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1. Auf Lebensmittel, Gesundheitspflege, Handel etc. beziigliche. 105 ammon auf 30--40 o C, erwarmt, warm fi'ltrirt, 1--2 Tropfen des Filtrates auf einem mikroskopischen Objecttrager (Glasplatte) verdunstet und der Rtickstand noch einige Augenblicke vorsichtig fiber der Flamme erhitzt. Bei Gegenwart yon Arsen entsteht hierbei ein brauner Fleck: gleichzeitig wiirde sich die etwaige Anwesenheit yon Alkalien bemerk- lich machen. S c h n e i d e r*) halt die Methode zum Arsennachweise nicht ffir brauchbar, da er mit Hiilfe derselben selbst in stark arsen- haltigem Wismuthnitrat das Arsen nicht auffinden konnte. Zur Priifung des Copaivabalsams versetzt H. Hag e r**) das Unter- suchungsobject mit dem anderthalbfachen Volumen 90 procentigen Wein- geists; hierbei muss eine klare L(isung entstehen. Ist dieselbe trtibe.- so kSnnen als Verfalschungen vorliegen: HarzOl, Kolophonium, Gurjunbal- -sam, fettes Oel. Fallt die Mischung klar aus, so verdfinnt man sie mit ihrem gleiehen oder anderthalbfachen ¥olumen 90proeentigen Weingei- stes. Echter Balsam muss sehr trtibe dadurch werden: wird er nicht oder nur so welt trfibe, dass die Durchsichtigkeit in der 1 cm dicken Schicht nicht aufgehoben ist, so liegen Yermischun~en mit RicinusOl, Terpentin oder Terpentin51 vor. Nur SassafrasS1 stSrt das Verhalten des Copaivabalsams gegen 90procentigen Weingeist in keiner Weise. Ein ahnliches Verhalten gegen 90 procentigen Weingeist zeigt Perubalsam. Wie H ager spater mittheilt***) ist die Probe jedoch nicht auf alle Sorten Copaivabalsam anwendbar. Sieherer prtift man indem man 2 Voh Copaivabalsam mit 2 ¥ol. Aether und 3 ¥ol. Aetzammon durch 100 Sehtittelsehlage mischt. Echter Balsam liefert eine trtibe bis milehige Fliisaigkeit ohne frier mit wenig Schaum, weleher in der Ruhe innerhalb 5 hIinuten vollsti~ndig verschwindet. Mit Kolophonium, Ter- pentin oder ahnlichen Harzen ~erfalschter Balsam lasst einen langere Zeit (1/~ Stunde) bleibenden Schaum entstehen. Die Prlifung de~ Perubalsams nach D 8 s c h e r, -~) welche auch die unter zeitweiligem Umriihren eine klare LSsung. Arsensaures Wismuthoxyd ist zwar in Salpeters~ure, nicht abe~ in einer mit Wismuthnitrat ge~ttigten SaN peters~ure 15slieh; die Gegenwart desselben im k~iufiichen Salz wird sieh daher dadm'eh verrathen, dass bei dem obigen LSsungsversueh eine mehr oder minder t riib e ~liissigkeit start einer klaren LSsung entsteht. *) Pharm. Ztg. 28~ 388. **) Pharm. Centralhalle 247 108. ***) Pharm. Centralhalle 24, 141. t) Diese Zeitschrift 21~ 465.

Zur Prüfung des Copaivabalsams

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Page 1: Zur Prüfung des Copaivabalsams

1. Auf Lebensmittel, Gesundheitspflege, Handel etc. beziigliche. 105

ammon auf 3 0 - - 4 0 o C, erwarmt, warm fi'ltrirt, 1 - - 2 Tropfen des

Fi l t ra tes auf einem mikroskopischen Objecttrager (Glasplatte) verdunstet

und der Rtickstand noch einige Augenblicke vorsichtig fiber der Flamme erhitzt. Bei Gegenwart yon Arsen entsteht hierbei ein brauner F leck :

gleichzeitig wiirde sich die etwaige Anwesenheit yon Alkalien bemerk- lich machen. S c h n e i d e r*) halt die Methode zum Arsennachweise

nicht ffir brauchbar, da er mit Hiilfe derselben selbst in stark arsen-

haltigem Wismuthnitrat das Arsen nicht auffinden konnte.

Zur Priifung des Copaivabalsams versetzt H. H a g e r**) das Unter-

suchungsobject mit dem anderthalbfachen Volumen 90 procentigen Wein- geists; hierbei muss eine klare L(isung entstehen. Ist dieselbe trtibe.- so

kSnnen als Verfalschungen vorliegen: HarzOl, Kolophonium, Gurjunbal-

-sam, fettes Oel. Fa l l t die Mischung klar aus, so verdfinnt man sie mit

ihrem gleiehen oder anderthalbfachen ¥olumen 90proeentigen Weingei- stes. Echter Balsam muss sehr trtibe dadurch werden: wird er nicht

oder nur so welt trfibe, dass die Durchsichtigkeit in der 1 c m dicken Schicht nicht aufgehoben ist, so liegen Yermischun~en mit RicinusOl,

Terpentin oder Terpentin51 vor. Nur SassafrasS1 stSrt das Verhalten

des Copaivabalsams gegen 90procentigen Weingeist in keiner Weise.

Ein ahnliches Verhalten gegen 90 procentigen Weingeist zeigt Perubalsam.

Wie H a g e r spater mittheilt***) ist die Probe jedoch nicht auf

alle Sorten Copaivabalsam anwendbar. Sieherer prtift man indem man

2 Voh Copaivabalsam mit 2 ¥ol. Aether und 3 ¥ol. Aetzammon durch 100 Sehtittelsehlage mischt. Echter Balsam liefert eine trtibe bis

milehige Fliisaigkeit ohne frier mit wenig Schaum, weleher in der Ruhe

innerhalb 5 hIinuten vollsti~ndig verschwindet. Mit Kolophonium, Ter- pentin oder ahnlichen Harzen ~erfalschter Balsam lasst einen langere Zeit

(1/~ Stunde) bleibenden Schaum entstehen.

Die Pr l i fung de~ Perubalsams nach D 8 s c h e r , -~) welche auch die

unter zeitweiligem Umriihren eine klare LSsung. Arsensaures Wismuthoxyd ist zwar in Salpeters~ure, nicht abe~ in einer mit Wismuthnitrat ge~ttigten SaN peters~ure 15slieh; die Gegenwart desselben im k~iufiichen Salz wird sieh daher dadm'eh verrathen, dass bei dem obigen LSsungsversueh eine mehr oder minder t r i ib e ~liissigkeit start einer klaren LSsung entsteht.

*) Pharm. Ztg. 28~ 388. **) Pharm. Centralhalle 247 108.

***) Pharm. Centralhalle 24, 141. t ) Diese Zeitschrift 21~ 465.