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54 Berieht: Spezielle analytische Methoden Hochreines, nach dem Zonenschmelzverfahren hergestelltes Aluminium und Eisen haben J. GAI~T~T und P. AL]3E~T 1 dureh Neutronenalctivierungsanalyse untersueht und teilen Analysenergebnisse fiir fiber 30 Begleitelemente mit. Die Pro- ben werden eine Woche lang im t~eaktor einem Neutronenflul3 yon 1012 n/em2/sec ausgesetzt. ])urch ehemisehe Gruppentrennung, bei der inaktive Isotope der zu f~]lenden Elemente als Tragersubstanzen zugesetzt sind, und dureh spezielle Reagentien werden die einzelnen Elemente isoliert und ihre Aktiviti~t gemessen. Die Reinigung der einze]nen Fraktionen wird yon den Verfassern an anderer Steile be- schrieben~. In Aluminium, das im Graphittiegel unter Vaknum ersehmolzen wurde, liegt der Gehalt an Seltenen Erden unter 10 -4 ~ der an Alkalielementen auBer Iqatrium (2 10 -t ~ ) unter 10-5 bis 10 -6 ~ Die meisten Verunreinigungen halten sich in diesen Grenzen. Die Empfindlichkeit des Verfahrens reicht yon 10 -4 ~ beim Eisen his herab zu 6 10 -9 ~ beim Holmium. 1 C. I~. Acad. Sei. ~47, 1861--1863 (1958). -- 2 ALBE~T, P., u. J. GA/TTET: l:[ev. l~Ietallurgie (1959), im Druck. S. ECKttARD Zur Zinkbesr in Indiumkonzentraten oder in metallischem Indium empfehlen M. G. SAzv~, P.P. CYB und K. C~. LATCH]~R 1 die elektrolytische Trennung des Zinks vom Indium unter Anwendung einer Queeksilberelektrode. Zweite Elektrode ist eine Platine]ektrode. Bei den Trennversuehen wird das Zn radiometriseh (~sZn, Halbwertszeit 250 Std), das Indium polarographiseh bestimmt. ErhSht man bei der Elektrolyse die Stromdichte auf 100 mA/cm 2, steigt die Polari- sation des Zinks, w~hrend die des Indiums unver~ndert bleibt. Demzufolge kann das Zink bei anodiseher Polarisation (d. h. bei der elektrolytischen Aufl6sung des Amalgams) vom Indium abgetrennt werden. Es zeigt sieh, dai3 bei der elektrolyM- schen Zersetzung des Amalgams, in welehem 65 mg Zn und 0,1--10 g Atome Indium/1 ttg enthMten sind, bei Stromdiehten yon 10 und 60 mA/cm 2 zwisehen 64,9 und 40,2 mg Zn sowie 0,1--11,2 mg Indium in LSsung gehen. ErhSht man die Stromdichte, geht weniger Zink, erhSht man die Temperatur des Elektrolyts, geht mehr Zink in LSsung. -- Ausfi~hrung. Man 16st 10--20 g Indium (je naeh Zn-Gehalt) in 10--15 ml Quecksilber, versetzt im Elektrolysiergef~B mit 50 ml 1 n Sehwefel- saure und mi[~t das anodische Potential. Entsprieht das Potential dem l~ormal- potential des Zinks, so erw~rmt man die LSsung auf 80 ~ C und zerlegt das Amalgam elektrolytisch bei angelegter EMK. Die Stromstarke wird so reguliert, da~ das Anodenpotential -- 0,48 V nieht fibersteigt. Wenn die Stromst~rke auf Null sinkt, wird die weitere Zerlegung des Amalgams ohne angelegte E1VIK unter t~iihren und Kontrolle des Anodenpotentials etwa 60 mill weitergefiihrt. In der LSsung kann das Zink polarographisch oder colorimetrisch bestimmt werden. Zavodskaja Laborat. 24, 1436-- 1439 (1958) [Russisch]. Bergbau-metallurgisehes Inst. fi Buntmetalle. O. G~uTsc~ Zur raschen Bestimmung der Oxydsehicht auf Zinnplatten empfehlen A. R. WILL~Y und D. F. KELSEu 1 eine coulometrische l~ethode, die auf der kathodischen l~eduktion des Zinnoxyds beruht. A]s Elektrolyt dient eine verdfinnte HBr-LSsung, die 1 ml 48~ Bromwasserstoffsaure auf 5 1 enth~lt und vor Gebrauch mit Stickstoff entlfifte~ worden ist. Die l~eduktion wird in einer Elektrolysierzelle (Abb. 1) durchgefiihrt, einem Glaszylinder, der in eine Bakelitkappe eingeschraubt wird, nachdem die zu untersuchende Zinnplatte und ein Dichtungsring (aus Tygon) . eingelegt worden sind (die Probe wird vorher fiber Aeetondampf entfettet und ansehliel3end getrocknet). Ein Gummistopfen, der die Anode, den Einfiillstutzen fiir die Elektrolytl6sung und die Bezugselektrode (Silberdraht) tri~gt, versehliel~t den Glaszy]inder (die Anode ist so konstruiert, da8 selbst bei ]angerer Elektrolyse keine Oxydationsprodukte die Kathode erreichen kSnnen). Mit einem Druckkontakt

Zur raschen Bestimmung der Oxydschicht auf Zinnplatten

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54 Berieht: Spezielle analytische Methoden

Hochreines, nach dem Zonenschmelzverfahren hergestelltes Aluminium und Eisen haben J. GAI~T~T und P. AL]3E~T 1 dureh Neutronenalctivierungsanalyse untersueht und teilen Analysenergebnisse fiir fiber 30 Begleitelemente mit. Die Pro- ben werden eine Woche lang im t~eaktor einem Neutronenflul3 yon 1012 n/em2/sec ausgesetzt. ])urch ehemisehe Gruppentrennung, bei der inaktive Isotope der zu f~]lenden Elemente als Tragersubstanzen zugesetzt sind, und dureh spezielle Reagentien werden die einzelnen Elemente isoliert und ihre Aktiviti~t gemessen. Die Reinigung der einze]nen Fraktionen wird yon den Verfassern an anderer Steile be- schrieben~. In Aluminium, das im Graphittiegel unter Vaknum ersehmolzen wurde, liegt der Gehalt an Seltenen Erden unter 10 -4 ~ der an Alkalielementen auBer Iqatrium (2 �9 10 - t ~ ) unter 10 -5 bis 10 -6 ~ Die meisten Verunreinigungen halten sich in diesen Grenzen. Die Empfindlichkeit des Verfahrens reicht yon 10 -4 ~ beim Eisen his herab zu 6 �9 10 -9 ~ beim Holmium.

1 C. I~. Acad. Sei. ~47, 1861--1863 (1958). -- 2 ALBE~T, P., u. J. GA/TTET: l:[ev. l~Ietallurgie (1959), im Druck. S. ECKttARD

Zur Zinkbesr in Indiumkonzentraten oder in metallischem Indium empfehlen M. G. SAzv~, P . P . CYB und K. C~. LATCH]~R 1 die elektrolytische Trennung des Zinks vom Indium unter Anwendung einer Queeksilberelektrode. Zweite Elektrode ist eine Platine]ektrode. Bei den Trennversuehen wird das Zn radiometriseh (~sZn, Halbwertszeit 250 Std), das Indium polarographiseh bestimmt. ErhSht man bei der Elektrolyse die Stromdichte auf 100 mA/cm 2, steigt die Polari- sation des Zinks, w~hrend die des Indiums unver~ndert bleibt. Demzufolge kann das Zink bei anodiseher Polarisation (d. h. bei der elektrolytischen Aufl6sung des Amalgams) vom Indium abgetrennt werden. Es zeigt sieh, dai3 bei der elektrolyM- schen Zersetzung des Amalgams, in welehem 65 mg Zn und 0,1--10 g Atome Indium/1 t tg enthMten sind, bei Stromdiehten yon 10 und 60 mA/cm 2 zwisehen 64,9 und 40,2 mg Zn sowie 0,1--11,2 mg Indium in LSsung gehen. ErhSht man die Stromdichte, geht weniger Zink, erhSht man die Temperatur des Elektrolyts, geht mehr Zink in LSsung. - - Ausfi~hrung. Man 16st 10--20 g Indium (je naeh Zn-Gehalt) in 10--15 ml Quecksilber, versetzt im Elektrolysiergef~B mit 50 ml 1 n Sehwefel- saure und mi[~t das anodische Potential. Entsprieht das Potential dem l~ormal- potential des Zinks, so erw~rmt man die LSsung auf 80 ~ C und zerlegt das Amalgam elektrolytisch bei angelegter EMK. Die Stromstarke wird so reguliert, da~ das Anodenpotential -- 0,48 V nieht fibersteigt. Wenn die Stromst~rke auf Null sinkt, wird die weitere Zerlegung des Amalgams ohne angelegte E1VIK unter t~iihren und Kontrolle des Anodenpotentials etwa 60 mill weitergefiihrt. In der LSsung kann das Zink polarographisch oder colorimetrisch bestimmt werden.

Zavodskaja Laborat. 24, 1436-- 1439 (1958) [Russisch]. Bergbau-metallurgisehes Inst. fi Buntmetalle. O. G~uTsc~

Zur raschen Bestimmung der Oxydsehicht auf Zinnplatten empfehlen A. R. WILL~Y und D. F. KELSEu 1 eine coulometrische l~ethode, die auf der kathodischen l~eduktion des Zinnoxyds beruht. A]s Elektrolyt dient eine verdfinnte HBr-LSsung, die 1 ml 48~ Bromwasserstoffsaure auf 5 1 enth~lt und vor Gebrauch mit Stickstoff entlfifte~ worden ist. Die l~eduktion wird in einer Elektrolysierzelle (Abb. 1) durchgefiihrt, einem Glaszylinder, der in eine Bakelitkappe eingeschraubt wird, nachdem die zu untersuchende Zinnplatte und ein Dichtungsring (aus Tygon) . eingelegt worden sind (die Probe wird vorher fiber Aeetondampf entfettet und ansehliel3end getrocknet). Ein Gummistopfen, der die Anode, den Einfiillstutzen fiir die Elektrolytl6sung und die Bezugselektrode (Silberdraht) tri~gt, versehliel~t den Glaszy]inder (die Anode ist so konstruiert, da8 selbst bei ]angerer Elektrolyse keine Oxydationsprodukte die Kathode erreichen kSnnen). Mit einem Druckkontakt

2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels uad der Landwirtschaft 55

wird die Zinnplatte, die als Kathode gesehaltet isg (Kathodenoberfl~che etwa 20 eme), an die Gleichstromquelle (Stroms~i~rke i mA, Spannung 254V) ange- schlossen. Da der Kathodenwiderstand wghrend der Reduktion stgndig abnimmt, muB, um Stromsehwankungen abzufangen, ein mSgliehst hoher Widerstand (fiber 100 kE2) in den Stromkreis eingesehaltet werden. Zur automatisehen Aufzeiehnung der Reduktionskurve dient ein geeignetes Potengiometer, das Spannungen yon 0--2 V anzeigt und zwisehen Kathode und Bezugselektrode gesehaltet wird. Die erhaltene Oxydmenge wird in Millieoulomb-~quivalent/em ~ Kathodenoberflgehe angegeben. Die nach dem beschriebenen Verfahren erhaltenen Werge zeigen gute C~bereinstimmung mit denErgeb- nissen yon VergMehsanalysen, bei denen die Oxydsehieht mit 0,1 n Oxals~ure unter Aussehlul3 yon Luftsauerstoff yon der Zirm- platte abgelSs~ worden ist, um ansehlieBend polarographiseh be- st immt zu werden.

Analy~. Chemistry 80, 1804 bis 1806 (1958). American C~n Co., Barrington, Ill. (USA).

K. l g _ ~ c m ~

Titan~ TRanlegierungen. tI .W. P ~ N D ~ ~ beschreibt ein Ver- fahren zur schnellen Kupfer- bestimmung, das keiner voraus- gehenden chemisehen Abtren- hung des Kupfers bedarf und Kupfergehalte zwischen 0,0001 und 10/o erfaBt. Die ~Iethode beruht auf der Extrakt ion des Kupfers aus wNTrigen L6sungen - in denen auch andere Sohwer- metalle zugegen sein kSnnen - - mi~ einer LSsung yon Dithizon in

fesd'#. K gL-l~5'unff"-

Anal- r x~"uJZ~s~tei:l:nde'XY/A,]Si: ]- [/~lr,kr

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_ _ h e r t-lektl'ol~- - - ~ _ ---~ 8~/reli't-

Abb. 1. :EIektrolysierzelle zur Bestimmung der Oxydschich~ auf Zinnplatten nach WILZEY u. K~LSE~"

Tetrachlorkohlenstoff, indem man den pH-Wert der w~grigen LSsung auf 2 einstellt, wobei Kupfer allein extrahiert wird. Die Extinktionen werden mit dem Beckman- Spektrophotometer unter Zuhilfenahme yon Cu- S~andardlSsungen ( 1 ml -= 100 ttg Cu; 1 ml = 1 ttg Cu) gemessen. --Arbeitsweise. Zur Analyse werden 0.5--1,0 g der Probe in 30--50 ml Sehwefels~ure (1 : 1) gelOst, mit 30~ Wasserstoffperoxyd- 15sung oxydiert und der tI2Q-UberschuB ausgekoeht. Danach kfihlt man schwach ab, spfilt die W&nde des Beeherglases, koeht 5--10 rain auf und l&[tt abkfih]en. Die LOsung wird in einen geeigneten ~egkolben fibergeffihrt, aufgeffillt und dureh- gemischt. Ein aliquoter Tell der LOsung wird im Scheidetriehter unter Zusatz yon 5 m150% iger CitronensaurelSsung, 5 m1200/0iger tIydroxylaminhydrochloridlSsung (tgglieh friseh bereitet) und 25 ml DithizonlSsung (8 mg Dithizon/1 CC14) 10 min sehr stark gesehfittelt. Vor tier Zugabe yon Dithizon muB der pg-Wert der LSsung mit Ammoniak oder Schwefelsgure auf 2 gebracht werden. Naeh dem Trennen wird die kupferhaltige Dithizonphase in einen 25 ml-Megkolben gebraeht, mit Dithizonl6sung aufgefiillt und 15 rain im Dunkeln stehen gelassen. Danaeh miBt man in 5 cm-Kiivetten bei 520 m# die Extinktion. Die Niompensation erfolgt dureh eine dureh den ganzen Prozeg mitgeffihrte Reagensblindprobe. Die Eiehkurven werden mit Hilfe yon Titan- und Kupferstandardl6sungen (behandelt wie oben