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226 Berieht: Spezielle analytische Methoden Zum qualitativen ~Naehweis nicht zugelassener Narcotiea mit Hilfe der Tiipfel- analyse empfiehlt 1~. F. LAlWTE 1 die :Farbreaktionen mit folgenden Reagen~ien: Mandelin-Reagens (0,1 g Ammoniumvanadat in 4:0 ml konz. Schwefelsi~ure), Hoshida-Reagen8 (0,3 g Ammoniummolybdat und 0,5 ml 40~ ~ormalinlSsung in 60ml konz. Schwefels/~ure), ~rohde-Reagens (0,1 g AmmoIfiummolybdat in 100 ml konz. Schwefels/~ure) und 2~ w~grige Eisen(III)-chloridl6sung. Die FeCl~-LSsung ist unbegrenzt haltbar, alle anderen ReagenslSsungen mfissen monat- lich fl@ch bereitet und in dieht verschlossenen Flaschen aufbewahrt werden. Es wird noeh ein Kup]er-Pyridinreagens (5 ml Pyridin ~ 2 g CuSO~ 5H~O -t- 45 ml Wasser) erw~hnt, das innerhMb yon 30 min mit den meisten Barbituraten eine violette F/~rbung ergibt. -- Arbeitswdse. 1--2 nag der zu untersuchenden Substanz werden auf einer Tiipfe]platte mit jeweils 1 Tropfen der genannten ReagenslSsungen versetzt. Die mit den einzelnen Narkotica und zwei anderen Verbindungen (Acetyl- salicyls/~ure und Amphetaminsulfat) erhMtenen Farbreaktionen sind in der Tabelle zusammengefagt. :Die Farbentwicklung soll, wenn in der T~belle nich~ anders ver- merkt, mindestens 5 rain beobachtet werden. Die mit X gekennzeichneten ~'arb- reaktionen sind nieht charakteristisch. Zum Vergleich sollen Untersuchungen mi$ bekannten Substanzen durchgeffihrt werden. Tabelle. Farbwirkung verschiedener Reagentien Farbreaktionen Verbindung mi~ Frohde- mit Ei~en(III)- mi~ Hoshida- mit ~fandelin- Ee~gens chloridlSsung X%eagens t~eagens Codein Levorphanol (Dromor~n) Dihydromorphi- non (Dilaudid) Acetylsalieyl- si~ure (Aspirin) Morphin Diacetylmorphin (Heroin) Methadon (Adanon) Alphaprodin (Nisentil) Meperidin (De- merol, Dolan- tin, Isonipe- cain) Amphetamin (Benzedrin) griin naeh blau blau blau naeh hell- griin n. farb- los blau n. purpur- rot n. farblos rot n. purpur- n. olivfarben rot n. purpur n. olivfarben kein Farb- wechsel kein Farb- wechsel kein Farb- weehsel kein Farb- weehsel kein Farb- wechsel gelb blau kein Farb- wechsel blau kein F~rb- wechsel kein Farb- wechsel kein Farb- wechsel kein Farb- wechsel kein Farb- wechsel purpurrot mit grfin blau nach griin- grau blau nach grau blau mit rot purpurrot rot nach pur- purfarben orange n. rost- rot n. griin (etwa 20 rain) rot nach braun orange n. grtin nach blau (etwa 15-20 rain) orange n. griin griin nach blau hellbraun hellbraun (x) griin nach grfinbraun braun (X) braun (X) blau hellgriin rotorange naeh gelb griin 1 d. chem. Edueat. 35, 96--97 (1958). Univ., Corm Gables, Fla. (USA). K. MAOnNER

Zum qualitativen Nachweis nicht zugelassener Narcotica mit Hilfe der Tüpfelanalyse

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Page 1: Zum qualitativen Nachweis nicht zugelassener Narcotica mit Hilfe der Tüpfelanalyse

226 Berieht: Spezielle analytische Methoden

Zum qualitativen ~Naehweis nicht zugelassener Narcotiea mit Hilfe der Tiipfel- analyse empfiehlt 1~. F. LAlWTE 1 die :Farbreaktionen mit folgenden Reagen~ien: Mandelin-Reagens (0,1 g Ammoniumvanadat in 4:0 ml konz. Schwefelsi~ure), Hoshida-Reagen8 (0,3 g Ammoniummolybdat und 0,5 ml 40~ ~ormalinlSsung in 60ml konz. Schwefels/~ure), ~rohde-Reagens (0,1 g AmmoIfiummolybdat in 100 ml konz. Schwefels/~ure) und 2~ w~grige Eisen(III)-chloridl6sung. Die FeCl~-LSsung ist unbegrenzt haltbar, alle anderen ReagenslSsungen mfissen monat- lich fl@ch bereitet und in dieht verschlossenen Flaschen aufbewahrt werden. Es wird noeh ein Kup]er-Pyridinreagens (5 ml Pyridin ~ 2 g CuSO~ �9 5H~O -t- 45 ml Wasser) erw~hnt, das innerhMb yon 30 min mit den meisten Barbituraten eine violette F/~rbung ergibt. - - Arbeitswdse. 1--2 nag der zu untersuchenden Substanz werden auf einer Tiipfe]platte mit jeweils 1 Tropfen der genannten ReagenslSsungen versetzt. Die mit den einzelnen Narkotica und zwei anderen Verbindungen (Acetyl- salicyls/~ure und Amphetaminsulfat) erhMtenen Farbreaktionen sind in der Tabelle zusammengefagt. :Die Farbentwicklung soll, wenn in der T~belle nich~ anders ver- merkt, mindestens 5 rain beobachtet werden. Die mit X gekennzeichneten ~'arb- reaktionen sind nieht charakteristisch. Zum Vergleich sollen Untersuchungen mi$ bekannten Substanzen durchgeffihrt werden.

Tabelle. Farbwirkung verschiedener Reagentien

Farbreaktionen

Verbindung mi~ Frohde- mit Ei~en(III)- mi~ Hoshida- mit ~fandelin- Ee~gens chloridlSsung X%eagens t~eagens

Codein

Levorphanol (Dromor~n)

Dihydromorphi- non (Dilaudid)

Acetylsalieyl- si~ure (Aspirin)

Morphin

Diacetylmorphin (Heroin)

Methadon (Adanon)

Alphaprodin (Nisentil)

Meperidin (De- merol, Dolan- tin, Isonipe- cain)

Amphetamin (Benzedrin)

griin naeh blau

blau

blau naeh hell- griin n. farb- los

blau n. purpur- rot n. farblos

rot n. purpur- n. olivfarben

rot n. purpur n. olivfarben

kein Farb- wechsel

kein Farb- wechsel

kein Farb- weehsel

kein Farb- weehsel

kein Farb- wechsel

gelb

blau

kein Farb- wechsel

blau

kein F~rb- wechsel

kein Farb- wechsel

kein Farb- wechsel

kein Farb- wechsel

kein Farb- wechsel

purpurrot mit grfin

blau nach griin- grau

blau nach grau

blau mit rot

purpurrot

rot nach pur- purfarben

orange n. rost- rot n. griin (etwa 20 rain)

rot nach braun

orange n. grtin nach blau (etwa 1 5 - 2 0 rain)

orange n. griin

griin nach blau

hellbraun

hellbraun (x)

griin nach grfinbraun

braun (X)

braun (X)

blau

hellgriin

rotorange naeh gelb

griin

1 d. chem. Edueat. 35, 96--97 (1958). Univ., Corm Gables, Fla. (USA). K. MAOnNER