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Uamberg, Controle kiinetlicher Mineralwasser. 431 digestiven Fiihigkeiten. Die Hsltbarkeit gehort somit geradezu zu den eminenten Vorziigen des Peysinglycerins, das ausser- dem, wie bereit8 oben hervorgehoben wurde, durch Billigkeit und Constanz des digestiven Vermogens sich ale vorzugliches und wohl zu beherzigendes Pepsin charakterisirt. Die Frage, wie man damelbe therapeutisch zu verwenden habe, muss fur das Pepsinglycerin in gleicher Wcise wie fur die iibrigen Pepsinarten beantwortet werden. Es ist bckannt, dass der bIagen sich rasch seines fiussigen lnhalts entledigt und da schon 10- 15 Min. nach einer Nahlzeit sowohl flus- sige als feiner vertheilte feste Speisen durch den Pylorus austreten, was sich dann in kurzen lntervallen hiiufiger wie- derholt, so ist zu befurchten, dass wenn man die ganze Dosis in Wasser auf einmal reicht, ein guter Theil derselben rasch durch den Pylorus verschwindet und dadurch vollig verloren geht. Zweckmiissiger ist es jcdenfalls nach H a m - rn a r s t e n s Vorschlage , einen Theeloffel voll Pepsinglycerin unmittelbar nach der Yahlzeit und sodann einen zweiten Theeloffel voll nach Verlauf von einer halben bis zu einer ganzen Stunde nehmen zu lassen. Zur Controle khstlicher Hincrslwbser. Nach einem Vartrage von Dr. Hamberg in der Gesellschaft der echwe- dischen Aerzte EU Stockholm. Wie nothwendig im Interesse der Xranken eine genaue Ueberwachung der kunstlichen Mineralwasser ist , zeigt sich fast jedeemal, wenn ein tichtiger Chemiker aus irgend einem Grunde die Priifung solcher Wasser vornimmt. Schon friiher hat A 1 m 0 n auf die vielfachen Tauschungen hingewiesen, welche gerade bei der Bereitung der Mineralwasser in Schwe- den vorkommen. Einen eclatanten Beleg dafur liefert in aller- neuester Zeit die Untersuchung eines kunstlichen Stahlwassers durch H a m b e r g . Das der Stahlquelle zu P o r l a , dem gehaltreichsten schwedischen Eisensiiuerlinge , nachgebildeto

Zur Controle künstlicher Mineralwässer

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Page 1: Zur Controle künstlicher Mineralwässer

Uamberg, Controle kiinetlicher Mineralwasser. 431

digestiven Fiihigkeiten. Die Hsltbarkeit gehort somit geradezu zu den eminenten Vorziigen des Peysinglycerins, das ausser- dem, wie bereit8 oben hervorgehoben wurde, durch Billigkeit und Constanz des digestiven Vermogens sich ale vorzugliches und wohl zu beherzigendes Pepsin charakterisirt.

Die Frage, wie man damelbe therapeutisch zu verwenden habe, muss fur das Pepsinglycerin in gleicher Wcise wie fur die iibrigen Pepsinarten beantwortet werden. Es ist bckannt, dass der bIagen sich rasch seines fiussigen lnhalts entledigt und da schon 10- 15 Min. nach einer Nahlzeit sowohl flus- sige als feiner vertheilte feste Speisen durch den Pylorus austreten, was sich dann in kurzen lntervallen hiiufiger wie- derholt, so ist zu befurchten, dass wenn man die ganze Dosis in Wasser auf einmal reicht, ein guter Theil derselben rasch durch den Pylorus verschwindet und dadurch vollig verloren geht. Zweckmiissiger ist es jcdenfalls nach Ham - rn a r s t e n s Vorschlage , einen Theeloffel voll Pepsinglycerin unmittelbar nach der Yahlzeit und sodann einen zweiten Theeloffel voll nach Verlauf von einer halben bis zu einer ganzen Stunde nehmen zu lassen.

Zur Controle khstlicher Hincrslwbser. Nach einem Vartrage von Dr. H a m b e r g in der Gesellschaft der echwe-

dischen Aerzte EU Stockholm.

Wie nothwendig im Interesse der Xranken eine genaue Ueberwachung der kunstlichen Mineralwasser ist , zeigt sich fast jedeemal, wenn ein tichtiger Chemiker aus irgend einem Grunde die Priifung solcher Wasser vornimmt. Schon friiher hat A 1 m 0 n auf die vielfachen Tauschungen hingewiesen, welche gerade bei der Bereitung der Mineralwasser in Schwe- den vorkommen. Einen eclatanten Beleg dafur liefert in aller- neuester Zeit die Untersuchung eines kunstlichen Stahlwassers durch H a m b e r g . Das der Stahlquelle zu P o r l a , dem gehaltreichsten schwedischen Eisensiiuerlinge , nachgebildeto

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492 W. Saunders, Amerikaniscbo Canthariden.

kunstliche Mineralwasscr enthielt z. B. statt der Quellsauren Weinsiure und kein Yangan , welches in dem natiirlichcn Porlawnsser leicht nachweisbar ist , dagegen Schwefelsiure und Chlor in weit grosseren Mengen. Statt 1,99 enthielt das kunstliche Wasser 6,34 feste Bestandtheilo in 10000 Thei- len , statt 0,634 Eiscnoxydulbicarbonat nur 0,25949. Kiesel- siure, Kalk und hfagnesia zeigten ebenfalls erheblicho Ab- wcichungen.

Am bemerkenswcrthesten war ubrigens eine Verunreini- gung des fraglichen kiinstlichen Mineralwassers mit Kupfer, ron welchem in 10 Litern 0,06859 (Kupferoxyd) sich fanden. Das Vorhandensein des Kupfers deutet natiirlich auf grossc h’achliissigkeit bei der 13ereitung und ist ohne Zweifel dia Folge von einer Abnutzung der Verzinnung deu angewende- ten Apparats.

Die schwedische Gesellschaft der Aerzte hat eich veran- lasst gesehen, das Factum der Existcnz von Kupfer im kiinst- lichen Porlawasser in verschiedenen schwedischen Zeitungen zur iiffcntlichcn Kenntniss zu bringen.

Aluerikanische Canthariden. Nach einem Aufsatze yon W i l l i a m S n u n d e r e in London, Ontario,

mitgetheilt von Professor Th. J lusemnnn.

Es ist eine auffallende Erscheinung, dass man als Surro- gate der Spanischen Fliegen in h’ordamerikv besonders die kleincrcn , mehr dem nordlichen Theile angehorigen Kafer- species, namentlich E p i c a u t a v i t t a t n und c i n e r e a , ins Auge gefasst hat, wiihrend man die grosseren Srten im sii- den und Westen fast ganz iibersehen hat. Die beiden bezeich- neten Kiifer haben die europiiische Lytta vesicatoria urn so weniger verdrangen konnen, als sie derselben ;in Grosse bedeu- tend nachstehen, wodurch natiirlich die Kosten der Einsamni- lung sehr vergrossert werden; auch wird dadurch leicht der Glauben erweckt, dass ihre Wirkung eine geringerc sei. Wie in Europa, so ist auch in Amerika linter dem Volke