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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtsehaft bezfigliehe. 365 mit dem Gesamtwasserstoffgehalt, den man dureh Abpumpen des auf hShere Temperatur erhitzten Katalysators auf rein physikalisehem Wege finden kann. Die zu untersuchende Probe wird in einer Hydrierente vollst~ndig mit Wassers~off ge- s~ttigt und dann unter Stickstoffatmosph~re mit 3~oiger BenzochinonlSsung in Dioxan 2 Std bei 20 ~ C geschfittelt. Hierauf wird der Katalysator abfiltriert und 5--6real mit Dioxan zur vol]st~ndigen Entfernung des Benzochinons und seiner Hydrierungsprodukte ansgewaschen. In diesem Ffltrat, einschliel31ieh der Waseh- fliissigkeit, bestimmt man die NIenge dos unver~nderten Benzoehinons. Der Kata- lysator wird durch diese Operation vollst~ndig unwirksam und nimmt keinen Wasserstoff mehr auf. -- Die Aktivit~t eines Katalysators wird durch Messen der Geschwindigkeit des Wasserstoffverbrauehs bei der Hydrierung yon Vinylphenyl- ~ther bestimmt. Etwa 2 g des als w~l~rige Pas~e aufbewahrten Katalysators schiit- felt man in Wasserstoffatmosphare unter festgelegten Bedingungen mit 0,2495 g Vinylphenyl~ther in ~hylalkohollSsung. Die Abnahme der Wasserstoffmenge wird stfindlieh abgelesen. Die Hydrierungsgeschwindigkeit ist nur bei genfigend kr~ftigem Sehfitteln (mechaniseh, bei festgelegter Frequenz und Amplitude) yon Form und GrSl3e der Ente unabh~ngig. Bei Verwendung eines gut wirksamen Katalysa~ors sinkt der Wasserstoffverbraueh in 4 Std fast bis l~ull ab. W. ANTO~. Zur Bestimmtmg hoher l~ickelgehalte in Legierimgen (Monelmetall) photo- metrieren W. NIELSCHund G. B6LTZ 1 den Nickelkomplex der ~thylendiaminte~ra- essigsaure, der bei p~ 1--5 ein flaches Absorptionsmaximum zwisehen 580 und 700 m# hat. Die bei p~ 4,55--6,82 gemessenen Ex~inktionen folgen dem Ln~vrs~.~T- BE~,Rsehen Gesetz fiber den Konzentrationsbereich yon 0,4--50 mg Iqi/ml und werden yon gleichzeitig anwesenden, farblosen Anionen und Komplexbildnern (Aeetat, Sulfat, Nitrat, Bromid, Tartrat, Borat) sowie yon iiberschiissigem Reagens und yon Natrium- und Kalium-Ionen nicht beeinflul~t. In Gegenwart yon Ammo- nium-Ionen bzw. Ammoniak und bei h6heren p~-Werten treten infolge Umlagerung des Komplexes erhebliche StSrungen auf. H. SPECKEd. Zur Bestimmung von Wismut in metallurgischen Produkten empfehlen J. KINNUNEN und B. W~rNERSTRAND 2 2 Verfahren, bei denen Komplexon III (~thylendiamintetraacetat) zur Anwendung kommt. Bei dem colorimetrischen Ver- fahren mit Diathyldithiocarbaminat 3 client Komplexon zur Maskierung yon an- wesendem Blei, bei dem mafianalytischen Verfahren wird mit KomplexonlSsung unter Verwendung yon Brenzeateehinviolet~ als Indicator 4 titriert. Als Indieatoren kSnnen auch Kaliumjodid (bei pH 3--4), Thioharnstoff (1~ 1,1--2,3) oder Rhodanid (pH 0,5--1,5) dienen. -- Colorimetrische Bestimmung. Man 15st 0,5--5,0 g der zu untersuehenden Legierung in konz. Salpetersaure, verdfinnt mit Wasser, gibt 3--5 g Weinsaure zu, neutralisiert mit konz. Ammoniak, gibt 5--10 ml Ammoniak im Ubersehul] zu, versetzt mit 20~oiger KaliumcyanidiSsung bis die blaue Farbe des Kupfer-Ions verschwindet, ffigt weitere 5 ml zu, versetzt nun mit einem Oberschul3 0,1 m Komplexon III-15sung und 2 ml 2tiger Natriumdiathyldithiocarbaminat- 15sung und extrahiert 2real mit je 10 ml Chloroform. Nach dem Aufffillen mit Chloroform auf 25 ml eolorimetriert man bei 420 m#. -- Mafianalytische Bestimmung. z Anal. chim. Acta (Amsterdam) 11, 367--375 (1954). Fiirstlich-Hohenzollern- sche Hfittenverwaltung, Laucherta]/tIohenzollern. 2 Chemist-Analyst 4~, 88--89 (1954). Outokumpu Oy, Metallwerke, Porl (Finnl.). 3 LACOSTE, R. J., M. H. EARING und S. E. WI~E~LY: Analyt Chemistry 23, 871 (]951); vgl. diese Z. 136, 295 (1952). 4 MALAy,M., V. SUE und O. RYBA: Chem. Listy 48, 203 (1954) ; Collect. czeeho- slov. chem. Commun. 19, 258 (1954); vgh diese Z. 144, 40 (1955).

Zur Bestimmung von Wismut in metallurgischen Produkten

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Page 1: Zur Bestimmung von Wismut in metallurgischen Produkten

2. Auf Handel, Industrie und Landwirtsehaft bezfigliehe. 365

mit dem Gesamtwasserstoffgehalt, den man dureh Abpumpen des auf hShere Temperatur erhitzten Katalysators auf rein physikalisehem Wege finden kann. Die zu untersuchende Probe wird in einer Hydrierente vollst~ndig mit Wassers~off ge- s~ttigt und dann unter Stickstoffatmosph~re mit 3~oiger BenzochinonlSsung in Dioxan 2 Std bei 20 ~ C geschfittelt. Hierauf wird der Katalysator abfiltriert und 5--6real mit Dioxan zur vol]st~ndigen Entfernung des Benzochinons und seiner Hydrierungsprodukte ansgewaschen. In diesem Ffltrat, einschliel31ieh der Waseh- fliissigkeit, bestimmt man die NIenge dos unver~nderten Benzoehinons. Der Kata- lysator wird durch diese Operation vollst~ndig unwirksam und nimmt keinen Wasserstoff mehr auf. - - Die Aktivit~t eines Katalysators wird durch Messen der Geschwindigkeit des Wasserstoffverbrauehs bei der Hydrierung yon Vinylphenyl- ~ther bestimmt. Etwa 2 g des als w~l~rige Pas~e aufbewahrten Katalysators schiit- felt man in Wasserstoffatmosphare unter festgelegten Bedingungen mit 0,2495 g Vinylphenyl~ther in ~hylalkohollSsung. Die Abnahme der Wasserstoffmenge wird stfindlieh abgelesen. Die Hydrierungsgeschwindigkeit ist nur bei genfigend kr~ftigem Sehfitteln (mechaniseh, bei festgelegter Frequenz und Amplitude) yon Form und GrSl3e der Ente unabh~ngig. Bei Verwendung eines gut wirksamen Katalysa~ors sinkt der Wasserstoffverbraueh in 4 Std fast bis l~ull ab. W. ANTO~.

Zur Bestimmtmg hoher l~ickelgehalte in Legierimgen (Monelmetall) photo- metrieren W. NIELSCH und G. B6LTZ 1 den Nickelkomplex der ~thylendiaminte~ra- essigsaure, der bei p~ 1--5 ein flaches Absorptionsmaximum zwisehen 580 und 700 m# hat. Die bei p~ 4,55--6,82 gemessenen Ex~inktionen folgen dem Ln~vrs~.~T- BE~,Rsehen Gesetz fiber den Konzentrationsbereich yon 0,4--50 mg Iqi/ml und werden yon gleichzeitig anwesenden, farblosen Anionen und Komplexbildnern (Aeetat, Sulfat, Nitrat, Bromid, Tartrat, Borat) sowie yon iiberschiissigem Reagens und yon Natrium- und Kalium-Ionen nicht beeinflul~t. In Gegenwart yon Ammo- nium-Ionen bzw. Ammoniak und bei h6heren p~-Werten treten infolge Umlagerung des Komplexes erhebliche StSrungen auf. H. SPECKEd.

Zur Bestimmung von Wismut in metallurgischen Produkten empfehlen J. KINNUNEN und B. W~rNERSTRAND 2 2 Verfahren, bei denen Komplexon I I I (~thylendiamintetraacetat) zur Anwendung kommt. Bei dem colorimetrischen Ver- fahren mit Diathyldithiocarbaminat 3 client Komplexon zur Maskierung yon an- wesendem Blei, bei dem mafianalytischen Verfahren wird mit KomplexonlSsung unter Verwendung yon Brenzeateehinviolet~ als Indicator 4 titriert. Als Indieatoren kSnnen auch Kaliumjodid (bei pH 3--4), Thioharnstoff (1~ 1,1--2,3) oder Rhodanid (pH 0,5--1,5) dienen. - - Colorimetrische Bestimmung. Man 15st 0,5--5,0 g der zu untersuehenden Legierung in konz. Salpetersaure, verdfinnt mit Wasser, gibt 3--5 g Weinsaure zu, neutralisiert mit konz. Ammoniak, gibt 5--10 ml Ammoniak im Ubersehul] zu, versetzt mit 20~oiger KaliumcyanidiSsung bis die blaue Farbe des Kupfer-Ions verschwindet, ffigt weitere 5 ml zu, versetzt nun mit einem Oberschul3 0,1 m Komplexon III-15sung und 2 ml 2 t i g e r Natriumdiathyldithiocarbaminat- 15sung und extrahiert 2real mit je 10 ml Chloroform. Nach dem Aufffillen mit Chloroform auf 25 ml eolorimetriert man bei 420 m#. - - Mafianalytische Bestimmung.

z Anal. chim. Acta (Amsterdam) 11, 367--375 (1954). Fiirstlich-Hohenzollern- sche Hfittenverwaltung, Laucherta]/tIohenzollern.

2 Chemist-Analyst 4~, 88--89 (1954). Outokumpu Oy, Metallwerke, Porl (Finnl.). 3 LACOSTE, R. J. , M. H. EARING und S. E. WI~E~LY: Analyt Chemistry 23, 871

(]951); vgl. diese Z. 136, 295 (1952). 4 MALAy, M., V. SUE und O. RYBA: Chem. Listy 48, 203 (1954) ; Collect. czeeho-

slov. chem. Commun. 19, 258 (1954); vgh diese Z. 144, 40 (1955).

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366 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

Bei grSBeren Wismutgehalten versetzt man die wie eben besehrieben vorbereite~e WismutlSsung mit der zur quantitativen F~llung geniigenden Menge Carbaminat- 16sung, extrahiert mehrmals mit 10 ml-Portionen Chloroform, versetzt die ver- einigten Extrakte mi t 10 ml Salpetersgure (1:1) und dalnpft auf etwa 3 ml ein. Man gibt 2 g Ammoniumacetat zu, verdtinnt auf 150 ml, fiigt ein paar Tropfen 0,1%iger BrenzcateehinviolettlSsung und tropfenweise konz. Ammoniak zu, bis die L5sung blaugefarbt wird (pa = 6), und t i tr iert mit 0,01 m Komplexon-IIL15sung auf Gelbf~rbung. - - Anreicherung kleiner Wismutmengen. 10--50 g der Probe werden in Salpetersgnre gelSst nnd Wismut aus schwach saurer LSsung mit einem Uber- schuB Quecksilberoxyd unter Koehen gefgllt. ~aeh 2 Std wgseht man die Fgllung mit Wasser, 15st in Salpetersgure und verf~hrt welter wie bei der eolorimetrisehen Bestimmung. K. BRODERSEN.

Zur Bestimmung" yon Verunreinigungen im fliissigen Chlor eignet sich nach A. W. P~aoss 1 die ultrarotspektrol0hotometrische Messung im Wellengebiet yon 3,5--8,5 # (4000--1180 era-l). Fliissiges Chlor is$ hier praktisch vSllig durchl~ssig und erlaubt die Verwendung groi~er Schichtdicken. Zur Messung gibt man Chlor unter Druek oder unter Kfihlung mit Trockeneis in die besonders konstruierte MeBkiivette; diese Stahlkiivette ist mit Tantal lolattiert, die Fenster bestehen aus Caleiumfluorid, die Diehtungen aus Teflon. Bei Schiehtdicken yon 5,25 cm k6nnen Chloroform (1213 cm-1), Methylenchlorid (1259 cm-1), Hexachlorbenzol (1348 cm -1) und Wasser (Feuehtigkeit!) (1640 cm -1) bis zu 5 plom. ( = 5- 10 a %) bestimmt werden. Die Genauigkeit der Methode betri~gt bei 50 lopm. ( = 5 �9 10 -3 %) _u 10%. Der Verf. benutzt ft~r seine Messungen das Einzelstrahlger~t (Perkin Elmer 12C) mit Calciumfluoridprisma. H. SPEOKER.

Die spektralphotometrisehe und polarographisehe Bestimmung ldeiner Silieat- mengen in Magnesiumoxyd und Magnesiumearbonat als Molybd~nkiesels~ure ist yon M. A. I)~ SEsA und L. B. ROGEt~s ~ besehrieben worden. Zur colorimetr~schen Bestimmung fin UV-Lieht bei 332 in# (Wo]framlampe mit Blaufilter) werden etwa 5 ml einer LSsung, die 100 mg Si02 als 16sliehes Silieat ira Liter enth~lt, mit 5 ml Molybd~nl6sung (50 g Ammoniummolybdattetrahydrat im Liter) vermischt, mit 2 ml 60%iger ~Tberchlors~urelSsung versetzt und auf etwa 75 ml aufgefiillt. Nach 30 min werden 4 m120% ige Weins~urelSsung (Beseitigung yon As und P) zugefiigt, es wird auf 100 ml aufgefiillt und nach weiteren 15 rain photometriert. Unter diesen optimalen Bedingungen ist das B~.m~sche Gese~z im Konzentrationsbereieh 0,5 bis 10 mg Si02 als Silicat je Liter mit einem Fehler yon 2,1% der Absorption erffillt. - - Mo]ybd~nkiesels~ure l~Bt sich auch polarographisch reduzieren, wenn in einer L5sung 10olarographiert wird, die im Liter eine 100 mg Si02 entsprechende Sflicat- menge, 25 ml 4 m Ammoniumnitra~lSsung, 5 ml AmmoniummolybdatlSsung, 2 ml 9,2 m Salpeters~ure und 1 ml 0,1% ige Gelatinel6sung enth~lt und Welm wenigstens 10 rain mit Stiekstoff vorbehandelt wird. Die L5sung ruff eine steile Stufe bei EV~ = - ~ 0,15 V gegen die ges~tt. Kalomelelektrode hervor, deren H5he bei % 0,23 V gemessen wird, und die bei Gehalten yon 1--10 mg SiO2/1 der Konzen- tration proportional ist und gegen die Blindprobe verglichen werden muik Aus Grfinden der Inhomogenit~t yon Proben ist eine grol3e Probenahme angebracht, yon tier nach AuflSsen in LIberehlors~ure ein aliquoter Tell analysiert wird. Um kleine Mengen yon kolloider Kiesels~ure zu 15sen, wird die Verwendung yon Ammoniak an Stelle des sonst angewendeten Fluorids empfohlen. K. ClaUSE.

1 Nature (London)174, 467 (1954). Canadian Industries, Ltd., McMasterville, Quebec (Canada).

2 Analyt. Chemistry 26,1278--1284 (1954). Inst. Technol., Cambridge, Mass. (USA).