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Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH Dr.-August-Weckesser-Str. 1 89355 Gundremmingen Telefon 08224 78-1 Telefax 08224 78-2900 [email protected] www.kkw-gundremmingen.de ccs_0314 Zur Sache: Das Sicherheitsniveau des KKW Gundremmingen

Zur Sache: Das Sicherheitsniveau des KKW …...DAS SICHERHEITSNIVEAU DES KKW GUNDREMMINGEN 3 unser Kernkraftwerk verfügt über ein anerkannt hohes Sicherheitsniveau. Dies haben sowohl

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Page 1: Zur Sache: Das Sicherheitsniveau des KKW …...DAS SICHERHEITSNIVEAU DES KKW GUNDREMMINGEN 3 unser Kernkraftwerk verfügt über ein anerkannt hohes Sicherheitsniveau. Dies haben sowohl

KernkraftwerkGundremmingen GmbH

Dr.-August-Weckesser-Str. 189355 Gundremmingen

Telefon 08224 78-1Telefax 08224 78-2900

[email protected] cc

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Zur Sache:Das Sicherheitsniveau des KKW Gundremmingen

Page 2: Zur Sache: Das Sicherheitsniveau des KKW …...DAS SICHERHEITSNIVEAU DES KKW GUNDREMMINGEN 3 unser Kernkraftwerk verfügt über ein anerkannt hohes Sicherheitsniveau. Dies haben sowohl

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unser Kernkraftwerk verfügt über ein an erkannt hohes Sicherheitsniveau. Dies haben sowohl die Sicherheitsüberprüfung in Deutschland als auch der EU-Stresstest bescheinigt. Und das hat uns jüngst die bayerische Aufsichtsbehörde bestätigt.

Diese Ergebnisse überraschen uns nicht. Denn wir wissen um das hohe Sicherheitsniveau, die Qualifikation der Mannschaft und die großen kontinuier lichen Investitionen, die wir in unsere Anlage gesteckt haben. Was uns ärgert, sind unzutreffende, nicht auf Fakten basierende Vorwürfe, wie sie etwa in einer Studie der Universität für Bodenkultur, Wien, erhoben wurden. Diese wurde unter Federführung von Prof. Wolfgang Renneberg erstellt. Renneberg war in der Zeit der rot-grünen Bundesregierung Leiter der Atomaufsicht. Damals hat er nicht interveniert. Dazu wäre er verpflichtet gewesen, wenn es zu den schon damals bekannten Sach-verhalten Auffälligkeiten gegeben hätte. Aber die gab es schon damals nicht.

Wir wollen und können solche Vorwürfe nicht unkommen-tiert lassen. Auf den nachfolgenden Seiten nehmen wir deshalb zu einzelnen Punkten Stellung. Vertiefende Infor-mationen finden Sie zudem bei uns im Internet. Und natürlich stehen wir Ihnen auch persönlich für Fragen jederzeit zur Verfügung.

Sicherheit hat für uns oberste Priorität. Überzeugen Sie sich selbst.

Mit freundlichen Grüßen

Michael TrobitzLeiter des Kernkraftwerks Gundremmingen

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KGG FAKTEN

Für die Studie sind die Reaktordruck behälter in Gundremmingen nicht untersucht worden. Basis sind vielmehr Untersuchungen zu Siede­wasserreaktoren einer anderen Baulinie.

Dass diese Untersuchungen dem Beratungsgremium des Bundesumweltministeriums, der Reaktor-Sicherheitskommis-sion (RSK), vorgestellt wurden und dass die Kommission zu anderen Schlussfolgerungen kam, wird in der zitierten Studie mit keinem Wort erwähnt.

Fakt ist, dass wir die Belastung der Bodenschweißnähte an den Reaktordruckbehältern noch einmal simuliert und be rechnet haben. Diese neuerliche Überprüfung wurde nach dem heute gültigen Regelwerk des kerntechnischen Ausschusses durchgeführt, der die sicherheitstechnischen Anforderungen für deutsche Kernkraftwerke definiert.

Ergebnis: Die Belastungen der Reaktordruckbehälter liegen unterhalb der vorgeschriebenen zulässigen Grenzen und ent-halten einen deutlichen Sicherheitspuffer. Parallel dazu ist noch einmal eine der regelmäßig vorgeschriebenen Material-prüfungen an den Druckbehältern vorgenommen worden – ebenfalls ohne Befund.

Konstruktion der Reaktordruckbehälter

„Die Konstruktion des Reaktordruckbehälters entspricht

nicht dem Stand der Technik. Nach den vorliegenden

Berechnungen und Messungen für vergleichbare Druck­

behälter ist zurzeit nicht ausgeschlossen, dass die Boden­

schweißnaht insbesondere unter Störfallbedingungen

unter zu hohen Spannungen steht.“

Universität für Bodenkultur Wien, 2013

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KGG FAKTEN„Der Nachweis, dass das Not­ und Nachkühlsystem,

welches den Reaktor insbesondere bei Störfällen vor der

Kernschmelze schützen soll, entspricht nicht den aktuellen

Sicherheitsanforderungen an Kernkraftwerke.“

Universität für Bodenkultur Wien, 2013

Sicherheit durch Vielfalt ist ein wesentlicher Pfeiler der Sicherheitsphilosophie für unsere Anlagen in Gundremmingen.

Das heißt konkret: Unsere Sicherheitssysteme sind stets mehrfach vorhanden. Das gilt auch für die Not- und Nachkühlsysteme, die zur Absicherung im Notfall dreifach vorhanden sind und somit den Anforderungen des kern-technischen Regelwerks entsprechen.

Darüber hinaus verfügen wir über das „Zusätzliche Nach-wärme abfuhr- und Einspeisesystem“ (ZUNA), das anders konstruiert ist als die übrigen Systeme. Somit verfügen beide Blöcke über vier Nachkühlsysteme anstatt der im kerntechni-schen Regelwerk vorgeschriebenen dreifachen Absicherung, was die Sicherheitsreserven im Kraftwerk noch einmal erhöht.

Das Kernkraftwerk Gundremmingen erfüllt auch alle sicher heitstechnischen Anforderungen zum Schutz gegen Erd beben. Dass dies auch für ZUNA gilt, bestätigt ein Gutachten des TÜV SÜD vom Februar 2014, das die Bayerische Staatsregierung als zuständige Atomaufsicht in Auftrag gegeben hatte.

Anzahl Not- und Nachkühlsysteme

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KGG FAKTEN„Methoden, Berechnungsgrundlagen und Daten,

nach denen das maximale Erdbeben ermittelt werden muss,

gegen das die Anlage geschützt sein muss, sind veraltet.

Damit ist zurzeit ungeklärt, ob das Kernkraftwerk

Gundremmingen ein solches Erdbeben sicher überstehen

würde.“

Universität für Bodenkultur Wien, 2013

Die Ermittlung der Eingangsgrößen für die Erd­bebenauslegung des KKW Gundremmingen erfolgt heute im Grundsatz nach den gleichen Methoden wie zum Zeitpunkt der Genehmigung des Kernkraftwerks Gundremmingen. Die ver­wendeten Daten sind heute immer noch gültig. Die Methoden und Berechnungsdaten sind also nicht veraltet.

Die deutsche Reaktor-Sicherheitskommission (RSK) hat bereits wenige Tage nach dem Fukushima-Unfall im Jahr 2011 begonnen, die Robustheit der deutschen Kernkraftwerke zu prüfen. Dabei wurde jede einzelne Anlage unter anderem darauf untersucht, inwieweit sie auch einem stärkeren Erdbe-ben und einem höheren Hochwasser standhalten kann als in der Auslegung gefordert.

In ihrem Bericht vom 16. Mai 2011 bestätigt die Kommission, dass die deutschen Kernkraftwerke stärkere Erdbeben als das sehr unwahrscheinliche Be messungserd beben der Auslegung überstehen würden. Es heißt dort: „Die RSK ist der Auffas-sung, dass im Hinblick auf die Erdbebenauslegung zum Teil erhebliche Reserven bestehen. Die RSK sieht das Potenzial für Reserven in Höhe einer Intensitätsstufe.“

Kurzum: Gundremmingen verfügt über einen stabilen Schutz selbst gegen unwahrscheinliche schwere Erdbeben.

Schutz vor Erdbeben

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KGG FAKTEN

Die kerntechnische Anlage von Gundremmingen ist umfassend und zukunftssicher gegen Hoch­wasser und den unwahrscheinlichen Fall des Bruchs einer Staustufe geschützt.

Bei Konstruktion und Bau des Kraftwerks wurde für den Fall eines Erdbebens eine Überflutung mit einkalkuliert, die nur alle 10.000 Jahre möglich scheint. Im Zuge des Genehmi-gungsverfahrens für das KKW Gundremmingen wurde die Erdbebenauslegung der flussaufwärts liegenden Staustufe Gundelfingen gutachterlich belegt. Somit ist die in der Studie genannte Überlagerung von Erdbeben und Flutwelle nahezu ausgeschlossen.

Selbst eine unterstellte Verdopplung der Wassermenge eines 10.000-jährigen Hochwassers würde das Kraftwerk nicht gefährden. Mit dieser Auslegung der Anlage gegen Hoch wasser sind alle denkbaren Effekte, wie etwa der unter-stellte Wehrbruch der Donau, berücksichtigt und abgesichert. Das hat der EU-weite Stresstest von 2012 nochmals bestätigt.

„Für einen Dammbruch der stromaufwärts liegenden

Donaustaustufe bei einem zu unterstellenden Erdbeben ist

nicht nachgewiesen, dass das Kernkraftwerk gegen die

darauf folgende Flutwelle nach einer erdbebenbedingten

Vorschädigung anderer Sicherheitssysteme ausgelegt ist.“

Universität für Bodenkultur Wien, 2013

Hochwasser nach erdbebenbedingtem Dammbruch

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KGG FAKTEN

Die Lagerbecken für Brennelemente befinden sich in Gundremmingen nicht im Sicherheits­behälter. Dies wird durch das kerntechnische Regelwerk auch nicht gefordert.

Dafür wird das Becken jedoch sicher durch eine 1,80 Meter starke Stahlbetonwand des Reaktorgebäudes geschützt. Es wird durch ein spezielles, zweifach vorhandenes Becken-kühlsystem gekühlt. Darüber hinaus ist die Kühlung über das bereits beschriebene dreifach vorhandene Not- und Nachkühlsystem möglich. Zusätzlich kann die Kühlung der Brennelemente auch mittels kontinuierlicher Nachspeisung relativ geringer Wassermengen über im Kraftwerk vorhan-dene mobile Pumpen und Schläuche sichergestellt werden.

Die Wasserstoffexplosion in Fukushima hatte ihre Ursache nicht in einer Wasserstofffreisetzung aus dem Lagerbecken. Vielmehr ist dort über eine Leitung aus dem Reaktorbereich Wasserstoff in den Lagerbeckenbereich gelangt. Solche Verbindungen existieren in Gundremmingen nicht.

Im Sicherheitsbehälter beider Gundremminger Blöcke sind jeweils 78 passive Wasserstoff-Rekombinatoren angebracht, durch die etwaige Wasserstoffexplosionen verhindert würden. Diese Geräte wandeln bei einem unterstellten Total-ausfall der Stromversorgung den möglicherweise entstehen-den gasförmigen Wasserstoff in Wasser um. Eine Ausweitung dieser Schutzmaßnahme durch den Einbau zusätzlicher Rekombinatoren im Lagerbeckenbereich ist vorgesehen.

„Das Brennelemente­Lagerbecken (…) befindet sich

außer halb des Sicherheitsbehälters. Radioaktive Freisetzun­

gen aus den dort gelagerten Brennstäben können damit

nicht durch den Sicherheitsbehälter zurückgehalten werden.

Im Notstandsfall, bei ausfallender Kühlung des Beckens,

kann sich Wasserstoff im Reaktorgebäude sammeln.“

Universität für Bodenkultur Wien, 2013

Schutz der Lagerbecken

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KGG FAKTEN

Der Stresstest der Reaktor­Sicherheitskommis­sion im Auftrag der Bundesregierung sowie der EU­Stresstest haben gezeigt, dass die Anlage in Gundremmingen den behördlichen Anforde­rungen nicht nur entspricht, sondern sie mit ihrer robusten Auslegung sogar übertrifft.

Bei dem höchst unwahrscheinlichen Ereignis einer Kern-schmelze hat die gefilterte Druckentlastung die Aufgabe, eine mögliche Freisetzung von Radioaktivität zu begrenzen. Im Kernkraftwerk Gundremmingen existieren vielfältige Möglichkeiten (z. B. Not- und Nachkühlsystem, ZUNA, Kühlung über mobile Pumpen), die auch bei Erdbeben funktionsfähig bleiben, um die Brennelementkühlung sicherzustellen.

Vor diesem Hintergrund ist in Gundremmingen wie bei allen deutschen Kernkraftwerken eine Erdbebenauslegung des Druckentlastungssystems nicht notwendig und wird durch das kerntechnische Regelwerk auch nicht gefordert.

Die gefilterte Druckentlastung wurde von den deutschen Kernkraftwerksbetreibern nach dem Unfall in Tschernobyl auf Empfehlung der RSK installiert. Mit dieser Ausstattung gelten deutsche Kernkraftwerke heute als Vorbild für Nachrüstprogramme im Ausland.

„Die gefilterte Druckentlastung des Sicherheitsbehälters

ist bei einem kerntechnischen Unfall entscheidend dafür,

dass große Mengen an Radioaktivität nicht in die Umwelt

gelangen. Ein solches System hätte in Fukushima einen

großen Beitrag zur Verhinderung der Katastrophe leisten

können. Dieses System ist in Gundremmingen nicht gegen

Erdbeben ausgelegt.“

Universität für Bodenkultur Wien, 2013

Druckentlastung der Sicherheitsbehälter