Zertifizierung von Bioenergie –Garantie für Ernährungsicherheit?

Dr. Grit Ludwig

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Übersicht

1. Biomasse als Energieträger2. Was umfasst die Zertifizierung?3. Nicht erfasste Konflikte – steigende

Nahrungsmittelpreise

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Verwendung

stofflich energetisch

Strom Wärme Kraft

Biomasse - Herkunft

Nachwachsende Rohstoffe Biogene Reststoffe

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Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch in Deutschland

restl. EE 0,4 %

90,2 %nicht erneuerbare

Enerieträger (Steinkohle, Braunkohle,

Mineralöl, Erdgas, Kernenergie)

Biomasse3) 6,8 %

Wind 1,7 %

Wasser 0,9 %

Anteile EE 2007

9,8 % 2)

Gesamt: 8.585 PJ1)

1) Im Vergleich zu EE in Zahlen, Stand: J uni 2008 hat sich der Wert deutlich erhöht. Grund hierfür ist, dass beim EE-Anteil am Endenergieverbrauch (EEV) bislang der Wert von 2006 verwendet werden musste. Der EEV 2007, der im 2. Halbjahr 2008 veröffentlicht wurde, liegt aufgrund des milden Winters mit 8.585 P J deutlich unter dem Wert des Vorjahres. 2) Stand: 15.12.2008; 3) feste, flüssige, gasförmige Biomasse, biogener Anteil des Abfalls, Deponie- und Klärgas; EE: Erneuerbare Energien; Quelle: BMU-KI III 1 nach AGEE-Stat, ZSW, unter Verwendung von Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB); Angaben vorläufig

Quelle: BMUQuelle: BMU

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Energieminister Mosambiks 2007

“Mozambique has 36,000,000 ha of arable land, of which only 9% is under cultivation, abundant labour and water with which to produce bio-fuels … without threatening food production and food security; Potential markets for surplus biofuels, in particular, bio-ethanol have been identified in a number of countries, including in

Europe.”

Salvador Namburete, Minister of Energy of the Republic of Mozambique, International Business Round Table, Hamburg, Germany, June 27-29 2007

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Globale Biomassepotenziale(Quelle: WBGU / Beringer & Lucht / Foreign Policy

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Biomasse als Energieträger - Chancen und Risiken

Chancen: Klimaschutz, Versorgungssicherheit, ländliche Entwicklung

Risiken: Intensivierung der Landwirtschaft Mglw. Tor für Gentechnik Koppelung der Energieversorgung an die globale

Landnutzung – Verschärfung von Landnutzungskonflikten (Ernährung, Naturschutz)

Verschärfung von Konflikten um Wasser Gefahr des Anstiegs der Nahrungsmittelpreise Klimaschutzeffekt unsicher

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2. Nachhaltigkeitskriterien der EU

Ende Dezember 2008 in Erneuerbare-Energien-Richtlinie erlassen

Für flüssige Biobrennstoffe und Biokraftstoffe In Deutschland bereits in

Nachhaltigkeitsverordnungen umgesetzt

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Nachhaltigkeitskriterien gemäß Art. 17 Erneuerbare Energien-Richtlinie der EU

Treibhausgasminderung Ausschluss des Anbaus auf

Flächen mit hohem Wert hinsichtlich der biologischen Vielfalt

Flächen mit hohem Kohlenstoffbestand Torfland

Einhaltung der Vorschriften der Cross Compliance

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3. Nicht erfasste Konflikte

Keine Anforderungen an landwirtschaftliche Produktion in Entwicklungsländern

Indirekte Landnutzungsänderungen Keine sozialen Kriterien (Eigentumsrecht,

Arbeitsrecht) Steigende Nahrungsmittelpreise

Lediglich Berichtspflichten

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Steigende Nahrungsmittelpreise

Agrarprodukte waren immer verknüpft mit Energiepreisen (Düngemittel, Transport,

Bewässerung, Pflanzenschutz)

Viele Entwicklungsländer sind Netto-Importeure von sowohl Öl als auch Nahrungsmitteln

Zwischen März 2007 und März 2008 sind die Preise für Nahrungsmittel rasant gestiegen

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Einfluss Bioenergie auf Anstieg Nahrungsmittelpreise 2008

Sources: IFPRI (2008), OECD (2008), Mitchell (2008), USDA (2008), WGBU (2008)

steigende Preise für landw. Hilfsmittel

geringe Investitionen in Landwirtschaft

Spekulation

steigende Bevölkerung

Bioenergie

Änderung von Ernährungs-

gewohnheiten

geringe Vorräte

climate change

Handelsbarrieren

Einflussfaktoren auf Nahrungsmittelpreise

0% 25% 50% 75% 100%

USDA

OECD (maize)

OECD (vegetable oils)

IFPRI Mitchell (WB)

Einfluss der Bioenergie auf steigende Nahrungsmittelpreise

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Zusammenfassung und Ausblick

Keine Kriterien zu Vertreibung von Kleinbauern Konflikten um Wasser Arbeitsrecht

Steigende Nahrungsmittelpreise nicht beherrschbar

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Nachweis der Einhaltung der KriterienArt. 18

Implementierung über völkerrechtlichen Vertrag oderZertifizierungssystem

Zertifizierung ist teuer, erheblicher personeller und finanzieller Aufwand

Zertifizierung wäre eigentlich für gesamte landwirt-schaftliche Produktion erforderlich

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Umsetzung in Deutschland

Art. 27 EE-RL: 18 Monate nach Veröffentlichung im Amtsblatt

Seit Ende 2007 Entwurf Biomasse-NachV auch Anforderungen für die landwirtschaftliche

Produktion außerhalb der EU Aufgrund Art. 17 VIII EE-RL darf allerdings

Deutschland keine weiter gehenden Anforderungen als die Richtlinie selbst aufstellen

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Kriterien sind maßgeblich für:

a) Bewertung der Einhaltung der Anforderungen der Richtlinie, die die nationalen Ziele für den Anteil erneuerbaren Energien am Energieverbrauch betreffen,

b) Bewertung der Einhaltung der Verpflichtungen zur Nutzung erneuerbarer Energie sowie

c) Möglichkeit der finanziellen Förderung für den Verbrauch von Biokraftstoffen und anderen flüssigen Brennstoffen