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S. Hirzel Verlag Zum Wartburgkriege; Marienlieder; Bruchstück eines geistlichen gedichtes Author(s): J. Zacher Source: Zeitschrift für deutsches Alterthum, 12. Bd. (1865), pp. 515-527 Published by: S. Hirzel Verlag Stable URL: http://www.jstor.org/stable/20648296 . Accessed: 25/05/2014 17:25 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . S. Hirzel Verlag and Franz Steiner Verlag are collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Zeitschrift für deutsches Alterthum. http://www.jstor.org This content downloaded from 91.229.248.118 on Sun, 25 May 2014 17:25:21 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Zum Wartburgkriege; Marienlieder; Bruchstück eines geistlichen gedichtes

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S. Hirzel Verlag

Zum Wartburgkriege; Marienlieder; Bruchstück eines geistlichen gedichtesAuthor(s): J. ZacherSource: Zeitschrift für deutsches Alterthum, 12. Bd. (1865), pp. 515-527Published by: S. Hirzel VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/20648296 .

Accessed: 25/05/2014 17:25

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K?NIGSBERGER BRUCHST?CKE. 515

ZUM WARTBURGKRIEGE; MARIENLIEDER; BRUCHST?CK EINES GEISTLICHEN GEDICHTES ;

VON PERGAMENTBL?TTHRN DER K?NIGLICHEN UND UNIVERSIT?TS BIBLIOTHEK ZU K?NIGSBERG.

Die hiesige k?nigliche und Universit?tsbibliothek besitzt gegen tausend handschriflen theologischer, juridischer, historischer und

anderer werke, gr?stentheils der mittelalterlichen literatur, von denen

allm?hlich ein wissenschaftliches Verzeichnis ausgearbeitet und ab

theilungsweise ver?ffentlicht werden soll, zun?chst ist herr cand.

juris Steffenhagen mit aufn?hme der ?ber 150 nummern befafsen den rechtshandschriften besch?ftigt, welche namentlich f?r die Ute

ratur der glossatoren mancherlei beachtenswerthes ausgeben werden,

dabei auch sorgsam achtend auf die zu den einb?nden verwendeten

beschriebenen pergamentst?cke, entdeckte er unter anderen mehrere

solche auf den inneren deckelseiten der foliohandschrift nr 27 (alte

bezeichnung Aaa 23), und bei genauerer Untersuchung ergaben sieh

dann noch andere auch auf den aufsenseiten der holzdeckel, versteckt

unter einem dicken verschmutzten kleister?berzuge, der die schrift

wenigstens vor g?nzlicher abreibung bewahrt hatte, die handschrift selbst befafst auf 223 pergamentbl?ttern folgende im 14. jahrhun dert geschriebene st?cke:

1) fol. 1*?40b. Inventariura decretaliura Gregorii IX. Incipit 'Quod abbas sine licentia superioris.' 2) fol. 40b?4tb. Aegidii

repetitio ad cap. 42. X. de elect (1, ). (scheint unbekannt, oder

wenigstens noch ungedruckt zu sein). 3) fol. 42*?223*. Bernardi

Pannensis casus longi in quinque libros decretalium Gregorii IX.

Nach den schriftz?gen und dem pergamente zu urtheilen ist die

handschrift inDeutschland geschrieben worden, doch fehlt jede Ortsan

gabe, und ebensowenig hat sich ermitteln lafsen woher und wann sie

in die ehemalige herzogliche bibliothek gekommen sei. aus den ein

geklebten pergamentst?cken darf aber geschlofsen werden, da/s sie

hier in K?nigsberg, und wahrscheinlich f?r die bibliothek des deut

schen Ordens gebunden worden ist. Nachdem n?mlich die streifen sorgf?ltig abgel?st und gereinigt

waren, ergaben sich folgende Urkunden, deren beschreibung ich der

gute des herrn archivars und Stadtbibliothekars dr Meckelburg ver

danke : 33*

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516 K?NIGSBERGER BRUCHST?CKE.

1) gnaidungsprivilegium der Stadt K?nigsberg-L?benicht, aus

gestellt von Bertold Br?hoven, komthur zu K?nigsberg, dat. K?nigs

berg 4. kal. april 1299. ? die nachgetragenen correcturen zeigen

da/s dies die urspr?ngliche erste, sp?ter cassierte ausfertigung der noch im originale erhaltenen- handfeste vom j. 1300 ist.

2) handfeste ?ber eine m?hte nebst krug im dorfe Rudau (bei

K?nigsberg), ausgefertigt von Bertold Br?hoven, komthur zu K?nigs berg, f?r einen gewissen Ulmann. dat. K?nigsberg 3. non. febr. 1291.

? auch diese ausfertigung ist, nach den beigeschriebenen correcturen zu schlie/sen, sp?ter ca/siert worden.

3) griindungsprivilegium der Stadt Fischhausen, ausgestellt vom

bischof Siegfried von Samland. dat. Schonewik. 7 idus april. 1299.

4) verzeichniss der ausstehenden forderungen des (nicht genann ten) komthur es vonK?nigsberg.?nach den schriftz?gen zu schlie/sen

mit den drei vorgenannten Urkunden gleichzeitig niedergeschrieben. 5) ein ganz erloschener, nur durch ein reagens nothd?rftig

wieder lesbar gewordener brief, von Otto, komthur zu Sch?nsee, an

den landmeister Conrad Sack, worin er schreibt da/s er bei ankun ft der visitatoren nicht daheim gewesen sei, und den Ordensbruder Ul

rich von Zulischow einer Unterschlagung ?berf?hrt habe, wor?ber

der komthur von Welsas das n?here m?ndlich mittheilen werde, weil

der bruder Sterkerus gestorben, und bruder Heinrich der Th?rin

ger schwer krank darnieder liegt, bittet er den landmeister ihm einen

oder zwei br?der zu schicken. ? Conrad Sack ward gegen ende des

j?hr es 1302 zum landmeister erw?hlt, und Otto wird zum ersten

male lOjuli 1303 in Urkunden als zeuge aufgef?hrt. Diese 5 von 1291 bis gegen 1303 reichenden Urkunden sind

dem k?niglichen archive hieselbst ?bergeben worden, au/ser ihnen

wurden aber noch zwei andere pergamentstreifen von den holz

deckeln der Handschrift abgel?st, die also wohl ebenfalls aus dem

pergamentvorrathe des ordenshauses herstammen, und schwerlich

j?nger sein werden als jene Urkunden, ja nach den schriftz?gen w?rde man sie vielmehr noch um einige jahrzehnte ?lter sch?tzen, aus

dem schriftinhalte geht hervor da/s sie senkrecht unter einander ge h?ren, als fast gleich grofse half teil eines quer durchri/senen l?ngen

streifens, der an seinem unteren ende durch einen zweiten querri/s einige zeilen verloren hat, und an der einen langseite den nat?rlichen

rand des pergamentes, an der anderen langseite dagegen die durch

gehende spur eines me/serschnittes zeigt, so unter einander gef?gt,

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K?NIGSBERGER BRUCHST?CKE. 517

mefsen sie zusammen in der h?he 1 fufs 7\ zoll, w?hrend die breite ?ber 5 zoll betr?gt; so dafs wir in ihnen eine fast vollst?ndige vor

dere spalte eines grofsfolioblattes von mindestens 1 fufs 8 zoll h?he und 1 fufs breite ?brig haben, welches wohl zu einer handschrift geh?rt haben mag.

Erhalten sind auf dieser vorderspalte drei gedichte, ein deut

sches, ein lateinisches, und wieder ein deutsches, die beiden ersten k?nnen von einer und derselben hand herr?hren, das dritte dagegen ist entschieden von anderer, jedoch wahrscheinlich gleichzeitiger hand

geschrieben, die schriftz?ge beider Schreiber sind gel?ufig, fest, und

deutlich; gleichwohl ist gegenw?rtig nur weniges bequem, das meiste sehr ?bel zu lesen, und vieles kaum zu entziffern: denn nicht nur

ist die schrift selbst an vielen stellen verblichen, ja zuweilen v?llig abgerieben, sondern auch das pergament hat stark gedunkelt und ist ?berdies so durchscheinend geworden dafs sich die z?ge der einen seite mit den durchleuchtenden der andern oft fast unentwirrbar ver

mengen, aufserdem sind durch rifse, schnitte und l?cher viele buch staben und W?rter theils verst?mmelt wordm, theils ganz verloren

gegangen: so namentlich am unteren theile des oberen bruchst?ckes durch zwei (in die columne a und c treffende) vom buchbinder neben einander ausgeschnittene l?cher, von je 2 zoll senkrechter l?nge und

halbz?lliger breite, damit der nachstehende ab druck die ohne an

wen?ung eines reagens von mir gelesene handschrift so treu als m?g lich wiederspiegle, folgt er ihr nicht nur zeile f?r zeile, sondern auch buchstab f?r buchstab mit abgestuften lettern. gew?hnliche Uttem bezeichnen das, was vollkommen deutlich und sicher zu lesen war, kleinere lettern das was mit gr?fserer oder geringerer gewissheit aus verkommenen z?gen ermittelt wurde, cursive lettern die aufblofser conjectur beruhenden erg?nzungen wirklicher durch rifse und l?cher verursachter l?cken. erhebliche lesefehler hoffe ich jedoch auch an den unsicheren stellen nach M?glichkeit vermieden zu haben.

Ob das lateinische lobgedicht auf Maria, und der deut sche Marienieich dessen sprachformen wie schriftz?ge auf einen Schreiber niederrheinischer herkunft deuten, bereits gedruckt sein

m?gen kann ich mit den hier vorhandenen literarischen hilfsmitteln nicht ausfindig machen, ihr geringeres interesse wird reichlich ver

g?tet durch den literarischen werth des ersten St?ckes, denn dieses bietet uns einen abschnitt des sogenannten Wartburgkrieges nicht nur in ?lterer niederschrift als die Jenaer oder gar die Kolmarer

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518 K?NIGSBERGER BRUCHST?CKE.

(jetzt M?nckener) Handschrift, sondern auch in einer vollst?ndigeren,

be/ser geordneten und mehr in sich selbst abgeschlofstnen fafsung. vergleichen wir die Strophenfolge des K?nigsberger blattet mit Sim

rocks ausg?be des Wartburgkrieges, mit von der Hagens Minne

singern (<?, 1731gg.), mit der Jenaer handschrift und mit der Kol marer handschrift (nach Simrocks bezifferung), so erhalten vir fol gende tabelle

Kgb. Simr. MSHgn. Jen.

1. 115. 2. 116.

(fehlt)in. 3. 118. 4.

5. 6.

7.

8. 9.

10.

119.

120.

121.

122.

123.

( / 124.

19.

20. 21.

22.

23.

24. 25. 26.

27. e

28.

30. 31. 32.

33.

34. 35.

36. 37.

38. I

39.

Kolm.

684" 684d' 684?"

685?'

685?s

685b'

685?=

685-='

685?' t )

6S5?5

Kgb. Simr. MSBgn. Jen. Kolm. 125. 33. 63. 684?' 126. 34. 64. 684b"

127. 35. 65. 684b' 128. 39. 40. 685d'

(fehlt) 130. 31. 42. (fehlt) 131. 32. 43. (fehlt) 129. 30. 41. (fehlt)

11. 12.

13. 14. 15.

16. 17.

18. 19.

20. 21.

( f hit)

Simrocks textesrecension hat also bereits die Strophenfolge des

K?nigsberger blattes fast ganz genau getroffen, dem K?nigsberger texte fehlt gegen die beiden anderen Handschriften eine einzige Strophe, zwischen seiner zweiten und dritten; dagegen hat er allein f?nf wich

tige Strophen mehr, seine neunte, seine leider des abgesanges be

raubte f?nfzehnte, und seine drei schlufsstrophen, von denen die

letzte freilich auch ?bel zugerichtet ist, aber der Herstellung doch

noch so viel anh?lt bietet da/s die hier versuchte erg?nzung wohl

nicht allzuweit von der Wahrheit geblieben sein wird.

Was den inhalt anlangt, so hat wohl schon Lucas in seinem buche ?ber den krieg von Wartburg das richtige getroffen, wenn

er ihn auf einen nicht n?her bekannten Vorgang aus der zeit des

Mainzer erzbischofs Siegfried III (1225?1249) bezieht, denn die ser kirchenf?rst war so tief verschuldet und.stets so geldbed?rftig,

dafs er den geistlichen seines sprengeis wiederholt die dr?ckendsten

abgaben auflegte, so dafs sie ihm endlich das eidliche und urkund liche gel?bniss abn?thigten ohne genehmigung seines domcapitels keine neuen schulden mehr zu machen, und der geistlichkeit keine neuen

lasten aufzulegen (urkunde vom XHH kal. jul. 1233 bei Guden, cod. dipl. 1, 525). gaben aber pfarrer seines sprengeis Hie absieht

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K?NIGSBERGER BRUCHST?CKE.

kund, sich ihres Schadens an ihren pfarrkindern durch stolgeb?hren zu erholen, so war das nicht eben etwas an sich neues und unerh?r

tes, da stolgeb?hren seit Jahrhunderten bekannt und brduchlich, wenn

gleich nicht gesetzlich anerkannt und festgestellt, auch von concilien wiederholt verworfen waren, wahrscheinlich mag die sache durch die nicht n?her bekannten besonderen umst?nde und durch den puri tanischen Widerspruch der noch jugendlich eifernden bettelorden ein ?bleres aussehen gewonnen haben, wem reichliche quellen der spe cial- und localgeschichte zu geb?te stehen, der wird vielleicht auch die im gedichte genannten geistlichen auffinden, und ermitteln k?n nen welches concil oder welche synode gemeint sein m?ge, ein Con radus de Castel war anwesend auf dem Mainzer concile vomj. 1243. er erscheint dort als zeuge unter einer Urkunde vom VII kaljul. 1243 (Conradus dictus de Castel, bei Guden cod. dipl. 1, 579; Con

radus dominus de Castel, bei Joannis rerr. Moguntiac. 3, 29*), durch welche best?tigt wurde da? nach altem herkommen der bi

schof von Eichst?dt der n?chste nach dem Mainzer sei und bei be

hinderungsf?llen denselben in amtshandlungen zu vertreten habe, dieser Conradus de Castel ist jedoch unterschrieben als canonicus Eistetensis. dagegen zeichnete sich unter den gleichzeitigen W?rden

tr?gern der Mainzer kirche ein anderer und wie es scheint sehr

aufstrebender Conradus aus, der 1236 vom scholasticus zum deca nus und 1247 zum bischofe von Worms bef?rdert wurde, aber von

den Mainzer historikern freilich nicht de Castel, sondern Conradus de T?rckheim genannt wird.

Dife lieth tichte der tuvii vnd fa[nc die] zv wartberk vor de vorw. a.

Lantgraven von duringen da betw[anc den) tvuilmaifter clin

for von vngeren.

(! ) Sich maifter waz hie Ii geschoben ich bin ein geift der von den

himelen wart vortriben vnd ften doch helle vuref immer eine Der 5

al fin dink nach rechte wiget vnd bi gewalde doch vil fuzer bar me pfliget der wefte mine schulde vollen deine . nv denket ir wie lebf du dan an tvuillicher fchichte. h?rt wie daz iamer mir

gefchach. ich weft ein vbermvt daz ich if nicht wider fprach da von fchiet ich vz engelifcher pflichte. ($ ) Ja warn ich gotef 10

hant getat ein brot daz er im felben glich ge machet hat. daz

wellent valfche pfaflen nv verkoufen. den krefmen fie

da veile tragen, ez ift vil manigem geifte leit daz ichz hie fol

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520 K?NIGSBERGER BRUCHST?CKE.

Tagen def felben hant fie willen chcin dem tovfe. ein vrkunde

15 heizen fiez ia sol de babeft teile, ez fi der rechten schrifte vri

die pfaflFen mv2en erger denne iudas fi fwelh got vm

einen pfennink tragent veile. (8?) H?re pfaffe waz dir ift

gegeben, der widm ift din ob da nach rechte woltes leben dar vmme foltu fingen vnde toufen daz opfer ovch ich Tage dir me

20 tak vnde nacht bin zv den fvnden clagenden ge got noch

def krefemen nimmer nicht verkovfen. vercoufeft duz fo

muftu var alf achte pfaffen taten, die habent in al abgrunde

pflicht fie enkument ovch zv iungeft vur gerichte nicht

daz Tie den felben mein zv mcinze knaten. (4L) Nv lat den pfaffen 25 wandelf vri er ift vch hoher v? dan er ime felber fi. fwen er daz

lieh bevelhen mit vch dinget, h?rt ab er dan in hell icht fnabe er wert

uch giricheit die wil er felber habe vnd vberom daz zv der helle

dringet c?nfor ich en fage dir nu nicht me davon ich wil ver fwin

den difen brief werf ich dir dar fwaz dar an gefchriben ftat

30 daift alliz war kaldewifcfa mvfcu da zv dutfehe vinden. (3?) Nv

lat den brief zv liechte gan wer diUa valfch errant den maniger hat getan Zafchafenburk er faz vnd hatte pfarre. da zu gab im den valfchen lift awerun der gar des tovfes vient ift von fime

rate maniger wirt ein narre. Radimant waf ovch al dar vnd

35 ander fine gefellen ich fage die mer al offenbar ir allir zorn

en vorchtich nicht alf rm ein har fie enmvgen mich noch ge hi

melen noch gehellen. (6?) Hort wie gewarb der feien mOrt von

Kaftel cvnraden bracht er vf den ort der waf des furften hoefte rat von meinze vnd ovch bartman v0n ingelnbein. def felben

40 valsche zvnge riet vil manigen mein fus wuchs der rechten

hovbet funde zweinze. Ludewich waf ovch al dar der pfarre man von fpire da Za von bunne kerzentaebt He hetenz an

den felben nimmer zvgebracht fus worden dutfeher zungen

pfaffen gyre. Ho[ret io]az me der brief vn[s feit] ein 9cilie (?) 45 wart zu meinze al d[a gelei]i fie brachtenz [an den] vurften

ylcherliche. vnd fprac[?en herre] ir fult ez tu u[f ez in zit] beginnen

[fcha]h ez get wol zv [ir macA]et vnf tiudiufcb[e p/a]rren riefae

[derjbifchoffprachia bfenoe] ichf wol wie [.]ine breche

[habet] ir der predigere [nicht] noch den gardi [an vil t;]aft in

50 [vw]er pflicht fie meg[en] doch zv iungeft [wider] fpreche

(8.) Die bede wurden [do 6e]fant vnd zwene [pfajfe]n die man

[in] der kvnfte vant. d[az fie] daz recht zvnre[cAte A*]vnden

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K?NIGSBERGER BRUCHST?CKE. 521

machen die bruder [von der] beider kvre ir[fchrak]en do man

in die mere leite v[tire tr]fchraken do man in [die mere] leite vura vnd redeten daz lr en^el muftcn lachen ich kor wol daz ir 55

varvf enpran vnd fach ir ovgen winken we den die daz er trach

tet han fprach ir munf e wir den vaifchen bi geftan wir liezen

alle clofter e ver fink 58

en. (9?) Do fach ich trnrichlichen ftan b. (58.) der predigen; meifter vnd den gardian von den ich nimmer

lugene w? ge ringen ir beider munde kvnden fagen e daz 60

wir gotef g?be liezen veile tragen wir woltenz an den

ftul zu [?o]me bringen den leien wirz bir feie ver bieten

daz fie d[en] covf icht prifen def tvt (?) pfarre gucken abe . ir

fult vch [an] die werden bruder nv ge habe ir truw vch kan

daz hi[md]riche wifen. (10*) Do fprach der pfaffe kerzentacht 65

wir ha [n ez] vf ir leit ez wirt ovch vollenbracht an vwer

aller [danc i]r ordenere weltir vnf pfaffen wider ftan vnd

in [tiudifchen] pfarren bi vnf betelen gan. wir machen daz die

fecke blibent lere, herberg vch ovch ture wirt [da]z fule wir wol gefchaffen. der [jar]dian wart zo[rnw vol] er TO

fprach der vch da mr[et e]r ge vegit vch w[o/.] fie fcbieden an ir volge von den pfaffen. (!! ) Ditz vuren vnd ditze

vegen quam von einer (to) tolen die der arn zv meinze nam

vf eime t?rm er vurte fie vb$ die heide. do fach fie uf

der verte wege einen fchafe hirten der hiez .ratoit vege "5

der felbe name tet im herzeleide, fie rief nv hilf mir

ratoit uege ir wuft waf ane maze der hirte fprach du

gibft den zol. binamen der dich vuret der geveget dich wol du mvft mich vnbefchrit zv meinze laze. (IS*) Do ir der hirte nicht enhalf do hub fie von gefchreie manigen luten 80

galph ir lib der was in kummerlicher fchowe. ein wort zv

Meinze fie vernam. ich enkan nicht wizzen wie ez ir da zv mvnde quam fie rief nv hilf Maria reine vrowe. Ich nam den wilden (aid) adilar durch gotef mvter ere wil wol ver galt fie ouch mir den covf. die tolen mvft er wider 85

vuren vf den knovf ez fahen tvfent ovgen oder mere.

(13?) Wie mir daz dienft vergolten wart nv denket manig4

73. (to) absichtlich, schon vom Schreiber selbst, verl?scht. 84. (aid)

absichtlich, schon vom Schreiber selbst, verl?scht.

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522 K?NIGSBERGER BRUCHST?CKE.

vz der menfchelichen art ob ez mir rechte mvge her vur

gefchalle.- gar ane vrage ich wilf ver iehn. def famztagef 90 ich mv? ioz himelricbe fehn def hat ich iamer dan die

wochen alle. fwaQ ich daz kof fo w?rfen mich wol tufent

forgen manken. daz ich die falde han ver worcht. ich fach die heiigen engel vnd ir vreide h?rt, da hat Ii ir hovbelachen vur gebangen. (14L) H?re pfafTe wef du dich macht fcheme.

95 wiltu aurunef pfennink vm den krefmen neme. mit fvnden vnd mit fcbanden haftin gwunnen. wa mit fol fich der fieche labe fwen duz mit diner valfchen gird im bricheft abe. Daz arme wib hat ez vil kvm erfpunnen. hie mite maftef du den bb fo get ez an ein vrien. (ir predigere.fit na rc ..)

100 ir leien merket difen rat fwelh pfaffe in finer pfarre fulhen fite hat. Awerun fult ir den fchalk befchrien. (15.) Ir

krum men fteb in hoher e. lat ir awerunef pfennink vur

fich ge. daz ift ein dink daz manige feien veiget die

pfaffen tvnt an allen ftrit. alf der dem rebe fozef bia

105 tef ftimme git vnd im die ftralen gein d.. l.

(hier scheinen etwa drei seilen am schlu/se der spalte ahgeri/sen zu sein.)

rw.c.(16.) Nu haftubr?cken vn[de fteg]t wiltu dich felber trenk vnd gan die

rechten wege. ich mein dich priefter wol gehereter pfaife. du

weift ovch recht vnd miffetat wer fich felbe t?tet def wirt

nimmer rat. wiltu dich an.f... Ifen, die h?Ue

5 abgTUnde ein Wunder hat die m.ffeH Tillen, die go tef g?be veile tragen ker von vart.z himelriche

eriagen got wirt nicht lugener durch dinen willen. (17.) Wer aUex lovb vnd ovch daz gras vifch tu de griez ftein vnde wait fo

peter Was vnd riefen die mit rechte werender ftete. Swaz ie 10 oder immer wirt geborn von menfchen ob die alle folten fin vor

lorn ab got nicht eine lugene durch fi tete. fo daz er fpre Che brun ift blanc. nein er al fvnder lovgen. ir pfaffen keiefet vwer buch, verkovft ir gotef g?be fo wirt vch der vluch vnd vart zer helle hin mit fenden ovgen. (18.) Waf pilat miffewende

15 vri er twuch fine hende drabe vnd wold vnfchvldich fi. einf

todef den er fchuf der meide kinde. Ir h*ren die die pfar

99. die eingeklammerten worte sind ganz verblasst, und schon vom

sehreiber selber getilgt, wahrscheinlich hatte er sich nach str. 19 verirrt.

105. gein dem herzen neiget.

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K?NIGSBERGER BRUCHST?CKE. 523

ren geben warvm envraget ir nicht vm der pfaffen leben

pylates glichen mak man an ych vinde. lat ir mit awenmef

pfenning Twer pfaffen fchallen. vnd ftet der miffewende bi vnd woltir wen daz got ein lugenere fi. nein zwar er lieze 20

daz himelrich e vallen. (19.) Wie du die feie din verleift

pfaffe fwen du gotef g?be veiie treift du p?ift der ketze

rie zanegefichte. ftant bofewicht dir felber bL nu muz dir die pfarre din ge widemet fi. da von foltu die kriftenheit be richte, fwelh opfer man mit willen gibt daz nimf da ane 25

fvnde. Ir predigere fwa ir fit. nv redet ez durch gerechtik heit gar fvnder nit. ir fult ir lafter al des werlde k?nde.

(20.) Swer wizzenliche meinen eit von dem bewegenen nimt vf mine ficherheit der hat der felben hovbet fvnde pflichte. Nu lat vch dem ein gliche z fagen fwa bofe pfaffen gotef g?be veile 30

tragen vnd covfefc daz laz dich der rede berichten ?b vnde feie legef du dar vf luciferef wage, der pfaffe vnd ir fit gar verlorn, vnd habt die helle vur daz himelrich erkorn. durch

got muget irf die reinen brudere vragen. (?l.) Vurfte dir ift die ere gefchen. daz man mich hat in menfchen glich 35 vor dir gefehe vnd r?get v0n der [.]e hovbet fvnde.

vragif die b[ruder]e ift ez recht, fi [dan e]z valfcb durch got fo mache [ez wider] Hecht laz ez d[te pred]igtT der werlde kvnde. fw[a p/a]ffez tut den fcha[6e t?o]n der pfarre ha/hi finne. Ir f[unde] manige tugent [zert] vorzageten elften 40 ab irz ri\c[ht in] eine wert, e dan [s'olh] e die vber vlut ge

winne.

Gaude o[ . . . . ] virgo virginum [_] gaudium et pcellenf iocundit[<w vin]cit celi delicias. fummi poli agmina. ornat tua prefentia. Gaude fulgem ut aurora ficut diem fol tu 45

luna cunetof replenf gaudiis. tu pro nobif mater ora vt

donent[ur no6]if dona in tuis deiftcits. GJaude mundi impera trix 48

[peccatox,[ ] reparatrix. digna fufeeptrix glorie. cuiuf d. [48] votif preparantur celi ciues et letantur frui tanta

principe. Gaude quam fic honorauit fumm9 pater et 50

amauit. vt cum faneta trinitate vBa fta in ooiuntate. et clementer exaudiris in cunetif que requiris. Gaude mater clemencie. nam tue prouidencie tuus permiTit

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Page 11: Zum Wartburgkriege; Marienlieder; Bruchstück eines geistlichen gedichtes

524 K?NIGSBERGER BRUCHST?CKE.

vnicus. ut premiis celeftibus ditef prout voiweris 55 tuif datof obfequiis. Gaude que dignis digmor et ce

Iis ef fubliraior gracia ex nati. tu fobs luce clarior atqne cunctis pcelfior proxima ef trinitati. Gaude cuius felic?as et gaudio*. nouifas n?quam minoratur. et mer ttorwn dignitas et pmio^ tocunditas ferap aug

60 mentatur. Mater regif et filia. mitif. dulcis p?ffima propter bec feptem gaudia que nunc habef in gloria cu plena cordif leticia gfer nobis gaudia virgo clemenf et vnica. ame*.

Kont ich nv lobe hoben allez daz ie gewart vn het ich finne 65 mine recht an fv gekart. Nu gip mir lere here, edele vrowe

min. daz ich dich grfize fuze reniz megetin von ieffe nie gli che me die vrowen wart. Trofterlne fvze minne dv blunder

gart. Edele rofe citelofe d' felden Irin. In himeltrone luchte fone min kvnegin. alfo die fvnne wunne gibet iren fin.

Tu Gebar alleine reine mait ein kindelin. Der engel fingen [.] tet ds werden vrowen loip. Mit done fone fift ein fterne v? iacob. Die natvre die ift tvre vh vnvorbrant. Dv moiffes fach den lichten tac ein pUS genant. Nu merkit wunder

da bi fvnder inne faz. Der werlde troft hat vns irloft mit 75 richer wait Dv bift ein tOCht5 von fyon ein mvter vnd

ein reine mait An touwe fach her gedeon ein vlus als

vns die wifen fain. Nochtan fone wart daz felbe vlus

von deme tOUWe nirgen naz. von bethlehem bift du ein

bus aldar got felbir inne faz. Nv dv bifc aider werlde 80 lichter tac. So vro fi (?) wir diner mildekeit (?). Daz (?) v . . nie

man zv voUen loben mac. Des ift din lop V? wite UZ ge fpret. fvnds fpot minnet got fo mac vwer werden rat.

Tvt ir daz ane haz vri fit ir Vor miffetat Dv VZir Wrel te rofe rot fit (?) got die menfeit an dich bot deme tvuele

85 gar ZV ftvre. Des bift dv aider werlde troft von dir fo fi wir alle irioft von def tuveles vure. vroden frin. von dir fo geit ein (?) funnc (?) Gn daz luchtet alfo fere. Ein

paiaS fon falmonis tron noch vrowet fich alle d$ engele don vrowe (?) diner (?) ere (?). D? vZZerwelde keferin allir fvnder

90 buzeri dinge (?) vns (?) zv dime (?) kinde. Irwende finen zorn v? VDs fenfterinne (?) dines funs mach vnf einZvseiinde.

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K?NIGSBERGER BRUCHST?CKE. 525

(von der letzten fast ganz abgerifsenen zeile des blattes sind nur

ungen?gende spuren zu erkennen).

Noch ein anderes bruchst?ck m?ge hier platz finden, einer frei lich unbeholfenen aber doch nicht ganz interesselosen reimerei, wel ches nur geringen r?um in anspruch nimmt es ist der inhalt eines von deutlicher, aber nicht eben geschickter und sorgsamer hand, wohl in der zweiten h?lfte des 14n Jahrhunderts geschriebenen quartblat tes von 2 spalten zu je 23 zeilen, von denen v. 59. 73. 87 mit einer

gr?fseren rothen initiale beginnen, und v. 62 ? 69 fast ganz ver l?scht sind, w?hrend alles ?brige sich sehr bequem und sicher lesen l?sst. herr Steffenhagen fand das blatt auf einer inneren deckelseite von nr 182 (alte bezeichnung Fff. 14.), einer pergamenthandschrift des 14n jahrhunderts von 266 bl?ttern in klein folio, welche enth?lt:

1) fol. 9a?255a. decretales Gregor? IX. 2) fol. 257a?258a Rai mundi summa de arbore consanguinitatis. 3) fol. 258b. Raimundi summa de arbore affinitatis.

Dij vnd'ftl. mittilftl ob*fte gut vw. a.

Dij da uor ualfcheit fit behut

Dij vndirftl gut Daz wir ezijtlich fijn behut

Alfo krifoftonw mit de gvldl mde 5

Sp'cht uf matheu zu ftunde

Dij bete ift von gote her

Dij gote ift lijp vnd nicht vmmer Paulus ad Thijmoteum

d* brengit defe rede I eijn fvm Habede notorft vnd dach

10

Gen?ge ge fij vnfir all5 gemach von dem mittil gute redit math9 in fijne mute

Daz fint dij geiftlichin gut dij mit meijn?ge vnd hicze fit frut Als er ?jne fprvche retit dis volk mit tippe mich nv erit

15

Ir hseze ift verre wek von mir darvme hat is keijne wid* kijr

Cijpanus fpricht uort 20

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526 K?NIGSBERGER BRUCHST?CKE.

daczu eijn redlichis wort

Wij wilt du vo" gotc w*di irhort

0. We dy gedake ift vorkort

25 du weift nicht was du beti falt

We in gote ift nicht dy czuhalt Gregorius d* edil man

d* hir uf lere vindin kan

D1 fp'cht bete das ewige lebin

30 vo" h$czin gacz er wil dir gebt

Dijner meynuge beger

Sijchir von ijn nymift du gew* Dij obirftin fint dij hymlfchl gut

dij dich bregin in d* engil nut 35 Zu beti iij fint mit demut

vnd mit tvrrin wol behut Mathe? in dem czehnden ftvcke

ds fp'cht vns allin zu gelvcke Secet vnd nemit

40 fvcht vnd remit Von erfte gotis rijche

Klappit an mit flegin glijche So wirt vch allin uf getan

Gotis rijche fund* wan

45 Vnd wirt vnds vch gebrochl alfo mathe* hot gefprochi

rw. c. Sij w'din vch allin vndirteilt v? gotis gnadl irheylt

Vnd von fijn1 barmunge 50 der aide vnd d< iunge In defim keginwHigy lebin

fvl wir nach gvt$ barm?ge ftrebin

Hy I kegijn wortikeit Vnd I zuk?ftigir heijlikeit

55 Daz wir vor dijne uf erdin

gotis kind* blijbl vnd w$din Amen ame amen

indem bijmilifchin famen TU*u ift zu m'ki vfi zu fehin

60 waz den brvdsn fij zu gebl

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Page 14: Zum Wartburgkriege; Marienlieder; Bruchstück eines geistlichen gedichtes

DES IGELS WETTLAUF. 527

Dij faczunge vnd brud$fchaft

dij in brudnichir kraft

Sich kan yoreijnill in got vnd haldin fijn gebot

Wo Orden?ge fij gereijt 65 adir ir?ge mache leijt

Orden?ge ift ey tnwir h?rt

Geordint dink gat allis nOrt

Wfflekvr vnd fadUnge

Gehaldl brengl dy ord'n?ge d. 70

Lijbit fij arm vnd rijche Sie blijbin fichir glijcbe

T\er Ordin d5 erftl faczuge ^ fij fo dem aldl vn de iungT

Daz er czu czijtin kome 75

d$ gehorfa fijn zu vrome

Alle dij an h?ret dij brvd'likeit dij fullin zu kom fin gereit

An dij ftat vnd zu d' czit

dij en allin ift vor gefijet 80 Zu der czehndin ftundin

an dT eylftin werd ervondl Wf do v*fumit dij felbe czijt

ds wirt nicht fijn$ buze gwijt Er mus gebl eijn ph?t wachs 85

fpr?ge er fchsczi als ey dachs T\er heijligin kijrchl ijng?k

mit k?rrockil an wank S?lle wir alle haldin glich

er fij iunk alt arm ad* rieh 90

durch d$ cpceffion wille in erberlichir ftille.

K?nigsberg, juni 1860. J. ZACHER.

DES IGELS WETTLAUF. Cervus et hericius agrum consevere,

quem cum seges creverat vastaverunt ferae.

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