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Heft ~4. ] 16, 6. I933j Kurze Orginalmitteilungen. bedeck~ ist. Setzt man des Glas auf die Haut eines Tieres auf, so stechen die Fliegen durch die Gaze hindurch (Fig. 4)- Diese Fliegen haben offenbar einen sehr schwach entwickelten Geruchssinn: ein Tier, in den W~rmekasten gesetzt, lockt sie nicht an. Sie gehen in Afrika nut an sich bewegende Objekte, z. B. an Automobile; sie sind also in erster Linie Augentiere. -- Schon wenige StuDdeD nach dem 465 Ausschlfipfen begatten sich die Tiere, noch ehe sie eine Blutmahlzeit genossen haben. Auch hier in der Gefangenschaft sind schon Pupped ab- gesetzt worden, die dann nach durchsehnittlich 3 Wochen schltipften. Erst die moderne Flugtechnik hat diese Untersuchungen erm6glicht; sie revanchiert sich so ffir des, was sie der reinen Wissenschaft ver- dankt. Kurze Originalmitteilungen. Zonenartige Struktur elektrolytisch hergestellter Nickelschichten. Getegentlich einer Untersuehung 1 fiber die magnetisehen Eigenschaften elektrolytiseh hergestellter diinner Metall- schiehten wurde aus einem teehnischen Verniekelungsbad bei eider Stromdiehte yon etwa 6 mA/qem, wobei sieh naeh Angaben von R. GLOCKER und E. KAuPP2 and yon W. A. WOOD 3 eine Fasertextur mit [Ioo] paraIlel zu den Strom- linien ausbilden mfigte, eine Textur mit [ilO] als Faser- aehse erhalten. Im Gegensatz zu ihren Versuehen war die Dieke tier Nieketschieht nur etwa lO ~, wogegen etwa 7o t* nun erst recht fiberzeugt, wie viele Faktoren die Ausbildung einer bestimmten Fasertextur anseheinend beeinflussen kSn- nen, wie aueh sehon 5frets in der Literatnr hervorgehoben wurde 1. Anderungen in der Gr6Be des Elektrolysiergef~Bes und in den Riihrbedingungen geniigten, umbei gleiehbleibender Stromdiehte, auBer den beiden genannten, aueh aus der Litera- tur2, a bekanntenTexturen, auch Sehiehten mit a) fast regelloser Orientierung, b) mehr oder weniger ausgesproehenen Textu- ten mit z. B. etwa [113] als Faseraehse (s. Fig. z), e) Sehieh- ten mit anscheinend mehrfaehGr Fasertextur zu erhalten: aus diesem Grunde hahen wir die Versuehe nieht weiter fort. b c d Fig. 1. Zonenartige Struktur einer etektrolytisch hergestellten Niekelschieht. bei GLOCKERund KAUPP; fiberdies wurde start einer platten- I6rmigen Kathode ein zylinderfSrmiger Kupferstab yon etwa 4 mm Durchmesser verwendet, weleher in die Aehse eines gleichfalIs zylinderfSrmigen Elektrolysiergef~iges an- gebracht war. Die friihere Beobaehtung, dab die Randzone einer dickered Schicht yon etwa 20/* eine sehwaehe Orien- tierung mit [Ioo] als Faserachse aufwies, lieB vermuten, dab der genannte Unterschied in Sehichtdieke hier eine Rolle gespiett hat. Dies wurde insofern best~itigt, indem es sieh zeigte (Fig, 14), dab e~ne gleiehartig hergestellte Schieht von etwa 15o/* Dieke an ihrer Oberfliiehe (a) die [ioo]-Textur sehr ausgesproehen zeigte, in den darunter gelagerten Zonen (b; Abs~itzen) die Seh~irfe der Eillstellung zurfiekging, am anseheinend (c) erst der [I Io]-TexturPlatz zu maehen, danach in den racist untersten, zuerst abgeschiedenen Zonen (d) in eine regellose50rientierung iiberzugehen. DaB aber auch eine Anderung in der Badzusammensetzung w~ihrend der Elektrolyse eine RolIe gespielt haben kann, geht daraus hervor, dab aus dem Bad, woraus sehon die oben- genannte 15o l*-d$elce SGhicht abgeschieden war, auf einem noeh unbenfitzten Kupferstabe aueh eine 8 ~-d~nne Sehieht mit [lOO]-Textur abgeschieden werden konnte (tats~Ghlieh hatte z. B. der fE des Bades yon etwa 6 auf etwa 3 abgenom- men). Veeitere Versuehe, diese Tatsachen zu erkl~ren, haben uns 1 W. ELENBAAS, Z. Physik 76, 829 (1932). R. GLOOKER u. E. KAUPF, Z. Physik 24, I21 (1924). 3 W. A. WooD, Prec. Phys. See. 43, 138 (I93I). 4 Die Aufnahmen wurden so gemacht, dab in eider Ebene senkreeht zur Stabaehse der RSntgenstrahl die Sehieht eben streifte. Bei der Reproduktion ist die Sch~irfe der Inten- sit'~itsverteilung den Interferenzkreisen entlang teilweise VGr- lorengegangen. Vgl. GLOCKER U. KAUPP, lOG. cit. Fig. 2. gesetzt, da es aussichtslos erschien, aus diesen spezielIen Er- gebnissen allgemein giiltige Schiul3folgerungen zu ziehen. Eindhoven, Natuurkundig Laboratorium der N.V. Philips GloeiIampenfabrieken, den 19. April 1933. W. G. BURGERS und W. ELENBAAS. Das elastische Verhalten sprgder Polykristalle. In eider kfirzlieh in dieser Zeitsehrift erschienenen Arbeit fiihrt REINER 4 aUS, dab des Potenzgesetz y = ax ~ zur Dar- stellung einer naturgesetzliehen Beziehung prinzipiell nicht geeignet ist, wenn x mit eider Dimension behaftet ist; auch ist es dann aus prinzipiellen Griinden unmSglieh, eine Abh~ingigkeit der Werte yon a und b yon irgendwelehen, den stoffliehen Charakter bestimmenden Variablen festzustellen. RmNER sehl~igt vet, in der Umgebung des Nnllpunktes, we die PotenzformeI als Interpolationsformel versagt, eine PotenzreihenGntwieklung zu verwenden. Aus ~ihnliehen t~berlegungen, wie sic REINER angibt, habe ieh vet 11/2 Jahren ffir den Fall des elastisehen Verhaltens isotroper spr6der Kdrper (z. B. GuBeisen, Steine u. dgl.) mit Erfolg den Ansatz VGrwendet und Lhn auf allgemeine Sparmungszustiinde in der folgenden Form 5 iibertragen. Ist N der Spannungstensor, 1 Insbesondere G. t CLARK U. P . K . FR6~II.ICH, Z. E1Gktroehem. ~, 655 (19e5). Siehe anGh E. Sell,aiD u. G. WASSERMANN, Handbuch der physikNisehen und teehni- sehen Meehanik 4 II, 328 (I93I). e. 3 Siehe FuBnote 2 und 3 erste Spalte. 4 REINER, Naturwiss. 1933, H. 16, ~94- ErsGheint demn~ichst in der Z.A.M.M. [vgI. aueh Ing.-Areh. 4, If. 3 (19331]; eine metallographisehe Anwen- dung im Arch. f. d. Eisenhfittenwes. 6, 507 (~932/33)-

Zonenartige Struktur elektrolytisch hergestellter Nickelschichten

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Heft ~4. ] 16, 6. I933j

Kurze Orginalmit te i lungen.

bedeck~ ist . S e t z t m a n d e s Glas a u f die H a u t e ines T ie res auf , so s t e c h e n die F l i egen d u r c h die Gaze h i n d u r c h (Fig. 4)-

Diese F l i egen h a b e n o f f e n b a r e inen s e h r s c h w a c h e n t w i c k e l t e n G e r u c h s s i n n : e in Tier , in d e n W ~ r m e k a s t e n gese tz t , l ock t sie n i c h t an . Sie g e h e n in A f r i k a n u t a n s i ch b e w e g e n d e O b j e k t e , z. B. a n A u t o m o b i l e ; sie s i nd a lso in e r s t e r L in ie A u g e n t i e r e . - - S c h o n w e n i g e StuDdeD n a c h d e m

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A u s s c h l f i p f e n b e g a t t e n s ich die Tiere , n o c h ehe sie eine B l u t m a h l z e i t g e n o s s e n h a b e n . A u c h h ie r in de r G e f a n g e n s c h a f t s i nd s c h o n P u p p e d a b - g e s e t z t w o r d e n , die d a n n n a c h d u r c h s e h n i t t l i c h 3 W o c h e n sch l t ip f t en .

E r s t die m o d e r n e F l u g t e c h n i k h a t diese U n t e r s u c h u n g e n e r m 6 g l i c h t ; sie r e v a n c h i e r t s ich so ffir des, w a s sie der r e i n e n W i s s e n s c h a f t ve r - d a n k t .

Kurze Originalmitteilungen. Zonenartige Struktur elektrolytisch hergestellter

Nickelschichten. Getegentlich einer Untersuehung 1 fiber die magnetisehen

Eigenschaften elektrolytiseh hergestellter diinner Metall- schiehten wurde aus einem teehnischen Verniekelungsbad bei eider Stromdiehte yon etwa 6 mA/qem, wobei sieh naeh Angaben von R. GLOCKER und E. KAuPP 2 and yon W. A. WOOD 3 eine Fasertextur mit [Ioo] paraIlel zu den Strom- linien ausbilden mfigte, eine Textur mit [ilO] als Faser- aehse erhalten. Im Gegensatz zu ihren Versuehen war die Dieke tier Nieketschieht nur etwa lO ~, wogegen etwa 7o t*

nun erst recht fiberzeugt, wie viele Faktoren die Ausbildung einer bestimmten Fasertextur anseheinend beeinflussen kSn- nen, wie aueh sehon 5frets in der Literatnr hervorgehoben wurde 1. Anderungen in der Gr6Be des Elektrolysiergef~Bes und in den Riihrbedingungen geniigten, umbe i gleiehbleibender Stromdiehte, auBer den beiden genannten, aueh aus der Litera- tur2, a bekanntenTexturen, auch Sehiehten mit a) fast regelloser Orientierung, b) mehr oder weniger ausgesproehenen Textu- ten mit z. B. etwa [113] als Faseraehse (s. Fig. z), e) Sehieh- ten mit anscheinend mehrfaehGr Fasertextur zu erhalten: aus diesem Grunde hahen wir die Versuehe nieht weiter fort.

b c d Fig. 1. Zonenartige Struktur einer etektrolytisch hergestellten Niekelschieht.

bei GLOCKER und KAUPP; fiberdies wurde start einer platten- I6rmigen Kathode ein zylinderfSrmiger Kupferstab yon etwa 4 mm Durchmesser verwendet, weleher in die Aehse eines gleichfalIs zylinderfSrmigen Elektrolysiergef~iges an- gebracht war. Die friihere Beobaehtung, dab die Randzone einer dickered Schicht yon etwa 20/* eine sehwaehe Orien- tierung mit [Ioo] als Faserachse aufwies, lieB vermuten, dab der genannte Unterschied in Sehichtdieke hier eine Rolle gespiett hat. Dies wurde insofern best~itigt, indem es sieh zeigte (Fig, 14), dab e~ne gleiehartig hergestellte Schieht von etwa 15o/* Dieke an ihrer Oberfliiehe (a) die [ioo]-Textur sehr ausgesproehen zeigte, in den darunter gelagerten Zonen (b; Abs~itzen) die Seh~irfe der Eillstellung zurfiekging, am anseheinend (c) erst der [ I Io]-TexturPlatz zu maehen, danach in den racist untersten, zuerst abgeschiedenen Zonen (d) in eine regellose 50rientierung iiberzugehen.

DaB aber auch eine Anderung in der Badzusammensetzung w~ihrend der Elektrolyse eine RolIe gespielt haben kann, geht daraus hervor, dab aus dem Bad, woraus sehon die oben- genannte 15o l*-d$elce SGhicht abgeschieden war, auf einem noeh unbenfitzten Kupferstabe aueh eine 8 ~-d~nne Sehieht mit [lOO]-Textur abgeschieden werden konnte (tats~Ghlieh hatte z. B. der fE des Bades yon etwa 6 auf etwa 3 abgenom- men) .

Veeitere Versuehe, diese Tatsachen zu erkl~ren, haben uns

1 W. ELENBAAS, Z. Physik 76, 829 (1932). R. GLOOKER u. E. KAUPF, Z. Physik 24, I21 (1924).

3 W. A. WooD, Prec. Phys. See. 43, 138 (I93I). 4 Die Aufnahmen wurden so gemacht, dab in eider Ebene

senkreeht zur Stabaehse der RSntgenstrahl die Sehieht eben streifte. Bei der Reproduktion ist die Sch~irfe der Inten- sit'~itsverteilung den Interferenzkreisen entlang teilweise VGr- lorengegangen.

Vgl. GLOCKER U. KAUPP, lOG. cit .

Fig. 2.

gesetzt, da es aussichtslos erschien, aus diesen spezielIen Er- gebnissen allgemein giiltige Schiul3folgerungen zu ziehen.

Eindhoven, Natuurkundig Laboratorium der N.V. Philips GloeiIampenfabrieken, den 19. April 1933.

W. G. BURGERS und W. ELENBAAS.

Das elastische Verhalten sprgder Polykristalle. In eider kfirzlieh in dieser Zeitsehrift erschienenen Arbeit

f i ih r t REINER 4 aUS, dab des Potenzgesetz y = a x ~ zur Dar- stellung einer naturgesetzliehen Beziehung prinzipiel l nicht geeignet ist, wenn x mit eider Dimension behaftet ist; auch ist es dann aus prinzipiellen Griinden unmSglieh, eine Abh~ingigkeit der Werte yon a und b yon irgendwelehen, den stoffliehen Charakter bestimmenden Variablen festzustellen. RmNER sehl~igt vet, in der Umgebung des Nnllpunktes, we die PotenzformeI als Interpolationsformel versagt, eine PotenzreihenGntwieklung zu verwenden.

Aus ~ihnliehen t~berlegungen, wie sic REINER angibt, habe ieh vet 11/2 Jahren ffir den Fall des elastisehen Verhaltens isotroper spr6der Kdrper (z. B. GuBeisen, Steine u. dgl.) mit Erfolg den Ansatz

VGrwendet und Lhn auf allgemeine Sparmungszustiinde in der folgenden Form 5 iibertragen. Ist N der Spannungstensor,

1 Insbesondere G. t CLARK U. P .K. FR6~II.ICH, Z. E1Gktroehem. ~ , 655 (19e5). Siehe anGh E. Sell,aiD u. G. WASSERMANN, Handbuch der physikNisehen und teehni- sehen Meehanik 4 II , 328 (I93I).

e. 3 Siehe FuBnote 2 und 3 erste Spalte. 4 REINER, Naturwiss. 1933, H. 16, ~94-

ErsGheint demn~ichst in der Z .A.M.M. [vgI. aueh Ing.-Areh. 4, If. 3 (19331]; eine metallographisehe Anwen- dung im Arch. f. d. Eisenhfittenwes. 6, 507 (~932/33)-