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Zur lautgeschichte (Fortsetzung) Author(s): H. Ebel Source: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen, 14. Bd., 1. H. (1865), pp. 34-47 Published by: Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG) Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40845397 . Accessed: 23/05/2014 15:10 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG) is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.31 on Fri, 23 May 2014 15:10:55 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Zur lautgeschichte (Fortsetzung)

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Zur lautgeschichte (Fortsetzung)Author(s): H. EbelSource: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen,Griechischen und Lateinischen, 14. Bd., 1. H. (1865), pp. 34-47Published by: Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG)Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40845397 .

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Zur lautgeschichte. (Fortsetzung.)

2) Labialzetacismus oder nicht? Den beiden geminationen, die im griechischen aner-

kanntermaÍ8en aus der Verbindung einer gutturalen oder dentalen tenuis oder aspirafa mit einem folgenden j "her- vorgegangen sind, 06 und rr, entsprechen in Wörtern, de- ren stamm auf eine labiale tenuis oder aspirata ausgeht, die beiden lautcomplexe oo und nx' es liegt also anschei- nend nichts näher, als sich dieses oa und nx auf dieselbe weise aus nf und cpj entstanden zu denken. Trotzdem sind bis in die neueste zeit von den verschiedensten Seiten die gröfsten bedenken gegen diese annähme erhoben worden, indem man auf eine oder die andre weise bald den labial- zetacismus in oc , bald j als factor des nx bestritten hat. Der erste, der meines wissens die verba auf -aao* mit ent- 8chiedenheit nach analogie der comparative, feminina und andrer ableitungen mit aa durch den antritt eines j an den stammcharakter erklärt hat, iShrens, de conj. in ¡ii und dial. I, 54 (denn Curtius, dem Pott in seiner polemik dagegen die Verbreitung dieser erklärung zuschreibt, hat sie nur weiter ausgeführt, temp, und modi 90fgd., und Schleicher zur vergi, sprachengesch. 51 fgd. dieselbe adop- tiert, wie seitdem wohl alle forscher aufser Pott, der noch jetzt etym. forsch. II9, 736 fgd. die verba auf -oaco von der analogie der comparative u. s. w. trennen will), hat wie- derum zuerst eine gleiche entstehung aus nj, qj für aa und nx beansprucht.

Hinsichtlich des nx hatte ich selbst, wie ich in mei- ner anzeige von Ahrens griech. formenl. zeitschr. III, 143 andeutete, diese vermuthung längst gehegt und schon im jähre 1849 in einer seminararbeit mit folgenden worten aus- gesprochen: „Audaciae fortasse majoris aecusabor, si etiam nx ita ex nj ortum esse me conjectura assecutum profes- SU8 ero. Tarnen haud cunctanter hoc contendo, et hanc meam sententiam magis confirmatam video eo, quod pierà-

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zur lautgeschichte. 35

que verba in -mw terminata tenuem Tel aspirataci radica- lem continent (ut de <sú diximus sapra), duo tantum me- diani: ßXantbo et x^vtitw (ne hoc quidem sine ambiguitate, of. XQVcpa). A8piratam enim continent ßanrui, ôqvtctw, ¿já- nrta, QÍntvo, axctTtTU), rebito), ftcvizTuu, cetera ut Tvntœ te- nuem. Comparativórura quidem exemplis inniti nequeo, sed axénrofiai cum lat. specio, skr. paçyâmi collatura egregiam analogiam ostendit". Ich habe nachher eine an- dre treffende analogie in ¿aAéTtrw gefunden, welches als entschiedenes denominativum von x^Tióç ebenso gebildet seiü muffi wie ̂ aXáõaw von palaxóç, noixikXvo von noixl- Xoçy êvipçaíviú von evçpQcov, also durch -j an stelle des skr. -ay. Nur war mir damals die art und weise des Über- gangs noch nicht völlig klar; später, als ich- mir eine feste ansieht über diesen lautwandel gebildet hatte, verschob ich die entwicklung derselben, um sie mit einigen andern punkten zusammen zu behandeln, was sich dann verzögert hat, und schliefslich ganz unterblieben wäre, wenn mich Grafsmann's darstellung und erklärung zeitschr. XI, 17fgd. vollständig befriedigt hätte. - Was den zweiten punkt be- trifft, die Verwandlung des nj in aa, so war ich hier an- fangs auf dieselbe vermuthung wie Curtius und Schleicher (unabhängig von beiden) gerathen, dafs in aa nicht eigent- lich nj' sondern ein älteres xj stecke, dessen guttural in vielen fallen im griechischen nur in dieser assibilation zu erkennen wäre; später schien mir die analogie der roma- nischen sprachen mafsgebend, um einen wirklichen labial- zetacismus anzuerkennen (III, 135), wie es auch Pott II2, 783 fgd. gethan hat; ich habe inzwischen längst diese ana- logie als trügerisch erkannt, so sehr sie sich durch den merkwürdigen parallelismus des italienischen und griechi- schen dem spanischen und lateinischen gegenüber zu em- pfehlen scheint, maggiore : mayor = /ueíÇcov : major, da- gegen eine andre analogie gleichfalls in den romanischen sprachen gefunden, wonach mir jetzt die Wahrheit in der mitte zu liegen scheint, so dafs zwar kein unmittelbarer labialzetacismus stattfindet, aber jedenfalls njt nicht xj die

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grimdform dieses lautcomplexes ist. Dafs ein gleiches mu- tatis mutandis dann auch von £' = ßj gilt, versteht sich von selbst.

Betrachten wir nämlich die behandlung der labiale vor j in denjenigen sprachen, die dem zetacismus am mei- sten unterliegen, also in den slavischen und romani- schen, so zeigt sich allerdings, dafs diese laute der Ver- schmelzung mit j ein gewisses widerstreben entgegensetzen, und zwar wird dieselbe auf doppelte weise vermieden:

1) durch einschub. Die sûdslavischen dialekte (altksl. nur in den Jüngern handschriften, bulgarisch, illy- risch, russisch) schieben ein 1 ein: ksl. syplja,, gyblj?, lovljs, drëmljq von sypati (spargere), gybati (peri- clitari), loviti (captare), drëmati (dormitare). - Weni- ger klar liegt der einschub einer dentalen muta (zunächst der media) in den romanischen sprachen vor, z. b. im ital. piccione, deggio, dem jedoch ein *pipdjonem, *debdjo als erste Verwandlung des lat. pipïonem, de- beo vorangegangen sein muís; auch ist hier die Zwischen- stufe d j statt j , aus der sich ital. g (abgeschwächt in prov. franz. j) entwickelte, keines weges gerade durch vorherge- hende con8onanten bedingt, am allerwenigsten ausschließ- lich durch labiale, da cj, ctj, ptj denselben ital. laut er- zeugen wie pj ; doch ergibt sich wenigstens soviel aus einer vergleichung der betreffenden formen, dafs man diese, die durch assimilation aus *pipcione, *debgio entstanden sind, nicht unmittelbar mit griech. kviaöo), hdÇouai zusam- menhalten darf.

2) Die labiale gehen in gutturale über, die theils vor dem halbvocale (i geschrieben) bestehen bleiben, theils mit ihm in assibilaten (die sogenannten palatale) überge- hen; beide fälle lassen sich vielfach mit beispielen aus ro- manischen mundarten belegen, wenn auch nicht aus den hauptsprachen. So tritt für das p im dacorom. peale (pellis), peatrç (petra), pep te ne (pectén), pept (pectus), macedorom. eh (d.h. k) ein in chiale, chiatrç, chiap- tine, selbst cheptu; in mehreren ital. mundarten fin-

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zur Iautgeschichtc. 37

det sich chî, ghï för das aus pi, bl hervorgegangne ge- meioital. pï, bï: neap, chiù, cocchia, ghiunno, sicil. chi an tu = più, coppia, biondo, pianto; ebenso hj für fi ina calabr. hhume, jume = fiume, neap, acchiare (afflare). Die assibilate erscheint im gen u e s. cia nz e = piangere, woran sich neap, sicil. sciamma, genues. sciù = fiamma, fiore, sic. asciari, neap, asciare (ne- ben acchiare) reiht; die genues. mundart trial also hier auf anderem wege mit dem gemeinital. ¿ för pj zusam- men, welches im einen falle durch cj, im andern durch ptj vermittelt wurde. Die lautwandlung liegt in diesen Übergängen des ital. und walach. pï klarer zu tage als in den romanischen Verwandlungen des lat. pi, sie eignen sich deshalb besser zu einer vergleichung; wichtig ist nun be- sonders, dafs in keiner dieser formen auch nur der aller- geringste grund vorliegt, k für ursprünglicher zu halten als p, dafs vielmehr hier überall ganz offenbar derselbe Übergang des p in k auftritt, den wir (der neigung eines einzeln stehenden k, sich in p zu verwandeln, entgegen) in lautcombinationen auch anderswo finden, am deutlich- sten im lat. proximus aus *propsimus (auch in dem angeblich von Augustus gerügten ixi statt ipsi), womit sich das früher erwähnte pariser amikié, ghieu statt amitié, dieu vergleichen läfst.

Fassen wir jetzt die behandlung des nj, yj, ßj im griechischen ins auge, so ergibt sich uns hier ebenfalls eine doppelte art, diesen misliebigen combinationen aus dem wege zu gehen, die wir sogar in doppelformen desselben Wortes wie (jotßoog und çoïÇoç antreffen. Entweder wird

1) ein dental eingeschoben, jedoch nicht wie im slavi8chen ein 1, das im griechischen überhaupt nicht die neigung zu Jodverbindungen zeigt wie sonst mehrfach, son- dern zunächst diejenige muta, die hier auch in andern fäl- len vorzugsweise gebraucht wird, um misliebige consonan- tenfolgen zu trennen, die media (vergi, ávôgóç^ fiecfjfißciaj fAefiß?^wxa)i also <?, das sich überdies vorzüglich gern mit

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j verbindet, wie auf griechischem boden L,ivyvv(.u neben skr. ynnájmi, lat. jungo, auf romanischem ital. giacere aus diacere «b jacere deutlich zeigen. Dafs dann das j (wie in noxva neben nóxvict und õíanowct) ausfiel, statt sich wie gewöhnlich mit ó eu £ (äol. aô) zu verbinden, findet nicht nur analogieen in dialektformen wie böot. Jevç für Zevç = skr, dyâus, ôvyiv für Çvyóv - skr. yug&m, lat.jugum, sondern war hier auch durch den Zusammen- stoß der consonanten ßdj um so mehr geboten , als £ ja nicht einmal wie andre doppelconsonanten eine liquida vor sich duldet: vgl. fiihpaaa^ réoi/jw, néjuyw, &ëk£ivooç, tyÇui neben ̂ w, cálmyl, aber <ra/U/¿>, und ëçâu) neben cafa* Das letzte beispiel ist in doppelter hinsieht wich- tig, einmal, insofern es uns zeigt, dais nur wegen des vor- hergehenden consonanten in Qolßdoc u. ä. blofses ô statt des £ (wie in qoïÇoq) auftritt, sodann aber, weil es beweist, dafs wir, wo dem £ ein guttural zu gründe liegt, nicht etwa wie auf romanischem Sprachgebiet einen Übergang des j in ôj hinter dem guttural und nachherigen ausfall des y annehmen dürfen (denn in *icyöw aus *$Qyàjiû hätte kein zwingender grund zum aussofs des y vorgelegen), sondern dafs eben der guttural selbst vor dem j in ein (vielleicht nicht rein dentales?) õ Obergegangen ist, wel- ches dann hinter consonanten mit ausfall des j allein übrig blieb, éçSía, hinter vocalen sich in der gewöhnlichen grä- cität mit dem in z verwandelten j zu £ verband, pé£m. (Auch hierfür, dafs gutturale sich vor j , ehe die asaibila- tion eintritt, in dentale verwandeln (das gegentheil liegt in obigem amikié vor), finden sich treffende analogieen auf romanischem boden und zwar in französischen mundartea: der Übergang des 1 hinter consonanten durch li in y, der dem französischen im anlaut fremd ist, erscheint nämlich mundartlich doch auch hier, normannisch: cliooher, Metz: glioure (= clocher, gloire), Nancy: kié, kion (ss clef, clou), und vor diesem y zeigt 'die lothring« mundart c, g in t, d übergegangen: tiô, tiore; diaioe, di ore (clou, clore; glace^/gloire), völlig analog dem *¿(jfya>

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zur lautgeschichte. 39

aus *ëçyj(o.) In ßö für ßj dagegen ist der labial vor dem j unverändert erhalten, dieses aber hinter dem vorgescho- benen ö ausgefallen (nicht, wie Grafsmann meint, direkt in â Obergegangen, das ihm weder homorgan noch homo- gen ist; ebenso wenig ist v jemals wirklich in g verwan- delt, wie man wohl behauptet hat, sondern nur oft hinter dem vorgeschobenen g ausgefallen), ein Vorgang, der bei gutturalen zwar möglich, bis jetzt aber noch in den mei* sten fällen sehr zweifelhaft ist: ein sicheres beispiel, bei dem aber die media der anlautenden aspirata homogen ge- worden ist, bietet ##éç = *x&jéç = *xôjéç = skr. h y as. In poißSog statt *poßjog (vielleicht ursprünglich *pójjog) erscheint neben dem <?, das als rest des Sj das j vertritt, noch überdies das i epenthetisch im diphthong gerade wie in {idtfiüv, xqbíttwv, während das hesychische poßSeV àvappuirtï per' ijxovg ohne diesen lautpleonasmus sich dem ion. péÇcûV) xgéaawv an die seite stellt.

Die tenu i s n konnte sich nun vor der media <? eben- falls in ß erweichen, und ich habe diesen Vorgang seit langer zeit in paß S oç angenommen, welches Pott neben pámç aus *pccn(i)öog erklärte, das mir jedoch eher aus *panjoç mit derselben er weichung entstanden scheint, die wir meiner ansieht nach in &avua£,(ù neben &avfiarct) (pçaÇa> neben TtQÓcpgaaaa^ £a(u£oju<u neben %cíçiTeç anneh- men müssen (zeitschr. IV, 334 fgd.). Wie ich aus dem zweiten bande der „grundzüge" ersehe, der mir durch buchhändlerische nachlässigkeit erst während der abfassung dieses artikels zugegangen ist, erklärt auch Curtius (>aßöoq aus *pdnjog durch * pano jog. Ebenso natürlich und, wie mir scheint, noch natürlicher war es jedoch, dafs sich hin« ter der tenuis n die eingeschobene media ä ebenfalls zur tenuis r gestaltete, also xXknxoi durch die mittelstufen *xlénrju) *xUn8ju> in ähnlicher weise aus *xXênjta hervor- ging, wie das provenz. apropchar aus *apropjar. So erklärt Grafsmann treffend tctvco neben lit. spiáuju, goth. 8peiva, lai spuo, ksl. pUujç aus *njvu), nur dais er die no th wendige mittelstufe ntjvu) (statt *ndjvu>) irriger

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weise ausläfst; gerade in diesem beispiele ist aber die Über- einstimmung des griechischen und slavischen besonders in- teressant, indem beide sprachen nicht nur den anlaut s aufgegeben haben (in aia'kov, das ich für *ontfalov nehme, scheint umgekehrt n aufgegeben, aber a erhalten, welches eben deshalb nicht in spir. asper überging), son- dern auch den gleichen einschub des dentals zwischen pj , jede in ihrer weise, vorgenommen haben. Ebenso vermu- the ich für dor. axänrov (nebst axr^nrov^og^ cxtpiToßa- fi(ov) neben axr¡7iiaív, lat. sci pio eine grundform *cxãn- jov, also einen ganz andern Ursprung des r als in axfjn- TQov oder im deutschen seh aft, das man wohl auch ver- glichen hat. Lautlichersei t8 weifs auch Curtius, der sich grundz. H, 244 fgd. gegen diese erklärung der präsensver- stfirkung nx ausgesprochen hat, nichts gegen diesen Über- gang einzuwenden. Man hat bisher in dergleichen verbis gewöhnlich die anfügung eines ursprünglichen r an die wurzel angenommen; ich habe das nie glaublich gefunden, da von den sämmtlichen daför beigebrachten analogieen nur die dürftige der lateinischen verba pecto, plecto, flecto, nee to übrig bleibt, worüber Grafsmann XI, 41 treffende bemerkungen hat; das angebliche lit. -t fafst auch Pott a. a. o. 771 als st, und Grafsmanns deutung desselben aus sk (skr. ch) ist jedenfalls sehr beachtens- werth; auch im griech. xixxu) würde sich der vor zwei ursprünglichen mutis unerhörte Wechsel des 6 mit i bei der deutung aus *rexTw nur dann rechtfertigen lassen, wenn dies durch *téxTJu) aus *r¿x/a> hervorgegangen wäre, was mir immer noch weniger wahrscheinlich ist als die entste- hung aus *nr(é)xo> durch metathesis; im sanskrit fehlt es an beÍ8pielen einer solchen bildung durch -t vollends, da- her hat schon M. Müller zeitschr. IV, 362 fgd. eine ander- weitige deutung der verba auf -mw versucht, jedoch mei- nes erachtens die sache auf den köpf gestellt, da eine ent- wicklung von rr zu nx in der dort angegebenen weise zu den lautlichen Unmöglichkeiten gehört; ich würde daher, wenn die ganze conjugation der verba auf -nxw nicht

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zur lautgeschichte. 41

deutlich zeigte, dafs wir es hier wie bei -gúo>, -£<w, -JU<w u. s. w. mit einer einfachen präsensverstärkung zu thun ha- ben (höchstens liefse sich rvTirijaw zu gqnsten einer an- dern erklärung anführen), immer noch eher als ein -t die sanskritformen auf -8 zu hülfe nehmen, mit röcksicht dar- auf, dafs dem skr. rxa griech. âgxvoç u. 8. w. entsprechen; indessen sehe ich auch dazu, ganz abgesehen von dem ge- gen8atz zwischen xléipco und ccv^ac», keinen rechten grund. Pott, der nicht nur die entstehung des m aus nj über- haupt, sondern in den verbis auch die sonst von ihm an- erkannte des aa und tt aus x/, t/, £/, &j anficht, und statt dessen eine höchst bedenkliche assimilation annimmt, wovon im folgenden artikel die rede sein wird, macht als gegengrund hauptsächlich die (bei -t doch recht erst) mangelnde Übereinstimmung mit entsprechenden sanskrit- verbi8 geltend; Kuhn hat aber in dem artikel über ictkkio == skr. ir áyâmi (bd. V) gezeigt, dafs namentlich hinter liquidÍ8 (es fehlt indessen auch nicht an beispielen hinter mutis) die vorauszusetzende form -jw häufig einem skr. -áyâmi entspricht, und wenn auch von den dort beige- brachten beispielen wirklich einige zweifelhaft bleiben, so fehlt es doch nicht an sicheren wie èyeiQw = jâgará- yâmi, und da cl. 10 im sanskrit vorzugsweise viele de- nominativa umfaÍ8t, so stellen sich denen auch die oben erwähnten (xaláaou), ¿aA&zroj, êvcpçaivu) an die seite, die schwerlich eine andre erklärung als durch -jco statt -áyâmi zulassen; dazu kommen dann falle wie õxítitoucu neben 8pecio und skr. páçyâmi, tvtitu) neben (tupámi, aber auch) túb h y ami; kurz nach einer sorgfältigen prüfung, zu der mich Pott's Widerspruch veranlaßt hatte, bin ich doch nur zu nach festerer Überzeugung gelangt, dafs die gangbare ansieht über -oaco u. 8. w. die richtige, und dafs -nx<û ebenso zu erklären ist. - Wollte man aber dem nx = nj gegenüber auf das fehlen eines comparative auf -nriov gewicht legen, so könnte man mit demselben rechte auch das unzweifelhafte £ = ôj bestreiten, denn unter den com- parativen findet sich merkwürdiger weise gerade hierfür

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kein einziges beispiel; man vergleiche: èlaaawv, ncceoœv, &aaaofv, aaaov (mit Unterdrückung des nasals wie unter den verbis bei aaXniCu), xláÇoo^ nXá^w) und doch wohl auch figáúúttip neben xtogiftiy; í¡ggojv, udaatav, yXvoúiov Et. M. neben ykvxiwv, xaxitav; fieiCoJv, òlí^wv neben (n- ytwv, ¿Xyiwv; ßaacwv Epicharm. bei Suid. neben ßadioav Theoer., ¿##/«i>; XQséaaojv neben ftskrtœv; dagegen nur rjdiwv, xvdiwv, ßoctöiwv, xbqõíwp^ wonach die gutturale weit mehr dem zetacismus zu unterliegen scheinen als die den- tale. Es zeigt sich aber auch kein beispiel von erhalte- nem -niwv' übrigens begreift sich leicht, dafs das lange î des comparati v suffixes der assi bi la ti on mehr widerstand leistete als das kurze î oder j der andern endungen. - Curtius macht aber noch einen andern scheinbar sehr wohl begründeten einwand gegen diese erklärung der präsens- verstärkung nv, indem er darauf hinweist, dafs hinter einer media ja gar kein grund gewesen sei, Ö in r zu verwan- deln, man also von wz. ßlaß, vtß vielmehr *ßkaßdw, *vißöw erwarten sollte als, was sich wirklich findet, ßlanrw, vinxw. Das ist allerdings vollkommen richtig, und Grafsmann's versuch einer erklärung durch die annähme, das j habe im griechischen der tennis näher gestanden, ist gewifs ge- gen alle analogie; und doch begreift es sich sehr leicht, wie bei der überwiegenden mehrzahl solcher verba, in de- nen die tennis vollkommen berechtigt war, auch ein paar, denen die media gebührte (streng genommen nur eins, ßXd- titio, da vintio späte und seltene form ist, und dies eine scheint sich bei Homer noch gegen die unorganische form zu sträuben, daher ßkaßetai), in die falsche analogie mit

hineingerissen wurden; ist ja doch selbst bei den verbis auf -(Tdö), wo die macht der falschen analogie viel geringer anzuschlagen scheint, also <r<r statt yj oder dj weit mehr auffallen mufs, Curtius trotz aller mühe nicht im stände

gewesen, alle formen auf organischem wege zu erklären*).

*) Für x a a Gut vermuthe ich eine wurzelform ra/, die im perf. xtta/«, iefá¿aicu spuren zurückgelassen hätte, entstanden aus tria/ (von wz. axa abgeleitet).

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zur iautgeschichte. 43

Wenn derselbe nun aber gar meint, auch beim stammcha» rakter cp könnte man nur (f& statt nx erwarten, und sich dafl&r auf den a or. I pass, und das einzelne èq>&óç be- ruft, so ist das offenbar ztf weit gegangen: der aor. pass, hat eben &rj zum tempuscharakter, dem eich ganz natür- lich die vorige muta assimilierte; die adj. verbalia ßyexxoc, ó'anrág zeigen sehr klar, dafs die aspirata vor r dem all- gemeinen gesetze unterliegt, und das völlig vereinzelte àcp&óç statt *é'pTÓç verdankt sein & vielleicht dem von Kuhn nachgewiesenen einflösse des ausgefallenen er; wenn wir uns also auch nicht wundern dürfen, in x&k (wo übri- gens die aspirata als anlaut gröfsere kraft gehabt und des- halb gröfseren einflufs auf die folgende media geübt zu haben scheint) & statt S zu finden, so ist es doch durch- aus natürlich, wenn if und ô sich bei der assimilation auf halbem wege entgegenkamen, somit aus cpj sich eben so- wohl nx entwickelte wie aus %j neuatt. xx in èkcíxxcov. Uebrigen8 ist auch die aspirata als wurzelauslaut nur schwach vertreten; von den oben angeführten verbis, zu denen allerdings xgvnxco noch hinzukommt, sind pinxw und axccTixui kaum dahin zu rechnen, wie die ableitungen zeigen; «e« bleiben also aufser ännay bei dem diese form fast noth wendig war, im gewöhnlichen gebrauche nur ßanxiü, öüvnxw, pánrco, xçvnxw, &ánxw, &QV7ixct, von denen die beiden letzten überdies wegen des anlauts in dieser form mundgerechter scheinen mochten als *ãá- (f&w (oder *xa<po'(üy was man dem perf. te&ccy&ai gegen- über kaum erwarten konnte), und da war doch wohl die analogie der groieen mehrzahl mit ursprünglicher tenuis mächtig genug, um auf die vier übrigen gestaltend einzu- wirken. Für die verba auf -nrw sehe ich also die er- klftrung aus -njw (selten cfjw, ganz vereinzelt -ßjoo) als ebenso gesichert an wie für nxvu) und %&éç die deutung aus *njvio und *xjk' <p& erscheint sicher aus qj entstan- den nur in dem angeblich dorischen, eher äolischen im- (p&vaõw, dessen <f jedenfalls, wie auch Grafsmann aner- kennt, auf älteres an zurückweist. Ob -fxv sich in glei-

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cher weise aus Vi durch einschub des homogenen dentals entwickelt hat, mufs allerdings noch zweifelhaft bleiben, da diejenigen formen, die sicher auf eine endung -ja hin- weisen, feminina wie ílotáSccfiva, ^lÍQifjiva freilich auch die möglichkeit offen lassen, dafs fiv in der grundform schon gestanden hatte, also nur j geschwunden wäre (vielleicht mit Umwandlung des e: jnégiuva neben ßeXefAVov), doch mufs ich bekennen, dafs ich mich auch heute noch nicht überzeugen kann, dafs xã/uvw, réuvw mit dccxvco ganz auf einer linie und aufser aller analogie mit <rrá¿¿o>, äol. xqívvw, (fj&éçóu) ständen, denen sich auch das epische vntpivrjuvxE zu nähern scheint. Dagegen scheint sich (ähnlich wie hier das (jlv) das ttt über die ursprüngliche grenze hinaus ver- breitet zu haben, indem es (etwa so wie im südwalachi- echen das ch statt p anfänglich nur vor j: chiaptine (pectén), dann auch vor i: chinu (pinus), selbst vor e: cheptu (pectus) eintrat, oder wie im griechischen das a statt rj, welches alle dialekte ergriff, nãaa, äol. naia a , zu- erst eintrat, später das a statt r vor /, kvtavaioq^ das dem dorismud fremd blieb), zunächst vor ¿ als palatalem vocal: ut Ig o w (neben nirvQov und lat. pin so, pisum), dann vielleicht vor dem nahe liegenden «: nveyva, endlich etwa ohne diese beschränkung wie in ntóXig, nróhsfioç als Verstärkung auftrat; auch in çp&ivw scheint dieser ein- schub vor i stattgefunden zu haben. Es wäre daher nicht unmöglich, dafs der Vorgang, der das griech. nnaávr¡ auf romanischem bodcn betroffen hat, der abfall des p im frz. tisane, bei einigen dieser Wörter schon auf griechischem boden stattgefunden hätte, sowie sich z. b. rill m durch ein hypothetisches *ntiXXo) von ntiXov ableiten läist, des- sen nr freilich durch syncope zusammengerückt scheint, und dafs sich auf diese weise das t für skr. c erklärte, namentlich da, wo sich noch dialektisch oder in ableitun- gen n daneben findet, wie Ttêvvê, reaaace^ tic neben né/une^ níovçeÇ) nóreçoç (und dem pis italischer dialekte); beach- tung verdient wenigstens, dafs in allen diesen Wörtern, de- ren r einem skr. c, lat. qu entspricht, wozu noch re und

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zur lautgeschichte. 45

tuo gehören, ein i oder « darauf folgt, was besonders in dem gegénsatze zwischen rtg und nóregoç u. s. w. bedeu- tungsvoll erscheint, so dafs sich eine mittelstufe *nxiç dem 71TÍÕ0U) an die seite stellen würde.

Wie dem nun auch sein mag, jedenfalls wird zwischen labial und j entweder ein dental eingeschoben, hinter dem das j ausfällt, oder

2) der labial geht vor j zunächst in einen guttural über, wie im südwalachischen und in den angeführten ita- lienischen mundarten, und dieser guttural geht dann mit j die üblichen Verwandlungen ein, also yj (= Sj) = £ (böot. äö), xj (= tj) = aa (böot. neuatt. rr).

So erklären sich nicht blofs solche falle, in denen die palatale, welche das sanskrit an stelle der griechischen la- biale zeigt, der Curtius'schen deutung günstig scheinen, wie öaaoficci (ôxpofÂca, oiftiç, óppa), jróaoa (^fénog^ ßo''), fsineïv), ti é a oco (níncov, néipooi), v¿£w (víxpu), %éçvitp) durch *6xjo(ÁCu, *¿óxja, *nsxja)j *v¿7iju), sondern auch diejenigen, in denen an einen ursprünglichen guttural nicht im ent- ferntesten zu denken ist, wie eviaaco (ivini), r¡vínanz, eve- nne), Xá Ço fi a i (Iccpfiavu), wurzel Kaß = skr. lab h) durch *èvtxjui9 *kccyjo), vielleicht auch xáaaoç (xÓtituì) durch *xóxjoç und (peí o a a (neben cpáxfj von (peßofiai, wie Pott will), durch *(páxja statt *(páyja, oder, was richtiger scheint, das zweite sonst zur media gesunkene <f der grundform *q)é(po/Acu ist in dieser form, sei es direct in ¿, sei es nach Verwandlung zur tenuis in x übergangen, also tfacöa = *(pá%ja oder = *cpáxja statt *<fáxjct (wovon später). Wir dürfen also die von den grammatikern aufgeführten äolis- inen wie xóaaoo (Âhrens I, 67) nicht ohne weiteres für unecht halten, wenn gleich einzelnes darunter erfunden sein mag; und wenn wir bedenken, dafs die bekannten wur- zeln mit 71, ß für skr. c, j fast ohne ausnähme (ein paar formen zu on- etwa abgerechnet) nicht blofs im atticis- mus, sondern auch in den dialekten durchweg den labial zeigen, erscheint es jedenfalls angemessener; die entste- hungsart, die wir für *èvíxj<a, *káy jopea annehmen müssen,

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46 Ebel

auch for *néxjü), *víyjw anzunehmen, also auch hier in der Vorstufe xj, yj die durch die Unbeliebtheit der consonan- tenfolge nj, ßj hervorgerufene Umwandlung derselben (wie in den oben angeführten romanischen und lateinischen bei- spielen, oder wie im griech. ykvxvg statt *ölvxvg = lat. dulcís, vielleicht auch im dorischen £ für a (aus da, xa) der futura, in yvócpog statt und neben ôvóipog) zu er- kennen, als eine auf griechischem boden ganz vereinzelte bewahrung des ur-indogermanischen k, g gerade in diesem tftf, £ zu vermuthen. - Man braucht deshalb auch für Ç,i)y, £wj7 neben ßiog, ßiüvcu (wenn beide derselben wur- zel angehören, was allerdings noch keinesweges bewiesen ist!) gar nicht eine völlig neue entwicklung aus *ytáw oder *ötau) (diaiTcc?) anzunehmen, da sich riv- sehr wohl in der angegebenen weise zu f- gestalten konnte, so dafs das verhältnii's zwischen beiden formen ein ähnliches wäre wie zwischen Qoißoog (= *QOßöjog) und çoïÇog (= *Qoyjog) = *caßjog.

Die eine möglichkeit bliebe nun freilich immer noch offen, dafs etwa die labiale in diesen formen unmittelbar in dentale übergegangen wären, wie sich ja névre direct aus né un e entwickelt haben könnte; doch scheint hier nach dem oben bemerkten eine mittelstufe *ni^nxt (die stufe, auf der nriaaw stehen geblieben ist), annehmbarer (oder auch *ft¿;xr¿, wie Kuhn annehmen möchte; nur stellt sich xr nicht so klar dem ky an die seite wie nx dem py), und für den durchgang des nj, ßj durch */', yj spre- chen die angeführten romanischen beispiele, während mir kein fall bekannt ist, wo pj unmittelbar in tj übergegan- gen wäre. Wie man aber auch das <r<r, £ for nj¡ ßj er- klären möge, ob durch eine einzige mittelstufe rj' öj oder durch ein vorgängiges xj' yj (wobei ich also nur insofern von Curtius abweiche, als ich in diesem falle den guttural im griechischen für jünger Balte als den labial, der sich hier einmal festgesetzt hatte), jedenfalls steht nach den beleuchteten Vorgängen fest, dafs im griechischen so wenig als in andern sprachen ein direkter labialzetacismus statt-

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zur lantgeschichte. 47

gefunden hat, vielmehr der zetacismus erst eingetreten ist, als sich die stufe r/, öj entwickelt hatte. (Dais auch auf romanischem Sprachgebiete nur sehr uneigentlich von la- bialzetacÌ8mus die rede sein kann, zeigt das provenzalische apropchar neben dem ital. approcciare, welches ganz deutlich auf eine mittelstufe #appropciare hinweist, de* ren c sich nur prov. in ch geschwächt hat, muta zu spi- rans, während im ital. (wie im franz. approcher) das p ausgefallen oder assimiliert ist; grundform der l&utwandlung ist also hier *approptjare wie im griech. *xXìtctJ(u^ beide haben sich aber auf verschiedene art weiter entwickelt.) Deshalb kann ich auch nicht mit Grafsmann öixpw hier- herziehen, welches nach dem bisherigen nur entweder *õé(taa) oder *Sént(ú lauten könnte, wenn es aus *ôícpjta entstanden wäre; auch weist ja sowohl das lat. depso als die neben- form õetfjáw zur genüge darauf hin, dafs es mit av£w und entsprechenden sanskritformen auf einer linie steht.

Nov. 1863. H. Ebel.

Nachtrag. Indem ich zu andern zwecken in Mullach's gramma-

tik blättre, finde ich eine bestätigung der entstehung des nx aus nj u. s. w. auch im neogriechischen. So wie näm- lich das j sich aus i in den neugriecb. formen pvîya (¿ut/Za), xXaíyoi (xkctíto), yraiytu (tztcúu*), xaíyw (xccío)) neben xavyw (d.h. xcífjco), hinter e in n I é y w (vergleichbar dem homer, nkeíco) entwickelt hat, so stellt sich ein j, das die Sprachvergleichung vermuthen läfst, und zwar mit erwei- chung der vorhergehenden tenuis, auch in mehreren präs. statt des altgriech. % wieder ein. Bei Mullach sind ange- führt: vißytu (vinrw) mit uraprüngl. /9, xoßyco (xo<y>Ta>), XQvßyu* (xQVTiTto), Qccvyaj (caßya)), axavyw {úxánriú) mit erweicbung eines n oder qp; dagegen bleibt nint^ des- sen r stammhfttt ist, unverändert (wie jíxtm) oder wird zu n i(fta>, zum deutlichen beweise, dafs in den vorigen for- men nicht eine zufällige entartung des t, sondern die Um- schreibung eines älteren j enthalten ist. H. E.

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