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1. Auf Lebensmittel, Handel. Industrie etc. beziigliche. 257 Ein Roth, welches in Krappblumen, in ktinstlichem Alizarin far Roth oder in grtinem Alizarin yon Schaaf und Lauth gef~rbt ist. wird durch die Ferrideyankaliuml5sung weniger stark alterirt, je nach dem Purpuringehalt des Farbenmaterials, aber vollkommen intact bleibt ein Roth. Rosa oder Violett, das mit reinem Alizarin, z. B. mit Alizarin ~No. I. yon Meister. Lucius nnd Brtining, hergestellt ist. Vergl. hierzu librigens auch diese Zeitschrift 14, 214 und 15, 354. Zur Priifung des Sehellaeks. Nur die dunkelfarbigen und die ge- ringeren Sorten Schellack kommen mitunter mit Colophonium verf'alscht in den Handel. Zur Bestimmung desselben gibt H. Hag e r*) folgende Anweisung. 5 Grm. Schellack werden zu feinem Pulver zerrieben und in einem GlaskOlbchen einige Male mit 15 Grm. Petroleumbenzin ausgekocht. Der abgegossene Benzinauszug wird eingedampft und der Verdampfungs- rilckstand gewogen. Was dieser mehr als 10 ~ yon der Menge des Schellacks betriigt, ist Colophonium oder ein ~thnliches Harz. Oder man kocht in einem ger~tumigen Glaskflbchen 2,5 Grin. des zerriebenen Schellacks mit einer LOsung yon 2.5 Grin. Aetzkali in 50 CC. Wasser bis zur LOsung, giesst diese in einen Reagircylinder und stellt sie einige Stunden bei Seite. Bei gutem Schellack erh~lt man eine rothe, gegen Lampenlicht gehalten durchsichtige L6sung, welehe an ihrer oberen Schicht beim sanften Schtitteln leicht zu zertheilende trtibe Theile ent- h~tlt. Bei mit Colophonium oder einem iihnlichen Harze verfiilsehtem Schellaek hat die LSsung in der Ruhe einen dichteren, durch sanftes Schtitteln nicht leicht zu zertheilenden Bodensatz gebildet. Dieser kann mit Wasser abgewaschen und in 2,5procentiger Salzs~ture gekocht werden. l~ach dem Erkalten wird er geschmolzen, yon Feue!ltigkeit befreit und gewogen. Sein Gewicht mit 1,25 multiplicirt gibt ann~thernd den Colo- phoniumgehalt im Sehellack an. ear Priifung tier schwefelsauren Magnesia auf einen Gehalt an schwefelsauren Alkalien hat E. Bil t z**) das folgende Verfahren empfoh- len, welches sich auf die Zerlegung des schwefelsauren ~Natrons resp. Kalis durch Kalkhydrat nnter Bildung yon Gyps und freiem Natro~ resp. Kali grtlndet.***) *) Pharm. Centralhalle 17, 346. **) Arch. Pharm. 203, 46. ***) Neben der Zersetzung zwischen Kalkhydrat und den schwefelsauren Alkalien vollzieht sich die Zerlegung zwischen Kalk and Bittersalz zu Gyps und Magnesia. F r e s e ni u s, Zeitschrift. XVL Jahrgang. 17

Zur Prüfung des Schellacks

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1. Auf Lebensmittel, Handel. Industrie etc. beziigliche. 257

Ein Roth, welches in Krappblumen, in ktinstlichem Alizarin far

Roth oder in grtinem Alizarin yon S c h a a f und L a u t h gef~rbt ist.

wird durch die Ferrideyankaliuml5sung weniger stark al ter i r t , je nach

dem Purpuringehalt des Farbenmaterials, aber vollkommen intact bleibt

ein Roth. Rosa oder Violett, das mit reinem Alizarin, z. B. mit Alizarin

~No. I. yon M e i s t e r . L u c i u s nnd B r t i n i n g , hergestellt ist.

Vergl. hierzu librigens auch diese Zeitschrift 14, 214 und 15, 354.

Zur Pri ifung des Sehellaeks. Nur die dunkelfarbigen und die ge- ringeren Sorten Schellack kommen mitunter mit Colophonium verf'alscht

in den Handel. Zur Bestimmung desselben gibt H. H a g e r*) folgende

Anweisung. 5 Grm. Schellack werden zu feinem Pulver zerrieben und in einem

GlaskOlbchen einige Male mit 15 Grm. Petroleumbenzin ausgekocht.

Der abgegossene Benzinauszug wird eingedampft und der Verdampfungs-

rilckstand gewogen. Was dieser mehr als 10 ~ yon der Menge des

Schellacks betriigt, ist Colophonium oder ein ~thnliches Harz. Oder man

kocht in einem ger~tumigen Glaskflbchen 2,5 Grin. des zerriebenen

Schellacks mit einer LOsung yon 2.5 Grin. Aetzkali in 50 CC. Wasser

bis zur LOsung, giesst diese in einen Reagircylinder und stellt sie einige

Stunden bei Seite. Bei gutem Schellack erh~lt man eine rothe, gegen

Lampenlicht gehalten durchsichtige L6sung, welehe an ihrer oberen

Schicht beim sanften Schtitteln leicht zu zertheilende trtibe Theile ent-

h~tlt. Bei mit Colophonium oder einem iihnlichen Harze verfiilsehtem

Schellaek hat die LSsung in der Ruhe einen dichteren, durch sanftes Schtitteln nicht leicht zu zertheilenden Bodensatz gebildet. Dieser kann

mit Wasser abgewaschen und in 2,5procentiger Salzs~ture gekocht werden.

l~ach dem Erkalten wird er geschmolzen, yon Feue!ltigkeit befreit und gewogen. Sein Gewicht mit 1,25 multiplicirt gibt ann~thernd den Colo-

phoniumgehalt im Sehellack an.

ear Priifung tier schwefelsauren Magnesia auf einen Gehalt an

schwefelsauren Alkalien hat E. B i l t z**) das folgende Verfahren empfoh-

len, welches sich auf die Zerlegung des schwefelsauren ~Natrons resp.

Kalis durch Kalkhydrat nnter Bildung yon Gyps und freiem Natro~

resp. Kali grtlndet.***)

*) Pharm. Centralhalle 17, 346. **) Arch. Pharm. 203, 46.

***) Neben der Zersetzung zwischen Kalkhydrat und den schwefelsauren Alkalien vollzieht sich die Zerlegung zwischen Kalk and Bittersalz zu Gyps und Magnesia.

F r e s e n i u s , Ze i t schr i f t . X V L J a h r g a n g . 1 7