1
3. Auf Pharmazie beziigliche. 395 Zur Bestimmung yon Chlorid, Bromid und Jodid in pharmazeutischen Pr~- paraten empfehlen W. g. MADER und H. A. FUEDIA~I~ das amperometrische Ver- fahren yon H. A. LAITI~.~-, W. P. JE~I~GS und T. D. PARKS2. Der verwendete einfache Apparat ist in Abb. 1 wiedergegeben. In dem ,,H"-artigen TRriergefaI~ ist. eine Zelle fiber eine Kaliumnitrat-Agar-Briieke mit der anderen, als Bezugselek- trode dienenden Zelle verbunden. Die rotierende Platin-Elektrode wird durch einen kleinen Motor in Drehung versetzt (400--700 U/min) und ist mit dem positiven Pol eines Mikroamperemeters (0---100 Mikroamp. in 50 Skalenteilen, dureh Neben- schluBwiderstande in mehrere ]3ereiche einstellbar) verbunden. Die Elektrode wird so hergestellt, daf~ man in alas Ende eines Glasrohres yon 6 mm ;~ einen starken Platindraht so einschmilzt, dab 5--10 mm Draht frei herausragen nnd Draht und Glas rechtwinklig etwa 2 em yon der Drehachse abstehen. Die Verbindung mit dem ableitenden Kupferdraht bildet Quecksilber im Innern des t~ohres. Als Bezugse]ektrode verwendet man zur Chlorid- und ]3romidbestimmung eine ge- sattigte Kalomelelektrode und zur Jodid- bestimmung die Quecksilberjodid-Elek- trode yon KOLTttOFF und HARRIS3. Zur Herstellung der Agar-Br/ieke 15st man 3 g Agar in 100 ml siedendem destilliertem Wasser, fiigt 18 g Kaliumnitrat zu und 1/~Bt noch einige Minuten sieden. Zur F/illung f- Abb. 1. Apparat zur ttalogenbestimmung nach }r Ulld FREDIANI. A Titrationszelle; B Agar-Kaliumnitrat- Brticke; C Bezugselektrode; D rotierende Pla- tinelektrode ; E ~Iikroamperemeter, iV Shunts. der Br/icke wird deren eine Seite mit einem Korken versehlossen und warm Agar- 15sung eingefiillt, nach dem Erkalten der Korken entfernt und yon der anderen Seite ausgef/illt. Zur Durehfiihrung der ]3estimmung der drei Halogene einzeln und in Gemischen nebeneinander dient die im wesentlichen unveranderte Arbeitsweise yon LAITIlVEIq- und Mitarbeitern s. W. HENNIG. Bestimmungsvertahren fiir Aspirin, Phenaeetin~ Coffein und Thenylenhydro- ehlorid arbeiteten W. H. WASH]3UR~ ~ und E. O. KRU]SGE~ 4 aus. Die Bestimmung der ersten drei Stoffe erfo]gt durch Messung der Infrarot-Absorption der LSsungen in Chloroform. Thenylenhydrochlorid, das kein geniigend scharfes Absorptions- band im Ultrarot besitzt, wird colorimetriseh als Reineckat bestimmt. Die Trennung des Thenytens yon den anderen Stoffen erfolgt auf Grund der Tatsache, dab die Di- und Trihydrochloride yon Thenylen in Chloroform unlSslich sind, w/~hrend die anderen Verbindungen damit ausgeschiittelt werden kSnnen. Das Thenylen- hydrochlorid wird gesondert colorimetrisch als Reineckat bestimmt. Bestimmung von Aspirin, Phenacetin und Co//ein : Die Einwaage des Substanz- gemisehes wird in einem 250 ml-Scheidetriehter in 50 ml Wasser suspendiert. Dazu gibt man 5 ml verdiinnter Salzsaure (Verdiinnungsgrad nieht angegeben), sehfittelt ] min stark und laBt 1 rain lang stehen. Aspirin erf/ihrt unter diesen Bedingungen keine merkliche Hydrolyse. Dann extrahiert man nacheinander mit J. Amer. pharmaceut. Assoc. (Seient. Ed.) 40, 24 (1951). Ind. Eng. Chem. Anal. Edit. 18, 355 (1946); vgl. diese Z. 1,o8,317 (1948). 3 Ind. Eng. Chem. Anal. Edit. 18, 161 (1946); vgl. diese Z. 128, 315 (1948). 4 j. Amer. pharmaceut. Assoc. (Scient. Ed.) 89, 473 (1950).

Zur Bestimmung von Chlorid, Bromid und Jodid

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zur Bestimmung von Chlorid, Bromid und Jodid

3. Auf Pharmazie beziigliche. 395

Zur Bestimmung yon Chlorid, Bromid und Jodid in pharmazeutischen Pr~- paraten empfehlen W. g. MADER und H. A. FUEDIA~I ~ das amperometrische Ver- fahren yon H. A. LAITI~.~-, W. P. J E ~ I ~ G S und T. D. PARKS 2. Der verwendete einfache Apparat ist in Abb. 1 wiedergegeben. In dem ,,H"-artigen TRriergefaI~ ist. eine Zelle fiber eine Kaliumnitrat-Agar-Briieke mit der anderen, als Bezugselek- trode dienenden Zelle verbunden. Die rotierende Platin-Elektrode wird durch einen kleinen Motor in Drehung versetzt (400--700 U/min) und ist mit dem positiven Pol eines Mikroamperemeters (0---100 Mikroamp. in 50 Skalenteilen, dureh Neben- schluBwiderstande in mehrere ]3ereiche einstellbar) verbunden. Die Elektrode wird so hergestellt, daf~ man in alas Ende eines Glasrohres yon 6 mm ;~ einen starken Platindraht so einschmilzt, dab 5--10 mm Draht frei herausragen nnd Draht und Glas rechtwinklig etwa 2 em yon der Drehachse abstehen. Die Verbindung mit dem ableitenden Kupferdraht bildet Quecksilber im Innern des t~ohres. Als Bezugse]ektrode verwendet man zur Chlorid- und ]3romidbestimmung eine ge- sattigte Kalomelelektrode und zur Jodid- bestimmung die Quecksilberjodid-Elek- trode y o n KOLTttOFF und HARRIS 3. Zur Herstellung der Agar-Br/ieke 15st man 3 g Agar in 100 ml siedendem destilliertem Wasser, fiigt 18 g Kaliumnitrat zu und 1/~Bt noch einige Minuten sieden. Zur F/illung

f-

Abb. 1. Apparat zur ttalogenbestimmung nach }r Ulld FREDIANI.

A Titrationszelle; B Agar-Kaliumnitrat- Brticke; C Bezugselektrode; D rotierende Pla- tinelektrode ; E ~Iikroamperemeter, iV Shunts.

der Br/icke wird deren eine Seite mit einem Korken versehlossen und warm Agar- 15sung eingefiillt, nach dem Erkalten der Korken entfernt und yon der anderen Seite ausgef/illt.

Zur Durehfiihrung der ]3estimmung der drei Halogene einzeln und in Gemischen nebeneinander dient die im wesentlichen unveranderte Arbeitsweise yon LAITIlVEIq- und Mitarbeitern s. W . HENNIG.

Bestimmungsvertahren fiir Aspirin, Phenaeetin~ Coffein und Thenylenhydro- ehlorid arbeiteten W. H. WASH]3UR~ ~ und E. O. KRU]SGE~ 4 aus. Die Bestimmung der ersten drei Stoffe erfo]gt durch Messung der Infrarot-Absorption der LSsungen in Chloroform. Thenylenhydrochlorid, das kein geniigend scharfes Absorptions- band im Ultrarot besitzt, wird colorimetriseh als Reineckat bestimmt. Die Trennung des Thenytens yon den anderen Stoffen erfolgt auf Grund der Tatsache, dab die Di- und Trihydrochloride yon Thenylen in Chloroform unlSslich sind, w/~hrend die anderen Verbindungen damit ausgeschiittelt werden kSnnen. Das Thenylen- hydrochlorid wird gesondert colorimetrisch als Reineckat bestimmt.

Bestimmung von Aspirin, Phenacetin und Co//ein : Die Einwaage des Substanz- gemisehes wird in einem 250 ml-Scheidetriehter in 50 ml Wasser suspendiert. Dazu gibt man 5 ml verdiinnter Salzsaure (Verdiinnungsgrad nieht angegeben), sehfittelt ] min stark und laBt 1 rain lang stehen. Aspirin erf/ihrt unter diesen Bedingungen keine merkliche Hydrolyse. Dann extrahiert man nacheinander mit

J. Amer. pharmaceut. Assoc. (Seient. Ed.) 40, 24 (1951). Ind. Eng. Chem. Anal. Edit. 18, 355 (1946); vgl. diese Z. 1,o8,317 (1948).

3 Ind. Eng. Chem. Anal. Edit. 18, 161 (1946); vgl. diese Z. 128, 315 (1948). 4 j . Amer. pharmaceut. Assoc. (Scient. Ed.) 89, 473 (1950).