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Prof. Dr. Peter Gallmann Jena, 2019/20 Zum Genus bei Personenbezeichnungen Übersicht 1. Sexus, Gender, Genus 2. Gender und Genus: Die Grundregeln 3. Die drei Gebrauchsklassen der Nomen im Einzelnen 3.1 Klasse A: nur genderindifferenter Gebrauch 3.2 Klasse B: nur genderspezifischer Gebrauch 3.3 Klasse C: sowohl genderspezifischer als auch genderindifferenter Gebrauch 4. Pronomen und nominalisierte Adjektive 4.1 Der Normalfall 4.2 Pronomen mit fixem Genus 5. Besonderheiten bei Gender und Genus 5.1 Wortbildung mit Suffix 5.2 Genus Neutrum bei Merkmalen wie »klein«, »niedlich«, »noch nicht erwachsen« 5.3 Genusabweichungen bei despektierlichem Sprachgebrauch 6. Gendergerechter Sprachgebrauch 6.1 Die drei Funktionen der Kommunikation 6.2 Die Kritik am genderindifferenten Gebrauch der Klasse C 6.3 Alternativen 6.4 Die Wirkung dieser Formen 6.5 Eine mögliche Empfehlung für Zeitungen 7. Zu einigen Formalien der Wortbildung 7.1 Leute, Männer, Frauen und Männinnen 7.2 Zum Suffix ‐in 8. Kongruenz im Genus 8.1 Kongruenz im Genus: Konstruktionen mit Nomen 8.2 Kongruenz im Genus: Pronomen mit Genus Neutrum 8.3 Das Genus des Adjektivs nach jemand, niemand 9. Rückblick 10. Fachliteratur 1. Sexus, Gender, Genus Bei Personenbezeichnungen müssen drei Kategorien unterschieden werden: (1) a. der Sexus = biologisches Geschlecht b. das Gender = semantisches Geschlecht = kommunikativ relevantes (psy‐ chologisches, soziales) Geschlecht c. das Genus = grammatisches Geschlecht Die Beziehung zwischen Sexus und Genus wird über das kognitive Konzept des Genders vermittelt: (2) Sexus → Gender → Genus

Zum Genus bei Personenbezeichnungenhomepages.uni-jena.de/~x1gape/Wort/Wort_Nomen_Genus_Personen.pdf · Zum Genus bei Personenbezeichnungen 2 Etymologischer Exkurs Man beachte, dass

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Prof.Dr.PeterGallmann Jena,2019/20

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen

Übersicht

1. Sexus,Gender,Genus2. GenderundGenus:DieGrundregeln3. DiedreiGebrauchsklassenderNomenimEinzelnen

3.1KlasseA:nurgenderindifferenterGebrauch3.2KlasseB:nurgenderspezifischerGebrauch3.3KlasseC:sowohlgenderspezifischeralsauchgenderindifferenterGebrauch

4. PronomenundnominalisierteAdjektive4.1DerNormalfall4.2PronomenmitfixemGenus

5. BesonderheitenbeiGenderundGenus5.1WortbildungmitSuffix5.2GenusNeutrumbeiMerkmalenwie»klein«,»niedlich«,»nochnichterwachsen«5.3GenusabweichungenbeidespektierlichemSprachgebrauch

6. GendergerechterSprachgebrauch6.1DiedreiFunktionenderKommunikation6.2DieKritikamgenderindifferentenGebrauchderKlasseC6.3Alternativen6.4DieWirkungdieserFormen6.5EinemöglicheEmpfehlungfürZeitungen

7. ZueinigenFormalienderWortbildung7.1Leute,Männer,FrauenundMänninnen7.2ZumSuffix‐in

8. KongruenzimGenus8.1KongruenzimGenus:KonstruktionenmitNomen8.2KongruenzimGenus:PronomenmitGenusNeutrum8.3DasGenusdesAdjektivsnachjemand,niemand

9. Rückblick10. Fachliteratur

1. Sexus,Gender,Genus

BeiPersonenbezeichnungenmüssendreiKategorienunterschiedenwerden:

(1) a. derSexus=biologischesGeschlechtb. dasGender=semantischesGeschlecht=kommunikativrelevantes(psy‐

chologisches,soziales)Geschlechtc. dasGenus=grammatischesGeschlecht

DieBeziehungzwischenSexusundGenuswirdüberdaskognitiveKonzeptdesGendersvermittelt:

(2) Sexus→Gender→Genus

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 2

DerPfeilzwischenSexusundGenderdarfnichtalseinesimple1:1‐Relationverstandenwerden,wiedieDiskussionenderletztenJahrzehntedeutlichgemachthaben.Entspre‐chendesgiltauchfürdenPfeilzwischenGenderundGenus.DieBeziehungenzwischenSexusundGenderkönnenhierausgeblendetwerden,dennbeigrammatischenPhänome‐nensinddieBeziehungenzurSemantikmaßgeblich,alsozwischenGenderundGenus.

DiefolgendeDarstellungistauspraktischenGründenaufdiezweitraditionellen,proto‐typischenGenderkategorienweiblichundmännlichfokussiert.Außerdemwirdberück‐sichtigt,dassdasGenderauchkommunikativirrelevantseinkann.DiesprachlicheBe‐handlungvonPersonenandererGendertypen–sowohlinderSelbstdarstellungalsauchinderDarstellungdurchandere–wirdalsoweitgehendausgeblendet(nichtohneHin‐weisaufdie58GenderklasseninderenglischenVersionvonFacebook;Frühjahr2014).DamitergebensichdiefolgendenKategorien:

(3) PrototypischeGenderkategorien:

a. spezifischweiblichb. spezifischmännlichc. genderindifferent

DieKategoriegenderindifferentmeintnicht,dasskeinsozialesoderpsychologischesGe‐schlechtvorhanden ist (daswäre»genderlos«), sondernnur,dass esausgeblendet ist(etwa,weilkommunikativirrelevant).Ebensomeintsexusindfferentnicht,dasskeinbio‐logischesGeschlechtvorhandenist(daswäre»sexuslos«),sondernnur,dassderSexusimgegebenenZusammenhangvernachlässigbarist.

Stattvongenderindifferentemwirdauchvongenderunspezifischem,geschlechtsneutralemodergenerischemGebrauchgesprochen.LetzteresistgenaugenommennureineMöglich‐keitdesgenderindifferentenGebrauchs.GenerischeAussagenbeziehensichimSinneall‐gemeinerAussagenaufbestimmteGattungen,wobeivondenjenigenBesonderheitenderIndividuen,dieimvorliegendenZusammenhangirrelevantsind,abstrahiertwird.

EtymologischerExkurs

Manbeachte,dassdaslateinischegenus(Genitivgeneris,Pluralgenera)mitdemBedeu‐tungsspektrum»Geschlecht,Gattung,Art«vieledirekteundindirekteAbkömmlingehat,diesichbedeutungsmäßigteilweiseerheblichauseinanderentwickelthaben:

(4) a. dasGenus(direktausdemLatein)= grammatischesGeschlecht(dieBedeu‐tungsverengungistneuzeitlich)

b. dasGenre(Latein→Französisch)=literarischeGattungc. dasGender(Latein→Französisch→Englisch)=kommunikativ(sozial,psy‐

chologisch)relevantesGeschlechtd. generisch(neulateinisch)=gattungsbezogen→allgemeine. Außerdem:generieren,generativ,Generation,Generator,generös,generell,

General…

Zugrundeliegtdierekonstruierte indogermanischeWurzel*ģenh₁mitderBedeutung›hervorbringen‹,dienochzahlreicheandereAbkömmlingehat.

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 3

2. GenderundGenus:DieGrundregeln

Nomensind semantischaufbestimmteGenderkonzepte festgelegt.Diemeisten lassensichdreiKlassenzuordnen:

– KlasseA:nurgenderindifferenterGebrauch– KlasseB:nurgenderspezifischerGebrauch– KlasseC:sowohlgenderspezifischeralsauchgenderindifferenterGebrauch

JenachGebrauchsklassekommteinederfolgendenGender‐Genus‐RelationenzumZug:

(5) Gender →Genus

a. genderindifferent →Maskulinumb. spezifischmännlich →Maskulinumc. spezifischweiblich →Femininum

Abernichtsystematisch(dasheißtnurinEinzelfällen):

d. genderindifferent →Femininum

DieWirkungdieserRegelnlässtsichauchanspontantenNeubildungen,etwabeidersyn‐taktischenNominalisierungvonAdjektiven,beobachten(siehedazuweiterunten).

AlsbesonderserläuterungsbedürftigzeichnetsichschonhierdasNebeneinanderderbei‐denRegeln(5 a)und(5 b)ab.DasseskeineRegel(5 d)gibt,hängtmitdergrößerenSpe‐zifizität(Markiertheit)desFemininumszusammen::

→http://homepages.uni‐jena.de/~x1gape/Wort/Wort_Unterspez.pdf

(6) Femininum>Maskulinum>Neutrum(spezifisch>unspezifisch)(markiert>unmarkiert)

Näherzubetrachtenistaußerdemdiein(5)nichtberücksichtigteTendenz,besondereGenderkonzeptemit»unerwartetem«Genusanzuzeigen:

(7) BesonderesGenderkonzept→»unerwartetes«Genus

3. DiedreiGebrauchsklassenderNomenimEinzelnen

3.1 KlasseA:nurgenderindifferenterGebrauch

DieNomendieserKlassewerdenhauptsächlichgebraucht,wenndieGendermerkmalederBezugspersonenauskommunikativerSichtirrelevantsind.AlsStandardgenuskannmandasMaskulinumvermuten;siehe→Regel(5 a).RealspieltdasaberkeineRolle,eskommenfaktischalledreiGeneravor(→lexikalischesWissen):

(8) a. Maskulinum: derMensch,derGast,derStarb. Femininum: diePerson,dieFachkraft,dieNachtwachec. Neutrum: dasMitglied,dasIndividuumd. OhneGenus: dieLeute,dieEltern,dieGeschwister

WennsolcheNomendocheinmalgenderspezifischverwendetwerdensollen,behilftmansichmitAdjektiven:

(9) a. einweiblicher/männlicherFahrgastb. einweiblicher/männlicherStar

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 4

3.2 KlasseB:nurgenderspezifischerGebrauch

DiebetreffendenNomenbeziehensichentwedernuraufmännlicheodernuraufweibli‐chePersonen,sindalsoimmergenderspezifisch.DabeigeltenimNormalfalldieRegeln(5 b)und(5 c),hierwiederholt:

(5) Gender →Genus

b. spezifischmännlich →Maskulinumc. spezifischweiblich →Femininum

Beispiele:

(10) a. derMann,derJunge,derHerrb. dieFrau,dieDame;derFachmann,dieFachfrau

ZuSonderfällenderKlasseBmitabweichendemGenussieheweiterunten.

3.3 KlasseC:sowohlgenderspezifischeralsauchgenderindifferenterGebrauch

IneinerdrittenGruppeschließlichstehtnebeneinemmaskulinenWorteinefeminineAbleitung,meistmitdemSuffix‐in(traditionellerFachausdruck:Movierung).Beispiele:

(11) Agent→Agentin;Anhalter→Anhalterin;Bürger→Burgerin;Chef→Che in;Erbe→Erbin;Favorit→Favoritin;Freund→Freundin;Gewinner→Ge‐winnerin;Hersteller→Herstellerin;Kollege→Kollegin;Pilot→Pilotin,Sie‐ger→Siegerin;Verbrecher→Verbrecherin

MitdenfemininenWörternwerdenhierausschließlichweiblichePersonenbezeichnet(genderspezifischerGebrauch;→KlasseB).DiemaskulinenSubstantivehabenhingegenzweiGebrauchsweisen.ZumeinenbezeichnensiespezifischmännlichePersonen(voral‐leminOppositionzudenentsprechendenFeminina):

(12) a. DiesenBerichthatunserKorrespondentinNewYorkverfasst.DiesenBe‐richthatunsereKorrespondentininNewYorkverfasst.

b. NochimmerverdienenÄrztemehralsÄrztinnen.DiesesJahrschlossen37Gärtnerund42GärtnerinnenihreLehreab.

ZumanderenkönnensiegenderindifferentaufmännlicheundweiblichePersonenange‐wendetwerden,vorallemimPlural:

(13) Unsere Korrespondenten erhalten alle einen Presseausweis. Eltern undSchülersindherzlicheingeladen.DieSchülermüssenindieserGegendoftweiteSchulwegezurücklegen.EinigePolitikermeinen,Ärzteverdientenzuviel.JederGärtnerkenntdieseSchädlinge.

EsgeltenalsoalleTeilregelnvon(5);hierwiederholt:

(5) Gender →Genus

a. genderindifferent →Maskulinumb. spezifischmännlich →Maskulinumc. spezifischweiblich →Femininum

ZurKritikamNebeneinanderderGebrauchsregeln(5a/b)beiNomenderKlasseCsowiezuVorschlägenfüralternativeFormulierungensieheweiterunten.

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 5

4. PronomenundnominalisierteAdjektive

BeidennachGenusflektierbarenWortarten,alsoAdjektivundArtikelwort/Pronomen,geltenteilweiseeigeneGesetzmäßigkeiten.

4.1 DerNormalfall

BeinominalisiertenAdjektivenundPartizipienwirdimSingularzwischenMaskulinaundFemininaunterschieden (Gebrauch:wieKlasseCderNomen),während imPlural nureine»Einheitsform«vorhandenist.EsgibtimPluralalsokeinebesonderenGenusformen:

(14) a. derNeue ⏋ ⎹→ dieNeuenb. dieNeue ⏌

(15) a. derStudierende ⏋ ⎹→ dieStudierendenb. dieStudierende ⏌

MankanndaherfürPersonenbezeichnungendasfolgendeRegelsystemansetzen:

(16) Gender →Genus

a. genderindifferent →Pluralb. genderindifferent →Maskulinum(Singular)c. spezifischmännlich →Maskulinum(Singular)d. spezifischweiblich →Femininum(Singular)

WeitereBeispielefürNominalisierungen:

(17) a. Singular:derEinzelne–dieEinzelne,einAngestellter–eineAngestellte,derKranke–dieKranke,einKulturschaffender–eineKulturschaffende,derAuszubildende–dieAuszubildende

b. Plural:dieEinzelnen,dieAngestellten,dieKranken,dieKulturschaffenden,dieAuszubildenden

Textbeispiele(nachDudengrammatik2016):

(18) a. Maskulinum, genderspezifisch: Völlig verzweifelt steht Marcella einemFremdengegenüber,dereinstihrGeliebterwar.

b. Maskulinum,genderindifferent:WozuistmangegenübereinemFremdenmoralischverpflichtet?

c. Femininum, genderspezifisch: Sie war eine Fremde, die keine Hoffnunghatte.

d. Maskulinum+Femininum(Doppelnennung):Wozuistmangegenüberei‐nerFremdenodereinemFremdenmoralischverpflichtet?

e. Plural,genderindifferent:WozuistmangegenüberFremdenmoralischver‐pflichtet?

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 6

AdjektivischflektiertePronomenverhaltensichgenauso:

(19) ab.Maskulinum,genderspezifischodergenderindifferent:Dashatschonman‐chererfahren.Dashatschonjedererfahren.

c. Femininum, genderspezifisch: Das hat schonmanche erfahren. Das hatschonjedeerfahren.

d. Maskulinum+Femininum (doppelspezifisch):Natürlichkennt jederundjedemindestenseinePerson,dierauchtundvonTabakabhängigist.

e. Plural,genderindifferent:Dashabenschonmancheerfahren.

InderFachliteraturistschonvorgeschlagenworden,dasMerkmal[Plural]aufeineMerk‐malkombination [maskulin & feminin] zurückzuführen (Bierwisch 1967). Dazu passt,dassNeutrameistkeinePluralformenbilden.DasNeutrumselbstverdanktsicheinerGe‐nusregel,dieUnbelebtesdemGenusNeutrumzuordnet:

(20) unbelebt →Neutrum

DieseRegelfunktioniertoffensichtlichnurbeiNominalisierungen,abernicht–odervöl‐ligunsystematisch–beiechtenNomen:derLöffel,dieGabel,dasMesserusw.

NominalisiertesAdjektiv:

(21) a. AufdemZettelstandWichtiges.b. (OhnePlural:)AufdemZettelstand*Wichtige. (Gemeint:…standenwichtigeDinge.)

Pronomen:

(22) a. Plural: Dashabenschonmancheerfahren.b. Neutr.Sg.: Ihmistschonmancheswiderfahren.

(23) a. Plural: Essindschonalleda. Essindbeideeingetroffen.b. Neutr.Sg.: Esistschonallesda. Esistbeideseingetroffen.

HinweiszumPartizipI:

DasPartizipIunterlagursprünglicheinerBeschränkung:EsbeschriebeinenVorgang,wobeidieBeschreibungnurfüreinenbestimmtenZeitraumgalt:

(24) dieschreibendePerson,dieSchreibende=diePerson,diezumreferiertenZeitpunkt gerade schreibt (ursprünglich eher nicht: eine Person, derencharakteristischeEigenschaftdarinbesteht,dasssieschreibt)

DieGleichsetzungmitdenagentivenNomenauf‐erwirdnochnichtüberallakzeptiert,wirdaberimmerüblicher:

(25) dieSchreibenden=dieSchreiberinnenundSchreiber;dieStudierenden=dieStudentinnenundStudenten(ursprünglich:diePersonen,diegeradestudieren)

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4.2 PronomenmitfixemGenus

BestimmtePronomenkönnennurgenderindifferentverwendetwerden,alsowieKlasseAderSubstantive.EskommtdannRegel(5 a)zurAnwendung,hierwiederholt:

(5) Gender →Genusa. genderindifferent →Maskulinum

Dasgiltfür:

(26) wer,jemand,jedermann,niemand,man

IndenfolgendenBeispielenlassensicherundseinnurschwerdurchsieundihrersetzen:

(27) b. Niemandglaubtvonsich,dasserdasaucheinmalerlebenwerde.b. Werhatseinegroße(oderkleine)LiebeübersInternetkennengelernt?c. ManglaubtseineneigenenAugennicht,wennmandiesesChaossieht.

ZuweilensetztsichimmerhindieGenderkategoriedurch:

(28) Natürlichmusssichniemand,diedasnichtwill,andieoffiziellenVorgabenhalten.www.wolkenturm.de

5. BesonderheitenbeiGenderundGenus

MancheAbweichungenvondenNormalbeziehungenzwischenGenderundGenuslassensichmitreinformalenGesetzmäßigkeitenderWortbildungerklären,siehedazunachste‐hendgleichdenerstenPunkt.

AndereAbweichungenvondenNormalbeziehungenzwischenGenderundGenushängenhingegenmitbesonderensemantischenMerkmalen,dasheißtmitbesonderenGender‐konzepten,zusammen.Vereinfachtgesagt:

(29) BesonderesGenderkonzept→»unerwartetes«Genus

ZwischendiesenFallgruppenbestehenteilweiseZusammenhänge,aufdieimFolgendengegebenenfallshingewiesenwird.

5.1 WortbildungmitSuffix

SuffixebestimmendiegrammatischenMerkmaledesGesamtwortes,dazugehörtbeidenNomenauchdasGenus.SosinddieVerkleinerungsformen(Diminutive)mitdenSuffixen‐chenoder‐leingrammatischimmerNeutra.(DassdieseSuffixeNeutrasind,istwohlkeinZufall;siehedazunachstehend:GenusNeutrumbeiKleinheit.)

Sachbezeichnungen(gender‐undsexuslos):

(30) a. derTisch→dasTischchen,dasTischleinb. dieKiste→dasKistchen

PersonenbezeichnungenderKlasseA(genderindifferent):

(31) a. derMensch→dasMenschleinb. diePerson→dasPersönchen

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 8

PersonenbezeichnungenderKlasseB:

(32) a. dasMädchen,dasBüblein,dasJüngelchenb. dasHerrchen,dasFrauchen(einesHaustiers)c. dasFräulein(veraltet)

– AuchPersonennamen(ebenfallsKlasseB):

(33) a. dasklugeLottchenb. dasniedlicheKarlchen

– BeidenregionalenVariantenvon ‐lein setzt sichaber teilweisedasGenderdurch.Währendbei‐ledieSuffixregelgilt,folgenBildungenauf‐elund‐lmeistdersemanti‐schenRegel(5):

(34) a. dasMädleb. daseifrigePeterle

(35) a. diefleißigeGretel,dieschöneLiesel,derdummeHanselb. DieGeschichteerzählt,dassaufdiesemSteinderkleineAnderlvonUnbe‐

kanntenermordetwurde.(www.hall‐tirol.at)

– InwestoberdeutschenDialektengibtesauchmerkwürdigeMischungen,soauchimSchweizerdeutschen(Nübling2014):

(36) a. dePeterli,deWalti(Diminutivezu:Peter,Walter;Maskulina)b. sGreetli,sLisi(Diminutivezu:Margareta,Elisabeth;Neutra)

5.2 GenusNeutrumbeiMerkmalenwie»klein«,»niedlich«,»nochnichterwachsen«

BeirelativerKleinheitscheintimDeutscheneineTendenzzumGenusNeutrumzubeste‐hen,undzwarsowohlbeinominalenLexemenalsauchbeinominalisiertenAdjektiven.EsgibtalsoeineweitereGenusregelfürdasNeutrum:klein↔Neutrum.

(37) a. unbelebt →Neutrumb. klein(±belebt) →Neutrum

Beispielefür»kleinundbelebt«(dannoftzugleichauch»niedlich«,»nichterwachsen«odersoähnlich):

(38) a. dasKind,dasBaby dasKleineb. dasKüken,dasKalb,dasFüllen dasJunge

TypischeBelege:

(39) a. UndlegdichaufjedenFalltagsüberhin,wenndasKleineschläft!https://www.mamacommunity.de/forum/…;Nov.2018

b. Ichmeintedannzuihr:‚KeineSorge,Liebes,allesistgut’(…).https://www.loomee‐tv.de/2018/01/richard‐armitage‐verwechslung‐hugh‐jackman/;Nov.2018

DieseTendenzdürfteauchbeidemvorangehendbehandeltenNeutrumderDiminutiveeineRollespielen:

(40) a. dasMädchen,dasBüblein;dasMännchen,dasWeibchenb. dasKätzchen,dasGeißlein

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 9

AllerdingssindsemantischähnlicheSuffixeaufeinanderesGenusfestgelegt,zumBei‐spiel‐lingaufMaskulinum:

(41) derSäugling

DieAusdehnungdesNeutrumsaufdiePersonennamenerwachsenerFraueninregiona‐lenVarietätendesDeutschenhängtmitsozialenKonzeptenwiedemStatusinder(tradi‐tionellen)GemeinschaftodermitVertrautheitzusammen.Siehedazudieaufschlussrei‐chenempirischenForschungenvonNübling(2012,2013):

(42) datAnna,sEva

5.3 GenusabweichungenbeidespektierlichemSprachgebrauch

GenusabweichungenfindensichbemerkenswerterweiseoftbeinegativzuverstehendenPersonenbezeichnungen(vonleichtdespektierlichbiszumSchimpfwort).Dasunerwar‐teteGenuszeigtalsoeinebesondereSemantikan.Teilweise liegt lexikalischesWissenvor:

(43) a. dieMemme,dieTunteb. dasBunny,dasGirl,dasWeib(alsneutralePersonenbezeichnungveraltet),

dasMensch(regional);abermiteherpositiverSemantik:dasModelc. derVamp

DasPhänomentrittaberauchbeiweiblichenPersonennamenaufundistdannalsregel‐geleitetaufzufassen(BremerSprachblog2015;Nübling2013).BeiBelegenwiedenfol‐gendenistdieDeutungwohlnichtabwegig,dassderbetreffendenPersondasGender‐attribut»weiblich«bzw.derStatuseinervollwertigen,erwachsenenFrauabgesprochenwerdensoll(siehedenvorangehendenAbschnitt):

(44) a. UndweiterhinschautdieWelt,allenvorandasMerkel,wortloszuInternetbeleg;Juni2016

b. DasMerkelmußWeg!Voneiner–gelindegesagt–rechtsextremenWebsiteinOriginalorthografie

6. GendergerechterSprachgebrauch

6.1 DiedreiFunktionenderKommunikation

BeiPersonenbezeichnungenkannmansichauchheutenochaufdiedrei«klassischen»Funktionen(oderPerspektiven)derKommunikationstützen(KarlBühler1934:Orga‐non‐Modell):

1. dieAusdrucksfunktion=dieSelbstdarstellungderschreibendenPerson:

ZunächstgehteshierumdieFrage,wiedieschreibendePersonwahrgenommenwer‐denwill.DamitistnichtnurderdirekteBezugaufdieschreibendePersongemeint(wasindenmeistenTextenjanursonebenbeimalvorkommt),sondernauchHin‐weise auf deren individuelle politische Überzeugungen, gegebenenfalls aber auchHinweiseaufdiepolitischenÜberzeugungenderjeweiligenRedaktion,Firma,Insti‐tutionetc.DieFrageist,wiedichtElementederSelbstdeklarationineinemTextvor‐kommensollenoderkönnen.

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 10

DarüberhinausgehtesimmerauchumdieErwartungenderLeserinnenundLeser,denenmangerechtwerdenwill.UnvermeidlicherweisehandeltessichmeistumVer‐mutungenderschreibendenPersonoderderRedaktion,dadieAngesprochenensichnurganzseltenentsprechendmelden.BeieinzelnenPersonengruppenkenntmanim‐merhindieBezeichnung,mitdernach ihremWillenübersieberichtetwerdensoll(zumBeispielTendenz imSchulbereich:Lehrpersonen,beimSturaderUniversitätJena:Gendersternchen).

2. dieAppellfunktion:

Werschreibt,willetwasbewirken.DasgiltnichtnurfürTexte,dieexplizitzueinembestimmtenVerhaltenauffordern,sonderneigentlichfüralleTexte.InunseremFallgehtesdarum,beidenLeserinnenundLesernauchinderGenderfrageetwaszube‐wirken,jenachdemimSinneeineszentralenAnliegensodereinfachsonebenbei.

Zum Einbezug der Leserinnen und Leser unter dem Aspekt der SelbstdarstellungsiehePunkt1.

3. dieDarstellungsfunktion = der kommunizierte Sachverhalt, sofern darin unter‐schiedlichePersoneninvolviertsind:

Texte über konkrete Einzelpersonen sind meist unproblematisch. Das Formulie‐rungsproblementstehtbeiAussagenüberGruppenvonPersonen,undzwarvorallembeiNomenderKlasseC.Zuklärenistjeweils,wieselbstverständlichdiePersonenbe‐zeichnungendesTextesdieVorstellungbeider(aller)Genderklassenhervorrufen.

6.2 DieKritikamgenderindifferentenGebrauchderKlasseC

Wie in diesem Papier schon mehrfach angesprochen, können maskuline Nomen derKlasseCsowohlgenderspezifisch(BezugaufmännlichePersonen)alsauchgenderindif‐ferentgebrauchtwerden.AmgenderindifferentenGebrauchdieserNomenistmitBlickaufdieDarstellungsfunktiondersprachlichenKommunikationkritisiertworden,dassersichformalnichtvomgenderspezifischenGebrauchunterscheidet,sodassinhaltlicheundkommunikativeMissverständnisseentstehenkönnen,zumBeispiel,dassmandenEin‐druckbekommenkann,dassFrauengarnichtmitgemeintseien.AusdiesemGrundwirdvomgenderindifferenteGebrauchmaskulinerNomenoftabgeraten.

6.3 Alternativen

DiefolgendenAlternativenkommeninFrage(zurBewertungsieheweiterunten):

– expliziteDoppelnennung(Paarformeln),z.B.dieLeserinnenundLeser– verkürzteDoppelnennungenundWeiterentwicklungen,z.B.dieLeser*innen– vermehrterGebrauchvongenderindifferentenNomenderKlasseA,z.B.dieLehrper‐

sonen– vermehrterGebrauchvongenderindifferentenPluralformennominalisierterAdjek‐

tiveundPartizipien,z.B.dieStudierenden– genderindifferenterGebrauchvonFeminina(analogzudenMaskulinaderKlasseC)

BeispielefürdieersteAlternative,expliziteDoppelnennung(Paarformeln):

(45) a. AlleSchülerinnenundSchülersindherzlicheingeladen.b. (Anrede:)LiebeZuschauerinnenundZuschauer!

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 11

DadiePaarformeln–abgesehenvomangestrebtendeutlichenBezugaufbeideGender‐klassen–vielRedundanzaufweisen,werdensieingeschriebenerSpracheoft,ingespro‐chenerzumindestgelegentlichverkürzt(Ludwig1989),wobeinichtalleVarianteninderamtlichenRechtschreibungausdrücklichvorgesehensind:

(46) a. StudentenundStudentinnenb. Studenten/Studentinnenc. Studenten/‐innend. Student/‐innene. Student/innenf. StudentInnen

ZumTeilmitzusätzlichenVarianten;siehedazuauchunten,→Tabelle(49)

(46) e’. Student/inn/en

Ehernichtzielführend,daKlammernoftNebensächlichesanzeigen:

(46) g. Studenten(‐innen),Student(inn)en…

ZumVerdeutlichen,dassesmehralszweiGenderklassengebe,sindalsErsatzfür(46 e/f)weitereSchreibweisenvorgeschlagenworden.DiesesollenalsonichtmehralsverkürztePaarformeln(Doppelnennungen)aufgefasstwerden,sondernals»Vielfachnennungen«:

(46) h. Student_inneni. Student*innenj. Studentx

BeispielzumletztgenanntenVorschlag:

(47) Dix Studierx hat in xsVortragdarauf aufmerksamgemacht, dass es un‐glaublich ist, wie die Universität strukturiert ist, dass es nur sowenigeSchwarzeProfessxsgibt.Hornscheidt,Lann(2014ff.):Internetpräsenzzurx‐Schreibung(zuletztgeprüft:Mai2015):http://www.lannhornscheidt.com/professorx/http://www.gender.hu‐berlin.de/zentrum/personen/ma/1682130/http://feministisch‐sprachhandeln.org/leitfaden/kapitel4/

DerKommentardazu:

(48) Das‚x‘signalisierteinDurchkreuzenherkömmlicher→gegenderterPerso‐nenvorstellungen.DieseFormwirdangewendet,wenndieFrage,obdiege‐meintenPersonenweiblich,männlichoder→trans*sind,ineinemKontextkeineRollespieltoderkeineRollespielensoll.Esistjeweilsgenauabzu‐wägen,wasdamitzumAusdruckkommt.Dasgleichegiltfürdie*‐Form.Sienimmtsymbolischaufverschiedene,vielfältige→PositionierungenBezug.Momentan sinddiesebeidenVariantendieeinzigenweiter verbreitetenundunsmomentanbekanntenFormen,diesprachliche→ZweiGenderunggrundlegendherausfordern.[…]http://feministisch‐sprachhandeln.org/leitfaden/kapitel4/;Mai2014

ImSingularistzubeachten,dassalledieseFormensichauchaufzugehörigeAdjektive,ArtikelundPronomenauswirken(KongruenzinNumerusundGenus,teilweiseauchimKasus),wasdasSchriftbildunübersichtlichmachenkann.DiefolgendeTabellezeigtne‐beneinigenschonvorangehendbehandeltenVorschlägenweitereVariantenmit ihrenVor‐undNachteilen:

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 12

(49) Tabelle:VerkürztePaarformeln(mitKommentarzurAnwendung)ein(e)gute(r)Korrespondent(in)eine(n)gute(n)Korrespondenten(‐in)ein(e)gute(r)Schreiber(in)guteKorrespondenten(‐innen)guteSchreiber(innen)gutenSchreibern(‐innen)

DieseFormerlaubtmitihrenVariantenvonBindestrichundWortzwischenraumdieWiedergabeallerDeklinationsendungen.VonNachteilkannsein,dassKlammernoftWeglass‐bares(alsowenigerWichtiges,Nebensächliches)anzeigen.

ein/‐egute/‐rKorrespondent/‐ineine/‐ngute/‐nKorrespondenten/‐inein/‐egute/‐rSchreiber/‐inguteKorrespondenten/‐innenguteSchreiber/‐innengutenSchreibern/‐innen

DerSchrägstrichstehthier–wieauchsonstmöglich–für«und»,«oder»,«bzw.».EswerdenebenfallsalleFlexionsendungenberücksichtigt.

ein/egute/rKorrespondent/ineine/ngute/nKorrespondent/inein/egute/rSchreiber/inguteKorrespondent/innenguteSchreiber/innengutenSchreiber/innen

DieseSchreibungspiegeltdieFormendervollenPaarformelnnichtimmergenauwider;insbesonderemüssenoftdieFormendermaskulinenVollformenbeimLesenrekonstruiertwerden.ZusätzlicheBeispiele:der/dieKund/in(=derKundeoderdieKundin),ein/eÄrzt/in(=einArztodereineÄrztin),mitdenSchrei‐ber/innen(=mitdenSchreibernunddenSchreiberinnen).Dafüristsieorthografischwenigeraufwendig.

einEguteRKorrespondentIneinEngutEnKorrespondentIneinEguteRSchreiberInguteKorrespondentInnenguteSchreiberInnengutenSchreiberInnen

DerSchrägstrichwirddurchGroßschreibungdesfolgendenBuchstabensersetzt.MannenntdieseVariantenachdemhäufigstenFallauchGroß‐I‐Schreibung.AuchhiermüssenzuweilendieFormendermaskulinenVollformenbeimLesenrekonstruiertwerden.

DieHandhabungbeimGendergapundbeimGendersternchengleichtderVersionmitblo‐ßemSchrägstrich(Leser_innen,Leser*innenanalogzuLeser/innen).

TypografischeBesonderheiten:

– Groß‐I‐Schreibung:Bei»Versalsatz«(durchgängiggroß)verwendetmanumgekehrtKleinbuchstaben:

(50) DIEKORRESPONDENTiNNEN

– BeimTrennenkommtbeivokalischanlautendenEndungendervorangehendeKon‐sonantenbuchstabemitaufdiefolgendeZeile–außerbeiderGroß‐I‐Schreibung,dahierbeimIeineWortgrenzezudenkenist.BeiderVersionmitsimplemSchrägstrichsowiemitSternchenoderUnterstrichentfälltderTrennstrich.(Textverarbeitung:DerZeilenwechselkannmiteinemnullbreitenWechselerzwungenwerden.)Daher:

(51) dieStuden‐ dieStudent‐ dieStudent/ tinnen Innen innen

6.4 DieWirkungdieserFormen

BeiderBewertungdervorangehendaufgelistetenFormensind–abgesehennatürlichvon der Lesbarkeit – zum einen die drei Kommunikationsfunktionen, zum anderenpsycholinguistischeUntersuchungenzuberücksichtigen.

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 13

WasdieDarstellungsfunktionbetrifft,sohabenLeseexperimenteergeben,dassbeiRe‐zeptionderberichtetenSachverhaltedurchdieLeserinnenundLesernurexpliziteDop‐pelformendazu führen,dieVorstellungallerGenderklassen(oderzumindestderzweiprototypischen Genderklassen) hervorzurufen. Bei verkürzten Formen (zum BeispielGross‐I‐Schreibung)warderEffektimmerhinnochvorhanden,aberabgeschwächt.Gen‐derindifferenteFormenwarenindieserHinsichterstaunlichwirkungslos.Fachliteratur:Stahlberg/Sczesny,Sabine(2001);Steiger‐Loerbroks/Stockhausen(2014).

WasdiebeidenPerspektivenderAusdrucksfunktion(SelbstdarstellungundAdressaten‐bezug)unddieAppellfunktionbetrifft,sokenntderSchreibendekeineentsprechendenUntersuchungen.Was die Selbstdarstellung betrifft, so ist zu vermuten (!), dass alleswirkt,wasirgendwieauffällt.

(52) Tabelle: ZusammenhangzwischendenwichtigstenFormenunddendreiKommu‐

nikationsfunktionen: Haben die Formen den gewünschten Effekt? Ja =deutlicherEffekt; jein =weniger deutlicherEffekt; nein = geringer oderkeinEffekt.

C:zwei‐ C’:zwei‐ B:nur explizite verkürzte deutiges deutiges gender‐ Doppel‐ Doppel‐ Mask. Fem. indiff. nennung nennung—————————————————————————————————————Selbstdarstellung nein jein jein ja jaBezugaufAngesprochene nein jein jein ja jaBesprochenePersonen nein jein nein ja jein

(MitCbzw.C’ istgemeint:genderindifferenterGebrauchzweideutigerMaskulinabzw.zweideutigerFeminina;B=NomenderKlasseBoderPluralformenvonAdj./Partizip.)

Zudenmaskulinen,genderindifferentzuverstehendenIndefinitakenntderSchreibendekeine Untersuchungen zur Rezeptionswirkung. Paarformeln wieman/frau sind wohlhauptsächlichanderSelbstdarstellung(Ausdrucksfunktion)orientiert.

6.5 EinemöglicheEmpfehlungfürZeitungen

AnSchlüsselstellenausformulierteDoppelformenverwenden:Titel,Einleitungen,Kernaussagen,Legenden.

AnanderenStellensindgenderindifferentgebrauchteMaskulinaderKlasseCmög‐lich.VielleichtauchmitdemnichtetabliertengenderindifferentenGebrauchderFe‐mininaexperimentieren.OderauchMixausbeidem.

KurzformennurimPlural,derTrendgehtzumSternchen. GenderindifferenteNomenderKlasseAnurverwenden,woetabliert. NominalisierteAdjektiveundPartizipien:grossomodowiebisher.

BeidenzweizuletztgenanntenVarianten:Darandenken,dasssieinBezugaufdenbe‐richtetenSachverhalt(Darstellungsfunktion)nureingeschränktdieVorstellungbeider(bzw.aller)Genderklassenhervorrufen.ZumöglichenProblemendesPartizipsIsieheoben.

KeineExperimentemitIndefinitpronomen(stattdessenallenfallsVermeidungsstra‐tegie,dasheisstganzandereFormulierungenwieetwaPassivformen).

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 14

7. ZueinigenFormalienderWortbildung

7.1 Leute,Männer,FrauenundMänninnen

ZueinerÜbergangszonezwischenKlasseAundB:EinigeZusammensetzungenmit‐mannumschreiben den Pluralmit ‐leute; daneben stehen oft schon regelmäßige Bildungenmit‐männer:

(53) derBergmann→dieBergleute(oder:dieBergmänner);derFuhrmann→dieFuhrleute(oder:dieFuhrmänner);derHauptmann→dieHauptleute;derLandmann→dieLandleute;derLandsmann→dieLandsleute;derZim‐mermann→dieZimmerleute

DadieZeitenvorbeisind,womanunter‐leutennurMännerverstand,bildenneuereZu‐sammensetzungenmit‐manndenPluralregelmäßig:

(54) derBiedermann→dieBiedermanner;derMilchmann→dieMilchmanner;derSchutzmann→dieSchutzmanner;derVordermann→dieVorderman‐ner;derDienstmann→dieDienstmanner(historischfürHörigeabernochmeist:dieDienstleute)

NebendiesenFormenauf ‐mann stehensolchemit ‐frau (mitdemPlural ‐frauen).DieZusammensetzungenmit‐leutemeinendannbeideGenderklassen(KlasseA):

(55) derFachmann→dieFachmanner;dieFachfrau→dieFachfrauen.Undgen‐derindifferent:dieFachleute(=FachmännerundFachfrauen).Ebenso:derGeschäftsmann→dieGeschaftsmanner;dieGeschaftsfrau→dieGeschafts‐frauen.Undgenderindifferent:dieGeschäftsleute.

Manvermeidees,beiZusammensetzungenauf‐manndasSuffix‐inanzuhängen.HiersindZusammensetzungenmit‐frauvorzuziehen:

(56) Fachmann→Fachfrau(nicht:Fachmännin);Geschäftsmann→Geschafts‐frau; Kameramann → Kamerafrau; Staatsmann → Staatsfrau; Ombuds‐mann→Ombudsfrau

7.2 ZumSuffix‐in

Wenn diemaskuline Personenbezeichnung auf ‐erer ausgeht,wird vor dem Suffix ‐inmeistein‐erweggelassen;danebenkann‐ererwenigstensteilweiseauchzu‐rerverkürztwerden:

(57) Zauberer→Zauberin(Zaubrerin);Verhinderer→Verhinderin(Verhindre‐rin);Verbesserer→Verbesserin,Kassier→Kassierin(neben:Kassierer→Kassiererin)

DieFormenauf‐inersetzenallmählichandereBildungen:

(58) dieChauffeurin(statt:dieChauffeuse);diePolizistin(statt:diePolitesse);dieSouffleuse(nochhäufigerals:dieSouffleurin)

DieEndung‐inwirdbeigenderindifferentenBegriffennichtgebraucht(außerinsprach‐spielerischerAbsicht):

(59) dasMitglied,dasMündel,dasHinkebein,derStarrkopf,derStörenfried

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 15

8. KongruenzimGenus

8.1 KongruenzimGenus:KonstruktionenmitNomen

WennsichPersonenbezeichnungenaufeinanderbeziehen,unterliegensieteilweisederKongruenzimGenus.DiesgiltinsbesonderefürNomenalsBestandteilevonprädikativenNominativen,AppositionenundWortgruppenmitalsoderwie.ImEinzelnengilt:

1. WennsichPersonenbezeichnungenspezifischaufweiblichePersonenbeziehen,wirdnormalerweisediefeminineFormgewählt,sofernvorhanden:

(60) a. FrauStadleristdieChefindiesesBetriebs.b. TanjaisteineerfahrenePolygrafin.c. DanielahattealsguteRechnerindasErgebniszuerstherausgefunden.d. IngewurdeZeugin,wiedasWasserdurchdenDammbrach.e. FrauHertig,PressesprecherinderFirma,gabunsnähereAuskunft.f. DieAbteilungsleiterin,GerdaJetzler,legtedenUrlaubsplanvor.g. FrauHuberistdiedienstältesteAngestellteinunseremBetrieb.

2. BeispezifischemBezugaufmännlichePersonenstehendiemaskulinenFormen:

(61) a. HerrStadleristderChefdiesesBetriebs.b. DanielhattealsguterRechnerdasErgebniszuerstherausgefunden.

3. DiemaskulinenFormenfindensichdarüberhinausauch,wennmiteinerPersonen‐bezeichnungeineFunktion(typischeForm:artikellosesNomen)oderdieZugehörig‐keitzueinerGruppeohneRücksichtaufdieGeschlechterzusammensetzung(=gen‐derindifferent)gemeintist:

(62) a. FrauStadleristChefdesBetriebs.b. TanjaarbeitetalsPolygraf.c. DerBerufdesPolygrafenhatTanjaseitjefasziniert.d. FrauDr.SeibertwarderersteArzt,derdieseOperationgewagthat.e. DanielafandalsbesterRechnerderKlassedasErgebniszuerstheraus.

– MaskulineFormenfürspezifischweiblichePersonenwerdenaberzunehmendver‐mieden:

(63) a. FrauStadleristChefindesBetriebs.b. TanjaarbeitetalsPolygrafin.c. FrauDr.SeibertwardieersteÄrztin,diedieseOperationgewagthat.d. DanielafandalsbesteRechnerinderKlassedasErgebniszuerstheraus.

– WennauchausdemZusammenhangnichtklarist,obausschließlichweiblichePerso‐nengemeintsindodernicht,greiftmanzuPaarformeln:

(64) DanielahattealsBesteunterdenRechnerinnenundRechnernderKlassedasErgebnisamschnellstenherausgefunden.

4. BeieinigenwenigenTitelnwirdnochdiemaskulineFormgebraucht,wennsienachFraustehen:

(65) FrauDr.(lies:Doktor)Ehrensberger,FrauDirektorTheiler,FrauProfessor,FrauStaatsministerHildegardStamm

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 16

– DiefemininenFormensetzensichaberimmermehrdurch:

(66) FrauBundeskanzlerinMerkel,FrauBotschafterinKirkpatrick,dieFrauMi‐nisterin

– WennFraufehlt,werdennurnochdiefemininenFormengebraucht:

(67) Bundeskanzlerin Merkel, Justizministerin Helen Bösterud, BotschafterinKirkpatrick; die Doktorin der Rechte J. Ehrensberger; unsere DirektorinP.Theiler;dieehemaligeenglischePremierministerin,MargaretThatcher,dieSchweizerBundesrätinLeuthard

5. AuchinderAnredesetzensichdiefemininenFormendurch.DerPersonennamefehlthiergewöhnlich:

(68) SehrgeehrteFrauRegierungsrätin,FrauRechtsanwältin,FrauMinisterin

– Abernochmeist:

(69) SehrgeehrteFrauDoktor.GutenTag,FrauDirektor!AufWiedersehen,FrauProfessor!

6. WennsichNomenderKlasseCaufeineSachbezeichnung,zumBeispieleineInstitu‐tion,beziehen,richtensiesichzuweilennachderenGenus.Dieswirdvorallemdeut‐lich,wenneineAbleitungenauf‐inbeiBezugaufeinfemininesSubstantivgewähltwird;→(70 a).Internetbelege,teilweiseausderDudengrammatik(2016):

(70) a. Femininum→Femininum: DieStiftungThüringerSchlösserundGärtenalsgrößteEigentümerinherr‐

schaftlicher Immobilien leidetunterknappen finanziellenMitteln.Mehr‐malsversuchteArafat,Hamaszuüberzeugen,dassdieAutonomieregierungdieeinzigeVertreterinallerPalästinensersei.

b. Femininum→Maskulinum: Die Erzdiözese Wien hat als Eigentümer der Augustinerkirche im Jahre

1986mitdervollständigenAußenrenovierungbegonnen.Ichmeine,dassdieRegierungalsVertreterderSteuerzahlerindiesemGremiumvertretenseinmuss.

c. Maskulinum→Maskulinum: DerKreishatalsEigentümerdesSeesdieKostenderSanierungzutragen.

DerStaatalsVertreterdesöffentlichenInteresseskönntedasRauchenver‐bieten.

WeitereBeispiele:

(71) a. NochistdieArmeeHerr(oder:Herrin)derLage.b. InsolchenFällentrittdieRegierungselberalsGesetzgeber(oder:alsGe‐

setzgeberin)auf.c. GroßeGewerkschaftensindteilweiseselberArbeitgeber(oder:Arbeitgebe‐

rinnen).DieseHoldinggesellschaft,schonheuteBesitzer(oder:Besitzerin)mehrerergroßerFirmen,willnochweitereBetriebeerwerben.

d. DieMorgenröteistderBote(oder:dieBotin)desTages.

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 17

– BeiBezugaufMaskulinaundNeutrastehtmeistdiemaskulineForm:

(72) a. DasBuch–derFreundfürstilleStunden.b. DieserBetriebistBesitzerzweierBagger.c. (AberWerbespruch:)EineKöniginunterdenBieren.

8.2 KongruenzimGenus:PronomenmitGenusNeutrum

1. PersonalpronomenrichtengewöhnlichnachdemGenus.BeiBezugaufNomen,diezwargrammatischNeutrasind,abereineweiblichePersonbezeichnen,istauchdieKongruenznachdemGendermöglich,vorallem,wennzwischenNomenundProno‐meneinegewisseDistanzbesteht:

(73) IchfragtedasMädchen,obeshiereineApothekegebe,abersiewussteauchnichtBescheid.(AusgrammatischerSichtzuerwarten:… abereswussteauchnichtBescheid.)

2. SächlichePronomenkönnensichauchimSinneeinerSammelbezeichnungaufPerso‐nenbeziehen.Siesinddanngenderindifferentzuverstehen:

(74) NachderExplosionrannteallesweg.Bitteallesaussteigen!

3. BeiKonstruktionenmitdenVerbensein,werden,bleibenkönnensichsächlichePro‐nomenaufPersonen‐undSachbezeichnungenallerGenerabeziehen.

– BeispielemitBezugaufPersonen:

(75) a. DasisteinebekanntePolitikerin.b. DasisteinbekannterPolitiker.c. WelchesistdeineSchwester?d. Da kommt ein ältererHerr / eine ältere Dame, es istmein Großvater /

meineGroßmutter.e. WaswillManuelaeinmalwerden?f. Alswaswillstdudichverkleiden?g. JemandschlugdieScheibeein,aberLilosagt,siewaresnicht.h. DerKünstlerausBerlinisteinProvokateurundwillesauchsein.

– MaskulineoderfeminineFormenkönnenhierunhöflichwirken:

(76) a. Der(dieser)istmeinBruder.b. Die(diese)istmeineSchwester.

– BeispielemitBezugaufSachen:

(77) a. DasisteineguteIdee.b. WelchesistderhöchsteBergEuropas?c. DiesisteinentscheidenderVorteil.d. NewYorkistdiegrößteStadtderUSAundwirdesauchbleiben.

8.3 DasGenusdesAdjektivsnachjemand,niemand

NominalisierteAdjektivenachdenIndefinitpronomenjemandundniemandendenimNo‐minativundAkkusativauf‐es.EshandeltsichursprünglichummaskulineGenitive,dieheutealsNeutraimNominativbzw.Akkusativempfundenwerden.MaskulineFormengelten(noch?)alsnichtganzhochsprachlich:

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 18

(78) a. DasistjemandBemerkenswertes(nicht:Bemerkenswerter).b. SiehatniemandHilfreiches(nicht:Hilfreichen)getroffen.c. SeitherhabeicheigentlichniemehrjemandRechtes(nicht:Rechten)ken‐

nengelernt.

Statt der deklinierten Formanderes (Dativ:anderem) kann auch die unveränderlicheFormandersstehen:

(79) a. Damusstdujemandanderes/andersfragen.b. Ichtauschemitniemandanderem/anders!

9. Rückblick

(80) Tabelle:DiewichtigstenGender‐Genus‐Relationen

Gender Genus

beiNomen beiAdjektiv,Partizip,Pronomen

SingularundPlural Singular Plural

A nurindifferent→maskulin

derMenschderGast

werniemand

→anderesGenus(Einzelfälle)

diePersondasMitglied

— —

→ohneGenus dieLeute(nurPlural) — dieNeuendieLesendendieGesuchtenalle

B spezifischmännlich→maskulin

derMann

— —

spezifischweiblich→feminin

dieFraudieLeserindieJournalistin

dieNeuedieLesendedieGesuchtejede

C spezifischmännlichoderindifferent→maskulin

derLeserderJournalist

derNeuederLesendederGesuchtejeder

+ besondereGenderkonzepte→»unerwartetes«Genus

dieMemmederVampdasGirldas…chen

dasKleine —

ZumGenusbeiPersonenbezeichnungen 19

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