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xr. Zerlepng dee Warera aua dem FhJ8 Sa~ie; vom Dr. Hsss, gegenwllrtig in Irkutzk. Der Fltifs Sagis fliefst in der Kirgifenfieppe, ~wi- &hen dem Aral-See und dern Kaepifchen Meere, und entIialt verfchiedene Salze in fo grorser Menge, dafs das WalTer vBllig ungeniehbar ifi. Diefen Umlimd fchreiben die Kirgifen den Quellen des FluITes zu, in denen vie1 Bergnaphtlia fich findcn loll. Das Wo&r ifi mir von dem Herrn Oberfien von Berg giitigfi mitgetlieilt worden. Von Snlzjaure wurde es nicllt versndert. Aetzen- des Alkali braclite einen weifsen, kiufigen und wol- kigen Niederfclllag liervor. Salzfuure Baryterde zeig- te die Gegenwart yon Schtvefelfgure. Klefaurea Am- moniab f'chlug kleefaure Kalkerde nieder , und in der filtrirten Fliifligkeit zeigte phospllorfaures Ammo- niak, durch einen fehr hauGgen Niederf'chlag, Kalk- erde on. Fernambuktinkiur nahm eine Rofenfarbe an. Kalkwafler brachte einen weifsen Niederfchlag hervor, der fich in einem UeberfcliuLTe 3es WaKers nicht wieder ouflirfie. Salpefefaurca SilOer zeigte S;llzraure an. Diefe Verfuche zeigen , dsfs das WnEcr Schwe- folfsure und Salzfviire, Kalkerde, Talkerde und eine pkalirche Bab, aber keine Kohlenf3ure, entIialt. Au- Ii 2

Zerlegung des Wassers aus dem Flusse Sagis

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Page 1: Zerlegung des Wassers aus dem Flusse Sagis

xr. Zerlepng dee Warera aua dem FhJ8 S a ~ i e ;

v o m

Dr. Hsss , gegenwllrtig in Irkutzk.

Der Fltifs Sagis fliefst in der Kirgifenfieppe, ~wi- &hen dem Aral-See und dern Kaepifchen Meere, und entIialt verfchiedene Salze in fo grorser Menge, dafs das WalTer vBllig ungeniehbar ifi. Diefen Umlimd fchreiben die Kirgifen den Quellen des FluITes zu, in denen vie1 Bergnaphtlia fich findcn loll. Das Wo&r ifi mir von dem Herrn Oberfien v o n B e r g giitigfi mitgetlieilt worden.

Von Snlzjaure wurde es nicllt versndert. Aetzen- des Alkali braclite einen weifsen, kiufigen und wol- kigen Niederfclllag liervor. Salzfuure Baryterde zeig- te die Gegenwart yon Schtvefelfgure. Klefaurea Am- moniab f'chlug kleefaure Kalkerde nieder , und in der filtrirten Fliifligkeit zeigte phospllorfaures Ammo- niak, durch einen fehr hauGgen Niederf'chlag, Kalk- erde on. Fernambuktinkiur nahm eine Rofenfarbe an. Kalkwafler brachte einen weifsen Niederfchlag hervor, der fich in einem UeberfcliuLTe 3es WaKers nicht wieder ouflirfie. Salpefefaurca SilOer zeigte S;llzraure an.

Diefe Verfuche zeigen , dsfs das WnEcr Schwe- folfsure und Salzfviire, Kalkerde, Talkerde und eine pkalirche Bab, aber keine Kohlenf3ure, entIialt. Au-

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I 492 3 berilem hatte ee fchon von Ielblt ein wenig von einer harzigen Materie abgeretzt.

Folgender Verhclx wnrde noch angefiellt. Eine gewiITe Menge des WaITers wurde anfanp mit TalzTau- r em Baryt, dann aber mit Subcarbonat von Ammo- niak gefdlt und dann filtrirt. DM Filtrat wnrde ab- gedompft und der Salzriickltand im Platintiegel er- hitzt bis nlles Anirnoniak verjagt worden war. - Der niickhand fah brrunlich 8113, und lafie Iich farblos i m WaKer auf, mi t H in te r l ahng des brauneii Stoffes, der rp3prter be; vollkommner Verbrenniing vor dem LiitliroIire gtrnzlich verl'cliwantl, wafirf'clleinlich all'o a d i hnr2iger Extractivfioff war. - Die AtiflGfiing aber, wdche, Ccli CelbII iiberlallkn , bald Koclifalz ab- Tdzte, wnrde in zwei Tlicile getheilt. D er eine, rnit I'altfanrcm PJotina verfetzt und eingetrocknet, 1i;fte ficli ganz wieder in WaITer aiiT, entliiclt alfo kein Kali. D e r a d e r e sLlrde mit Subcarbonat von Ammoniak dnd darauf mit pliospl~orf;lurem Natron verfetzt unJ. ebenfdle ekgetrocknet , aber e r Isfie Iicli aiicli Sttnz- l i ch wieder i m WaITer auf, zeigte allb aUCh die Ab- wefe~iheit w n Lithion BTI.

Urn jefzt die QnantitHt der Schwefelknre ZLI be- Aimmen, wurden 1748 T h e i h WaITer rnit falzfaurem Baryt niedergebhlagen. Der Niederrclllag wog ge- gliilit 19,554 ThI:, wclclle 6,7 13835 Schwefell'inre cnt- halten. 1000 Tbl. WaITer enthnlten alCo 3,84 Scliwe- fell~ure. 500 Thl. WaITer nurdlen mit ralpeterraurem Silber niedwgekhlagen. Dar Niederfchlag wog 98 Tld., all0 1000 T111. 196 Hornfilber, welolie in 1000 TllL WalTer 57,436 Sdzfaure vorauat'etzen.

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c 493 3 Urn jefzt die Quantitgt der Kalkerde und Talkei.de

mi befiirnmen uiid die mBQliclie Gegenwart der Tlion- erde an entdeoken, wurden 6600 ThI. niit einer Auf- l5fLlng von kolilenfaurem Natron verfefzt ; es entfiand ein I i~ufiger volniniiiijfer Niederfchlag , den ich- fiir Tdkerde hielt. Ich riilirte den Niederblilag urn, er lbfie fich absr niclit ouf, .und dooli liolte Gch keiii Gas entwickelt. Da man fich der Bicarbonate geW61i111i~Ir bei der Andyfe mineralifcl~er Subfiaiiacn bedient, wo m a n immer mit einer etwas f~uerliclien Aufliihng 211

t 1 1 ~ hat, lo glaubte ioli darin den Grund g o f i ~ r u h zu Iiaben, warnai fich jetzt ein Niederfcldag gehildak Iiatte. Icli verfetzte die Aiifl61iiiilg mit elwas l'ebr vcr-

diiniiter Salzfaure ; der Nicderfclilag lafie Gcli gleiclr in der frei werdenden Kolrlenkure auf, aliiie dare d39 lnindefie Auhraufm bernerkbar geworden wrre. Ah ic11 daramf nocli e i n i p Tropfen S a l z h r e znfetzta, entfiand ein Iiefiiges Aitfbraul'en , znrn Beweife, da1i ficli der Niederfclilag iii Kolilcii lhre, liiclit aLer tiit &dzraure aufgelijlt iiatte. Ciefe Erfclieinung I'cliciiit

ni ir ei n e b el'o i i d e r e A LI fni e r I< fa m k c i t z IL ve r d i t. I i e f 1,

denn weniz das Bicarbonat die Hilfte Liner Kolileii- 14iire dn die T a l k - nnd Kdkerde abgab, fo 8 6 wdir- f&einlicll aiizunekmen, dafs die Salz fhre , welcho die T a l k - und Kolkerde friilier aiifgeliik eittliielt, fich jetzt dzr I 3 a h der Uicarbonato bemriclitigt hattc, 1 ~ 1 d in Jiefeni Falle liattc fkh dio a idere HXlfIs der lioli- loiilgiire mit den1 iiber1'cIiiilfi.g aiigefdztcn Bicarb09 i i a ~ verbunden, deiiii wiircii diefa pwei A ~ O I I I C , die U I I S

iibrjg find, Llol's in der Fjiil'figkeit aiifgeliilt wordaii, oliiie niit eiiiem cler varliandenen Salze eiiie cliuiiiik!ie Verbiiiduiig cinztit;elren, la 1tWe Jcr Niedcrl'uhlnfi

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[ 494 I Gch w i d e r aufliiren miilTen. Do es unwalirrcheinlich in, anzunehmen, dafs fich die Kohlenkure mit einem Sdphate oder einern Clilorate hatte verbinden kGn- nen, fo bleibt U R ~ nur die Annahme cines Tricarbo- nates fibrig. Vor alien Dingen mufste ich niir aber die Frage aufwerfen, ob mein Bicarbonat niclit auch etwas Subcarbonat entllielt , i n welcliem Falle fich gana gewifs blos das Bicarbonat gebildet hatte? Urn dieres auszumitteln, wurden 1000 TllL des Bicarbona- ter in Kryfiallen in eiiien gewogenen Platintiegel ge- than und anfangs nur gelinde erwttrmt, fpgtter aber, bei allrnalig verhrkter Hitze , bis zum GJGlien ge- bracht, Der Tiegel war wRhrend der ganzen Opern- tion verfchlolren, ea war alCo bei diefern einfachen Verfahren ein VerluR unrniiglich. WHlirend des Er- hitzens hiirte man das Salz etwas decrepitiren. Naclr Benel ius Tabellen enthalten 100 Thl. Bicarbonat 37,otj Th1. Bafie. Diere fetzen aber 24,53 Kolilenhure zut Bildnng des Subcarbonats voraus; ich m&te alfo nacli dern Gliilien 37,06 + 24,53 = 61,59 im Riickfian- de behalten. Es blieben bei dem erfien Verfiiche 599 n d bei dem zweiten 599,5 auf 1000 ?hl. des Bicorbo- nates fibrig; da aber 615,g bleiben rollten, lgO entliiel- ten 100 Tlil. 1,64 DecrepitationswaITer , u n d das Salz war vollkommen rnit KohIenfaure gehttigt gewefen.

Werin diefes Tricarbonat wirklich exifiirt, To ent- halt es drei Ma1 “0 vie1 Kohlenhiire als das Siibcarbo- nat und I& Ma1 Co vicl nls das Bicarbonat, es befielit dfo ans einetn Atom BaGe ttnd 6 Atomerr Kolilenfxu- re. Der Siucrlioff der Satire verlillt Ecli danii i n den

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dreh Salzen wie 2 : 4 : 6 , tind did Forrnel*f~lr doe lanfe

ware Nc6 + ?Aq.

Ale der NiedarfcIilag, wie icli es bereits oben er- wahnt Iiabe, in der Kolilenrrure Gcli wieder aufgelijfi hatts und dadurch die Abwereiilieit der Thoiierde be- wiefen war, f'o bedeckte icli das Glas niit einer ge- fcliliffenen Glasplstts u d l'etzte ee an einen warmen Ort. Die Aufliifung wurde ellmllig gnnz eingetrock- net. Die SaIzmaKe wurde mit Warner ausgezogen. Die unaiifgelijfi gebliebenen Carbonate von Talk- und Kilkerde wogen gegliilit 50 Thl. Sie wurden in fcl I we fel rnurs S a1 ze ve r w an d el t 11 n d die fc h wefdraure Talkerde w w d e mit einer GipsnuflZifiing ausgezo- 6011. Es blieben 36,54 fcliwefclhure Kalkerde, wel-

che 26,g C e c a entfpreclien. Zielit nian diefa 26,g von 50 ab, To bleiben 23,1, welclie die Menge der kolilenfaureri Bittererde anzeigen. 26,g kohlenfnurer Kalk entlialten aber 15,17 Kalkerde; 23,l kolilenfaure Talkerde entlialten i 1,182 Talkerde.

.. ..

ICOO Thl. des WaITers enthielteo rlfo Bittererde 1,6941 Kalkerde z,z99a

1,6942 Talkcrde entfprechen 3.941 falzhurer Talkcrde

2,2992 Kalkerde . . 4.511 falzfaurcm Kalk.

Ziehen wir niin voii der gefundenen MenSe Salz- h i r e , die zit dcr SYtti~uiig dcr beiden letztgenann- fen E d e n nctliige Qnaiititrt derftalleii ob To liaben wir 57,456 - 4,4593 = 52,567, welches 70,598 Koch-

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I 496 I rds rntbrioht. - Die Menge der Sth~efolfaare a,& entfpricht -5 Glauberlblz.

Demnach enthalten a000 Theile diefee WafTere an fohn Behndtheilen: