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240 Bericht: Spezielle analytische Methoden. Die Differenz, mit 0,0014 multipliziert, ergibt die Anzahl g Amino- saurestickstoff in 5ccm der Ausgangsl0sung. Die erhaltenen Werte stimmt:en bei Fleischextrakt, Suppenwarze und dergh mit den Werten tier Formoltitration gut iiberein. S t r o h e e k e r. Zur Unterscheidung von kiinstlichen and natiirlichen Lebens- mitteln haben J. Tillmans und J. Kiesgen 1) die Formoltitra- t ion herangezogen. Bei Citronensaft gehen die Verfasser in folgender Weise vor: lOccm Saft werden zun~chst mit starker, dann mit schwacher Lauge gegen Phenolphthalein neutralisiert; die sehwach rosa gefarbte L0sung wird mit 10 ccm neutralisierter Formalinl6sung (40%) versetzt. Bei ktinstlichem Citronensaft bleibt die F~rbung bestehen, bei eehtem Saft versehwindet die Rosaf~irbung. Erst nach Zusatz yon 2---2,5 ccm n/lo-Lauge tritt sie wieder auf. Zur Priifung des Honigs werden 40g mit etwa lOOccm Wasser verdtinni. Dann setzt man 0,2ccm einer 2°/oigen PhenolphthaleinlSsung hinzu und titriert mit n/lo-Lauge auf rosa. Man ftillt dann mit Aestilliertem Wasser auf 200ccm auf. In 2 Cylinder gibt man je 100 ccm der L6sung, setzt zu dem einen Teil lOccm neutralisiertes Formalin, zu dem anderen Teil 10 ccm ausgekoehtes, destilliertes Wasser hinzu. Bei Naturhonig ver- sehwindet die Rosaf~rbung auf den Formolzusatz hin. Bis zur Farb- gleichheit beider LOsungen verbraucht man bei Naturhonig im allge- meinen 1---2 ccm n/,o-Lauge, bei Kunsthonig nur 1--2 Tropfen. In einem Falle wurde bei einem Naturhonig nur 0,9 titriert. Die Lund- Fallung geht bei vielen Proben mit tier Formoltitration nicht parallel. Yerfasser riehten an die Fachgenossen die Bitte, das Verfahren nach- zuprtifen, damit Grenzzahlen geschaffen werden kSnnen. Essig wurde in folgender Weise gepriift: 200 ccm wurden unter Verwendung yon 0,5 ccm 2% igem Phenolphthalein zun~ichst mit starker, dann mit sehwaeher Natronlauge neutralisiert. Dann wurde auf 250 ccm aufgeffillt, in zwei Teile geteilt und wie bei Honig ;nit Formo], bezw. Wasser versetzt und die formolhaltige LSsung mit n/1 o-Lauge bis zur Farbgleiehheit mit der andern LSsung titriert. Die Rosaf~rbung ver- sehwand aufFormolzusatz nicht bei Essigessenzen, Spritessigen, Carbid- essigen und Holzessigen, dagegen versehwand sie bei Weinessigen. Bis zum Wiedereintritt der Rosafiirbung wurde bei diesen O,4--S,8ccm n/lo-Lauge verbraucht. Aueh hier bitten Verfasser um Nachprtifung. Strohecker. Zur Bestimmung des Aminosiiurestickstoffs in Nahrungs- und Genussmitteln empfiehlt H. Riffart 2) eine neue colorimetrisehe, auf der ¥erwendung yon IXinhydrin ~) beruhende Methode. Zur Ausftihrung tier Methode sind folgende L6sungen erforderlich: 1. Asparagins~ure 1) Ztschrft. f. Unters. d. Lebensm. 58, 131 (1927). -- 2) Ztschrft. f. Unters. d. Nahrungs- u. Genussm. 44, 225 (1922). -- 3) C9FI604, und zwar 1,3 - Dioxo - 2,2 - dioxy - indan.

Zur Unterscheidung von künstlichen und naürlichen Lebensmitteln

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Page 1: Zur Unterscheidung von künstlichen und naürlichen Lebensmitteln

240 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

Die Differenz, mit 0,0014 multipliziert, ergibt die Anzahl g Amino- saurestickstoff in 5 c c m der Ausgangsl0sung. Die erhaltenen Werte stimmt:en bei Fleischextrakt, Suppenwarze und dergh mit den Werten tier Formoltitration gut iiberein. S t r o h e e k e r.

Zur Unterscheidung von kiinstlichen and nati ir l ichen Lebens- mi t te ln haben J. T i l l m a n s und J. K i e s g e n 1) die F o r m o l t i t r a - t i o n herangezogen. Bei Citronensaft gehen die Verfasser in folgender Weise vor: l O c c m Saft werden zun~chst mit starker, dann mit schwacher Lauge gegen Phenolphthalein neutralisiert; die sehwach rosa gefarbte L0sung wird mit 10 ccm neutralisierter Formalinl6sung (40%) versetzt. Bei ktinstlichem Citronensaft bleibt die F~rbung bestehen, bei eehtem Saft versehwindet die Rosaf~irbung. Erst nach Zusatz yon 2---2,5 ccm n/lo-Lauge tritt sie wieder auf. Zur Priifung des Honigs werden 4 0 g mit etwa l O O c c m Wasser verdtinni. Dann setzt man 0 , 2 c c m einer 2°/oigen PhenolphthaleinlSsung hinzu und titriert mit n/lo-Lauge auf rosa. Man ftillt dann mit Aestilliertem Wasser auf 2 0 0 c c m auf. In 2 Cylinder gibt man je 100 ccm der L6sung, setzt zu dem einen Teil l O c c m neutralisiertes Formalin, zu dem anderen Teil 10 ccm ausgekoehtes, destilliertes Wasser hinzu. Bei Naturhonig ver- sehwindet die Rosaf~rbung auf den Formolzusatz hin. Bis zur Farb- gleichheit beider LOsungen verbraucht man bei Naturhonig im allge- meinen 1---2 ccm n/,o-Lauge, bei Kunsthonig nur 1 - - 2 Tropfen. In einem Falle wurde bei einem Naturhonig nur 0,9 titriert. Die L u n d - Fallung geht bei vielen Proben mit tier Formoltitration nicht parallel. Yerfasser riehten an die Fachgenossen die Bitte, das Verfahren nach- zuprtifen, damit Grenzzahlen geschaffen werden kSnnen.

Essig wurde in folgender Weise gepriift: 200 ccm wurden unter Verwendung yon 0,5 ccm 2% igem Phenolphthalein zun~ichst mit starker, dann mit sehwaeher Natronlauge neutralisiert. Dann wurde auf 250 ccm aufgeffillt, in zwei Teile geteilt und wie bei Honig ;nit Formo], bezw. Wasser versetzt und die formolhaltige LSsung mit n/1 o-Lauge bis zur Farbgleiehheit mit der andern LSsung titriert. Die Rosaf~rbung ver- sehwand aufFormolzusatz nicht bei Essigessenzen, Spritessigen, Carbid- essigen und Holzessigen, dagegen versehwand sie bei Weinessigen. Bis zum Wiedereintritt der Rosafiirbung wurde bei diesen O , 4 - - S , 8 c c m n/lo-Lauge verbraucht. Aueh hier bitten Verfasser um Nachprtifung.

S t r o h e c k e r .

Zur Best immung des Aminosiiurestickstoffs in Nahrungs- und Genussmitteln empfiehlt H. R i f f a r t 2) eine neue colorimetrisehe, auf der ¥erwendung yon IXinhydrin ~) beruhende Methode. Zur Ausftihrung tier Methode sind folgende L6sungen erforderlich: 1. Asparagins~ure

1) Ztschrft. f. Unters. d. Lebensm. 58, 131 (1927). - - 2) Ztschrft. f. Unters. d. Nahrungs- u. Genussm. 44, 225 (1922). -- 3) C9FI604, und zwar 1,3 - Dioxo - 2,2 - dioxy - indan.