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260 Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. Zum spezifisehen Naehweis ~on Antimon empfehlen J. GILL,S, J. I-IOSTE und A. CLAEYS ~ die yon P. WE~G~R, R. DUCKEI~Tund Cw. BLA~Cp~ ~ angegebene Reaktion mit 9 Methyl-2,3,7 trioxy-6 fluoron CH~ ~1 I [ .... .u,\//\0/-, ~,_,o_ kurz Methyl[luoron genannt. Zur Darstellung des geagenses benutzen die Verfasser das Yon WENGER, DUCKERT und BLANCPAIN 3 modifizierte Ver- fahren naeh C. LIEBEaMANN und S. LINDENgAU~ 4. Da s ein orangerotes Pulver bildende Praparat ist in festem Zustand stabil, nicht aber in athy]alkoholischer LSsung. Die LSslichkeit des unzersetzten Produktes in J~thylalkohol betragt entgegen den Angaben der anderen Autoren nur 0,095%. Bei der Ausffihrung der Antimon-Reaktion ist die Verwendung yon Filtrierpapier der yon Tfipfelplatten oder l%eagensglasern vorzume- hen; auch empfehlen die Verfasser die Verwendung yon ] n Salzsgure start der bisher vorgesehriebenen Tartratl5sung veto pH-Wert 4. Bei Benutzung yon Filtrierpapier, das mit einem Tropfen gesattig~er alko- holischer LSsung yon Methylfluoron benetzt wird. geben Antimon und Molybdgn eine Verfgrbung yon Gelb nach t~ot, Germanium und Zinn eine leiohte Orangefarbung. Merkbar starker wird die t~eaktion, wenn man zum Benetzen des Filtrierpapieres salzsaure (1 n) alkoholische Methylfluoron]Ssung nimmt. Wenn man den Fleck mit einigen Tropfen eines Wasserstoffperoxyd-Salzsguregemisches behandelt0 dann ver- sohwindet die durch Molybdgn erzeugte Farbung und die Rotfgrbung ist ffir dreiwertiges Antimon spezifisoh. 0xydierende Ionen wie die yon Gold, Osmium, Cerium, Vanadium, Chrom und Mangan st5ren die Re- aktion. Molybdan(VI) und Germanium (IV) in mehr als tier dreifachen Menge gegenfiber der des Antimons sollen vermieden werden ; die dureh Zinn(IV) verursachte schwache Orangefgrbung setzt die Empfindlich- keit der Reaktion nur wenig herab. Diese EmpfindHohkeit betr~gt 10-5, 4 (1 : 2,5 105). BenStigte geagentien: 1. Frisch bereitete 0,17%ige L5sung yon Methylfluoron in einer Mischung yon gleichen Teilen 2 n Salzs~ure und 94%igem [4thylalkohol. Es empfiehlt sieh, das LSsen bei 60 70~ vorzunehmen. 2. Reagenspapier: Filtrierpapier (SoItL~Ictt~ und ScItiSLL, Nr. 589g) wird mit 1 Tropfen tier l~eagenslSsung betupft und bei gewShnlicher Temloeratur ge- troeknet. Die betupfte Stelle zeigt einen hellgelben Fleck. 3. Wasserstoffl0eroxyd-Salzsguremischung: Diese wird aus Perhydrol und 1 n Salzsiiure bereitet, so dab die Sgure etwa 6% Wasserstoffsuperoyxd enth~ilt. Diese LSsung ist nicht haltbar. 1 AnMytic~ Chimica Aeta 1, 291 (1947). tielv. Chimica Acta 20, 362, 437 (1937) ; Mikroehimica Act~ 3, 13 (1938). Mikrochirnica Acta 3, 13 (1938). 4 Ber. dtseh, chem. Ges. 37, 2731 (1904).

Zum spezifischen Nachweis von Antimon

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260 Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe.

Zum spezifisehen Naehweis ~on Antimon empfehlen J. GILL,S, J. I-IOSTE und A. CLAEYS ~ die yon P. WE~G~R, R. DUCKEI~T und Cw. B L A ~ C p ~ ~ angegebene Reaktion mit 9 Methyl-2,3,7 trioxy-6 fluoron

CH~

~ 1 I [ . . . . . u , \ / / \ 0 / - , ~,_,o_

kurz Methyl[luoron genannt. Zur Darstellung des geagenses benutzen die Verfasser das Yon WENGER, DUCKERT und BLANCPAIN 3 modifizierte Ver- fahren naeh C. LIEBEaMANN und S. LINDENgAU~ 4. Da s ein orangerotes Pulver bildende Praparat ist in festem Zustand stabil, nicht aber in athy]alkoholischer LSsung. Die LSslichkeit des unzersetzten Produktes in J~thylalkohol betragt entgegen den Angaben der anderen Autoren nur 0,095%. Bei der Ausffihrung der Antimon-Reaktion ist die Verwendung yon Filtrierpapier der yon Tfipfelplatten oder l%eagensglasern vorzume- hen; auch empfehlen die Verfasser die Verwendung yon ] n Salzsgure start der bisher vorgesehriebenen Tartratl5sung veto pH-Wert 4. Bei Benutzung yon Filtrierpapier, das mit einem Tropfen gesattig~er alko- holischer LSsung yon Methylfluoron benetzt wird. geben Antimon und Molybdgn eine Verfgrbung yon Gelb nach t~ot, Germanium und Zinn eine leiohte Orangefarbung. Merkbar starker wird die t~eaktion, wenn man zum Benetzen des Filtrierpapieres salzsaure (1 n) alkoholische Methylfluoron]Ssung nimmt. Wenn man den Fleck mit einigen Tropfen eines Wasserstoffperoxyd-Salzsguregemisches behandelt0 dann ver- sohwindet die durch Molybdgn erzeugte Farbung und die Rotfgrbung ist ffir dreiwertiges Antimon spezifisoh. 0xydierende Ionen wie die yon Gold, Osmium, Cerium, Vanadium, Chrom und Mangan st5ren die Re- aktion. Molybdan(VI) und Germanium (IV) in mehr als tier dreifachen Menge gegenfibe r der des Antimons sollen vermieden werden ; die dureh Zinn(IV) verursachte schwache Orangefgrbung setzt die Empfindlich- keit der Reaktion nur wenig herab. Diese EmpfindHohkeit betr~gt 1 0 - 5 , 4 (1 : 2 , 5 �9 105 ) .

BenStigte geagentien: 1. Frisch bereitete 0,17%ige L5sung yon Methylfluoron in einer Mischung yon

gleichen Teilen 2 n Salzs~ure und 94%igem [4thylalkohol. Es empfiehlt sieh, das LSsen bei 60 70 ~ vorzunehmen.

2. Reagenspapier: Filtrierpapier (SoItL~Ictt~ und ScItiSLL, Nr. 589g) wird mit 1 Tropfen tier l~eagenslSsung betupft und bei gewShnlicher Temloeratur ge- troeknet. Die betupfte Stelle zeigt einen hellgelben Fleck.

3. Wasserstoffl0eroxyd-Salzsguremischung: Diese wird aus Perhydrol und 1 n Salzsiiure bereitet, so dab die Sgure etwa 6% Wasserstoffsuperoyxd enth~ilt. Diese LSsung ist nicht haltbar.

1 AnMytic~ Chimica Aeta 1, 291 (1947). tielv. Chimica Acta 20, 362, 437 (1937) ; Mikroehimica Act~ 3, 13 (1938). Mikrochirnica Acta 3, 13 (1938).

4 Ber. dtseh, chem. Ges. 37, 2731 (1904).

Berieht: Chemisehe Analyse anorganische? Stoffe. 261

Arbeitsweise: Man be~upft den hellgelben Fleck auf dem getrockneten Filtrier- papier mit 1 Tropfen der das Antimon in dreiwertiger Form enthaltenden, etwa 1 n- salzsauren AnalysenlSsung. Dann behandelt man mit der Wasserstoffperoxyd-Salz- s~iuremisehung. Bei Gegenwart yon Antimon (I!I) ents~eht ein roter Fleck.

A. EICHLEtr

Fiir den Nachweis von Arsen,Ant imon, Zinn und Wismut gib~ D. B~ziEa 1 charakterist ische Reakt ionen an, die sich im l~ahmen des Verfahrens der quali tat iven Analyse ohne Trennungen yon G. CHARLOT und D. B~ZIER ~ besser verwenden ]assen als die frfiher vorgeschlagenen I~eaktionen.

Zum Nachweis yon Arsen dient die Fi~llung als Ammoniumarsen- molybda t oder die Entwicklung yon Arsenwasserstoff.

Ffir die erste t~eaktion mug e twa vorhandenes As ( I I I ) zun~chst du tch Kochen mit einigen Krysta l len Kal iumpersulfat oxydier t wer- den, dann versetzt man 1/_9 ml LSsung mit 1/2 ml der fiblichen salpeter- sauren Molybdatl6sung, erwi~rmt auf 60--80 ~ u n d beobachte t nach 1 - -2 Minuten. Ein ge!ber Niederschlag oder eine gelbe Fiirbung zeigt Arsen an. Grenzkonzentra~ion 10 -4. Die Reakt ion ist~ in Abwesenheit yon Phospha t und yon Kiesels/~ure spezifisch. Auf Phoslohat priift man nach F. FEIGL 3 mit Am m on i um m ol ybda t in Gegenwart yon Wein- s/~ure. Kieselsgure wird ZU Beginn der Analyse wie tiblich abgeschieden.

Die Uberffihrung in Arsenwasserstoff erfolgt zweekm~Big naeh C. J. vA~ N I E v W ~ u n e mit Aluminium in alkalischer L6sung, well die ]~eduktion in saurer LSsung weniger spezifisch und aut%rdem fiber- empfindlich ist.

Fiinfwertiges Arsen wird zun/~chst dutch Kochen der sauren LSsung mit etwas Bisulfit oder Antimonloulver in dreiwertiges iibergeffihrt.

I-Iierauf ffigt man in einem kleinen Reagensglas zu 10 Tropfen der nicht zu stark salzsauren AnalysenlSsung 10 Tropfen 2 n Natronlauge und ein Stfickchen Aluminium. Man bedcckt das Reagensglas mi$ einem Stfickchen Filtrierpapier, das mit einem Tropfen 25~oiger Silbernitrat15sung befeuchtet wurde, und erwiirmt sehr vor- sichtig, wobei sich das Aluminium leicht l~isen solL Wenn dies nicht eintritt, well die Analysenl6sung zu sauer war, fiigt man noch einige Tropfen Natronlauge zu. 5Iach 5--10 rain tri~t auch bei Gegenwart sehr geringer Mengen yon Arsen~ein gelber his schwarzer Fleck im Filtrierpaloier auf. Ein Blindversuch ist stets auszuffihren.

Die Empfindlichkeit der in dieser Form a.usgefiihrten Reaktion betri~gt 1 : 100 000.

Ammoniak mu$ vor Ausffihrung der Reak~ion entfernt werden, Kupfe r ( I I ) - Ion setzt die Empfindt ichkei t um das Hunder t fache herab nnd verz5gert auf~erdem die Reakt ion etwas. Quecksilber (II)-salze die mi~ dem Arsenwasserstoff ebenfalls reagieren, werden dutch die B6hand= lung mit Ant imonpulver zu Metall reduziert , das nicht st5rt.

1 Analytica Chimica Acta 1, 113 (1947). 2 Ann. chim. anat. 25, 90, t14, (1943).

Diese Z. 77, 299 (1929).