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1. Auf Lebensmittel un4 Gesundheitspflege b ezfigliche. 23 7 stimmung des Cholins in Eierteigwaren kann nicht zur Ermittlung des Eigehaltes herangezogen werden, da entsprechend dem l%fickgang der Leeithinphosphorsaure aueh das Cholin abnimmt. Hinzu kommt noch, dab dutch Befeuehten der Teig- waren mit Wasser Phosphatide alkoholl5slich werden, die einen hohen Cholingehalt besitzen und ebenfalls nicht dem Ei entstammen, sondern dem Getreidekorn. J. KocI~. Zur Bestimmung yon Gelatine in Fleisehextrakt und Fleisehbriihe gibt das Analytical Methods Committee 1 in einem Zwischenberieht eine Methode an, die auf der Bildung eines in Wasser kanm lbsliehen Gelatine-Formaldehydkomplexes beruht, der sieh beim Eindampfen einer w/~Srigen Gelatinelbsung in Gegenwart yon Form- aldehyd bildet. -- Arbeitsweise: 10 g Extrakt werden in einem 250 ml-Becherglas mit 125 ml destilliertem Wasser gelbst und die zum Sieden erhitzte Lbsung wird mit 0,5 ml Eisessig versetzt.Die Misehung wird 15--30 rain auf dem Wasserbad erhitzt, bis sieh ein RTiedersehlag bildet. Dann filtriert man in einen 250 ml-MeBkolben, w/~seht mit heiBem destilliertem Wasser aus und ffillt nach dem Abkfihlen bis zur Marke ~uf. Zu 25 ml des Filtrats gibt man in einer Porzellanschale 0,25 ml 40%ige Form- ~ldehydlbsung und mischt gut dutch. Das Gemiseh wird zu r Sirupdicke eingedampft und abermals mit 0,25 m140 %igem Formalin versetzt. Die durchgerfihrte Misehung verteilt man gleichm~Sig mit einem Glasstab fiber die Wand der Forzellanschale nnd erhitzt 2 Std anf dem siedenden Wasserbad. Der Inhalt der Sehale wird 2m~l jeweils 1 Std mit 100 ml l%igem Formalin bei 40 ~ C behandelt und jedesmal durch ein Filter abfiltriert. W/~hrend der letzten Extraktion 15st man den Komplex yon der Sehale nnd fiihrt ihn quantitativ auf das Filter fiber. Das Filter wird mit 100 ml 1% igem Formalin bei 40~ ausgewasehen und der Stiokstoff nach KJ]~I~DAHL bestimmt. Zur Umrechnung des Stiekstoffgehaltes auf Gelatine dient der Faktor 5,55. DORIS HEILIGMA~I'I. Fiir den Nachweis phosphathaltiger BNitzusatzmittel in Fleischerzeugnissen haben R. GR~v, R. H~MM und ANNELIESE BAY.MANN 2 unter Verwendung der Ring- papierchromatographie eine sehnelle und elegante Methode gefunden: 50 g der zu untersuehenden Probe werden in einem Elektromix mit 25 bzw. 50 mlWasser yon 60 ~ C behandelt und etwa 21/2 Std stehen gelassen. Danaeh wird dureh ein Faltenfilter oder Seihtuch filtriert. Von diesem Extrakt bringt man einen oder einige Tropfen mittels einer Mik~'opipette auf die Mitre eines Rundfilters (Durchmesser 11 cm, Sebleicher & Sehfill Nr. 2043 b, eingesehnittener Streifen zum Au~saugen yon Fliissig- keit). Der noeh feuehte Tropfen wird mit 1 Tropfen (etwa 0,06 ml) Ammoniummolyb- datlbsung (150 g Ammoniummolybdat in 1 1 destilliertes Wasser lbsen und zu 1 1 Salpeters/iure [D 1,2] giei]en) behandelt und dann das Filter'in einem Ge~B flaeh aufgelegt, so dab der Streifen in die darin befindliehe Ammoniummolybdatl6sung (vorige Lbsung im Verh/~ltnis 1 : 10 verdiinnt) eintaueht. Die aufsteigende Fliissigkeit w/ischt alle mit Ammoniummolybdat nieht fiillbaren Phosphate aus dem Mittelfleck aus. Entwickelt man nach 1--11/2 Std Laufzeit und ansehlieSender Troeknung bei 50--60 ~ C durch Bespriihen mit essigsaurem Benzidin, so entsteht bei Anwesenheit zugesetzter Phosphate ein violettblauer Ring, dessen Farbe sich in Ammoniukatmo- spbi~re noeh vertieft. Orthophosphat bleibt in der Mitte und gibt einen tiefblauen Fleeken. Aui diese Weise kbnnen noeh 5 #g ,,polymeres" Phosphat (Pyrophosphat, Metaphosphate, Polyphosphate) mit Sieherheit naehgewiesen werden. (Bei den Br/~t- zusatzmitteln handelt es sieh stets um solehe ,,polymere" Phosphate.) L. ACKEI~. 1 Analyst (London) 78, 134--135 (1953). 2 Angew. Chem. 65, 242 (1953). Bundes-Forseh.-Anst. Fleischwirtschaft, Kulm- bach.

Zur Bestimmung von Gelatine in Fleischextrakt und Fleischbrühe

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Page 1: Zur Bestimmung von Gelatine in Fleischextrakt und Fleischbrühe

1. Auf Lebensmittel un4 Gesundheitspflege b ezfigliche. 23 7

stimmung des Cholins in Eierteigwaren kann nicht zur Ermittlung des Eigehaltes herangezogen werden, da entsprechend dem l%fickgang der Leeithinphosphorsaure aueh das Cholin abnimmt. Hinzu kommt noch, dab dutch Befeuehten der Teig- waren mit Wasser Phosphatide alkoholl5slich werden, die einen hohen Cholingehalt besitzen und ebenfalls nicht dem Ei entstammen, sondern dem Getreidekorn.

J . KocI~.

Zur Bestimmung yon Gelatine in Fleisehextrakt und Fleisehbriihe gibt das Analytical Methods Committee 1 in einem Zwischenberieht eine Methode an, die auf der Bildung eines in Wasser kanm lbsliehen Gelatine-Formaldehydkomplexes beruht, der sieh beim Eindampfen einer w/~Srigen Gelatinelbsung in Gegenwart yon Form- aldehyd bildet. - - Arbeitsweise: 10 g Extrakt werden in einem 250 ml-Becherglas mit 125 ml destilliertem Wasser gelbst und die zum Sieden erhitzte Lbsung wird mit 0,5 ml Eisessig versetzt.Die Misehung wird 15--30 rain auf dem Wasserbad erhitzt, bis sieh ein RTiedersehlag bildet. Dann filtriert man in einen 250 ml-MeBkolben, w/~seht mit heiBem destilliertem Wasser aus und ffillt nach dem Abkfihlen bis zur Marke ~uf. Zu 25 ml des Filtrats gibt man in einer Porzellanschale 0,25 ml 40%ige Form- ~ldehydlbsung und mischt gut dutch. Das Gemiseh wird zu r Sirupdicke eingedampft und abermals mit 0,25 m140 %igem Formalin versetzt. Die durchgerfihrte Misehung verteilt man gleichm~Sig mit einem Glasstab fiber die Wand der Forzellanschale nnd erhitzt 2 Std anf dem siedenden Wasserbad. Der Inhalt der Sehale wird 2m~l jeweils 1 Std mit 100 ml l % i g e m Formalin bei 40 ~ C behandelt und jedesmal durch ein Filter abfiltriert. W/~hrend der letzten Extraktion 15st man den Komplex yon der Sehale nnd fiihrt ihn quantitativ auf das Filter fiber. Das Filter wird mit 100 ml 1% igem Formalin bei 40~ ausgewasehen und der Stiokstoff nach KJ]~I~DAHL bestimmt. Zur Umrechnung des Stiekstoffgehaltes auf Gelatine dient der Faktor 5,55.

DORIS HEILIGMA~I'I.

Fiir den Nachweis phosphathaltiger BNitzusatzmittel in Fleischerzeugnissen haben R. GR~v, R. H~MM und ANNELIESE BAY.MANN 2 unter Verwendung der Ring- papierchromatographie eine sehnelle und elegante Methode gefunden: 50 g der zu untersuehenden Probe werden in einem Elektromix mit 25 bzw. 50 mlWasser yon 60 ~ C behandelt und etwa 21/2 Std stehen gelassen. Danaeh wird dureh ein Faltenfilter oder Seihtuch filtriert. Von diesem Extrakt bringt man einen oder einige Tropfen mittels einer Mik~'opipette auf die Mitre eines Rundfilters (Durchmesser 11 cm, Sebleicher & Sehfill Nr. 2043 b, eingesehnittener Streifen zum Au~saugen yon Fliissig- keit). Der noeh feuehte Tropfen wird mit 1 Tropfen (etwa 0,06 ml) Ammoniummolyb- datlbsung (150 g Ammoniummolybdat in 1 1 destilliertes Wasser lbsen und zu 1 1 Salpeters/iure [D 1,2] giei]en) behandelt und dann das Filter ' in einem Ge~B flaeh aufgelegt, so dab der Streifen in die darin befindliehe Ammoniummolybdatl6sung (vorige Lbsung im Verh/~ltnis 1 : 10 verdiinnt) eintaueht. Die aufsteigende Fliissigkeit w/ischt alle mit Ammoniummolybdat nieht fiillbaren Phosphate aus dem Mittelfleck aus. Entwickelt man nach 1--11/2 Std Laufzeit und ansehlieSender Troeknung bei 50--60 ~ C durch Bespriihen mit essigsaurem Benzidin, so entsteht bei Anwesenheit zugesetzter Phosphate ein violettblauer Ring, dessen Farbe sich in Ammoniukatmo- spbi~re noeh vertieft. Orthophosphat bleibt in der Mitte und gibt einen tiefblauen Fleeken. Aui diese Weise kbnnen noeh 5 #g ,,polymeres" Phosphat (Pyrophosphat, Metaphosphate, Polyphosphate) mit Sieherheit naehgewiesen werden. (Bei den Br/~t- zusatzmitteln handelt es sieh stets um solehe ,,polymere" Phosphate.) L. ACKEI~.

1 Analyst (London) 78, 134--135 (1953). 2 Angew. Chem. 65, 242 (1953). Bundes-Forseh.-Anst. Fleischwirtschaft, Kulm-

bach.