2
4. Analyse von biologischem Material 143 Auftreten yon Schwefelwasserstoff in Bakterienkulturen. Um den Schwefel- wasserstoff empfindlicher als mit Bleipapier nachzuweisen, empfiehlt A.B. ~E~O - MO~I)~K ~ die Herstellung eines Eisen~mmoniumcitr~t-Mediums: 5Ian vermiseht 15 g Pepton, 1 g Eisen~mmoniumeitr~t, 1 g K~HPO~, 0,15 g Thiosulf~t und 5 g Agar, lSst die Stoffe in 1 Liter siedendem Wasser, verteilt die LSsung auf eine Anz~hl ]~eagensgl~ser und sterilisiert sic im Autoklaven bei 0,5--1Arm. Bei der Aussaat dm'ch Einstich in ein solehes S~ulchen ~vird die Entwiek]ung yon H~S durch eine Schw~rzung der Einstichlinie angezeigt. Von 160 St~tmmen yon ,,Blau-Eiter- Bakterien" lieferten ]12 die l~eaktion, ws 48 keine Sehw~rzung aufwiesen. Die Reaktion ist empfindlicher als jene mit Pb-Acetatpapier (Zusatz yon Pb-Acetat zu Agar gibt mit ties gleichfalls eine Schw~rzung). A.v. W~LP~T Zm" Bestimmung yon proteingebundenem Jod in minimalen Mengen Blutserum oder-plasma empfiehlt J. FISCHL2die Anwendung der Katalyse der Reaktion zwischen Cer(IV)-ionen und arseniger S~ure in einer verbesserten Form. Die Katalyse wird durch Zugabe yon Brucin a zum Stillstand gebracht, so dab die photometrischen Messungen (bei 540 m/~) nicht mehr in genau festgelegten Zeitintervallen erfolgen mfissen. Dutch die Zugabe yon Brucin wird auBerdem die Intensiti~t der Farbre~ktion stark erhSht (Bildung eines Brucin-Ceriumkomplexes), so dab man auch ffir genaue Bestimmun- gen mit sehr kleinen Mengen Serum (0,02--0,1 ml) auskommt. -- Arbeitsweise. 0,1 ml der Probe werden in einem Zentrifugenglas (Quarz oder Pyrex, 20 • 160ram) mit 0,5 ml Wasser versetzt. Man ffigt langsam 2,5 ml 10~oige Perchlors~ure hinzu, zentrffugiert 5 rain bei hoher Umlaufgeschwindigkeit, gieBt die iiberstehende Flfissig- keit ab, suspendiert den Niederschlag in 2,5 ml 10~o iger Perchlors~ure, zentrifugiert erneut und verwirft die iiberstehende Flfissigkeit. Der l~iickstand wird mit 0,2 ml 4 n ~a2CO3-LSsung behandelt. Man mischt gut durch, verdampft bei 90--98 ~ C zur Trockne, erhitzt anschlieBend erst 30 rain bei 450--500 ~ C, danach 12--16 min bei 650 ~ C (Muffelofen), l~Bt abkfihlen und gibt zum Rfiekstand 0,5 m150~ ige Schwefel- s~ure und 0,5 ml Wasser. (An Stelle der alkalischen Ver~schung kann auch eiu ChlorsaureaufsehluB durehgeffihrt werden. Einzelheiten in der Durchffihrung sind der Originalarbeit zu entnehmen.) Die erha]tene L5sung wh'd mit 1 ml arseniger S~ure versetzt (man 15st 9,9 g As203 und 7 g I~a0H in 100 ml Wasser, verdfinnt auf etwa 400 ml, neutralisiert mit konz. Schwefels~ure gegen Phenolphthalein als Indi- cator, gibt 2,5 g I~aC1 und 42 ml konz. Schwefels~ure zu und verdiinnt mit Wasser auf 1000 ml). Man ]~Bt 10 min bei 28--30 ~ C stehen, ffigt dann 0,5 ml 0,04 n Cer(IV)- !Ssung hinzu (25,31 g (NH4)tCe(S04) ~ 2 It20 und 103 ml konz. H2SO 4 werden in 700 ml Wasser gelSst. Man l~Bt fiber Naeht stehen und verdfinnt anschlieBend ~uf 1000 ml), mischt gut dureh, NiBt das Reaktionsgemisch welter bei 28--30 ~ C stehen und gibt genau 20 rain naeh Zugabe der Cer(IV)-salzlSsung 0,5 ml Brucinacetat- 15sung hinzu (5 g Brucin werden in 3 ml Eisessig gelSst und mit Wasser auf 1000 ml verdiinnt), l%aeh dem Aufffillen mit Wasser auf 5 ml erhitzt man 5 rain im siedenden Wasserbad, kfihlt ~b, zentrifugiert und bestimmt die Extinktion der erhaltenen FarbsalzlSsung bei 540 m/~ gegen Wasser als VergleiehslSsung. Eine Blindwert- bestimmung wird durchgeffihrt. Zum Aufstellen der Eichkurve wird eine Stamm- 15sung angesetzt, die 100/,g Jod/ml enth~lt (168,5 mg KJQ werden in Wasser gelSst und auf 1000 ml verdiinnt). Aliquote Teile der entsprechend verdfinnten 1 Laborat. Delo 1956, H. 5, 27 [Russiseh]. Inst. Epidemiol., Mikrobiol., Hyg. Dnjepropetrowsk (UdSSR). 2 Clin. chim. Aeta (Amsterdam) 1, 462--469 (1956). Malben Hospital, Beer Yaacov (Israel). 3 SEMJAKI~, F. M., V. A. VOLI~OVA und A. S. Bo~xo : J. gen. Chem. [Russiseh] 8, 452 (1938).

Zur Bestimmung von proteingebundenem Jod in minimalen Mengen Blutserum oder -plasma

Embed Size (px)

Citation preview

4. Analyse von biologischem Material 143

Auftreten yon Schwefelwasserstoff in Bakterienkulturen. Um den Schwefel- wasserstoff empfindlicher als mit Bleipapier nachzuweisen, empfiehlt A.B. ~ E ~ O - MO~I)~K ~ die Herstellung eines Eisen~mmoniumcitr~t-Mediums: 5Ian vermiseht 15 g Pepton, 1 g Eisen~mmoniumeitr~t, 1 g K~HPO~, 0,15 g Thiosulf~t und 5 g Agar, lSst die Stoffe in 1 Liter siedendem Wasser, verteilt die LSsung auf eine Anz~hl ]~eagensgl~ser und sterilisiert sic im Autoklaven bei 0,5--1Arm. Bei der Aussaat dm'ch Einstich in ein solehes S~ulchen ~vird die Entwiek]ung yon H~S durch eine Schw~rzung der Einstichlinie angezeigt. Von 160 St~tmmen yon ,,Blau-Eiter- Bakterien" lieferten ]12 die l~eaktion, ws 48 keine Sehw~rzung aufwiesen. Die Reaktion ist empfindlicher als jene mit Pb-Acetatpapier (Zusatz yon Pb-Acetat zu Agar gibt mit t ies gleichfalls eine Schw~rzung). A.v . W~LP~T

Zm" Bestimmung yon proteingebundenem Jod in minimalen Mengen Blutserum oder-plasma empfiehlt J. FISCHL 2 die Anwendung der Katalyse der Reaktion zwischen Cer(IV)-ionen und arseniger S~ure in einer verbesserten Form. Die Katalyse wird durch Zugabe yon Brucin a zum Stillstand gebracht, so dab die photometrischen Messungen (bei 540 m/~) nicht mehr in genau festgelegten Zeitintervallen erfolgen mfissen. Dutch die Zugabe yon Brucin wird auBerdem die Intensiti~t der Farbre~ktion stark erhSht (Bildung eines Brucin-Ceriumkomplexes), so dab man auch ffir genaue Bestimmun- gen mit sehr kleinen Mengen Serum (0,02--0,1 ml) auskommt. - - Arbeitsweise. 0,1 ml der Probe werden in einem Zentrifugenglas (Quarz oder Pyrex, 20 • 160ram) mit 0,5 ml Wasser versetzt. Man ffigt langsam 2,5 ml 10~oige Perchlors~ure hinzu, zentrffugiert 5 rain bei hoher Umlaufgeschwindigkeit, gieBt die iiberstehende Flfissig- keit ab, suspendiert den Niederschlag in 2,5 ml 10~o iger Perchlors~ure, zentrifugiert erneut und verwirft die iiberstehende Flfissigkeit. Der l~iickstand wird mit 0,2 ml 4 n ~a2CO3-LSsung behandelt. Man mischt gut durch, verdampft bei 90--98 ~ C zur Trockne, erhitzt anschlieBend erst 30 rain bei 450--500 ~ C, danach 12--16 min bei 650 ~ C (Muffelofen), l~Bt abkfihlen und gibt zum Rfiekstand 0,5 m150~ ige Schwefel- s~ure und 0,5 ml Wasser. (An Stelle der alkalischen Ver~schung kann auch eiu ChlorsaureaufsehluB durehgeffihrt werden. Einzelheiten in der Durchffihrung sind der Originalarbeit zu entnehmen.) Die erha]tene L5sung wh'd mit 1 ml arseniger S~ure versetzt (man 15st 9,9 g As203 und 7 g I~a0H in 100 ml Wasser, verdfinnt auf etwa 400 ml, neutralisiert mit konz. Schwefels~ure gegen Phenolphthalein als Indi- cator, gibt 2,5 g I~aC1 und 42 ml konz. Schwefels~ure zu und verdiinnt mit Wasser auf 1000 ml). Man ]~Bt 10 min bei 28--30 ~ C stehen, ffigt dann 0,5 ml 0,04 n Cer(IV)- !Ssung hinzu (25,31 g (NH4)tCe(S04) ~ �9 2 It20 und 103 ml konz. H2SO 4 werden in 700 ml Wasser gelSst. Man l~Bt fiber Naeht stehen und verdfinnt anschlieBend ~uf 1000 ml), mischt gut dureh, NiBt das Reaktionsgemisch welter bei 28--30 ~ C stehen und gibt genau 20 rain naeh Zugabe der Cer(IV)-salzlSsung 0,5 ml Brucinacetat- 15sung hinzu (5 g Brucin werden in 3 ml Eisessig gelSst und mit Wasser auf 1000 ml verdiinnt), l%aeh dem Aufffillen mit Wasser auf 5 ml erhitzt man 5 rain im siedenden Wasserbad, kfihlt ~b, zentrifugiert und bestimmt die Extinktion der erhaltenen FarbsalzlSsung bei 540 m/~ gegen Wasser als VergleiehslSsung. Eine Blindwert- bestimmung wird durchgeffihrt. Zum Aufstellen der Eichkurve wird eine Stamm- 15sung angesetzt, die 100/,g Jod/ml enth~lt (168,5 mg K J Q werden in Wasser gelSst und auf 1000 ml verdiinnt). Aliquote Teile der entsprechend verdfinnten

1 Laborat. Delo 1956, H. 5, 27 [Russiseh]. Inst. Epidemiol., Mikrobiol., Hyg. Dnjepropetrowsk (UdSSR).

2 Clin. chim. Aeta (Amsterdam) 1, 462--469 (1956). Malben Hospital, Beer Yaacov (Israel).

3 SEMJAKI~, F. M., V. A. VOLI~OVA und A. S. Bo~xo : J . gen. Chem. [Russiseh] 8, 452 (1938).

144 Bericht: Spezielle analytische I~iethoden

StammlSsung werden in der besehriebenen Weise analysiert. Im Bereich yon 0 bis 0,025 #g Jod folgt die Kurve dem Beerschen Gesetz. Es ist auf besonderen Rein- heitsgrad der verwendeten l%agentien zu achten. Zum Ansetzen der einzelnen LSsungen wie auch w~hrend der Analyse soll nur bidest. Wasser verwendet werden.

K. MACttNEI~

Uber die photometrische Bestimmung yon zwei Azotrijodthyroninen in ver- schiedenem Milieu berichten G. ]~ARiC und O. QciI)ENS i. Es werden die optimalen Bedingungen zur Bestimmung yon 5 ~- (1-Azo-4-sul/ophenyl)-3,5,3"-tri]odthyronin und 5'-(1-Azo-d-arsenophenyl)-3,5,3'-tri]odthyrvnin in Wasser, (Heparin-)Plasma und Harn ermittelt. Die Thyronine werden erst in 0,5 ml 1 n Natronlauge gelSst und dann werden unter Verwendung yon PufferlSsungen die L5sungen in don 3 IVIedien hergestellt. Man mi[~t bei 480 m/~, dann sind die Absorptionswerte zwischen p~ 5,8 und 7,0 praktisch gleieh. Die Empfindlichkeitsgrenze liegt bei 3 rag/100.

E. ~ L L E ~ , Wiirzburg

Die Bestimmtmg der Linol-, Linolen- undArachidons~iure, insbesondere im Blur, fShrt man nach F. CoRsINI 2 durch Extraktion dos Serums mit Bloorschem Gemisch (3 Vol-T. absol. J~thylalkohol ~- 1 VOLT. J~ther), Verseffung des l%ttes, Freisetzen der Fettsauren, Isomerisation eines Teils der Fettsauren und Photometric ihrer LSsungen bei 234, 268 und 316 m# aus. Interessant ist die Tatsache, dab viele Humanseren negative Linolensiure-Werte liefern. Dies beruht wahrscheinlich zu- naehst darauf, dal~ yon dieser Saute immer nur sehr wenig vorhanden ist, doeh scheint es noeh weitere bisher unbekannte Einfliisse zu geben, die die Extinktion unges~tttigter Fet ts iuren mit mehr als vier Doploelbindungen und die Absorptions- koeffizienten auf die Gesamtextinktion ausiiben. Aueh die Isomerisation kann un- regelmal~ig verlaufen. - - Aus/i~hrung. 2 ml Blutserum extrahier~ man 15 rain lang rait 50 ml Bloorschem Gemiseh auf dem Wasserbad unter Rtickflul3. Dann filtriert man in einen anderen Kolben mit 2 • 10 ml Bloorschem Gemiseh. Zum Filtrat fiigt man 2 ml 10% ige Kalilauge, sehiittelt und versefft unter Rtiekflu2 auf dem Wasser- bad. Hierauf verjagt man den gesamten Alkohol und ~ther im Vakuum in der Warme. Zum Riiekstand gibt man 2 ml dest. Wasser und 4 ml 12%ige Sehwefel- saure, i ibertrigt in einen Scheidetriehter und schiiitelt je 2 rain lang mit je 50 ml J~ther aus. Die vereinten Extrakte wischt man zweimal mit je 100 ml Wasser und troeknet den Extrakt mi$ etwa 10 g entwassertem I~atriumsulfat, worauf man ihn in einem 50 ml-Mel~kolben bis zur Marke einengt und im Eisschrank aufbewahrt. 40 ml des ~itherischen Extraktes dampft man in 10 ml-Anteilen in einem alkali- bestindigen Reagensglas (16 • 160 mm) ein und versetzt mit 0,35 ml Isomerisations- reagens (7,5 g Kaliumhydroxyd in 100 ml spektrophotometrisch reinem ~thylen- g]ykol gelSst und im Phosphorsaurebad 10 rain bei 190 ~ C erhitzt), l~/Ian erhitzt 30 rain lang in einem Phosphorsaurebad yon 180 ~ C. Gleichzeitig behandelt man ebenso eine aus dem reinen Isomerisationsreagens bestehende Blindprobe. Den Inhalt jedes Reagensglases verdiinnt man im 25 ml-Me~kolben rait spektrophoto- metriseh reinem absolutem J~thanol zur Marke und photometriert bei den er- wahnten Wellenlangen. Zur Messung bei 234 m# verdfinnt man noch auf das 4--5fache mit abso]utem ~thanol. Den Rest yon 10 ml der obigen StaramlSsung bringt man zur Trockne, ]Sst ihn in 10 ml absolutem J~thanol und spektrophoto- metriert wie vorhin. Zur Bereehnung verwendet man die Mel~werte der Blindprobe (Isomerisationsreagens), die der isomerisierten und nichtisomerisierten Fettsaure- 15sungen und die yon B. W. ]~EADLE und tI. R. K--RiYB~LL ~ bestimmten Absorp-

1 Bull. Soc. Chim. biol. 88, 1055--1062 (1956). Univ. Liittich (Belgien). Acta vitaminol. (Milano) 10, 64--69 (1956). Univ. Bologna (Italien).

8 j . Amer. chem. Soc. 66, 1932 (1944).