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Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 293 des zu f~llenden Fluorions betragen (bei Anwesenheit yon Phosphat- oder Borat- ionen die drei- bis dreieinhalbfaehe Menge). IX'un verschliel~t man den Becher Init den vorgesehenen Versehltissen, bringt die magnetische l%iihrung in Tgtigkeit, riihrt zuerst langsam, dann 30 Inin etwas raseher, lgl~t noeh einige Minuten stehen und saugt hierauf die beiden Fliissigkeitsphasen ab (bei Gegenwart yon Borat und Phosphat wird sofort filtriert). Als Waschfli~ssigkeiten dienen einige Milliliter Wasser und Chloroform, die beide an Triphenylzinnfluorid ges~ttigt sind. Der Mikrofilter- beefier wird saint dem Magnetst~behen bei 110 ~ C getrocknet und bis zur Gewichts- konstanz gewogen. Der Uinrechnungsfaktor auf Fluor betr~gt 0,05152. A. KURTENACKER Zur Trennung yon Fluorid und Phosphat verwenden I. ZIPKIN, •u D. AR~- S~O~O und L. SI~Gmr 1 die Ionenaustausehchromatographie bzw. die P~pier- chroinatographie. -- Ionenaustauschchromatographie. An einer S~ule der Dimen- sionen 10,5 • 1 cin kann man an Dowex l--X10 (100--200 mmesh) in der OH-Forin 25 /~g Fluorid yon der 500faehen Menge Phosphat (KH~PO~) trennen, wenn man Init 0,5 n ~Natronlauge eluiert. Mit Hilfe yon Phoslohor-32 als Tracer wird gezeigt, dab in den das Fluorid enthaltenden Fraktionen kein Phosphat vorhanden ist. -- Die Papier-Verteilungschro~v~atographie gelingt an Whatman Nr. 3 MM- Papier. 10 #g Fluorid sind yon 20 pg Phosphat trennbar, wenn man mit einer Methanol-2 n Aminoniakinischnng (70:30) ehiert. Der l~f-Wert ftir Fluorid ist 0,65, fiir Phosphat 0,34 (nieht durch Fluorid beeinflul]t). Als Spriihreagens flit Phosphat eignet sich eine AininoniuminolybdatlSsung. Sind Fluorid und Phosphor gleiehzeitig auf einein Chroinatograinin vorhanden, verwendet man dus Zirkonium- Alizarinreagens, das auf Phosphat allerdings erst nach 1--2 Std anspricht. ]). JEI~TZSCH Bei Ausarbeitung einer coulometrisehen Jodidbestiinmung haben J. J. LI~GA~, C. m. LANGYORD und F. C. A~so~ 2 eingehend untersueht, wie welt Titrations- genauigkeit und Stromausbeute wirklich parallel gehen, da es sich bei den bisher in der Literatur beschriebenen Titrationen vielfach uin Substanzen handelt, die an der Platinanode aueh direkt oxydierbar sind, so dal~ aus dem Titrationsergebnis nicht unbedingt auf eine 100%ige Stroinausbeute zu sehliel]en ist, sofern nicht Anodenpotentiale verwendet werden, die unter dein Oxydationspotential der Sub- stanz ]iegen. Die Zusaininenh~nge werden eingehend an Stroinspannungs- und an Stroindichte-Stromausbeute-.Kurven bei der Cer(III)-oxydation behandelt, die so gut wie reversibel verl~uft. Die Stromausbeute ist sowohl in Sehwefels~ure wie in f~berchlors~ure yon der Cer(III)-konzentration, yon der S~urekonzentration und yon der verwendeten Stromdichte abh~ngig; sie betragt maximal 99,8% und sinkt bei sehr kleinen wie bei groBen Stroindichten deutlich ab. Es wird auch experi- mentell demonstriert, dab Jodidbestiininungen auf • In6glich sind, auch wenn die Stromausbeute nur 97--98~0 betr~gt, dab der geringe Analysenfehler dann tells einer direkten anodischen Oxydation zu Jod zu verdanken ist, dal3 dieser aber nut geringe Anteil iibertroffen werden kann dureh Jodatbildung, sohald der E]ektrolysestrom den Grenzwert ftir Jedatbildung iibertrifft. Beide Reaktionen k6nnen die zu geringe Stromausbeute bei der Ceroxydation analytisch gesehen sogar tiberkoinpensieren. Zuverl~ssige Titr~tionen von Jodid Init elektrolytiseher Oxy- darien zu Jod kSnnen also auch ohne Cer ausgefiihrt werden, wenn Stroindiehten gew~hlt werden, die unter dein Grenzwert fiir die Jodatbildung bleiben. K. CRvsn 1 Analyt. Chemistry 29, 310--311 (1957). Nat. Inst. Health und Univ. Minesota, Mineapolis, Md. (USA). Anal. ehiin. Aeta (Amsterdam) 16, 165--174 (1957). Harvard Univ., Cambridge, Mass. (USA).

Zur Trennung von Fluorid und Phosphat

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Page 1: Zur Trennung von Fluorid und Phosphat

Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 293

des zu f~llenden Fluorions betragen (bei Anwesenheit yon Phosphat- oder Borat- ionen die drei- bis dreieinhalbfaehe Menge). IX'un verschliel~t man den Becher Init den vorgesehenen Versehltissen, bringt die magnetische l%iihrung in Tgtigkeit, riihrt zuerst langsam, dann 30 Inin etwas raseher, lgl~t noeh einige Minuten stehen und saugt hierauf die beiden Fliissigkeitsphasen ab (bei Gegenwart yon Borat und Phosphat wird sofort filtriert). Als Waschfli~ssigkeiten dienen einige Milliliter Wasser und Chloroform, die beide an Triphenylzinnfluorid ges~ttigt sind. Der Mikrofilter- beefier wird saint dem Magnetst~behen bei 110 ~ C getrocknet und bis zur Gewichts- konstanz gewogen. Der Uinrechnungsfaktor auf Fluor betr~gt 0,05152.

A. KURTENACKER

Zur Trennung yon Fluorid und Phosphat verwenden I. ZIPKIN, •u D. AR~- S~O~O und L. SI~Gmr 1 die Ionenaustausehchromatographie bzw. die P~pier- chroinatographie. - - Ionenaustauschchromatographie. An einer S~ule der Dimen- sionen 10,5 • 1 cin kann man an Dowex l - - X 1 0 (100--200 mmesh) in der OH-Forin 25 /~g Fluorid yon der 500faehen Menge Phosphat (KH~PO~) trennen, wenn man Init 0,5 n ~Natronlauge eluiert. Mit Hilfe yon Phoslohor-32 als Tracer wird gezeigt, dab in den das Fluorid enthaltenden Fraktionen kein Phosphat vorhanden ist. - - Die Papier-Verteilungschro~v~atographie gelingt an Whatman Nr. 3 MM- Papier. 10 #g Fluorid sind yon 20 pg Phosphat trennbar, wenn man mit einer Methanol-2 n Aminoniakinischnng (70:30) ehier t . Der l~f-Wert ftir Fluorid ist 0,65, fiir Phosphat 0,34 (nieht durch Fluorid beeinflul]t). Als Spriihreagens flit Phosphat eignet sich eine AininoniuminolybdatlSsung. Sind Fluorid und Phosphor gleiehzeitig auf einein Chroinatograinin vorhanden, verwendet man dus Zirkonium- Alizarinreagens, das auf Phosphat allerdings erst nach 1--2 Std anspricht.

]). JEI~TZSCH

Bei Ausarbeitung einer coulometrisehen Jodidbestiinmung haben J. J. LI~GA~, C. m. LANGYORD und F. C. A~so~ 2 eingehend untersueht, wie welt Titrations- genauigkeit und Stromausbeute wirklich parallel gehen, da es sich bei den bisher in der Literatur beschriebenen Titrationen vielfach uin Substanzen handelt, die an der Platinanode aueh direkt oxydierbar sind, so dal~ aus dem Titrationsergebnis nicht unbedingt auf eine 100%ige Stroinausbeute zu sehliel]en ist, sofern nicht Anodenpotentiale verwendet werden, die unter dein Oxydationspotential der Sub- stanz ]iegen. Die Zusaininenh~nge werden eingehend an Stroinspannungs- und an Stroindichte-Stromausbeute-.Kurven bei der Cer(III)-oxydation behandelt, die so gut wie reversibel verl~uft. Die Stromausbeute ist sowohl in Sehwefels~ure wie in f~berchlors~ure yon der Cer(III)-konzentration, yon der S~urekonzentration und yon der verwendeten Stromdichte abh~ngig; sie betragt maximal 99,8% und sinkt bei sehr kleinen wie bei groBen Stroindichten deutlich ab. Es wird auch experi- mentell demonstriert, dab Jodidbestiininungen auf • In6glich sind, auch wenn die Stromausbeute nur 97--98~0 betr~gt, dab der geringe Analysenfehler dann tells einer direkten anodischen Oxydation zu Jod zu verdanken ist, dal3 dieser aber nut geringe Anteil iibertroffen werden kann dureh Jodatbildung, sohald der E]ektrolysestrom den Grenzwert ftir Jedatbildung iibertrifft. Beide Reaktionen k6nnen die zu geringe Stromausbeute bei der Ceroxydation analytisch gesehen sogar tiberkoinpensieren. Zuverl~ssige Titr~tionen von Jodid Init elektrolytiseher Oxy- darien zu Jod kSnnen also auch ohne Cer ausgefiihrt werden, wenn Stroindiehten gew~hlt werden, die unter dein Grenzwert fiir die Jodatbildung bleiben. K. CRvsn

1 Analyt. Chemistry 29, 310--311 (1957). Nat. Inst. Health und Univ. Minesota, Mineapolis, Md. (USA).

Anal. ehiin. Aeta (Amsterdam) 16, 165--174 (1957). Harvard Univ., Cambridge, Mass. (USA).