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234 Berioht: Analyse organiseher Stoffe Zur Identifizierung der einzelnen Komponenten in Gemischen langkettiger, unverzweigter Fetts[iuren (bis C3~) ziehen R. A. MErKLEJO~, R. J. MEYEr, S. M. ARONOWC, H.A. SC~UETTE und V. W. MELOGHE1 eine Gruppe yon IR-Ab- sorptionsbanden im Gebiet zwisehen 7,43# (1346 cm-1) und 8,47 # (1181 cm-1) heran, die den C-C-Deformationsschwingungen zuzuordnen sind. Diese Banden- gruppe ist in den Spektren der freien Sauren (Abb. im Origina], KBr-Pre21inge, Ba/rd-Associates-Doppelstrahlspektrometer, Mode]l B) yon der C-O-H-Bande 7,65 # iiber]agert; in den Spektren der Seffen (Na. Ba, Ag) ist sie ungestSrt und bei Ver- wendung eines Caleiumfiuorid-Prismas mit geniigender AuflSsung zu beobaehten. Die Anzahl Z der Banden in dieser Gruppe ist mit der Anzahl n der I(etten-C-Atome gesetzmal~ig verkniipft: Fiir gerade n ist Z ~ n/2; fiir ungerade n ist Z ~ (n -}- 1)/2. Die We]lenlangen der einzelnen Banden nehmen nach ]angeren Wellen gesetzmal]ig zu; die Bandenabstande werden mit zunehmender Lange tier Kohlenstoffkette klei- her. Die in den Spektren yon Gemischen auftretenden Banden lassen sieh durch Vergleich mit den Spektren der reinen Substanzen in mehrere regelmal~ige Folgen aufgliedern, die den einzelnen Komponenten zuzuordnen sind. Voranssetzung ist jedoeh, da]~ die Spektren der Seffen an Pre21ingen gemessen werden, weft beiMessun- gen an kristallisierten Filmen wegen der Polymorphie der Seifen und wegen der teriweise polarisierten Me2strahlung der Spektrometer nicht reproduzierbare Inten- siti~tsschwankungen bei den einzelnen Banden auftreten. H. SPECKER Zur photometrisehen Bestimmung yon ]~ssigs$iureanhydrid und verwandten Verbinduilgen kann nach H. F. LIDDELLund ]3. SAWLLE 2 die t~eaktion mit Nitrit- ionen und die nach/olgender Umsetzung zu einem Azo/arbsto// benutzt werden. Die Reaktion verl~uft nach Ansieht der Verff. nach folgendem Reaktionsschema: Na OAe AeOAc ~- NO 2- 50% H~O/Aeeton + AcONO ~ OAe- AcONO ~ ArNH~ -+ Ar-NIt-N-O ~_ ArN-NOI-I alkaliseh ArN-N-OH Naphtholderivat * Azofarbstoff. Ein bis zu 10facher tJbersehul3 an Essigs~ure stSrt die Bestimmung des Anhydrids nicht. -- Arbeitsvorschri]t ]iir Mengen yon 5--100 #g. Reagentien. LSsung A: Man versetzt 80 ml 1 n w~13rige Natriumacetatl6sung, 100 ml Aceton, 0,2 g 3-Amino-4- methoxy-6-benzoyl-aminotoluo] (Brentamine Fast Violet ]3 base, ICI Ltd) mit 20 ml in Natriumnitritl6sung. L6sung ]3: LSsung yon 0,05% 1,8-Aminonaphthol- 2,4-disulfons~ure (,2 S Acid") in 1% iger w~Briger Sodal6sung.- Bestimmung. In einen 25 ml-MeBkolben gibt man 5 ml der LSsung A und 0,5--2 ml der Probe, die bis 100 #g Essigs~ureanhydrid in Aceton enth~lt, und sehiittelt gut dureh. Naeh 5 min ffil]t man mit der LSsung B bis zur Marke auf und miBt die Extinktion gegen eine Blindprobe mit einem HILGER-SPEKKER-Photometer (gelbgriines Filter 605). Die Eiehkurve verl~uft linear. -- Fi~r gr6fiere Mengen Anhydricl (0,2--2,0 rag) mischt man 20 ml 1 n NatriumnitritlSsung mit 80 ml 1 n NatriumacetatlSsung und fiigt 100 ml 0,2~ acetonische DimethylanilinlSsung hinzu. 20 m] dieses Reagen- ses werden in einem 25 ml-MeBkolben mit 0,5--2 ml der Probe (in Aceton) versetzt und mit weiterem Reagens zur )/[arke aufgefiillt. Naeh 10--15 rain wird gegen eine Blindprobe wie oben (violettes Filter 601) gemessen. Das Beersche Gesetz ist bei hSheren Konzentrationen nicht mehr erffillt. Die Abweiehungen werden mit 1--2% angegeben. H. S~ECKE~ 1 Analyt. Chemistry 29, 329--334 (t957). Univ. Madison, Wis. (USA). 2 Chem. and Ind. 1957, 493--494. Chem. Defence Exp. Establ., Porton, Writs. (England).

Zur photometrischen Bestimmung von Essigsäureanhydrid und verwandten Verbindungen

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234 Berioht: Analyse organiseher Stoffe

Zur Identifizierung der einzelnen Komponenten in Gemischen langkettiger, unverzweigter Fetts[iuren (bis C3~) ziehen R. A. MErKLEJO~, R. J. MEYEr, S. M. ARONOWC, H.A. SC~UETTE und V. W. MELOGHE1 eine Gruppe yon IR-Ab- sorptionsbanden im Gebiet zwisehen 7,43# (1346 cm -1) und 8,47 # (1181 cm -1) heran, die den C-C-Deformationsschwingungen zuzuordnen sind. Diese Banden- gruppe ist in den Spektren der freien Sauren (Abb. im Origina], KBr-Pre21inge, Ba/rd-Associates-Doppelstrahlspektrometer, Mode]l B) yon der C-O-H-Bande 7,65 # iiber]agert; in den Spektren der Seffen (Na. Ba, Ag) ist sie ungestSrt und bei Ver- wendung eines Caleiumfiuorid-Prismas mit geniigender AuflSsung zu beobaehten. Die Anzahl Z der Banden in dieser Gruppe ist mit der Anzahl n der I(etten-C-Atome gesetzmal~ig verkniipft: Fiir gerade n ist Z ~ n/2; fiir ungerade n ist Z ~ (n -}- 1)/2. Die We]lenlangen der einzelnen Banden nehmen nach ]angeren Wellen gesetzmal]ig zu; die Bandenabstande werden mit zunehmender Lange tier Kohlenstoffkette klei- her. Die in den Spektren yon Gemischen auftretenden Banden lassen sieh durch Vergleich mit den Spektren der reinen Substanzen in mehrere regelmal~ige Folgen aufgliedern, die den einzelnen Komponenten zuzuordnen sind. Voranssetzung ist jedoeh, da]~ die Spektren der Seffen an Pre21ingen gemessen werden, weft beiMessun- gen an kristallisierten Filmen wegen der Polymorphie der Seifen und wegen der teriweise polarisierten Me2strahlung der Spektrometer nicht reproduzierbare Inten- siti~tsschwankungen bei den einzelnen Banden auftreten. H. SPECKER

Zur photometrisehen Bestimmung yon ]~ssigs$iureanhydrid und verwandten Verbinduilgen kann nach H. F. LIDDELL und ]3. SAWLLE 2 die t~eaktion mit Nitrit- ionen und die nach/olgender Umsetzung zu einem Azo/arbsto// benutzt werden. Die Reaktion verl~uft nach Ansieht der Verff. nach folgendem Reaktionsschema:

Na OAe AeOAc ~- NO 2- 50% H~O/Aeeton + AcONO ~ OAe-

AcONO ~ ArNH~ -+ Ar-NIt-N-O ~_ ArN-NOI-I

alkaliseh ArN-N-OH Naphtholderivat * Azofarbstoff.

Ein bis zu 10facher tJbersehul3 an Essigs~ure stSrt die Bestimmung des Anhydrids nicht. - - Arbeitsvorschri]t ]iir Mengen yon 5--100 #g. Reagentien. LSsung A: Man versetzt 80 ml 1 n w~13rige Natriumacetatl6sung, 100 ml Aceton, 0,2 g 3-Amino-4- methoxy-6-benzoyl-aminotoluo] (Brentamine Fast Violet ]3 base, ICI Ltd) mit 20 ml i n Natriumnitritl6sung. L6sung ]3: LSsung yon 0,05% 1,8-Aminonaphthol- 2,4-disulfons~ure (,2 S Acid") in 1% iger w~Briger Sodal6sung.- Bestimmung. In einen 25 ml-MeBkolben gibt man 5 ml der LSsung A und 0,5--2 ml der Probe, die bis 100 #g Essigs~ureanhydrid in Aceton enth~lt, und sehiittelt gut dureh. Naeh 5 min ffil]t man mit der LSsung B bis zur Marke auf und miBt die Extinktion gegen eine Blindprobe mit einem HILGER-SPEKKER-Photometer (gelbgriines Filter 605). Die Eiehkurve verl~uft linear. - - Fi~r gr6fiere Mengen Anhydricl (0,2--2,0 rag) mischt man 20 ml 1 n NatriumnitritlSsung mit 80 ml 1 n NatriumacetatlSsung und fiigt 100 ml 0,2~ acetonische DimethylanilinlSsung hinzu. 20 m] dieses Reagen- ses werden in einem 25 ml-MeBkolben mit 0,5--2 ml der Probe (in Aceton) versetzt und mit weiterem Reagens zur )/[arke aufgefiillt. Naeh 10--15 rain wird gegen eine Blindprobe wie oben (violettes Filter 601) gemessen. Das Beersche Gesetz ist bei hSheren Konzentrationen nicht mehr erffillt. Die Abweiehungen werden mit • 1--2% angegeben. H. S~ECKE~

1 Analyt. Chemistry 29, 329--334 (t957). Univ. Madison, Wis. (USA). 2 Chem. and Ind. 1957, 493--494. Chem. Defence Exp. Establ., Porton, Writs.

(England).