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236 Berieht: Allgemeine analy~isehe Methoden usw. Zur Eichung des analytischen Gewichtssatzes liiBt sich nach CL. HEnBO i an Stelle der klassischcn indirekten Methoden 2 die viel schneller durchffihrbare und ebenso genauc Vergleichung durch direkte Wiigung anwenden. Als Grundlage des Verfahrens dient die rechnerische ~bcr- legung, dab der Gewichtswert eines unbek~nnten Gewichtsstfickes sich durch die Formel ausdrficken 1/~Bt P~ ~ P~ + \ -~--/~. Hierin bedeu- tet: P~ ----das ,,Gewicht" des unbek~nnten Gewichtsstiickes. P~ ~ das Gewicht des als Grundlage 4er Eichung dienenden Standardgewichts- stiickes des Satzes; Ao ~ den Ausschlag der Zunge im Gleichgewicht; A i ~- den Ausschlag im Gleichgewicht nach Auflage der beiden Gewichte P~ und P~ ; E = die Empfindlichkeit der Waage, d. h. den Ausschlag an der Skala pro mg Mehrgewicht ; l ~ die Linge der Waagebalkenhilften. Ffir Gewichte yon unter 1 g kann der Ausdruck ~ :r wcrdcn. A. EIC~LE~. Amperometrische Titrationen mit Indikatoren beschreiben A. RINGBO~ und B. WILK~AN~ 3. Nach der iiblichen Arbeitsweise ist es schwierig, Metalle mit hohem negativen ttalbstufenpotcntial polarographisch zu bestimmen. So ist die Bestimmung yon Magnesium auf diese Weise nicht mSglich und die yon Calcium wird schon dutch gcringe Mengen Alkalimeta~l beeinfluBt. Setzt man aber der LSsung einen Stoff mit genfigend nicdrigem Reduktionspotential zu, so kommt dessen Diffu- sionsstrom zur Messung unabh~ngig yon dem polar0graphischen Ver- halten des zu untersuchcnden Materials und des in der MaBfliissigkeit enthaltenen Reagenses. Ist der zugesetzte Stoff, der Indikator, so be- schaffen, dab er am Ende der Titration mit dem Reagens in der MaB- flfissigkeit reagiert, so zeigt die Stromst~rke im ~quivalenzpunkt einc sprunghafte ~nderung, die das Titrationsende angibt. Folgende Aii- wendungen dos neuen Vcrfahrens werden beschriebcn. Titration yon Aluminium mit Fluoridl6sung. Alumininm bildet mit Fluoriden das Komptex-Ion A1Fe'". Die amperomctrische Bcstimmung yon Aluminium kann aber nicht ohne weiteres durchgefiihrt werden, weft das Halbstufenpotential yon Aluminium sehr hooh (--1,75 V) ist, so dab die Titration, besonders bei Gegenwart anderer Salze, gestOrt wird. Nach der neuen Mcthode wcrdcn nun einige Tropfen Eisen(III)- satzlSsung als Indikator hinzugeffigt. Fcrri-Ion wird durch Quecksilbcr reduziert, o_hne dab das Anlegen eines Potentials an die tropfende Quecksilberelektrode erforderlich ist. Wenn die gcs~ttigte Kalomel- elektrode als ~uBere Elektrode gebraucht wird, erh~lt man zu Beginn des Polarogramms den Diffusionsstrom vom Ferri-Ion, wenn die an- gelegte EMK ~ 0 ist. Auch Ferri-Ion bfldet mit Fluorid Komplex-Ioncn, i Analytica Chimiea Aet~ 1, 254 (1947). 2 Vgl. RIc~i~I)S, T. W.: J. Amer. Chem. Soe. 22, 144 (1900); BLADE, E.: Ind. Eng. Chem., Anal. Edit. 11, 499 (1939) ; ~V~Ei~ERILL,P~. F. : J. Amer. Chem. Soe. 52, 1938 (1930); vgl. diese Z. 95, 165 (1933). a Act,~ chemiea seandinavica. (Kobenh.) 8, 22 (1949).

Zur Eichung des analytischen Gewichtssatzes

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236 Berieht: Allgemeine analy~isehe Methoden usw.

Zur Eichung des analytischen Gewichtssatzes liiBt sich nach CL. HEnBO i an Stelle der klassischcn indirekten Methoden 2 die viel schneller durchffihrbare und ebenso genauc Vergleichung durch direkte Wiigung anwenden. Als Grundlage des Verfahrens dient die rechnerische ~bcr- legung, dab der Gewichtswert eines unbek~nnten Gewichtsstfickes sich

durch die Formel ausdrficken 1/~Bt P~ ~ P~ + \ - ~ - - / ~ . Hierin bedeu-

tet : P~ ----das , ,Gewicht" des unbek~nnten Gewichtsstiickes. P~ ~ das Gewicht des als Grundlage 4er Eichung dienenden Standardgewichts- stiickes des Satzes; Ao ~ den Ausschlag der Zunge im Gleichgewicht; A i ~- den Ausschlag im Gleichgewicht nach Auflage der beiden Gewichte P~ und P~ ; E = die Empfindlichkeit der Waage, d. h. den Ausschlag an der Skala pro mg Mehrgewicht ; l ~ die L inge der Waagebalkenhilf ten.

Ffir Gewichte yon unter 1 g kann der Ausdruck ~ :r wcrdcn.

A. EIC~LE~.

Amperometrische Titrationen mit Indikatoren beschreiben A. RINGBO~ und B. WILK~AN~ 3. N a c h der iiblichen Arbeitsweise ist es schwierig, Metalle mit hohem negativen t talbstufenpotcntial polarographisch zu bestimmen. So ist die Best immung yon Magnesium auf diese Weise nicht mSglich und die yon Calcium wird schon dutch gcringe Mengen Alkalimeta~l beeinfluBt. Setzt man aber der LSsung einen Stoff m i t genfigend nicdrigem Reduktionspotential zu, so k o m m t dessen Diffu- sionsstrom zur Messung unabh~ngig yon dem polar0graphischen Ver- halten des zu untersuchcnden Materials und des in der MaBfliissigkeit enthal tenen Reagenses. Is t der zugesetzte Stoff, der Indikator , so be- schaffen, dab er am Ende der Titrat ion mit dem Reagens in der MaB- flfissigkeit reagiert, so zeigt die Stromst~rke im ~quivalenzpunkt einc sprunghafte ~nderung, die das Titrationsende angibt. Folgende Aii- wendungen dos neuen Vcrfahrens werden beschriebcn.

Titration yon Alumin ium mit Fluoridl6sung. Alumininm bildet mit Fluoriden das Komptex-Ion A1Fe'". Die amperomctrische Bcst immung yon Aluminium kann aber nicht ohne weiteres durchgefiihrt werden, weft das Halbstufenpotent ial yon Aluminium sehr hooh (--1,75 V) ist, so dab die Titration, besonders bei Gegenwart anderer Salze, gestOrt wird. Nach der neuen Mcthode wcrdcn nun einige Tropfen Eisen(III)- satzlSsung als Indikator hinzugeffigt. Fcrr i-Ion wird durch Quecksilbcr reduziert , o_hne dab das Anlegen eines Potentials an die tropfende Quecksilberelektrode erforderlich ist. Wenn die gcs~ttigte Kalomel- elektrode als ~uBere Elektrode gebraucht wird, erh~lt man zu Beginn des Polarogramms den Diffusionsstrom vom Ferri-Ion, wenn die an- gelegte E M K ~ 0 ist. Auch Ferr i-Ion bfldet mit Fluorid Komplex-Ioncn,

i Analytica Chimiea Aet~ 1, 254 (1947). 2 Vgl. RIc~i~I)S, T. W.: J. Amer. Chem. Soe. 22, 144 (1900); BLADE, E.:

Ind. Eng. Chem., Anal. Edit. 11, 499 (1939) ; ~V~Ei~ERILL, P~. F. : J. Amer. Chem. Soe. 52, 1938 (1930); vgl. diese Z. 95, 165 (1933).

a Act,~ chemiea seandinavica. (Kobenh.) 8, 22 (1949).