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46 Bericht: Spezielle anaiytische Methoden Die Basen in fliissigen und Iesten Teerdestillaten bestimmt man nach B. W~ST- BU~K ~ schnell und genau dutch Titration mit Perchlorsaure in Eisessig. Man stellt sich hierzu ei~e ungef~hr 0,1 n Mal~lSsung her, indem man 8,4 ml 70%ige Per- chlors~ure mit Eisessig auf 1000 in] verdiinnt. Ihre~ Wirkungswert ermittelt man durch Titration einer in Eisessig geldsten genauen Einwaage eines aus CarbolS1 isolierten Basengemisches, wobei man Methylviolett als Indicator verwendet (Um- schlag yon Violett nach Blaugrfin). Bei der Analyse yon Teerdestillaten richtet sieh die Einwaage naeh dem zu erwartenden Basengehalt und betri~gt bei weniger als 0,1% Basen 10 g, bei 0,1--2% 5 g, iiber 2% 2 g usw. Man 15st in 20--50 ml Eisessig, fiigt einige Kdrnchen Methylviolett hinzu und titriert. Der Umschlag ist auch bei gef~rbten LSsungen deutlieh zu erkennen. Brennstoff-Chem. 38, 375--376 (1957), Braunschweig. F. NEv~A~ Indol in Teer~raktionen l~t sich, wie D. WmTn uad G.A. VAUG[:IAI'~ 1 in Verbesserung einer Methode yon ~N. M. KAI~.~V~EVund I. M. V]~IE~ ~ mitteiIen, so bestimmen, dal~ man aus dem Teer nine Fraktion, die das gesamte Indol enthMt, dutch Destillatioa abtrennt, das Indol mit sMpetriger S~ure zu einer roten Farb- komponente umsetzt und diese in glkoholischer L5sung bei 525 mp photometriert. Homologe yon Indol geben zwar ghnliche :Farbreaktionen, kSnnen aber durch geeignete Fraktionierung yon Indol, dessen Siedepunkt bei 253 ~ C liegt, abgetrenut werden. GehMte yon 0,15--14~ Indol werden in verschiedenen Teerfraktionen bestimmt. Die Standard-Abweiehung der Methode betr~gt 1,08~ . -- Arbeits- weise. Man 15st die Teerfraktion, die zwisehen 4 nnd 26 mg lndol enthalten sell, in denat. Alkohol zur 100 ml-LSsung auf, ffihrt 10 ml davon in einen 100 ml -Mel~kolben fiber, setzt 10 ml Wasser zu und ffillt mit 50%igem w~[~rigem Athan01 auf nahezu 100 ml auf. Dann fiigt man 0,50 ml Natriumnitritldsung (2,0 g Natriumnitrit in I00 ml Wasser) und 0,25 ml konz. Schwefelsgure hinzu, ergs mit 50%igem Athanol bis zur 100 ml-Marke und sehfittelt urn. Naeh 2 Std toilet man die Extink- tion der LSsung bei 525 m# gegen die Reagentien als Leerprobe. Zur Auswertung der photometrisehen Ergebnisse wird in gleicher Weise eine Eichkurve mit Einwaagen yon reinem Indol angefertigt. 1 Analyst 82,597~--599 (1957). Coal Tar Res. Assoc., Gomersal, Leeds (England). -- 2 Dokl. Akad. Nauk SSSR., Otde]. Techn. Nauk, 1941, Hr. 5, 35. G. KAI~Z Zur Selmellanalyse yon Brennsto~faschen schlagen W. RAI)~AC~ und W. SCgMITZ 1,2 ffir Natrium und Xalium die Flammenphotometrie, fiir Calcium und Magnesium die komplexometrische Methode, ffir Kupfer, Nickel, Xobalt und Zink die Polarographie und ffir Mangan und Vanadium photometrische Verfahren vet. -- Fiir die flammenphotometrisehe Alkalibestimmung wird 0,100 g Brennstoffasehe 2real mit 10--15 ml Flul~saure and 10 Tropfen konz. Sehwefelsi~ure abgeraucht, der t~iickstand in 10 ml 4 n Salzs~ure gelSst, die LSsung in einen 100 ml-MeiL kolben filtriert un4 nach Zugabe yon 5 ml Phosphorsi~ure (20 ml HsPO 4 [D 1,7] auf 1 1 aufffillen) bis zur Marke aufgeffillt. Zur Aufstellung der Eichkurven for Natrium und Kalium verf~hrt man in fiblicher Weise. -- Zur Calcium- und Magne- siumbestimmung schliei]t man 0,5 g Asehe mit etwa 5 g Xaliumnatrinmcarbonat im Platintiegel auf, nimmt mit 50 ml Salzsgure (1 : 1) auf, iiberffihrt mit tier aus- geschiedenen Kieselsi~ure in ein Beeherglas, ffigt einige Tropfen Perhydrol und etwa 200 ml Wasser hinzu und fallt mit earbonatfreiem Ammoniak. Die FMlung wird noch einmal wiederholt. Die vereinigten Filtrate werden mit 100 ml konz. Salpeter- si~ure versetzt und zur Trockne eingedampft. Der l~fickstand wird mit 10 Tropfen konz. Salzsgure aufgenommen und auf etwa 10O ml verdfinnt. Calcium und Ma- gnesium werden dana n~eh tier bekannten Methode mit ADTA, mit Murexid bzw.

Zur Schnellanalyse von Brennstoffaschen

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46 Bericht: Spezielle anaiytische Methoden

Die Basen in fliissigen und Iesten Teerdestillaten best immt man nach B. W~ST- BU~K ~ schnell und genau dutch Titration mit Perchlorsaure in Eisessig. Man stellt sich hierzu ei~e ungef~hr 0,1 n Mal~lSsung her, indem man 8,4 ml 70%ige Per- chlors~ure mit Eisessig auf 1000 in] verdiinnt. Ihre~ Wirkungswert ermittelt man durch Titration einer in Eisessig geldsten genauen Einwaage eines aus CarbolS1 isolierten Basengemisches, wobei man Methylviolett als Indicator verwendet (Um- schlag yon Violett nach Blaugrfin). Bei der Analyse yon Teerdestillaten richtet sieh die Einwaage naeh dem zu erwartenden Basengehalt und betri~gt bei weniger als 0,1% Basen 10 g, bei 0,1--2% 5 g, iiber 2% 2 g usw. Man 15st in 20--50 ml Eisessig, fiigt einige Kdrnchen Methylviolett hinzu und titriert. Der Umschlag ist auch bei gef~rbten LSsungen deutlieh zu erkennen.

Brennstoff-Chem. 38, 375--376 (1957), Braunschweig. F. N E v ~ A ~

Indol in Teer~raktionen l ~ t sich, wie D. WmTn uad G.A. VAUG[:IAI'~ 1 in Verbesserung einer Methode yon ~N. M. KAI~.~V~EV und I. M. V]~IE~ ~ mitteiIen, so bestimmen, dal~ man aus dem Teer nine Fraktion, die das gesamte Indol enthMt, dutch Destillatioa abtrennt, das Indol mit sMpetriger S~ure zu einer roten Farb- komponente umsetzt und diese in glkoholischer L5sung bei 525 mp photometriert. Homologe yon Indol geben zwar ghnliche :Farbreaktionen, kSnnen aber durch geeignete Fraktionierung yon Indol, dessen Siedepunkt bei 253 ~ C liegt, abgetrenut werden. GehMte yon 0,15--14~ Indol werden in verschiedenen Teerfraktionen bestimmt. Die Standard-Abweiehung der Methode betr~gt 1,08~ . - - Arbeits- weise. Man 15st die Teerfraktion, die zwisehen 4 nnd 26 mg lndol enthalten sell, in denat. Alkohol zur 100 ml-LSsung auf, ffihrt 10 ml davon in einen 100 ml -Mel~kolben fiber, setzt 10 ml Wasser zu und ffillt mit 50%igem w~[~rigem Athan01 auf nahezu 100 ml auf. Dann fiigt man 0,50 ml Natriumnitritldsung (2,0 g Natriumnitri t in I00 ml Wasser) und 0,25 ml konz. Schwefelsgure hinzu, ergs mit 50%igem Athanol bis zur 100 ml-Marke und sehfittelt urn. Naeh 2 Std toilet man die Extink- tion der LSsung bei 525 m# gegen die Reagentien als Leerprobe. Zur Auswertung der photometrisehen Ergebnisse wird in gleicher Weise eine Eichkurve mit Einwaagen yon reinem Indol angefertigt.

1 Analyst 82,597~--599 (1957). Coal Tar Res. Assoc., Gomersal, Leeds (England). - - 2 Dokl. Akad. Nauk SSSR., Otde]. Techn. Nauk, 1941, Hr. 5, 35. G. KAI~Z

Zur Selmellanalyse yon Brennsto~faschen schlagen W. R A I ) ~ A C ~ und W. SCgMITZ 1,2 ffir Natr ium und Xalium die Flammenphotometrie, fiir Calcium und Magnesium die komplexometrische Methode, ffir Kupfer, Nickel, Xobalt und Zink die Polarographie und ffir Mangan und Vanadium photometrische Verfahren vet. - - Fiir die flammenphotometrisehe Alkalibestimmung wird 0,100 g Brennstoffasehe 2real mit 10--15 ml Flul~saure and 10 Tropfen konz. Sehwefelsi~ure abgeraucht, der t~iickstand in 10 ml 4 n Salzs~ure gelSst, die LSsung in einen 100 ml-MeiL kolben filtriert un4 nach Zugabe yon 5 ml Phosphorsi~ure (20 ml HsPO 4 [D 1,7] auf 1 1 aufffillen) bis zur Marke aufgeffillt. Zur Aufstellung der Eichkurven for Natrium und Kalium verf~hrt man in fiblicher Weise. - - Zur Calcium- und Magne- siumbestimmung schliei]t man 0,5 g Asehe mit etwa 5 g Xaliumnatrinmcarbonat im Platintiegel auf, nimmt mit 50 ml Salzsgure (1 : 1) auf, iiberffihrt mit tier aus- geschiedenen Kieselsi~ure in ein Beeherglas, ffigt einige Tropfen Perhydrol und etwa 200 ml Wasser hinzu und fallt mit earbonatfreiem Ammoniak. Die FMlung wird noch einmal wiederholt. Die vereinigten Filtrate werden mit 100 ml konz. Salpeter- si~ure versetzt und zur Trockne eingedampft. Der l~fickstand wird mit 10 Tropfen konz. Salzsgure aufgenommen und auf etwa 10O ml verdfinnt. Calcium und Ma- gnesium werden dana n~eh tier bekannten Methode mit ADTA, mit Murexid bzw.

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2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 47

Erioehromsehwarz T als Indicator titriert. Verff. bestimmen CMeium und Magne- sium in derselben LSsung, indem nach der Calcium~itration der Indicator (Murexid) mit Salzs/~ure und 1--2 Tropfen/~romwasser zerstSrt wird. - - Fiir die Bestimmung von Kup/er, Nickel, Kobalt uncl Zink werden 0,250 g Asehe 2real mit je 20 Tropfen konz. Sehwefels/~ure und 15--20 ml 40~oiger Flugsfiure abgeraueht. Der Riick- stand wird in 30 ml Salzs/~ure (1:2) gelbst und diese L6sung mit etwa 50 ml ~Vasser in ein Beeherglas aus Quarzglas gespiilt. Man gibt dann 10 ml Kaliumnatrium- tartratl6sung (500g NaKCdH, O6"4H~O im Liter) hinzu und stellt mit konz. AmmonialdSsung auf p~ 8--9 ein. Man iiberfiihrt die LSsmag in einen Scheide. triehter mad schiittelt etwa 3mal mit 5 ml DithizonlSsung (2,5 g Dithizon in 1 1 Chloroform) aus. Zur Abtre~nung des Zinks werden die vereinigten Extrakte 3real mit je 25 ml 0,1 n Salzs/iure geschiittelt mad der salzsaure Extrakt nach ent- sprechender Vorbehandlung auf Zink polarographiert, l)ie in der Chloroformphase verbliebenen Elemente Kupfer, Nickel und Kobalt werden nach dem Eindampfen der LSsung und ZerstSrung der organisehen Substanz polarographiert. - - Mangan wird nach dem AufsehluB mit FluBs/iure in t~blieher Weise mit Silbernitrat und Ammoniumperoxydisulfat oxydiert und bei 530 m~ photometriseh bestimmt. - - Fiir die Fanadiumbestimmung werden 0,250 g Asehe wiederum mit FluB- und Sehwefels/iure aufgeschlossen, der lgiickstand mit 20 ml 2 n Schwefels/~ure gel6st und in ein 250 mi-Bechergtas filtriert. Man dampft das Ffltrat auf etwa 25 ml ein, fiigt naeheinander 3 ml Salloeters~ure (1) 1,4), 1 ml Phosphors/lure (D 1,7) und 1,5 ml Natriumwolframatl6sung (16,5gNa~WO 4. 2H20 in 100ml Wasser) hinzu und koeht 2 min. Man iiberfiihrt in einen 50 ml-~el3kolben, fiillt zur .~Iarke auf und m i t t die LSsung in 5 cm-Kiivetten bei 436 m/~ gegen eine gleiehartig behandelte Blindprobe. Die Eiehkurve verl/~uft yon 0--0,16~o Vanadium in Brenn- stoffaschen linear. Die mitgeteilten Ergebnisse ftir alle behandelten Elemente sind sehr befriedigend0

1 Brennstoff-Chem. 88, 270--274, 308--312 (1957). Breemstoffchem. Inst., guhr- kohlen-Beratung GmbH., Essen. - - 2 Vgl. dazu W. l~aD.W~xer~E~ U. W. SCR~aITZ; vg]. diese Z. 161, 210 (11958). H. S~'~CKE~

Zur Bestimmang des Sulfogruppengehaltes in dem Kationit Sulfokohle ver- wenden N. P. DnozI)ov und A. N. Po~ov 1 die Isotopenverdiinnungsmethode unter Zusatz yon ~5S. Dureh ehemisehe Analyse allein (ohne Verwendung yon 85S) kann man den Gehalt an Sulfogruppen nicht bestimmen, da beim Sulfurierungsprozel3 29--75~o des urspriinglieh in der Kohle enthaltenen Sehwefels abgespalten werden. Beim Sulfurierungsprozel3 erfolgt keine Oxydation des urspriinglieh enthaltenen Schwefels (Schwefelkies und organischer S) zu Sulfogruppen, diese stammer, vie/- mehr nur yore zur Sulfmderung verwendeten Oleum her. Der Gehalt an Sulfogruppen in den Sulfokohleproben, die bei 100 crier 150 ~ C gewonnen werden, ist praktisch gleich seiner Volumkapazit/it beim la~-Wert 7. Diese Volumkapazit~t wird bestimmt, indem man dureh eine Si~ule mi~ 2 g Sulfokohle in der H-Form 1/~ 1 10~oige CaC12- L6sung mit 2 ml/min flieBen l~gt und im Filtrat die entstandene S/~ure mit 0,05 n Natronlauge ~itriert. Mit steigender Sulfurierungstemperatur (20--200 ~ C) f/~llt der Gesamtschwefelgehalt in den Sulfokohlen.

1 ~. wi ld . Chim. 30, 1074--1076 (1957) [Russiseh]. A .v . }V~LP~

Um den Gesamtsehwefel in Erdiilprodukten zr, bestimmen~ verbrennen 0. N. H~SV~RK und F. J. O'I-IA~R~ ~ Einwaagen yon 5--7 g w/ihrend 3--10 rain in einer iiberschiissigen Sauerstoff enthaltenden ~u saugen die Verbrennungsgase durch ein Absorptionsgef/~B mit ~Vassers~offperoxydl6sung, f&ilen die Sehwefels/iure mit iibersehiissiger BariumacetatliSsung und titrieren den Barium- iiberschul3 komplexometrisch zuriick. Die hierzu entwickelte Apparatur ist in der