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442 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden. werden, sich nicht unwesentlich yon denen~ die mit gereinigtem ~ther 4urchgeffihrt wurden~ unterscheiden. Bei Extraktion yon reinem Fett wurde mit reinem ~ther 3,9640 an extrahierter Substanz, bei peroxydbaltigem _~ther 4,0130 gefunden. Zur Verhinderung yon Oxydationen sch]agt der Verfasser vor, dem ~ther 2 mg Di- phenylamin pro 1000 ml ~ther zuzusetzen. E. BA~RTIC~. Zur Theobrominbestimmung in Kakaoprodukten schlagt K. E. HOLMES 1 ein neues und verbessertes Verfahren vor. Danaeh wird das Kakaomaterial mit sie- dendem Wasser und MgO extrabiert, der Auszug mit B]eiacetat gekl/s und naeh dem Filtrieren mit Chloroform ausgezogen. I)er Alkaloidr~iekstand aus der ChloroformlSsung wird nach H. BoIE 2 welter behandelt. 1. Probenvorbereitung. Man mahlt Kakaobobnen und entfettet sie mit Petrolather (Kp 80 ~ C). Das entfettete Material wird getrockmet und pulveri- siert. Ebenso behandelt man Sehokolade und Geback. Kalkhaltige Kakaoriickstande neutrali- siert man vorher mit 3 n Salzs~ure. 2. Aus/i~hrung der Bestimmung. Man vermischt 10 g Probe mit bei 900~ gegliihtem MgO. Das Gemisch wird in einem 500- oder 1000-ml-Kolben mit 30 ml siedendem Wasser versetzt und 10 rain lang unter Rfiekflul] gekoeht. Dabei ist darauf ~% zu achten, daL~ die Fliissigkeit nicht fibersch/~umt. Die heine FI~ssigkeit wird mit 10--15 mt konz. LSsung yon basischem Pb-acetat (LSsung gemaG der britischen Pharmakop6e) gekl~rt und durch einen BiYcH~ER-Trichter mit Papierfilter abgesaugt. Der l~Tiedersehlag wird mit heiBem Wasser ge- waschen und dann trocken gesaugt. Riickstand und Filter bringt man in den Kolben, ffigt 200 ml heiBes Wasser zu und erhitzt 10 min lang unter RficldtuB. Man filtriert und wascht wie vorhin. Der Vorgang wird nochmals wiederholt. Die ver- Abb. 1. Rasch arbeitender Extrak- einigten Filtrate konzentriert man auf etwa 100 g. tionsapparat ffir Flfissigkeiten. Unterdessen reinigt und trocknet man das Extrak- tionsgerat (Abb. 1). Man wagt den mit Glas- schliff versehenen 250 ml-Kolben, der 3 Porzellanscherben enthalt, ffigt 100~120 ml Chloroform zu und verbindet ihn mit dem Extraktionsapparat, in den man etwa 8 cm hoeh Chloroform gibt, und setzt 100 ml der konzentrierten LSsung yon 50 bis 60 ~ C hinzu, wodurch etwas Chloroform in den Kolben verdrangt wird. Der zur Konzentration benutzte Kolben wird mit wenig heil3em Wasser gewaschen und dieses in den Extraktionsraum gespiilt. Die Chloroformschicht fiber der G.laswolle darfnieht weniger als 2 ~ em H5he haben. Das Ger~t wird an einen Intensivkiihler angesehlossen. Die vSlhge Extraktion beansprucht wenigstens 5 Std. Nach Sehlul~ der Extraktion de- stilliert man das Chloroform bis auf einen kleinen Rest ab, setzt den Kolben auf ehl sie- dendes Wasserbad und blast Luft durch, bis der Chloroformgeruch nieht mehr wahrnehmbar ist. Der Kolben wird nach dem Trocknen ausgewogen. Dieser Roh- extrakt wirer zur Theobrominbestimmung in 100 ml Wasser, das 1,5 ml n Schwefel- sanre enthglt, aufgelSst und nun 5 rain zum Sieden erhitzt. Man kfihlt auf 40 ~ C 1 Analyst (Lond.) 75,457 (1950). Pharm~zeut. Ztg. 75, 968 (1930); vgI. diese Z. 87, 316 (1932).

Zur Theobrominbestimmung in Kakaoprodukten

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442 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

werden, sich nicht unwesentlich yon denen~ die mit gereinigtem ~ther 4urchgeffihrt wurden~ unterscheiden. Bei Extrakt ion yon reinem Fet t wurde mit reinem ~ther 3,9640 an extrahierter Substanz, bei peroxydbaltigem _~ther 4,0130 gefunden. Zur Verhinderung yon Oxydationen sch]agt der Verfasser vor, dem ~ther 2 mg Di- phenylamin pro 1000 ml ~ther zuzusetzen. E. BA~RTIC~.

Zur Theobrominbestimmung in Kakaoprodukten schlagt K. E. HOLMES 1 ein neues und verbessertes Verfahren vor. Danaeh wird das Kakaomaterial mi t sie- dendem Wasser und MgO extrabiert, der Auszug mit B]eiacetat gekl/s und naeh

dem Filtrieren mit Chloroform ausgezogen. I)er Alkaloidr~iekstand aus der ChloroformlSsung wird nach H. BoIE 2 welter behandelt.

1. Probenvorbereitung. Man mahlt Kakaobobnen und entfettet sie mit Petrolather (Kp 80 ~ C). Das entfettete Material wird getrockmet und pulveri- siert. Ebenso behandelt man Sehokolade und Geback. Kalkhaltige Kakaoriickstande neutrali- siert man vorher mit 3 n Salzs~ure.

2. Aus/i~hrung der Bestimmung. Man vermischt 10 g Probe mit bei 900~ gegliihtem MgO. Das Gemisch wird in einem 500- oder 1000-ml-Kolben mit 30 ml siedendem Wasser versetzt und 10 rain lang unter Rfiekflul] gekoeht. Dabei ist darauf

~% zu achten, daL~ die Fliissigkeit nicht fibersch/~umt. Die heine FI~ssigkeit wird mit 10--15 mt konz. LSsung yon basischem Pb-acetat (LSsung gemaG der britischen Pharmakop6e) gekl~rt und durch einen BiYcH~ER-Trichter mit Papierfilter abgesaugt. Der l~Tiedersehlag wird mit heiBem Wasser ge- waschen und dann t rocken gesaugt. Riickstand und Filter bringt man in den Kolben, ffigt 200 ml heiBes Wasser zu und erhitzt 10 min lang unter RficldtuB. Man filtriert und wascht wie vorhin. Der Vorgang wird nochmals wiederholt. Die ver-

Abb. 1. Rasch arbeitender Extrak- einigten Filtrate konzentriert man auf etwa 100 g. tionsapparat ffir Flfissigkeiten. Unterdessen reinigt und trocknet man das Extrak-

tionsgerat (Abb. 1). Man wagt den mit Glas- schliff versehenen 250 ml-Kolben, der 3 Porzellanscherben enthalt, ffigt 100~120 ml Chloroform zu und verbindet ihn mit dem Extraktionsapparat, in den man etwa 8 cm hoeh Chloroform gibt, und setzt 100 ml der konzentrierten LSsung yon 50 bis 60 ~ C hinzu, wodurch etwas Chloroform in den Kolben verdrangt wird. Der zur Konzentration benutzte Kolben wird mit wenig heil3em Wasser gewaschen und dieses in den Extraktionsraum gespiilt. Die Chloroformschicht fiber der G.laswolle darfnieht weniger als 2 ~ em H5he haben. Das Ger~t wird an einen Intensivkiihler angesehlossen. Die vSlhge Extraktion beansprucht wenigstens 5 Std. Nach Sehlul~ der Extrakt ion de- stilliert man das Chloroform bis auf einen kleinen Rest ab, setzt den Kolben auf ehl sie- dendes Wasserbad und blast Luft durch, bis der Chloroformgeruch nieht mehr wahrnehmbar ist. Der Kolben wird nach dem Trocknen ausgewogen. Dieser Roh- extrakt wirer zur Theobrominbestimmung in 100 ml Wasser, das 1,5 ml n Schwefel- sanre enthglt, aufgelSst und nun 5 rain zum Sieden erhitzt. Man kfihlt auf 40 ~ C

1 Analyst (Lond.) 75,457 (1950). Pharm~zeut. Ztg. 75, 968 (1930); vgI. diese Z. 87, 316 (1932).

1. A.uf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliche. 443

ab und ffigt 1,5 ml Phenolrotindieatorl6sung zu. Naeh Zugabe von etwa 1,5 ml n Natronlauge bis zur Rot- versetzt man bis eben zur Gelbf/~rbung mit 0,1 n H~SOa. Dann fiigt man soviel 0,1 n AgNOa-LSsung (neutral gegen Phenolrot) zu, dag auf je 0,2 g Rohtheobromin 16 ml 0,1 n AgNOa-L6sung kommen und t i t r ier t mi t 0,1 n Natronlauge auf Rosafi~rbung. 1 ml 0,1 n Natronlauge entsprieht 18,01 mg Theo- bromin. Die Ergebnisse zeigen gute Ubereins t immung mit jenen nach der Methode yon R. V. WADSWORTI-I 1. H. FR:EYTAG.

Zur Bestimmung der halogenierten Kohlenwasserstoffe in eoffeinireiem Kaf- tee empfehlen J. D~s~Iuss~s nnd P. DESB~UNES 2 ihr friiher ~ ftir einen ~hnlichen Zweck a ngegebenes Verfahren. L. ACKEI~.

Die Aeetylbestimmung in Pekt in f t ihren E. L. P I ~ ; ~ , 1~. M. MCCREhDu und K. S. OWENS a naeh einer Modifikation der Methode von E. P. C L . a ~ durch.

Das erforderliehe Ger/~t (vgl. Abb. 1) ist das CLARKsche ; n u t

der Destillatlonskolben u~d Ktih- ler sind leieht abgefindert. 0,5 g Pekt inaee ta t werden in 250 ml- E~LEN~Ynn-Kolben mit 25 m. 0,125n NaOtt-LSsungiibergossen. Der versehlossene Kolben wird bis zum Aufl6sen der Probe geschtit- telt. Man bel/~gt 1 Std bei g a u m - temperatur , verd/ innt auf 50 ml und /ibertr~gt 20 ml in den De- stillationskolben (Abb. 1). I t inzu

Schra~benk/em,~e / 8rar~ d ~ Darch~

Abb. t . Desbilla~ionsapparat f(ir die Acetylbestimmung nach PIPPI~N, ~/[cCRlgADY und OWENS.

gibt man 20 ml MgSO4-tt2SO4-L5sung naeh CLAt~K und destilliert mi t kleiner Flamme, bis das Volumen im Kolben 15 20 m! betr~gt. Hierauf leitet man Dampf ein und regelt Dampfgesehwindigkeit und das Erhi tzen so, dal~ sieh die Fliissigkeitsmenge nicht andert . Nach Erreichen yon 100 ml Destillat t i t r ier t man dieses mit 0,05 n Natronlauge gegen Phenolrot. In gleicher Weise ftihrt man eine Blinddestil lation aus, deren Desti!lat gewShnlich 0,1 ml Lauge verbraueht . Die Werte s t immen mit der HENaLEIN-VOLLMEt~T-Methode 6 gut fiberein. Aeetylbest immungenin anderen Substanzen sind ebenfalls durchftihrbar. H. FR~Y~TAG.

Beobachtungen bei der spektrophotometrisehen Bestimmung yon Vitamin D teilt H. E. Cox 7 mit. Er verf~hrt nach der Methode y o n ~'~IELD, ]~USSELL und ZIMNERLI s, die die SbC13-1~eaktion etwas verbessert haben. Als ]~eagens l~eniitzt er eine 20%ige L6sung yon SbC1 a in Chloroform, die noeh 4 % Acetylehtorid entll~lt. Das I~eagens muB jeweils frisch bereitet werden. Zu einem Tell einer LSsung yon Vitamin D in Cyclohexan oder Chloroform gibt man 9 Teile des t~eagenses, worauf eine orangerote Farbe auftr i t t , die naeh 4 rain ihr Maximum erreieht und diese Farbst~trke etwa 12 rain behalf. Das Absorpt ionsmaximum liegt bei 500 m/u

1 Analyst 46, 32 (1921). 2 Mitt. Lebensmittelunters . 41, 381 (1950).

Mitt. Lebensmitte]unters. 41, 39 (1950); vgl. diese Z. 132, 317 (1951). 4 Analytic. Chemistry 2 ̀ ), 1457 (1950). 5 ,,Semimiero Quanti ta t ive Organic Analysis", New York, Academic Press

1943, S. 73. 6 Makromol. Chem. -~, 77 (1948). 7 Analyst 75,521 (1950). s j . of biol. Chem. 146. 73 (1940); 148,245 (1943).