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ZUR VERGLEICHENDEN LAUTLEHRE DER BASKISCHEN DIALEKTE BERICHTIGUNGEN VON C. C. UHLENBECK VERHANDELINGEN DER KONINKLIJKE AKADEMIE VAN WETENSCHAPPEN TE AMSTERDAM AFDEELING LETTERKUNDE NIEUWE REEKS, DEEL XXIV, No. 1 UITGA VE VAN DE KONINKLIJKE AKADEMIE VAN WETENSCHAPPEN TE AMSTERDAM 1923

ZUR VERGLEICHENDEN LAUTLEHRE DER BASKISCHEN ...elka1'1·i. Ein driltes Beispiel des Wecllsels a: e, das gestrichen wer den soli, ist lab. rtl'1leg1t: gllip, e1'1legu (die Gl'Ilndformen

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ZUR VERGLEICHENDEN LAUTLEHRE DER

BASKISCHEN DIALEKTE

BERICHTIGUNGEN

VON

C. C. UHLENBECK

VERHANDELINGEN DER KONINKLIJKE AKADEMIE V AN WETENSCHAPPEN TE AMSTERDAM

AFDEELING LETTERKUNDE NIEUWE REEKS, DEEL XXIV, No. 1

UITGA VE VAN DE KONINKLIJKE AKADEMIE VAN WETENSCHAPPEN TE AMSTERDAM 1923

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Als ich im l1'rühjahr von 1903 meine Beiträge Ztt einel' ve1'!Jlei­ellenden Lautle!t,'e del' haskischen Dialekte veJ'öffentlichte, hatte ich leider noch lIic.ht die Gelegenheit gehabt, das Bliskische als lebendige Sprache kennen ZII lernen, A uch wal' kh damals ZIJ abhängig ,'on den Arbeiten des UlII die Baskologie so hochverdienten W. J. van Eys, der ZWf\r die Gl'Undlage eiller vergleichenden MOl'phologie del' litterarischen baskischen MnndaJ'tell ~eschaffen hatte, aber dessen zu kurz gehaltene Darstellllng del' Lautlehre von wesent.lichen Fehlern nicht fl'ei geblieben war. Diese Fehlel" habe' ich ZIl den meinigen gemaeht, indem ich seinen Angauen über dell Lautwel't. del' Schrift­zeichen in den vel'schiedenen Dialekten unbedingtes Vertrauen schenkte, leh hätte auch Vinson und Bonapal'te in allen Teilenmeinel' Arbeit zu Rate ziehen sollen, insbesondere den Pl'Ïnzen, der - wie Schu­chardt mit Recht sagt - "in Bezng auf die Lante gel'adezil Einziges" geleistet hatte. Eine zweite Fehlel'qnelle war meine nngenügende Kenntnis del' romanistischen Fachlilleratllr, und del' I'omanischen Sprachen überhaupt. Daraus ist es zn eJ'klären, dass ieh viele roma­nische Lehnwörler nicht als solche erkannte, nnd aueh in gewissen andern Fällen, wo mil' del' fJ'emde UI'Spl'UlIg del' betreffend en Wörtel' wohl klat' gewOl'den wal', Lantübel'gänge, welche sieh schon im Romanischen vollzogen hatten, dem Baskischen znschrieb. Das alles hat Schuchal'dt in seiller eingehenden und lehneiehen Besprechllng meinel' Al'beit im Leidener llfllsewn (X, Sp, 393-406) allsführlich dal'gelegt j wenigel' - abel' doch Wertvolles -- hahe ich alls den Besprechungell Vinsons und Linschmanns gelemt.

Nun hat die Revue Intemationale des Ji'tudes Basques in 1909 nnd 1910 eine französische Nellbeal'beilllng meinel' Beiträge El,rschei­nen lassen, welchel' ein vet'besserter deutschel' Text zu Grunde lag. Diese Übersetzung, welche ich der selbstlosen Fl'eundschaft des ebEHtSO fleissigen wie gewissenhliften Baskoiogen Georges Laeombe verdanke, ist auch als Bueh, obwohl in einer geringen Allflage, in 1910 bei HonoJ'é Champion erschienen. Diese Anflage ist abet' jetzt vergriffen, IInd die Revue Internationale ist manchem Forscher, zumal deutscher Ilnd oestel'l'eicllÎscher Nationalitàt, nicht zllgänglich, Dal'aus el'kläJ't sieh der Übellitand, dass bei neuel'en wissenschaftlichen Unter­sllchnngen in Deutschland nnd Oesterreich nicht der vielfach ver-

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4 ZUR YERGLEJCHENUEN LA,UTLEiHJRE

besserte französische Text \Ton 1909-1910, sondern die in mancher Hinsieht veraltete Al'beit von 1903 herangezogen wil'd, N un möchte ich nicht gerne, dass dtlJ'ch mei ne Schuld alte F~hler beständigt wÜI'den. Aus diesem Grllnde habe ich mich dazu entschlossen, eine Reihe von Berichligungen zllm deutsehen Urtext herauszugeben, und zWll.r in den "Verhandelingen del' Koninklijke Akademie van Weten­schappen". wo meine Al'beit VOl' zwanzi~ Jahl'en erschienen ist, und die in allen grössel'en Hibliol heken del' alten Ilnd nellen Welt ,'or­handen, und somit jedem ernslhaflen Forsehel' zugänglich sein dül'ften, Hotfenllich wird jelzt Niemand mehl' die' Beitl'ä,qe nachschlagen, olHle zugleich die hier verötfentlichten Berichtigungen, in welchen nUl' ganz geringfügige Dl'\lckfehlel' und Versehen urlel'wähnt ge­blieben sind, zn Rate Zll ziehen.

S, 5, Bask. al:qi : e/',qi ist zu sll'eichell, weil el'guia (Liz. Mt. 24, 29) gewiss Dl'llckfehlel' fül' 11I'!Juill ist. Dasselbe gilt von bask. elkm': elke/'. denn allch elke1'1'i (Liz. Jh. 13, 14) ist nlll' Druckfehlel' für elka1'1·i. Ein driltes Beispiel des Wecllsels a: e, das gestrichen wer­den soli, ist lab. rtl'1leg1t: gllip, e1'1legu (die Gl'Ilndformen sind *arre­negu, *el'1'enegu, aus *1'enegu, mit vokalischem VOl'schla.g VOl' 1'~,

S. 6. Von den hiel' angeführten Beispielen des Wechsels a: eist zn stJ'eichen gllip. lab, ansm'(l: nna,-, anse1'a, wo der Wechsel a: e nieht el'st baskisch ist.

S, 7. Die e-Fol'men bei e1'ran (del'en sYJltaktischen Wert ich nie­malR verkannt habe) sind mOl'phologisch, nicht unmittelbar phone­tisch, Zll el'kläl'en (s, Museuni, XI, Sp, 28 f,), In soul. bena, beno haben wir es mit Kontraktion aus baina, baino zu tnn; auch diese li'älle gehören nicht zum Wechsel a: e,

S, 8. Was über bezain (nicht bezatt l), bezen, bazen, bezin gesagt wÎl'd, ist verfeh I t. U nd wei tel' 1111 ten häUe die Bemerkung, es sei oft schwiel'ig,' ain von an ZIJ unlerscheiden, besser unterbleiben sollen, Wo ain geschrieben wird, ist ai del' Diphthong a + i. Schliess­lich ist ieyn,qoycom'en in iengoycoaren zu vel'bessel'll.

S, 9. Legun, leun, laun iat romanisch (Schuehardt). Streiche das Beispiel sossagu: sossega ..

S. 10, Del' Wechsel eza-: eze-, e1na-: eme- ist morphologisch, und gehöl·t al80 nicht hierher (s, Museum, XI, Sp, 28 f.)

S, 11 f. Die o-Formen bei 81'ran, eman, izan, mit denen die Bedeulung "ihm" Vel'bllJldell ist, sind morphologisch Zl1 el'kläl·en.

S. 13. Stl'eiche die Beispiele asma: asmo und pal'1'opia: pa1'l'opio. Allf eiJlem Dl'llckfehlel· bei van Eys beruht ira-dullu; das Wort lautet ganz regelmässig im-dallu.

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DRR ,BASKISCHEN DlALEKTE 5

S, 16. Jetzt halte auch ich das e: i del' starken Partizipe für präfixal.

S.17. StJ'eiche das Beispiel nnav. 01"1"8: lab. oT"J"i 'Waehholder'. Van Eys giebt zwar lab. or1,i nicht nm in der Bedeutnng "Blatt", sondem auch fÜl' "Wachholder", abel' bei Azkue ist orri 'Wach­holder' nicht \'erzeichnet. Auch zu streichen ist frz.-hask. m'en (orein): guip. ol"iiL 'Hirsclt', denn sowobl SOI1I. ol'en wie guip. OI'in

ist aus o/'ein enlstandeJl, wie. das Wort irn Labollrdil!ischen noch lanlet. An Wechsel zwischen e nnd i VOl' Nasal dai'f hier nicht gedacht wel'den; vielmehr habell wir es mit verschiedeller Monoph­thongierung des Diphthongs ei zu tUil.

S. 18. Zu erpo: O'l'pO vgl. Schuchardt, Museum, X, Sp. 397. Die Zusammengehörigkeit von tegi und toki ist zweifelhaft (vgl. Schu­chal'dt, Museum, X, Sp. 395).

S. 19. Das über pllztI11'a, geztem, eztem 'Wetzstein' gesagte ist zu streicheu, denn dem baskischen Worte liegt, wie Schuchardt riehtig bemerkt, , span. aguzadera Zll Grunde. In eYaJ,tlm (Liz. MI. ' 13, 6) ist nieht eine 14'01'10 ohne h ZII seheJl; es ist· bloss Dl'IJckfelller fül' eyltm'tu. Aueh die Bemel'kung üher Deeh. eceyn ist irreführend, denll eceyn hat nichts mit eeen zu tun,sonde\'JI ist an allen stellen = edozein. Obwohl diesel' (i'ehler schon in den Nachträgen (S. 101) beriehtigt wnrde, weise ieh hier noch mals darauf hin um hervor­zuheben, dass die I'ichtige Erklärung von eceyn bereits 1887 von Linschmann gegeben wal'.

S. 20. Die Fälle ,qeu/'e: gure, zeure: Zlwe, new'e: nÏ1'e, eure: lth'e \llId geu: pu, zeu: Zll, 1leu: ni, eu: hi sind morphologisch ZIJ el'klä­I'ell und gehören nicht hiel'her. Fehlerhafr ist all(~h die BemerkUIIg über teu/a, tel/a, thei/la 'Dachziegel', wo romanischer, nicht baskischer, Lautwandel vorliegt.

S. 21. Die WOI'te "Auch ai wird einel'seils zn i, andererseits zu a gesehwächt (vgl. z. B. adaki aus *adal'-kai gegenüber aba?'lca aus "abaJ'-kai)" sind, was abllrka hetritft, unrichtig \lnd überhaupt biel' nicht am Platz, ollwohl Vereinfadlung "on auslautelldem ai zu i im Suffix, odel' "ielleicht hesser im zweiten Kompositionsglied, -gai (-km) sehr hä\lfig vorkolllmt. Über dlll'ch FunktionssehwächulIg bedingte Lantschwächung halldelt jetzt ausgezeichnet W. Hom, Spmehkörper und Spraeltfunktion, Berlin 1921. Was aba1'ka betritft, dieses ist gewis~ aus span. aba1'ca entlehnt.

S. 22 . Schuchardt (Museum, X, Sp, (05) sagt: "Auf einem Ver­gl'eifen wird (S, 22) IUIJU mit der Bedeutnng "Spinne" bel'uhen". Abel' lupu 'Spinne' lindet sich bei Azkue, dessen WÖl'tel'bueh in 1903 freilich noch nicht el'schienen wal'. Ich kann miet. nicht ent-

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6 ZUH. V ERG.L.E.fCHE)/OEN LAUTLEIH-RE

sinnen, wohel' ieh dam als lupu 'Spinne' genommen habe. Es giebt jedenfalls keinen GI'llnd um das Beispiel lipu: lupu zu vel·dächtigen. Dagegen ist der Fall ehtwimu1'i: ZU1'U1HnTU ZIl streichen.

S. 25. Zu emo-: eme-: erna- und erro-: er1'e-: erra- ". Museum, XI, Sp. 28 f.

S. 27. Die labollrdinischen FOl'men zoin, olwin, oin, soin haben I'einen Diphthong oi, Auch ist zu hemel'ken, dass in guip, iguin gegenübel' lab, h~qoin oi zn ui geworden ist, sodass wir hiel' nicht vun einem Übergang von 0 in u VOl' Nasal reden können,

S. 28. Der Fall egoi: ego ist zu streiehen. weil das Wort aus siidfranz. eigau entlehnt jst. So Schuchal'dt.

S. 31. Streiche den Fall itzw' (itzttl'i hat weiehes r !). S, 32, Die Bemel'kulIg über bulhal' ist. verfehlt. denn Ik ist I + h. S. 34. Die ganze zweite Alinea jst zu streiehen . Die FOl'men wie

dié u. s. w. bei Lizarraga sind ganz anders zu beurteilen. Weitel' unten wit'd gesagt, der Wechsel VUil eu mil u und i sei besonders häufig ' vor ", l: jm Gegenteil, Wecllsel von eu mit u ist überhaupt selten, und einen phonetischen Wecllsel von eu mit i giebt es gal' nicht. A \Ich ist das übel' teula: tella gesagle zn streiehen.

S. 36. Hiel' ist imdallu statt imdullu zu lesen. S. 38. Der Fall gin: egin ist zu streichen, wie schon in den Nach­

trägen (S. 102) bemel'kt wllrde. S. 40. Billos: bil/uzi ist kein "sicherel' Fall von i-Schwund im

Anslaut". Zu Gnmde liegt südfl'anz. blous, So Schuchai'dt. Auch mei ne Auffassllng ,'on l1w,Tubi : lWI1'l'ubio wal' verfehlt; sie ist eben­falls VOII Schnchal'dt (Museum, X, Sp. 399 f.) erledigt.

S. 40-44. Zu dem Kapilel del' Kontl'aktionen vel'gleiehe man Schucluu'dt, Museum, X, Sp. 403 f. ; (javel, Eléments de Phonétique basque, S. 100-103.

S. 45, Stteiche ajol: aehol. Auch ist zu bemerken, dass nh durchaus nicht als eine Sclll'eibweise fiil' i~ betl'achtet werden darf; mit nh ist aspil'Ïel'tes n gemeinl. Ganz zntl'effend sagt Prinz Bonaparte in seinen EI'läutel'ungen zum baskischen Alphabet (Le Vet'be ba.<;que, 1869): "Nous considél'ons fh, kit, llt, nlt, hit, ph, ,'It, I'rlt, tk, tI, comme des sons doubles, par la même raison que IJepsius considèl'e eomme tels kit, pit, th sanscl'its". Meine ul1l'ichtige A Ilffassung von nh, fit wal' dut'ch die Note bei van Eys, Diet. basque-français, S. XLV f., vel'anlasst.

S, 47. Die FOi'men inltarl'osi, inhaw'teri, eltinltaurl'i, inltar, enltam (inltara, ahltera), lanlw, munho enthalten alle ein It nach dem Nasal (s. oben zu S. 45) .

S. 49. Der Fall ortuts : ointhuts ist zu streichen. Neben rnuno

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DER ,BASKISOHEN DIALEKTE 7

steht mUIl/w mit nk, und muno mit mouilliertem n-Laut (Azkue). Die Hemel'kungen über belaun, helhaltn: belhrtur sind hinfällig.

S. 50. An del' vermnteten Abneigllng gegen zwei Liquidae in demselben Wortkörper ist es wohl nichts. Anch alleR über giltzurrun : ,quntzw'l'U Ilnd olentzm'u: onentza1'tt gesagte ist zu streichen. Zum angeblichen Wandel von n in h vgl. Schuchardt, Baskisc/t ttnd Ronumisck, S. 22 ff., und Gavel, Ji'léments de P/tOnétique basque, S. 265 ff.

S. 51. Die FOI'mell inhar, inltaurtel'i, ginhar, inltalozka, inhm'1'OSt haben ein ft nach dem Nasal. Neben ginm'reba mit mouilliertem n-Laut steht ginharl'eba mit n + lt. Unter den Beispielen des n­Schwundes ist gerade das znerst genannte e/caitz, ekrtch: nekltaitz zu str'eichen (der Fall ist anders zu beurteilelI).

S. 54. Streiche die Heispiele mw'rion (mofroin), Miarritze: BiaN'itz, lami,ia: labina. Wa~ ' das .letztgenannte Wort betrifft, haben wit' es sieher mit Entlehnung aus span. (lat) lamia zu tun (Srhuchardt).

S. 55. ZUl' Sippe bamIIrt, matmilla u. s. w. vgl. Schuchardt, Museum, X, Sp. 399.

S. 56. ItzU1'i, nicht itzurl'i, ist die I'ichtige FOI'm. S. 57, Die Ety mologie von ilm',qi, i//ar,qi, irm:qi, iretar.qi 'Mond'

ist nicht ganz si('hel'; vielleicht ist die alte El'klärung als "Licht del' Toten" doch die I'ichtige. Die kÜI·zere Form il, ilrt, illa gehört U1'sprünglich wohl nUl' in Zusammensetzungen zu Hause, Ilnd lässt sich als kompositionelle KUI'zfol'm ZII i/m'gi, illm'!Ji betrachten. Tat­sächlich findet il, ila, illa in del' Hedeutung "Mond" sich nul' in den Zusammensetzung~n i/gom, ilbem, ilberri, ilza1', i/abete (illabete, illebete. hilabethe, hillabethe). In ilbeltz 'JanuaI" ('schwarzer Monat') ist il 'Monat' el'stes Kompositionsglied; in den übrigen Monatsnamen steht -iloder -ila, -illa am Ende (Linschlllann, Lit. Zentralblatt, 1907, Sp. 1026 ha.t meine Bemerkung über das Monatsnamen bil­dende "Suffix" in De wOOl'dafleidende suffixen van het Baskisch, S. 48 missvel"standen, obwohl ich es doch ausdrücklich von dem Deminutivsuffix unterscheide; ich hätte fl'eilich bessel' getan hinzll­.zllfügen, dass -il, -ila, -illa in Monatsna.men eigentlich "Mond, Monat" bedeutet). Ähnlich schon Malm, DenÀ"rnäler de,' baskischen Spraclte, S. V, im Gegensatz zu SclllIehardt (Rev. lntem" VII, S. 298 f.), del' eguzki Ilnd ila1'gi als "Sonnenlicht" lInd "Mondlicht" auflasRt, was mil' nicht recht einleuchten wil I. Die Form ireta1'!Ji aus *iletargi neben irm'!Ji aus ila1'gi enthält das in der Kompositionsfuge häufig auftretende Element -t-, dessen Wert und Alter zuel'st von ~Schuchardt

erkannt worden ist. Vgl. übel' ilargi lIoch Vinson, La Langue hasque, S. 53 (wie Schuchardt el'klärt er ila1'!Ji als "Mondlicht").

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8 ~UR V~H!GLELCRENDENLA UTLBHrRE

S. 57 f. Ich blei be bei meinel' Autfassung des Verhältnisses zwischen den l- und 1'-Formen des Allalivsuffixes.

S. 58. SlI'eiche den Fall bulhute. Zu malluki: marrubi u. s. w. vgl. Sehllchardt, Museum, X, Sp. 399 f.

S. 59. Streiche die Bemerkung über belham' : belhaun. Bei eguzki, ~qllzlci, il'1.lZki, iduzki, iluzki haben wir gewiss von 9 auszllgehen (vgl. Schuchat'dt, Rev. intern., VII, S. 298 f., dessen El'klärllng von -zki \'OI'läufig unsicher hleibt). Stat! anltera lies anhera.

S. 60. Streiche das Beispiel zel'ren: zeden. S, 62, Streiehe das Beispiel baralla: masalla, Zu dem von mil'

unrichtig beul'teilten bamzlcm'i: bazkari vgl. Schllchardt, Museum, X, Sp. 404.

S. 64. Stl'eiche das Beispiel mot.: (das Wort hat nichts mit mUr'l'itz zu tun).

S. 65. Itwl'i hat weiches 1'.

S. 66. Mit Zh ist aspiriertes I gemeint (l + It): s. ollen zu S. 45 über nh (n + h). A lllO l' , alhargun, belhal', belltaun, bulhai', ellLUr, elhi, zilhegi, zul/w, IJnd alJf der folgenden Seite ilhun, zilhm' sind dementsprechend zu beurteilen.

S. 67. Herbail, habail, lusuil enthalten die Diphthonge ai, ui, Übel' die vermutete A bneigllng gegen zwei Liquidae in demselbell W Ol'lköl'pel' s. oben zu S. 50.

S. 68. Einen phonetischen Wandel von l (tI) in h giebt es wohl überhaupt nicht; die angefühl'ten Fälle sind alle anders ZIJ beurleilen. ZIl dell Doppelfol'Jnen mit und ohne I im Anlaut vgl. Schuehardt, Baskisch und Romanisch, S. 34tf. Unter den Beispielen des I-Schwlln­des sind ahuku, ahoki: altulki; kedal', khedarrp.: kheldar, /celde1'; alel': rllfer; erdoi: hel'doil zu streichen. Was anlautendes p und dessen Fehlen ill echt-baskischen W örlel'n beh'ifIt, s. Schllchardt, Zs. f. I'om. Phil., XI, S. 474 tf,

S. 69. Dech. hat nicht eypanadi, sondern ezpanadi. Also zu streiehen.

S. 70 Einen eigentIichen Wechsel IJ: t giebt es woh} gal' nicht; die angeführlen Fälle sind anders ZIJ beurteilen. Was altizpa, aizpa: aizla be tl'i tft , haben wir es "ielleicht mit Suffixverschiedenheit zu tun. Ebensowenig wie einen Lautwandel von p in t, oder umge­kehrt, giebt es im Baskischen einen solehen von p in k, oder von k in p, C/tipi und chiki stehen zu einander in einem lautsymbo­lisehen Vedlältnis (Sch uehardt). Par1'opia ist (nach demselbeJl Ge­lehl,ten) aus beam. par1'opie entlehnt. Aurh meine Bemel'kungeJl über chispildu: kiskildu sind "el'fehlt. Zu streichen ist auch alles iiber alpe1': auher gesagte.

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DER BASKISCHEN mALEKTE 9

S. 71. Es giebt kein ezt01' 'Pfarrer', wie ieh freilich schon vel'­mutete. Die Bemel'kurlg über pe1'tz: be1'lz, poz: boz ist zu stl'eichen.

S. 72, In pambisu liegt kei,n baskischer Lautwandel VOl'.

S. 73. Dass twlci ein b im Anlaut vedol'en hal, geht aus nnav. bUI 'lcM, soul. bÜ1'lchi hel'vor. Dennoch zweifle ich jetzt daran, ob das Wort gerade germanischen U rspl'llngB sei. Über bai- aus bait- s. unten zu S. 79 f.

S. 75. Zum angeblichen Wechsel t: p s. oben zu S. 70. Unter den Beispielen \,0)1 t: k sind tipllla: lcipula lInd debetatu: debelcatu Zll stl'eichen. Zu baitaiz, baitinqlln aus *bait-(lt)aiz, *bait-(lt)intzan vgl, linten Zit S. 79 f. Die Hemel'kungen über das t in Zusammensetzun­gen von begi und o.qi silld vel'fehlt (s. Schltchal'dt, Muswm, X, Sp, 397).

S. 76. Zu mate/a: mazela vgl. Schuchal'dt, Museum, X, Sp. 399. S. 77. Stl'eiche die Fälle miltise: '//IiMst und mazuza: mazuzta. S. 79 f. Hei dem Übergang von el iu t nach bai- ist zu bedenken,

dass bai- aus bait- elltslanden ist (Schuchardt, Jtluseum, X, Sp. 403). S. 80. Zum Wechsel nel: ng vgl. Sch uchard t, Baskisch ttnd Rouw­

nisclt, S. 17 fT. (zu chinduI"'i: cltingw'/'i anch Rev. Intern., VI, S. 104 fT.). Die FOI'IIl angel'edel' ist äusserBt zweifelhaft.

S. 81. Wie die bizcaischen familial'ell Verbaiformen wiejuat 11. s. W.

zu beurleilen sind, wage ich nieht zu entscheidell. Die ganze Reihe ist besser zn stl'eichen.

S. 82 f. Zum Über'gang von 9 in k narh bai- anS bait- vgl. oben zu S. 79 f.

S. 83. Streiche die Beispiele lce1'eiz: .qerei:, Ichm'bll: gal'ba. S. 84. Streiche den Fall tolei: tegi. S. 84 f. In orlcatiL: ol'gatil, jarlci: ym',qi wechseln Ic und 9 nach

1', in etlcar: elgm' narh I. S. 85. Streiche die Fälle kal'1'aska: zm'1'asfa, lcislcaldu (lci.çlcildu)

: clticltlcaldu. Auch die HelllEwkung Libel' zamm', chmnm' ist zu tiJgen. S. 85 fT. Übel' das Vel'hältnis \'on h zu Ic schon richlig Vinson,

Rev. de Lin,quistique, V, S. 210. 221 f. Die demollstrativen Pl'ono­minalformell mit erhaltenem k in Salazar und Roncal sind vom Prinzell Honapal'te Ui'luc/es SUl' les tl'ois dialectes basques des vallées d' Aezcoa, etc., S. 24) entderkt worden. Ganz anders werden die in Betracht kommeJlden Fälle von Gavel (É'léments de PltOnétique basque, S. 459 fT.) beurleilt.

S. 86. Dass das It von !tm'tu aus Ic elltstanden ist, darf auC Grund VOII lolcm'tu als sichel' geIten. Deshalb halte ieh Schuchal'dts Gleichung bask. !tal': nub. ar (Rev. Intem., VI, '8. 275. VII, S. 334) fü\' recht zweifelhaft. Man müsste delm wahl'scheinlich machen können, da88 im Nnbischen ein anlautendes Ic geschwunden wäre. Dagegen sind

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10 ZUR VERGLEICHENnE·N LAUTLEHRE

die Fälle hari, ari und e1'i zu streichen (s. über die Suffixe -kan und -ke1'i Schl1chardts licht vollen Aufsalz Die romaniscllen Nomi­nalsufpe im Baskischen, in Za. f. . rom. Phil., XXX, S. 1 ff.).

S. 87. Emrtkume gehört gewiss mit arkume 11. s. w. zusammen. Auch ich el'kläre es jetzt als "Weib-kind", d. h. "jIJnges Weib" (wie emazte aus *ema-gazte). Mil Unrecht macht Vinson (Rev. de Lin.quistique, XXXVIII, S. 312; Rev. Intern., I, S; 16 f.) mil" den VOI'wud, ich hätte in meinel' Arbeit über De 1000rdajleidende suffi:lJen van het Baskisch (S. 46 f.) das Wort ernakltme vergessen. Ich hatte es "orsätzlich weggelassen, weil ich über das gegenseitige Verhältnis der beiden Kompositionsgliedel' (das auch jetzt noch Schwierigkeit macht 1) nicht zu Klal'heit gekummen wal'. Es sei noch bemerkt, dass die labourdinische Form von ume wirklich mit h anlautet.

S. 88. Der Schwllnd des k im Dativzeichen -ki- veranlasst mich dazu, mich über das au in den von Schllchardt (Baskische Studien, I, S. 47 tf.) besprochenen FOl'men zn äussern. Ich glaube nämlich, dass dieses au ul'sprünglich nul' in den Fällen, wo die Endsilbe (-ku, -zu, -kun, ,zlln) eill u enthielt, zu Hause gehört, und sich von dort aus dIJrch AnalogiewirklJng aIJRgebreilet hat. Zauzu, z. B., gehl regelrecht auf *za-ki-zu zurück, das dm'ch Assimilation des i an das u der folgenden Silbe zu *za-ku-zu, und weiter mit Schwlllld des k zu zauzu wl1rde. Zaizu dagegen ist Ilnmittelbar mil Schwund des k aus *za-ki·zu entslanden.

S. ~8 f. Zum Übergang von 9 ill k nach bai aus bait- vgl. oben zu S. 79 f.

S. 89. Streiche den 1<'8011 grtrdots: hrtl'rots. Weiter unten sind gede: chede Ilnd pangeTlt: panyeru Zll sIreichen.

S. 90. Streiche die Fälle gm'l'atlwin: al'ratoin; gathabuta, katabu : span. ataud; gelberia: *elhel'ia; guztera, geztera: eztera.

S. 91. Zu baitaiz, baitinçan vgl. oben zu S. 75. S. 91 f. Zum Verhältnis "sp.-bask. Vokal + Vokal = frz.-bask.

Vokal + h + Vokal" vgl. oben zu S. 40-44. S. 92. Das über den Lautwerl des ch bemerkte, ist unrichtig.

Vielmehr hat ch im ganzen französischen Baskenlande den Lautwert $. Wenn die fl'anzösischen Basken t.~ meinen, so schl'eiben sie teil, Im spanischen Baskenlallde hat das Schriftzeichen eh den La.utwert t~. Die fehlerhafte Dal'stellung der Verhältnisse in meinen Beiträgen bel'uht auf van Eys, G1'ammai,'e Comparée des Dialectes basques, S. 10,

S. 93 f. Die angebliche Vel'sliil'kung des anlalltenden z nach bai­zu tz, ' und die angebliche Verbindung von ez mit anlalltendem ~ zu etz- sind nul' scheinbar, denn bai- ist aus bait- und ez aus *etz ent­standen (s. Schuchardt, Museum, X, Sp. 403).

Page 11: ZUR VERGLEICHENDEN LAUTLEHRE DER BASKISCHEN ...elka1'1·i. Ein driltes Beispiel des Wecllsels a: e, das gestrichen wer den soli, ist lab. rtl'1leg1t: gllip, e1'1legu (die Gl'Ilndformen

DER iRASKlSCHEN DIALE'KTE 11

S. 94. Die Bemel'kullgen iibet· das Deminlltivpl'äfix eh- und Vel'­schllleizung desselben mit. anlautendern z- sind vel'fehlt. Wo die Nebenfonnen mit clL- zu Wörtem mit z- deminuth'e Geltnng haben, liegt llIII' ein lautsymbolisches Vet'hältnis vor.

S. 95. Die Bemet'kllngen übel' .~ IInd t.~ sind il'l'efühl'end: s. oben zu S. 92. hn Labourdillischell sagt man .~a/IU, sa/tar, ,~ehe, .~e1'ri,

Bw'i, .~u.~en, .~utik, asel'i, a,~'lt1·i. AlIch im Niedeçnavarrischen hat cll dell Lautwel't .~ . Ein Gegensatz zum Souletinischen , ist also gar nicht vol'llanden.

S. 96. Zu den Wechselfol'lnen mit anlautcndem Zischlallt und ohne einen solchen vgl. Schuchal'dt, Rornanisclt und Baskis('lt, S. 36 tr, Unlel' den Beispielen von Liquidadissimilation sind chincltila und gongoilla zu stl'eichen.

S. 97. Streiche die Fälle bekaitz, betazal, patako . . S. 99. Die Fälle a1'1'apo, mfll'l'oka, probe, rekrubatf.!, sind zu str'eichen,

Bei le?'de: eldel' ist die Hemel'kllng über eine etwaige Mittelfol'ffi -leder zu tilgen, und sind einel'seits die Nebenfol'lnen erde, herde, andel'el'seils die Nebenfol'men heldol', !tedm', adu?' hinzuzufügen.

S. 100. Marsoka : masol'ka, Lehllwort ans span. maZ01'ca (Schuchardt). Der Fall leg01' ist zu streichen.

S. 101. Lies soul. eitlte (statt enhe).