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205 fnsser hat dann noeh interessante Wasserverlustkurven anderer nattirlicher Fe-Oxydhydrate aufge.~ommen und eine Charakterisierunt~ dersetben erm6glicht. AIs wiehtiges Ergebnis der Untersuchungen des Verfassers m6ge noch etwahnt werden, dab der Eisenglanz Ko-K0rper zu den schwarzroten Kolloiden (Hamatiten) ist. W. Baehmann. Rrbeiten technischen Inhalts. Nowotny, R., Ueber den Welt yon Labora- torlumsversuchen for die Hoizimprtignlerung. (Zeitschr. f. angew. Chem. 24, 923, 1911.) Die Priifung von Impragnierungsm[tteln muB aus- gehen yon der Untersuchung ihrer antisepttschen Wirkung gegen holzzerstOrende Pilze. Je mehr ein Antiseptikum das Wachstum yon Holzzerst6rem hemmt, um so brauchbarer ist es fitr die HolzimprJlgnierung. Man untersucht die Antiseptiken in der Weise, dab man PilznahrbOden, denen man die zu prfifenden Salze in verschiedenen Mengen beimischt, unter be- stimmten Bedingungen der Einwirkung energiseh an- greifender Pilzmyzelien aussetzt. An der so festge- steltten relatlven antiseptischen Wirksamkeit der Anti- septika hat man einen Anhaltspunkt for die Dosierung der Impritgnierung. So wurde z. B. ermittelt, dab Zinkfluorid und Natriumfluorid eine etwa ftinfmal so groBe antiseptische W,rkung besitzen, wie Kupfer- vitriol and Zinkchlorid. Von J. Netseh wurde kon- statiert, dab ein und dasselbe Impr~lgnierungsmittel bet gleicher Konzentration auf verschledene Pilzarten verschieden wirkt. Hierdurch wird such klargestellt, woran es liegt, dab ein mit demselben Impr,~tgnierungs - mlttel impr~lgniertes Holz in versehiedenen Gegenden ganz verschiedene Lebensdauer hat. Das hat seinen Grund darin, dab mtt der Gegend such die Arten der holzzerst0renden Prize sich andern. Die Schimmel- prize, .die im allgemeinen das Holz nicht zerst0ren, sind gegen Impriignierungsmittel viel widerstands- f~ihiger, als die holzzerstOrenden Pilze. Wenn so die Brauchbarkett etnes lmpr~igntermittels erwiesen ist, riift man es welter, indem man kleinere oder grOBere olzstiteke probeweise mit dem Impr~igniermittel be- handelt und die so vorbereiteten HolzstOeke einem UeberschuB des zerstOrenden Pilzes aussetzt. For eine lang andauemde Wirksamkeit eines Imprltgnle. rungsmittels ist es wesentlich, dab dieses sich aus dem Holz im Boden nicht in erheblichem MaBe ver- flQChtigt, attsgelaugt wird oder mit den Bodenbestand- teilen umsetzt. Bet mit Kreosot01 impragnierten Stangen hat man gefunden, dab die niedrig siedenden Bestandteile des Oeles sich nach l~ingerer Zeit ver- flilchtigt hatten, ohne dail die Wirksamkeit des Kreo- sots dadureh wesenttich beeintrachtigt ware. Auch die Auslattgung yon leicht 16slichen Impragnierungs- mittein gem nach den Untersuehungen yon Malenkovie und yore Veff. nur auBerordenflich lang~am vor sich. Verf. konnte feststellen, dab in Telegraphenstangen, die mit Kupfervitriol impMgniert waren, dieses Salz noch nachweisb~r war, nachdem sie 30 Jahre in Oebrauch gewesen waren. Ueber die Ltrnsetzung eines Imp~gnienmgsmittelsmit den Boden- bestandteilen lassen sich im Laboratorium nur schwierig Versuche ansteilen. Ombe. Hentschel, O., Zur Zementkochprobe naeh Michael/&, (Chem.-Zig. 35; 558, 1911.) Die Kochprobe nachW.Michaells besteht darin, daf~ man einen flachen Zementkuchen nach dem Ab- binden, also gew0hnlicb naeh 24 $tunden, zwei bis drei Siunden mit siedendenl Wasser bethandeit. Diese Methode ist naeh Meinung des VerI. bet [angsam abbindenden Zementen nicht anwendbar, da diese nach 24 Stunden noch uicht abgebunden sind trod deshalb bet der Kochprobe welch und murbe wetden. Verf. schlAgt deshalb vor, die Probe in der Weise auszu- fiihren, dab man aus Zementbrei yon Normalkonsistenz einen Kuchen auf eine saugende Flache, z, B. eine Gipsplatte gieBt, nach 15 Minuten den Kuchen auf eine 2 mm starke Eisenplatte bringt und diese so lange fiber freier Flamme erw~lrmt, his aqes Wa~ser verdamph ist. Den erkalteten Kuchen bri~gt man ~r 10 Minuten in kaltes Wasser, worauf er in 3 Stunden an der Luft erh/lrtet. Mit so vorberetteten Kuchen kann man dann die Kochprobe vornehmen. Hierzu bemerkt H. Kiihl (Chem.-Ztg. 35, 815, 19111, dab ihm kein Grund vor- zuliegen scheine, yon der Kochprobe nach Vorschrift yon W. Michaelis abzuweichen. Er halt es fflr zweckmiiBiger, langsam abbindende Zemente lieber nach einer l~lngeren Zeit, als 24 Stunden, der Koch- probe zu unterwerfen, als schon dem AbbindeprozeB dutch TemperaturerhOhung einen nicht normalen Vertauf zu geben. (3rube. BUcherbesprechungen. Die Kollolde in Biologie und Medlzin. Von H. Bech h old. Mit 52 Abb., Tabellell und Tafeln. 441 co. Dresden 1912. Verlag yon Theodor Steinkbpff. Es gibt wohl kaum eine andere Wissenschaft. die derartig enge Beziehungen zur Kolloidchemie hat (and schon lange gehabt hat) als die Bio[ogie. Nicht nut sind biologische Probleme in zahllosen F~illen die Aus- gangspunkte rein kolloidchemischer Forschungen ge- wesen, nicht nur sind die grundlegenden Arbeiten for ganze groBe Kapitel der Kolloidehemie yon Biologen gemacht worden, -- such umgekehrt hat wohl keine andere Wissenschaft so viel und so mannigfache Hilfe yon der Kolloidehemie erhalten als die Biologie, u#d endlich existiert wohl such keine andereWissensehaft, die zu derartig gro~en Hoffnungen auf die weitere FOrderung dutch unsere WissenschMt berechtigl ist als die Biologie. Namenttich die neuere experimentelle Biologie in der allgemeineren Fassung mit EmschluB der experimentellen Medizin und die Kolloidchemie sind so eng miteinander verwachsen, dab es eine Freude ist filr denjenigen, der in der fortw~threnden gegen- seitigen Kennlnisnahme yon zwei Wissenschaftsgebieten, in der Etweiterung des sogenannten .fachwissenschaft- lichen" Blickes zu einer nur dutch die pers6nliehen Kr~ifte abet sonst nirgends begrenzten allgemein natur- wissenschaftlichen Betrachtungsweise, kurz in der An- wendung einer etwas gr6Beren Perspektive ein besonderes fruchtbares Kulturmedium fur naturwissen- schaftliche Erkenntnis sieht. Hier sieht man, wie der Physikoehemiker untec den Kolloidchemikem, denen die lnteressanten Ergebnisse biologischer Forschungen bekannt waren, seibst die biologischen Nutzanwendungen seiner Resuitate zieht, zum mindesten abet letztere den biologischen Fachgenossen zur Benutznng anbietet, m ether P-otto, die auch den Anspdichen ,nd der Eigen- art biologischer Untersncimngenbexeit~ et~tqege~kommL Auf der anderhen Seite beobaehtet man, wie tier Biologt beim Auf~ehe~n und Verfolgen der odes jener koi!oifl- chemischenVariabte eheer sich's versieht, selbst in dss rein physikalischchemische Oebiet iZefi~hrt wtrd. Da die AnzaLI noch nicht studie~er kolloidchemischer Ph~nomene w, endlich gtof~ ~sl. ~ finder er ~leht stets

Zur Zementkochprobe

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fnsser hat dann noeh interessante Wasserverlustkurven anderer nattirlicher Fe-Oxydhydrate aufge.~ommen und eine Charakterisierunt~ dersetben erm6glicht. AIs wiehtiges Ergebnis der Untersuchungen des Verfassers m6ge noch etwahnt werden, dab der Eisenglanz Ko-K0rper zu den schwarzroten Kolloiden (Hamatiten) ist. W. Baehmann.

Rrbeiten technischen Inhalts. Nowotny , R., Ueber den Welt yon Labora-

torlumsversuchen for die Hoizimprtignlerung. (Zeitschr. f. angew. Chem. 24, 923, 1911.)

Die Priifung von Impragnierungsm[tteln muB aus- gehen yon der Untersuchung ihrer antisepttschen Wirkung gegen holzzerstOrende Pilze. Je mehr ein Antiseptikum das Wachstum yon Holzzerst6rem hemmt, um so brauchbarer ist es fitr die HolzimprJlgnierung. Man untersucht die Antiseptiken in der Weise, dab man PilznahrbOden, denen man die zu prfifenden Salze in verschiedenen Mengen beimischt, unter be- stimmten Bedingungen der Einwirkung energiseh an- greifender Pilzmyzelien aussetzt. An der so festge- steltten relatlven antiseptischen Wirksamkeit der Anti- septika hat man einen Anhaltspunkt for die Dosierung der Impritgnierung. So wurde z. B. ermittelt, dab Zinkfluorid und Natriumfluorid eine etwa ftinfmal so groBe antiseptische W,rkung besitzen, wie Kupfer- vitriol and Zinkchlorid. Von J. N e t s e h wurde kon- statiert, dab ein und dasselbe Impr~lgnierungsmittel bet gleicher Konzentration auf verschledene Pilzarten verschieden wirkt. Hierdurch wird such klargestellt, woran es liegt, dab ein mit demselben Impr,~tgnierungs - mlttel impr~lgniertes Holz in versehiedenen Gegenden ganz verschiedene Lebensdauer hat. Das hat seinen Grund darin, dab mtt der Gegend such die Arten der holzzerst0renden Prize sich andern. Die Schimmel- prize, .die im allgemeinen das Holz nicht zerst0ren, sind gegen Impriignierungsmittel viel widerstands- f~ihiger, als die holzzerstOrenden Pilze. Wenn so die Brauchbarkett etnes lmpr~igntermittels erwiesen ist, riift man es welter, indem man kleinere oder grOBere olzstiteke probeweise mit dem Impr~igniermittel be-

handelt und die so vorbereiteten HolzstOeke einem UeberschuB des zerstOrenden Pilzes aussetzt. For eine lang andauemde Wirksamkeit eines Imprltgnle. rungsmittels ist es wesentlich, dab dieses sich aus dem Holz im Boden nicht in erheblichem MaBe ver- flQChtigt, attsgelaugt wird oder mit den Bodenbestand- teilen umsetzt. Bet mit Kreosot01 impragnierten Stangen hat man gefunden, dab die niedrig siedenden Bestandteile des Oeles sich nach l~ingerer Zeit ver- flilchtigt hatten, ohne dail die Wirksamkeit des Kreo- sots dadureh wesenttich beeintrachtigt ware. Auch die Auslattgung yon leicht 16slichen Impragnierungs- mittein gem nach den Untersuehungen yon M a l e n k o v i e und yore Veff. nur auBerordenflich lang~am vor sich. Verf. konnte feststellen, dab in Telegraphenstangen, die mit Kupfervitriol impMgniert waren, dieses Salz noch nachweisb~r war, nachdem sie 30 Jahre in Oebrauch gewesen waren. Ueber die Ltrnsetzung eines Imp~gnienmgsmittels mit den Boden- bestandteilen lassen sich im Laboratorium nur schwierig Versuche ansteilen. Ombe.

H e n t s c h e l , O., Zur Zementkochprobe naeh Michael/&, (Chem.-Zig. 35; 558, 1911.)

Die Kochprobe n a c h W . M i c h a e l l s besteht darin, daf~ man einen flachen Zementkuchen nach dem Ab- binden, also gew0hnlicb naeh 24 $tunden, zwei bis

drei Siunden mit siedendenl Wasser bethandeit. Diese Methode ist naeh Meinung des VerI. bet [angsam abbindenden Zementen nicht anwendbar, da diese nach 24 Stunden noch uicht abgebunden sind trod deshalb bet der Kochprobe welch und murbe wetden. Verf. schlAgt deshalb vor, die Probe in der Weise auszu- fiihren, dab man aus Zementbrei yon Normalkonsistenz einen Kuchen auf eine saugende Flache, z, B. eine Gipsplatte gieBt, nach 15 Minuten den Kuchen auf eine 2 mm starke Eisenplatte bringt und diese so lange fiber freier Flamme erw~lrmt, his aqes Wa~ser verdamph ist. Den erkalteten Kuchen bri~gt man ~r 10 Minuten in kaltes Wasser, worauf er in 3 Stunden an der Luft erh/lrtet. Mit so vorberetteten Kuchen kann man dann die Kochprobe vornehmen. Hierzu bemerkt H. Kiihl (Chem.-Ztg. 35, 815, 19111, dab ihm kein Grund vor- zuliegen scheine, yon der Kochprobe nach Vorschrift yon W. M i c h a e l i s abzuweichen. Er halt es fflr zweckmiiBiger, langsam abbindende Zemente lieber nach einer l~lngeren Zeit, als 24 Stunden, der Koch- probe zu unterwerfen, als schon dem AbbindeprozeB dutch TemperaturerhOhung einen nicht normalen Vertauf zu geben. (3rube.

BUcherbesprechungen. Die Kollolde in Biologie und Medlzin. Von

H. Bech h old. Mit 52 Abb., Tabellell und Tafeln. 441 co. Dresden 1912. Verlag yon Theodor Steinkbpff.

Es gibt wohl kaum eine andere Wissenschaft. die derartig enge Beziehungen zur Kolloidchemie hat (and schon lange gehabt hat) als die Bio[ogie. Nicht nut sind biologische Probleme in zahllosen F~illen die Aus- gangspunkte rein kolloidchemischer Forschungen ge- wesen, nicht nur sind die grundlegenden Arbeiten for ganze groBe Kapitel der Kolloidehemie yon Biologen gemacht worden, - - such umgekehrt hat wohl keine andere Wissenschaft so viel und so mannigfache Hilfe yon der Kolloidehemie erhalten als die Biologie, u#d endlich existiert wohl such keine andereWissensehaft, die zu derartig gro~en H o f f n u n g e n auf die weitere FOrderung dutch unsere WissenschMt berechtigl ist als die Biologie. Namenttich die neuere experimentelle Biologie in der allgemeineren Fassung mit EmschluB der experimentellen Medizin und die Kolloidchemie sind so eng miteinander verwachsen, dab es eine Freude ist filr denjenigen, der in der fortw~threnden gegen- seitigen Kennlnisnahme yon zwei Wissenschaftsgebieten, in der Etweiterung des sogenannten .fachwissenschaft- lichen" Blickes zu einer nur dutch die p e r s 6 n l i e h e n Kr~ifte abet sonst nirgends begrenzten allgemein natur- wissenschaftlichen Betrachtungsweise, kurz in der An- wendung einer etwas gr6Beren P e r s p e k t i v e ein besonderes fruchtbares Kulturmedium fur naturwissen- schaftliche Erkenntnis sieht. Hier sieht man, wie der Physikoehemiker untec den Kolloidchemikem, denen die lnteressanten Ergebnisse biologischer Forschungen bekannt waren, seibst die biologischen Nutzanwendungen seiner Resuitate zieht, zum mindesten abet letztere den biologischen Fachgenossen zur Benutznng anbietet, m ether P-otto, die auch den Anspdichen ,nd der Eigen- art biologischer Untersncimngen bexeit~ et~tqege~kommL Auf der anderhen Seite beobaehtet man, wie tier Biologt beim Auf~ehe~n und Verfolgen der odes jener koi!oifl- chemischenVariabte eheer sich's versieht, selbst in dss rein physikalischchemische Oebiet iZefi~hrt wtrd. Da die AnzaLI noch nicht studie~er kolloidchemischer Ph~nomene w, endlich gtof~ ~sl. ~ finder er ~leht stets