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Zum Nachweis der Stempelentfernung bei Eiern

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Page 1: Zum Nachweis der Stempelentfernung bei Eiern

67. Band. ] April 1934.1 K. ]3 r a u n s d o r f, Stempelentfernung bei Eiern. 451

welcbe ich als Usanceqaalit~t yon minderer Handelsware angesehen habe. Die Ergebnisse lassen erkem]eu, dal~ es unter den dunkelfarbigen Waren auch der Normalware ent- sprechenden, ja sogar guten Ktimmel gibt. Was den G e s c h m a c k betrifft, so konnte man gegen ihn mit einer Ausnahme (Nr. 7) keine Einwendungen machen. Uater der gro6en Anzahl der Ktimmel mit einem gtherischen 01gehalt unter 2% land ich mehrere ersch~pfte Friichte. Der Geschmack der extrahierten Frachte war der Regel ent- sprechend noch schwach gewiirzig.

Zusammenfassung. 1. Zur Unterscheidung des nicht extrahierten nattirlichen and des extrahierten

Kiimmels bew~hrten sich die Alkohol- and Wasserprobe nicht. Zwecks Sortierung des Kttmmels unterzog ich letzteren einer mikroskopischen

Untersuchung und lie~ die Lupe dabei fort. 2. Das beste Verfahren zur Unterscheidung extrahierter and natiirlicher Kiimmet

ist die mikrosko'pische Untersuchung, wobei insbesondere auf den dannen krystallinen weil~en l~Yberzug der natiirlichen Frttchte zu achten ist.

Zum Nachweis der Stempelentfernung bei Eiern. Von

Dr. K. Braunsdorf .

Mit te i lung aus der C h e m i s c h e n U n t e r s u c h u n g s a n s t a l t d e r S t a d t M a g d e b u r g .

[Eingegangen am 1. November 1933.]

Mit dem Nachweis der Stempelentfernung bei Eiern befassen sich die Arbeiten yon K. Eble~ H. P f e i f f e r and R. B r e t s c h n e i d e r l ) , A. S c h r e m p f ~) und F . W . V i l t e r und 0. Schmidta) . Schlie~lich habe ich gemeinsam mit I-I. B r i n c k m e i e r t) auf Beobachtungen von K. Wrede~ F. S p r i n k m e y e r und F. L i t t e r s c h e i d hin- gewiesen.

Im folgenden m0chte ich einige weitere Beobachtungen auf diesem Gebiete mitteilen.

Yon mehreren Eiern~ die als , v o l l f r i s c h e T r i n k e i e r , G e w i c h t s g r u p p e C" Deut" ausgezeichnet and verkauft worden waren, war nur auf einem E i d e r Stempel , c

vorhanden. Auf den anderen Eiern dagegen war auch bei aufmerksamster Beobachtung nicht

die geringste Spur eines Stempels zu erkennen. Unter der Ana]ysenquarzlampe aber zeigte sich deutlich, da6 aaf den Eiern ehemals ein Stempel vorhanden war. Die Stellen~ auf der sich der Stempel urspranglich befand, leuchteten mat twei l3 and hoben sich cleuttich yon der schwach blh~lliehen bis viotetten ~Eiersehalenfarbe ab. Dabei zeigte sich aber n i c h t etwa ein weil~er F l e c k , sondern die A n l a g e des S t e m p e l s war genau zu erkennen. Innerhalb eines Kreises war die AnIage eines Wortes zu erkennen~ welches allerdings nicht identifiziert werden konnte, yon welchem

1) Diese Zeitschrfft 1933, 65, 100. 2) Diese Zeitschrift 1933, 657 647. 3) Diese Zeitschrift 1933, 65, 649. 4) Diese Zeitschrift ]933, 667 308.

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452 C. G r i e b e 1, [Zeitschr. f. Untersuchtmg [ tier LebensmitteL

allenfalls der erste Buchstabe far ein ,D" gehalten werden konnte. Unter dem Worte befand sich m6glicherweise der Buchstabe ,,C':. Bei de r Prtifung der Eier auf die An- bezw. Abwesenheit des Eioberhi~utehens naeh der Methode yon H e e s t e r - m a n n durch einsttindiges Fi~rben mit F n c h s i n l S s u n g traten die Stempel in roter Farbe sehr deutlich hervor und liel~en nun das Wort ,,Deutseh" und darunter den Buehstaben ,,C ~' einwandfrei erkennen.

Wi~hrend in dem vorstehend gesehilderten Fall der Stempel nach dem Fi~rben mit Fuehsinl0sung bei Tageslicht mit blofiem Auge sehr gut lesbar wurd% wurde in 2 Weiteren Fi~llen ein etwas anderes u beobachtet, aus welchem aber der Einfluii des F~rbens auch sehr deutlich hervorgeht. Bei der Untersuchung yon 108 Eiern wurde an 99 Eiern eine St empelen~fernmlg festgestellt, tells mit b]ofiem Auge~ well die Stellen als saube~'e, mattweii~e Flecken innerhalb der mehr oder weniger schmutzigen Schalen auftraten, in allen Fi~llen aber unter der Quarzlampe als sich yon der iibrigen Sehalenfarbe deutlich abhebende, schmutzigrote bis blaue Flecken. Bei ~ Eiern traten aul~erdem Spuren yon orange leuchtender Stempelfarbe auf, aber tier Stempel konnte nieht entziffert werden. ~Nach dem Fi~rben mit Fuchsinl0sung war der Stempel mit blofiem Auge bei Tageslicht nicht erkennbar, bei 2 Eiern dagegen konnten unter der Quarzlampe bei ganz aufmerksamer Beobaehtung die dunkel erscheinenden Stempel teilweise entziffert werden. Auf dem einen Ei waren die Buchstaben , ,Roma . . . "~ auf dem zweiten ,,. omania" deutlich erkennbar. Die Eier trugen also ehemals den Stempelaufdruek ,,Romania". Aus den mitgeteilten Beobachtungen geht hervor, daft es bisweilen gelingt, Stemoelaufdrucke dutch Fi~rben mit FuehsinlOsung entzifferbar zn machen.

Zur Bestimmung der Chlorogens~iure im Kaffee. Von

C. Griebel.

M i t t e i l u n g aus der Preu l~ ischen L a n d e s ~ n s t a l t fiir L e b e n s m i t t e l - , A r z n e i m i t t e l - und g e r i c h t l i c h e Chemie, Ber l in .

[Eingegange~ am 27. Januar 1934.]

]n einer gteichnamigsn kurzen Abhandlung ~) hatte ich seinerzeit mitgeteilt, dal~ ich im Gegensatz zu W. H b p f n e r 2) in Kaffee, der nach L e n d r i c h mit Wasserdampf unter Druck behandelt war~ einen Abbau der Chlorogens~ure nicht nachweisen konnte. Die Prtifung war hierbei nach der yon H b p f n e r angegebenen Arbeitsweise colori- metrisch durchgefiihrt worden, und zwar mit Hilfe des L e itz'schen Absolutcolorimeters~ wi~hrend H b p f n e r seine Versuche mit dem Pu l f r i ch ' s chen Photometer ausgefi~hrt hatte. W. P l i i c k e r und W. Ke i lho lza )~ d i e bei der Untersuchung yon 3 nach L e n d r i c h behandelten Kaffeeproben an 2 Proben durch elektrometrische Titration einen iibrigens verhi~ltnismi~Big geringffigigen Abbau yon Chlorogens~ure beobachteten: halten es nun in einer ktirzlich erschienenen Entgegnung a) auf meinen Artikel far zweifelhaft, ob die Bestimmung mit dem L eitz 'schen Absolutcolorimeter riehtige Werte

*) Chem.-Ztg. 1933, 57, 353. ~) Chem.-Ztg. 1932, 56, 991. ~) Diese Zeitschrift 1933, 66, 219. 4) Chem.-Ztg. 1933, 57, 875.