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2. Qualitative und quantitative Analyse 359 gleichbleibendes Absorptionsniveau zwischen 460 und 490 m# verursaeht, ohne daI3 es zur Ausbildung der eigentlieh zu erwartenden Maxima (530 und 630 m#) kommt. Erst nach Entfernung des Lipoidanteils wird ein kr~ftiges Maximum bei 530 und ein sehwaches bei 630 m#, das die Anwesenheit einer geringen Kohlenhydratmenge anzeigt, beobachtet. -- Wird Tryptophan den verwendeten Zuckerl+sungen (~qui- molekulare Mischungen von Galaetose und Mannose) zugesetzt, so tritt mit stei- gendem Tryptophangeha]t eine ErhShung des Maximums bei 530 m/z unter gleieh- zeitiger Senkung des bei 630 m# ein. S~m~liche Kurven kreuzen sich (Original) bei 580 m/~. Spektrophotometrisch verfolgte Hydrolyseversuche unter Verwendung yon variierenden Tryptophan- und konstanten Zuekermengen zeigen, dab die HShe des bei 530 m# liegenden Maximums vom molaren Verhi~ltnis des Tryptophans zum Zueker abh~ngt. Unter den gew~hlten Bedingungen ist die ZerstSrung des Trypto- phans w~hrend der IIydrolyse nm" bei sehr geringen Konzentrationendesselben voll- st~ndig. Zur Ausschaltung des durch das Tryptophan bedingten Fehlers wird ein Nomogramm benutzt. Hierin wird das Verh~ltnis der HShe des 530 m u-Maxi- mums: 630re,u-Maximum gegen die Ablesung bei 630 m/~ gemesscn (Abb. im Original). Die Nomogramm-Methode wird auf die Bestimmung des Kohlenhydrat- gehaltes der Mueoproteinfraktion (W[NzLEa) and der proteingebundenen Kohlen- hyda-ate (kein Hexosamin) des Serums angewandt. -- .Methode. 0,5 ml Anthron- 15sung (1~/o ige L6sung in ~:thylacetatI) werden in einem Reagensglas (150 • 20 ram) mit 2 ml der kohlenhydrathaltigen LSsung versetzt. Unter erst langsamem, sp~ter kr~ftigem t~fihren werden vorsichtig 5 ml konz. Schwefels~ure zugesetzt. Die fer- tigen LSsungen miissen vor der Messung mindestens 0,5 Std, aber nieht fiber 1,5 Std zweeks maximaler Farbentwicldung im Spektrophotometer (Beckmann DU) stehen. Zur Aufstellung einer Kohlenhydrateiehkurve wird nur bei 630 m# gemessen. Far alle anderen Messungen sind die in den Tabellen und Kurven der Original- arbeit angegebenen Wellerd~ngen zu benutzen. Tm BP~EYHAN Znr photometrisehen Bestimmung yon Glneonsiiure in alkalischer L6sung benutzt L. L. ALT2 die Tatsache, dal? Kupfer in alkMischer L5sung ein Komplex- salz bildet, dessen Absorptionm~ximum bei 660 m,u liegt. Das LAMBERT-B~ERsche Gesetz wird im Bereich yon 10-3 bis 10-~ molarer GluconatlSsung erffillt. Die Be- stimmung wird durch organische Stoffe gestSrt, die mit Kupfer Komplexsalze geben. Ferner st5ren reduzierende Zucker and Sehwermetall-Ionen, die mit Gluconsiiure Komplexe bilden. Ammonium muB vor der Bestimmung durch Erhitzen, Cyanid durch Vertreiben mit Essigs~iure entfernt werden. Phosphat-Ionen geben einen kleineren Febler. - - Durch/iihrung. Die Probe, die 0,05--0,5 Mi[limole Glueonat-Ion enthalten soll, wird mit i8 ml 1,25 m Natronlauge versetzt. Aus einer Biirette wird langsam unter Schiitteln 0,1 m Kupfersulfatl5sung zugegeben. Das Riihren ist notwendig, um den Niederschlag, dcr sich bei Zugabe des Kupfersulfats bi]det, wieder in LSsung zu bringen. Sobald die ganze Glucons~ure umgesetzt ist, bildet sich ein bleibender Niederschlag yon Kupferhydroxyd; man beendet nun die Zu- gabe yon Kupfersulfat, um einen grSl?eren UbersehuB zu vermeiden. Die LOsung wird 5 min gekoeht and naeh dem Abkfihten auf Zimmertemperatur dutch eine Glasfritte (Porendurchmesser 0,9--1,4 #) filtriert. Die Fritte wird mit 2 ml 1,25 m Natronlauge nachgewasehen und das Filtrat auf 50 ml verdiinnt. Es wird bei 660 m# (Beekmann DU-Spektralphotometer) gemessen, als KompensationslSsung wird 0,5 m Natronlauge verwandt. Die Genauigkeit der •ethode betri~gt bei Ab- wesenheit yon stSrenden Stoffen ~ 1,5~o. Die Methode kann in umgekehrter Weise anch z~lr Bestimmung von Kup/er herangezogen werden. I:I.-F. KURANDT LOEWVS, F. A. : Analyt. Chemistry 24, 219 (1952); vgl. diese Z. 138, 143 (1953). 2 AnMyt. Chemistry 27,749--751 (1955). Diversey Corp., Chicago, Ill. (USA).

Zur photometrischen Bestimmung von Gluconsäure in alkalischer Lösung

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Page 1: Zur photometrischen Bestimmung von Gluconsäure in alkalischer Lösung

2. Qualitative und quantitative Analyse 359

gleichbleibendes Absorptionsniveau zwischen 460 und 490 m# verursaeht, ohne daI3 es zur Ausbildung der eigentlieh zu erwartenden Maxima (530 und 630 m#) kommt. Erst nach Entfernung des Lipoidanteils wird ein kr~ftiges Maximum bei 530 und ein sehwaches bei 630 m#, das die Anwesenheit einer geringen Kohlenhydratmenge anzeigt, beobachtet. - - Wird Tryptophan den verwendeten Zuckerl+sungen (~qui- molekulare Mischungen von Galaetose und Mannose) zugesetzt, so tritt mit stei- gendem Tryptophangeha]t eine ErhShung des Maximums bei 530 m/z unter gleieh- zeitiger Senkung des bei 630 m# ein. S~m~liche Kurven kreuzen sich (Original) bei 580 m/~. Spektrophotometrisch verfolgte Hydrolyseversuche unter Verwendung yon variierenden Tryptophan- und konstanten Zuekermengen zeigen, dab die HShe des bei 530 m# liegenden Maximums vom molaren Verhi~ltnis des Tryptophans zum Zueker abh~ngt. Unter den gew~hlten Bedingungen ist die ZerstSrung des Trypto- phans w~hrend der IIydrolyse nm" bei sehr geringen Konzentrationen desselben voll- st~ndig. Zur Ausschaltung des durch das Tryptophan bedingten Fehlers wird ein Nomogramm benutzt. Hierin wird das Verh~ltnis der HShe des 530 m u-Maxi- mums: 630re,u-Maximum gegen die Ablesung bei 630 m/~ gemesscn (Abb. im Original). Die Nomogramm-Methode wird auf die Bestimmung des Kohlenhydrat- gehaltes der Mueoproteinfraktion (W[NzLEa) and der proteingebundenen Kohlen- hyda-ate (kein Hexosamin) des Serums angewandt. - - .Methode. 0,5 ml Anthron- 15sung (1~/o ige L6sung in ~:thylacetat I) werden in einem Reagensglas (150 • 20 ram) mit 2 ml der kohlenhydrathaltigen LSsung versetzt. Unter erst langsamem, sp~ter kr~ftigem t~fihren werden vorsichtig 5 ml konz. Schwefels~ure zugesetzt. Die fer- tigen LSsungen miissen vor der Messung mindestens 0,5 Std, aber nieht fiber 1,5 Std zweeks maximaler Farbentwicldung im Spektrophotometer (Beckmann DU) stehen. Zur Aufstellung einer Kohlenhydrateiehkurve wird nur bei 630 m# gemessen. Far alle anderen Messungen sind die in den Tabellen und Kurven der Original- arbeit angegebenen Wellerd~ngen zu benutzen. Tm BP~EYHAN

Znr photometrisehen Bestimmung yon Glneonsiiure in alkalischer L6sung benutzt L. L. ALT 2 die Tatsache, dal? Kupfer in alkMischer L5sung ein Komplex- salz bildet, dessen Absorptionm~ximum bei 660 m,u liegt. Das LAMBERT-B~ERsche Gesetz wird im Bereich yon 10 -3 bis 10 -~ molarer GluconatlSsung erffillt. Die Be- stimmung wird durch organische Stoffe gestSrt, die mit Kupfer Komplexsalze geben. Ferner st5ren reduzierende Zucker and Sehwermetall-Ionen, die mit Gluconsiiure Komplexe bilden. Ammonium muB vor der Bestimmung durch Erhitzen, Cyanid durch Vertreiben mit Essigs~iure entfernt werden. Phosphat-Ionen geben einen kleineren Febler. - - Durch/iihrung. Die Probe, die 0,05--0,5 Mi[limole Glueonat-Ion enthalten soll, wird mit i8 ml 1,25 m Natronlauge versetzt. Aus einer Biirette wird langsam unter Schiitteln 0,1 m Kupfersulfatl5sung zugegeben. Das Riihren ist notwendig, um den Niederschlag, dcr sich bei Zugabe des Kupfersulfats bi]det, wieder in LSsung zu bringen. Sobald die ganze Glucons~ure umgesetzt ist, bildet sich ein bleibender Niederschlag yon Kupferhydroxyd; man beendet nun die Zu- gabe yon Kupfersulfat, um einen grSl?eren UbersehuB zu vermeiden. Die LOsung wird 5 min gekoeht and naeh dem Abkfihten auf Zimmertemperatur dutch eine Glasfritte (Porendurchmesser 0,9--1,4 #) filtriert. Die Fritte wird mit 2 ml 1,25 m Natronlauge nachgewasehen und das Filtrat auf 50 ml verdiinnt. Es wird bei 660 m# (Beekmann DU-Spektralphotometer) gemessen, als KompensationslSsung wird 0,5 m Natronlauge verwandt. Die Genauigkeit der •ethode betri~gt bei Ab- wesenheit yon stSrenden Stoffen ~ 1,5~o. Die Methode kann in umgekehrter Weise anch z~lr Bestimmung von Kup/er herangezogen werden. I:I.-F. KURANDT

LOEWVS, F. A. : Analyt. Chemistry 24, 219 (1952); vgl. diese Z. 138, 143 (1953). 2 AnMyt. Chemistry 27,749--751 (1955). Diversey Corp., Chicago, Ill. (USA).