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16. Band. ] Referate. -- Zucker, Zuckerwaren u. kfinstl. Stifstoffe. 411 1. Ok~ober 1908.J ~tndern. Der negative Ausfall der Halphen'schen Reaktion beweist daher nicht immer die Abwesenheit yon Baumwollsamenbl, da demselben dutch Erwgrmen in der oben angegebenen Weise die l~eaktionsffihigkeit genommen sein kann. A. ~ammuI. A. M. 0ssendowski: Breehungskoeffizienten einiger ()le und flfissiger Fette der Mi~rkte des fernen Ostens. (Journ. russk, phys.<him. obsehtsch. 1906, 88, 1079--1080.)- Die Bestimmungen wurden bei 150 ausgefiihrt. Die Ergebnisse waren folgende: ()lsorLe Brechungskoeffizient CedernnutiSl aus Kamtschatka, gereinig~ ..... 1,47182 MohnSl, chinesisehes, gereinigt . . . . . . . . 1,47738 Sesam61, chinesisches, geleinig~ . . . . . . . . 1,47410 Bohnen61, stidchmesisches (Tuju), gereinig5 .... 1,47561 BohnenSl, mandschurisches (Mituju), gereinigt . 1,47601 BaumwollsamenS1, siidchinesisches, gereinigt . . 1,47425 Schweinefett, chineMsches, geschmolzen ..... 1,47201 Walfischfet~ des Ochoi~skischen Meeres ..... 1,47932 Stockfischfet~ yon der Behrings-lnsel ...... 1,48596 Fri~cher Lehertran aus dem Anadyrskschen (~ebie[ . 1,48400 A. 12ammul. G. Benz: Citropan. (23. Bericht des Uniersuchungsamtes Heilbronn 1907, 19.) -- Das unter dieser Bezeichnung in den Handel gebraehte KfichenprSparat besag die Refraktometerzahl 47,7 bei 40 o und die Jodzahl 43,4. Es dfirfte aus einer gelbgef~rbten Misehung von Talg und CitronenschalenS1 bestehen. C. Mal. Zucker, Zuckerwaren und kiinstliche Sitfistoffe. H. Pellet: l)ber die Schnelligkeit der kalten w~sserigen Dif- fusion ffir die direkte Zuckerbestimmung in Rfiben (Verfahren yon H. Pellet). (Bull. Assoc. Claim. Suer. et Distill. 1907, 24, 1625--1627 ) -- Bei den Versuchen fiber das Steffen'sche Verfahren in Elsdorf im Dezember 1906 wurden Unlersehiede in den Ergebnissen der kalten und der warmen Diffusion be- obachte~ und darauf zurfiekgeffihrt, dal3 der Brei von der Presse ,,Sans-Pareille" noeh unzerst5rte Zellen enthielt, weshalb die Diffusion nieht ,,angenbliekiich" erfoigen konnte. Verf. hat nun dutch neue Versuche festgestellt, da~ die Diffusion des Breies dieser Presse, der allerdings noeh unversehrte Zellen enthiilt, doeh in sehr kurzer Zeit (etua s/4 Minuten) vollstfindig beendigt ist. G. Son,nag. L. Pellet und P, M6tillon: Uber die kalte alkoholische Digestion und die Fiillung der Pektinstoffe der I~iibe. (Bull. Assoc. Chim. Sucr. et Distill. 1907, 24, 1528--1530.) -- Erneute Versuche fiber die F/illung der Pektin- stoffe mittels Bleiessigs ffihrten zu dem Schlug, dag die in den gfiben vorhandener~ oder sich bei der wiisserigen Digestion bildenden Pektinstoffe durch eine ausreichende Menge Bleiessig vollstiindig ausgeffillt werden und dag Alkoho[ die Wirkung des Bleiessigs zum Tell ersetzt; deshalb mug man bei alkoholischer Flfissigkeit die Blei- essigmenge vermindern. Bei hohem Alkoholgehalt ist zu beriicksichtigen, dal~ der Zucker dann schwer 15slieh wird und namentlich bei einem Uberschu~ von Bleiessig niedergeschlagen werden kann. G. Sonutag. J. Daschki: Hydrosulfit und seine Anwendung in der Zucker- fabrik. (Westnik sacharnoi promyschl. 1907, 8, :No. 1--4.} -- ¥erf. arbeitete mit dem vom 3/[oskauer Vertreter der Badischen Anilin- und. Sodafabrik bezogenen Hydrosulfit BASK Die Versuche ergaben, dag das ttydrosulfit wohl bis zu einem gewissen Grade die Zuckerriibenprodukte zu entfiirben vermag. Ffir den Entffirbungs-

Zucker, Zuckerwaren und künstliche Süßstoffe

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16. Band. ] Referate . - - Zucker, Zuckerwaren u. kfinstl. Stifstoffe. 411 1. Ok~ober 1908.J

~tndern. Der negative Ausfall der H a l p h e n ' s c h e n Reaktion beweist daher nicht immer die Abwesenheit yon Baumwollsamenbl, da demselben dutch Erwgrmen in der oben angegebenen Weise die l~eaktionsffihigkeit genommen sein kann. A. ~ammuI.

A. M. 0ssendowski: B r e e h u n g s k o e f f i z i e n t e n e i n i g e r ( ) le u n d f l f i s s i g e r F e t t e de r Mi~rk te des f e r n e n O s t e n s . (Journ. russk, phys.<him. obsehtsch. 1906, 88, 1 0 7 9 - - 1 0 8 0 . ) - Die Bestimmungen wurden bei 150 ausgefiihrt. Die Ergebnisse waren folgende:

()lsorLe Brechungskoeffizient CedernnutiSl aus Kamtschatka, gereinig~ . . . . . 1,47182 MohnSl, chinesisehes, gereinigt . . . . . . . . 1,47738 Sesam61, chinesisches, geleinig~ . . . . . . . . 1,47410 Bohnen61, stidchmesisches (Tuju), gereinig5 . . . . 1,47561 BohnenSl, mandschurisches (Mituju), gereinigt . 1,47601 BaumwollsamenS1, siidchinesisches, gereinigt . . 1,47425 Schweinefett, chineMsches, geschmolzen . . . . . 1,47201 Walfischfet~ des Ochoi~skischen Meeres . . . . . 1,47932 Stockfischfet~ yon der Behrings-lnsel . . . . . . 1,48596 Fri~cher Lehertran aus dem Anadyrskschen (~ebie[ . 1,48400 A. 12ammul.

G. Benz : C i t r o p a n . (23. Bericht des Uniersuchungsamtes Heilbronn 1907, 19.) - - Das unter dieser Bezeichnung in den Handel gebraehte KfichenprSparat besag die Refraktometerzahl 47,7 bei 40 o und die Jodzahl 43,4. Es dfirfte aus einer gelbgef~rbten Misehung von Talg und CitronenschalenS1 bestehen. C. Mal.

Zucker, Zuckerwaren und kiinstliche Sitfistoffe. H. Pe l le t : l ) b e r d ie S c h n e l l i g k e i t der k a l t e n w ~ s s e r i g e n D i f -

f u s i o n ff i r die d i r e k t e Z u c k e r b e s t i m m u n g in R f i b e n ( V e r f a h r e n y o n H. P e l l e t ) . (Bull. Assoc. Claim. Suer. et Distill. 1907, 24, 1625--1627 ) - - Bei den Versuchen fiber das S t e f f e n ' s c h e Verfahren in Elsdorf im Dezember 1906 wurden Unlersehiede in den Ergebnissen der kalten und der warmen Diffusion be- obachte~ und darauf zurfiekgeffihrt, dal3 der Brei von der Presse ,,Sans-Pareille" noeh unzerst5rte Zellen enthielt, weshalb die Diffusion nieht ,,angenbliekiich" erfoigen konnte. Verf. hat nun dutch neue Versuche festgestellt, da~ die Diffusion des Breies dieser Presse, der allerdings noeh unversehrte Zellen enthiilt, doeh in sehr kurzer Zeit (etua s/4 Minuten) vollstfindig beendigt ist. G. Son,nag.

L. Pel le t und P, M6tillon: U b e r die k a l t e a l k o h o l i s c h e D i g e s t i o n u n d die F i i l l u n g de r P e k t i n s t o f f e de r I~iibe. (Bull. Assoc. Chim. Sucr. et Distill. 1907, 24, 1528--1530.) - - Erneute Versuche fiber die F/illung der Pektin- stoffe mittels Bleiessigs ffihrten zu dem Schlug, dag die in den gfiben vorhandener~ oder sich bei der wiisserigen Digestion bildenden Pektinstoffe durch eine ausreichende Menge Bleiessig vollstiindig ausgeffillt werden und dag Alkoho[ die Wirkung des Bleiessigs zum Tell ersetzt; deshalb mug man bei alkoholischer Flfissigkeit die Blei- essigmenge vermindern. Bei hohem Alkoholgehalt ist zu beriicksichtigen, dal~ der Zucker dann schwer 15slieh wird und namentlich bei einem Uberschu~ von Bleiessig niedergeschlagen werden kann. G. Sonutag.

J. Daschk i : H y d r o s u l f i t u n d s e i n e A n w e n d u n g in der Z u c k e r - f a b r i k . (Westnik sacharnoi promyschl. 1907, 8, :No. 1--4.} - - ¥erf. arbeitete mit dem vom 3/[oskauer Vertreter der Badischen Anilin- und. Sodafabrik bezogenen Hydrosulfit BASK Die Versuche ergaben, dag das ttydrosulfit wohl bis zu einem gewissen Grade die Zuckerriibenprodukte zu entfiirben vermag. Ffir den Entffirbungs-

l Zoitsehr. f. Unte rsuchung 412 ~ e f e r a t e. - Zucker, Zuckerwaren u. ktinstl. Stitistoffe. [d.=~ahr.- ,. C~enulimi~el

grad existiert iedoch eine bestimmte Grenze, fiber welehe hinaus das Produkt selbst durch grol~e Mengen tIydrosulfit nicbt mehr ent~iirbt werden kann. Die Entf~rbung geht besser bei alkalischer als bei saurer Reaktion vor sich, was zur Verhfitung einer Inversion der Saccharose sehr wichtig ist. Die Viskositiit des Zuckersirups wird durch die ttydrosulfitbehandlung nicht ver/~ndert. Die hinzuzufiigende Menge des Hydro- sulfits mug in jedem einzelnen Falle dutch Versuche festgestellt werden, da die ver- schiedenen Farbstoffe in den Rfibenzuckerprodukten nieht gleich empfindlich gegen Hydrosulfit sind. Eia Tell des Entfiirbungseffektes geht leider sp~iter wieder ver- loren - - das Produkt wird beim Stehen an der Luft wieder'etwas dunkler - - so dass der Erfolg, naeh Ansicht des Verf.'s, nieht die verh~lmismiiflig hohen Kosten rechtfertigt. Der geringe Entfiirbungseffekt, welcher auf der Macharinezk'schen Zuckerfabrik erzielt wurde, veranlal?te dieselbe, die Hydrosulfitbehandlung, die etwa 2.5 Kopeken flit 1 Pad Zucker ~ etwa 3,24 M. fiir 1 t Rfibenzucker kostete, fallen zu lassen. A. l~ammul._

If. Pe l le t : l ) b e r den N i c h t e i n f l u l 3 der V e r d i i n n u n g auf die P o l a r i - s a t i o n v o n F l f i s s i g k e i t e n a u s d e r R o h r z u c k e r f a b r i k a t i o n . (Bull. Assoc. Chim. Sucr. et Dist. 1907, 24, 1627--1629.) - - Verf. hat die Befunde N. D e e r ' s , wonaeh die Polarisation der zuckerhaltigen Flfissigkeiten mit der Verdfinnung zu- nimmt, naehgeprfift und kommt zu dem SehluB, dag sie nicht ganz exakt seien; sie zeigen nur, dag bei Anwendung der Sehe ib l e r ' s chen Methode ftir die Ermittelung des Einflusses des Bleiniedersehlages der Einflug der Verdiinnung in Reehnung ge- zogen werden mul3. G. Sonnta 9.

H. Pel le t : l [ lber den N i c h t e i n f l u g des B l e i n i e d e r s e h l a g e s bei de r A n a l y s e von P r o d u k t e n de r R o h r - u n d R i i b e n z u c k e r f a b r i k a t i o n . (Bull. Assoc. Chim. Sucr. etDisfii1. 1907, 24, !630--1633.) - - Es besteht jetzt wohl die iibereinstimmende Meinung, daft der in einer mehr oder weniger unreinen Zucker- 15sung erzeugte Bleiniederschlag den Polarisationswert nicht erhSht, und es ist anzu- nehmen, daft -con dem Niederschlag eine gewisse Menge Zucker mit niedergerissen wird, die dem dureh das Votumen des Bleiniedersehlages verursachten Plus fast genau entsprieht. Gegentiber der yon S a c h s und D e b a r b i e r i gegebenen Erkl~irung, wo- nach das dureh doppelte Umsetzung entstehende Kaliumaeetat die Polarisation ver- mindern soll, hat Verf. dureh Versuehe festgestellt, dag Kaliumaeetat die Polarisation einer ZuekerlSsung nieht beeinfluBt. Auch weitere Versuehe mit ZuekerlSsungen, in denen er versehiedene Bleiniedersehlfige, namentlich aueh mit Sulfaten, entstehen lie13, haben keinen Einflul3 auf die Polarisation erkennen lassen. G. Sonntag.

If. Pel le t : Das U l t r a m a r i n . - - B I a u e r Zucke r . (Bull. Assoc. Chim. Suer. et Distill. 1907, 24, 1527--1528.) - - Beim B]i~uen des Zuekers kommt es vor, dab unter ganz gleichen Bedingungen ein Zucker sieh viel st/irker f:~trbt als Bin anderer mit derselben Menge Ultramarin. In einem Falle fand Verf. bei dem stark gefftrbten Zueker einen e~was grSl?eren Gehalg an Asche und in dleser Phosphors/iure und Kieselsaure. Er erkliirt die st~rkere Blaufiirbung daher damit, dag Phosphat und Kieselsfiure beim Einkoehen des Saftes sieh ausscheiden, das Ultramarin mitreil?en und auf den Krystallen fixieren. G. Sonnta 9.

l r m i n Riihrig': A l k o h o l h a l t i g e K o n f i L i i r e n . (Berieht der Chemisehen Untersuchungsanstalt Leipzig 1907, 50--51.) - - Der Alkoholgehalt verschiedener Konfitiiren betrug bei Rumbohnen 10,2, Kognakbohnen 8,5--10,8, Arrakwfirfel 7,2, Arrakfondant 2,35, LikSrhimbeeren 2,35, Zuckererdbeeren 1,85, Rocks 1,05, Drops 1,8 Gew.-°/o. C. M~i.

J. M. Silber: C h a l w a , i h r e Z u s a m m e n s e t z u n g u n d B e r e i t u n g s - weise . (Charkower mediz. Journ. 1906, No. 9 - -10 ; Russki Wratsch 1907, 6, 455.) - - D i e Chalwa wird aus SesamS1, Seifenkrautwurzel, Sirup und Zueker bereitet.

16. Band. ] 1. 0ktober 1908.J P~ e f e r a t e. -- Zucker, Zuckerwaren u. kttnstl.:Siifistoffe. 41 3

Verf. untersuchte verschiedene Chalwaproben der Fabr]ken Stidrul3lands und land, daI~ sie ihrer Zusammensetzung nach einander recht ~hnlich waren. Die unter- suchten Proben enthielten Wasser 2,285°/o, Fett 30,83°/o, Stickstoff 1,952°/o (also Stickstoff-Substanzen 12,2°/o) und Kohlenhydrate 53,10°/o. In Anbetracht ihres gro~en Gehaltes an Fett, Kohlenhydraten und Stickstoff-Substanz kann die Chalwa zu den sehr nahrhaften Produkten gereehnet werden. Die verschiedenen Sorten der C h a l w a - die Apfelsinen-, Vanille-Chalwa u. a. - - unterseheiden sieh voneinander Bur dutch die geringen Beimengungen der betreffenden ~itherischen ()le oder Essenzen. Die teuereren Chalwasorten enthalten vorwiegend Zucker, die geringeren Sirup. Die vom Verf. untersuchte ,kaukasisehe Chalwa" und ,,Koss-Chalwa" erwiesen sieh yon viel geringerem ~iihrwerte, da sie haupts~ichlich aus Kohlenhydraten (88,2--96,6 °/o Zucker) bestanden. A. ~ammul.

P. Rasenack: U b e r die S i i ~ s t o f f e des E u p a t o r i u m R e b a u d i a n u m u n d des S f i ~ h o l z e s . (Arb. a. d. Kaiserl. Gesundh.-Amte 1908, 28, 420--443.) - - Durch Ausziehen der Pflanzenteile des in Paraguay waehsenden Eupatorium Rebau- dianum mit siedendem Alkohol, F~iller~ mit Ather und Auswaschen des I~iedersehlages mit J~ther wurden aus den Stengeln geringere (0,5--2,7°/o), aus den Bl~ttern ver- hiiltnism~igig grol~e Mengen Ibis 260]0) eines sfil~en Stoffes als weiiges oder grauweil~es, ganz oder nahezu aschenfreies Pulver gewonnen, alas mit Alkohol und Wasser stink braune LSsungen mit Reaktion auf Gerbsaure gab. Die Darstellung des reinen Stii]- stoffes aus dem alkoholischen Extrakt der Bl£tter gesehah nach Fallung mit Ather durch m5g]ichst schnelles Entfernen der grfinen Mutterlauge; der ~iederschlag wurde mit einem Gemisch yon Alkohol (~ Tell) und _~ther (9 Teile) aufgertihrt, in einen Trichter mit kleinem Filter gebracht, die ChlorophyllSsung mit dem Jxthergemlsch abgespiilt und die alkoholische Mutterlauge sehlieBlich mit reinem .~ther verdr~tngt. Da trockene, fast weil~e Pulver 15st sieh leicht in Methylalkohol und scheidet sich daraus als wei~e Krysta]lmasse ab, die sieh Bur schwer in Methylalkohol 15st (helm zweiten Umkrystallisieren in 100--120 Teilen). Beim Erkalten der eingedampften LSsung krystallisiert der Sfi~stoff in schSnen weii~en :Nadeln yon stark sfil3em Gesehmack. Aus den griinen Blattern wurden an zweimal mit Methylalkohol gereinigtem Sill]atoll 2,5--3 °/o erhalten. Auch durch Ausf~llen der Gerbs~ure aus dem konzentriertem Extrakt mit alkoholischer BleiacetatlSsung, Entbleien mit Schwefelwasserstoff, Aus- f~illen mit A_ther konnte der Stii~stoff dargestellt werden. Der Eupatorium-Sfii~stoff lSst sich leicht in Wasser, Alkohol und Amylalkohol, schwer in Methylalkohol und iceton, nut spurenweise in )[ther und Benzol. Bis 180 ° bleibt er besti~ndig, fiirbt sich dann und schmilzt unter Zersetzung bei 2 0 0 - - 2 1 0 °. Die Elementaranalyse ergab im Mittel die Werte: Kohlenstoff 55,23°/o, Wasserstoff 7,700/o, entsprechend wahrseheinlieh der Formel C~s HTs O.> 1. - - Beim Erhitzen der w~isserigen LSsung mit verdtinnter Schwefelsaure scheidet sieh ein schwer 15sliches Spaltungsprodukt ab, ein voll- kommen gesehmaekloses Pulver, aus Prismen bestehend. Das zweite abgespaltene Produkt ist in Wasser leieht 16slieh und erwies sich als Glykose. Der Eupatorium- Stiigstoff scheint demnaeh ein echtes Glykosid zu sein. Trotz seiner Ahnlichkeit im Geschmack ist er yon dem Glyeyrrhizin des Sfligholzes vSllig verschieden. Zur Ver- gleichung der Eigensehaften wurde die Darstellung eines reinen Glycyrrhizins unter- nommen. Verf. gibt den Darstellungsweg aus der SiiI~holzwurzel Bach iilteren Vor- schriften unter Mitteilung seiner bei den einzelnen meist umstiindlichen und lang- wierigen Operationen gemachten Beobachtungen und die daraus folgenden Abiinderungen ausffihrlieh an. Die Darstellung besteht in der Herstellung des kalten wiisserigen Auszuges, Abscheidung der Eiweil~stoffe durch kurzes Aufkochen, Abseheidung der tier rohen Glyeyrrhizins~iure dureh verdtiante Schwefelsiiure, Darstellung yon rohem neutralem g]ycyrrhizinsauren Ammonium, dessen Reinigung dutch Umkrystallisieren aus Essigs~ture, dann aus Alkohol, Darstellung von glycyrrhizinsaurem Blei, dessert

[Zeitsebr. £ Un~ersuehung 414 R e f e r a t e . - - Honig. [d. l~ahr.-u. Genufimi~tel.

Zerlegung rait Schwefelwasserstoff. Die Glycyrrhizins//ure wurde raittels ~xthers aus alkoholischer LSsung geffdlt ale welles araorphes Pulver. In krystallisiertera Zustande (undurchsichtige weil3e F'risraen und auch B1/ittehen) l~onnte sie erhalteu werden, wenn die Darstellung veto sauren Amraonsalz, das schon beira Kocheu seiner alkoholischen LSsung Ver~inderungen erleidet, ausgehend ganz auf kaltem Wage durehgefflhrt wurde. Die Glycyrrhizins~ure ist in kaltem Wasser kaum 15slieh und quil]t damit nur auf, mit warmera Wasser gibt sie sehleiraige, nur sehwach sfil~ sehmeckende LSsungen oder Gallerten. Beim Verdunsten mit Araraoniak liefert sie neutrales, stark st i les glycyrrhizinsaures Ammonium, alas rait Essigs~ure saures glycyrrhizinsaures Ammonium gibt. Die Ergebnisse bestStigen ira ganzen die ~'on T s c h i r e h und C e d e r b e r g (Arch. Pharra. 1907, 245, 97) gefundenen, naraenflich aueh darin, dal3 die Glycyr- rizins~ure als stickstofffrei ermittelt wurde. Ihre Forrael ist C~¢HsoOls. Die yon H a b e r ra a n n (Ber. Deutsch. Chera. Gas. 18 77, 10~ 70) besehriebene freie Glycyrrhizin- s~ure C44H63NOIs ist wahrscheinlich das saure Aramonsalz g e w e s e n . - Zum SchluB berichtet Verf. fiber das Vorkomraen von Saccharose ira Sfi~olz: aus den alkoho]ischen Auszfigen der Wurzel konnte Saech,qrose leiaht und in reichlicher Menge gewonnen werden. G. Sonntag.

R. Nnwakowski : U b e r das neue D i f f u s i o n s w ~ t r u t e v e r f a h r e n . (Deutsche Zuckerind. 1907, P~2, 307.)

W. DauSe: t ~ e i n i g u n g d e s Z u e k e r s a f t e s m i ~ t e l s K a l k e s u n d K o h l e n s t ~ u r e . (Zeiflscbr. Ver. Deutseh. Zuckermd. 1907, 530-557.)

K. Andr l ik : S a c c h a r o s e und R a f f i n o s e in den A b f a l l a u g e n y o n d e r E n t z u c k e r u n g d e r M e l a s s e nach S t e f f e n . (Zeitsebr. Zaekermd. BShmen 1906, 31, 1--6; Chem. Zentrbl 1907, I, 75.)

Patente .

Dr. R. Stutzer in Gtistrow: V e r f a h r e n z u r R e i n i g u n g y o n h e i l ~ g e m a c h t e m Z u c k e r r o h s a f ~ mi t K a l k und K i e s e l g u r . D.l~P. 185655 veto 20. Januar 1905. Patentbl. 1907, 28, 1925.) - - Zur I~einigung yon Zuckerstfften hat man bereits verschiedene Verfahren verwendet, mittels welcher man den Saft nach Behandlung mit germgen Mengen Kalk durch Zusatz indifferenter KSrper (Kiese]gur, kohlensaurer Kalk etc) filtrationsfahig machen woIlte. Diese Verfahren fiihrten jedoch nieht zum Zie], weft man einerseits grofie Mengen des indiffe- renten Zusatzmittels anwenden mufite und sich andererseits zeigte, daft auch geringe Mengen Kalk nicht imstande sind, die EiweiSstoffe vollkommeff aus dem Safte abzuscheiden. Diesera Ubelstande abzuhelfen und die Eiweifistoffe schon vor der IdehandIung'mi~ Kalk ineine Form tiber- zufithren, in welcher sie beim geringsten Zusatz yon Kalk vollkommen ausgefMlt werden, soda~ der Salt filtrierbar wird, ist der Zweck der vorliegenden Erfindang, der dadureh errelebt wir5, da5 dem auf etwa 850 angewarmten Rohsaff geringe ~engen Kieselgur zugesetzt werden und der Salt kurze Zeit dami~ gertibrt wird, worauf ibm ohne vorherige Filtration ein gerisger Zusatz von Kalk beigegeben wird, durch welchen dann alle Eiwei5stoffe sofor~ vollkommen ausgef'~ll~ werden.

Augus t GrttntzdSrffer in Magdeburg: V e r f a h r e n und V o r r i c h t u n g z u r t e i l - w e i s e n E n t z u c k e r u n g y o n M e l a s s e . D.I~.P. 184644 veto 1. Februar 1906. (Patentbl. 1907, 28, 1926.) - - Die Melasse wird auf eine Temperatur yon ungeft~hr 600 C erw~rmt und dann solange iiber Zucket" filtriert, bis ihre Temperatur wieder unter 400 gefallen ist, worauf der Quotien~ nur noch 54--56 betr~gt, indem die Melasse ihren Zucker teilweis9 an die fer~igen Zuckerkrystalle abgibL Der Quotient is~ hierbei in sinngem~en Grenzen unmlt~el- bar eine Funktion der Temperatur, bis zu der die Abktihlung erfolgt. Das sehnellste Wachsen der Xrystalle trit~ bei einer Temperatur yon 40--50 ° C ein. A.Oelker.

Honig. H. B a r s e h a l I : U b e r d a s M o l e k u l a r g e w i c h t des im K o n i f e r e n h o n i g

v o r k o m m e n d e n D e x t r i n s . (Arb. a. d. Kaiserl. Gesundh.-Arate 1908, 28, 405- -419 . ) - - Da die Untersuchungen zur Bestiramung des Molekulargewiehtes des Honigdextrins ( B e c k m a n n : Z. 1901, 4~ 1065; K S n l g und H 6 r m a n n : Z. 1907,