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i961 Bericht: Analyse anorganiseher Stoffe 63 Die spektrophotometrische Bestimmung" yon Chlordioxid neben Chlor mit Tyrosin gelingt nach ~L LEPm~E, J. Du~uY und J. Ou~D ~ durch Zusatz yon Mono/~thylamin. Bis zu 30 mg CIO~/1 kSnnen neben einem 10faehen ~berschuI~ an Chlor mit einem Fehler yon 10% ermittelt werden. -- Aus/i~hrung. Man gibt die Probel6sung zu i0 m] der eisgekfihlten LSsung A(siehe unten) and verdfinnt im Meg- kolben mit Wasser (0--4 o C) auf 50 ml. 10 ml dieser LSsung versetzt man mit 80 ml Wasser, 6 ml LSsung B und 2 mt LSsung C, verdfirmt im MeBkolben auf 100 ml und mitt jede Minute die Ex~inktion dieser LSsung bet 490 rim. Zwischen der 4. und 10. rain wird das Absorptionsmaximum durchlaufen. Nit L6sungen bekannten Ge- haltes wird eine Eichkurve aufgenommen. -- L6sungen. A. Man 15st 7,45 g Natrium- acetat, 6,2 g Mono/~thylamin und 8 ml Essigs~ure in 80 ml Wasser, stellt p~ 4,65 ein und verdfinnt auf 1(?,0ml. -- B. 750 mg Tyrosin 15st man in 8 ml 1 n Natronlauge und verdfinnt auf 125 ml. -- C. Eine L6sung yon 7,45 g Natriumaeetat in 80 ml Wasser bringt man mit Essigs~ure auf pI~ 4,45 und verdfinnt auf 100 ml. -- ])as verwendete Wasser darf im Dunkeln bei pl~ 2 nieht mehr a]s 0,10 mg Cl0e/1 absor- bieren. Chim. analytique 42, 498--500 (1960). Service de Contr61e, Eaux de la Ville, Paris (Frankreich). G. I)E~K Um Bromide mad Jodide nebeneinander komplexometrisch zu bestimmen, f~llt A. I)E So~s~ ~ die L6sung mit Silbernitrat, oxydiert den Niederschlag mit Dichromat-Schwe~els~ure zu Jodat and freiem Brom, reduziert das Jodat mit Natriumsulfit wieder zu AgJ, setzt dieses mit K~[Ni(CN)aJ-L6sung um und titriert die freigewordenen Nickelionen komp]exometrisch. Eine zweite ~llung yon AgBr @ AgJ wird direkt mit Tetracyanonickela~ umgesetzt und ~itriert. Bet Ver- wendung yon 0,001 m _~)TA-L6sung ist das Verfahren auch ffir die hEkroanalyse geeignet. -- Aus]i~hrung. Man f~Ht Bromid und Jodid mit 5~ Si]bernitrat- 16sung, filtriert und w~seht erst 2real mit 0,i~ AgNOa-L6sung und dann 2 bis 3ram mit l~ Salpeters~ure. Auf den Niedersehlag l~Bt man bet 95~ eine L6sung yon 4: g K~Cr20~ L~ 60 ml konz. Schwefels~ure 1/2 Std einwirken und spiilt das entstandene Brom durch einen Luftstrom heraus. Nach dem Verdiinnen auf 400 ml fittriert man, w/~scht griindiieh aus und verse~zt das Filtrat unter Umrfihren tropfcnweise mit einer konz. L6sung yon Natriumsu]fit, his ein sehwaeher SO 2- Gerueh bemerkbar wird. Das ausgeschiedene Silberjodid filtriert man wieder, wiischt wio vorher, 15st es unter gelindem Erw~irmen in ether ammoniakaIischen L6sung yon Tetraeyanonickelat (siehe unten) und titriert die nach der Gleiehung 2 AgJ + [Ni(CN)4] 2- ~+ 2 [Ag(CN)~]- + Ni z+ + 2 J- entstandenen Nickelionen mit ether 0,1 m J~fl)TA-LSsung gegen lViurexid als Indicator. Eine zweite F/~llung yon AgBr + AgJ 16st man ebenfalls mit Tetraeyanonickelat und titriert mit ADTA-LSsung. Aus tier Differenz der beiden Bestimmangen ergibt sich der GehMt an Bromid. -- Zur Darstellung der Tetracyanonickelatl6sung titriert man eine ammoniakalische 0,1 m NiSQ-L6sung mit 1 m KCN-LSsung bis zum Umsch]ag yon Murexid yon Ge]b naeh Violett. 1 Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 22, 520--522 (1960). Lab. Chim. anal., Fac. SoL, Lissabon (Portugal). G. DENK Zur polarographischen Bestimmung yon Mangan empfehlen H. A. CA~- RICO und L. MEITES 1 MS Tr~gerelektrolyt die alkalisehe Tartra~lSsung nach E. T. VERmE~ 2 (~:,0 n NaOH- und 0,25 n Natriumtartratl5sung). StSrende Elemente werden vor der Polarographie dureh Elektrolyse mit kontrolliertem Potential beseitigt. Die Methode ist einfaeh, genau und praktiseh auf alle Arten yon Analysenproben anwendbar. Die Polarogramme der elektrolysierten LSsungen

Zur polarographischen Bestimmung von Mangan

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Page 1: Zur polarographischen Bestimmung von Mangan

i961 Bericht : Analyse anorganiseher Stoffe 63

Die spektrophotometr ische Bestimmung" yon Chlordioxid neben Chlor mi t Tyrosin gelingt nach ~L L E P m ~ E , J . Du~uY und J. O u ~ D ~ durch Zusatz yon Mono/~thylamin. Bis zu 30 mg CIO~/1 kSnnen neben einem 10faehen ~berschuI~ an Chlor mi t einem Fehler yon 10% ermit te l t werden. - - Aus/i~hrung. Man gibt die Probel6sung zu i0 m] der eisgekfihlten LSsung A(siehe unten) a n d verdfinnt im Meg- kolben mi t Wasser (0--4 o C) auf 50 ml. 10 ml dieser LSsung versetzt man mi t 80 ml Wasser, 6 ml LSsung B und 2 mt LSsung C, verdfirmt im MeBkolben auf 100 ml und m i t t jede Minute die Ex~inktion dieser LSsung bet 490 rim. Zwischen der 4. und 10. rain wird das Absorpt ionsmaximum durchlaufen. Ni t L6sungen bekann ten Ge- haltes wird eine Eichkurve aufgenommen. -- L6sungen. A. Man 15st 7,45 g Nat r ium- acetat, 6,2 g Mono/~thylamin und 8 ml Essigs~ure in 80 ml Wasser, stellt p ~ 4,65 ein und verdfinnt auf 1(?,0 ml. - - B. 750 mg Tyrosin 15st man in 8 ml 1 n Natronlauge und verdf innt auf 125 ml. - - C. Eine L6sung yon 7,45 g Nat r iumaee ta t in 80 ml Wasser br ingt man mi t Essigs~ure auf pI~ 4,45 und verdf innt auf 100 ml. - - ])as verwendete Wasser darf im Dunkeln bei pl~ 2 nieht mehr a]s 0,10 mg Cl0e/1 absor- bieren.

Chim. analyt ique 42, 498--500 (1960). Service de Contr61e, Eaux de la Ville, Paris (Frankreich). G. I)E~K

U m Bromide mad Jodide nebeneinander komplexometr isch zu best immen, f~llt A. I)E So~s~ ~ die L6sung mi t Silbernitrat , oxydiert den Niederschlag mi t Dichromat-Schwe~els~ure zu Joda t a n d freiem Brom, reduziert das Joda t mi t Natriumsulfi t wieder zu AgJ, setzt dieses mi t K~[Ni(CN)aJ-L6sung um und t i t r ier t die freigewordenen Nickelionen komp]exometrisch. Eine zweite ~ l l u n g yon AgBr @ A gJ wird direkt mi t Tetracyanonickela~ umgesetzt und ~itriert. Bet Ver- wendung yon 0,001 m _~)TA-L6sung is t das Verfahren auch ffir die hEkroanalyse geeignet. - - Aus]i~hrung. Man f~Ht Bromid und Jod id mi t 5~ Si]bernitrat- 16sung, filtriert und w~seht erst 2real mi t 0,i~ AgNOa-L6sung und dann 2 bis 3ram mi t l~ Salpeters~ure. Auf den Niedersehlag l~Bt man bet 95~ eine L6sung yon 4: g K~Cr20~ L~ 60 ml konz. Schwefels~ure 1/2 Std einwirken und spiilt das ents tandene Brom durch einen Lufts t rom heraus. Nach dem Verdiinnen auf 400 ml fittriert man, w/~scht griindiieh aus und verse~zt das Fi l t ra t unter Umrfihren tropfcnweise mi t einer konz. L6sung yon Natriumsu]fit , his ein sehwaeher SO 2- Gerueh bemerkbar wird. Das ausgeschiedene Silberjodid filtriert man wieder, wiischt wio vorher, 15st es unter gelindem Erw~irmen in ether ammoniakaIischen L6sung yon Tetraeyanonickelat (siehe unten) und t i t r ier t die nach der Gleiehung 2 AgJ + [Ni(CN)4] 2- ~+ 2 [Ag(CN)~]- + Ni z+ + 2 J - en ts tandenen Nickelionen mi t ether 0,1 m J~fl)TA-LSsung gegen lViurexid als Indicator . Eine zweite F/~llung yon AgBr + AgJ 16st man ebenfalls mi t Tetraeyanonickelat und t i t r ier t mi t ADTA-LSsung. Aus tier Differenz der beiden Bes t immangen ergibt sich der GehMt an Bromid. - - Zur Darstellung der Tetracyanonickelatl6sung t i t r ier t man eine ammoniakalische 0,1 m NiSQ-L6sung mit 1 m KCN-LSsung bis zum Umsch]ag yon Murexid yon Ge]b naeh Violett.

1 Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 22, 520--522 (1960). Lab. Chim. anal., Fac. SoL, Lissabon (Portugal). G. DENK

Zur polarographischen Bes t immung yon Mangan empfehlen H. A. C A ~ - RICO und L. MEITES 1 MS Tr~gerelektrolyt die alkalisehe Tartra~lSsung nach E. T. VERmE~ 2 (~:,0 n NaOH- und 0,25 n Natr iumtartrat l5sung). StSrende Elemente werden vor der Polarographie dureh Elektrolyse mi t kontroll iertem Potent ia l beseitigt. Die Methode ist einfaeh, genau und prakt iseh auf alle Ar ten yon Analysenproben anwendbar. Die Polarogramme der elektrolysierten LSsungen

Page 2: Zur polarographischen Bestimmung von Mangan

64 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe Bd. 182

yon 0,2--0,7 V werden durch Eintauchen einer TropfMektrode bei konstanter Temperatur (25,00 =t= 0,02 ~ C) erhMten. Als Bezugselektrode sowohl fiir die Elek- trolyse als auch ffir die Polarographie wird die niederohmige Sllber-Silberch]orid- Elektrode yon L. Mv, I ~ s und S. A. Moaos 3 benutzt. Es wird mit einem Potential yon -- 1,50 V (gegen gesatt. Kalomelelektrode) elektrolysiert. Dabei wird einerseits das dureh Luftoxydation gebildete MnnI vSllig zu lVlnU reduziert, andererseits aber noch kein metallisches Mangan (bis --1,65 V) abgeschieden. Es ist vorteilhaft, das Polarogramm unmittelbar nach der Elektrolyse (yon hSchstens 45 rain Bauer) aufzunehmen, um StTrungen dutch Spuren Eisen aus dem Tr~gerelektrolyt (dureh Mlmi~hliehe I~eaktion des Fen mit Spuren Sauerstoff) zu vermeiden. Es besteht ProportionMitiit zwisehen dem Diffusionsstrom der anodisehen )Sanganstu~e und der

�9 Mangankonzentration. Der Mangan(II)-diffusionsstrom sprieht sehr empfindlich auf Anderungen der Konzentration des Tr/~gerelektrolyten an. Sie mug deshalb innerhalb h5ehstens • 5% konstant sein. StSrungen durch AsIII, SbIII, SnII und VIV werden durch Oxydation bei der Vorbereitung der Proben (LTsen yon etwa 0,5 g Probe in Perehlorsi~ure-Salpeters~ure) eliminiert. Molybd~n, Nickel und Wolf- ram haben keinen EinfluB. Dureh die Elektrolyse bei --1,50 V werden entfernt: Wismut, Cadmium, Kupfer, Blei, Tellur und Thallium. Zur Abseheidung yon Kobalt und Zink arbeitet man besser bei --1,65 V. Chrom geht dabei in Crm fiber, ebenso Eisen in :FeII und Cer in Ce III. FeII hat ein I-Ialbstufenpotential yon - - I ,00V. Ist das Verhaltnis Eisen zu Mangan sehr groB, ist es erforderlieh, den grSBten Teil des gebildeteu Eisens(II) durch erneute Elektrolyse bei --0,80 V wieder zu oxy- dieren. Nach einer solchen aufeinanderfolgenden Elektrolyse bei --1,50 und --0,80 V bleibt Ce III das einzige StSrelement. Die AusschMtung dieser StTrung (Elektrolyse bei --0,44 V und nochmaliges Polarogramm) wird besehrieben; sic gelingt, wenn das Verh~ltnis Cer zu Mangan nicht extrem groB ist. Man bestimmt den Diffusions- strom bei --0,36 V (willkiirlich gew~hlt) mittels einer besehriebenen, modifizierten Linearextrapolation und erh/~lt daraus den Mangangehalt. Die mitgeteilten Er- gebnisse sind sehr gut.

1 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 23, 57--65 (1960). Dep. Chem., Polytechnic Inst. Brooklyn, N.Y. (USA). -- 2 Collect. czechoslov, chem. Commun., 11, 233 (1939). - - 3 Analyt. Chemistry 31, 23 (i959) ; vgl. diese Z. 172, 45 (1960).

E. BA~K~IA~rX

Eisen. Eine spezi/ische Tiip]elprobe /i~r Eisen, die anf der Bildung eines intensiv violett gef/~rbten Chelates yon FeII mit Phenyl-~-2)yridylketoxim beruht, beschreiben K. L. MALLn( und B. SENL Als I~eagens dient eine l~ LSsung yon Phenyl-~.-pyridylketoxim in 95~ Athanol. Bei einem mehr Ms 10fachen ~berschuB stSren Kupfer und Kobalt den Nachweis, ebenfMls stTrt Cyanid. Am beaten wird das Kupfer vor der Bestimmung als Kupfer(I)-jodid oder Knpfer(I)- thiocyanag ausgefS~llt oder mit Natriumhydrogensulfit zum MetMl reduziert. Wenn kein l~eduktionsmittel zugesetzt wird, kann das Verfahren auch zum Naeh- weis yon :FeII in Gegenwart yon Fe III verwendet werden. Die Nachweisgrenze ist 0,05 ~g, die Verdfinnungsgrenze 1 : 10K - - Aus/ghrung. a) Man ffigt za 1 Tr. der TestlSsung einige N_ristMle Ascorbins~ure, Hydroxylaminhydrochlorid oder Natriumhydrogensulfit und danaeh 2 Tr. l~eagenslSsung und maeht die Probe dutch 2 Tr. 0,5 m N~triumearbonatl6sm~g oder 2 Tr. 6 n Ammoniak Mkallsch; bei Anwesenheit yon Eisen zeigt sich Violettf~rbung. Oder b), man gibt zu 1 Tr. der TestlSsung ~uf einem Whatman-Ffltrierpapier Nr. 40 1 Tr. 10~ AseorbinsS~ure und 2 Tr. ~eagenslTsung and h~It alas Papier tiber eine Ammoniak- flasehe.

1AnM. china. Aeta (Amsterdam) 23, 225--226 (1960). Coates Chem. Lab. Louisian~ State Univ., B~ton I~ouge, La. (USA). LISELOTT JO~I&NNSEX