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Studentenkonferenz zum Dies academicus am Institut f¨ ur Mathematik Technische Universit¨ at Berlin 20. Oktober 2004

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Studentenkonferenz

zum Dies academicus

am Institut fur Mathematik

Technische Universitat Berlin

20. Oktober 2004

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Programm

MA 001 MA 042

13.00-13.05 Prof. Dr. Gunter M. Ziegler

Eroffnung

13.05-13.25 Michaela Sibold

Aktive Mathematik: Der Abbauvon Medikamenten

13.30-13.50 Markus Muller Bjorn Stenzel

Der Quanten-Shannon-McMillan-Satz AGV-Steuerung im Hamburger Hafen:am Beispiel der Heisenbergschen Spin- Online-Analyse und Algorithmen furkette fahrerlose Transportsysteme

13.55-14.15 Andreas Hahn Stephanie Muller

Arbitragefreie Bewertung von Option- Eigenwertgleichungen in der Kurven-en unter Transaktionskosten theorie

14.20-14.40 Dmitrij Sverdlov Falk Ebert

Die zyklische Zahl von Graphen und Ein kontrolltheoretischer Zugang zurFarben von Hyperwurfeln Simulatorkopplung

14.40-15.10 Pause

15.10-15.30 Torsten Schoneborn Klaus Hildebrandt

Das Topologische Tverberg-Theorem Diskrete Krummungen und Charakte-und Windungszahlen ristika erhaltendes Glatten von Flachen

15.35-15.55 Magda Nafalska Gregor Wunsch

Extremale Erweiterungen symmetri- Optimierung von Ampel-Gesteuerten Ver-scher Operatoren kehrsnetzen: Modelle und Algorithmen

16.00-16.20 Sebastian Heller Markus Heydenreich

Uber die Klassifizierung von Willmore Diffusion und Verzweigung in zufalligemSpharen katalytischem Medium

16.25-16.45 Nikolaus Witte Friederike Sziegoleit

Entfaltung simplizialer Spharen Bedingt minimale Flachen

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Ein kontrolltheoretischer Zugang zur Simulatorkopplung

Falk Ebert

Numerische Simulation ist in vielen industriellen und wissenschaftlichenAnwendungen zu einem wichtigen Hilfsmittel geworden. Mit zunehmenderKomplexitat der Modelle werden auch immer mehr unterschiedliche Aspekteeines Systems betrachtet. Fur die Mathematik bedeutet das meist, mehreremiteinander verkoppelte Systeme von Differentialgleichungen (ODEs), Diffe-rential-Algebraischen Gleichungen (DAEs) und Partiellen Differentialgleich-ungen (PDEs) zu losen.

Anstatt das komplette monolithische System mit einem einzigen Loser zubehandeln, beruht der immer popularer werdende Zugang der Simulatorkop-

plung darauf, jedes der meist sehr unterschiedlich gearteten Teilsysteme miteinem passenden Simulator zu losen und in gewissen Zeitintervallen, soge-nannten Makroschritten, Daten uber die Verkopplung auszutauschen. DiesesIterationsverfahren, auch als waveform relaxation bekannt, ist besonders furdie Parallelisierung von numerischen Simulationen attraktiv.

Das Ziel dieser Diplomarbeit ist die Untersuchung der Simulatorkopplungmit Mitteln der Kontrolltheorie. Dabei wird das Hauptaugenmerk auf dieVerkopplung von ODEs und DAEs gelegt. Wir werden einen Beobachter zurApproximation der Fehlerfortpflanzung innerhalb der Relaxationsmethodekonstruieren und mit dessen Hilfe Kriterien fur die Konvergenz gekoppelterODEs und DAEs entwickeln. Desweiteren wird eine Regularisierungsme-thode vorgestellt werden, mit deren Hilfe man ein ursprunglich divergentesRelaxationsverfahren in ein konvergentes verwandeln kann. Weiterhin wer-den wir einen einfachen Regler entwerfen und einstellen, welcher die Losungs-genauigkeit bei der Simulation der Teilsysteme an die benotigte Genauigkeitfur das Gesamtsystem anpasst um so Rechenaufwand zu reduzieren. Zuletztwird noch die Implementation eines fur den Regler benotigten Fehlerschatzersin den Code RADAU5 beschrieben.

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Arbitragefreie Bewertung von Optionen unter

Transaktionskosten

Andreas Hahn

Wir betrachten ein Marktmodell mit Transaktionskosten. In einem fil-trierten Wahrscheinlichkeitsraum (Ω, F, (Ft)t=0,... ,T ,P) sei ein riskantes Asset(St(ω))t=0,... ,T gegeben, welches proportional konstanten Transaktionskostenunterliegt.

Nachdem ein Uberblick uber die Ergebnisse der klassischen Finanzma-thematik gegeben wurde, wollen wir auf ein Kriterium eingehen, wann einMarktmodell mit Transaktionskosten arbitragefrei ist, d.h. keinen risikolosenGewinn ermoglicht. Dies ist genau dann der Fall, wenn ein strikt konsistenterPreisprozeß (Zt(ω))t=0,... ,T existiert. Diese konsistenten Preisprozesse werdendie Rolle der aquivalenten Martingalmaße der klassischen Finanzmathematikubernehmen. Mit Hilfe der konsistenten Preisprozesse werden dann europa-ische und amerikanische Optionen bewertet. Zum Ende des Vortrages werdenwir dann unser Ergebnis mit denen der klassischen Finanzmathematik ver-gleichen.

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Uber die Klassifizierung von Willmore Spharen

Sebastian Heller

Das klassische Willmore Funktional einer Immersion f : M →

3 einerkompakten Riemannschen Flache M ist definiert als

M(H2

− K)dA, wobeiH und K die Hauptkrummung bzw. Gaußkrummung und dA die induzierteVolumenform von f sind. Obwohl das Willmore Funktional durch Euklid-ische Großen gegeben ist, sind der Integrand und damit auch das Funk-tional Mobius invariant. Deshalb ist der geeignete Raum fur Untersuchungendes Willmore Funktionals die konforme 3–Sphare und nicht der EuklidischeRaum.

In diesem Vortrag werden wir erklaren wie immersierte Willmore Spha-ren in S3 mit Minimalflachen vom Geschlecht 0 mit flachen Enden in

3

zusammenhangen. Diese wiederum stammen alle von holomorphen Kontakt-kurven in 3 ab. Damit konnen wir alle Werte bestimmen, welche das Will-more Funktional fur Willmore Spharen in S3 annehmen kann. Abschließendwerden wir Beispiele von Minimalflachen vom Geschlecht 0 mit flachen Endenangeben und graphisch darstellen.

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Diffusion und Verzweigung in zufalligem katalytischem

Medium

Markus Heydenreich

In diesem Vortrag soll eine Diplomarbeit aus dem Gebiet Wahrschein-lichkeitstheorie vorgestellt werden.

Zunachst gehen wir von einem einfachen Modell chemischer Reaktionenaus. Dabei betrachten wir kleine Teilchen (Reaktanten), die einer Irrfahrt aufdem d-dimensionalen Gitter Z

d folgen. Unter dem Einfluß eines Katalysatorsteilen sich die Reaktanten. Wir bezeichnen mit u(t, x) die mittlere Anzahl derReaktanten zur Zeit t im Gitterpunkt x. Dann ist u Losung des parabolischen

Anderson Problems

∂u∂t

(t, x) = κ ∆u(t, x) + ξ(t, x) u(t, x), (t, x) ∈ R+× Z

d;

u(0, x) = 1, x ∈ Zd.

Hierbei ist κ eine Diffusionskonstante, ∆ der diskrete Laplace-Operator undξ(t, x) beschreibt die Starke des Katalysators zum Zeitpunkt t am Gitter-punkt x.

Wir wollen nun fur eine (sehr) spezielle Form des Katalysators das Lang-zeitverhalten analysieren. Dabei soll die exponentielle Wachstumsrate derMomente von u identifiziert und deren Abhangigkeit von den Parameterndes Modells untersucht werden.

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Diskrete Krummungen und Charakteristika erhaltendes

Glatten von Flachen

Klaus Hildebrandt

Rauschen ist ein allgegenwartiges Artefakt von 2d und 3d Flachennetzenaufgrund von Auflosungsproblemen in dem Erstellungsprozess. Zum Beispieltragen Netze, die aus Bilddaten extrahiert oder von Laserscannern erstelltwerden, oft Rauschen in den Positionen der Ecken. Viele Filterungstechnikenwurden in den letzten Jahren entwickelt, unter diesen ist das Laplaceglattendas bekannteste Beispiel.

Wir prasentieren einen anisotropen geometrischen Fluss, der das Rauschenin Flachendatensatzen verringert. Die Methode fokussiert darauf, lineare undgekrummte Flachencharakteristika wahrend des Glattens zu erhalten oder zuverstarken. Das Verfahren basiert auf einer konsistenten Formulierung undexpliziten Berechnung von Krummungen diskreter Flachen.

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Der Quanten-Shannon-McMillan-Satz am Beispiel der

Heisenbergschen Spinkette

Markus Muller

Einer der grundlegenden Grenzwertsatze der klassischen Informations-theorie ist der Shannon-McMillan-Breiman-Satz. Er sagt aus, dass bei er-godischen, stationaren Prozessen die Folge der Zufallsvariablen mit hoherWahrscheinlichkeit in einer kleinen Teilmenge aller moglichen Ergebnisseliegt. Innerhalb dieser ”typischen” Teilmenge sind alle Elementarereignisseetwa gleich wahrscheinlich.

Wie in [1] gezeigt werden konnte, gilt eine analoge Aussage auch in derQuanteninformationstheorie. Ziel dieser Arbeit ist es, die Konsequenzendieses ”Quanten-Shannon-McMillan-Satzes” fur die Statistische Physik zuuntersuchen, und zwar am Modell der Heisenbergschen Spinkette.

Anhand einer geeigneten Naherung wird hier gezeigt, dass die typischenZustande der Spinkette genau die Zustande sind, deren Energie nahe ander inneren Energie u liegt. Wichtigstes Ergebnis ist damit eine exakteBegrundung der ”Aquivalenz der Gesamtheiten”: Das mikrokanonische En-semble erweist sich als die Restriktion des Gibbszustandes auf den typischenUnterraum. Daher folgt die mikrokanonische Gleichverteilung aus der ”AEP”(asymptotic equipartition property) des Shannon-McMillan-Satzes.

[1] I. Bjelakovic, T. Kruger, R. Siegmund-Schultze, A. Szkola, The Shannon-

McMillan theorem for ergodic quantum lattice systems, Invent. math. 155,203 - 222 (2004)

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Eigenwertgleichungen in der Kurventheorie

Stephanie Muller

Nach dem Fundamentalsatz der ebenen Kurventheorie gibt es eine - mod-ulo Euklidischer Bewegungen - eindeutig bestimmte ebene Kurve, wenn manihre stetige Krummungsfunktion als Funktion eines Bogenlangenparametersvorgibt. Das gilt entsprechend bei spharischer Parametrisierung.

Dieses altbekannte Resultat wurde in der Literatur kurzlich benutzt, umKegelschnitte durch spezielle Eigenwertgleichungen fur den Krummungsra-dius bei spharischer Parametrisierung zu charakterisieren.

In meiner Arbeit gehe ich von einer Eigenwertgleichung mit beliebigemEigenwert aus; sie wird von Rollkurven und Spiralen erfullt, aber auch vonihren Evoluten. Betrachtet man fur diese Kurvenklassen die Abwicklungen(Evolventen), so kommen noch Parallelkurven hinzu; sie erfullen eine erweit-erte Eigenwertgleichung mit konstanter Inhomogenitat.

Um zu einer Charakterisierung einer Kurvenklasse zu kommen, analysiertman das Vorangehende geometrisch und analytisch. Als Resultat erhalt maneinen Charakterisierungssatz fur eine große Kurvenklasse durch eine Eigen-wertgleichung mit linearer Inhomogenitat. Diese Charakterisierung ist neu.

Analoge Eigenwertgleichungen werden fur die Stutzfunktion untersucht,die zu derselben Kurvenklasse fuhren. Dabei spielen Beziehungen zwischenden Eigenwertgleichungen fur die Stutzfunktion bzw. fur den Krummungsra-dius eine wichtige Rolle zur geometrischen Interpretation der Losungen deruntersuchten Gleichungen.

Mit Hilfe von Mathematica werden die auftretenden Kurvenklassen bild-lich dargestellt.

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Extremale Erweiterungen symmetrischer Operatoren

Magda Nafalska

Ausgehend von einem dicht definierten, nichtnegativen (unbeschrankten)Operator sind wir an dessen nichtnegativen, selbstadjungierten Erweiterun-gen interessiert. Zwei Extremfalle sind die Friedrichs- und die Krein-vonNeumann-Erweiterung, deren besondere Eigenschaften vorgestellt werden.Daruberhinaus werden die Friedrichs- und die Krein-von Neumann-Erweite-rung eines einfachen Differentialoperators angegeben und die Eigenwerte undEigenfunktionen der beiden o.g. Erweiterungen diskutiert.

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Das Topologische Tverberg-Theorem und

Windungszahlen

Torsten Schoneborn

Das Topologische Tverberg-Theorem behauptet, dass unter jeder stetigenAbbildung des (q−1)(d+1)-Simplex in den R

d q disjunkte Seiten durch einengemeinsamen Punkt verlaufen. Dies ist bewiesen fur affine Abbildungen,d = 1, und Primzahlpotenzen q, aber noch nicht in voller Allgemeinheit.

Das Topologische Tverberg-Theorem kann auf Abbildungen des d-Skelettsdes Simplex eingeschrankt werden. Weiterhin zeigen wir, dass es aquivalentzu einer “Windungszahlvermutung” ist, die sich auf das (d − 1)-Skelett des(q − 1)(d + 1)-Simplex beschrankt. “Viele Tverberg Partitionen” gibt esgenau dann, wenn es “viele Windungspartitionen” gibt. Der Fall d = 2 derWindungszahlvermutung behandelt Abbildungen des vollstandigen GraphenK3q−2 in der Ebene. Wir untersuchen Graphen, welche die zugehorige Win-dungszahleigenschaft teilen.

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Aktive Mathematik: Der Abbau von Medikamenten

Michaela Sibold

Aktive Mathematik bedeutet, sich die fur die Losung eines praktischenProblems erforderliche Mathematik zu erarbeiten. Nicht der zu vermit-telnde mathematische Stoff ist vorgegeben und ein

”praktisches Anwendungs-

beispiel“ ist gesucht, sondern umgekehrt: Ein Problem ist gegeben und sollmit Hilfe von Mathematik gelost werden.

Beim vorliegenden Projekt geht es darum, die Dosierung und den Abbauvon Medikamenten zu modellieren:

”Woher weiß ein Arzt, wie viel Wirkstoff er einem Menschen verschreiben

muss? Wie viel dieses Wirkstoffs gelangt schließlich in den Organismusund wie viel wird wieder ausgeschieden?“ Um solche Fragen beantwortenzu konnen, wird ein Modell und damit eine mathematische Beschreibung derAufnahme und Verteilung eines Wirkstoffs in einem Organismus vorgestellt.Mathematisch geschieht dies durch die Bateman-Funktion, die als Losungs-komponente eines Systems von gewohnlichen Differentialgleichungen auftritt:

b(t) = m0

kM

kB − kM

(e−kM t− e−kBt).

Die Konstanten kM und kB werden durch die numerischen Verfahren derGaußschen Fehlerquadratmethode und des Newton-Verfahrens bestimmt.

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AGV-Steuerung im Hamburger Hafen: Online-Analyse

und Algorithmen fur fahrerlose Transportsysteme

Bjorn Stenzel

Automatisierte Logistiksysteme werden mit fahrerlosen Transportfahrzeu-gen, sogenannten Automated Guided Vehicles (AGVs), betrieben. Im Con-tainerterminal Altenwerder im Hamburger Hafen werden solche AGVs furden Transport von Containern zwischen Schiff und Lager eingesetzt.

Die Steuerung von fahrerlosen Transportfahrzeugen ist ein Realzeitprob-lem, d.h. Routinganfragen mussen online (ohne Kenntnis zukunftiger An-fragen) und in angemessener Zeit (hier zumindest unterhalb einer Sekunde)beantwortet werden. Ziel ist es, unter Gewahrleistung von Konfliktfreiheit,den Durchsatz zu maximieren.

Die Arbeit beschaftigt sich einerseits mit der Online-Analyse (mittelskompetitiver Analyse) verschiedener Algorithmen und andererseits mit derEntwicklung und Implementation eines neuen Algorithmus.

Im Gegensatz zu zur Zeit eingesetzten statischen (zeitunabhangigen) Ver-fahren beruht der Algorithmus auf der Berechnung von (dynamischen) kurzes-ten Wegen mit Zeitfenstern (Shortest Path Problem with Time-Windows).Das SPPTW ist NP-schwer. Es kann allerdings im fur die AGV-Steuerungrelevanten Spezialfall, in dem die Kosten den Fahrzeiten entsprechen, in poly-nomialer Zeit gelost werden.

Der Vorteil des neu entwickelten Algorithmus besteht vor allen Dingendarin, dass Konflikte bereits durch die Routenberechnung ausgeschlossenwerden konnen, was eine zusatzliche, mit Problemen behaftete Kollisionsver-meidung wahrend der Fahrt der AGVs uberflussig macht.

In Tests auf Basis von realitatsnahen Szenarien konnte sowohl dieserVorteil quantifiziert als auch die Realzeit-Tauglichkeit hinsichtlich der Rechen-zeiten aufgezeigt werden.

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Die zyklische Zahl von Graphen und Farben von

Hyperwurfeln

Dmitrij Sverdlov

Seien G und H zwei Graphen. Eine Bijektion f : E(G) → E(H) zwi-schen ihren Kanten heißt zyklisch, falls das Bild von jedem Zykel (eulerscherUntergraph, d.h. jeder Knoten hat geraden Grad) in G ein Zykel in H ist.Die zyklische Zahl des Graphen G φ(G) ist die kleinste Ordnung vom GraphH, so dass es eine zyklische Bijektion f : E(G) → E(H) gibt.

Wesentlich fur den Zusammenhang zwischen der zyklischen und der Farb-zahl eines Graphen ist die Kenntniss der Farbzahl von Qn[2], dem n-dimen-sionalen Hyperwurfelgraph, dessen Ecken durch eine Kante verbunden sind,falls sie im Abstand 2 voneinander liegen. Nach einer Einfuhrung und Beispie-len stellen wir das Hauptergebnis unseres Vortrages vor: Die Farbahl vonQn[2] ist eine obere Schranke fur die Farbzahl aller Graphen, die dieselbezyklische Zahl n haben. Schließlich gehen wir auf die Bestimmung der Farb-zahlen von Qn[2] im Allgemeinen und den Fall n = 9 insbesondere ein.

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Bedingt minimale Flachen

Friederike Sziegoleit

Die am besten untersuchte Flachenklasse ist die der Minimalflachen. Be-kannt sind diese Flachen auch unter dem Begriff “Seifenhaute”. Eine Ver-allgemeinerung stellt die Flachenklasse der bedingt minimalen Flachen dar,die in meiner Diplomarbeit untersucht wird. Minimalflachen lassen sichmathematisch als Losung eines Extremwertproblems mit einer Randbedin-gung beschreiben. Die Verallgemeinerung auf bedingt minimale Flachen wirddadurch erzielt, dass die Extrema unter einer zusatzlichen Nebenbedingunggesucht werden.

Wie Minimalflachen mathematisch erfasst werden konnen, und wie sichdiese Methode auf bedingt minimale Flachen ubertragen lasst, stellen wir indem Vortrag vor. Davon ausgehend lassen sich zahlreiche Visualisierungenvon bedingt minimalen Flachen generieren. Auf wesentliche Unterschiedezwischen den Klassen der Minimalflachen und der bedingt minimalen Flachenwird eingegangen und anhand von Graphiken vorgestellt.

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Entfaltung simplizialer Spharen

Nikolaus Witte

Izmestiev und Joswig [1] haben gezeigt, dass jede orientierbare kombina-torische 3-Mannigfaltigkeiten verzweigte Uberlagerung einer kombinatorische3-Sphare mit einem Knoten als Verzweigungsmenge ist. Sie definierten dieEntfaltung, die fur eine kombinatorische 3-Sphare den Uberlagerungsraumliefert, und zeigten, wie man zu einer gegebenen 3-Mannigfaltigkeit die zuuberlagernde 3-Sphare konstruiert.

Die Entfaltungen sind in der Regel keine simplizialen Komplexe, sondernlediglich pseudosimpliziale Komplexe. Es wird gezeigt, wie sich entscheidenlasst, ob die Entfaltung eines simplizialen Komplexes simplizial sind und wiesich gegebenenfalls effizient ein zu der Entfaltung homoomorpher simplizialerKomplex konstruieren lasst.

Abschließend werden die theoretischen Erkenntnissen angewandt, um Al-gorithmen zu entwickeln und ausgewahlte Mannigfaltigkeit konkret zu kon-struieren. So werden z.B. der (3, 1)-Linsenraum und die Poincare-Sphare kon-struiert. Insbesondere wird ein Algorithmus zum erzeugen von Spharen mitzufalligen Knoten als Verzweigungsmenge entwickelt und somit die Moglich-keit geschaffen, bestimmte Klassen von 3-Mannigfaltigkeit zufallig zu erzeu-gen.

[1] I. Izmestiev and M. Joswig. Branched coverings, triangulations, and 3-manifolds Adv. Geom, 3(2):191-225, 2003. arXiv: math.GT/0108202

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Optimierung von Ampel-Gesteuerten Verkehrsnetzen:

Modelle und Algorithmen

Gregor Wunsch

Im Folgenden werden zwei Ansatze prasentiert, Wartezeiten in inner-stadtischen Ampel-Gesteuerten Verkehrnetzen, denen eine Festzeitschaltungzugrunde liegt, zu minimieren. Als erstes entwickeln wir ein diskretes Mo-dell in dem alle Berechnungen pfadweise durchgefuhrt werden und sich dieFahrzeuge quasi auf ”Zeitschienen” bewegen. Als zweites wird ein Ansatz vonGartner, Little und Gabbay zu einem kontinuierlichen, kantenweise operieren-den Modell erweitert. Beide Modelle werden in gemischt-ganzzahligen lin-earen Programmen umgesetzt und mit Hilfe des Simulationsprogrammes VIS-SIM miteinander und mit einer Heuristik evaluiert und verglichen.

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Vortragende

Falk Ebert Torsten Schoneborn

AG Modellierung, Numerik, Differentialgleichungen AG Algorithmische und Diskrete Mathematik

[email protected] [email protected]

Andreas Hahn Michaela Sibold

AG Stochastik und Finanzmathematik AG Modellierung, Numerik, Differentialgleichungen

[email protected] [email protected]

Sebastian Heller Bjorn Stenzel

AG Geometrie und Mathematische Physik AG Algorithmische und Diskrete Mathematik

[email protected] [email protected]

Markus Heydenreich Dmitrij Sverdlov

AG Stochastik und Finanzmathematik AG Algorithmische und Diskrete Mathematik

[email protected] [email protected]

Klaus Hildebrandt Friederike Sziegoleit

AG Geometrie und Mathematische Physik AG Geometrie und Mathematische Physik

[email protected] [email protected]

Markus Muller Nikolaus Witte

AG Geometrie und Mathematische Physik AG Algorithmische und Diskrete Mathematik

[email protected] [email protected]

Stephanie Muller Gregor Wunsch

AG Geometrie und Mathematische Physik AG Algorithmische und Diskrete Mathematik

[email protected] [email protected]

Magda Nafalska

AG Modellierung, Numerik, Differentialgleichungen

[email protected]