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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung Soziale, ethnische und demografische Segregation rausforderung der lokalen Politik und der Stadtgesellschaft den nordrhein-westfälischen Städten of. Dr. Klaus Peter Strohmeier, hr-Universität Bochum iedrich-Ebert-Stiftung, Bonn .3.2006

Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung Soziale, ethnische und demografische Segregation Herausforderung der lokalen Politik und der Stadtgesellschaft

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Soziale, ethnische und demografische Segregation

Herausforderung der lokalen Politik und der Stadtgesellschaft in den nordrhein-westfälischen StädtenProf. Dr. Klaus Peter Strohmeier,

Ruhr-Universität Bochum

Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn

18.3.2006

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

1. Bevölkerungsentwicklung und sozialräumliche Differenzierung im nordrhein-westfälischen Städtesystem

2. Segregation in den Städten in NRW 2.1 Strukturmerkmale sozialer, demografischer und ethnischer Segregation

2.2 Fallstudien: Segregation und Lebenschancen

3. Wahrnehmung und Bewertung von Segregation in den Städten

4. Handlungsansätze

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Ergebnisse

Die großen Städte stehen am Beginn des 21. Jahrhunderts vor einer demographischen, einer ökonomischen, einer sozialen, einer kulturellen und einer internationalen Herausforderung.

„Segregation“ ist städtisch, d.h. kleinräumige Disparitäten von Lebenslagen und Lebensformen der Bevölkerung hat es in allen großen Städten immer gegeben.

Problematisch heute ist das Zusammentreffen ethnischer, demografischer und sozialer Segregation: wo die meisten Zuwanderer leben, leben die meisten Kinder, und dort ist die Armut am größten.

Die absolute Mehrheit der nachwachsenden Generation in den Städten wächst in benachteiligten und benachteiligenden Sozialräumen auf.

Politik vor Ort entscheidet über die Zukunftschancen der nachwachsenden Generation und über das Humanvermögen der Gesamtgesellschaft.

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Bevölkerungsentwicklung und sozialräumliche Differenzierung im nordrhein-westfälischen Städtesystem

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Bevölkerung in NRW 2002 und 2020 (Prognose)

Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen nach Altersjahren (0 - 90 Jahre) 2002 und Prognose 2020

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

300.000

350.000

Alter (1 = 0 bis unter 1 usw .)

2002

2020

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Altersaufbau der deutschen und nicht-deutschen Bevölkerung in NRW

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Die Bedeutung von Migration für den Nachwuchs der Stadtgesellschaft

Ausländeranteil bei Kindern unter 15, 1999, in %

Veränderungsrate Altersgruppe unter 15, 1970-1999, in %

Anteil ausl. Kinder unter 15, 1999, in %

3020100

Verä

nder

ungs

rate

unt

er 1

5, 1

970-

1999

, in

%

151050-5

-10-15-20-25-30-35-40-45-50

KVR

EssenCastr Gelse DuisbEnnepBochu OberhMülhe HerteHerneDatte DortmWitte MoersMarl HagenSchweWaltr Kamp-BottrHatti GladbRecklRecklEnnepWesel KamenNeukiSelm HammWerne Wesel LünenGevelWette DinslHerde BergkUnna,Halte BönenRheinAlpen SchwtDorstSprocSonsbXanteScherFröndVoerd Oer-EHünxe HolzwUnna

Hammi

Breck

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Regionale Disparitäten: Bevölkerungsentwicklung und soziale Lagen in den nordrhein-westfälischen Kreisen und Städten 1997l

"A-Faktor und Wohlstandsfaktor"

AC UN

BOT RE

HAM

GT

MK

OE

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EU

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GE

D

-2,3

-1,8

-1,3

-0,8

-0,3

0,2

0,7

1,2

1,7

2,2

-2 -1,5 -1 -0,5 0 0,5 1 1,5 2 2,5

Wohlstandsfaktor (primär verfügb.Einkommen)

Arm

e, A

lte, A

rbei

tslo

se, A

uslä

nder

, abn

. Bev

ölke

rung

ZEFIR-Datenbank

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Regionale Disparitäten: Bevölkerungsentwicklung und soziale Lagen in den nordrhein-westfälischen Kreisen und Städten 2002

D

DU E

KR MG MH

OB

RS SG

W

Kle

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Ne

Vie

Wes

AC

BN

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LEV

Aa

Dn Bm

Eu

Hs Gm

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-1,5

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0

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1

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2

2,5

-2 -1,5 -1 -0,5 0 0,5 1 1,5 2

A-Faktor

Wohlstandsfaktor

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

… und der Kindergesundheit (Säuglingssterblichkeit und Geburtsgewicht unter 2500g)

4,7

6,4

5,3

4,64,9

4,4

7,0

8,2

7,3

6,6 6,7

7,2

0,00

1,00

2,00

3,00

4,00

5,00

6,00

7,00

8,00

9,00

1 wenigfamiliengeprägte

Dienstleistungsstädte u.ihr Umland

2 Armutspol(Ruhrgebiet)

3 Heterogene Städte 4 Familienzone 5 prosp. Regionen undsuburbane Kreise

6 Heterogene Kreise(Erg. der Gebietsreform)

Säuglingssterblichkeit in ‰: Eta² = 0,228** Anteil untergewichtiger Lebendgeborener bis 2 499 g je 100 Lebendgeborene: Eta² = 0,340***

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Segregation in den Städten in NRW

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Sozialer Rang

2,01,51,0,50,0-,5-1,0-1,5

-2,0-2,5

-3,0

Häu

figke

it

100

80

60

40

20

0

Indikatoren zur Klassifikation von Sozialraumtypen

Ausländeranteil 2001

4842363024181260

Häu

figke

it

160

140

120

100

80

60

40

20

0

Jugendquotient 2001

56504438322620148

Häu

figke

it

200

100

0

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Ethnische Segregation, Familienstatus und sozialer Rang, Essen und Gelsenkirchen

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

4930

32

42

26

8

31

27

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25

35

9

3

24

38

7

23

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10

28

14

46

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2

19

5

13

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22

34

50

17

44

37

11

36

18

61

15

20

1241

Ausländeranteil 1987, %< 5

5 - <1010 - <15

>15

© Ruhr-Universität Bochum - ZEFIR. Datenquelle: Volkszählung 1987

Stadt Essen: 6,1

4930

32

42

26

8

31

27

48

25

35

9

3

24

38

7

23

39

4

10

28

14

46

29

33

40

47

45

43

2

19

5

13

21

16

22

34

50

17

44

37

11

36

18

61

15

20

1241

Ausländeranteil 2001, %<5

5- <1010 - <15

>15

© Ruhr-Universität Bochum - ZEFIR. Datenquelle: Stadt Essen

Stadt Essen: 9,4

Veränderung des Ausländeranteils der Essener Bevölkerung in %

1987 2001

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Sozialhilfedichten in den Stadtteilen in Essen Sozialhilfedichte (HLU a.v.E.) in % der Bevölkerung, Essen, 2000

Sozialhilfedichte (HLU a.v.E.) der unter 6-Jährigen in % der gleichaltr. Bevölk., Essen, 2000

4930

32

42

26

8

31

27

48

25

35

9

3

24

38

7

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4

10

28

14

46

29

33

40

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45

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2

19

5

13

21

16

22

34

50

17

44

37

11

36

18

61

15

20

1241

Sozialhilfedichte 2000, %< 5

5 - <7.57.5 - <10

>10

© Ruhr-Universität Bochum - ZEFIR. Datenquelle: Stadt Essen

Stadt Essen: 6,0

4930

32

42

26

8

31

27

48

25

35

9

3

24

38

7

23

39

4

10

28

14

46

29

33

40

47

45

43

2

19

5

13

21

16

22

34

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17

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37

11

36

18

61

15

20

1241

Sozialhilfedichte der unter 6-jährigen 2000, %<7.5

7.5 - <1515 - <2020 - <30

>30

© Ruhr-Universität Bochum - ZEFIR. Datenquelle: Stadt Essen

Stadt Essen: 16,7

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Anteil der Bevölkerung 60 Jahre und älter in den Essener Stadtteilen in %

4930

32

42

26

8

31

27

48

25

35

9

3

24

38

7

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39

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34

50

17

44

37

11

36

18

61

15

20

1241

Anteil über 60-jährige Bevölk. 2001, %<25.0

25.0 - <27.527.5 - <30.030.0 - <32.5

>32.5

© Ruhr-Universität Bochum - ZEFIR. Datenquelle: KOSTAT Stadt Essen: 27,6

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Segregationsindizes „deutsch-nichtdeutsch“ in Bielefeld, Essen, Gelsenkirchen, Essen, Köln, Wuppertal und Monheim, 1980 bis 2001

Stadt 1980 1985 1987 1990 1995 1998 1999 2000 2001

Bielefeld (92) * * 27,6 * 25,7 * * * 24,0Essen (50) * * 24,1 * 23,2 * * * 24,6Gelsenkirchen (18) * * 20,7 * 19,6 19,4 19,0 19,2 19,2Köln (83/85) 27,1 27,6 * 26,7 25,3 * * 23,8 *Monheim (9) * * 41,4 * 38,3 * * 43,9 *Wuppertal (69) * * 29,9 * * 28,5 * * 28,7

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Segregation verschiedener Nationalitäten in Köln 1980 bis 2000

Nationalität 1980 1985 1990 1995 2000

Türkei 35,4 36,9 36,1 34,6 35,3Italien 31,8 30,9 29,8 27,4 25,6Jugoslawien 25,9 27,1 28,7 28,5 25,9Griechenland 36,4 33,5 30,9 28,8 25,3sonstige Nicht-EU 42,7 48,0 40,7 48,3 42,3Ausländer insg. 27,1 27,6 26,7 25,3 23,8

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Armutssegregation hat zugenommen!

Sozialhilfedichten in Gelsenkirchen 1987, 1995, 2001

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

•Ethnische Segregation ist heute dominanter Faktor (?)•unterschiedliche Verläufe der ethnischen Segregation:• insgesamt abnehmende Tendenz; •deutliche Abnahme bei “frühen”Einwanderern, •Tendenziell Zunahme bei türkischstämmigen Einwanderern.

•Zunahme der demografischen Segregation

-Zunahme der sozialen Segregation („Armutssegregation“) •Zunehmende Korrelation der Segregationsdimensionen im Zeitverlauf

“Dort, wo in den Städten die meisten Ausländer leben, leben die meisten Kinder und die meisten armen Leute.”

Verlaufsmuster der Segregation 1987-2001

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Stadttypische Sozialraumprofile

- Große Städte in NRW unterscheiden sich signifikant in ihren Sozialraumstrukturen

- “Zwei Kindheiten”- Stadtteile mit hohen Ausländeranteilen, hohen Jugendquotienten

und niedrigem sozialen Rang im Ballungskern- Stadtteile mit niedrigen Ausländeranteilen, hohen Jugendquotienten

und hohem sozialen Rang in Randlagen und im ländlichen Raum

- “Problemzonen” im Ballungskern überschreiten die Stadtgrenzen

Überall gibt es eine Tendenz der Kumulation und Verfestigung sozialer Probleme in segregierten Problemstadtteilen mit hoher Fluktuation

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Segregation und Bildungschancen

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Zentrum für interdisziplinäre RuhrgebietsforschungZentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

 

2 innerstädtische Disparitäten: Sozialräume im Ruhrgebiet

-1,5 -1 -0,5 0 0,5 1 1,5 2

Sozialer RangAltenquotient 02 Jugendquotient 02Ausländeranteil 02(Sozialhilfe 02)(Arbeitslosigkeit 02)

Cluster 6: 56 Räume

Cluster 5: 28 Räume

Cluster 4: 143 Räume

Cluster 3: 69 Räume

Cluster 2: 92 Räume

Cluster 1: 43 Räume

• niedriger Sozialer Rang • wenige Alte• viele Kinder • viele Migranten• hohe Sozialhilfedichte• hohe Arbeitslosigkeit

• hoher Sozialer Rang • viele Alte • wenige Kinder • wenige Migranten• niedrige Sozialhilfedichte• niedrige Arbeitslosigkeit

Quelle: ZEFIR eigene Erstellung

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Zentrum für interdisziplinäre RuhrgebietsforschungZentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

 

Sozialräume im Ruhrgebiet

Quelle: ZEFIR eigene Erstellung

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Page 27: Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung Soziale, ethnische und demografische Segregation Herausforderung der lokalen Politik und der Stadtgesellschaft

Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

-1,5 -1 -0,5 0 0,5 1 1,5

SonderschuleHauptschuleRealschuleGesamtschuleGymnasium

Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

 

2 Übergangsquoten in den Sozialräumen

Sozialraum 6

Sozialraum 5

Sozialraum 4

Sozialraum 3

Sozialraum 2

Sozialraum 1

Quelle: ZEFIR eigene Erstellung

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Quelle: LDS 2004/Stadt Essen/Stadt Gelsenkirchen/eigene Berechnung und Darstellung

Übergangsquoten zu den weiterführenden Schulen in Essen und Gelsenkirchen 03/04 (nach Grundschulen im Stadtteil)

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

33,2

24,1

38,5

8,911,7

5,8 7,14,7

11,7

17,5 15,515,6

0

10

20

30

40

50

Ess

en

Gel

senk

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n

Mün

ster

Ess

en

Gel

senk

irche

n

Mün

ster

%

Hochschulreife ohne Abschluss

deutsch nichtdeutsch

Schulabgänger mit Hochschulreife und ohne Abschluss

(unterschieden nach deutsch / nichtdeutsch)

Quelle: LDS 2004 / eigene Berechnung

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Schulabgänger ohne Abschluss nach Schulformen und Staatsangehörigkeit in Dortmund 2004/2005

Hauptschule Realschule Gesamtschule

Schulform

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

Wer

t

14,59

1,83

5,36

31,71

13,50

22,79

46,91

4,17

14,08

Anteil Schüler ohne AbschlußAnteil der nicht-deutschen EntlassschülerAnteil der nicht-deutschen unter den Schülern ohne Abs

Haupt-, Real- und Gesamtschulen, Schüler ohne Abschluss

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Segregation und politische Partizipation

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Migrantenanteile und Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 1999

Migrantenanteile 2002 und Wahlbeteiligung KW 99

Stadtteile in Essen

Wahlbeteiligung bei der KW99 in %

80706050403020

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Migrantenanteile 2002 und Wahlbeteiligung KW 99

Stadtteile in Essen

Wahlbeteiligung bei der KW99 in %

80706050403020

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Aus

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%

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10

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Adorf

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SV

WV

NVOV

SK

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Gesamtmobilitätsrate und Kommunalwahlbeteiligung

Gesamtmobilitätsrate 2002 und Wahlbeteiligung 99

Stadtteile der Stadt Essen

Wahlbeteiligung KW 99 in %

80706050403020

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Rütt

Holst

Froh

Adorf

SOV

SV

WV

NV

OV

SK

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Segregation und Gesundheit

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Sozialraumspezifische Befunde in der Schuleingangsuntersuchung 2002, z.B. Körperkoordination und visuomotorische Störungen

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Schulanfänger „ohne Befund“ bei der Schuleingangsuntersuchung 2002, nach Stadtteilen

Anteile der Migranten und der Deutschen "ohne Befund"

Stadtteile in Essen 2002

% Deutsche o.B.

70605040302010

% M

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nten

o.B

.

100

80

60

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Gesundheit und soziales Milieu im Stadtteil

Das Milieu der neuen städtischen Unterschichten:

„Gestaltungspessimisten in demokratiefreien Zonen“

instabile soziale Verhältnisse,

Fluktuation und Isolation

20,00 30,00 40,00 50,00 60,00 70,00 80,00

Wahlbeteiligung Kommunalwahl 1999

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Wahrnehmung und Bewertung von Segregation in den Städten

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Demografische Segregation: wird z.T. räumlich verortet, als zunehmend beurteilt, Bewertung als unproblematisch

Soziale Segregation: wird räumlich verortet, als zunehmend beurteilt, Bewertung als sehr problematisch

Ethnische Segregation: eindeutige Benennung von Quartieren mit hohen Anteilen Nichtdeutscher, zunehmende Tendenz, Bewertung als sehr problematisch

Bewertung der Segregationsdynamik durch die kommunalen Experten

Vor allem ethnische Segregation wird wahrgenommen,

soziale und demografische Segregation werden oftmals ausgeblendet

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Deutliche Unterscheidungen nach Lage auf dem Wohnungsmarkt: These: Entspannte Wohnungsmärkte erleichtern Segregation

Ursache: Wohnungsmarkt

Zusammenhang von sozialem Wohnungsbau und Segregation: Bauweise, bisherige kommunale Belegungspraxis

Aber: keine grundsätzliche Infragestellung des sozialen Wohnungsbaus

Einfluss der Ausgleichsabgabe auf Segregationsprozesse - Generelle gesamtstädtische Verstärkung von

Segregationstendenzen (9 von 22) - Verstärkung von Segregation nur in benachteiligten

Quartieren (8 von 22) - Keine Auswirkung auf Segregationsprozesse (5 von 22)

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Schule / Bildung

Wachsende Probleme für den Lehrbetrieb - Zunahme von Sprachdefiziten nichtdeutscher und deutscher Kinder

- Zunahme von lernschwachen Kindern- geringe Unterstützung durch die Eltern

- hohe Belastung der Lehrer

Folgen- Umgehung der Schulbezirke durch bildungsinteressierte deutsche und

nichtdeutsche Eltern- verstärkte Anmeldung der Kinder an Bekenntnisgrundschulen- Zunehmende soziale Entmischung der Schülerschaft

- geringere Bildungsqualität an Schulen in benachteiligten Quartieren

Veränderung der ethnischen und sozialen Zusammensetzung der Schüler

- steigender Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund - steigender Anteil von deutschen Kindern aus Problemfamilien

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Bewertung von Segregation durch die kommunalen Experten ist ambivalent

Positiv Negativ

Voraussetzung für die Integration von Migran-ten durch die Ausbildung von ethnischen Netz-werken als Integrations- und Lebenshilfe

Erschwerte Integration von Migranten (beihohem Segregationsgrad)

Konfliktarmes Zusammenleben in ethnischoder sozial homogenen Hausgemeinschaften

Geringe Berührungspunkte von Migrantenmit der deutschen Kultur und erschwerterSpracherwerb

Ausbildung von eigenen Regeln und Nor-men für das Zusammenleben in benachteiligtenQuartieren

Gefahr des Rückzugs in die eigene Kultur,ethnische Netzwerke oder Familie

Ausbildung einer „Kultur der Armut“

Möglichkeit der Stigmatisierung eines Quar-tiers und Gefahr eines gesellschaftlichen Aus-schlusses von Minderheiten

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Strategien und Handlungsansätze

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Begrenzung der Handlungsmöglichkeiten von

Land und Kommunen

durch:

- öffentliche Finanzkrise

- demografischen Wandel

- Rückgang der Belegungsbindungen

Folge: Abnahme öffentlicher Steuerungsmöglichkeiten

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Stadtentwicklungspolitik

Im Vordergrund stehen ressortübergreifende integrierte Handlungsansätze:

-Bund-Länder-Programm „Die soziale Stadt“

-Landesprogramm „Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“

kaum Einbindung in gesamtstädtische Entwicklungsstrategien.

bauliche Aufwertung und soziale Stabilisierung führen zu positivem Imagewandel

Landesprogramm wird durchweg positiv bewertet. Hervorgehoben werden neben zusätzlichen Fördermitteln auch beispielgebende integrierte Steuerungsstrukturen

Klassisches planungsrechtliches Instrumentarium des besonderen Städtebaurechts findet nur noch selten Anwendung

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Wohnungspolitik

Vermeidung/ Abbau von sozialräumlicher Konzentration sozialer Problemlagen durch:

- differenzierte Förderpolitik- Möglichkeiten einer segregationsvermeidenden

Belegungspolitik

Von Kommunen werden wenige Steuerungsmöglichkeiten im Wohnungsbestand gesehen (Ausnahme Bielefeld)

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Schul- und Bildungspolitik

Kein Gesamtkonzept zum Umgang mit den Folgen der Segregation in benachteiligten Schulen bei Land und Kommunen erkennbar -bislang existieren nur Einzelmaßnahmen:

- nur begrenzt höheres Lehrerkontingent für besondere schulische Maßnahmen an Problemschulen

- Ausweitung der Ganztagsangebote (zuletzt auf Hauptschulen insg.)

- Ausweitung von Sprachförderangeboten

- Aufhebung der Schulbezirksgrenzen wirkt potentiell problemverschärfend

Wenig Gestaltungsmöglichkeiten aus Sicht der kommunalen Experten um den Folgen der Segregation an problematischen Schulen zu begegnen

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Gesamtstädtische Strategien und Konzepte

Segregationsbezogene gesamtstädtische Konzepte nur in wenigen Kommunen feststellbar

Formal beschlossene Konzepte existieren nur in schrumpfenden Städten (Essen, Gelsenkirchen, Wuppertal)

Allerdings: Finanzierung notwendiger Projekte und Maßnahmen ist in den Kommunen nicht gesichert

Selektive Akteurskonstellationen

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„Better-Practice“ in den Niederlanden?

Stadtentwicklungspolitik und Wohnungspolitik

- Große Städte Politik: gesamtstädtische und langfristige Strategien, Fördermittelbündelung, Zielvereinbarungen

zwischen Reich und Kommunen

- Herstructurering: präventives Stadtumbauprogramm mit dem Ziel ein differenziertes Wohnungsangebot zu schaffen

- Konzept der Wohnmilieudifferenzierung: gebietsbezogene, zielgruppenorientierte Wohnungspolitik (Neubau)

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Handlungsempfehlungen

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Stadtentwicklungspolitik

- Intensivierung und Ausweitung integrierter stadtteilbezogener Handlungsansätze

- Bessere Kompatibilität und Verstetigung von Förderprogrammen

- Quartiersmanagement als Regelfall in sozial schwierigen Stadtteilen, Kooperation mit Wohnungswirtschaft

- Monitoring- bzw. kleinräumige Beobachtungs- und Analyseinstrumente stärken

- Gesamtstädtische Strategien als Fördervoraussetzung

- Leitbild der “gesunden sozialen Mischung” ist zu hinterfragen

- Ethnische Segregation ist auch als Chance zu begreifen

- Maßnahmen gegen “Stadtflucht” intensivieren

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Wohnungspolitik

- Flexibilisierung des Förderinstrumentariums/ Bestandsförderung

- Förderung von nicht-investiven Maßnahmen zur Stabilisierung von Wohnquartieren/ Stärkeres Engagement der Wohnungsunternehmen für sozial stabilisierende Maßnahmen

- Stärkung der Subjektförderung (Wohngeld)

- Räumlich-differenzierte Aussetzung der Ausgleichsabgabe und Kommunalisierung der Einnahmen/ Flexibler Umgang mit Belegungsrechten

- Verbesserung der Kooperation zwischen Wohnungswirtschaft und Kommunen

- Wohnungspolitik ist kommunale Aufgabe

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Schul- und Bildungspolitik

Ausweitung der Ganztagsangebote

Bekenntnisschulen fördern Segregation

Stärkere Berücksichtigung von sozialen Indikatoren bei der Lehrerausstattung und Sachmittelzuweisung (positive Diskriminierung)

Flexibilisierung der Schulbezirksgrenzen (nicht Abschaffung!)

Die Verpflichtung zur Kooperation bei der Schüleraufnahme/ Kommunale Konzepte zur ausgewogenen sozialen Schülerverteilung

Öffnung von Schule als Stadtteilzentren

stärkere Kooperation u.a. mit Jugendhilfe

Sponsoring: „Bildungspartnerschaften”

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Politik- und Verwaltungsumbau

- stärkere gesellschaftliche und politische Integration und Partizipation von Migranten

- Stärkung der kommunalen Finanzkraft

- Dezentralisierung von Entscheidungs- und Umsetzungskompetenzen auf die Kommunen

- Förderung integrierter Verwaltungsstrukturen

- Regionaler Lastenausgleich und stärkere regionale Kooperation

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Schader-Stiftung: „Zuwanderer in der Stadt“Empfehlungen zur stadträumlichen Integrationspolitik (1)

Integrationsfördernde Maßnahmen setzen im Wohnquartier an.

Stadtteilschulen für alle Altersgruppen mit spezifischen Bildungsangeboten, incl. Sprachförderung, einrichten!

Berufliche Orientierung fördern, z.B. durch Beteiligungsangebote mit Qualifizierungskomponente (u.a. Mieterbeteiligung bei der Modernisierung)!

Aufwertung des Quartiers durch Förderung der lokalen Migrantenökonomie!

Gelegenheiten für informelle Arbeit schaffen!

Selbständige fördern!

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Schader-Stiftung: „Zuwanderer in der Stadt“Empfehlungen zur stadträumlichen Integrationspolitik (2)

Lokale Teilhabe- und Mitwirkungsmöglichkeiten verbessern (politische Gemeinde, Ortsgemeinde, Wohnungsunternehmen) und Konflikte lösbar machen!

Migrantenorganisationen unterstützen (z.B. durch Räume und Mittel)!

„Sicherheitslage“ (z.B. baulich) und Sicherheitsempfinden verbessern!

Funktionsmischung und soziale Mischung fördern! Gentrifizierung vermeiden!

Öffentliche Räume beleben!

Zuständigkeiten schaffen!

Zugewanderte einstellen (Stadt, Behörden, Wohnungswirtschaft)!

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Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Ruhr-Universität Bochum, Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung (ZEFIR)Clemensstr. 17-1944789 Bochum Tel.: 0234/ 32 – 2 46 75

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Prof. Dr. Klaus Peter [email protected]

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