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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 235 Blindwertes. 1,0 ml 0,01 n JodlSsung ist 742 iE Penicillin ~quivalent. 2. Tardo- cillin Citole (Dibenzyl~thylendiamin-di-Penicillin G 300000 iE -~- krist. Procain- Penicillin G 300000 iE) in spritzfertiger Suspension: Der Inhalt der Citole wird in einem 1000 ml-MeBko]ben mit Wasser zur Marke aufgefiillt. Je 5,0 ml der verdiinnten Suspension werden zur jedomctrischen Bestimmnng bzw. zur Fest- stellung des Blindwertes verwendet. 3. Tardocillin-Saft, etwa 40 ml (je ml 60 00 0 i. E. Penicillin G in Form des DibenzylMhylendiamin-di-Penicillin G) : 1,0 ml der Probe wird in einem 100 ml-Mel]kolben mit Wasser zur Marke aufgefiillt. Nach krhftigem Sehftteln werden mit je 5,0 m] der Verdiinnung die jodometrische Bestimmung bzw. der Blindversuch durchgefiihrt. -- Nach den mitgeteilten Analysenzahlen liegt die Differenz in den Werten der einzelnen Bestimmungen innerhalb der bereits friiher mitge~:eilten Fehlergrenze. Bei Anwesenheit yon Sulfonamiden, z.B. in einem Benzathin-Benzylpenicillin-Saft(Sulfa-Tardoefllin forte), wird an Stelle yon Verfahren I das Verfahren III (colorimetrische Bestimmung) angewendet. K. M~C~R Zur papierchromatographischen Trennung yen 5~eomycin B und C werden die genannten Verbindnngen yon S. C. PA~ und J. D. D~Tc~ 1 in ihre entsprechen- den N-Acetylderivate tibergefiihrt. -- Arbeitsweise. Man gibt zu 1 ml der Probe- lSsung mit einem Gehalt yon 1--2 mg Neomycin/ml 0,2 ml einer 4,5 m Natrium- acetatlSsung oder 0,1 ml 3 m K2HPO4-LSsung. Unter Schiitteln werden 0,1 ml Essigs~ureanhydrid hinzugeftigt. Geeignete Volumen der erhaltenen LSsung werden auf Filterpapierstreffen (Whatman Nr. 1) aufgetragen und unter Verwendung yon Butanol-Pyridin-Wasser (60:40: 30) 2 als beweglicher Phase in iiblicher Weise ab- steigend entwiekelt (Laufzeit etwa 16 Std fiir eine Laufli~nge yon 40 cm). Um eine bcfriedigende Trennung zu erzielen, muB das LSsungsmittelsystem ts frisch bereitet werden. Nachstehend And die Rf-Werte genannt: N-Acetylneo- mycin B 0,29, N-AcetylneomycinC 0,19. Zum Nachweis der Verbindungen werden die entwiekelten Chromatogramme mit Natriumhypochlorit bespriiht [5,25%ige w~Brige NaOCl-LSsung-Wasser (1:20)]. Dadurch werden die N-Acetylderivate yon Neomycin B und C in die entsprechenden N-Chlorderivate iibergefiihrt. Anschlie- Bend bespriiht man die trockenen Papiere mit 950/oigem Athanol und nach dem Verdunsten des Alkohols mit Kaliumjodid-St~rke-Reagens. [l%ige St~rkelSsung nnd l%ige KJ-LSsung (1:1) werden gemischt. Die erhaltene LSsung sol] nicht langer als 1 Woche verwendet werden.] Man erhi~lt tiefblaue ]~leeke auf wei~em Untergrund. Der Nachweis ist sehr empfindlieh (2--4/~g N-Aeetylneomycin lassen sich noeh erkennen) und kann aueh halbquantitativ ausgewertet werden. Dazu tr~gt man BezugslSsungen mit bekanntem Neomycingehalt auf ein Kontroll- chromatogramm auf. Sollen Neomycine in G~rungsproben bestimmt werden, ist es ratsam, eine Vorreinigung mit Hilfe yon Ionenaustauschern (Amberlite IRC-50) ~ durchzufiihren. K. ~Ac~ Um Chlortetracyclin und Tetraeyclin nebeneinander zu bestimmen, hat J. DOSKO~IL 4 die verschiedenen Abbaugeschwindigkeitenbeider Antibiotiea in einer 0,2mTrinatriumphosphatlSsung ausgeniitzt. Chlortetracyclin zersetzt sieh in x Analyt. Chemistry 28, 836--838 (1956). Squibb Inst. f. Medical Res., New Brunswick, N. J. (USA). 2 JEA~E, A.~ C. S. WISE and R. J. DIALER: Analyt. Chemistry 23, 415 (1951); vgl. diese Z. 136, 142 (1952). a ST. JO~N, C.V., D. E. FLICK and J. B. T~PE: Analyt. Chemistry 23, 1288 (1951); vgl. diese Z. 136, 465 (1952). 4 ~eskoslov. Farmae. 5, 321--323 (1956) [Tschechiseh]. (Mit engl. u. dtseh. Zus.fass.) Forseh.-Inst. f. Antibiotiea, l~oztoky bei Prag (~SR).

Zur papierchromatographischen Trennung von Neomycin B und C

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Page 1: Zur papierchromatographischen Trennung von Neomycin B und C

3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 235

Blindwertes. 1,0 ml 0,01 n JodlSsung ist 742 iE Penicillin ~quivalent. 2. Tardo- cillin Citole (Dibenzyl~thylendiamin-di-Penicillin G 300000 iE -~- krist. Procain- Penicillin G 300000 iE) in spritzfertiger Suspension: Der Inhalt der Citole wird in einem 1000 ml-MeBko]ben mit Wasser zur Marke aufgefiillt. Je 5,0 ml der verdiinnten Suspension werden zur jedomctrischen Bestimmnng bzw. zur Fest- stellung des Blindwertes verwendet. 3. Tardocillin- Saft, etwa 40 ml (je ml 60 00 0 i. E. Penicillin G in Form des DibenzylMhylendiamin-di-Penicillin G) : 1,0 ml der Probe wird in einem 100 ml-Mel]kolben mit Wasser zur Marke aufgefiillt. Nach krhftigem Sehftteln werden mit je 5,0 m] der Verdiinnung die jodometrische Bestimmung bzw. der Blindversuch durchgefiihrt. - - Nach den mitgeteilten Analysenzahlen liegt die Differenz in den Werten der einzelnen Bestimmungen innerhalb der bereits friiher mitge~:eilten Fehlergrenze. Bei Anwesenheit yon Sulfonamiden, z.B. in einem Benzathin-Benzylpenicillin-Saft (Sulfa-Tardoefllin forte), wird an Stelle yon Verfahren I das Verfahren I I I (colorimetrische Bestimmung) angewendet.

K. M ~ C ~ R Zur papierchromatographischen Trennung yen 5~eomycin B und C werden die

genannten Verbindnngen yon S. C. PA~ und J. D. D ~ T c ~ 1 in ihre entsprechen- den N-Acetylderivate tibergefiihrt. - - Arbeitsweise. Man gibt zu 1 ml der Probe- lSsung mit einem Gehalt yon 1--2 mg Neomycin/ml 0,2 ml einer 4,5 m Natrium- acetatlSsung oder 0,1 ml 3 m K2HPO4-LSsung. Unter Schiitteln werden 0,1 ml Essigs~ureanhydrid hinzugeftigt. Geeignete Volumen der erhaltenen LSsung werden auf Filterpapierstreffen (Whatman Nr. 1) aufgetragen und unter Verwendung yon Butanol-Pyridin-Wasser (60:40: 30) 2 als beweglicher Phase in iiblicher Weise ab- steigend entwiekelt (Laufzeit etwa 16 Std fiir eine Laufli~nge yon 40 cm). Um eine bcfriedigende Trennung zu erzielen, muB das LSsungsmittelsystem ts frisch bereitet werden. Nachstehend And die Rf-Werte genannt: N-Acetylneo- mycin B 0,29, N-Acetylneomycin C 0,19. Zum Nachweis der Verbindungen werden die entwiekelten Chromatogramme mit Natriumhypochlorit bespriiht [5,25%ige w~Brige NaOCl-LSsung-Wasser (1:20)]. Dadurch werden die N-Acetylderivate yon Neomycin B und C in die entsprechenden N-Chlorderivate iibergefiihrt. Anschlie- Bend bespriiht man die trockenen Papiere mit 950/oigem Athanol und nach dem Verdunsten des Alkohols mit Kaliumjodid-St~rke-Reagens. [l%ige St~rkelSsung nnd l%ige KJ-LSsung (1:1) werden gemischt. Die erhaltene LSsung sol] nicht langer als 1 Woche verwendet werden.] Man erhi~lt tiefblaue ]~leeke auf wei~em Untergrund. Der Nachweis ist sehr empfindlieh (2--4/~g N-Aeetylneomycin lassen sich noeh erkennen) und kann aueh halbquantitativ ausgewertet werden. Dazu tr~gt man BezugslSsungen mit bekanntem Neomycingehalt auf ein Kontroll- chromatogramm auf. Sollen Neomycine in G~rungsproben bestimmt werden, ist es ratsam, eine Vorreinigung mit Hilfe yon Ionenaustauschern (Amberlite IRC-50) ~ durchzufiihren. K. ~ A c ~

Um Chlortetracyclin und Tetraeyclin nebeneinander zu bestimmen, hat J. DOSKO~IL 4 die verschiedenen Abbaugeschwindigkeiten beider Antibiotiea in einer 0,2mTrinatriumphosphatlSsung ausgeniitzt. Chlortetracyclin zersetzt sieh in

x Analyt. Chemistry 28, 836--838 (1956). Squibb Inst. f. Medical Res., New Brunswick, N. J. (USA).

2 JEA~E, A.~ C. S. WISE and R. J. DIALER: Analyt. Chemistry 23, 415 (1951); vgl. diese Z. 136, 142 (1952).

a ST. JO~N, C.V., D. E. FLICK and J. B. T~PE: Analyt. Chemistry 23, 1288 (1951); vgl. diese Z. 136, 465 (1952).

4 ~eskoslov. Farmae. 5, 321--323 (1956) [Tschechiseh]. (Mit engl. u. dtseh. Zus.fass.) Forseh.-Inst. f. Antibiotiea, l~oztoky bei Prag (~SR).