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~-Zeitschr. f. Untersuchung 216 Th. 8 u d e n d o r f, Refraktion der nichtfitichtigen Fettsfiuren. L& l~ahr.- u. Genul~mi~teL Zm' Refraktion der nichtfliichtigen Fetts~iuren. Von Th. Sadendorf. Mitteilung aus dem s~aatlichen Hygienischen Insti~tt zu Hamburg. Dem yon W. Ludwig und H. Haupt am Schlusse ihrer Mitteilung fiber die Refraktion der nichtflfichtigen Fetts~uren der Butter 1) ge~uberten Wunsche, ihre Befuncle einer •achloriifung zu unterziehen, entsprechend, ist seit ~ovember vorigeu Jahres bei den zur Untersuchung bier eingelieferten Butterproben die oben genannte Konstante hiiufig festgestellt worden. Zur Gewinnung der nichtflf~chtigen Fetts~uren wurden die Riickstiinde yon der Bestimmung der Reicbert-Meil~l'schen Zahl direkt im .Destillationskolben mit viel Wasser versetzt und durch Abkfihlen zum Erstarren gebracht. :Nach Entfernung des Glycerin und Schwefelsiiure enthaltenden Wassers erfolgte dreimalige Auskochung des Fetts~urekuchens mit je 200 ccm Wasser, worauf derselbe bei etwa 80--900 ge- trocknet und filtriert wurde. Dieses Verfahren wird yon den genannten Verfassern als zweckm~big bezeichnet und liefert auch naeh den hier gemachten Erfahrungen ge- nfigend fibereinstimmende Werte. Wenn nun die beiden Autoren zu der Ansicht gelangt sind, dal~ die Refraktion tier nichtflfichtigeu Fettsiiuren der Butter sich in den engen Grenzen yon 29,0--30,2 bei 40 o C bewegt, gleichviel welcher Herkunft die Buttersorten sind, so diirften vielleicht folgende Erwi~gungen zur Erkli~rung dieser Behauptung fiihren. Bei der Durchsicht der mitgeteilten Zahlen tritt zuni~chst der Umstand recht auffiillig in die Erscheinung, da~ die Refraktionswerte der untersuchten Butterfette aM sich sehr niedrig liegen und nut geringe Schwankungen aufweisen. Es mul~ dies um so mehr auffallen, als den Autoren, nach ibren einleitendeu Ausffihrungen vermutlictl auch russ is c he bezw. sibirische Butterproben zur Untersuchung vorgelegen haben. Erfahrungs- gemi~B weisen diese Butterfette fast durchweg hohe Refraktometerzahlen auf, die ver- h~iltnism~$ig nut selten unter 43,0 bei 40 o C liegen. An einer anderen Stelle ihrer VerSffentlichung erwi~hnen die Verfasser, dal~ die Refraktion des Butterfettes je nach der gahreszeit zwischen 41,0 und 45,0 bei 40 o C schwanken kann, trotzdem ist derartiges Material zur Feststellung der Refraktion der nichtfliichtigen Fetts~iuren von ihnen nicht herangezogen worden. Endlich ist hervor- zuheben, dab die in der Arbeit aufgefiihrte Mischung yon zwanzig versehiedenen butter- sorten in dieser Frage nichts mehr und nichts weniger besagt, als eine Probe einer einzigen dieser Sorten, da in einer solchen Mischung die entgegengesetzten Werte aus- geglichen sind, und da$ mithin die fragliche Konstante nur bei vier verschiedenen Butterfetten ermittelt worden ist. Unter solchen Umstgtnden kann man sich des Ein- druckes nicht erwehren, dab ffir die yon den Autoren aufgestellte Behauptung kaum hinreichendes Beweismaterial beigebracht worden ist. Die Refraktion der im hiesigen In- und Auslandsverkehr angetroffenen Butter- sorten bewegte sich, wie nachstehende Tabelle zeigt, bei 40 ° C zwischen 40,1 und und 46,3, wi~hrend die Refraktion der zugehSrigen nichtflfichtigen FettsKuren bei derselben Temperatur zwischen 28,7 und 34,9 sehwankte. ~) Diese Zeitschrift 1906, 12, 521--523.

Zur Refraktion der nichtflüchtigen Fettsäuren

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Page 1: Zur Refraktion der nichtflüchtigen Fettsäuren

~-Zeitschr. f. Untersuchung 216 Th. 8 u d e n d o r f, Refraktion der nichtfitichtigen Fettsfiuren. L& l~ahr.- u. Genul~mi~teL

Zm' Refraktion der nichtfliichtigen Fetts~iuren. Von

Th. Sadendorf.

M i t t e i l u n g aus dem s ~ a a t l i c h e n H y g i e n i s c h e n I n s t i ~ t t zu Hamburg.

Dem yon W. L u d w i g und H. H a u p t am Schlusse ihrer Mitteilung fiber die Refraktion der nichtflfichtigen Fetts~uren der Butter 1) ge~uberten Wunsche, ihre Befuncle einer •achloriifung zu unterziehen, entsprechend, ist seit ~ovember vorigeu Jahres bei den zur Untersuchung bier eingelieferten Butterproben die oben genannte Konstante hiiufig festgestellt worden.

Zur Gewinnung der nichtflf~chtigen Fetts~uren wurden die Riickstiinde yon der Bestimmung der R e i c b e r t - M e i l ~ l ' s c h e n Zahl direkt im .Destillationskolben mit viel Wasser versetzt und durch Abkfihlen zum Erstarren gebracht. :Nach Entfernung des Glycerin und Schwefelsiiure enthaltenden Wassers erfolgte dreimalige Auskochung des Fetts~urekuchens mit je 200 ccm Wasser, worauf derselbe bei etwa 80--900 ge- trocknet und filtriert wurde. Dieses Verfahren wird yon den genannten Verfassern als zweckm~big bezeichnet und liefert auch naeh den hier gemachten Erfahrungen ge- nfigend fibereinstimmende Werte.

Wenn nun die beiden Autoren zu der Ansicht gelangt sind, dal~ die Refraktion tier nichtflfichtigeu Fettsiiuren der Butter sich in den engen Grenzen yon 29,0--30,2 bei 40 o C bewegt, gleichviel welcher Herkunft die Buttersorten sind, so diirften vielleicht folgende Erwi~gungen zur Erkli~rung dieser Behauptung fiihren. Bei der Durchsicht der mitgeteilten Zahlen tritt zuni~chst der Umstand recht auffiillig in die Erscheinung, da~ die Refraktionswerte der untersuchten Butterfette aM sich sehr niedrig liegen und nut geringe Schwankungen aufweisen. Es mul~ dies um so mehr auffallen, als den Autoren, nach ibren einleitendeu Ausffihrungen vermutlictl auch r u s s is c he bezw. s i b i r i s c h e Butterproben zur Untersuchung vorgelegen haben. Erfahrungs- gemi~B weisen diese Butterfette fast durchweg hohe Refraktometerzahlen auf, die ver- h~iltnism~$ig nut selten unter 43,0 bei 40 o C liegen.

An einer anderen Stelle ihrer VerSffentlichung erwi~hnen die Verfasser, dal~ die Refraktion des Butterfettes je nach der gahreszeit zwischen 41,0 und 45,0 bei 40 o C schwanken kann, trotzdem ist derartiges Material zur Feststellung der Refraktion der nichtfliichtigen Fetts~iuren von ihnen nicht herangezogen worden. Endlich ist hervor- zuheben, dab die in der Arbeit aufgefiihrte Mischung yon zwanzig versehiedenen butter- sorten in dieser Frage nichts mehr und nichts weniger besagt, als eine Probe einer einzigen dieser Sorten, da in einer solchen Mischung die entgegengesetzten Werte aus- geglichen sind, und da$ mithin die fragliche Konstante nur bei vier verschiedenen Butterfetten ermittelt worden ist. Unter solchen Umstgtnden kann man sich des Ein- druckes nicht erwehren, dab ffir die yon den Autoren aufgestellte Behauptung kaum hinreichendes Beweismaterial beigebracht worden ist.

Die Refraktion der im hiesigen In- und Auslandsverkehr angetroffenen Butter- sorten bewegte sich, wie nachstehende Tabelle zeigt, bei 40 ° C zwischen 40,1 und und 46,3, wi~hrend die Refraktion der zugehSrigen nichtflfichtigen FettsKuren bei derselben Temperatur zwischen 28,7 und 34,9 sehwankte.

~) Diese Zeitschrift 1906, 12, 521--523.

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14. Band. ] 1. Augus~ 1907.J Th. Sudendor f , Refraktion der nichtfliichtigen Fettsi~uren. 217

Tabelle I. B u t t e r f e t t e .

I. Auslandische Butter.

:E ! 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13 / 14

16 17 J 18 1 19

20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 ]

Art der Butter

Russische bezw.

sibirische Butter

Holl~tndische Butter

Di~nische Butter

Finnische Butter

I

Zahl Versei-

fungszahl

Refrakt ion bet 40 o [ Refrak- i

des Butter- der nieht- i tions- fliiehtigen iUnterschied testes Fettsiiuren

44,7 32,9 11,8 44,4 33,4 11,0 44,2 32,8 11,4 44,1 33.2 10,9 44,1 o216 11,5 44,1 32,3 11,8 43,9 33,0 10,9 43,8 32,6 11,2 43,7 32,2 11,5 43,6 32,8 10,8 43,2 32,7 10,5 42,9 32,1 10,8 45,1 34,~ 10,7 43,8 32,8 11,0 43,2 31,8 11,4 43,2 32,0 11,2 41,9 30,9 11,0 42,0 30,9 11,1 40,3 29,4 10,9

25,08 25,08 25,14 25,6~ 25,08 22,55 27,06 26,18 24,91 25,52 27,50 26,18 27,50 27,65 27,94 28,16 29,37 28,35 30,91

p

220,6

224,1 225,7

224,7 225,4 227,5

Holsteinische Molkereibutter

22,55 22,82 23,15 22,71 23,54 23,59 26,40 29,15 29,70 29,59 29,59 29,04 30,14 30,03 29,26 29,92 28,95 28,93 28,49 28,49 28,49 28,38

1I. Inlandische Butter.

218,4

219,9

220,5 220,2 226,2

233,1 233,5 235,3 235,6 235,4 235,5

46,3 46,2 46,0 46,0 45,4 45,3 45,0 43,2 43,0 43,0 43,0 42,9 42,5 42,4 42,3 42,1 41,0 40,5 40.1 4011 40,1 40,1

! 34,4 34,4 34,'2 34,2 33,5 33,6 33,5 32,0 31,6 31,6 31,1 3 ] ,2 31,1 31,1 30,5 31,1 29,6 29,1 28,8 28,8 28.8 2817

11,9 11,8 11,8 11,8 11,9 11,7 11,5 11,2 11,4 11,4 11,9 11,7 11,4 11,3 11,8 ll,0 11,4 11,4 11,3 11,3 11,3 11,4

Bemerkungen

F

M

Herbs~butter

n

Stallprobe zu :No. 37--41

Ftitterung mit. Rtiben, Cocos-

>nufi- und Pa]m* kernkuchen

Page 3: Zur Refraktion der nichtflüchtigen Fettsäuren

[ Zeitsehr. f. Untersuchung 2 ] 8 T h. 8 u d e n d o r f, Refraktioa der nichtfl~chtigen Fet~siiuren. t d. Nahr.- u, Genu§mitt;el.

[go.

i , ~4 i5 ~6 17 t8 19 50 51 52 ~3 ~4 55 56

Art der Butter

Unbekannter gerkunf~

R e i c h e r t -

1K e il~ l ' s ehe

Z a h l

V e r s e i -

f u n g s z a h l

24,75 ] 24,20 ' 25,41 24,75 28,93 28,82 '

28,05 27,72 28,16 32,78 I 29,70 ; 29,92 31,02 30,14 29,92

R e f r a k t i o n b e i 40 o R e f r a k - i o ' d e r m c h t - t i o n s - d e s Bu t~e r - .. .

f l u e h h g e n i U n t e r s c h i e d f ~ t t e s ~e~ts~iuren i

- - [ 46,0 220,4 46,0

43,8 224,e I 43,6

- - 4 3 , 1 - - 43,1 - - 42,8 - - 42,7 - - 42,6 - - 42,3 - - 42,2 - - 42,0 - - 41,4 - - 40,6

234,8 40,2

34,1 34,9 32,0 32,1 32,0 32,0 31,7 31,0 31,0 31,6 31,0 30,8 80,6 29,8 29,0

I 11 ,9 11,1 11,8 11,5

i 11,1 11,1 11,1 11,7 11,6 10,7 11,2 11,2 10,8 10,8

I 11,2

B e m e r k u n g e n

D

m

Mittel 43,1 3 1 , 8 1 1 1 , 3 I Schwankungen ]40,1--46,3 28,7--34,9 10,5-11,9 I

Von einer engeren Begrenzung der Refraktion der nichffltichtigen Fetts/iuren gegenfiber der des Butterfettes selbst kann auf Grund dieser Befunde nicht die Rede seim Vielmehr steht die erstere zur letzteren in einem gleichm/igig korrespon- dierenden VerhNtnis. Dagegen scheint der Unterschied zwischen beiden genannten Re- fraktionen ein konstanter Wert zu sein, d e r n u r verhiiltnism~gig geringen Schwankungen unterliegt, eine Beobachtung, die unabhiingig yon dieser Arbeit bereits von R. K. D o n s 1) gemacht und verSffentlicht worden ist.

DaB im Handel auch C o c o s f e t t e vorkommen, deren Refraktion der nicht- flfichtigen Fettsfiuren nicht die yon W. L u d w i g und H. H a u p t genannten Grenzen yon 16,1 und 16,5 inneh~lt, beweisen die Uutersuchungsergebnisse einiger hier am Platze in Tafelform gangbarer Marken, die in naehstehender Tabelle mit aufgezeichnet sind :

Tabelle II.

C o e o s f e g t e , S c h w e i n e f e t t e und R i n d s f e g t e .

I. Coeosfette.

No

1 2 3 4

Ar~ des Fettes

Cocosfett in Tafeln

R e i c h e r t -

M e i ~ l ' s che

Z a h l

6,49 6,27 6,40

Ve~se~-

f u n g s z a h l

257,9 258,8 257,0 258,8

J o d z a h l

7,66 9,23 8,26 8,02

R e f r u k t i o n be i 40~

F e t t e s d o t n i c h t - des f l f i eh t i gen

F e t t s ~ u r e n

35.3 19,8 35,1 19,6 35,0 19,4 35,0 18,8

R e f r a k -

t i o n s -

U n t e r s c h i e d

15,5 15,5 15,6 16,2

') Diese Zeitschrif~ 1907, 13, 257--261.

Page 4: Zur Refraktion der nichtflüchtigen Fettsäuren

14. B..d. 1 219 1. Augus~ 1907.j Th. Sudendor f , Refraktion der nichtfltichtigen Fetts~iuren.

II. Sehweinefette.

:No. Art des Fettes

Amerikanisches Schmalz

Diinisches Schmalz n

Sibirisches Schmalz

R e i c h e r t - M eilil'sche Verse i -

Zahl fungszah l

195,1 195,5

195,1

Jodzahl

Rofraktion bei 40~ Rofrak

der nieht- I l ions- dos Fe t t e s fifiohtigen r 1" /Un~e set md

Fot t s~uren l

67,85 67,85 64,71 49,26 47,46 63,66

51,2 51,1 5t,1 48,1 47,4 51,0

38,1 13,1 38,0 13,1 37,6 13,5 34,6 13,5 34,2 13,2 37,5 13,5

III. Rindsfette. 1 I Oleomargarin (Nord-Amerika) - - I - - 47,98 48,0 34,8 13,2 1 [ Premier jus (England) . - - - - 39,74 46,9 33,4 13,5

Nach diesen Feststellungen mugte die Brauchbarkeit der Refraktion der nicht- flfichtigen Butteffetts{iuren fiir den Nachweis von Fremdfetten, insbesondere von Cocos- fett, yon vorneherein als {iul~erst fraglich erscheinen, und in der Tat genfigten nur wenige ¥ersuche, um ihre Belanglosigkeit in dieser Hinsicht darzutun. Als Aus- gangsmaterial wurden absichtlich Butterfette mit hoher Refraktometerzahl gewi~hlt, die aber keineswegs hier in Nordwestdeutschland zu den Seltenheiten gehSren, sondern bekanntermal~en zur Herbstzeit regelmiiBig beobachtet werden. Wie die unten folgende Tabelle I I I zeigt, liegt die Refraktion der nichtflfichtigen Fettsfiuren eines :Butterfettes mit 10°[o Cocosfettzusatz unter Umstiinden noch welt fiber der von W. L u d w i g und H. H a u p t ffir normale Butter aufgestellten HSchstgrenze. Selbst bei Zusiitzen von 200/0 Cocosfett erreieht die Erniedrigung des refraktometrischen Wertes der nichtfifichtigen Fetts/~uren die yon den Verfassern ffir normale Butter angegebene untere Grenze bei weitem nicht. Man ist also mit Hilfe dieses Ver- fahrens nicht nur nicht imstande, noch 10°/o Cocosfett in Butter naehzuweisen, sondern es versagt unter Umst~nden sogar noch vollkommen, wenn eine Fiilsehung mit 20 °/o vorliegt.

Tabe]le III. B u t t e r f e t t e mi t F r e m d f e t t e n .

I. Butterfett mit Cocosfett.

No. hr~ des Fortes

Butterfett I . . . . . . . . . . . . Dasselbe mit 10% Cocosfett . . . . .

Butterfett II . . . . . . . . . . . . Dasselbe mit 20°/o Cocosfett . . . . .

But~effett iII . . . . . . . . . . . . Dasselbe mit 20% Cocosfett . . . . .

Butterfett IV . . . . . . . . . . . . Dasselbe mit 20°/o Cocosfett . . . . .

Ref rak t ion bei 40 o

der nieht- des Fettes fltichtigen

Fettsiiuren

45,0 44,0 32,l 44,5 42,3 30,1 44,2 42,1 30,0 44,0 42,0 29,9

Ref rak t ions - Unte rsch ied

11,9

12,2

12,1

12,1

Page 5: Zur Refraktion der nichtflüchtigen Fettsäuren

[ Zeitschr. f. Untersuchung 220 Referate . -- Allgem. analyt. Methoden u. Apparate. [d. 1~al~r.- u. Genu~mittel.

1[. Buiterfett mit Schweinefett.

Refrakt ion bei 40~

No. Art des Fettes

Butterfett V I Schwelnefett i : : : : i : : : : : : Butterfett V mit 20% Schweinefett ] . . . Butterfett V mit 30°/0 Schweinefett I . . .

der nicht- des Fet tes flfiehtigen

Fettsi~uren

43,0 50,2 44,2 32,5 45,0 33,0

Refrakt ions- Unte rseh ied

11,7 12,0

Andererseits sei ffir die MSglichkeit, auf Grund einer niedrigen Refraktometer- zahl der nichtflfichtigen Fetts~uren eine abnorm zusammengesetzte Butter des Cocos- fettzusatzes zu verd~ichtigen, auf die Fiille zNo. 37--41 der Tabelle I hingewiesen. Da2 es sich hler nlcht um elne F~lschung handelte, daffir konnte in erster Linie der Beweis durch die BSmer ' sche Phytosterinaeetatprobe erbracht werden, deren nega- tives Ergebnis durch die Untersuchung der Stallprobe vollkommene Bestiitigung fund. ~ach den an Ort und Stelle angestellten Erhebungen war die abnorme Zu- sammensetzung der fraglichen Butter ]ediglich auf Verffitterung yon Rfiben, Cocosnu2- und Palmkernkuchen zurfickzuffihren. 1)

Analog den nichtflfichtigen Fettsi~uren der Butter verhalten sich, wie aus oben- stehender Zusammenstellung ffir Cocosfett, Sehweinefett und Rindsfett ersiehtlich ist, auch die anderer tierischer ~Fette, deren Verwendung als FMschungsmittet nicht gerade selten ist. Mit der ErhShung der Refraktion dieser Fette hi~lt die der entsprechenden nichtflfich~igen Fetts~uren gleiehmiii~ig Sehritt. Aueh hier wiederholt sich die Erscheinung, dab der Unterschied der beiden Refraktionswerte eine ziemlich best~ndige Zahl ist. Der :Nachweis dieser Fette in Butter gestaltet sich noch ungfinstiger, als der des Cocosfettes, da die Refraktion der nichtflfichtigen Fetts~iuren der Butter durch Zusatz von solchen tierischen Fetten in noch geringerem Mal~e erhSht wird, als sie durch einen solchen yon Cocosfett erniedrigt wird, wie die in der Tabelle I I I aufgeffihrten beiden Versuche deutlich erkennen lassen.

Aus Gesagtem geht zur Gentige hervor, dab die Beweiskraf~ der Refraktion der niehtflfichtigen Fettsiiuren ffir das Vorliegen yon Verf~lsehungen yon W. L ud wig und H. H a u p t welt fiberschfitzt worden ist. Ihr Weft liegt lediglich genau wie derjenige der Refraktion des Fettes selbst auf dem Gebiete der vorl~ufigen Orientierung. Dabei ]~I~t die Refraktion der nichtflfichtigen Fettsiiuren, deren notwendige Reinigung eine gewisse Zeit und Arbeit erfordert, nur das erkennen, was man bereits aus der direkten Refraktion des Butterfettes zu entnehmen vermag.

~) Vergl. die neueren Arbeiten yon M. S i e g f e l d (diese Zeitscbrift 1907, 13, 514--524) und yon C. Am berge r (diese Zeitschrift 1907, 13, 614--621).

R e f e r a t e .

Allgemeine analytische Methoden und Apparate. H. N. Morse und C. W. Gray: E i n e l e k t r i s e h e s V e r f a h r e n z u r

g l e i c h z e i t i g e n B e s t i m m u n g y o n W a s s e r s t o f f , K o h l e n s t o f f u n d