ist jedoch,die Kompetenz in der Region zu halten,und hier vor Ort qualifizierte Mitarbeiter,und Meister auszubilden.Ich persönlich gehe davon aus, dass

sich die Situation relativ schnell ent-spannt, sofern uns die Politik nicht wie-der neue Regelungen vorschreibenmuss.

Torsten Leucht, Geschäftsführer Kreishand -wer ker schaft Hochfranken

1. Welche Unternehmer sind aus IhrerSicht in der Krise besonders ge-fordert?

2. Welche Betriebe haben sich gutgeschlagen und gehen möglicher-weise sogar gestärkt aus der Krisehervor?

3.Wo kann der Landkreis die Unter-nehmer jetzt unterstützen, wo sol-len wir gemeinsam anpacken?

4. Ein kleiner Blick in die Glaskugel:Wie könnte sich die Lage in denUnternehmen im Landkreis in ei-nem Jahr wieder darstellen?

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Unternehmenim Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge

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Nachdem MinisterpräsidentMarkus Söder zum Jahresbe-ginn einer Erweiterung der Fach-schule für Produktdesign zuge-stimmt hat, macht das Projektnun den nächsten entscheiden-den Schritt nach vorn. Der euro-paweite Architektenwettbewerbkann starten. Geplant ist im ersten Schritt

ein Neubau mit 3.500 m2 Nutz-fläche auf dem Gelände des ehemaligen HutschenreutherWerks B in Selb. Dort sollennach dessen Fertigstellung diedringend benötigten Werkstättenund Ateliers untergebracht wer-

den. Zu einem späteren Zeit-punkt ist ein Anbau mit rund1.000 m2 vorgesehen, der bereitsin der jetzigen Planung berück-sichtigt und später für den Hoch-schulbetrieb genutzt werden soll. Der Zeitplan ist straff: Bereits

im Juni wird ein europäischesVergabeverfahren starten. In die-sem ersten Schritt können Ar-chitekturbüros aus ganz Europaihre Bewerbung für eine Teil-nahme am Wettbewerb abge-ben. Die rund 20 besten Büroswerden dann – nach Abschlussdieser Bewerbungsphase – amWettbewerb teilnehmen können.

Sie erhalten etwa im Juli die ei-gentlichen Ausschreibungsun-terlagen, auf deren Basis sie ihreEntwürfe entwickeln können.Eine mehrköpfige Jury ausFachplanern und regionalenVertretern wird dann voraus-sichtlich Ende September in ei-ner zweitägigen Kommissions-sitzung den Wettbewerbssiegerküren. Dessen Planung mussdann ein weiteres Vergabever-fahren durchlaufen, bevor rundum den Jahreswechsel die ei-gentliche Auftragsvergabe undim Anschluss die ebenfalls auf-wändige Fachplanung erfolgenkann. Läuft alles nach Plan, istein Baustart im Frühjahr 2022denkbar. Die Erweiterung unserer natio-

nal und international renommier-ten Fachschule ist ein entschei-dender Schritt für die Entwick-lung der Hochschullandschaft im Landkreis und somit für dieZukunft des Fichtelgebirges; dasind sich alle Verantwortlicheneinig. Bei seinem Besuch an der

Fachschule für Produktdesign inSelb im Januar hat sich Minis-terpräsident Markus Söder klarfür den Bau des langersehntenDesignstudios ausgesprochen.Zudem stimmte Söder zu, dassin der Porzellanstadt ein Design-

Studiengang eingerichtet wird.Der Studiengang bietet Platz fürcirca 30 Studierende, mehrereProfessuren sind geplant. Star-ten soll der Studiengang, der zurHochschule Hof gehört, bereitsim Herbst nächsten Jahres. Fürden Bau des Designstudios stelltder Freistaat 15,5 Millionen Euro

zur Verfügung. Die Fachschulefür Produktdesign in Selb ist seitJahren eine der wichtigsten Aus-bildungsstätten für den Nach-wuchs für die deutsche Automo-bilindustrie. Die Autobauer hat-ten die Planung für den Ausbaudeshalb ebenfalls mit Nachdruckunterstützt.

Das erste Fichtelcamp „Regio-nale Innovation durch Kreativ -wirtschaft“ am 24. April war „In-novation“ in gleich mehrfacherWeise: Nicht nur, dass es das er-ste Barcamp im Fichtelgebirge –oder besser: aus dem Fichtelge-birge war, es fand aufgrund derderzeitigen Situation digital statt. Ein Barcamp ist ein offenes

Veranstaltungsformat, bei demmehrere parallele Workshops zueinem übergeordneten Themaangeboten werden und die Teil-nehmenden entscheiden kön-

nen, was sie am meisten inte -ressiert und wo sie sich am be-sten einbringen können, dennein Barcamp setzt auf aktive Be-teiligung.Auf dem Sessionplan – also

der Übersicht der angebotenenWorkshops, Diskussionsforenund Vorträge – standen vielfäl-tige Themen rund um den krea-tiven Ideen- und Wissensaus-tausch.Da das Barcamp, das ur-

sprünglich als Treffen der regio-nalen Kreativszene in Bad Alex-

andersbad geplant war, digitalstattfand, nutzten auch Teilneh-merinnen und Teilnehmer ausanderen Regionen Deutschlandsund aus Österreich die Möglich-keit, an diesem innovativen For-mat teilzunehmen. Beim digitalen Fichtelcamp

wurden dementsprechend virtu-elle Räumlichkeiten bereitge-stellt, in denen innerhalb von 45 Minuten-Zeitfenstern mehrereparallele Sessions – also thema-tische Auseinandersetzungen inForm von Workshops, Diskussio-nen, Ideensammlung – zumübergeordneten Thema „Regio-nale Innovation durch Kreativwirt-schaft“ stattfanden. Das Themen-spektrum reichte unter anderemvon Tipps für eine professionelleFacebook-Seite, Bildreche vorund hinter der Kamera, kreativeÄsthetik auf dem Land, Musikun-terricht per Videoschaltung, ei-nem Workshop zum Zeichnenvon Sketchnotes bis zu einem Er-fahrungsaustausch zum Durch-führen von Videokonferenzen.Die Teilnehmerinnen und Teil-

nehmer waren sich nach vierStunden Fichtelcamp einig: Das

muss es zukünftig regelmäßiggeben. Veranstaltet wurde das Fich-

telcamp durch das Forum Krea-tivwirtschaft Fichtelgebirge, ei-nem Kooperationsprojekt zwi-schen dem KÜKO NetzwerkKreativunternehmen Fichtel-gebirge und dem LandkreisWunsiedel i. Fichtelgebirge, der

hier eine Vorreiterrolle einnimmt.Über die finanzielle Förderungermöglicht der Landkreis, dassdas KÜKO-Netzwerk für die ge-samte Branche der Kultur- undKreativwirtschaft im Fichtelge-birge Innovation vorantreibt. Eshandelt sich um einen deutsch-landweit einmaligen Ansatz re-gionaler Wirtschaftsförderung.

02/2020 Seite 7Entwicklungsagentur Fichtelgebirge

Designstudio Selb: Architekten-wettbewerb kann starten

Erstes Fichtelcamp vernetzt 46 Kreativeaus ganz Deutschland und Österreich

Screenshot Moderatorin des Barcamps, Astrid Köppel Foto: Lena Wenz

PC Monitor mit Screenshot der TeilnehmerInnen Foto: Sabine Gollner

Gelände der ehemaligen Hutschenreuther B in Selb

Lageplan

Page 8: Zeitung des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge ... · Qualitäten und der Wille, Lö-sungen zu finden, machen aus meiner Sicht einen Landrat aus.“ (Fotocredit @wilmasfriends.de)

Das #freiraumfürmacher-Team ist immer wieder in Groß-städten unterwegs, um dort aufdie Vorzüge unserer Region auf-merksam zu machen. Mit im Gepäck: zwei un-

terschiedlich große Würfel,die darstellen, was man sofürs gleiche Geld an Wohn-raum in einer Großstadt im Vergleich zu unseremFichtelgebirge bekommt. Aber auch wenn unser

Team einmal nicht direktvor Ort ist, ziehen ver-schiedene #freiraumfür-

macher-Aktionen in den Metro-polen immer wieder das Inter-esse der Großstädter auf sich. Vom 12. bis 26. Februar 2020

lagen unsere Fichtelgebirgs-

Postkarten in verschiedenen Restaurants, Cafés und Bars inBerlin, München, Frankfurt gratiszum Mitnehmen aus. Die per-fekte Location, um die Zielgruppe

in einem entspannten Umfeld zu erreichen. Auf der Vorderseiteist prominent der Spruch „ICHDENK NUR AN DAS EINE“ plat-ziert. Auf der Rückseite der Post-

karte gibt es dann die Auf-lösung: „Mein Fichtelge-birge“, kombiniert mit dem#freiraumfürmacher-Logo,dem Link zur Website undzu dem Imagefilm mit unserem „Fichtelgebirgs-Werner“. Die Aktion war ein vol-

ler Erfolg, insgesamt wur-den innerhalb von zwei

Wochen mehr als 238.000 Post-karten verteilt.Damit die Karten auch weiter-

hin möglichst breit gestreut wer-den, kann jeder, der Interessehat, unsere Fichtelgebirgs-Kar-ten unter [email protected] kostenlos bestellen undso seine persönlichen Grüßeaus dem Fichtelgebirge bundes-weit verschicken und damit un-sere liebenswerte Region be-kannter machen. Natürlich auchgerne in größeren Mengen. Ins-gesamt stehen fünf verschie-dene Motive zu Verfügung.

Seite 8 02/2020Entwicklungsagentur Fichtelgebirge

Berlin, München, Frankfurt:Fichtelgebirgs-Postkarten werben für unsere Region

Smartes Fichtelgebirge: öffentliche Beteiligungbringt zahlreiche Anregungen

„Worum ich beim Thema Mo-bilität die Menschen in Großstäd-ten beneide, ist, dass man nichtständig als Mama-Taxi zur Ver-fügung stehen muss,“ schreibteine Frau aus dem Landkreis aufder Bürgerbeteiligungsplattform.Die Fragen „Was erwartest Du inZukunft vom öffentlichen Nah-verkehr?“ oder „Was muss sichfür Dich konkret ändern, damitDu statt deinem PKW den ÖPNVnutzt?“ haben rege Diskussionenangestoßen. Und nicht nur dasThema Mobilität, auch die Fra-gen zu den anderen 11 Hand-lungsfeldern werden von denBürger/innen fleißig kommen-tiert. Vor allem das Thema „Ge-sundheit“ ist aktueller denn je.

Durch die Corona-Pandemiewird das Gesundheitssystem ei-ner echten Belastungsprobe un-terzogen. Ein oft zitiertes Pro-blem ist hier die Hausarztdichteim ländlichen Raum. Aber auchdie Sicherstellung der ambulan-ten und stationären Pflege. Wich-tige Anregungen für das Teamdes Smarten Fichtelgebirges imLandratsamt, das herausfindenmöchte, wo die Bürger/innen dieHerausforderungen der ärztli-chen Versorgung sehen und wieman diesen mit intelligentenMaßnahmen begegnen kann.Ziel ist es Ideen zu entwickeln,um gestärkt aus der Krise her-vorzugehen und auch in der Zu-kunft als attraktiver Standort mit

hoher Lebensqualität für Jungund Alt wahrgenommen zu wer-den. Daher ist es als ein Glückfallund große Chance anzusehen,dass der Landkreis Wunsiedel i.Fichtelgebirge als einziger Land-kreis in Deutschland vom Bun-desinnenministerium als Modell-region für das Projekt Smart Cityausgewählt worden ist. Unterdem Titel „Smartes Fichtelge-birge“ wird dieses Jahr eine Zu-kunftsvision des Landkreises skizziert, welche neben Mobi-lität und Gesundheit auch dieHandlungsfelder Bildung, So-ziales, Wirtschaft, Energie undKlimaschutz, Natur und Land-wirtschaft, Tourismus und Kul-tur, Infrastruktur, Ehrenamt,

Image und Verwaltung umfasst. Insgesamt 15 Millionen Euro

stellt der Bund für dieses Projektzur Verfügung und die Bürger/in-nen entscheiden mit, wofür die-ses Geld investiert werden soll.Da die Bürgerwerkstätten nichtwie ursprünglich geplant stattfin-den können, wurde die Online-Beteiligungsplattform geschaf-fen. Doch auch Bür ger/innen, dienicht digital unterwegs sind, wur-den um ihre Meinung gebeten.Dazu erfolgte im Mai eine Post-wurfsendung an sämtliche Haus-halte im Landkreis. Neben demAnschreiben von Landrat PeterBerek, enthielt dieser Brief einenFragebogen des Projektteams.Der Fragebogen „Dein Fichtel-

gebirge. Deine Entscheidung.“kann weiterhin kostenlos an dasProjektteam im Landratsamt zu -rückgeschickt werden. Bisher sind zahlreiche Ideen

eingegangen, doch das Projekt-team „Smartes Fichtelgebirge“hofft auf viele weitere Anregun-gen und verlost unter allenIdeengebern, egal ob digitaloder analog, Gutscheine aus der Region im Wert von bis zu25 Euro. Neben den Rückmel-dungen der Bürger/innen selbst,vertreten sogenannte politischeSprecher die Interessen desLandkreises. Darüber hinauswird jedes Handlungsfeld durchfachliche Vertreter/innen desLandkreises betreut:

Ehrenamt Bürgermeisterin Karin Fleischer (Katharina Hupfer, Elisabeth Golly)

Wirtschaft Oberbürgermeister Oliver Weigel (Rainer Rädel)

Gesundheit Bürgermeister Frank Dreyer (Nina Ziesel, Martina Busch)

Mobilität Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch (Tobias Köhler, Lukas Ruhl)

Energie & Klimaschutz Bürgermeister Stefan Göcking (Jürgen Kromer)

Natur & Landwirtschaft Bürgermeister Gerald Bauer (Jörg Hacker)

Bildung Bildungsbeauftragter Horst Geißel (Julia Schelter)

Soziales Bürgermeister Jürgen Hoffmann (Konrad Scharnagel, Martin Reschke, Svenja Fassbinder)

Infrastruktur Bürgermeister Thomas Schwarz (Christoph Wiedekind, Thomas Edelmann)

Tourismus & Kultur Bürgermeister Nicolas Lahovnik (Ferdinand Reb, Sabine Zehentmeier-Lang)

Image Bürgermeisterin Sabrina Kästner (Cosima Benker, Lisa Dörsch)

Verwaltung Landrat Peter Berek (Christa Marx)

Auch Ihre Meinung ist weiterhin gefragt! Gestalten auch Sie die Zukunft unseres Landkreises mit unter: www.mach-mit.freiraum-fichtelgebirge.de

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FICHTELGEBIRGE. Jetzt entdecken unter www.freiraumfürmacher.de

Page 9: Zeitung des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge ... · Qualitäten und der Wille, Lö-sungen zu finden, machen aus meiner Sicht einen Landrat aus.“ (Fotocredit @wilmasfriends.de)

02/2020 Seite 9Entwicklungsagentur Fichtelgebirge

Von einer Ehrenamtskam-pagne über Fichtel-Emojis bishin zu regionalen Events – wirhaben Großes mit Euch vor!#freiraumfichtelgebirge„Freiraum Fichtelgebirge“ ist

ein Projekt von Fichtelgebirglernfür Fichtelgebirgler. Viele „Mit-Mach-Aktionen“ sollen dazu bei-tragen, dass das Projekt die ge-wünschte Aufmerksamkeit erzieltund genau da ansetzt, wo Hand-lungsbedarf besteht. So sollenIdeen rund um das Thema „Hei-mat“ gemeinsam entwickelt undverwirklicht werden. Vertreter vonInitiativen und anderen Organi-sationen, aber auch Bürgerinnenund Bürger können sich dabeidirekt einbringen. Das Bayeri-sche Staatsministerium der Fi-nanzen und für Heimat fördertdieses Projekt und damit die re-gionale Identität mit dem Zielgleichwertige Lebensverhält-nisse und Arbeitsbedingungenin ganz Bayern zu fördern undzu sichern.

Freiraum für HeldenIm Fichtelgebirge gibt es über-

durchschnittlich viele Menschen,die sich ehrenamtlich engagie-ren. Mit einer Ehrenamtskampa-gne soll ein Zeichen der Aner-kennung für unsere ehrenamtlichEngagierten im Fichtelgebirgegesetzt werden. Ziel ist es, mitverschiedenen Aktionen die Ar-beit aktiver Helfer wertzuschät-zen und neue Gesichter dafür zubegeistern.

Damit sich auch alle ehren-amtlich Engagierten mit derKampagne identifizieren, wirdeine „Bottom Up-Strategie“ ver-folgt. In enger Zusammenarbeitmit den Organisationen entste-hen so Schritt für Schritt neueProjekte und Aktionen, die an -schließend gemeinsam umge-setzt werden.

Freiraum für HeimatstolzOb auf Whatsapp, Facebook,

Instagram oder Twitter – Emojissind heutzutage überall vertreten.Ein Chat ohne Emojis – kaumnoch vorstellbar! Durch die Ver-wendung von Emojis lassen sichGefühlszustände, Aktivitäten,Speisen, Orte und noch viel mehrmit nur einem grafischen Objektdarstellen. Ein Trend, der sehr gutankommt und auch in Zukunft inunserer Region aufgegriffen wer-den soll. Von kulinarischen Spe-zialitäten über Sehenswürdigkei-ten bis hin zu Freizeitaktivitäten –speziell fürs Fichtelgebirge ent-

wickelte Emojis sollen die Beson-derheiten der Region aufzeigen.Die typischen Symbole rund umsFichtelgebirge können mit allenMessenger-Apps genutzt werdenund verleihen so den Nachrichtenund Botschaften einen regionalenCharakter.

Freiraum für EventsInnerhalb des Projektes sind

auch verschiedene Events ge-plant, die sich mit der RegionFichtelgebirge auseinanderset-zen, aber auch ein Alleinstel-

lungsmerkmal im Veranstal-tungsbereich im Fichtelgebirgedarstellen. Thematisch wird sichdabei alles rund um die Themen#heimatliebe und #heimatstolzim Fichtelgebirge drehen!

Freiraum für neue IdeenMitmachen ist ausdrücklich erwünscht!Auf Instagram und Facebook informieren wir über alle Neuig-keiten rund um das Projekt #freiraumfichtelgebirge! Wir freuen uns über jeden Follower, viele Likes und jedeMenge kreative Ideen!www.facebook.com/freiraumfichtelgebirgewww.instagram.com/freiraumfichtelgebirgeAnregungen gerne an: [email protected]

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Magazin ZUKUNFT Fichtelgebirge – (Mit-)Macher gefragt!Das neueste Magazin

„ZUKUNFT Fichtelgebirge“widmet sich dem hochak-tuellen Thema Werte undNachhaltigkeit. Neben ei-ner kostenlosen Print-Ver-sion gibt es das hochwer-tige Heft ebenfalls digitalund damit für alle zur freienVerfügung.

Die Werte der freiheit-lich-demokratischen Ge-sellschaft werden vor demHintergrund der Corona-Pandemie so facetten-reich, teils auch kontroversdiskutiert wie lange nicht.Zusätzlich zu Werten wieFreiheit, Solidarität, Wohl-stand, Gesundheit und Sicherheit spielt seit eini-gen Jahren immer stärkerauch das Thema ,Nach-haltigkeit’ eine vorherr-schende Rolle in der öf-fentlichen Diskussion und in derRegionalentwicklung. In Zeitender Krise, die wir aktuell erleben,entscheidet sich an diesen The-men, in welche Richtung sich dieGesellschaft zukünftig entwickelt,auch im Fichtelgebirge. Die jüngste Ausgabe des Ma-

gazins ZUKUNFT Fichtelgebirgebeleuchtet diesen Zusammen-hang und stellt damit wieder ge-zielt wegweisende Projekte in derRegion und die dahinterstehen-den Geschichten vor. Im diesjährigen Schwerpunkt

geht das Magazin u. a. der Fragenach, wie Werte und Nachhaltig-keit im Fichtelgebirge gelebt wer-den, welche Stärken und Heraus-forderungen die Region im Um-gang mit der Corona-Pandemie

an den Tag gelegt hat und wiewichtig Zusammenhalt und Zu-sammenwirken engagierter Men-schen sind. Vor allem aber wid-met es sich in Beispielen den viel-fältigen, ganz individuellen Mög-lichkeiten, die sich für die Men-schen eröffnen und letztlich stär-ker sind als alle Einschränkun-gen: bei der Umweltbildung unddem Umweltschutz im Natur-park Fichtelgebirge, in Bezug aufErnährung, Energie und Mobi-lität, Recycling bis hin zu Trendsbei Mode und Wohnen. „Es gehtauch diesmal wieder um einQuerschnittsthema, das imGrunde alle Bereiche betrifft undsich daher auch in zahlreichenanderen Beiträgen des Heftes wi-derspiegelt, also bei den Meilen-

steinprojekten, diewir präsentieren, inunserer Rubrik Le-ben und Freizeit, inden Seiten zu Bil-dung und Karriere,aber auch beimGenießen“, erklärtChefredakteur Dr.Oliver van Essen-berg. „Das gilt auchfür das umfangrei-che Ortsporträt, indessen Mittelpunktheuer die Gemein -de Brand aus demLandkreis Tirschen-reuth steht.“ „Gelebte Werte

von Gemeinschaftund Kultur, Innova-tion und Nachhal-tigkeit – verbundenmit Solidarität undWertschätzung fürdas, was für ein gu -

tes Leben in der Zukunft wirklichwichtig ist und was wir davon hiervor Ort im Fichtelgebirge bereitshaben. Vielleicht nehmen wir die-ses Bewusstsein mit einer neu-en Intensität aus dem Jahr 2020 für die Zukunft mit“, meint SybilleKießling, Vorsitzende des Förder-vereins Fichtelgebirge. „Wir wol-len mit diesem Magazin den Blickauf das Fichtelgebirge als Le-bensraum mit vielen Facettenrichten und aus dem Ehrenamtheraus einen Beitrag leisten zurStärkung von Image und Identitätunserer Heimat.“‚ZUKUNFT Fichtelgebirge‘ um-

fasst 104 Seiten und ist in denvier Fichtelgebirgs-Landkreisenu. a. bei den Landratsämtern,Städten und Gemeinden, Tou-

rist-Infos und natürlich beim Her-ausgeber Förderverein Fichtel-gebirge kostenlos erhältlich. DieAuflage beträgt 20.000 Exem-plare. „Dieses Magazin entstehtjährlich durch das Zusammen-wirken von Akteuren aus den vierLandkreisen des Fichtelgebirges.Dank vieler Unterstützer, durchMitarbeit, Anzeigen und Spon-soring können wir der Regiondiese hochwertige Publikationkostenlos zur Verfügung stellen.Jeder kann mit dem Magazin als Print-Version oder digitaler

Ausgabe Werbung für unserFichtelgebirge als Lebens- und Wirtschaftsraum sowie alsTourismusregion machen. Denn ,ZUKUNFT Fichtelgebirge’ lässtsich nicht nur im Freundes- undBekanntenkreis weiterreichen,sondern auch geschäftlichenSendungen beilegen oder beider Personalakquise einset-zen. Da sind nun wieder MIT-MACHER aus dem Fichtel-gebirge, unserem Freiraum fürMacher, gefragt!“, so Kießlingabschließend.

MITMACHEN!• Sie möchten ein Exemplar erhalten oder bei sich auslegen? • Sie versenden Ihre Produkte an Endkunden im deutsch-sprachigen Raum und möchten durch Beilage des Maga-zins Werbung für Ihren Firmenstandort Fichtelgebirge ma-chen? Bestellen Sie das Magazin in gewünschter Stückzahl ganzeinfach unter folgender Mail-Adresse: [email protected] Die Kosten für das Porto trägt der Empfänger. Ab 100 Exemplaren – Lieferung FREI HAUS• Auf Wunsch senden wir Ihnen das Magazin auch kostenfrei alsdigitale Ausgabe zu.

• Eine Online-Version zum Herunterladen bzw. für digitale Weitergabe oder als Hinweis in der Mailsignatur gibt es auf:

www.foerderverein-fichtelgebirge.de • Durchblättern können Sie das diesjährige Magazin (und alle Ausgaben seit 2015) zudem auf der Plattform ISSUU,

Stichwort „Zukunft Fichtelgebirge“ https://issuu.com/foerdervereinfichtelgebirge/docs/ zukunft_fichtelgebirge__6_2020-2021

Herzensprojekt „Freiraum Fichtelgebirge“

Page 10: Zeitung des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge ... · Qualitäten und der Wille, Lö-sungen zu finden, machen aus meiner Sicht einen Landrat aus.“ (Fotocredit @wilmasfriends.de)

Zusammenhalt und gegensei-tige Hilfe sind vielleicht zwei derpositiven Auswirkungen derCorona-Pandemie. Sie werdennicht nur im Fichtelgebirge ge-lebt, sondern auch weit darüberhinaus. So ist es zu erklären,dass in Marktredwitz jetzt eineLieferung von medizinischenMasken und Schutzkleidunngaus China angekommen ist. Direkt aus Huzhou, einer Provinz,in der die Marktredwitzer FirmaSCHERDEL seit einigen Jahrenein Werk betreibt. Die Partnerschaft zur Provinz

Huzhou geht inzwischen weitüber das „Geschäftliche“ hinaus.Das gegenseitige Miteinander istvon großem Respekt geprägt.Über die Jahre ist auch zumLandkeis Wunsiedel i. Fichtelge-birge eine Verbundenheit ent-standen, die sich beispielsweisebeim Besuch von Landrat a. D.Dr. Karl Döhler in China und beimGegenbesuch einer chinesichenDelegation im vergangen Jahr imFichtelgebirge gezeigt hat.

„In solchen schweren Zeitenzeigen sich die guten Verbindun-gen, die wir jahrelang aufgebauthaben.“, sagt Marcus Bach, Ge-schäftsführer der SCHERDEL-Gruppe. „Auch wir bei SCHER-DEL haben mit der Krise zukämpfen. Wir hatten allein imApril bei den Verkäufen einenRückgang von etwa zwei Dritteln;unsere Belegschaft ist zum Groß-teil in Kurzarbeit. Für den MonatMai sieht es etwas besser aus,es ist allerdings schwer abzu-schätzen, wie sich die wirklichenAbrufe verhalten. Wir planen vonWoche zu Woche neu – andersist es im Moment nicht möglich.Unsere Werke in USA, Mexikound Russland sind weiterhin auf-grund behördlicher Anordnunggeschlossen. Unsere Werke inChina und Indien laufen wie-der an. Und natürlich macht das Virus auch vor unserem Personalnicht Halt. Aktuell gibt es bei unsin der SCHERDEL-Gruppe 35 be-stätigte Corona-Infektionen, wo-von bereits 25 genesen und wie- der zurück an ihrem Arbeitsplatz

sind.“ Für Landrat Peter Berek ist die

Spendenübergabe einer der ers -ten Termine in seiner Amtszeit.Auch er zeigt sich von der Eigen -initiative aus China beeindruckt:„Ich möchte mich herzlich beiden Verantwortlichen in der Pro-vinz Huzhou für diese großzügi-ge Spende bedanken. Mir ist dieenge Verbindung nach China be-kannt und ich hoffe in nicht allzuferner Zukunft wieder eine Dele-gation aus Huzhou im Fichtelge-

birge begrüßen und mich dannauch persönlich bedanken zukönnen.“ „Eine wunderbare Geste aus

Huzhou“, findet auch Landrat a. D. Dr. Karl Döhler. „Ich war be-geistert als ich kürzlich den Anrufder Firma SCHERDEL bekom-men habe, die die Lieferung von30.000 Masken und 300 Schutz-anzügen angekündigt haben.Genau solches Material war zu-letzt oft knapp.“ Und der Markt -redwitzer Oberbürgermeister Oliver Weigel ergänzt: „Ich möch -

te mich stellvertretend für PeterBerek und Karl Döhler an die-ser Stelle auch bei der FirmaSCHERDEL bedanken, die denTransport des Materials komplettübernommen hat.“Ein besonderer Dank der

Geschäftsführung der FirmaSCHERDEL geht an dieser Stellean Werksleiterin Saskia Metz, Liang Qian und deren Team inHuzhou, die dafür sorgen, dassdie Verbindung zur dortigen Regierung immer aufrecht gehal-ten wird.

Seite 10 02/2020Entwicklungsagentur Fichtelgebirge

Die meisten Existenzgründerhaben konkrete Fragen:• Wie schreibe ich einen Busi -nessplan?

• Was ist mit Finanzierung? Wieviel Eigenkapital brauche ich?

• Welche Förderungen gibt es?Erhalte ich einen Gründungs-zuschuss?

• Welche rechtlichen Rahmen-bedienungen muss ich beach-ten?Zudem tauchen Fragen auf,

die über die klassischen The-men wie Businessplan, Förde-

rung, IHK oder KfW hinausge-hen. Sie sind eng mit ihrem Ge-schäft oder ihrer Region verbun-den: Zu welcher Bank soll ichgehen? Welcher Standort istgut, welcher nicht so gut? Istmeine Idee gut? Viele Gründerfühlen sich alleine mit ihren Fra-gen, weil in Familie und Be-kanntenkreis das Verständnisdafür fehlt.Die Entwicklungsagentur

Fichtelgebirge kennt die spezi-fischen Probleme von Gründernund Jungunternehmern. Wir ge-ben Feedback, mit dem Sie et-was anfangen können, das Sieverbessert und weiterbringt.Nutzen Sie Ihre Chance!Die Entwicklungsagentur Fich-

telgebirge führt die Beratungs-tage in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftskammern Ober-frankens durch.

Die Fachberater der IHK Bay-reuth, Herr Matthias Keefer, undder Handwerkskammer in Hof,Herr Roland Hetzel, stehen andiesen Tagen für Einzelge-spräche zur Verfügung. Für all-gemeine Erstberatungen könnennach gesonderter Abspracheauch Termine mit einem Steuer-berater, Rechtsanwalt oder Notarvereinbart werden.Informationen gibt es für alle,

die ein Unternehmen gegründethaben, in konkreten Planungenfür eine Gründung stecken odereine Unternehmensnachfolgevorbereiten.Alle Themen, die im Zusam-

menhang mit der Existenzgrün-dung, dem Unternehmensauf-bau oder der Übernahme stehenund auch Fragen zu einer Kon-solidierung, können mit denFachberatern erörtert werden.

22. Juni 20208. Juli 202023. September 2020jeweils von 9:00 bis 16:00 Uhr

Ort: Aufgrund der Corona-Pandemie werden wir dasFormat (persönlich oder digital) für die Beratungenkurzfristig bekannt geben.

Veranstalter:Entwicklungsagentur Fichtelgebirge –Wirtschaftsförderung desLandeskreises Wunsiedel i.Fichtelgebirge

Anmel-dung:Aus orga-nisatori-schenGründenist eineVoranmeldung erforderlichbei: Rainer Rädel,Tel. 09232/80-483 oder per E-Mail: [email protected]

Selbstverständlich steht dieWirtschaftsförderung des Landkreis Wunsiedel i. Fichtel-gebirge auch außerhalb desTermins für Beratungen und Informationen zur Verfügung.

iFolgende Termine sind geplant:

Beratungstage für Existenzgründer und Unternehmer

Masken und Schutzkleidung aus Chinaerreichen den Landkreis

Bei der Übergabe der Masken am Scherdel-Ausbildungszentrum SCHATZ in Marktredwitz.v.l.n.r: Florian Gelius, Betriebsrat und Mitglied der Corona Task Force bei SCHERDEL, LandratPeter Berek, Landrat a. D. Dr. Karl Döhler, Marcus Bach, Geschäftsführer der SCHERDEL-Gruppe, Oberbürgermeister Oliver Weigel

Page 11: Zeitung des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge ... · Qualitäten und der Wille, Lö-sungen zu finden, machen aus meiner Sicht einen Landrat aus.“ (Fotocredit @wilmasfriends.de)

Herausgeber: Landratsamt Wunsiedel im Fichtelgebirge Tel. 09232 80540Verantwortlicher: Tobias KöhlerRedaktion: Anke Rieß-FähnrichGestaltung & Satz: Satzdienstleistung Andreas LewrenzDruck: Frankenpost Verlag GmbH, Hof/SaaleAuflage: 39.500

iImpressum

Gute Nachrichten für das„Fifty-fifty-Projekt“ im LandkreisWunsiedel i. Fichtelgebirge. MitMietauto Schütze aus Marktred-witz und Mietauto Gruber ausSelb sind seit dem Jahreswech-sel zwei weitere Unternehmenhinzugekommen. Damit erhöht sich die Zahl der

beteiligten Unternehmen auf sie-ben. Bislang sind Mietauto Lichaaus Selb, Mietauto Brunner ausArzberg, Taxi Bär, Mietauto Ad-rian Ruml und das Rawetzer Miet-auto – allesamt aus Marktredwitz- Partner des „Fifty-fifty-Projekts“.Hinzu kommt nun Mietauto Gru-ber aus Selb.

Beim „Fifty-fifty-Projekt“ gehtes darum, jungen Menschen ver-

günstigte Fahrten mit Taxis undMietautos zu ermöglichen. DieHälfte des anfallenden Fahrprei-ses zahlen die Jugendlichenselbst, die zweite Hälfte über-nimmt der Landkreis. Das Ziel ist,die Zahl der Unfälle mit jungenFahrern an den Wochenenden zu reduzieren und den ÖPNV imLandkreis zu ergänzen. Buchen können das Angebot

junge Leute von 16 bis 27 Jahren,

die ihren Erst- oder Zweitwohnsitzim Landkreis haben. In den Näch-ten an Wochenenden und vorFeiertagen haben diese die Mög-lichkeit, zwischen 21 und 5 Uhrein Taxi oder Mietauto telefonischzu buchen. Es gelten zwei Vor-aussetzungen: Möglich ist eineFahrt nur innerhalb des Land-kreisgebietes, zudem muss derBuchende bei Fahrtantritt seinenPersonalausweis vorlegen.

02/2020 Seite 11Fichtelgebirge

Wie soll die Mobilität der Zu-kunft im Fichtelgebirge ausse-hen? Um diese Frage zu beant-worten, hat der Landkreis Wun -siedel i. Fichtelgebirge jetzt mitder Erarbeitung eines Nahver-kehrsplans begonnen. Erstelltwird er in Zusammenarbeit mitder Firma plan:mobil aus Kassel.Das Ziel ist, den Nahverkehr inder Region gezielt weiterzuent-wickeln. Das Nahverkehrskon-zept wird diese Weiterentwicklungnicht nur theoretisch beschreiben,auch die Umsetzung in der Praxiswird anhand dieses Konzeptesdann gesteuert werden. Im erstenSchritt wird jetzt das bestehendeAngebot überprüft und es werdenQualitätsstandards für den zu -künftigen ÖPNV festgelegt. Da -rüber hinaus werden erste Aus-sagen zum Finanzierungsbedarf

formuliert. Aber der Plan gehtweiter in die Tiefe. Konkret soller erste Lösungsansätze für einverbessertes Liniennetz liefern,aber auch Verbesserungen hin-sichtlich der Barrierefreiheit imÖPNV werden dort festgeschrie-ben. Im Vordergrund der Planungstehen dabei innovative Konzepteund eine hohe Flexibilität. Im Landratsamt wurde dafür

jetzt eine „AG Nahverkehrsplan“ins Leben gerufen, die das Pro-jekt über die gesamte Laufzeitbegleiten wird. Mitglieder der Ar-beitsgruppe sind jeweils ein Ver-treter aller im Kreistag sitzendenParteien, die Verkehrsgemein-schaft Fichtelgebirge, die Touris -muszentrale Fichtelgebirge e.V.und viele verschiedene Interes-sensvertreter des LandkreisesWunsiedel i. Fichtelgebirge.

Änderungenim Linienverkehr und

zusätzliche Angebote imBedarfsverkehr

Der diesjährige Fahrplanwechsel hat für die Nutzer des öf-fentlichen Personennahverkehrs im Landkreis einige Än-derungen mit sich gebracht. Insgesamt ist das Angebot flexiblerund ökologischer geworden. Möglich machen das drei neueLinien des sogenannten Bedarfsverkehrs – eine Verbindungvon Marktredwitz über Arzberg, Schirnding und Hohenberga. d. Eger nach Selb, eine Verbindung von Marktredwitz überThiersheim, Höchstädt i. Fichtelgebirge und Thierstein nach

Selb sowie eine Linie von Markt redwitz über Bad Alexanders-bad, Wunsiedel, Tröstau, Nagel, Ebnath, Brand/ Opf und Mehl-meisel nach Fichtelberg. Das Prinzip Bedarfsverkehr hat sichbewährt. Seit dem vergangenen Jahr werden im Bereich vonMarktleuthen, Thiersheim und Neuhaus a. d. Eger sowie inden Stadtverkehren in Marktredwitz und Selb Anrufbusse /-taxis eingesetzt. Das Ergebnis: Die Fahrten wurden besseran den Bedarf der Fahrgäste angepasst, Leerfahrten vermie-den. Als besonders positiv kann betrachtet werden, dass nunzum Beispiel zwischen Selb und Marktredwitz durch die Auf-nahme des Anrufbusverkehrs ungefähr im Stundentakt gefah-ren wird. Die Überprüfung aller Linien hat auch zu kleinen Än-derungen im Schüler- und Arbeitnehmerverkehr gesorgt. Sämtliche Änderungen sind im neuen Fahrplanheft nach-

zulesen, das bei der VGF, im Landratsamt Wunsiedel i. Fich-telgebirge, allen Rathäusern und in den Bussen erhältlich ist.

„Fifty-fifty-Projekt“ im Landkreiswächst weiter

ÖPNV soll weiter verbessert werden

Wer Fragen hat, kann sich gerne auch telefonisch an die Verkehrsgemeinschaft Fichtelgebirge unter 0180 3222478 oder an Herrn Alexander Bock vom Landratsamt Wunsiedel i. Fichtelgebirge unter 09232/80-486 wenden.

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Linkes Foto v.l.n.r.: Alexander Bock (Mitarbeiter im Bereich ÖPNV des Landkreises), ThomasZierer (Mietauto Schütze), Landrat a.D. Dr. Karl Döhler, Doreen Schütze (Mietauto Schütze).Das Bild wurde vor dem Beginn der Corona-Pandemie aufgenommen. // Rechtes Foto v.l.n.r.:Landrat Peter Berek, Alexander Bock (Mitarbeiter im Bereich ÖPNV des Landkreises), RonniGruber (Mietauto Gruber)

Gleich zwei neue Partner Neuer Busfahrplan

Hier der Kontakt zu allen Unternehmen im Überblick: Mietauto Adrian: 09231 – 9737737Mietauto Brunner: 09233 – 8282Mietauto Licha: 09287 – 500789Taxi Bär: 09231 – 95615Rawetzer Mietauto: 09231 – 81618Mietauto Schütze: 09231 – 5077100Mietauto Gruber: 09287 – 5009087

Ansprechpartner für denNahverkehrsplan im Fichtel-gebirge ist Lukas Ruhl. Erreichbar ist er unter Tel: 09232-80488 oder perMail: [email protected]

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AG Nahverkehrhat die Arbeit aufgenommen

Page 12: Zeitung des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge ... · Qualitäten und der Wille, Lö-sungen zu finden, machen aus meiner Sicht einen Landrat aus.“ (Fotocredit @wilmasfriends.de)

Einfach raus – das wollten undwollen viele Menschen jetzt. Werin einem Naturpark wie dem Fichtelgebirge lebt, kann da vonGlück reden: Überall finden sichWanderwege und Radwege, dieausreichend Platz bieten, um sichjederzeit in der Natur zu erholen.Dass das für viele Menschen allesandere als selbstverständlich istund in Zeiten der Ausgangsbe-schränkungen sogar als Luxus zuwerten war, ist vielen in den ver-gangenen Monaten bewusst ge-worden. Dass die Wege gepflegtund gut markiert werden, isthauptsächlich ein Verdienst derehrenamtlichen Helfer des Fich-

telgebirgsvereins, deren viele tau-send Stunden Einsatz sich mehrdenn je für die Lebensqualität inder Region auszahlen. Aber auchprofessionelle Unterstützung istnotwendig, damit die Natur erleb-bar wird und die wertvolle und ar-tenreiche Kulturlandschaft desFichtelgebirges erhalten bleibt.Die Mitarbeiter des NaturparksFichtelgebirge haben daran einenganz entscheidenden Anteil. Geschäftsführer Jörg Hacker

und Verwaltungskraft JasminStöhr-Ditz koordinieren die Akti-vitäten des als Verein organisier-ten Naturparks Fichtelgebirge,der aus den vier LandkreisenWunsiedel i. Fichtelgebirge, Bay-reuth, Hof und Tirschenreuth so-wie den im Gebiet liegenden 38 Mitgliedskommunen sowiezahlreichen Verbänden und Or-ganisationen besteht. Sie beratendie Mitglieder und besorgen För-dermittel für Maßnahmen zumNaturschutz, zur Landschafts-pflege sowie zum Erhalt und Aus-bau der Erholungsinfrastruktur,sprich der Wanderwege, Bestei-gungsanlagen und zum Teil auch

der Loipen, Radwege und Moun-tainbikestrecken. Dabei werdenjedes Jahr Fördermittel im hohensechsstelligen Bereich ins Fich-telgebirge geholt. Das bildet auchdie Grundlage für den naturnahenTourismus, der ein wichtiger Wirt-schaftsfaktor für die Region istund vermutlich in Zukunft nochan Bedeutung hinzugewinnenwird. Vielfältiges handwerkliches

Geschick müssen die Mitarbeiterdes Instandsetzungstrupps desNaturparks mitbringen: HerbertPrell, Stefan Berger, Valentin Hof-weller und Fabian Jahreiss rich-ten Wege, Stege sowie Treppenher, bauen Ruhebänke wie auchInformationstafeln und halten dieEinrichtungen im Naturparkgebiet

in Schuss. Auch kleine Biotopewerden von ihnen fachkundig ge-pflegt. Damit entlasten sie diekommunalen Bauhöfe. Besonders um den Schutz der

Moore und der Kleingewässersowie der europaweit besondersgeschützten Natura-2000-Ge-biete kümmert sich die Gebiets-betreuerin Stefanie Jessolat. DieGebietsbetreuer in Bayern wer-den vom Bayerischen Natur-schutzfonds gefördert und sindan ihren leucht grünen Jackengut erkennbar.Vor allem mit den heimischen

Landwirten arbeitet der Land-schaftspflegeverband im Land-kreis unter Leitung von GudrunFrohmader-Heubeck daran, diewertvollen Lebensräume und dietypische Kulturlandschaft desFichtelgebirges zu erhalten. Inihrem Auftrag pflegen Landwirtebesonders artenreiche Wiesen,Raine, Hecken, ehemalige Stein-brüche und seltene Waldtypen,wie die Schneeheidekiefernwäl-der bei Arzberg.In den Infostellen können sich

Einheimische und Gäste überdie Geschichte der Kulturland-schaft und die Besonderheitender Natur informieren. KarenGörner-Gütling bietet zusam-men mit den Naturparkrangern

für Gruppen Museums- und um-weltpädagogische Angebote imFreilandmuseum Grassemannund den Infostellen Leupolds-dorf, Weißenstadt, Kleinlosnitzund Kirchenlamitz an.Das Radwegenetz im Natur-

parkgebiet ist im Wandel! StefanHertwig kümmert sich um dieNeuausschilderung des Radwe-genetzes. Auf rund 800 Kilome-tern werden derzeit mehr als3500 neue Wegweiser ange-bracht.

Seite 12 02/2020Fichtelgebirge

Erstmalig hat die Untere Na-turschutzbehörde des Land-kreises Wunsiedel i. Fichtel-gebirge eine Streuobstwieseangelegt. Christine und PeterDietrich aus Schönwald ha-ben dafür einen Acker mit ca.2.000 m² bei Längenau zurVerfügung gestellt. Gepflanztwurden insgesamt 17 Hoch-

stämme, darunter Äpfel, Kir-schen, Zwetschgen, Birnen,Quitten und Walnüsse. DiePflanzung wurde vom Arbeits -trupp des Naturparks Fichtel-gebirge unter Anleitung derUnteren Naturschutzbehördeund durch Mitarbeit von Herrnund Frau Dietrich durchge-führt. Die gesamten Kostenund eine sechsjährige Pflegewerden durch die untere Na-turschutzbehörde übernom-men. Zukünftig fördert der Land-

kreis auch die Anlage vonHecken und artenreichen Wie -sen außerhalb der Bebauung.Wer an der Neuanlage einerStreuobstwiese, Hecke oderWiese Interesse hat, kann sichan Stefan Schürmann wenden– telefonisch unter: 0923280431 oder per E-Mail an [email protected]

Freiraum vor der Haustür

Das Leben im Naturpark empfinden immer mehr als Luxus

Um die Besonderheiten der Natur Einheimischen und Gästen zu vermitteln und vor Ort Ansprechpartner zu den vielfältigen Themen rund um Flora, Fauna und Landschaft zu sein,ist Aufgabe der Naturpark-Ranger Isabell Niclas (li.), Andreas Hofmann und Ronald Ledermüller(re.). Sie arbeiten mit Naturpark-Schulen und Naturpark-KiTas im Fichtelgebirge zusammen,beobachten seltene Tierarten wie Luchs und Wildkatze und kartieren seltene Pflanzenarten.

Geschäftsführer Jörg Hackerund Jasmin Stöhr-Ditz

Stefanie JessolatInstandsetzungstrupp Gudrun Frohmader-Heubeck

Streuobst-wiese

Die Corona-Pandemie lässtGartenbesitzer den eigenenGarten mehr denn je genießen.Der Kreisverband für Garten-

kultur und Landespflege Fich-telgebirge möchte deshalbIhre persönlichen Highlights inIhrer grünen Oase kennen ler-nen, und von Ihnen wissen:Was lieben Sie besonders anIhrem Garten?Sie haben gerade ein schö-

nes Hochbeet für die Selbstver-sorgung mit leckerem Gemüsegebaut oder besitzen eine tolleBlühwiese für Insekten? Wo istIhr persönlicher Lieblingsplatzzum Entspannen und Seelebaumeln lassen? Wenn Sie inletzter Zeit mit einem ProjektIhren persönlichen Gartentraumverwirklicht haben, oder unseinfach zeigen wollen, wie herr-lich es in Ihrem Garten grüntund blüht, summt und brummt,

dann senden Sie uns Ihre Fo-tos!In der Sonderkategorie Kinder

(bis 16 Jahre; bitte Alter mit an-geben) können junge Nach-wuchsgärtner ihre Erfolge im ei-genen Beet, ein selbstgebautesBaumhaus oder eine Spieleckepräsentieren, und vieles mehr.Den Ideen sind keine Grenzengesetzt und auch hier locken al-tersgerechte, schöne Sachprei-se.

Teilnahmebedingungen:• Fotos einsenden können alleLandkreisbürger jeden Alters(bitte trotzdem Altersangabe,falls unter 16 Jahren) in digitalerForm an folgende Adresse:

in fo@gartenbauvere ine-fichtelgebirge.de

Stichwort: Fotowettbewerb• Maximal 3 Fotos pro Person,im jpg-Format, Bildgröße ma-ximal 3 MB

• Bitte 1-2 Sätze zur Erläuterungder Bilder mitsenden!

• Einsendeschluss ist der 20. Juli• Die Fotos werden von einerJury gesichtet. Die besten Einsendungen erhalten tolle Sachpreise, zudem wird vorabschon eine Fotostrecke mit be-reits eingesendeten Bildernauf der Internetseite des Kreis-verbands zu sehen sein

(www.gartenbauvereine-fichtelgebirge.de)

• Die Rechte an den eingesende-ten Bildern bleiben bei den Au-toren. Der Kreisverband erhältein kostenloses Mitnutzungs-recht zur Veröffentlichung aufseiner Homepage und in derPresse unter Namensnennungdes Urhebers. Die Fotos müs-sen frei von Ansprüchen undRechten Dritter, und alle even-tuell auf den Fotos abgebilde-ten Personen müssen mit derVeröffentlichung einverstandensein. Es gelten die allgemeinenDatenschutzrichtlinien, die aufunserer Homepage nachzule-sen sind.Der ursprünglich für 2020 aus-

gelobte Naturgartenwettbewerbund die angekündigte Naturgar-tenzertifizierung müssen auf-grund der Einschränkungendurch die Corona-Pandemie lei-der auf das Jahr 2021 verscho-ben werden.

Fotowettbewerb des Kreisverbands für Gartenkultur und Landespflege Fichtelgebirge

Ab in den Garten! Einblick in meine grüne Oase

Page 13: Zeitung des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge ... · Qualitäten und der Wille, Lö-sungen zu finden, machen aus meiner Sicht einen Landrat aus.“ (Fotocredit @wilmasfriends.de)

Das Bayerische Vertragsnatur-schutzprogramm ist ein wichtigesInstrument der Naturschutzpolitikin Bayern. Es trägt dazu bei, öko-logisch wertvolle Lebensräumezu erhalten und zu verbessern.Landwirte, die auf freiwilliger Ba-sis ihre Flächen nach den Zielendes Naturschutzes bewirtschaf-ten, erhalten für den zusätzlichenAufwand und den entgangenenErtrag ein angemessenes Ent-gelt. Anfang 2020 waren es im

Landkreis Wunsiedel i. F. mehrneue Antragsteller als je zuvor.Die Anzahl der am Förderpro-gramm teilnehmenden Biobe-triebe hat sich erheblich erhöht.So wird dem schleichenden Ver-lust der Artenvielfalt, insbeson-dere der Wildpflanzen, Insektenund Feldvögel, aktiv entgegen-gesteuert. Im Fünfjahres-Zeitraum2020 – 2024 wurden von der Un-teren Naturschutzbehörde amLandratsamt circa 170 Antragstel-

ler fachlich beraten. Es konntenzusätzlich zu den noch laufendenVereinbarungen der letzten vierJahre ca. 1.000 Einzelflächen alsökologisch bedeutsame land-und teichwirtschaftliche Nutz-flächen mit über 530.000 Euro fi-nanziell gefördert werden. Bei-spielsweise werden auch erneutzusätzliche Wiesen mit insekten-schonenden Messermähwerkengemäht und auch der Erhalt vonAltgrasstreifen verbessert die Le-

bensbedingungen von Insektenund wurde häufig beantragt. Inökologisch bedeutsamen Gebie-ten werden auch extensive Wei-den mit Schafen, Pferden undRindern gefördert. Daneben er-füllen naturnahe Teiche im Land-kreis mit Verlandungszonen oder

als Lebensräume gefährdeter Ar-ten die Fördervoraussetzungen.Antragsberechtigt sind Land-

wirte, Zusammenschlüsse vonLandwirten sowie sonstige Land-bewirtschafter, anerkannte Na-turschutzverbände sowie Land-schaftspflegeverbände.

Bayerisches Vertragsnaturschutzprogramm: rekordverdächtige Anzahl von Anträgen im Landkreis

Vor 30 Jahren wurde der Land-schaftspflegeverband im Land-kreis Wunsiedel i. Fichtelgebirgeaus der Taufe gehoben; einestarke Allianz aus Kommunen,Landwirten und Naturschützernwollte ihren Teil zum Erhalt unse-rer Kultur- und Naturlandschaftbeitragen sowie Ökologie undÖkonomie unter einen Hut brin-gen, aber auch die Landwirte unddas Handwerk unterstützen. Wunsiedel war einer der frühen

Landschaftspflegeverbände inBayern, die sich um den Erhaltder Lebensräume unserer gefähr-deten Tiere und Pflanzen durchgezielte Maßnahmen kümmerten.Die Pflege der Vogelschutzflä -chen in Oberweißenbach, dasHeckengebiet Schönbrunn, dieTorfstiche bei Niederlamitz unddie Hohlwege um Schirnding wa-ren erste Arbeitsfelder des Pfle-geverbandes, zudem suchte dieLeiterin und LandschaftsplanerinGudrun Frohmader-Heubeck frühden Kontakt zu den interessiertenLandwirten und ihrer Betriebshil-feorganisation, dem Maschinen-ring Wunsiedel e.V. Sie erarbei-tete Pflegepläne für Schutzge-

biete, begleitete die Flächen an -käufe der Naturschutzverbände,hielt Kontakt zu den beteiligtenKommunen und Fachbehördenund reichte Förderanträge für diejährlichen Naturschutzmaßnah-men über die untere Naturschutz-behörde bei der Regierung vonOberfranken zur Bewilligung ein. Waren es 1990 zehn Land-

schaftspflegemaßnahmen mit ei-nem Volumen von ca. 40.000 DMsind es heute 99 Maßnahmen mitEinzelprojekten und Gesamtkos -ten von rund 350.000 Euro. We-

sentlich sind dabei nicht nur dieFördergelder, sondern auch dieEigenanteile des LandkreisesWunsiedel i. F. mit seinen Kom-munen. Auch Naturschutzver-bände geben Teile ihrer Biotop -pflege ab und finanzieren die Pflegearbeiten mit. Das dichte Netzwerk der 17

Kommunen, der 100 aktivenLandwirte, Biotoppfleger und al-len örtlichen Naturschutzverbän-den schafft eine breite Basis. Zu der Bedarfspflege in den ca.100 Schutzgebieten und in dengesetzlich geschützten Biotopen

kommen notwendige Maßnah-men für besonders geschützteTiere und Pflanzen der Roten Li-sten und die Umsetzung der FFH-Richtlinie in den Natura 2000 Ge-bieten hinzu. Auch Pflegemaß-nahmen in Sekundärstandorten,wie aufgelassene Steinbrüchen,stehen auf der Agenda. „Wiesenbereiche weiter mä -

hen, biotopprägende Nutzungfort führen“ war der Auftrag an alle, die sich den Biotopen aktivwidmen konnten. Der Bund Na-turschutz, der Fichtelgebirgsver-ein, der Landesbund für Vogel-schutz, die Naturfreunde und derNaturpark als Landschaftspflege-verband sind seit mehr als 30Jahren die örtlichen Hauptak-teure, immer in Abstimmung mitden Naturschutzbehörden inWunsiedel und Bayreuth. Auch tierische Landschaftspfle-

ger sind am Erhalt unserer Kul -turlandschaft beteiligt: Rund 100Schafe treibt ein Schafhalter ausMühlbühl von Weide zu Weideund verhindert damit ein Zuwach-sen der wertvollen Nagler Berg-wiesen. „Ohne die geförderte,flächenschonende Beweidung

sähe die Erllohe heute ganz an-ders aus. Viele Pflanzen, Insek-ten, Vogel- und Fledermausarten hätten hier keinen Lebensraummehr“, erklärte Gudrun Frohma-der-Heubeck. In den Wintermo-naten finden regelmäßig Holzun-gen statt. Ziel ist dabei, die Ver-bindungen und die Besonnung zuerhalten sowie die Schafe bei ihrer„Pflegearbeit“ für die Kräuterwie-sen zu unterstützen. Dass dabeiein schmackhaftes Nebenproduktaus und für die Region entsteht,soll nicht unerwähnt bleiben.

Die Mitglieder des Verbandeswerden stets über die aktuellenProjekte informiert. Eine Infofahrtführte in das heutige ArchedorfKleinwendern. Im Rahmen einesUrEinwohnerprojektes bereiteteder Pflegeverband mit der Natur-schutzbehörde den Weg für dieRückkehr der seltenen Rinder-rasse Rotes Höhenvieh, einemweiteren tierischen Landschafts-pfleger. Die Pflege umfasst auch sel-

tene Pflanzenarten wie Bärwurzoder Katzenpfötchen, die fachge-rechte Pflege der Arnikabestände

oder die Förderung des Golde-nen Scheckenfalters in seinen geschützten Lebensräumen. Kompetente Unterstützer von

Anfang an sind die Mitarbeiter derGeschäftsstelle des Maschinen-rings, die hinsichtlich des Tech-nikeinsatzes beraten und Land-schaftspfleger vermitteln. Der Landschaftspflegeverband

Wunsiedel im Naturpark Fichtel-gebirge ist seit 1990 ein bewähr-tes Modell, um unsere ökologischwertvolle Lebensgrundlage durchaktive Naturschutzarbeiten zu si-chern. In den letzten 30 Jahrensind all seine eingereichten Land-schaftspflegemaßnahmen bezu-schusst worden. Der FreistaatBayern vergibt Mittel für die Land-schaftspflege und Naturparkebayernweit in Millionenhöhe. Ver-anstaltungen dazu sollten dieVielfalt der 30-jährigen Arbeit zei-gen, leider derzeit gestoppt durchdie Corona-Pandemie. Doch In-teressierte können sich die Er-folgsgeschichte und ihre Viel-falt in der Landschaftspflege-Bild-galerie unter https://naturpark-fichtelgebirge.org/aktuelles be-trachten.

02/2020 Seite 13Fichtelgebirge

Naturpark Fichtelgebirge e.V.

30 Jahre Arbeit fürs Fichtelgebirge:Landschaftspflegeverband feiert Jubiläum

Durch das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm geförderte arten- und blumenreicheWiesen, extensive Weideflächen sowie Teiche mit Verlandungszonen bzw. gefährdeten Tier-und Pflanzenarten Fotos: UNB

Zur Vorbereitung neuer fünfjähriger Verträge ab 2021 bittetdie Untere Naturschutzbehörde dringend um rechtzeitige Meldung im Frühjahr/Sommer 2020, bei Grünland noch vordem ersten Schnitt. So können die Flächen vor der Antrag-stellung am besten naturschutzfachlich beurteilt werden. Kontakte:

VNP-Biotoptypen Wiesen, Weiden, Acker:Frau Gorny • Tel. 09232/80-421

E-Mail: [email protected] Stretz • Tel. 09232/80-422,

E-Mail: [email protected] Teiche:

Herr Schürmann • Tel. 09232/80-431, E-Mail: [email protected]

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Was ist STADTRADELN?Vom 15.06 bis zum 05.07.2020

wird in der Region wieder kräftigin die Pedale getreten. Der Land-kreis beteiligt sich zum viertenMal an der weltweit größten Fahrradkampagne, dem STADT-RADELN. Beim STADTRADELN geht es

um Spaß am Fahrradfahren undtolle Preise, aber vor allemdarum, möglichst viele Men-schen für das Umsteigen auf dasFahrrad im Alltag zu gewinnenund dadurch einen Beitrag zumKlimaschutz zu leisten. Viele all-tägliche Strecken können leichtmit dem Fahrrad zurückgelegtwerden. Beim STADTRADELNkann das jeder einmal auspro-bieren und die Mobilitätswendeselbst mitgestalten! Im Jahr 2019 haben die Teams

im Landkreis Wunsiedel i. Fich-telgebirge alle bisherigen Re-korde geknackt. Fast 500 Teil-nehmer „erradelten“ zusammen90.000 Kilometer, sodass 13 Ton-nen CO2 vermieden werdenkonnten. So geht Klimaschutzvor Ort!

Wie funktioniert das STADT-RADELN genau?Beim STADTRADELN sollen

sich virtuelle Teams bilden undwährend des 21-tägigen Akti-onszeitraums möglichst viele Kilometer privat, beruflich oderauf dem Schulweg mit dem Fahr-rad zurücklegen. Online könnensich die Radler*innen registrierenund die gesammelten Kilometereintragen. STADTRADELN stelltauch eine App zum bequemen„tracken“ der Kilometer bereit.Jeder Kilometer zählt! „Team-los“ radeln geht nicht, denn Kli-maschutz und Radförderungsind Teamarbeit – aber schonzwei Personen sind ein Team!

Alternativ kann dem „OffenenTeam“ beigetreten werden.Jeder Teilnehmer, der am En -

de der Aktion mindestens 100 kmerfolgreich gesammelt hat, nimmtautomatisch an einer Verlosungteil – es winken attraktive Preiseregionaler Sponsoren. Zudemwerden spannende Tages-Chal-lenges die Aktion begleiten! Ergänzend zum STADT-

RADELN wird die Aktion „Radl-Shopper“ (siehe Nebenseite)erstmalig im Landkreis Wunsie-del i. Fichtelgebirge durchge-führt.

Klimaschutz statt Corona-BluesEine Aktion mit vielen Teilneh-

mern in der Corona Zeit, gehtdas überhaupt? Lange haben wirüberlegt, ob die Umsetzung derAktion dieses Jahr sinnvoll ist.Wir haben uns ganz bewusst fürdie Umsetzung entschieden.Das Fahrrad ist derzeit ein sinn-volles Verkehrsmittel und ermög-licht den Menschen, Alltagswe-ge mit einem vergleichsweise ge-ringen Infektionsrisiko zurückzu-

legen. Zudem fördert das Fahr -rad die Gesundheit. Der Wett-bewerbscharakter der vergange-nen Jahre soll in der Konzeptionder Kampagne dabei in diesemJahr bewusst in den Hintergrundgestellt werden. Es geht primärum das Erleben von Zusammen-halt, Gemeinschaft und das Ver-folgen eines übergeordnetenZiels. Das gemeinsame Sam-meln von Fahrradkilometern indigitalen Teams ist eine guteMöglichkeit, den aktuellen Ein-schränkungen ein bisschen da-von und zusammen einem Zielentgegen zu radeln!Natürlich bitten wir alle Teilneh-

mer*innen um die Einhaltung derAbstands- und Hygieneregeln.

Die vorangekündigte Seni-orenfahrt nach Weißenstadt,geplant für den 12. August,wird wegen der Corona-Pan-demie abgesagt.

„Wir stehen in der Verantwor-tung für die Gesundheit und dasWohlergehen der Seniorinnenund Senioren aus dem Land-kreis, die von der Corona-Krisein besonderer Weise betroffensind“, so der Seniorenbeauf-tragte des Landkreises, KonradScharnagl.Dennoch sind Herr Scharnagl

und Frau Haberkorn, die zustän-dige Mitarbeiterin für Senioren-angelegenheiten im Landrats -amt, zuversichtlich, dass sie spä-

testens für nächstes Jahr wiedereine landkreisweite Senioren-fahrt anbieten können. Alternativist angedacht gegebenenfalls imHerbst auf kommunaler Ebene,in Zusammenarbeit mit den Se-niorenbeauftragten vor Ort, klei-

nere örtliche Veranstaltungen(z.B. Konzerte) für die Seniorendurchzuführen.

Wohnberatung inCorona-Zeiten

Die Wohnberatungs-stelle im LandratsamtWunsiedel hat sich aufdie Corona-Pandemieeingestellt: Die Bera-tungen über die zerti-fizierte WohnberaterinMichaela Haberkornerfolgen aktuell ohnedie eigentlich üblichenVor-Ort-Besuche. Statt-dessen wird telefo-

nisch oder online unterstützt.Auf diesen Wegen erfahren In-

teressenten zum Beispiel, wasfür einen behindertengerechtenZugang zum Wohnhaus erfor-derlich ist oder wie ein Badezim-mer altengerecht angepasst wer-den kann. Um im Einzelfall an-gemessen beraten zu können,sind Fotos hilfreich. Zudem gibtes Auskünfte zu Fördermöglich-keiten für den Wohnungsumbau.Das Wohnberater-Team rund umMichaela Haberkorn kann auchwichtige Tipps für die Beseiti-gung von Barrieren im Badezim-mer geben, wenn Ratsuchendezum Beispiel Fotos per Mailschicken. „Auch am Telefonoder per E-Mail kann ich viele

wichtige Fragen beantworten”,so die Erfahrung der Wohnbe-raterin.Das Landratsamt bietet die

kos tenlose und unabhängige –ähnlich wie die der Verbraucher-zentrale – Wohnberatung für alle Bürger und Kommunen imLandkreis Wunsiedel i. Fichtel-gebirge an.

Seite 14 02/2020Fichtelgebirge

Zeitraum 15. Juni bis 05. Juli 2020

Startschuss zum STADTRADELNAnmeldung & Teamgründung ab sofort unter: www.stadtradeln.de/landkreis-wunsiedel

Wo melde ich mich an? Wer liegt vorne?Um mitmachen zu können, müssen Sie sich zuerst auf der Internetseite www.stadtradeln.de/landkreis-wunsiedelregistrieren. Neben den allgemeinen Informationen, die dortabgefragt werden, müssen Sie dort gleich angeben, welchemTeam Sie sich anschließen wollen. Alternativ kann auch einneues Team gebildet werden. Danach losradeln und die Radkilometer einfach im Online-Radl-kalender eintragen oder per STADTRADELN-App sammeln.

Alle wichtigen Infos über Anmeldung, Online-Radl-kalender, Ergebnisse und vieles mehr finden Sie unter:www.stadtradeln.de

Den aktuellen Stand der Wertung im Landkreis Wunsiedel i.Fichtelgebirge können Sie im Aktionszeitraum unter www.stadtradeln.de/landkreis-wunsiedel abrufen.

Ansprechperson für Rückfragen:Sebastian Köllner (Radverkehrsbeauftragter)Tel. 09232-80 489E-Mail: [email protected]

Aktion Radl-Shopper:Jürgen Kromer (Klimaschutzmanager), Tel. 09232-80 490Mail: [email protected]

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Es winken tolle Preise fürdie Gewinner.

Coronabedingte Absage der Landkreis-Seniorenfahrt nach Weißenstadt

Michaela HaberkornSeniorenkoordinatorin

Tel.: 09232 80388

E-Mail: michaela.haberkorn @landkreis-wunsiedel.de

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Die Beschilderung der Rad-wege im Landkreis hatte teil-weise weit mehr als 30 Jahre„auf dem Buckel“. Seit vergan-genem Herbst arbeiten vielefleißige Helfer deshalb daran,das komplette Radwegenetz imLandkreis neu auszuschildern.Noch gibt es einige kleineLücken, aber die sollen ebenfallsschon bald der Vergangenheitangehören. Das Radwegenetz im Land-

kreis wird den bundesweiten An-forderungen für den Radverkehrangepasst und soll seine Nutzernach seiner Fertigstellung wiederzuverlässig durch die Region lei-ten. Insgesamt sind bisher fasst600 Zielwegweiser an 175 Stand -

orten ersetzt oder neu aufge-stellt worden. Die Montage vonZwischenwegweisern an 1200weiteren Punkten ist in vollemGange, heißt es von den Verant-wortlichen im Naturpark Fichtel-gebirge.

Hintergrund: Durchgeführt wird die Neube-

schilderung übrigens im Zugedes LEADER Kooperationspro-jektes Radwegenetz Fichtelge-birge. Sie erfolgt zusammen mitden Landkreisen Bayreuth undHof und orientiert sich an dendeutschlandweit einheitlichenStandards der FGSV (For-schungsgesellschaft für Stra-ßen- und Verkehrswesen). Die

neue Beschilderung legt Wertauf fahrbare Verbindungslinienzwischen den einzelnen Gemein-den, in die Wegenetze der be-nachbarten Landkreise und insNachbarland Tschechien. Dieausgewiesenen Strecken habenunterschiedliche Qualitäten. DerFokus liegt auf landschaftlich attraktiven Strecken über Ge-meindeverbindungsstraßen, wieauch Feld- und Forstwege.

Radwegebeschilderung auf der Zielgeraden:

Letzte Lücken werden derzeit geschlossen

Peter Berek als Schirmherr der Aktionmeint dazu:„Bei dieser Aktion sind mir drei Dinge

wirklich wichtig. Zu allererst, dass wir dieBürgerinnen und Bürger nicht extra zumEinkaufen schicken wollen. Die Idee ist viel-mehr, sich bei der Gelegenheit des Ein-kaufs ganz nebenher seinen Stempel zuverdienen. Zudem ist mir wichtig, auf dieBedeutung unseres Einzelhandels hinzu-weisen, zu dem die Menschen auch inCorona-Zeiten die Bindung nicht verlierensollen. Und nicht zuletzt finde ich es super,mit dem Rad zum Einkaufen zu fahren. Dasist gut für die Gesundheit und fürs Klimaund macht bei uns im Fichtelgebirge ein-fach riesig Spaß.“

So funktioniert Radl-Shopper:

1. Flyer ausschneiden oder unter: www.landkreis-wunsiedel.de/radl-shopper runterladen oder bei eurer Gemeinde ab-holen.

2. Beim Einkauf mit dem Rad in den teil-nehmenden Läden abstempeln lassen.

3. Volle Stempelkarte entweder abfoto-grafieren und an die E-Mail-Adresse: [email protected] oder per Post an:

Landratsamt Wunsiedel i. Fichtelgebirge, Jürgen Kromer (Klimaschutz) Jean-Paul-Str. 9 95632 Wunsiedel Einsendeschluss ist der 24.07.2020

4. Gewinnen: Unter den eingegangenenStempelkarten werden 10 Gewinner ge-zogen, die je einen von 10 Einkaufsgut-scheinen im Wert von 50 Euro erhalten.

Natürlich können die erradelten km gleichbei der Aktion STADTRADELN mit eintragen werden.

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Radl-Shopper

Begleitend zum STADTRADELN hat der Landkreis Wunsiedeli. Fichtelgebirge die Aktion Radl-Shopper ins Leben gerufen

Solche Schilder gehören derVergangenheit an. Die neueBeschilderung des Radwege-netzes im Landkreis steht kurzvor dem Abschluss.

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„Die Corona-Pandemieschweißt viele Familien zu-sammen, weil Eltern undKinder mehr Zeit füreinan-der haben. Aber es kannauch passieren, dass Kon-flikte jetzt schneller eskalie-ren“, sagt Sandra Wurzel, Jugen-damtsleitung. „Klar ist: Das Ju-gendamt mit verschiedenen Un-terstützungsangeboten ist immererreichbar.“ (siehe unten) Eltern,aber auch Kinder und Jugendli-che, die von der aktuellen Situa-tion überfordert sind und Hilfebrauchen, können sich jederzeitmelden. Sowohl eine anonyme

Beratung am Telefon, als aucheine Beratung unter Einhaltungder Abstandsempfehlungen imFreien sind möglich. Auch wer den Verdacht hat,

dass Kinder leiden oder Angstvor ihren Eltern haben, kanndort anrufen. Es sei jedoch un-bedingt zum „Double-Check“zu raten: Kreischende Geschwis -

ter, Getrampel auf dem Bo-den oder laute Musik in derNachbarswohnung seiennoch lange kein Hinweisauf eine Kindeswohlgefähr-dung. „Aber, wenn die Kin-der selbst um Hilfe rufen

oder die Eltern sagen: ,Ichpack’s nicht mehr‘, dann sollteman das Jugendamt einschal-ten – oder im äußersten Fall diePolizei“, macht Wurzel deutlich. Die Corona-Pandemie stelle

dabei auch das Jugendamtselbst vor neue Herausforderun-gen. „Entscheidend ist jedoch,dass der Kontakt zu Familien, die

bereits vom Jugendamt betreutwerden, nicht abreißt. Wo dasKindeswohl einmal in Gefahr war,gehen wir auch jetzt regelmäßigin die Familien, um sicherzustel-len, dass es den Kindern gutgeht“, so die Jugendamtsleitung.Um bei den Hausbesuchen

die Infektionsgefahr möglichstgering zu halten, kommen ver-

stärkt Telefonate zum Einsatz,Gespräche werde teils im Freiengeführt. „Aber am Face-to-Face-Kontakt zum Kind führt kein Wegvorbei. Dies gerne auch beimSpaziergang im Freien. DasWohl der Kinder hat für das Ju-gendamt auch unter widrigenUmständen allerhöchste Prio-rität“, betont Wurzel.

Die Frühen Hilfen der Koordi-nierenden Kinderschutzstelle(KoKi), Familienhebamme undFamilienkinderkrankenschwe-stern, begleiten und unterstüt-zen schwangere Frauen undMädchen, Familien, Mütter, Vä-ter und ihre Kinder überwiegendim ersten Lebensjahr. Dieses An-gebot gilt auch in den Zeiten derCorona-Pandemie. Ein Kind zu bekommen be-

deutet eine große Veränderung.

Eltern wünschen sich, dass dasBaby liebevoll und umsorgt auf-wachsen kann. Doch nicht im-mer sind die Bedingungen ideal,um alle guten Vorsätze in die Tatumzusetzen. Vielleicht fühlen Siesich unsicher in der neuen Situa-tion mit Säugling, möglicher-weise sind Sie erschöpft, weil IhrBaby sehr viel schreit und wenigschläft oder Sie sind alleine?Vielleicht brauchen Sie jeman-den, der Ihnen bei Mehrlingsge-

burten hilft, oder auch bei Krank-heit oder Behinderung Ihres Kin-des? Ihnen steht neben der regu -

lären Hebammentätigkeit dasAngebot einer Frühen Hilfe mitBeginn der Schwangerschaftbis zum ersten Geburtstag IhresKindes zur Verfügung. Das An-gebot ist kostenfrei und unter-liegt der Schweigepflicht! Wiedie Hilfe ausgestaltet wird,klären wir individuell für Sie pas-

send in einem Erstkontakt mitder Fachkraft der Frühen Hilfe– selbstverständlich unter Ein-haltung der Hygienevorschrif-ten.

Gefördert werden die „FrühenHilfen“ von der BundesstiftungFrühe Hilfen und dem Bundes-ministerium für Familie, Senio-ren, Frauen und Jugend.

Die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) des Kreisju-gendamtes hat eine Facebookgruppe zum Austausch überzwillingsspezifische Fragen erstellt. Zielgruppe sind hierbeiMütter und Väter von Zwillingen im Alter von 0-3 Jahren imLandkreis. Auch mit Zwillingen schwangere Mütter sind herzlicheingeladen. Es dürfen ebenfalls gerne Eltern mit Zwillingen,die bereits älter sind, der Gruppe beitreten, um den „frischge-backenen“ Eltern Tipps aus ihrem Erfahrungsschatz zu geben.Wenn Sie als Zwillingseltern eine Frage haben, so können

Sie diese als Beitrag in der Gruppe posten. Die anderen Elternund die KoKi kommentieren und versuchen, Ihnen weiterzu-helfen. Bei Bedarf leiten wir Ihre Fragen auch gerne an unsereFamilienhebamme Johanna Jankowski weiter und posten derenAntwort dann in der Gruppe.Die Gruppe wird von

den Mitarbeiterinnen derKoKi Wunsiedel i. Fich-telgebirge begleitet, mo-deriert und betreut. Je-der Beitrag wird vor Veröffentlichung geprüftund dann erst freigege-ben. Auf Wunsch postenwir Ihren Beitrag auch anonym. Sollten Sie kein Facebook aberInteresse am Austausch haben, dann schreiben Sie uns einfachunter [email protected] und wir stellen für Sie inder Gruppe Ihre Frage und leiten Ihnen die Antworten weiter.Wir würden uns freuen, bald einige von Ihnen in unserer

Gruppe begrüßen zu dürfen.

https://www.facebook.com/groups/540790050198178/

Möchten Sie mehr dazu wissen? Dann melden Sie sichbei den Koordinatoren der KoKi – Netzwerk Frühe Hilfen:Tel. 09232 / 80-268, -287, -286 oder per Mail an [email protected]

Seite 16 02/2020Fichtelgebirge

Möchten Sie mehr wissen oder einen Termin vereinbaren? Dann melden Sie sich bei den Koordinatoren:KoKi – Netzwerk Frühe Hilfen • Tel. 09232 / 80-268, -287, -286

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Zwillingseltern aufgepasst: neueGruppe lädt zum Austausch ein

Wir sind da – Jugendamt uneingeschränkt erreichbar

Einsatz einer Familienkinderkrankenschwester undFamilienhebamme weiterhin möglich

Frühe Hilfen auchwährend „Corona“

Zielgruppe erreichbar unter

KoKi –Koordinierende Kinder-schutzstelle, Frühe Hilfen

Schwangere und Familien mit Kindern bis zum 3. LJ

09232 / 80-268, -286, [email protected]

PaSst – Prävention an Schulen stärken

Kinder in der Grundschule und deren Familien

0151 / 210901360151 / 400622050151 / [email protected]

JaS – Jugendsozialarbeit an Schulen

Jugendliche an Mittelschulenund Förderzentren sowie deren Familien

09232 / [email protected]

KOJA –Kommunale Jugendarbeit

Kinder, Jugendliche und deren Familien

09232 / 80-208, [email protected] [email protected]

Allgemeiner Sozialdienst

- Kinder, Jugendliche und deren Familien

- Beratung bei Fragen zum Kinderschutz

09232 / 80-319, [email protected]

bke – Beratung Jugend- oder Elternberatung(Forum, Chat, Mailberatung) www.bke-beratung.de

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„Suche: Kinderzimmer mit Vollpension inFamilien – WG mit netten Eltern.“ – So, oderso ähnlich könnte eine Anzeige aussehen,mit der ein Kind ein neues Zuhause sucht.Insgesamt leben im Landkreis Wunsiedel i. F. derzeit 89 Pflegekinder und – jugendli-che in Pflegefamilien. Die Zahl der Kinderund Jugendlichen ist in den letzten Jahrendeutlich angestiegen.„Pflegekinder“ sind keine pflegebedürfti-

gen Kinder oder Jugendlichen, sondern Kin-der oder Jugendliche, für die aus verschie-densten Gründen – oft vorübergehend – einPlatz in einer anderen Familie als der Her-kunftsfamilie gesucht werden muss. Immer öfter fallen Eltern aus verschieden-

sten Gründen als Erziehungspersonen füreinige Zeit aus. Dann versucht das Kreisju-gendamt Wunsiedel vorrangig, die betrof-fenen Kinder in einer geeigneten Pflegefa-milie unterzubringen. Pflegefamilien helfensomit, einen Heimaufenthalt für das betrof-fene Kind zu vermeiden.Das Kreisjugendamt Wunsiedel sucht

deshalb Paare bzw. Personen, die bereitsind, ihre Familie für ein fremdes Kind zuöffnen und dieses als Pflegekind eine Zeit

lang – in manchen Fällen auch dauerhaft –in ihrer Familie aufzunehmen. Pflegefamilienkönnen Familien mit Kindern, Alleinste-hende, Patchworkfamilien oder gleichge-schlechtliche Paare sein. Natürlich wird die Pflegefamilie für die ge-

samte Dauer des Pflegeverhältnisses vonden Fachkräften des Pflegekinderdienstesdes Jugendamtes begleitet und unterstützt;zudem erhält sie ein monatliches Pflege-geld, Fortbildungen sowie Supervision.Wir suchen einen „Platz mit Wärme“ für

diese Kinder und Jugendlichen. Ein Pflege-kind aufzunehmen ist eine schöne Aufgabe,aber auch eine Herausforderung für die Pfle-geeltern. Der Anerkennung als Pflegefamiliegehen ein Eignungsüberprüfungsverfahrenund ein dreitägiges Seminar voraus. Interessenten sollten über ausreichend

Wohnraum verfügen und finanziell abgesi-chert sein. Vorstrafen, Suchterkrankungenund psychische Erkrankungen sind Aus-schlussgründe für die Eignung als Pflege-familie. Des Weiteren muss die Bereitschaftbestehen, mit dem Jugendamt zu koope-rieren und zum Wohle der Kinder einen ge-meinsamen Weg zu gehen.

02/2020 Seite 17Fichtelgebirge

Pflegefamilien im Landkreis gesucht

Wenn Sie Freude und Erfahrung im Umgang mit Kindern haben, belastbar sind, bereit sind, mit den leiblichen Eltern und dem Jugendamt zusammen zu arbeiten,einfühlsam, offen und tolerant sind, vereinbaren Sie doch ein unverbindliches Informationsgespräch mit den Fachkräften des Pflegekinderdienstes:

Heike Burger, Diplom-Sozialpädagogin (FH), Telefon 09232 80-321Doris Fröhlich, Diplom-Sozialpädagogin (FH), Telefon 09232 80-312Jasmin Köstler, Sozialpädagogin B.A. (FH), Telefon 09232 80-317Melanie Reuß, Diplom-Sozialpädagogin (FH), Telefon 09232 80-347

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Pflegekinder sind Kinder auf Zeit

Die Ausgangsbeschrän-kungen wegen der Corona-Pandemie waren vor allemfür die Jüngsten eine gro-ße Herausforderung. Mit der„Wir bleiben zuhause“-Chal-lenge wollte das Kreisjugend -amt des Landkreises Anre-gungen für die Zeit zuhausegeben. Angefangen bei Ku-chen backen, über Steinebemalen bis hin zu Online-Workshops beim JuKu-Mobilund weiteren Aufgaben,konnten sich Kinder und Ju-gendliche an dem Wettbe-werb beteiligen und ihre Bil-der einreichen. Unter allenEinsendungen wurden Wert-gutscheine der Städte Markt -redwitz, Selb und Wunsiedelverlost. Darüber hinaus kön-nen sich 20 Personen überFreiraum für Macher – Pake-te freuen. Die KommunaleJugendarbeit bedankt sichbei allen Familien fürs Mit-machen!

Spiel und Spaß für Familien:„Wir bleiben zuhause“ – Challenge kam gut an

Page 18: Zeitung des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge ... · Qualitäten und der Wille, Lö-sungen zu finden, machen aus meiner Sicht einen Landrat aus.“ (Fotocredit @wilmasfriends.de)

Wie sieht eine altersgerechteWohnung aus? Und welchetechnische Unterstützung kön-nen ältere Menschen nutzen?Das und noch viel mehr wurdeEnde Februar für die ehrenamt-lichen Wohnberater aus unse-rem Landkreis in der Musterwoh-nung in Tirschenreuth erlebbar.Bei einem Austauschtreffen derWohnberatungsstellen zeigteFrau Busch (Kommunale Wohn-beratungsstelle Landkreis Tir-schenreuth) in der Anschau-ungswohnung, wie altersgerech-tes Wohnen aussehen kann –praktisch und für jeden zugäng-lich. Hier können sich Bürgerin-nen und Bürger, Handwerkerund andere Interessierte infor-mieren. Denn die Mehrheit derälteren Menschen will so langees geht in der eigenen Wohnungbleiben. An vielen praktischenBeispielen zum Ausprobieren

und Anfassen (Hilfsmittel, kleineAlltagshilfen bis zu Kompaktlö-sungen, wenn es um eine Bad -anpassung oder Küchenanpas-sung geht) zeigt die Wohnung,wie das gut gelingen kann.Die ehrenamtlichen Wohnbe-

rater erhielten vor Ort Einblickein die unterschiedlichen Möglich-keiten der altersgerechten Woh-nungsanpassung. Besondere

Beachtung wird dabei techni-schen Assistenzsystemen, soge-nannten „Ambient Assisted Li-ving“-Lösungen (kurz: AAL) zu-teil. Dazu gehören beispiels-weise steuerbare Lichtsysteme,technikgestützte Sturzmelderoder automatische Herdabschal-tungen. Die ehrenamtlichenWohnberater haben an diesemNachmittag anschaulich erfah-

ren, dass technische Hilfsmitteleine ideale Ergänzung sein kön-nen, wenn es darum geht, dieSelbstständigkeit im Alltag zu er-höhen.Auch im Landratsamt Wunsie-

del bietet Frau Haberkorn, alszertifizierte Wohnberaterin,eine größere Anzahl an Pro-dukten zur Ansicht, die in unter-schiedlicher Weise entwederden Alltag erleichtern (z.B. Le-selupe mit Beleuchtung, Fens -tergriffverlängerung für schwerzugängliche Fenster, elektrischeGlas öffner) oder ein technik-

unterstütztes Leben (z.B. eineFunk-Sensormatte, die sturzge-fährdeten Menschen mehr Si-cherheit bietet oder ein digitalerTürspion, mit einer eingebautenKamera mit der man sehenkann, wer vor Ihrer Tür steht) er-möglichen.Die hauptamtliche Wohnbe-

ratungsstelle und die ehren-amtlichen Unterstützer stehenIhnen natürlich auch weiterhinzur Verfügung, gerade, wenn esum eine Terminvereinbarungfür einen Haus besuch mit in-dividueller Beratung geht.

Seite 18 02/2020Fichtelgebirge

Die ehrenamtlichen Wohnberater beim Besuch der Muster-wohnung im Februar.

Die Corona-Krise stellt einegroße Herausforderung für alledar, auch was die Erzeugungund den Vertrieb von Lebensmit-teln angeht. Landwirte, Gastro-nomen, Vermarkter, Caterer müs-sen Wege finden, mit dieserschwierigen Situation umzuge-hen. Dabei entstehen oft sehrkreative Lösungen oder vermeint-liche Nischenbereiche rückenstärker in den Fokus. In Telefon-gesprächen mit den Akteuren vorOrt stellen die Projektleiter derÖko-Modellregion Siebenstern,Lena Meyerhöfer und KlausSchaumberg fest, dass Direktver-markter, Abokisten, bio-regionaleAngebote im Hofverkauf starknachgefragt werden. Das ist in-nerhalb des sogenannten Shut-downs eine durchaus bemer-kenswerte positive Entwicklung.Heinz Wunderlich ist man-

chem als der Bio-Bote aus Klein-wendern ein Begriff. Der idyllischgelegene Ort in der Nähe vonBad Alexandersbad ist das ersteArchedorf Bayerns. Von hier ausversorgt Wunderlich seine Kun-den im Fichtelgebirge mit biolo-gisch erzeugten Lebensmittelnüber seine Abo-Kisten. Aus Obst,Gemüse, Milch, Eiern, Käse, Nu-deln, Öle stellt er je nach Kun-denwunsch die Bestellungen zusammen und liefert die Abo-Kis ten im wöchentlichen odervierzehntägigen Turnus direktnach Haus. „Die Biokiste boomt“resümiert Heinz Wunderlich amTelefon. „Es kommen stetig neueKunden aus allen Altersklassenhinzu. Auch viele junge Leute bestellen für ihre Eltern undGroßeltern. Sie bekommen re-gelmäßig ihre gewünschten Le-

bensmittel in Bioqualität undmüssen zum Einkaufen ihr Hausnicht verlassen.“Drei Dörfer weiter betreibt die

Familie Grillmeier in Tiefenbacheinen Bio-Bauernhof mit Milch-kühen und Mutterkühen unter ei-nem Dach, was heute ein sehrselten gewordenes Betriebsmo-dell geworden ist. Die größereÜberraschung ist allerdings dergut sortierte Hofladen mit einemumfangreichen Sortiment an Bio-produkten, nicht nur aus der ei-genen Landwirtschaft. Betriebs-leiter Andreas Grillmeier ist, wasden aktuell steigenden Umsatzund die Nachfrage von neuenKunden angeht, sehr zufrieden:„Der Einkauf im Hofladen erfolgtweitgehend.kontaktfrei. Sollten

mehrere Kunden gleichzeitigkommen, so kann man sich dieZeit problemlos mit dem Beob-achten der Rinder auf der Wei-de vertreiben.“ So kann man inCorona-Zeiten den Shutdownmit einem Slowdown ansatz-weise kompensieren.In Marktleuthen bietet Bio-

Bauer Andreas Ritter dagegengarantiert kontaktfreies Ein-kaufen direkt ab Hof an. NebenMasthähnchen, die nur auf Be-stellung zu haben sind, bietet er Kartoffeln, Eier und bald auchNudeln in seiner kleinen Ver-kaufskammer zum Mitnehmenan. Das Geschäft erfolgt auf Ver-trauensbasis. Die Preise sindausgewiesen und die Kundenwerfen das entsprechende Geld

in eine Kasse. Wer nicht zu vielTrinkgeld investieren möchte,sollte sein Geld passend parathaben. Obwohl ein zusätzlichesEntgelt allein für die schöneLandschaftskulisse angebrachtwäre: Die Eger schlängelt sich direkt am Hof entlang und dieHühner haben großzügig Auslaufin eine extra für sie angepflanzteObstwiese. Nebenbei ist der Bio-hof Ritter einer von hundert Bau-ernhöfen in Bayern, die das Bio-Regio-Betriebsnetz bilden. Zu-sammen mit seinen Kollegen ist

Andreas Ritter von der staatli-chen Landesanstalt für Landwirt-schaft beauftragt, an einer Be-triebsumstellung interessierteLandwirte mit dem Erfahrungs-wissen eines Praktikers über dieChancen und Herausforderun-gen des Öko-Landbaus zu infor-mieren und fachlich zu begleiten.Auch der „BioRitter“ verzeichneteine deutlich gestiegene Nach-frage der Kunden bei sich amHof. Über die Motivation derKundschaft kann er logischer-weise keine verlässliche Auskunftgeben, da es momentan kaumzu einem Kundenkontakt kommt.Die wenigen Beispiele zeigen,

dass in der derzeitigen Corona-Krise bioregionale Produkte beiden Verbraucherinnen und Ver-brauchern verstärkt nachgefragtwerden. Es stellt sich zukünftignicht nur für die Öko-Modellre-gion Siebenstern die Frage wasbioregionale Versorgung leistenkann und soll. Klar ist allerdingsjetzt schon, dass ein starkesNetzwerk mit möglichst voll-ständigen Wertschöpfungsket-ten aus ökologischen Erzeugern,Verarbeitern, Vermarktern undvor allem verantwortungsvollenKonsumenten der Schlüssel füreine nachhaltige und gesicherteVersorgung mit qualitativ hoch-wertigen Lebensmitteln aus derRegion sein wird. Genau das istdas Ziel der Öko-ModellregionSiebenstern für das Fichtelge-birge.

Bioregionale Netzwerke als Chance in der Krise

Kontakt: Lena Meyerhöfer & Klaus Schaumbergwww.oeko-modellregionen.bayern.de

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Michaela Haberkorn ist erreichbar unter Telefon: 09232 80-388oder E-Mail: [email protected]

Weitere Informationen sowie einen virtuellen Rundgang durchdie Musterwohnung finden Sie online hier:www.digitale-wohnberatung.bayern

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Ehrenamtliche Wohnberater erlebenvielfältige Möglichkeiten altersgerechten Wohnens

Page 19: Zeitung des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge ... · Qualitäten und der Wille, Lö-sungen zu finden, machen aus meiner Sicht einen Landrat aus.“ (Fotocredit @wilmasfriends.de)

Seit Wochen ist der Hauptein-gang am Landratsamt abge-sperrt. Wer einmal durch denBauzaun gespitzt hat, kann se-hen, dass kräftig gebaut wird.Auch an anderen Stellen des Ge-bäudes werden große Fenster-flächen, beispielsweise an derZulassung oder der Cafeteria,entfernt und vor dem Hintergrund einer energetischen Sanierungerneuert. Am Haupteingang ent-steht die neue Bürgerinfostelle –ein neuer, freundlicher und ser-viceorientierter Anlaufpunkt fürBesucher des Hauses.

Und auch im Amt selbst hatsich seit dem Herbst viel getan.Die Sanierung des großen undkleinen Sitzungssaals ist abge-schlossen. Die Räume mit ihrerAusstattung aus den 80ern warenin die Jahre gekommen, die tech-nische Ausstattung überholt. Einbesonderes Highlight ist bei-spielsweise auch die induktiveHöranlage in beiden Sälen; einetechnische Einrichtung, mit derMusik oder Redebeiträge bei Veranstaltungen für schwer-hörige Personen zugänglich ge-macht werden können. Im Laufe

des Sommers wird nun noch dieSanierung der Cafeteria ange-packt, die ebenfalls eine zeit-gemäße Ausstattung erhaltenwird.

Zum 01.02.2020 hat Tanja Höfer die Position der Geschäfts-bereichsleitung 2 übernommen.Statt Einarbeitung ins Alltagsge-schäft stand daher schon nachwenigen Wochen im Amt Krisen-bewältigung für sie auf dem Pro-gramm.Ihren Aufgaben nach der Krise

blickt die 27-jährige positiv ent-gegen.

Was muss man über TanjaHöfer wissen?Das ist die neue Geschäftsbe-

reichsleitung, von der keiner sorecht was mitbekommen hat,weil sie mitten zu Corona-Zeitendas Arbeiten am LRA angefan-gen hat ;-) Ich glaube, am wichtigsten zu

wissen ist schlicht und einfach,dass ich immer gerne mit Ratund Tat zur Seite stehe und man

sich jederzeit gerne an michwenden kann.

Was genau ist Ihr Aufgaben-bereich und wie packen Sieden an?Als Geschäftsbereichsleitung 2

des Landratsamtes bin ich für dieBereiche Gesundheit, Sozialesund Kommunales zuständig. Ichbin also in sehr vielschichtigenund weitläufigen Aufgabenfel-

dern unterwegs, die ich erst ein-mal im Detail kennen lernen undmir einen strukturierten Überblickverschaffen muss. Von meinen Mitarbeitern be-

komme ich dabei jede Mengewertvolle Unterstützung, wofürich sehr dankbar bin. Eine guteKommunikation und ein ange-nehmes Miteinander haben fürmich größte Bedeutung, dennsie bilden meiner Meinung nachdie Basis für eine effiziente, har-monische Zusammenarbeit, dieja letztlich unser Ziel sein muss.Nur wenn es intern im Miteinan-der klappt, können wir unsererRolle als Ansprechpartner fürBürger und Gemeinden vollum-fänglich gerecht werden.

Wie sind Sie ins LandratsamtWunsiedel gekommen? Washat Sie an der Tätigkeit gereizt?

Nach dem Abschluss meinesJurastudiums an der Uni Bay-reuth habe ich schon währendmeinem anschließenden Rechts-referendariat immer deutlichergemerkt, dass ich gerne bürger-und praxisnah arbeiten möchte.Die Tätigkeit in einem Landrats -amt stand daher bei mir schonganz oben auf der Wunschliste,bevor ich mein Zweites Staats-examen (glücklicherweise mitder passenden Note) überhauptin der Tasche hatte.Als ich dann erfahren habe,

dass im LRA Wunsiedel eineStelle frei wird, war für mich ei-gentlich sofort klar: Da will ich hin!Das Fichtelgebirge ist meiner

Meinung nach einfach eine wun-derschöne Gegend, mit der ichmich viel mehr identifizieren kannals mit der typischen hektischenGroßstadt. Im LRA habe ich die

Möglichkeit, die Region aktiv zuunterstützen und weiter zu ent-wickeln. Mein Aufgabenfeld er-möglicht mir dabei den Kontaktzu verschiedensten Bereichenund bietet mir so gut wie jedenTag neue Herausforderungen –langweilig wird es mir so schnellalso nicht ;-)

Das Fichtelgebirge steht jafür Work-Life-Balance – Wasist Ihr Ausgleich für den Job?Meine Freizeit verbringe ich

am liebsten draußen in der Natur, am besten mit meinemHund. Ich habe sowieso eingroßes Herz für Tiere und wennes die Zeit irgendwann zulässt,findet man mich sicherlich auchwieder regelmäßig im Reitstall.Ansonsten steht für mich Zeit

mit meiner Familie an allerersterStelle.

02/2020 Seite 19Fichtelgebirge

Achtung Baustelle

Bauherr:

Landkreis Wunsiedel i. FichtelgebirgeJean-Paul-Straße 995632 Wunsiedel

Landratsamt Wunsiedel i. FichtelgebirgeAnbau einer Bürgersprechstellesowie Baumaßnahmen zur energetischen Verbesserungund zur Barrierefreiheit

Architekt:

plaßarchitekturArchitekt Gerhard PlaßBurgstraße 895707 Thiersheim

Statik:

WittmannStrukturmechanik AGAdam-Krafft-Straße 695615 Marktredwitz

Elektroplanung:

SchredlPlanungsbüro für HaustechnikKirchenlamitzer Straße 1495163 Weißenstadt

Energieberatung:

IBEWertDipl.-Ing.(FH) Stefan WeißVordorfermühle 4195709 Tröstau

SiGe - Koordination:

ArchitekturbüroRainer DittrichMax-Reger-Straße 595615 Marktredwitz

Ausstellung

Eingang

Nachtbrief-kasten

Räder

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Ungarischer Garten Bestand

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Windfang

Bürger-sprechstelle

Besprechung

ung m2

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Maßnahmen

Barrierefreie Bürgersprechstelle,Verglasung Haupteingang

Balkonfenster Landratbüro

Verglasung Treppenhaus Nordtrakt

Eingang Nord

Vordach Eingang Untergeschoss

Verglasung Zulassungsstelle

Tausch Brandschutzfenster

Verglasung Eingang Süd Hackerplatz

Maßnahmen Aufzug, Haupttreppen

Brandschutztüre Flur

Erneuerung Oberlichter

Erneuerung Eingangstüren

Behindertenparkplatz auf Vorplatz Haupteingang

Verglasung Cafeteria

WC barrierefrei bei Sitzungssaal

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Ansicht Bürgersprechstelle Haupteingang

Grundriss Bürgersprechstelle Haupteingang

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Arbeiten im Landratsamt gehen voran

Alle Details können Interessierte der Bautafel vor dem Landratsamt entnehmen.

Neues Gesicht in der Führungsriege des Landratsamtes:Tanja Höfer leitet den Geschäftsbereich 2

In der künftigen Bürgerinfo-stelle sollen sich Besucher desHauses willkommen fühlen.

Der kleine Sitzungssaal nachder Sanierung.

Der große Sitzungssaal nach der Sanierung.

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Die Corona-Krise hat für uns alle großeEinschnitte bedeutet. Das geht Politikernnicht anders. Wir haben unseren heimischenLandtagsabgeordneten Martin Schöffel ge-fragt, wie sein Alltag in Zeiten von Coronaaussieht, was die Krise für die Arbeit im Land-tag bedeutet und auch was er für die Zukunftaus der Krise mitnimmt.

1. Als Landtagsabgeordneter hat manja in der Regel viele Termine und Sitzun-gen in München. Wie oft waren Sie in denletzten Wochen denn tatsächlich im Land-tag?Ich war schon jede Woche im Landtag,

auch wenn alle Sitzungen mit verminderterBesetzung stattfinden, habe ich an den Ple-narsitzungen teilgenommen, und als stell-vertretender Ausschuss-Vorsitzender natür-lich an den Sitzungen des Agrarausschus-ses. Unsere Fraktion tritt einmal wöchentlichzu einer Fraktionssitzung zusammen, umsich über die Corona-Maßnahmen und wei-tere aktuelle Themen auszutauschen.2. Wie haben sich die Sitzungen in Zei-

ten von Corona verändert?Es nehmen weniger Personen teil und

man tagt in größeren Räumen, zwei Sitz-plätze müssen freigehalten werden. Auchbei der Begrüßung halten wir den gebote-nen Abstand ein. Das ist ungewohnt.

3. Laufen Verhandlungen und Bespre-chungen online anders ab, als wenn mansich tatsächlich trifft? Sind Besprechun-gen vielleicht sogar effektiver? Telefon- und Videokonferenzen sind für

den Moderator eindeutig anstrengender, weil man nicht alle Teilnehmer durch kör-perliche Präsenz im Blick und im Griff hat.In Ausführungen einzugreifen, fällt deutlichschwerer. Die Beratungen dauern nach denersten Erfahrungen deutlich länger, aber vielleicht bekommt man noch mehr Routineim Laufe der Zeit. 4. Vermutlich sind es auch viele Unter-

nehmer, die sich an Sie wenden?Ja. Unternehmen leiden unter dieser

Krise natürlich besonders. Kleine und mit-telständische Unternehmen sind das Rück-grat unserer Gesellschaft – auch und ge-rade hier im Fichtelgebirge. Durch die Viel-zahl von Anträgen für die Soforthilfe dauertdie Bearbeitung gerade länger als von vie-len erwartet. 5. Sie haben ja auch Kinder. Wie gut

konnten Sie Homeoffice und Kinderbe-

treuung unter einen Hut bringen?Ich habe mir Zeit genommen, so oft es

geht. Unsere Kinder vermissen die Schulesehr, und der geregelte Ablauf geht allenab. Trotzdem müssen wir täglich Schulstoffwiederholen. E-Mails beantworten kann ichauch abends und nachts erledigen…6. Was sollte sich im Bereich Digitali-

sierung in den nächsten Jahren tun? Hatdie Krise Ihre Sicht auf die Digitalisierungverändert?Viele Unternehmen erproben derzeit

Homeoffice-Modelle. Eine gute Breitband-Infrastruktur vorausgesetzt, gehe ich für dieZukunft davon aus, dass noch mehr Men-schen den Wohnort Fichtelgebirge und ei-nen interessanten Job irgendwo in Deutsch-land gut vereinbaren können. Das ist eineweitere Chance für den ländlichen Raum.7. Wie bewerten Sie das Krisenmana-

gement in Bayern/Deutschland im Ge-gensatz zu anderen EU-Ländern?Ich denke es zeigt sich gerade jetzt die

unterschiedliche Qualität der Staatsverwal-tung und des Gesundheitssystems. VieleMenschen haben die Angst vor dem Virusverloren, weil wir durch klare und schnelleRegelungen deutlich glimpflicher davon-gekommen sind als andere EU-Länder. Einganz dickes Lob möchte ich den Mitarbei-tenden des Landratsamtes aussprechen.Unter der Leitung von Dr. Karl Döhler undnun von Peter Berek wurde und wird einstarkes Krisenmanagement umgesetzt.Auch unser Ministerpräsident hat sich re-gelmäßig über die Situation in der Regioninformiert.8. Was fehlt Ihnen persönlich während

der Krise?Mir fehlen Versammlungen mit Menschen,

alle Feste zum 1. Mai, jede vermiedene Um-armung, eine lustige Runde im Wirtshausund viele angefallene Treffen mit Freunden.9. Wie ist es mit Urlaubsreisen? Fehlt

Ihnen das?Urlaub in Deutschland ist wunderschön.

Statt Fernreisen lässt sich wunderbar unsereGenussregion mit dem Fahrrad oder zu Fußerkunden. Unsere wunderschönen Wirts-häuser bieten eine tolle Einkehr und es gibtso viel zu entdecken und erleben. Das ist fürmich mindestens so gut wie eine Fernreise. 10. Worauf freuen Sie sich nach der

Corona-Krise?Auf unsere wunderbaren Wirtshäuser, auf

Treffen mit den Menschen im Stimmkreis,auf eine Schafkopf-Runde, einen Festzugund ein Bierzelt.11. Was nehmen Sie für die Zeit da-

nach mit?Ich nehme mit, dass Krisen im Kleinen

wie im Großen, örtlich wie national, jederzeitauftreten können. Wir sollten bewusst le-ben, den Augenblick genießen, aber alsGesellschaft auch für schwierige Zeiten vor-sorgen. Außerdem hoffe ich sehr, dass dieMenschen nach der Krise wieder klarer se-hen, wie wichtig die Versorgung vor Ort ist.Regional zu produzieren und zu vermark-ten macht unabhängiger vom Weltmarkt.Besonders in der Landwirtschaft und derLebensmittelerzeugung generell hoffe ichda auf einen noch stärkeren Fokus auf Regionalität.

Seite 20 02/2020Fichtelgebirge

Landtagsarbeit im Homeoffice?

Zwischen Mundschutz undMaximilianeum

Martin Schöffel im Homeoffice

1. HÄNDE WASCHEN

Bevor Sie die Maske anlegen sollten Sie sich gründlich die Hände waschen.

4. RICHTIG PLATZIEREN

Die Maske muss über Mund, Nase und Wangen platziert sein und an den Rändern möglichst eng anliegen.

2. MASKE ANLEGEN

Die Hände sollten beim Anlegen der Maske mit dem Stoff so gut wie nicht in Berührung kommen.

5. NASENBÜGEL

Damit die Maske eng anliegt sollte der Nasenbügel nach innen geklappt werden.

3. GUMMIZUG

Der Gummizug der Maske sollte hinter die Ohren geklappt werden.

6. FERTIG!

Nun können Sie die Maske tragen. WICHTIG: Fassen Sie sich während des Tragens nicht an die Maske.

MUND-NASEN-MASKENWie man eine Maske richtig trägt

Maske ablegen, reinigen / entsorgenNach Absetzen der Maske sollten die Hände gründlich gewaschen werden. Die Masken sollten nach dem Abnehmen

trocken an der Luft aufbewahrt (nicht in geschlossenen Behältern!) und zwischengelagert werden. Optimal werden textile Community-Masken sofort nach Gebrauch bei 60-90°C unter Zugabe von ausreichend Waschmittel gewaschen. Nach dem

Waschen sollten die Masken vollständig trocknen. Ein anschließendes zusätzliches Bügeln bei mindestens 165°C (höchste Stufe) trägt ebenfalls zur Desinfektion bei, bevor Sie die Maske erneut verwenden. Einwegmasken sollten nach der Verwendung

über den Restmüll entsorgt werden.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

1. HÄNDE WASCHEN

Bevor Sie die Maske anlegen sollten Sie sich gründlich die Hände waschen.

2. MASKE ANLEGEN

Die Hände sollten beim Anlegen der Maske mit dem Stoff so gut wie nicht in Berührung kommen.

3. RICHTIG VERPACKEN

Nach dem Tragen sollte die Maske in einem Plastikbeutel verpackt werden.

4. HÄNDE WASCHEN

Anschließend sollten Sie sich gründlich die Hände waschen oder desinfi zieren.

1. REINIGUNG

Wiederverwendbare Stoffmasken müssen immer wieder gewaschen (mindes-tens 60 Grad) und ausge-kocht (z. B. in einem Koch-topf) werden.

2. EINWEGMASKEN ENTSORGEN

Einwegmasken sollten regel-mäßig getauscht werden. Die Masken können über den Restmüll entsorgt werden.

MUND-NASEN-MASKENWie man eine Maske richtig trägt, reinigt und entsorgt

Reinigung und Entsorgung

Tipps zum richtigemTragen, Reinigen und Entsorgen

von Mund-Nasen-Masken

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02/2020 Seite 21Fichtelgebirge

Seit der Schulschließung am16.03.2020 fand bis zum27.04.2020 an der Schule keinPräsenzunterricht statt. Die Klas-sen wurden über die schuleigeneVerwaltungs- und Unterrichtsplatt-form EduPage mit Aufgaben, Un-terrichtsmaterialien, aber auch mit wichtigen Informationen ver-sorgt. Zuvor bekam jeder Schülerder Schule eigene Zugangsda-ten, um sich einzuloggen. JedeLehrkraft „unterrichtete“ so zu-hause ihre Schüler umfassendmit Arbeitsmaterialien, Lernvi-deos, Aufgaben etc. und konntedas „Abholen“ und die Erledi-gung durch die Schüler auchüberprüfen. Des Weiteren findetseit dem 20.04.2020 Online-Un-terricht über das Tool Jitsi Meetin allen Jahrgangsstufen statt, mitdem übrigens auch das Kolle-gium in regelmäßigen Abständenan Onlinekonferenzen teilnimmt.Die schrittweise Wiederauf-

nahme des Präsenzunterrichtsstartete mit den Abschlussklas-sen 9aG, 9b, 9c, 9dM, 10aM und10VK2 und ihren insgesamt 130Schülerinnen und Schülern am27.04.2020. Diese große Anzahlan Schülern im Schulhaus unterEinhaltung aller Hygienevorschrif-ten vor Ort unterrichten zu kön-nen, erforderte eine Vielzahl anOrganisation und weite Voraus-planung. In dem von der Schul-leitung erstellten Hygieneplansind Regelungen zum Einlass, inFach- und Klassenzimmern, inder Verwaltung und in Lehrerzim-mern streng vorgegeben. Diesewurden durch aufgestellte Verhal-tensregeln, was das Miteinander

und die persönliche Hygiene be-trifft, ergänzt. Außerdem müssendie Schülerinnen und Schüler so-wie alle Lehrkräfte und sonstigeMitglieder der Schulfamilie beimBetreten und auf den Gängen im-mer einen Mund-Nasen-Schutztragen.Der Unterrichtsbeginn am Mor-

gen erfolgt in fünfminütigen Ab-ständen zwischen 07:45 Uhr und08:10 Uhr gestaffelt. So kann eingeregelter Einlass ins Schul-gebäude gewährleistet werden.Dadurch verschieben sich auch die Pausenzeiten. Die „Pausen-räume“ wurden auf drei Zonenaufgeteilt, in denen jeweils nureine Klasse verweilen darf. Um ei-nen ausreichenden Abstand zwi-schen den Schülern untereinan-der und den Lehrkräften einzu-halten, wurden drei neunte Klas-sen halbiert. Die Lehrkraft unter-richtet in einem Klassenzimmer

mit der Hälfte der Klasse, die an-dere Hälfte erhält den Unterrichtlive gestreamt. Auch dort befindetsich stets ein Teamteacher zurUnterstützung und Aufsicht. DreiKlassen mussten wegen ihrer hohen Schülerzahl sogar gedrit-telt werden. Dementsprechend

nehmen die Abschlussklassen in 15 (!!!) Klassenzimmern am Un-terricht teil. Unterrichtet werdentäglich fünf Schulstunden, verteiltauf die Fächer Deutsch, Mathe-matik, Englisch, AWT und dasberufsorientierende Fach (Sozia-les / Wirt schaft / Technik). Jenach Wahl des Prüfungsfacheswerden auch die Fächer PCBund GSE sowie Religion (katho-lisch und evangelisch), Ethik,Buchführung, Kunst, Musik, In-formatik und Sport (Theorie) un-terrichtet. Die Abschlussklassenbefinden sich teilweise bereitsseit dem 30.04.2020 in den ver-schiedenen schulhausinternenPrüfungen.Die Wiederaufnahme des Un-

terrichts in den Vorabschluss-klassen begann am 11.05.2020.Die Klassen 8aG, 8b, und 8c wur-den zum Präsenzunterricht hal-biert, um die Vorgaben des Hy-gieneplans einhalten zu können.Nach dem rollierenden Prinziptreten die halbierten Klassen ab-

wechselnd jede Woche in derSchule an. Die gerade daheim-bleibenden Schüler nehmen wiegewohnt am aus dem Klassen-zimmer gestreamten Jitsi-Unter-richt online, versorgt durch Mate-rialen über EduPage, teil. DieStundentafel beschränkt sichzunächst auf die HauptfächerDeutsch, Mathematik, Englisch,AWT, GSE und PCB. Der Unter-richt der praktischen Fächer läuftmomentan nur über die gut funk-tionierende EduPage.Seit dem 18.05.2020 nehmen

nach dem gleichen Prinzip wiebei der 8. Jahrgangsstufe auchunsere 5. Jahrgangsstufen wiederam Präsenzunterricht teil. Hierwerden die Klassen je nach Klas-senstärke halbiert oder gedrittelt.Der Unterricht wird in den Kern-fächern Deutsch, Mathematik,Englisch, WiB, GPG und NT er-teilt.Die verbleibenden 6. und 7.

Jahrgangsstufen traten nach denPfingstferien wieder den Präsenz-unterricht nach dem gleichenPrinzip an.Für alle Jahrgangsstufen wur-

den Notstundenpläne, Einlass-und Aufsichtspläne (für diegestaffelten Pausen) entwickelt,Klassenzimmer vermessen, umdie Abstände einzuhalten undDesinfektionsmittel und Maskenzur Verfügung gestellt, damit einschrittweises Wiederaufnehmendes Unterrichts und somit ein klei-nes Stück Normalität im Lebenwieder Einzug halten kann.

gez. Sabine Meyer-Hofmann, Konrektorin Alexander-von-Humboldt-

Mittelschule Marktredwitz

Der Corona-Virus hat die Schule und den Schulalltag, wie wir ihn kennen,vollkommen umgekrempelt. Wochenlang konnten die Schüler die Schule nichtbesuchen und wurden mit den verschiedensten Methoden zuhause beschult.

Schrittweise sind nun die Grund- und Mittelschulen des Landkreises Wunsiedeli. F. wieder in die Normalität zurückgekehrt. Jeweils eine Grund- und eine Mit-telschule beschreiben, wie der Schulalltag seit dem 27.04.2020 ausschaut.

Zwischen Schulschließung und Wiederaufnahme des Unterrichts – eineZwischenbilanz an der Alexander-von-Humboldt-Mittelschule Marktredwitz

Endlich wieder Schule – Unterricht im Klassenzimmer und „Lernen zuhause 2.0“an den Grund- und Mittelschulen im Landkreis Wunsiedel i. F.

Seit dem 11. Mai sind von den522 Schülern der GrundschuleMarktredwitz 118 Viertklässer wie-der im Präsenzunterricht. Der erste Schultag lief reibungslos.Alle Schüler hielten sich an dieAbstandsregeln und die Hygie-nevorschriften. Lehrer und Schü -ler waren froh, sich endlich wiederreal zu begegnen. Der Unterrichtbegann gestaffelt zwischen 07.55Uhr und 08.25 Uhr, damit sichnicht zu viele Schüler auf demSchulhof begegnen konnten. Bevor der Präsenzunterricht

wieder anlaufen konnte, musstevieles im Schulhaus vorbereitetwerden: Die Klassenzimmer wur-

den umgeräumt und es wurdenAbstandsmarkierungen auf demSchulhof und in den Gängen undTreppenhäusern angebracht. Dadie Schüler nur in geteilten Klas-sengruppen unterrichtet werdenkönnen, mussten neue Einsatz-pläne entwickelt werden. Ein Hy-gienekonzept wurde erarbeitet.Durch das Kultusministerium istfestgelegt, dass die Schüler proTag drei Stunden Unterricht be-kommen. Weil nach drei Schul-stunden noch kein Schulbusfährt, können die Fahrschülernach ihrem Unterricht weiter imKlassenzimmer betreut werden.Anschließend kümmern sich die

Lehrkräfte um die übrigen Klas-sen der Jahrgangsstufen eins,zwei und drei, die nach wie vorim Lernen zuhause 2.0 unterrich-tet werden. Die Klassenleiter sind für ihre

Klassen täglich online per Video -chat mit dem Programm Jitsi-Meet und telefonisch erreichbar.Dieses Angebot soll sowohl dieKinder unterstützen, als auch dieEltern entlasten. Alle zwei Wo-chen schickt die Schule per Postein Paket mit Arbeitsblättern undMaterial an die Familien hinaus.Zusätzliches Material, Links undLösungen werden per E-Mail ver-sendet. Der Wochenplan, der die

Grundlage für das Üben und Lernen zuhause 2.0 darstellt, wirdzusätzlich jede Woche aktuell aufdie Homepage gestellt. Die vonden Schülern zu bearbeitendenAufgaben werden durch diesenWochenplan strukturiert. Das On-line-Angebot ist als Ergänzungund Betreuung durch die Lehr-kraft zu sehen. Per Link bereitge-stellte Erklärvideos helfen denKindern zusätzlich, sich den Lern-stoff selbstständig zu erarbeiten.Die Erklärvideos werden zumgroßen Teil von den Lehrkräftenselbst produziert. Regelmäßigwird in Kleingruppen reflektiert:Klappt das Üben? Wo gibt es

Schwierigkeiten? Was bewegtmich? Dazu bekommen die Kin -der einen festen Termin für einReflexionsgespräch in der Klein-gruppe mit der Lehrkraft. Kinder,die den Online-Sitzungen fernge-blieben sind, werden telefonischkontaktiert.Für die Eltern in systemrele-

vanten Berufen oder Alleinerzie-hende gibt es die Möglichkeit,ihre Kinder in einer der drei Not-gruppen betreuen zu lassen. In-zwischen hat zusätzlich der Un-terricht für die erste Jahrgangs-stufe begonnen.

gez. Johannes Drechsler, Rektor GS Marktredwitz

Präsenzunterricht der 4. Jahrgangsstufe und Lernen zuhause 2.0an der Grundschule Marktredwitz

Schüler der Abschlussklassen mit Rektor Andreas Wuttke beieiner Einweisung in die Hygieneregeln beim Einlass ins Schul-gebäude am ersten Unterrichtstag

Schüler im Fach Soziales während der gerade laufenden Pro-jektprüfung im Rahmen des Qualifizierenden Mittelschulab-schlusses, die komplett für den Infektionsschutz umorganisiertwerden musste

Page 22: Zeitung des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge ... · Qualitäten und der Wille, Lö-sungen zu finden, machen aus meiner Sicht einen Landrat aus.“ (Fotocredit @wilmasfriends.de)

Die Ausbreitung des Corona-Virus stellt die gesamte Gesell-schaft vor große politische, ge-sellschaftliche und persönli-che Herausforderungen. Dochirgendwann wird die Pandemievorbei sein.Dokumente, Zeugnisse, Erfah-

rungsberichte, aber auch Fotosund Videos von heute werdendie historischen Quellen vonmorgen bilden. Bald werden sieErinnerungen sein an eine Pan-demie, die bestimmt in die Ge-schichtsbücher eingehen wird.Wer heute noch mit Ausgangs-beschränkungen, Homeofficeund Hamsterkäufen konfrontiertist, wird Zeitzeugin und Zeit-zeuge von morgen sein.Die Projektverantwortlichen in-

teressiert vor allem, wie jede undjeder Einzelne von uns die aktu-elle Ausnahmesituation erlebt,wie sich der Alltag verändert,welche Erfahrungen im Gedächt-

nis bleiben. Hierfür sammeln sieExponate verschiedenster Art –Fotos von leergefegten öffentli-chen Plätzen, von Warnplakatenund Verbotsschildern, Videosvon Musikern, die vom Balkonaus zusammen musizieren, Au-dioaufnahmen von Feuerwehr-durchsagen. Kein Eindruck sollverloren gehen. Ziel ist die Schaf-fung einer digitalen Datensamm-lung, die in Zukunft Quelle für regionale Forschung und Ge-schichtsschreibung sein soll.Die Text-, Bild-, Audio- oder Vi-

deodateien können Interessierteper E-Mail an [email protected] senden. Be-sonders hilfreich wären ergän-zende Infos, wie eine Kurzbe-schreibung, den Entstehungs-zeitpunkt und -ort. Außerdemwerden die Fichtelgebirgsmu-seen auch eine Facebook-Seitezum Post-Corona-Projekt Fich-telgebirge erstellen.

02/2020 Seite 22Fichtelgebirge

Kontakt:FichtelgebirgsmuseenDr. Sabine Zehentmeier-LangYvonne SillerSpitalhof 595632 WunsiedelTel.: 09232 2032E-Mail: [email protected]

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Gießen und Drehen – die tra-ditionellen Arten der Formge-bung erleben die Besucher*in-nen des Porzellanikons amStandort Selb in täglichen Vor-führungen. Seit Anfang März istnun ein zukunftsweisendes Her-stellungsverfahren mit dem 3D-Druck hinzugekommen.Möglich wurde dieser Ent-

wicklungssprung durch diegroßzügige Unterstützung desFördervereins PorzellanikonSelb und Hohenberg an der

Eger e. V., der die Finanzierungdes neuen 3D-Druckers über-nommen hat. Unter dem Titel„Kunst trifft Technik – Keramikaus dem 3D-Drucker“ wird dem-nächst eine Wettbewerbsaus-stellung, die das Frechener Keramikmuseum Keramion aus-gelobt hat, neue Chancen derFormgestaltung aufzeigen. Be-gleitend dazu soll in regelmä-ßigen Vorführungen der neue3D-Drucker sein Können unterBeweis stellen.

„Mit diesem neuen Druckerkönnen wir den Besucher*innenalle Schritte des digitalenDruckens näherbringen und sowohl ein Grundverständnisfür die Technik vermitteln, alsauch praktische und kreativeMöglichkeiten aufzeigen“, sagt Christoph Uhlig, Technikver-mittler am Porzellanikon. Einspezielles Programm für Schul-klassen könnte es zukünftigebenso geben wie spezielleKünstlerworkshops.

Porzellan aus dem 3D-Drucker

Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr solltedas Jugend-Kunst-Mobil im Frühling wieder so richtig durch-starten und jede Menge Kunst-Workshops in die Dörfer undStädte im Landkreis bringen. Corona hat uns abrupt ausge-bremst, Workshops vor Ort sind unter den derzeitigen Bedin-gungen nicht durchführbar.

Noch vor den Osterferien haben wir daher begonnen, Work -shops online per Videokonferenz durchzuführen. Genau wieim „echten Leben“ werden unsere Angebote von Künstler*innenund Künstlern aus der Region angeleitet. Alle Teilnehmer*innenstehen in direktem Kontakt miteinander, können sich austau-schen und unterhalten und vor allem auch gegenseitig sehen.Unabhängig vom Wohnort können Kinder und Jugendliche ausdem gesamten Landkreis an den Terminen teilnehmen.

Eigentlich kommen ja mit dem JuKu-Mobil die Künstler*innenzu den Kindern – jetzt können die Kinder auch ganz einfach zuden Künstler*innen kommen: Wir besuchen unsere Künstler*in-nen in ihren Werkstätten und Ateliers und stellen ihre Arbeit vor.Auch diese Besuche werden als Video-Konferenz durchgeführt,damit die Teilnehmer*innen direkt Fragen stellen und sich mitden Künstler*innen unterhalten können.

Die digitale Vernetzung bietet so auch Chancen für unsereArbeit in der kulturellen Bildung, die wir auf jeden Fall auchnach der Corona-Pandemie weiter nutzen werden. Dennochfreuen wir uns jetzt schon auf den Tag, an dem wir wieder leib-haftig mit Kindern und Jugendlichen zusammentreffen undKunst gestalten dürfen!

Stefan Frank,Projektleiter JuKu-Mobil

Information:Termine, weitere Angebote des JuKu-Mobils und den Link zuden Online-Workshops finden Sie auf: www.juku-mobil.de

Das JuKu-Mobil bleibt im Internet mobil

Von links nach rechts: Herbert Hubert, Kassier Förderverein Porzellanikon; Ulrich Pötzsch,Oberbürgermeister der Stadt Selb und stv. Vorsitzender; Anna Dziwetzki, Direktorin Porzella-nikon; Christoph Uhlig, Technikvermittler Porzellanikon; vom Förderverein Porzellanikon: Rosi Döhler, Vorsitzende; Udo Benker-Wienands, Schriftführer; Dr. Bernd Freiherr von Chiari, stv. Vorsitzender

Annette Hähnlein beim ersten Online-Workshop des JuKu-Mobils. Fotos (2): Stefan Frank

Die Fichtelgebirgsmuseen legendigitales Archiv der

Corona-Krise in der Region an

Post-Corona-Projekt Fichtelgebirge