9
W. DIE.MAIRnnd K. F~A~z~: Zur Analytik der Sorbins~ure. II 325 Z. 87~ 333 (1932). -- s ISSA,I. M., u. S. A. AWAD : Analyst 78, 487 (1953) ; vgl. diese Z. 145~ 221 (1955). -- Weiter eine ganze Reihe VerSffentlichnngen yon I. M. IssAu.Mit- arb., hauptsi~ehlich in Anal. chim. Act~ (Amsterdam)in den J~hren 1954--1956.- 6Jv.ZOWSKA-TRzEmATOWSXA, B., J. NAWOJSKAn. M. WnO~SKA: Bull. Acad. PoL Sci., C1 III 1, 311 (1953); C1. III 2~ 447 (1954). -- ~ STAM~, tt.: Die Reduktion yon Perm~nganat zu )Sanganat ~ls Grundlage eines neuen Titrationsverfahrens. Akad. Verlag Halle, 1937. -- s SY~oss, M. C. R.: J. chem. Soc. (London) 1953, 3956. -- TOMI~EK, O., O. PROSKE u. V. PAVELXA:Collect. czechostov, chem. Commun. ll, 449 (1939). Dr. G. DE~ BOEF, L~boratorium voor Analytische Scheikunde, Nieuwe Achtergraeht 125, Amsterdam (Holland) Aus dem Universit~ts-Institut fiir Lebensmittelchemie Frankfurt a. M. Zur Analytik der Sorbins~iure II. Teil Von W. DIEMAIR und K, FRANZEN Mit 5 Textabbfldungen (Eingegangen am 17. Oktober 1958) In einer vorangeg~ngenen Ver6ffentlichung* h~ben wit iiber Naehweis- und Bestimmungsmethoden der Sorbinsgure berichtet, insbesondere fiber das spektrophotometrisehe Verfahren n~ch D. MEL~ICK u. F. LVCKMA~, d~s aber trotz vereinfachender Verbesserungen eine quantitative Be- stimmung der Sorbinsgure in biologisehen LSsungen nicht erla.ubt. Dies ist bedingt durch die ~berein~nderlagerung yon spezifischen und un- spezifischen Absorptionen der neben der Sorbinsgure regelmgBig guf- tretenden wasserd~mpffliichtigen Begleitstoffe. Es wurde daher nach einer spezifischen Regktion gesuch~, die nach MSglichkeit photometrisch ausgewer~et werden konnte. In orientierenden Versnchen wurde fest- gestellt, d~l~ die Sorbinsgure mit 2-Methyl-mercapto-benzthi~zol-p- gthyltoluolsulfongt (Benz%hi~zol : BT) und EssigsBure~nhydrid in der WBrme unter F~rbstoffbfldung reagiert**. Dgbei wird die Sorbinsgure dutch Koehen mit Essigsgureanhydrid in das Anhydrid fibergeffihr%, das mit dem quaterngren BT unter Bildung eines grfinen Pentacyaninf~rb- stoffes re~gierr : [j\/ s\ , /s\/%] e ! II ~ C--CH=CH--C}I=CH--CH=C I1 J/ %/\~// \s~/\~| Anion * diese Z. 166, 246 (1959). ** Diese Untersuehungen wurden gemeinsam mit I-Ierrn Professor Dr. A. SIEGLITZ, jetzt Miinchen, durchgeffihrt.

Zur Analytik der Sorbinsäure

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W. DIE.MAIR nnd K. F~A~z~ : Zur Analytik der Sorbins~ure. I I 325

Z. 87~ 333 (1932). -- s ISSA, I. M., u. S. A. AWAD : Analyst 78, 487 (1953) ; vgl. diese Z. 145~ 221 (1955). - - Weiter eine ganze Reihe VerSffentlichnngen yon I. M. IssAu.Mit- arb., hauptsi~ehlich in Anal. chim. Act~ (Amsterdam)in den J~hren 1954--1956.- 6 Jv.ZOWSKA-TRzEmATOWSXA, B., J. NAWOJSKA n. M. WnO~SKA: Bull. Acad. PoL Sci., C1 I I I 1, 311 (1953); C1. I I I 2~ 447 (1954). - - ~ STAM~, t t . : Die Reduktion yon Perm~nganat zu )Sanganat ~ls Grundlage eines neuen Titrationsverfahrens. Akad. Verlag Halle, 1937. -- s SY~oss, M. C. R.: J. chem. Soc. (London) 1953, 3956. - -

TOMI~EK, O., O. PROSKE u. V. PAVELXA: Collect. czechostov, chem. Commun. l l , 449 (1939).

Dr. G. DE~ BOEF, L~boratorium voor Analytische Scheikunde, Nieuwe Achtergraeht 125, Amsterdam (Holland)

Aus dem Universit~ts-Institut fiir Lebensmittelchemie Frankfurt a. M.

Zur Analytik der Sorbins~iure II . Teil

Von W. DIEMAIR und K, FRANZEN

Mit 5 Textabbfldungen

(Eingegangen am 17. Oktober 1958)

I n einer vorangeg~ngenen Ver6ffentl ichung* h~ben wit i iber Naehweis- und B e s t i m m u n g s m e t h o d e n der Sorbinsgure ber ich te t , insbesondere fiber das spek t ropho tome t r i s ehe Ver fahren n~ch D. MEL~ICK u. F. LVCKMA~, d~s aber t ro t z ve re in fachender Verbesserungen eine qua n t i t a t i ve Be- s t i m m u n g der Sorbinsgure in biologisehen LSsungen n icht erla.ubt. Dies is t bed ing t durch die ~ b e r e i n ~ n d e r l a g e r u n g yon spezifischen und un- spezifischen Absorp t ionen der neben der Sorbinsgure regelmgBig guf- t r e t e n d e n wasserd~mpff l i icht igen Begleitstoffe. Es wurde daher nach einer spezifischen R e g k t i o n gesuch~, die nach MSglichkeit pho tome t r i s ch ausgewer~et werden konnte . I n o r ien t ie renden Versnchen wurde fest- gestel l t , d~l~ die Sorbinsgure mi t 2 -Methy l -mercap to -benz th i~zo l -p - g thy l to luo lsu l fongt (Benz%hi~zol : BT) u n d Ess igsBure~nhydr id in de r WBrme u n t e r F~rbs tof fbf ldung reagier t**. Dgbei wird die Sorbinsgure du tch Koehen mi t Ess igsgureanhydr id in das A n h y d r i d fibergeffihr%, das mi t dem qua te rngren B T un te r Bi ldung eines grfinen Pen tacyan in f~rb - stoffes re~gierr :

[j\/ s \ , / s \ / % ] e ! II ~ C--CH=CH--C}I=CH--CH=C I1 J/ %/\~// \s~/\~| Anion

* diese Z. 166, 246 (1959). ** Diese Untersuehungen wurden gemeinsam mit I-Ierrn Professor Dr. A. SIEGLITZ,

jetzt Miinchen, durchgeffihrt.

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326 W. DI~,~Am und K. FR.a.~zE~:

Experimenteller Tell

Die angegebene Farbre~k?~ion wurde zun~chst hinsichtlich der Be- stiindigkei~ des grfinen Farb~ons und der Empfindlichkeit der Reaktion untersucht. Wir verser jewefls 10, 20 und 30 nag Sorbinsi~ture mit 3 ml Essigs~ureanhydri4 und kochten 1 rain lang in einem 50 ml-l~und- kSlbchen unter Riickflu~kfihlung; hier~uf wurden verschiedene Mengen des Reagenses zugegeben und wieder e~wa 4 -- 5 rain lang zum Sieden erhitzt.

Die F~rbungen (vgl. Tab. 1) weisen keinen einheitlichen Farb~on auf und sind nur wenige Minu~en best~ndig.

Tabelle 1. Reaktion der Sorbins~iure mit Benzthlazolreagens

Sorbin- s~iure mg

10 10 10 20 20 20 30

Reagens g

30 30 30

F~rbung

keine Grfinf~rbung keine Griinfi~rbung keine Grfinf~rbung Grfinf~rbung, die beim Erk~lben verschwindet schwache Griinfgrbung, die beim Erkal~en verschwindet schwache Grfinf~rbung, die beim Erkalten verschwindet grfinbraune FarblSsung, die beim Erkalten zu einer grfinbraunen

M~sse ersturrt dunkelgrfine LSsung, die beim Erkalten erstarrt grfine L5sung, die beim Erkalten eine bri~unliche Farbe annimmt keine Grfinf~rbung

Tabelle 2. Reaktion der Sorbins~iure mit Benzthiazol und Natriumacetat

Sorbins~ure P~eagens ~a-ace~at mg g g :F~irbung

30 20 10 10 10 10 10 10 10 2 1 1

3 2 1 0,5 0,25 0,25 0,25 0,25 0,10 0,10 0,10 0,05

0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 1,0 0,25 0,10 0,10 0,10 0,10 0,05

dunkelgrtin dunkelgriin dunkelgriin duneklgriin dunkelgrfin

hellgrfin sehwarzgrfin schwarzgrfin sehwarzgrfin dunkelgrfin dunkelgrfin dunkelgriin

Verse~zt man aber das Reaktionsgemisch mit Natriumacetat p. a., so erh~l~ man fiefgrfin gef~rbte LSsungen, deren F~rbton best~ndig ist.

Wie aus der Tab. 2 ersich~lich ist, h~ngt die Intensit~t der F~rbung yon der Menge der zugegebenen Reagentien ab. Je weniger Natrium~ce~at zugegeben wird, des~o intensiver wird die F~rbung. Auf diese Weise

Page 3: Zur Analytik der Sorbinsäure

Zur Analytik der Sorbins~ure. I I 327

l a s t sich als optimale Menge bei I~atriumacetat 50 mg, bei BT 30 mg ermiiteln. Bei Zugabe yon entwassertem Natr iumacetat erhSht sich die Empfindliohkeit der l~eaktion noch betrachthch, so dab man bei An- wesenheit yon nur 0,1 mg Sorbinsgure noch eine schwache Griinfarbung erhglt. Wir haben ferner die Abhangigkeit der geakt ion yon der 1V[enge des bei der Umsetzung anwesenden Essigsaureanhydrids untersucht.

Tabel le 3 Die Farbintensitiit in Abh~ingigkeit yore Essigsgureanhydrid- Gehalt

Sorbins/~ure Essigs~ure - anhydrid Farbton mg

mI

1,2 1,2 1,2 1,2 1,2 0,12 0,07

3,0 2,0 1,0 0,5 0,2 0,5 0,5

hellgrfin schwachdunkelgriin

dunkelgrtin blaugriin braungriin gelb gelb

H/~lt man die Konzentrat ionen an BT und Natr iumaceta t konstant, so ergeben sich bei ver~nderter Konzentrat ion an Essigsaureanhydrid die

in Tab. 3 gekennzeich- Tabelle 4. Spezifitgt der Farbreaktion neten Unterschiede der Farbintensi tat . Konservierungsmittel Farbton

Die Intensit/~t der Sorbins/~ure ~ dunkelgrfine Fgrbung l~eaktion n immt in dem Blindwert = bernsteingelbe ~'arbe

Benzoes/s ~ bernsteingelbe ~urbe MaBe zu, wie die Menge Sal icylsgure ~- berns~eingelbe Farbe ~n Essigsaureanhydrid s ~- bernsteingelbeFarbe ~bnimmt. Man kann auf Propionsgure = bernsteingelbe Farbe diese Weise noch 70#g Zimts/~ure = bernsteingelbe Farbe Sorbinsaure erfassen. Er- schweflige Saute = schwach gelbliche F/~rbung

Ameisens~ure = schwach gelbl/che Fgrbung hShtmandieErhi tzungs- Parasorbins/s = braunrote l~grbung temperatur , so erreicht man noch eine grSftere Empfindlichkeit bis 30 #g. Die Farbungen sind uneinhei~lich und wechseln yon Braungriin nach Gelb.

Der Weft einer Nachweisreaktion h~ngt in hohem ~[aBe yon ihrer Spezifitat ab. Es soil deshalb in den folgenden Versuchen festgestellt werden, ob die sonst i~blichen Konservierungsmittel in derselben Weise wie die Sorbinsaure reagieren. Hierzu haben wit jeweils 10 mg der Sub- stanz mit 1 ml Essigsaureanhydrid, 50 rag entwassertem Natr iumaceta t und 30 mg Benzthiazol bei 135~ erhitzt. Samtliehe untersuchten Kon- servierungsmittel zeigen, wie aus Tab. 4 ersiehtlich ist, die F~rbung des Blindwertes und verursachen somit keine StSrung der Farbreak~ion dutch spezifische Fgrbungen.

Page 4: Zur Analytik der Sorbinsäure

328 W. DIE~AII~ und K. F~ANZE~:

Nach Messungen mit dem Zeiss-Spektralphotometer liegt das Ab- sorp t ionsmaximum der FarblSsung bei der Wellenl~nge 652 m#. Der

4o /

~5

0,8

f _ _

700 600 500 r Wellenl~ng~

Abb. 1. Absorptionskurve der grfinen FarblSsung und des Blindwer~es (Im Zeiss-Spektralphotometer gemessen)

Tabelle 5. Best6ndigkeit der FarblSsung

Zeit E (fi52 m/0 0,25 cm Kfive~te

5 rain 10 rain 15 rain 30 rain 60 rain 2 Std 3 Std 4 Std 5 Std 6 Std

0,89 0,89 0,89 0,89 0,88 0,84 0,82 0,80 0,81 0,77

0,89 0,89 0,89 0,89 0,89 0,87 0,85 0,82 0,80 0,74

o,s

0,2 . . . . l J P r r l

08o0 575 J80,r 162 800 Y57 Y~8 YSO :~7~5 :#2 r Wellenldnge

Abb. 2. Absorption der grfinen Farb15sung und des Blindwertes (Ira Zeiss-Wechsellichtphotometer gemessen)

Verlauf der Absorptionskurve ist ~us der Abb. i zu ersehen; der Blind' weft zeigt bei 652 m# keine Absorption. (T~b. 5 und Abb. 2) Beide

Page 5: Zur Analytik der Sorbinsäure

Zur Analytik der Sorbinsiiure. II 329

Kurven zeigen jedoeh bei 460 m# einen steilen Anstieg, der bis 440 m# und darfiber hinaus anhglt. Diese Absorptionen kSnnen, obwobl sie grSBer sind als die bei 652 m#, ffir eine quantitative Messung nicht aus- gewertet werden, da sich einmal kein seharf definiertes Absorptions- maximum ausbildet und zum anderen der griine Farbton die gleiche Ab- sorption wie der Blindwert zeigt.

Mit dem Zeiss-Wechsellichtphoto- 120 meter (Abb. 2) erhil t man bei Be- 120

120 nutzung des Filters J 66,4 das 130 Absorptionsmaximum. Beim Pulfrieh- 130 Photometer verwendet man start des 130 Interferenzfilters J66,4 das Filter 140 S 66. 140

140 Bei den verschiedenen Versuchen 150

konnte festgestellt werden, dab die 150 Intensit~t der Griinfitrbung yon der 150 Temperatur und der Erhitzungszeit 160

160 abh/~ngig ist, was noeh durch weitere 160 Versuche erhgrtet werden konnte.

Tabelle 6. Abhgngiglceit der Rea]ctionen vonder Temperatur

Tomperatur E (652) ~ 0,25 cm Kiivette

0,24 0,23 0,25 0,37 0,38 0,37 0,46 0,45 0,46 0,60 0,57 0,56 0,48 0,72 0,62

Es wurden jeweils 0,6 mg Sorbinsiure mit 1 mlEssigsiiureanhydrid, 50 mg entwi~ssertem Natriumacetat und 30 mg BT im 01bad bei verschiedenen Tempera- turen erhitzt. Natriumacet~t und BT wurden hierbei zusammen in ein trockenes Reagensglas gegeben; d~nn wurde 1 ml einer LSsung yon 60 mg Sorbinsiure in

o,8!

o,o .~ o:l-

o:p

I L l i I o ~ : lo 15 70 25 3oMin

Erki'~zungs -Zeif

Abb. 3. Ablli~ngigkeit der Farbintensit~it yon der Erhi~zungszeit (135~ 652 m/~)

100ml Essigsiureanhydrid zugegeben, das Iteagensglas an ein Kiihlrohr an- geschlossen und 10 min lang im 01bad erhitzt. Hierauf wurde das Reagensglas herausgenommen, mit einem feuchten Tuch abgekiihlt, die LSsung mi~ 10 ml Methanol verdtinnt, umgeschiittelt und gemessen. Durch den Zusatz yon Methanol erhie]~ man eine klure meBbare FarblSsung.

Man erkennt aus Tab. 6, dag die Intensit~t der Reaktion mit stei- gender Temperatur zunimmt, aber die Reproduzierbarkeit der Werte

Page 6: Zur Analytik der Sorbinsäure

330 W. DIE.AIR und K. FRANZEN:

sohlechter wird. Es ist daher die Erhltzungszeit bei 135~ festgelegt worden:

Die Absorptionskurve Abb. 3 zeigt, dag die Intensit/~t dot I~eaktion nach 15 rain langem Erhitzen ihr Maximum erreich~. Dieses Maximum bleibt auch noch bei l~ngerer Erhitzungszeit orhalten; nach etwa

Z,O

48

�9 ~ 46

o,2

0,2 0,r O/ 0,8 ~;0 Z,Z mg 5orbihshTIr~

A b b . 4. E i c h k u r v e f f i r da s Z e i s s - S p e k ~ r a l p h o t o m e t e r bei g e r w e n d u n g y o n 0,25 c m - K f i v e t t e n ,

W e l l e n l ~ n g e 652 m/~

/,o

4 8

42

Z7 I I I I I I I I I I 42 o,4 ~s ~8 /,o 22

mg gorbi'ns~u/'e

Abbo 5. Eichk~ve s das Zeiss-Weehsellichtpho~o- meter bei Verwend~g yon 0,5 cm-K~vetten und

~ i l t e r ,]" 66

19 rain nimmt die Intensi*~t der Reaktion wieder ab. Es ist daher zweckm~gig, die Erhit- zungsdauer auf 15 rain zu be- schri~nken. ~rie aus der Tab. 3 ersichtlich ist, sind die bei diesen Bedingungen durchge- fiihrten Versuche gut repro- duzierbar. Die Reproduzierbar- keit der Messungen h/~ngt ferner yon der Bestgndigkeit der gebildeten FarblSsung ab. Wie Tab. 5 zeigt, bleiben die Extinktionen etwa 1 Std kon- stant, um dann allmghlich ab- zunehmen. Es ist daher erfor- derlieh,die FarblSsunginnerhalb einer Stunde zu messen.

Mit diesen Versuchen sind die Reaktionsbedingungen, unter denen reproduzierbare Fgr- bungen erhalten werden, ge- kl/~rt.

In den Abb. 4 und 5 sind die Eichkurven ffir die Sorbin- s~urebestimmung mit dem Spektralphotometer und dem Wechsellichtphotometer wieder- gegeben. Wie man sieht, be- steht in dem un~ersuchten Konzentrationsbereieh yon 0,1 bis 1,2 mg Sorbins~ure in 11 ml

LSsung lineare Beziehung zwischen Konzentration und Extinktion. Niederere Konzentrationen lassen sieh wegen der ungenauen Ablesung der Ex~inktion und der Abnahme der Empfindlichkeit des Mel~ger~es nieht mehr eindeutig bestimmen.

Bei der quantitativen Bestimmung ist neben der Wasserdampf- fliichtigkeit auch die Sublimationstendenz der Sorbinsgure zu beriick-

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Zur Analytik der Sorbinsgure. II 331

sichtigen. Die S~ure weist eine abnorme S u b l i m a t i o n s t e m p e r a t u r auf. iXaoh dem D i a g r a m m yon L. KorLE~ e rwar t e t m a n ffir Sorbins~ure, en t sp reehend ihrer Sehme lz t empe ra tu r yon 134 ~ C, eine durohschni t t l iehe S u b l i m a t i o n s t e m p e r a t u r yon 104~ I n Wi rk l i ehke i t aber l ieg t der Sub l ima t ionsbeg inn be i Sorbins/~ure naeh L. KOFL~R bei 60 ~ C, nach eige- nen Un te r suehungen schon be i 55~

Der Ver lus t an Sorbinsgure be i de r E x t r a k t i o n be~r~gt selbst naeh mehrma l igem Ausa the rn e twa 33 ~ Diese lVlenge ist noeh in der wgl]rigen P h a s e zu finden. Sie k a n n aueh durch wei teres Ausi~thern n ich t ex t ra - h ie r t werden. Verse tz t m a n jedoch d ie w~ssrige LSsung m i t 2 - - 3 Trolafen 25% iger Salzsgure, was eine Zur i i ckdrgngung der Dissoz ia t ion b e d e u t e t , so l~8t sich d ie Sorb insaure vo l l s t and ig ausa thern . I~rach 5 mal igem Aus- schi i t te ln mi t je 20 ml Xther be f inde t sich die gesamte Sorbinsi~ure in de r Xtherphase . Die Tab. 7 zeigt den Gehal t der waBrigen L6sung an Sorb insaure nach den einzelnen Ausschi i t te lungen.

Tebelle 7. ~'therextraktion der Sorbinsiiure aus einer wSflrigen LSsung

ohne Zusatz von HC1

Prozent Sorbins~ure

in derw~ssrigen Phase

nach Zusatz von HC1

r rozent Sorbins~ure

in der w~ssrigen Phase

n. d. 1. Ausschiittelung 50,0 27,2 n. d. 2. Aussehiittelung 35,5 4,4 n. d. 3. Ausschiittelung 33,3 0,5 n. d. 4. Aussehiittelung 33,3 0,2 n. d. 5. Ausschiittelung 33,3 0,0

Die/~therische L5sung muB vor dem Verdampfen des ~thers getroeknet werden, da andernfalls Wasser zur/ickbleibt, des beim Verdampfen Sorbinsi~ure mitreil]t. Als des beste Troeknungsmittel erweist sieh Phosphors~ureanhydrid. Esist wirksemer als Chlorealcium oder l~atriumsulfat. Aueh der wasserfreie Ather reiBt beim Ab- daml0fen im Soxhlet noch Slouren yon Sorbins~ure mit. Im abgedampften J~ther konnte noeh etwa 0,1 mg Sorbins/~ure spektralphotometrisel~ festgestellt werden, was bei 5 mg einen Verlust yon 20/0 bedeuten wiirde. Will man diesenVerlust auch noch aussehalten, so muB der ~ither an der Wasserstrahlpumloe abgesaugt werden. Hierzu eignet sieh besonders gut ein Rundkolben yon birnenf5rmigem Ausmel] mit einem Volumen yon 150--200 ml. Ein Zwischensttiek mit eingesehliffenem Hahn verbindet den Rundkolben mit der Wasserstrahlloumloe. Eine Wulffsehe Flasche muff zwisehengesehaltet werden. W/~hrend des Absaugens beweg~ man des KSlb- ellen durch leiehtes Umschwenken, um einen Siedeverzug zu verhindern. D~s Er- w/~rmen des K51behens mit der kland f5rdert des Verdunsten. Hierauf bringt man des KSlbehen noch etwe 1 Std in einea Exsieeator, ohne diesen zu evakuieren. Der vollst~ndig troekene Riiekstend wird ansehliel]end in 5 ml Essigs~ureanhydrid aufgenommen. 1 ml dieser LSsung wird in der oben angegebenen Weise zur Farb- reaktion verwandt. Sollte beim Versetzen der ReaktionslSsung mit Methanol eine Triibung auftreten, so muB diese naeh dem Erkaltenlassen ~bfiltriert werden. Die entstehende Triibung hut keinen EinfiuB auf die Farbintensit/tt der LSsung.

Wenn die Sorbins/~ure in Lebensmitteln, wie z.B. K~se, Butter, Backweren usw., bestimmt werden sell, kann man nicht direkt uus~thern, de dabei auch endere Stoffe

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mi tex t rah ier t wiirden, die die Farbreakt ion stSren. Es wird deshalb zungchst eine Wasserdampfdest i l lat ion in des" un ten beschriebenen vereinfachten Form dureh- geffihrt, t t ierbei f~llt der Dampf topf mi t den Dampfeinlei tungen weg. I)as Wasser- dampfdest i l la t wird ansehlieBend in des" oben angegebenen Weise ausges Die Stoffe, die je tz t noeh in den .~therextrakt mit iibergehen, stSren im allgemeinen die Reakt ion nicht. Auf eine StSrung allerdings muB hingewiesen werden, die leicht bei fe t thal t igen Lebensmit te ln auftr i t t . Durch die Ans~uerung des Untersuehungs- materials bei der Wasserdampfdest i l lat ion ents tehen fliichtige S~uren, die mi t in das Destillat gelangen und aueh bei der anschlieBenden _~theraussehiittelung mi t extra- hier t werden. Sie finden sich daher aueh im J~therriickstand und schliel~en die Sor- binsaure bisweflen so test ein, dab diese sieh nieht vollst/~ndig in Essigs~ureanhydrid ]6sen kann. In diesem Fall 16st man mit einem trockenen Gummiwischer die Sorbin- fetts~ureschieht won tier Glaswand des KSlbchens ab and rfihrt solange urn, bis sieh die Sorbins~ure im Essigsgureanhydrid gel6st hat . Anschliel]end werden die Fetts~uren, die sich nieht in Essigs~ureanhydrid 15sen, abfiltriert.

Das F i l t ra t wird zur Best immung verwendet.

Arbeitsvorschrift Reagentien. Wasserfreies Nat r iumaeeta t stellt man am besten selbst her, indem

man Na-Acetat �9 6 H~O p .a . in einer Porzellanschale im Trockenschrank bei 130~ unter 5fterem Umri ihren mit einem Pistill solange erhitzt , bis ein feines weil~es Pulver ents tanden ist.

Methyl-mereapto-benzthiazol-p-/i thyltoluosulfonat (Benzthiazol) wird bei lange- rein Stehenlassen feucht. Es ist daher notwendig, das Reagens vor der Benutzung im Exsiccator zu trocknen. In der W~rme dar t wegen Zersetzungsgefahr nicht getroeknet werden.

Welter werden benStigt: MgSO~ �9 7H20 DAB6, Essigs~ureanhydrid p . a . , Phosphorsaureanhydrid, Methanol, J~ther, 25~ Salzs/~ure.

Bestimmung. Eine rein zerkleinerte Probe mi t einem Gehalt yon etwa 3- -5 nag Sorbins/~ure bzw. 3,6--6 mg Na-Sorbinat oder 3,5--5,9 mg Ca=Sorbinat wird genau abgewogen und in einen 500 ml- oder 750 ml-Rundkolben gegeben, nachdem vorher in diesen 100 g MgSO4"7 t t20 eingewogen worden waren. Das Untersuchungs- material wird so eingebracht, dab es mSglichst n ieht die Glaswand des Kolbens beriihrt. Dadureh wird ein Anbrermen an tier Kolbenwand verhindert .

Dann fiigt man 100 ml Wasser und 4 ml 25~ Salzs/~ure hinzu, verbindet den Kolben durch e inenRal tmeyer-Aufsatz mit einem absteigendenLiebig-Kiihler und schiitzt den Kolben durch einen Babo.Triehter. Dann erhitzt man mi t einem Bunsen- brenner und destilliert etwa 90--100 ml Flfissigkeit ab. Das Destillat soil klar sein. Trfibungen durch Fe t t oder andere Bestandteile werden abfiltriert.

Das klare Fi l t ra t wird mit 2 - -3 Tropfen Salzs~ure anges/~uert und 5 real mi t je 20 ml Ather extrahiert . Der .~ther wird mit etwa 5 g Phosphors~ureanhydrid wiih- rend 5- -10 rain getroeknet. Man stellt hierbei das KSlbchen am besten in Eiswasser, da bei Zugabe yon Fhosphorsaureanhydr id W~rme en ts teh t und der J~ther leich~ ins Sieden kommt. Hierauf gieBt man den _~ther in den Birnenkolben und saugi~ unter leichtem Umschwenken an der Wasserstrahlpumpe ab. Danaeh bringt man das K61bchen noch etwa 1 Std in den Exsiecator, ohne diesen zu evaknieren. Den vollkommen trockenen Riickstand versetzt man mit 5 ml Essigs~ureanhydrid. L6s~ sich hierbei nicht alles auf, so r t ihr t man mi t einem ~rockenen Gummiwischer kr~ftig um und filtriert yore Ungel5sten ab. Das Fi l t ra t wird zur Best immung verwandt . J e t z t w~gt man ziemlich genau 30 mg troekenes Reagens und 50 mg wassers Na-Acetat ab und br ingt beides zusammen in ein trockenes Reagensglas. 3li t einer Pipet te gibt man 1 ml des Fil trates zu, wobei zu beachten ist, dal3 nichts yon der

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Tm WEB~.~ und K. CRUSE: Untersuehungen mit tIochfreqnenz 333

Essigs~ureanhydridlSsung an der t~eagensglaswand h~ngen bleibt. ])as Reagens- glas wird jetzt 15 rain lung in ein 01bad yon 135~ gebracht. Wghrend der ersten 5--10 rain ist das I~eaktionsgemisch mit einem Glasstab kr~ftig umzm'iihren. Nach 15 min wird das Reagensglas herausgenommen, das geaktionsgemisch mit 10 ml 3lethanol zu einem Gesamtvotumen yon 11 ml verdiinnt. Nach dem VerschlieBen des Reagensglases mit einem Gummistopfen wird kr~ftig umgesehiittelt und durch Einstellen in Wasser abgekfihlt. 15 rain sparer wix.d die ~arblSsung im Zeiss- Spektralphotometer bei der Wellenlgnge 652 m# in 0,25 cm-Glaskiivetten gemessen; im Zeiss-Wechsellichtphotometer migt man bei Tilter J 66,4 in 0,5 cm-Glaskiivetten.

Berechnung: S �9 5 �9 100/E = rag-~ Sorbins~ure (S = aus der Messnng ermittelte 3JIenge Sorbins~ure; E = Einwaage in Grammen).

Zusammenlassung

Es wird ber ich te t , dab die Sorbins~ure m i t 2 - ~ e t h y l - m e r c a p t o - benz th iazo l -p -~ thy l to luo l su l fona t in der W/~rme u n t e r Bi ldung ehaes grfinen Pen tacyan infa rbs to f fes reagier t . Diese R e a k t i o n k a n n photo- met r i seh ausgewer te t werden, so daft mi t der gesehi lder ten Arbe i t s - me thode die quan t i t a t i ve Bes t immung der Sorbins~ture in e iner Konzen- t r a t i o n yon 0 ,1 - -1 ,2 mg mi t gu te r Rep roduz i e rba rke i t gel ingt . Die )s sung erfolgt mi t d e m Ze i s s -Spek t ra lpho tomete r be i Wel lenlgnge 652 m # in 0,25 em-Ki ive t t en . W i r d mi t dem Ze i ss -Weehse l l i ch tpho tomete r ge- a rbe i te t , d a n n bed ien t man sich des F i l t e r s J 66,4 und der 0,5 cm-Ki ive t t e .

Prof. Dr. Dr. W. DIESIAIR, Frankfurt a. M., Georg-Voigt-StraBe 16

Aus dem physikalisch-ehemisehen Institut der Bergakademie Clausthal

Untersuchungen an Metall-Legierungen und Salzgemischen mit tIochfrequenz *

Von TH, WEBER und K, CRUSE

Mit 23 Textabbildungen

(Eingegangen am 30. Oktober 1958)

I. Einleitung und ProblemsteUung

W i r d eine Un te r suchungsprobe ga lvanisch isol ier t im Kondens~ to r oder im Spulenfeld eines e lektr ischen, hochf requen ten Schwingkreises un te rgebrach t , so s ind die Sehwingkreise igensehaf ten n ich t al lein eine F u n k t i o n der Abmessungen yon K o n d e n s a t o r u n d Spule, sondern aueh eine F u n k t i o n der E igenschaf ten der P robe selbst , d. h. Messungen nach dieser Methode kSnnen zur Ana lyse solcher P roben herangezogen werden.

�9 Naeh einem auf der Tagung der GDCh-Fachgruppe ,,Analytisehe Chemie" am 25. Oktober 1958 in Marburg (Lahn) gehaltenen Vortrag. -- Auszug aus der Dissertation Th. Weber, Bergakademie Clausthal 1958. - - ~ber Nessungen an Salz- gemischen siehe K. Cruse ~.