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440 Bericht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe. 0--0,4 mg P/Liter wird unter den gleiehen Bedingungen mit KH2PO4-LSsungen aufgestellt, die 5 ml 10 n Schwefelsaure im Liter enthalten. Der Temperatur- koeffizient zwischen 20 und 30 ~ C liegt bei + 0,5%. H. PO~L. ~Jber einen sehr emp~indliehen Naehweis der Arsengruppe dutch induzier~e FMlung yon Kupfer(I)-sulfid mit Arsen- bzw. Antimon- oder Wismutspuren aus thiosu]fathaltiger LSsung durch Ans~Luern mit Essigsaure berichtet A. E.J. Mi~l,n~l~ 1. Der gefarbte Iqiederschlag kann zur halbquantitativen co]orimetrischen Bestim- mung des Arsens herangezogen, bzw. naeh dem Abfiltrieren quantitativ ausgewertet werden. Aus/i~hrung. Die ReagenslSsung besteht aus 5 g Natriumthiosulfat Imd 0,25 g Kupferacetat- oder sulfat in 100 ml Wasser. Diese L5sung ist langere Zeit halbtar, jedoch mul3 vor jedem Gebrauch yon etwa ausgesehiedenem Sehwefel ab- fi]triert werden. Die zu untersuchende, mit Soda neutralisierte LSsung wird bei Raumtemperatur zu 100 ml Reagensl6sung gegeben und dann mit 2--3 ml konz. Essigsaure angesauert. Daneben wird eine Chemikalienblindprobe unter den gleiehen Bedingungen angesetzt. Nach kurzer Zeit farbt sich die arsenhMtige Probe mehr oder minder orangerot, bzw. es bildet sich bei grol~en Arsengehalten ein orangeroter Niederschlag yon Kupfer(I)-sulfarsenit (wahrscheinlieh 3Cu2S-As2S ~ ~ 2Cu3AsS3) , dessen Farbtiefe mit einer ArsentestlSsung unter den gleichen Bedingungen verglichen werden kalm. Um das Ausfallen des Niederschlages zu verhindern, kann man vor dem Ansauern noch einige ml einer 10%igen GummiarabicumlSsung zu- fiigen, wodurch der eolorimetrisehe Vergleieh erleiehtert wird. Die Empfindlichkeit wird (in Reagensglasern 18--20 mm ~ ) mit etwa 10 mg As203/Liter angegeben. Bei Verwendung yon gr6/~eren GefaBen (z. B. 1000 ml-Kolben, groi3en Colorimeter- zylindern) soll die Farbung noch bei einem Gehalt yon 0,001 mg As~O3/ml, also einer Verdiinnung 1 : 1 Million, erkennbar sein. In Fallen, wo die Menge des Arsens sehr gering ist, kann man nach geniigend langem Stehen die tParbe der Bodensatze ver- gleichen. Die Blindprobe sieht dann weiB bis sehwach gelblich, die arsenhaltige Probe gelbrotstichig aus. Ferner wird empfohlen, in der neutralisierten arsenhaltigen LSslmg 5% ihres Gewichtes an Natriumthiosu]fat und 0,25% an Kupferaeetat- oder -sulfat direkt zu 16sen und danach mit 2% an Eisessig anzusauern. Analog gest~dtet sich die Priifung auf Antimon oder Wismut. Antimon gibt eine eisen- hydroxydbr~une, Wismut eine sehokoladenbraune Fallung. Die Empfindlichkeit ist hier aber nieht so groB wie bei Arsen. Die Fallungen der Spurenelemente sind selbst bei starker Verd0nnung quantitativ. Will man die Niedersehlage verarbeiten, so empfiehlt es sich, naeh dem qualitativen Nachweis auf je 100 ml Volumen 3~ ml konz. Salzsaure zuznfiigen, krMtig umzuschiitteln und dann das Schwefel- Arsenkupfersulfidgemiseh abzufiltrieren. Die Methode last sieh zum Arsennachweis in anorganischen und organisehen LSsungen (Ham, Serum usw.) anwenden. Die organische Substanz wird zweckmal]ig vorher mit Salpetersaure zerst6rt. Queck- silber, Blei und Silber stSren die ]3estimmung und mtissen vorher entferni werden. H. Po~_~. Zur Chlorbestimmung in r und wasserl~slichen r geben W. G. I)OlVIASKund K. A. KOB]~ 2 eine Modifikation des mercurimetrischen Titra- ~ionsverfahrens an, die hauptsaehlich darin besteht, dal] dem yon F. E. Cr.ARK]~ 3 empfohlenen Misehindieator yon Dilohenylcarbazon und ]~romphenolblau Xylen- cyanol FF als dritte Komponente zugefiigt wird. Der tParbumsehlag am Ende der Titration wird dadureh welter verschafft. -- Aus/i~hrung: Mischindicator. Man 15st 0,5 g krist. Diphenylearbazon, 0,05 g krist. Bromphenolblau und 0,12 g krist. Chemiker-Ztg. 76, 196 (1952). 2 AnalyL Chemistry 24, 989 (1952). Univ, Austin, Texas (USA). Analyt. Chemistry 22, 553, 14~58 (1950); vgl. diese Z. ]34, 60, 393 (1951/52).

Zur Chlorbestimmung in Chloriden und wasserlöslichen Chlorhydrinen

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440 Bericht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe.

0--0,4 mg P/Liter wird unter den gleiehen Bedingungen mit KH2PO4-LSsungen aufgestellt, die 5 ml 10 n Schwefelsaure im Liter enthalten. Der Temperatur- koeffizient zwischen 20 und 30 ~ C liegt bei + 0,5%. H. PO~L.

~Jber einen sehr emp~indliehen Naehweis der Arsengruppe dutch induzier~e FMlung yon Kupfer(I)-sulfid mit Arsen- bzw. Antimon- oder Wismutspuren aus thiosu]fathaltiger LSsung durch Ans~Luern mit Essigsaure berichtet A. E.J. Mi~l,n~l~ 1. Der gefarbte Iqiederschlag kann zur halbquantitativen co]orimetrischen Bestim- mung des Arsens herangezogen, bzw. naeh dem Abfiltrieren quantitativ ausgewertet werden. Aus/i~hrung. Die ReagenslSsung besteht aus 5 g Natriumthiosulfat Imd 0,25 g Kupferacetat- oder sulfat in 100 ml Wasser. Diese L5sung ist langere Zeit halbtar, jedoch mul3 vor jedem Gebrauch yon etwa ausgesehiedenem Sehwefel ab- fi]triert werden. Die zu untersuchende, mit Soda neutralisierte LSsung wird bei Raumtemperatur zu 100 ml Reagensl6sung gegeben und dann mit 2--3 ml konz. Essigsaure angesauert. Daneben wird eine Chemikalienblindprobe unter den gleiehen Bedingungen angesetzt. Nach kurzer Zeit farbt sich die arsenhMtige Probe mehr oder minder orangerot, bzw. es bildet sich bei grol~en Arsengehalten ein orangeroter Niederschlag yon Kupfer(I)-sulfarsenit (wahrscheinlieh 3Cu2S-As2S ~ ~ 2Cu3AsS3) , dessen Farbtiefe mit einer ArsentestlSsung unter den gleichen Bedingungen verglichen werden kalm. Um das Ausfallen des Niederschlages zu verhindern, kann man vor dem Ansauern noch einige ml einer 10%igen GummiarabicumlSsung zu- fiigen, wodurch der eolorimetrisehe Vergleieh erleiehtert wird. Die Empfindlichkeit wird (in Reagensglasern 18--20 mm ~ ) mit etwa 10 mg As203/Liter angegeben. Bei Verwendung yon gr6/~eren GefaBen (z. B. 1000 ml-Kolben, groi3en Colorimeter- zylindern) soll die Farbung noch bei einem Gehalt yon 0,001 mg As~O3/ml, also einer Verdiinnung 1 : 1 Million, erkennbar sein. In Fallen, wo die Menge des Arsens sehr gering ist, kann man nach geniigend langem Stehen die tParbe der Bodensatze ver- gleichen. Die Blindprobe sieht dann weiB bis sehwach gelblich, die arsenhaltige Probe gelbrotstichig aus. Ferner wird empfohlen, in der neutralisierten arsenhaltigen LSslmg 5% ihres Gewichtes an Natriumthiosu]fat und 0,25% an Kupferaeetat- oder -sulfat direkt zu 16sen und danach mit 2% an Eisessig anzusauern. Analog gest~dtet sich die Priifung auf Antimon oder Wismut. Antimon gibt eine eisen- hydroxydbr~une, Wismut eine sehokoladenbraune Fallung. Die Empfindlichkeit ist hier aber nieht so groB wie bei Arsen. Die Fallungen der Spurenelemente sind selbst bei starker Verd0nnung quantitativ. Will man die Niedersehlage verarbeiten, so empfiehlt es sich, naeh dem qualitativen Nachweis auf je 100 ml Volumen 3 ~ ml konz. Salzsaure zuznfiigen, krMtig umzuschiitteln und dann das Schwefel- Arsenkupfersulfidgemiseh abzufiltrieren. Die Methode last sieh zum Arsennachweis in anorganischen und organisehen LSsungen (Ham, Serum usw.) anwenden. Die organische Substanz wird zweckmal]ig vorher mit Salpetersaure zerst6rt. Queck- silber, Blei und Silber stSren die ]3estimmung und mtissen vorher entferni werden.

H. Po~_~.

Zur Chlorbestimmung in r und wasserl~slichen r geben W. G. I)OlVIASK und K. A. KOB]~ 2 eine Modifikation des mercurimetrischen Titra- ~ionsverfahrens an, die hauptsaehlich darin besteht, dal] dem yon F. E. Cr.ARK]~ 3 empfohlenen Misehindieator yon Dilohenylcarbazon und ]~romphenolblau Xylen- cyanol FF als dritte Komponente zugefiigt wird. Der tParbumsehlag am Ende der Titration wird dadureh welter verschafft. - - Aus/i~hrung: Mischindicator. Man 15st 0,5 g krist. Diphenylearbazon, 0,05 g krist. Bromphenolblau und 0,12 g krist.

Chemiker-Ztg. 76, 196 (1952). 2 AnalyL Chemistry 24, 989 (1952). Univ, Austin, Texas (USA).

Analyt. Chemistry 22, 553, 14~58 (1950); vgl. diese Z. ]34, 60, 393 (1951/52).

Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 441

Xylencyanol F F in 100 ml 95 Vol~oigem ~thylalkohol. - - Die Quecksilber(II)- nitratl6sung wird dutch AuflSsen yon 52 g Hg(NOa)2" tt~O in I00~150 ml Wasser mit 6 ml konz. (70~oiger) Salpeters~ure und Verdiinnung aul 3 Liter in brauner Flasehe hergestellt. Zur Einstellung wird eine 0,1 n Natrium- oder Kaliumehlorid- 15sung benutzt, yon der man eine passende Menge in einen 250 ml-EuLEZCMErER- Kolben 10ipettiert und soviel Wasser zusetzt, dab das Gesamtvolumen der Fliissigkeit beim Titrationsendpunkt etwa 100 ml betr/~gt, t t ierant fiigt man 5 Tropfen Misch- indicator zn. Ist die LSsung nahezu neutral, so li~rbt sic sich blau. Mit einigen Tropfen 0,1 n SalI0etersi~ure stelIt man auf etwa p~ 3,5 ein. Es tr i t t hierbei ein Umschlag yon blau naeh bl~ulieh-griin ein. Diese Farbe bleibt wahrend des grSBten Teiles der Titration unver~ndert. 0 ,5 -0 ,2 ml vor dem Titrationsende nimmt die LTsung graue Farbe an, dann wird sic f~st farblos. Der Endpunkt ist durch das Auftreten einer bleibenden Violettf~rbung gekennzeichnet. Da der Verbrauch an Magfliissigkeit yon den Versuchsbedingungen, haupts~ehlieh yon der Quecksilber- (II)-chloridkonzentration am Endpunkt der Titration abh~ngt, stellt man eine Eiehkurve auf, in welcher man den bereehneten Normalit~tswert (Np) als Funktion der erforderliehen Quecksilber(II)-nitratlSsung (ml) auftr~gt. Die zu untersuchenden Proben yon Chlorhydrine~ werden nach L. TUAFELET 1 vorbereitet. Die Titration effolgt wie besehrieben. Man liest dann aus der Eiehkurve den zur verbrauchten Menge MeB15sung zugehSrigen Np-Wert ab und bereehnet die Prozente Chlorid aus ~ = [(ml MeglSsung) . Np - 3,546]/Einwaage. Zur Hydrolyse organischer Chloride verwendet man etwa 0,5 g Natriumhydroxyd in der yon T~ArELET emp- fohlenen Natronlauge. Von Metall-Ionen st5ren Kupfer-Ionen nicht bis zu einer Xonzentration yon 25 Teilen je Million, wi~hrend Eisen-Ionen nur bis zur Konzen- tration yon 10 Teilen je Million zul~ssig sind. Das Verfahren liefert sehr genaue und gut reproduzierbare Werte. Infolge Klarbleibens der LTsungen sind die Titra- tionen rasch ausftihrbar. It . FREYTAG.

Die mal~anal~isehe Ilesthnmung des Eisens naeh Reduktion mit Almninium- pulver wurde yon E. R. R~EGEL und R. D. SCHW~mTZ e neu untersueht. Wie die Versuehe zeigen, ist feinstes A1-Pulver (REYNOLDS Nr. 400) wegen seiner grogen Oberfl~che ein besonders wirksames Reduktionsmittel. In salzsaurer L6sung geht die Reaktion sehneller als in sehwefelsaurer. Da aber andererseits C1--Ionen die Re- oxydation des zweiwertigen Eisens dureh den Luftsauerstoff begiinstigen, empfiehlt es sieh doch, in schwefelsaurer L6sung zu arbeiten. - - Aus~'ghrung. Eine Menge yon 3--5 m~qu. Eisen wird in 25 ml einer 1,25 m Schwefels~ure gelSst und mit 14 ~s AI-Pulver versetzt. Es wird erhitzt, his alles A1 gel6st ist und dann noeh weitere 5 rain. Naeh dem Abktthlen gibt man 10 ml einer 6 m tt3PO4-LSsung hinzu und titriert mit 0,1 n K2Cr2OT-LSsung entweder potentiometriseh oder gegen Barium- dilohenylaminsulfonat als Indicator. Eventuell is~ ein Blindwert abzuziehen, der dem Eisengehalt des verwendeten Ahmininmpulvers entslorieht. Eisennitratl5sungen werden erst mit 10 ml Schwefels~ure (1 : 1) erhitzt, bis Nebel yon SOa entweiehen. Nach dem Abkiihlen und Verdiinnen wird, wie oben besehrieben, titriert. LSsungen, die C1--Ionen enthalten, miissen abgeraucht werden, bis die Konzentration an C1- unter 1 mi s t . Zur Bestimmung des Eisengehalts yon Siliciumcarbid wird Fe erst als Sulfid gef~llt, dann in 10 ml Schwefelsaure (1 : 1) gel5st nnd die LTsung erhitzt bis SO~-Nebel entweiehen. Wegen des geringen Eisengehalts emlofiehlt es sieh, 0,01 n KeCraOT-LSsung als MaBfliissigkeit zu verwenden. G. DEI~K.

Die gravimetrischen Bestimmungsmethoden fiir Platin sind nur wenig daraufhin untersucht, wie weir sie auch ffir Mikroanalysen geeignet sind. A. P. BLAOX~ORE,

1 AnMyt. Chemistry 20, 68 (1948); vgl. diese Z. 129, 452 (1949). 2 Analyt. Chemistry 24, 1803 (1952). Univ. Buffalo, N.Y, (USA).