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1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliehe. 285 CAUSSE-BONNAhIS, bei we]cher Cu~O dureh Zugabe yon Hexacyanoferrat(II) in L5sung gehalten und bei der Titration Methylenblau als Indicator angewandt wird. Bei sorgfaltiger Befolgung der Arbeitsvorsehrift betr~gt der mittlere relative Bestimmungsfehler mlr 0,4o/o. Die zur Entf/~rbung verwendete Pflanzenkohle adsor- biert etwa 2~o des reduzierenden Zuckers je 50 mg Kohle. ])er Korrektionsfaktor mul3 fill" jede Kohlensorte mit InvertzuckerlTsungen bekannten Gehattes bestimmt werden. -- Aus/iihrung. Von Troekenweinen odes LilcSren mit mehr ale 20 Volum-~ Alkohol verwendet man 25 ml unverdilnnt filr eine Bestimmung. Si~[3weine und LilcSre werden zun~tchst je nach Extraktgehalt verdiinnt: Bis zu 30 g Extrakt/Liter im VerhMtnis 1 : 1, his 40 g/1 1 : 2, bis 70 g/l 1 : 5, bis 125 g/1 1 : 10 und bis 300 g/l 1 : 25. Zur Analyse kommen 25 ml der verdiinnten oder unverdilnnten LTsungen. Man versetzt sie mit des des Aeidit~t entsprechenden Menge n Natronlauge, engt auf dem Wasserbad auf 5 ml ein, fiberftihrt in ein 25 ml-MeBkTlbehen und verd/innt mit Wasser zur Marke. 9 ml der LSsung werden in einem Reagensglas (160 • 16 ram) zur Xlarung mit 1 ml etwa 25~oiger BleiacetatlTsung versetzt. Bei gefgrbten LSsungen wird Holzkohle in zu zi~hlenden 50 mg-Portionen zugesetzt, his die F/~r- bung nahezu verschwunden ist. 2 min nach des letzten Zugabe wird filtriert und zur FMlung des ilberschilssigen Bleis mit festem Kaliumoxalat versetzt. Die Mare ilber- stehende LSsung dient zur Titration und wird zu diesem Zweek in eine Mikrobiirette yon 1,5 ml FassungsvermSgen eingefilllt. (Die Verf. verwenden die horizontal liegende Mikrobfirette mit vertikalem Ausflugteil. nach A.-G. HrBBI~E~TE und A. A. BENEDETTI-PIcJ~LEgl.) 1,50 ml der alkalisehen KupferlSsung (siehe unten) kommen in den Titrationsbeeher (35 mm ~, 40 mm HShe, 30 ml Inhalt). 3{an ver- setzt sie mit 8,5 ~ 0,2 ml KaliumearbonatlSsung (400 g K2COa/1), mischt dutch und erhitzt auf dem Mikrobrenner zum Sieden. Man stellt dann den meehanisehen Rilhrer an, bringt die Bilrettenspitze unter die Flilssigkeit und stellt durch Neigen des Biirette auf eine Ausflul?gesehwindigkeit der zu prilfenden LSsung yon 5 #l/see ein. Wenn die blaue Farbe der LSsung fast vSllig versehwunden ist, unterbrieht man den AusfluB, versetzt die LSsung mit 1--3 Tropfen MethylenblaulSsung (0,2 g d- 0,5 ml Pyridin, mit Wasser auf 100 ml verdilnnt) und setzt die Titration in Abst~n- den yon 5 sec fort, bis die LSsung farblos odes nut sehwaeh gefiirbt ist. -- Alkalische Kup/erlSsung. Man stellt 2 VorratslSsungen her, n&mlieh A) eine LSsung mit 12 g reinem CuSO a - 5 H20 im Liter und B) eine LSsung mit 65 g Seignettesalz, 40 g Natriumhydroxyd und 18 g Kaliumhexacyanoferrat(II) im Liter. :Beide LSsungen werden naeh 2 t~gigem Stehen filtriert. Zum Gebraueh werden gleiche Teile A und B t&glich friseh gemischt: Die KupferlSsung wird gegen eine InvertzuekerlSsung yon genau bekanntem Gehalt unter den oben angegebenen Titrationsbedingungen einge- stellt. 1,50 ml sollen genau 2,050 d: 0,001 mg Invertzueker entsprechen. Andernfalls ist die Konzentration des LSsung zu erhShen odes dutch Wasserzusatz zu erniedrigen. InvertzuckerlTsung. Man versetzt 4,7500 g reine, bei 70 ~ C zu konstantem Gewicht getrocknete Saceharose mit 5 ml konz. Salzs/~ure, verdilnnt mit Wasser auf 100 ml, neutralisiert naeh 3tggigem Stehen bei 20--25 ~ Coder 7t~gigem Stehen bei 12 bis 18 ~ C ]nit Natronlauge, setzt 2 g reines Phenol zu und verdilnnt auf 1 Liter. Die LSsung ist mehrere ~onate best~ndig. Tm B~EYKAN. Zur Bestimmung" yon Kupfer in Getriinken (So~awasser, Limonade) und Leitungswasser benutzt K. I~. S~LAVO 2 das Neocuproin (2,9-Dimethyl-l,lO- phenanthrolin), das yon G. r. SMIT~ und W. H. McCuRDY 3 JR. Ms streng spezifisehes 1 Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta 39, 15 (1942). -2 Suomen Kemistilehti, Ser. B 27, 46~48 (1954). Lab. Salfit. Investigat., Helsinki (Finnland). AnMyt. Chemistry 24, 371 (1952); vgl. diese Z. 137, 269 (1952/53).

Zur Bestimmung von Kupfer in Getränken

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Page 1: Zur Bestimmung von Kupfer in Getränken

1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliehe. 285

CAUSSE-BONNAhIS, bei we]cher Cu~O dureh Zugabe yon Hexacyanoferrat(II) in L5sung gehalten und bei der Titration Methylenblau als Indicator angewandt wird. Bei sorgfaltiger Befolgung der Arbeitsvorsehrift betr~gt der mittlere relative Bestimmungsfehler mlr 0,4o/o. Die zur Entf/~rbung verwendete Pflanzenkohle adsor- biert etwa 2~o des reduzierenden Zuckers je 50 mg Kohle. ])er Korrektionsfaktor mul3 fill" jede Kohlensorte mit InvertzuckerlTsungen bekannten Gehattes bestimmt werden. - - Aus/iihrung. Von Troekenweinen odes LilcSren mit mehr ale 20 Volum-~ Alkohol verwendet m a n 25 ml unverdilnnt filr eine Bestimmung. Si~[3weine und LilcSre werden zun~tchst je nach Extraktgehalt verdiinnt: Bis zu 30 g Extrakt /Li ter im VerhMtnis 1 : 1, his 40 g/1 1 : 2, bis 70 g/l 1 : 5, bis 125 g/1 1 : 10 und bis 300 g/l 1 : 25. Zur Analyse kommen 25 ml der verdiinnten oder unverdilnnten LTsungen. Man versetzt sie mit des des Aeidit~t entsprechenden Menge n Natronlauge, engt auf dem Wasserbad auf 5 ml ein, fiberftihrt in ein 25 ml-MeBkTlbehen und verd/innt mit Wasser zur Marke. 9 ml der LSsung werden in einem Reagensglas (160 • 16 ram) zur Xlarung mit 1 ml etwa 25~oiger BleiacetatlTsung versetzt. Bei gefgrbten LSsungen wird Holzkohle in zu zi~hlenden 50 mg-Portionen zugesetzt, his die F/~r- bung nahezu verschwunden ist. 2 min nach des letzten Zugabe wird filtriert und zur FMlung des ilberschilssigen Bleis mit festem Kaliumoxalat versetzt. Die Mare ilber- stehende LSsung dient zur Titration und wird zu diesem Zweek in eine Mikrobiirette yon 1,5 ml FassungsvermSgen eingefilllt. (Die Verf. verwenden die horizontal liegende Mikrobfirette mit vertikalem Ausflugteil. nach A.-G. HrBBI~E~TE und A. A. BENEDETTI-PIcJ~LEgl.) 1,50 ml der alkalisehen KupferlSsung (siehe unten) kommen in den Titrationsbeeher (35 mm ~ , 40 mm HShe, 30 ml Inhalt). 3{an ver- setzt sie mit 8,5 ~ 0,2 ml KaliumearbonatlSsung (400 g K2COa/1), mischt dutch und erhitzt auf dem Mikrobrenner zum Sieden. Man stellt dann den meehanisehen Rilhrer an, bringt die Bilrettenspitze unter die Flilssigkeit und stellt durch Neigen des Biirette auf eine Ausflul?gesehwindigkeit der zu prilfenden LSsung yon 5 #l/see ein. Wenn die blaue Farbe der LSsung fast vSllig versehwunden ist, unterbrieht man den AusfluB, versetzt die LSsung mit 1--3 Tropfen MethylenblaulSsung (0,2 g d- 0,5 ml Pyridin, mit Wasser auf 100 ml verdilnnt) und setzt die Titration in Abst~n- den yon 5 sec fort, bis die LSsung farblos odes nut sehwaeh gefiirbt ist. - - Alkalische Kup/erlSsung. Man stellt 2 VorratslSsungen her, n&mlieh A) eine LSsung mit 12 g reinem CuSO a - 5 H20 im Liter und B) eine LSsung mit 65 g Seignettesalz, 40 g Natriumhydroxyd und 18 g Kaliumhexacyanoferrat(II) im Liter. :Beide LSsungen werden naeh 2 t~gigem Stehen filtriert. Zum Gebraueh werden gleiche Teile A und B t&glich friseh gemischt: Die KupferlSsung wird gegen eine InvertzuekerlSsung yon genau bekanntem Gehalt unter den oben angegebenen Titrationsbedingungen einge- stellt. 1,50 ml sollen genau 2,050 d: 0,001 mg Invertzueker entsprechen. Andernfalls ist die Konzentration des LSsung zu erhShen odes dutch Wasserzusatz zu erniedrigen. InvertzuckerlTsung. Man versetzt 4,7500 g reine, bei 70 ~ C zu konstantem Gewicht getrocknete Saceharose mit 5 ml konz. Salzs/~ure, verdilnnt mit Wasser auf 100 ml, neutralisiert naeh 3tggigem Stehen bei 20--25 ~ Coder 7t~gigem Stehen bei 12 bis 18 ~ C ]nit Natronlauge, setzt 2 g reines Phenol zu und verdilnnt auf 1 Liter. Die LSsung ist mehrere ~ona te best~ndig. Tm B~EYKAN.

Zur Bestimmung" yon Kupfer in Getriinken (So~awasser, Limonade) und Leitungswasser benutzt K. I~. S~LAVO 2 das Neocuproin (2,9-Dimethyl-l,lO- phenanthrolin), das yon G. r . SMIT~ und W. H. McCuRDY 3 JR. Ms streng spezifisehes

1 Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta 39, 15 (1942). -2 Suomen Kemistilehti, Ser. B 27, 46~48 (1954). Lab. Salfit. Investigat.,

Helsinki (Finnland). AnMyt. Chemistry 24, 371 (1952); vgl. diese Z. 137, 269 (1952/53).

Page 2: Zur Bestimmung von Kupfer in Getränken

286 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden.

Reagens auf Kupfer eingefiihrt worden ist. Der orange gef/irbte Kupfer(I)-neo- euproinkomplex kann mit einer Misehung yon Isoamyhlkohol und Brombenzol oder mit einer Misehung yon 37 Vol% Tetraehlorkohlenstoff und 63 Vol% Isoamyl- alkohol im pH-Bereieh yon 4,5--5,5 in einem Arbeitsgang quantitativ extrahiert werden. ])as letzte Extraktionsgemiseh ist sehwerer als Wasser und deshalb dem ersten vorzuziehen. Das Absorptionsmaximum des gel6sten Komplexes lieg~ bei 450 m# bis 460 m/,. - - Naeh Reduktion des Kupfers in sehwaeh salzsaurer L6sung mi~ Aseorbins~ure wird das Neoeuproin in 0,22%iger /~thanoliseher L6sung zuge- setzt. Zur Einstellung des p~-Wertes und zur Vermeidnng yon Hydroxydf~Lllungen dient ein Zusatz yon ammoniakaliseher Ammoniumeitratl6sung, die folgender- mal~en bereitet wird. Eine L6sung yon 150 g Citronensi~ure in 600 ml Wasser wird mit Ammoniald6sung gegen Kresolrot neutralisiert (Tiipfelplattel), mit 10 ml Ammoniak (D 0,91) im ObersehuI3 versetzt und auf 1 1 verdfinnt. - - Zur Kup[er- bestimmung wird eine Probe yon 20--50 ml, deren Kupfergehalt hSehstens 250 ttg betragen sol1, in einem Seheidetriehter naeheinander mit 0,5 ml konz. Salzs/~ure, 0,1 g Aseorbinsaure und 1 ml l%agenslSsung versetzt. ])ann gibt man 6 ml Am- moniumeitratl6sung hinzu, 1/iBt aus einer Bfirette genau 20 ml des LSsungsmittel- gemisehes zuflieBen und sehiittelt etwa 1 rain. Naehdem die Phasen sieh getrenn~ haben, filtriert man einen Teil des Extraktes fiber einen Wattebauseh in die Kfivette und toilet seine Extinktion bei 455 m# gegen reines LSsungsmittel. Die Cu-Konzen- tration entnimmt man einer Eiehkurve, die mit Cu-StandardlSsungen aufgestellt wurde. Die Analysenfehler betragen etwa ~ 2- -3%. Organisehe Substanz mul3 vor der Cu-Bestimmung dureh Abrauehen mit Sehwefels/iure, SMpeters/iure und Perehlorsaure zerst6rt werden. H. SPECKER.

Kup/erspuren in Bier bestimmen I. STO~E, 1%. ET~IZCGE~ und C. GAzcTz 1 ohne Verasehung der Probe colorimetrisch mit Zinkdibenzyldithiocarbaminat. In einem 50 ml-Zentrifugenglas erhitzt man 25 ml Bier mit 3 ml verdfinnter Sehwefelsiiure (1 + 3) w~hrend 30 rain im siedenden Wasserbad, um Schaumbfldner abzubauen und etwaige organisehe Kupferkomplexe zu spalten. Um anfangs das Ubersehaumen zu vermeiden, setzt man 1--2 Tropfen Hexylalkohol hinzu. Nach dem Abkiihlen auf 25 ~ C fiigt man 5 oder 10 ml einer 0,5%igen LSsung yon Zinkdibenzyldithio- earbaminat in Tetraehlorkohlenstoff hinzu, sehfittelt mehrmals kr~ftig durch und zentrifugiert zur Trennung der Sehichten. Von der Tetraehlorkohlenstoffschicht, die je nach dem Kupfergehalt gelb bis briiunlieh gefarbt ist, mfl]t man mit einem Grfinfilter die Absorption. t t iervon abzuziehen ist sowohl der Blindwert der Re- agenzien ohne Bier als aueh die Absorption eines Tetraehlorkohlenstoffextraktes des Biers ohne Reagens. Zur Auswertung benutzt man Eichmessungen mit be- kannten Kupfermengen (w~Brige KupfersulfatlSsung mit 0,01 mg Cu/ml), die man derselben Behandlung wie die Bierproben unterwirft. Die Absorption folgt dem LAMBE~T-B~Enschen Gesetz. - - Um Fehler dureh Kupferspuren zu vermeiden, die am Glas haften k6nnen, l~$t man Blindans~tze mit halbstfindiger Erhitzung yon Wasser ~- Sehwefels~ture usw. vorhergehen, die man verwirft, - - Die Sehwefel- s~turekonzentration in der w~l]rigen Schicht betr~gt etwa 1 n; bei diesem S~ure- gehalt stSren andere Metalle wie Eisen, l~iekel, Chrom und Zinn die Kupfer- bestimmung nieht. - - Die Ergebnisse sind auf etwa 5% genan. Sie liegen etwas fiber den Werten, die man nach trockener Veraschung erh~lt, weil in diesem Falle etwas Cu verlorengeht. F. ~ E u ~ .

Die Bestimmung des Wassergehaltes in Honig hat E. A ~ a ~ s o ~ 2 naeh ver- sehiedenen Methoden vorgenommen und deren Ergebnisse naeh der Varianz-

Analy~. Chemistry 25, 893--895 (1953). Wallerstein Lab., New York 16 (USA). -2 Mitt. Gebiete Lebensmittelunters. t tyg, (Bern) 44, 468--471 (1953). Staatl.

Inst. Volksgesundh. (Sehweden).