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vor sicli gehen , was ich durch weitere Untersuchungen tiiiher festzu- stellen gedenke. Das Betain ist isomer odcr polymer mit einem trimethylirten Glycolamid, mit dem Butalanin, dem Lsctamethan 11. s. tv., sowie auch mit den. in neuester Zeit von L i e b r e i c h (dies,. Ilerichtc~, Tl., 167) dargestellten Oxyneurin. Mit lctzterem hilt cs in vielen Ueziehiingen grofse Aehnlichkeit , obgleich es mir nicht v~ahrschc~inlicli ist, dali es rnit demselben identisch ist. Ich hoffe binnen Kurzctri ririgehcildrve Untersuchungen iiber dus Betain , seine Zersetznngspiodncte und tlw 13eeiehungeii zu seinen Isonierien rerijRentlichen zii kiinnen uiid wri de dann auch die aiialytischen Zalilenbelege geben. 99. C. S c h e ibl e r: Zur Analyee der Gold- und PlatinPralze organischer Basen. Fiir dss Studium der organischen TEasen ist meist die Kriter- suchung der Gold- iind Platinsal~e derselben von Wichtigltcit. Die metallischen Hestandtheile dieser Salzr werden im nietallischn Zu- stande abgeschieden und gewogen . indem man entwcder den orgaiii- sclien Bestandtheil und das Chlor durch Gliihen entfernt, odw die Metalle mittelst Schwefelwasserstoff als Schwefelnietalle abscheidct, die beim Gliihen das reirir Metall binterlassen. Im crsteren Fallt: geht die Snbstanz \ erlvi ('11, im andern ist cine gleickzeitige 'tSidni- mung des Chlors nicht miiglich. Ich habe nun seit lingerer G i t eine Methode in Gcbmiich, Lei der sowohl die Substanz erhalten bleibt, als auch die gleichzeitigr Chlorbestimmung, welch a16 Controlle fiir die Ikdirnmung drs (ioldes oder Platins, sowie zur Vervolls~8iidjgungder Analyse voii Niitzeii ist, skh auefiihren liifst. Diese Methode besteht dariii, dak man eine abgcwogcrie Quau- titat des Gold- oder Platinsalzes in Wasscr lijst oder bei schwer l&- lichen Verbindungen Eiur darin suspendirt iind rriit metallischem &lag- nesium in Beruhrung bringt, wobei das Gold odw 1'1:itiii im niLtalli- schen Zustaiide unter Wasserstoffentwicklung gcfiillt tliid. Rlen operirt in der Kalte, oder bei schwerlijslichen Salzen auf dein Wnsser- bade; man kann auch die Fliissigkeit ansitiiern, jedoch inif rincr Slture, die nicht SalzsLure sein darf, falls man neben dciri Metall nodl cine Chlorbestimmung vornehmen will. Zur Abscheidung der Metalk ver- wendet man am besten das im Handt:l vorkommendo 12aiid-fijrmige Magnesium, welches hinreichend rein ist. Die mitttelst Magnesium abgeschiedenen Metalle lnssen sich leicht durch Ilecantation durch ein Filter auswasclien ; ist dies goschchen,

Zur Analyse der Gold- und Platinsalze organischer Basen

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vor sicli gehen , was ich durch weitere Untersuchungen tiiiher festzu- stellen gedenke.

Das Betain ist isomer odcr polymer mit einem trimethylirten Glycolamid, mit dem Butalanin, dem Lsctamethan 11. s. tv., sowie auch mit den. in neuester Zeit von L i e b r e i c h (dies,. Ilerichtc~, Tl., 167) dargestellten Oxyneurin. Mit lctzterem hilt cs in vielen Ueziehiingen grofse Aehnlichkeit , obgleich es mir nicht v~ahrschc~inlicli ist, dali es rnit demselben identisch ist. Ich hoffe binnen Kurzctri ririgehcildrve Untersuchungen iiber dus Betain , seine Zersetznngspiodncte und t l w

13eeiehungeii zu seinen Isonierien rerijRentlichen zii kiinnen uiid wri de dann auch die aiialytischen Zalilenbelege geben.

99. C. S c h e i b l e r: Zur Analyee der Gold- und PlatinPralze organischer Basen.

Fiir dss Studium der organischen TEasen ist meist die Kriter- suchung der Gold- iind P la t insa l~e derselben von Wichtigltcit. Die metallischen Hestandtheile dieser Salzr werden im nietallischn Zu- stande abgeschieden und gewogen . indem man entwcder den orgaiii- sclien Bestandtheil und das Chlor durch Gliihen entfernt, o d w die Metalle mittelst Schwefelwasserstoff als Schwefelnietalle abscheidct, die beim Gliihen das reirir Metall binterlassen. Im crsteren Fallt: geht die Snbstanz \ erlvi ('11, im andern ist cine gleickzeitige ' t S i d n i -

mung des Chlors nicht miiglich. Ich habe nun seit lingerer G i t eine Methode in Gcbmiich, Lei

der sowohl die Substanz erhalten bleibt, als auch die gleichzeitigr Chlorbestimmung, we lch a16 Controlle fiir die Ikdirnmung drs (ioldes oder Platins, sowie zur Vervolls~8iidjgung der Analyse voii Niitzeii ist, s k h auefiihren liifst.

Diese Methode besteht dariii, dak man eine abgcwogcrie Quau- titat des Gold- oder Platinsalzes i n Wasscr lijst oder bei schwer l&- lichen Verbindungen Eiur darin suspendirt iind rriit metallischem &lag- nesium in Beruhrung bringt, wobei das Gold odw 1'1:itiii im niLtalli- schen Zustaiide unter Wasserstoffentwicklung gcfiillt tliid. Rlen operirt in der Kalte, oder bei schwerlijslichen Salzen auf dein Wnsser- bade; man kann auch die Fliissigkeit ansitiiern, jedoch inif rincr Slture, die nicht SalzsLure sein darf, falls man neben dciri Metall nodl cine Chlorbestimmung vornehmen will. Zur Abscheidung der Metalk ver- wendet man am besten das im Handt:l vorkommendo 12aiid-fijrmige Magnesium, welches hinreichend rein ist.

Die mitttelst Magnesium abgeschiedenen Metalle lnssen sich leicht durch Ilecantation durch ein Filter auswasclien ; ist dies goschchen,

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so beseitigt man die Filtrate, welche zur Chlorbestimmung. dienen, und wilscht das Metall dann nochmals mit Wase r , dem Sdzsaure zugesetzt ist, um iiberschiissiges Magnesium oder etwa gebildetea Magnesiahydrat zu beseitigen. Zulietzt bringt man das Metall voll- ssndig auf das Filter, trocknet, gliiht und wiigt. M e Resultate sind vollig genau, wiihrend man bei den oben gedachten Methoden leicht Verlust durch Schiiumen und Spritzen, oder ein zu grofses Gewicht durch Einschlds von Kohle erhalten kann u. dgl. m.

Die Benutzung des Magnesiums, namentlich zur Ermittelung von Metallen bei gerichtlich chemischen Untersuchungen , wurde iibrigens schon von Roussin und Comaille ( F r e s e n i u s Zeitschrift fur analyt. Chem. Bd. 6 S. 100) empfohlen.

100. C. I c h e i b l e r : Vorlilufige Eisotiz ii'ber das Vorkommen einer mit der Asparaginsawe hornslogen neuen Sgure in den Melacreen

der Riibenzuckerfabriken, Vor 3 Jahren nahm ich Veranlassung, eine altere, bis dahin nicht

bestatigte Angabe Ross ignon ' s , nach welcher in den Zuckerriiben Asparagin, und zwar mitunter bis zu 2 und 3 Procent enthalten sein sollte"), einer Priifung zu unterwerfen. Es gclang mir hierbei ewar nicht, aus frischen Riibensaften das Asparegin in unverhdertem Zu- stande zu isoliren, wofiir iibrigens auch von Ross ignon keine Methode veroffentlicht worden ist, wohl a0er konnte ich aus den Melasaen das Spaltungsproduct des Asparagins, die Asparaginsawe, in grofserer Menge abscheiden **).

Seitdom habe ich wiederholt au8 RGckstanden , die bei meinem Verfahren der Zuckergewinnung aus Melasse (Elutions - Verftihren) hinterbleiben, also gleichsam entzuckerta Melasse sind, ale dem be- quemsten und ergiebigsten Material hierfiir, Asparaginsaute dargesteut.

Die von mir neuerdings benutste Methode zur Abscheidung der Asparaginsaure aus Melasse beruht darauf, dafs das in wassriger LS- sung mittelst basisch - essigsaurem Blei gefgllte basisch - asparaginsaure Blei in einem Ueberschusse des Fallungsmittels lijslich ist , durch Al- kohol aber aus der Liisung gefiillt wird. GieIst man daher die Lijsung der Melasse unter Umriihren in eine im Ueberschufs vorhandene Liisung von basisch essigsaurem Blei, filtrirt den au8 Chlorblei, schwefeleaurem Blei und verschiedenen organisch sauren Bleisalzen bestehenden Nieder-

9 M. a. eine Notiz Dubrunfaut ' s , Compt. rend. XXXII, 875, auch Joarn.

*() Zeitschr. fUr Rlibenzuckar-lndustrie, Bd. 16 , S. 22b; auch Zeitachr. fltr f. prakt. Chemie, Bd. 68, 9. 608.

Chemie, Bd. 9, S. 278,