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394 Bericht: Spezielle analytische Methoden. Auswertung unbekannter LSsungen l~l~t man immer einige Testfleeken mit be- kannten Mengen mitlaufen. Die Flecken yon Acetylcholin kSnnen nach der Extrak- tion auch pharmakologiseh ausgewertet werden. Die Dicholinester kSrmen enzy- matisch (lurch Plasma, am besten durch Pferdeplasma, gespalten werden. Man finder da~u freies Cholin. Es hat den Ansehein, dal~ die Spaltung yon Sueeinyl- r wohl durch das Plasma, wahrseheinlich abet nicht dureh die Erythrocyten erfolgt. Die Verf. verwenden ein schwedisches Papier 1Y[unktell OB, welches dem Whatman-Papier ebenbfirtig ist. K. ttI~SBE~G. Zur Lipidbestimmung" verglichen A. GIBOt~ und I ). L. K_mK i die Diehte eines Chloroformtropfens, in welchem die zu untersuchenden Lipide gelSst sind, mit jener yon Lipidl5sungenbekarmter Konzentration. Die Dichten werden nach der Sehwebe- methode bestimmt. Urn den Tropfen besser siehtbar zu machen, wird er mit einer Spur Scharlachrot angeffirbt. Die StandardlSsungen werden aus einer Mischung yon LinoI- und 0ls~ure hergestellt. AIs Mel]I5sung client eme ges~ttigte Cadmium- chloridlOsung, aus der durch Verdiinnen 2 LOsungen hergestellt werden; die eine (L6sung A) soll noch eine etwas grSl~ere Dichte haben als reines Chloroform, die andere (LSsung B) soll leichter sein ~ls die fettreichste ChloroformlOsung, die zur Bestimmung kommt. _&us diesen StammlOsungen werden Mischungen hergestellt, die in einer 50 ml-Biirette fibereinander geschichtct sind. L~l~t man einen Chloro- formtropfen einfallen, so bleibt er an der Stelle in der Schwebe, die seinem eigenen speziiischen Gewicht entsprieht. Durch Wiederholung des Versuches mit einer ChloroformlSsung mit bekanntem Fetts~uregehalt ist der Lipidgehalt so berechen- bar. Die Empfindiichkeit wird auf 0,15/~g angegeben. Es ist abet wesen~lich, die Temperatur genau konstant zu halten, da die w~rige Cadmiumchlorid]Ssung und der Chloroformtropfen verschiedene Ausdehnungskoeffizienten haben. Will man die Chloroformtropfen aus der Testmisehung entfernen, genfigt kurzes Erw~rmen im Wasserbad, wodurch die Chloroformtropfen an die Oberfl~che steigen und dort abgesaugt werden kSnnen. Naeh dem Abkfihlen ist die wai3rige SalzlSsung wieder verwendbar. K. I~I~SBERG. Die direkte Bestimmung des Kreatins mit Diaeetyl in 0rganen haben I. ABaLI~ und J. RAA~LAVB 2 neu bearbeitet, wobei sie besonders auf die Fes~stellung yon M. M. B~IT 8 zuriickgreifen, nach welchem der Zusatz yon c~-Naphthol auf die Entwicklung und Stabilitat der Farhe gfins~ig wirkt. Zur EnteiweiBung wird Metaphosphors~ure empfohlen, da Triehloressigs~ure die Farbentwicklung stSrt. GrSBere ~engen yon Sulfhydrylverbindungen werden durch Zusatz yon Queck- silbersalzen ausgeschaltet. Zur Bestimmung mischt man in einem Mel3zylinder mit Glasstopfen yon 10 ml Inhalt 2 ml einer l%igen ~-NaphthollSsung in 1,5 n Natron- lauge und 1 ml der 0,05%igen DiacetyllSsung und gibt eine bckannte Menge der zu analysierenden LSsung zu. Man ffillt auf 10 ml mit Wasser auf, sehiittelt im offenen MeBzylinder 30rain bei Zimmertemperatur und photometriert im Stufo mit Filter S 53 gegen eine LeerwertlSsung. Muslcdn werden mit 5% iger Metaphosphor- s~ure enteiweiBt, nachdem sie zen'ieben sind, so dai~ die ~ndkonzentration an Metaphosphors~ure 0,05% betr~gt. Hoden, Herz und Gehirn werden ebenfalls mit 5%iger 1V[etaphosphorsgure enteiweil~t, doch wird der stSrende Einflu~ freier SH-Gruppen dutch Zusatz yon 1 mg Benzylmereuriborat (Merfen) ausgeschaltet. Die triiben Filtrate yon Gehirn werden durch Zus~tz der alkalischen a-Naphthol- 15sung klax. tn der Leber mul~ das Glykogen mit Diastase gespalten werden. Man i Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (~Vien) 40, 182--188 (1952). Univ. Berkeley, Calif. (USA). Biochem. Z. 823, 382--388 (1952). Univ. Bern. a j. Pathol. Bacteriol. 42, 441 (1936).

Zur Lipidbestimmung

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394 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

Auswertung unbekannter LSsungen l~l~t man immer einige Testfleeken mit be- kannten Mengen mitlaufen. Die Flecken yon Acetylcholin kSnnen nach der Extrak- tion auch pharmakologiseh ausgewertet werden. Die Dicholinester kSrmen enzy- matisch (lurch Plasma, am besten durch Pferdeplasma, gespalten werden. Man finder da~u freies Cholin. Es hat den Ansehein, dal~ die Spaltung yon Sueeinyl- r wohl durch das Plasma, wahrseheinlich abet nicht dureh die Erythrocyten erfolgt. Die Verf. verwenden ein schwedisches Papier 1Y[unktell OB, welches dem Whatman-Papier ebenbfirtig ist. K. ttI~SBE~G.

Zur Lipidbestimmung" verglichen A. GIBOt~ und I ). L. K_mK i die Diehte eines Chloroformtropfens, in welchem die zu untersuchenden Lipide gelSst sind, mit jener yon Lipidl5sungen bekarmter Konzentration. Die Dichten werden nach der Sehwebe- methode bestimmt. Urn den Tropfen besser siehtbar zu machen, wird er mit einer Spur Scharlachrot angeffirbt. Die StandardlSsungen werden aus einer Mischung yon LinoI- und 0ls~ure hergestellt. AIs Mel]I5sung client eme ges~ttigte Cadmium- chloridlOsung, aus der durch Verdiinnen 2 LOsungen hergestellt werden; die eine (L6sung A) soll noch eine etwas grSl~ere Dichte haben als reines Chloroform, die andere (LSsung B) soll leichter sein ~ls die fettreichste ChloroformlOsung, die zur Bestimmung kommt. _&us diesen StammlOsungen werden Mischungen hergestellt, die in einer 50 ml-Biirette fibereinander geschichtct sind. L~l~t man einen Chloro- formtropfen einfallen, so bleibt er an der Stelle in der Schwebe, die seinem eigenen speziiischen Gewicht entsprieht. Durch Wiederholung des Versuches mit einer ChloroformlSsung mit bekanntem Fetts~uregehalt ist der Lipidgehalt so berechen- bar. Die Empfindiichkeit wird auf 0,15/~g angegeben. Es ist abet wesen~lich, die Temperatur genau konstant zu halten, da die w~rige Cadmiumchlorid]Ssung und der Chloroformtropfen verschiedene Ausdehnungskoeffizienten haben. Will man die Chloroformtropfen aus der Testmisehung entfernen, genfigt kurzes Erw~rmen im Wasserbad, wodurch die Chloroformtropfen an die Oberfl~che steigen und dort abgesaugt werden kSnnen. Naeh dem Abkfihlen ist die wai3rige SalzlSsung wieder verwendbar. K. I~I~SBERG.

Die direkte Bestimmung des Kreatins mit Diaeetyl in 0rganen haben I. ABaLI~ und J. RAA~LAVB 2 neu bearbeitet, wobei sie besonders auf die Fes~stellung yon M. M. B ~ I T 8 zuriickgreifen, nach welchem der Zusatz yon c~-Naphthol auf die Entwicklung und Stabilitat der Farhe gfins~ig wirkt. Zur EnteiweiBung wird Metaphosphors~ure empfohlen, da Triehloressigs~ure die Farbentwicklung stSrt. GrSBere ~engen yon Sulfhydrylverbindungen werden durch Zusatz yon Queck- silbersalzen ausgeschaltet. Zur Bestimmung mischt man in einem Mel3zylinder mit Glasstopfen yon 10 ml Inhalt 2 ml einer l%igen ~-NaphthollSsung in 1,5 n Natron- lauge und 1 ml der 0,05%igen DiacetyllSsung und gibt eine bckannte Menge der zu analysierenden LSsung zu. Man ffillt auf 10 ml mit Wasser auf, sehiittelt im offenen MeBzylinder 30rain bei Zimmertemperatur und photometriert im Stufo mit Filter S 53 gegen eine LeerwertlSsung. Muslcdn werden mit 5% iger Metaphosphor- s~ure enteiweiBt, nachdem sie zen'ieben sind, so dai~ die ~ndkonzentration an Metaphosphors~ure 0,05% betr~gt. Hoden, Herz und Gehirn werden ebenfalls mit 5%iger 1V[etaphosphorsgure enteiweil~t, doch wird der stSrende Einflu~ freier SH-Gruppen dutch Zusatz yon 1 mg Benzylmereuriborat (Merfen) ausgeschaltet. Die triiben Filtrate yon Gehirn werden durch Zus~tz der alkalischen a-Naphthol- 15sung klax. tn der Leber mul~ das Glykogen mit Diastase gespalten werden. Man

i Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (~Vien) 40, 182--188 (1952). Univ. Berkeley, Calif. (USA).

Biochem. Z. 823, 382--388 (1952). Univ. Bern. a j . Pathol. Bacteriol. 42, 441 (1936).