2
450 Bericht: Spezielle analytische Methodem Fiir die rasche Bestimmung .yon Natriumborhydrid (NaBH4) entwickeln D. A. LYTTLE, E. H. JENS~N und W. A. STrUcK 1 eine volumetrische Methode, die darauf beruht, dab mit einem ~bersehuB an KJO a oxydiert und das nicht verbrauchte J0dat zurfiektitriert wird. Das Natriumborhydrid k~nn entweder in alkalischer L6sung oder aueh in fester Form zur JodatlSsung gegeben werden. Im ]etzten Fall muB aber der Jodatl6sung vorher Alkali zugesetzt werden, da sich das Hydrid in ~l~riger L6sung rasch zersetzt. Damit die Umsetzung quantitativ verl~uft, ist ein grofier Ubersehufi an Jodat notwendig. Zur Gehaltsbestimmung yon k~uflichem NaBH~ werden 20--25 mg in 25 ml 0,5 n Natronlauge gel6st, anschliei~end mit 35 ml einer 0,25 n KJOa-L6sung versetzt und 30 sec lang krMtig umgeschfittelt. Nach dem Hinzufiigen yon 2 g KJ s~uert man mit 20 ml 4 n H~SO~ an, li~I~t 2--3 rain im Dunkeln stehen mud titriert dann das ausgesehiedene Jod mit 0,1 n Na~S2Oa- LSsung. Da NaBH~ hygroskopisch ist, muB man beim Abws usw. entsprechende Vorsicht walten lassen. Nach der Gleichung BH~- @ 3 I-I~O : H~BOa- ~ 8 H + ~- 8e ist das ~quivalentgewicht yon NaBH a = ~/s seines Molekulargewichts. -- Die gefundenen Werte sind um ein geringes h6her als die Werte, die durch Messen des beim Ansauern entwiekel~en Wasserstoffs erhalten werden; die neue ~ethode isr raseher und mit einfaeheren Mitteln durchznffihren als das gasvolumetrisehe Ver- fahren. G. DErek. Die Analyse yon hoeh hydratisiertem dolomitisehem Kalk, der als Haupt- bestandtefle die Oxyde und Hydroxyde, als Nebenbestandteile die Carbonate und Su]/ate yon Calcium und Magnesium enth~lt, wird so durchgeffihrt, dab man die auf das Carbonat und Sulfat entfallende Caleinmmenge yon dem Gesamtgehalt abzieht und den Rest Ms Ca(OH)~ bereehnet. Vom Gesamtwassergehalt werden das un- gebundene Wasser (bei 120~ C entweiehend) und der auf Calcium entfallende Teil abgezogen. Der Rest wird als Mg(OH)2 und das noeh verbleibende Magnesium wird als MgO berechnet. Da die Kenntnis der richtigen Zusammensetzung tier Materialien, besonders der Verteilung des Wassers zwisehen Calcium und Magnesium yon erheblicher techniseher Bedeutung ist, stellten G. L. CLAt~K und ~. S. S]~AGV~2 eingehende Untersuehungen fiber die Berechtigung der angegebenen Art der Analysenbereehnung an. Es wurden 5 Proben yon hydratisiertem dolo- mi~ischem Kalk verschiedener Herkunft vergleichend nach verschiedenen un- abh~ngigen Methoden geprfift, und zwar durch Aufnahme der RSntgenpulver- diagramme, durch Anwendung yon drei verschiedenen Arten der thermoehemischen Analyse und durch direkte Ca(OH)2-Bestimmung naeh dem gravimetrischen L6sungsveffahren in Zuckerl6sung ~md dem jodometrischen Titrationsverfahren. Die Ergebnisse aller dieser Verfahren stimmen gut, zum Tell sehr gut sowohl unter- einander als auch mit den Ergebnissen der oben angegebenen Bereehnungsmethode fiberein, so dab damit die ]~erechtigung des letzten Veffahrens als erwiesen angese- hen werden kann. H. Z]~ImNER. Zur Mikrobestimmung yon Magnesium in Pflanzenmaterial erapfiehlt J. DAvmso~ 3 die Oxinf~llung mit ansehlie]~ender Messung der Lichtabsorption des Komplexes in saurer L6sung bei 358 m/~. Magnesiummengen yon 20--200/~g k6nnen in 1--4 m] LSsung mit einer Genauigkeit yon :~ 1/~g effagt werden. Mangan muB vor der Mg-Bestimmung entfern~ werden. Bis zu 2,5 mg Phosphat, bis 3 mg Oxalat st6ren nieht; gr6gere Mengen ergeben zu kleine Magnesinmbefunde. -- Aus/i~hrung. 1 Analyt. Chemistry 24, 1843 (2952). The Upjohn Co., Kalamazoo, Mich. (USA). 2 Analyt. Chemistry 24, 688 (1952). Univ. Urbana, Ill., und Harvard Univ., Cambridge, Mass. (USA). Analyst (London) 77, 263 (1952). RoWett Res. Inst., Aberdeen, Schott]and.

Zur Mikrobestimmung von Magnesium in Pflanzenmaterial

  • Upload
    h-pohl

  • View
    213

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zur Mikrobestimmung von Magnesium in Pflanzenmaterial

450 Bericht: Spezielle analytische Methodem

Fiir die rasche Bestimmung .yon Natriumborhydrid (NaBH4) entwickeln D. A. LYTTLE, E. H. JENS~N und W. A. STrUcK 1 eine volumetrische Methode, die darauf beruht, dab mit einem ~bersehuB an KJO a oxydiert und das nicht verbrauchte J0dat zurfiektitriert wird. Das Natriumborhydrid k~nn entweder in alkalischer L6sung oder aueh in fester Form zur JodatlSsung gegeben werden. Im ]etzten Fall muB aber der Jodatl6sung vorher Alkali zugesetzt werden, da sich das Hydrid in ~l~riger L6sung rasch zersetzt. Damit die Umsetzung quantitativ verl~uft, ist ein grofier Ubersehufi a n Jodat notwendig. Zur Gehaltsbestimmung yon k~uflichem NaBH~ werden 20--25 mg in 25 ml 0,5 n Natronlauge gel6st, anschliei~end mit 35 ml einer 0,25 n KJOa-L6sung versetzt und 30 sec lang krMtig umgeschfittelt. Nach dem Hinzufiigen yon 2 g K J s~uert man mit 20 ml 4 n H~SO~ an, li~I~t 2--3 rain im Dunkeln stehen mud titriert dann das ausgesehiedene Jod mit 0,1 n Na~S2Oa- LSsung. Da NaBH~ hygroskopisch ist, muB man beim Abws usw. entsprechende Vorsicht walten lassen. Nach der Gleichung BH~- @ 3 I-I~O : H~BO a- ~ 8 H + ~- 8e ist das ~quivalentgewicht yon NaBH a = ~/s seines Molekulargewichts. - - Die gefundenen Werte sind um ein geringes h6her als die Werte, die durch Messen des beim Ansauern entwiekel~en Wasserstoffs erhalten werden; die neue ~ethode isr raseher und mit einfaeheren Mitteln durchznffihren als das gasvolumetrisehe Ver- fahren. G. DErek.

Die Analyse yon hoeh hydratisiertem dolomitisehem Kalk, der als Haupt- bestandtefle die Oxyde und Hydroxyde, als Nebenbestandteile die Carbonate und Su]/ate yon Calcium und Magnesium enth~lt, wird so durchgeffihrt, dab man die auf das Carbonat und Sulfat entfallende Caleinmmenge yon dem Gesamtgehalt abzieht und den Rest Ms Ca(OH)~ bereehnet. Vom Gesamtwassergehalt werden das un- gebundene Wasser (bei 120 ~ C entweiehend) und der auf Calcium entfallende Teil abgezogen. Der Rest wird als Mg(OH)2 und das noeh verbleibende Magnesium wird als MgO berechnet. Da die Kenntnis der richtigen Zusammensetzung tier Materialien, besonders der Verteilung des Wassers zwisehen Calcium und Magnesium yon erheblicher techniseher Bedeutung ist, stellten G. L. CLAt~K und ~ . S. S]~AGV~ 2 eingehende Untersuehungen fiber die Berechtigung der angegebenen Art der Analysenbereehnung an. Es wurden 5 Proben yon hydratisiertem dolo- mi~ischem Kalk verschiedener Herkunft vergleichend nach verschiedenen un- abh~ngigen Methoden geprfift, und zwar durch Aufnahme der RSntgenpulver- diagramme, durch Anwendung yon drei verschiedenen Arten der thermoehemischen Analyse und durch direkte Ca(OH)2-Bestimmung naeh dem gravimetrischen L6sungsveffahren in Zuckerl6sung ~md dem jodometrischen Titrationsverfahren. Die Ergebnisse aller dieser Verfahren stimmen gut, zum Tell sehr gut sowohl unter- einander als auch mit den Ergebnissen der oben angegebenen Bereehnungsmethode fiberein, so dab damit die ]~erechtigung des letzten Veffahrens als erwiesen angese- hen werden kann. H. Z]~ImNER.

Zur Mikrobestimmung yon Magnesium in Pflanzenmaterial erapfiehlt J. DAvmso~ 3 die Oxinf~llung mit ansehlie]~ender Messung der Lichtabsorption des Komplexes in saurer L6sung bei 358 m/~. Magnesiummengen yon 20--200/~g k6nnen in 1--4 m] LSsung mit einer Genauigkeit yon :~ 1/~g effagt werden. Mangan muB vor der Mg-Bestimmung entfern~ werden. Bis zu 2,5 mg Phosphat, bis 3 mg Oxalat st6ren nieht; gr6gere Mengen ergeben zu kleine Magnesinmbefunde. - - Aus/i~hrung.

1 Analyt. Chemistry 24, 1843 (2952). The Upjohn Co., Kalamazoo, Mich. (USA). 2 Analyt. Chemistry 24, 688 (1952). Univ. Urbana, Ill., und Harvard Univ.,

Cambridge, Mass. (USA). Analyst (London) 77, 263 (1952). RoWett Res. Inst., Aberdeen, Schott]and.

Page 2: Zur Mikrobestimmung von Magnesium in Pflanzenmaterial

2. Auf Handel, Industrie und Landwirtsehaft beziighche. ~5 i

2 g Pflanzenmaterial, die 1--10 mg Mg enthalten sollen, werden in einer kleinen Quarzsehale bei 500-540 ~ C verascht. Die weiae, hSehstens sehwaeh graue Asche wird in der bedeekten Sehale mit 10 ml n Salzsinre 30 rain auf dem Dampfbad er- hitzt. Naeh Zusatz yon 5 nil 50%iger (Gew./Vol.) NatrinmaeetatlSsung mad 0,5 ml gesitt. Bromwasser dampft man auf 5 mi ein, filtriert yore Niederschlag in einen 100 ml-Megkolben, wiseht den Niedersehlag sorgfiltig mit heigem Wasser und ffillt das Filtrat naeh dem Abkfihlen zur Marke anti Nine 20~200 #g Mg enthaltende Menge der Flfissigkeit (4 ml oder weniger) wh'd auf 4 ml verdiinnt und gleiehzeitig mit einer Blindprobe yon 4 ml Wasser in 15 ml ~assenden konischen Zentrifugier- rShrehen mit 0,5 nil 0,1 n AmmoniumoxalatlSsung versetzt, 30 rain in siedenden Wasserbad erhitzt und dann iiber Naeht bei Raumtemperatur belassen. Naeh 5 rain lantern Zentrifugieren fibertrigt man die iiberstehende Fliissigkeit in ein zweites 15 ml-Zentrifugenglas, w~seht den Niederschlag zweimal mit je 1 ml Wasser und versetzt die vereinigten LSsuagen mit 0,5 ml ffiseh bereiteter 0,5% iger 0xinlSsung in 2 n Essigs~ure und hierauf mit 2 mi konz. Ammoniak (D 0,880). Naehdem man die R6hrchen zur Vermeidung yon Verdampfungsverlusten mit Gummistop{en ver- sehlossen hat, dutch die ein Capillarrohr (1 mm ~) gesteckt ist, erhitzt man 30 rain lang im Wasserbad auf 80 =]= 2 ~ C, setzt d~nn 0,1~ ,,Teepol"-LSsung in 50~oigem Athanol als Ausfloekungsmittel zu und zentrifugiert. Die iiberstehende Fliissigkeit wird mit einem Glasrohr mit feiner umbogener Spitze abgehebert, der Niederschlag einmal mit 10 mI I%iger LSsung yon konz. Ammoniak in Alkohol gewasehen und unter Zusatz yon Teepol zentrifugiert. Naeh sorgf/tltigem Abhebern der iiber- stehenden Wasehfiiissigkeit 16st man den Niedersch]ag in 1 ml 0,1 n Salzsiure, erginzt im 15 ml-MeBkolben mit Wasser zur Marke und photometriert in 1 em- Kiivetten bei 358 m# gegen Blindl5smag. Die Eiehkurve wird mit 1- -Sml Magne- siumsulfatl5sung (0,1250 g MgSO~. 7 H~O A- 5 ml n Salzsiure in 500 ml) unter den gleichen Bedingungen aufgestellt. I-I. Pom5.

Zum Nachwels yon Harnstoff in Futtermittein ais der Hauptquelle des Nieht- protein-Stiekstoffs veffahren G.L. BAKm~ und L. It. Jo~soN1 so, dab sie mit Urease Ammoniak ffeisetzen, den sie dann rait NESSLERS Reagens nachweisen. Zu 0,3---0,5 g der Probe gibt man in einem Zentrifugenglas 10 ml dest. Wasser und 10 mg Urease, sehiittett ki'/iftig um wad zentrifugiert 20 rain lang. 1 ml der iiber- stehenden L6sung wird mit 10 ml Wasser verdfinnt, worauf man 3--5 Tropfen NESSLEtCS Reagens (0,5 Mol KOH, 1 Mol KJ , 0,5 Mol JcIgJ~ in 500 nil Wasser) zugibt. Bei Anwesenheit yon I-Iarnstoff tritt rotbrauner Niederseh]ag oder rot- braune Firbung auf. 0,5~o Harnstoff sind auf diese Weise noeh gut zu erkennen.

L. ACKEm

Zur Bestimmung yon Salz (NaC1) in sulfidhaltigem Rohi~l nach 1V[om~ oxy- diert M. BROOKE ~ den SulfldsehwefeI zuvor mit Wasserstoffperoxyd. 100 nil i~oh51 werden in einem 500 ml-Seheidetrichter mit 100 ml Benzol und 25 ml Aoeton ge- miseht und 3--5 real mit je 100 ral heil]em, destilliertem Wasser 5 min ausgesehtittelt, wobei die Schiehten~rennung jedesmal dutch Zusatz yon 25 ml Aceton bef6rdert wird. Die vereinigten, w/il~rigen L5sungen maeht man in einem ERLEmUEJrER mit n Natronlauge gegen PhenolphthMein eben alkaliseh, fiigt 10--20 ml 30~ Wasserstoffloeroxyd hinzu, sehwenkt 1--2 rain lang urn, entNrbt die LSsung dann mit 0,I n Sehwefels~ure, setzt 5 ml 5%ige KaliumehromatlSsung zu und titriert wie fiblieh mit 0,05 n SflbernitratlSsung. W. SCmW_IEDE~.

i Analy~. Chemistry ~4, 1625 (1952). Montana State Coll. Agrie. Exper. Station., Bozeman, Mont. (USA).

Chemist-Analyst 41, 9 (1952). P. O. Box 379. Old Ocean, Texas (USA).

29*