27
@ @ @ @ @ @ @ @ E-Learning-Programm HepaƟƟs C Zusammenfassung www.elearning-hcv.de

Zusammenfassunge HCV E-Learning

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Herzlich willkommen beim E-Learning-Programm der Deutschen Leberhilfe e.V.! Das Programm wurde im Juli 2014 gestartet und richtet sich an Hepatitis-C-Patienten und ihre Angehörigen. Hier erfahren Sie vieles über die Leber und ihre Funktion, die Hepatitis C, Ansteckungsrisiken für andere, Verlauf der Erkrankung und letztendlich auch Therapiemöglichkeiten.

Citation preview

Page 1: Zusammenfassunge HCV E-Learning

@ @ @ @ @ @ @ @

E-Learning-Programm Hepa s C

Zusammenfassungwww.elearning-hcv.de

Page 2: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 2 -

Vorwort und Inhalt

Sehr geehrte Teilnehmer des E-Learning-Programmes,

wir hoff en, dass Sie durch unser E-Learning-Programm viele hilfreiche Informatio-nen zur Hepatitis C bekommen haben. Einige wesentliche Punkte des Programms fi nden Sie hier noch einmal in diesem Booklet zusammengefasst.An dieser Stelle möchten wir der Firma Boehringer Ingelheim danken, dass sie die-ses Projekt der Deutschen Leberhilfe e.V. fi nanziell ermöglicht hat.Die Informationen in diesem Booklet entsprechen dem Wissensstand vom Juli 2014. Bitte beachten Sie, dass sich bei der Hepatitis-C-Therapie aktuell sehr viel ändert. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt informieren, welche Behandlungen derzeit für Sie zur Verfügung stehen.Falls Sie diese PDF-Datei online gefunden haben und unser E-Learning-Programm noch nicht kennen, schauen Sie einmal auf unserer Webseite vorbei:

www.hcv-elearning.de

Die Teilnahme an dem Programm ist kostenlos.

Ihre Deutsche Leberhilfe e.V.

Deutsche Leberhilfe e.V.Krieler Str. 100 – 50935 Köln

Tel.: 0221/28 29 980 – Fax: 0221/28 29 981 – E-Mail: [email protected] – Internet: www.leberhilfe.org

Inhaltsverzeichnis

S. 3 Die Leber als OrganS. 5 Hepatitis – was ist das?S. 7 Verbreitung von Hepatitis CS. 9 Wie geht es Ihrer Leber? Untersuchungsmöglichkeiten S. 11 Virustypen und menschliche GeneS. 12 Therapiemöglichkeiten und ZukunftS. 13 Erste Schritte – professionelle Hilfe S. 14 Alltag mit Hepatitis CS. 16 ChecklisteS. 17 Kriterien der TherapieentscheidungS. 18 Vorbereitung der Therapie S. 20 Nebenwirkungen S. 21 Leber und Hepatitis: ein Blick in die GeschichteS. 23 Begriff serklärungen

Page 3: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 3 -

Die Leber

Das OrganDie Leber wiegt normalerweise zwischen 1,5 und 2 kg. Ein Viertel unseres Blutes durchströmt sie pro Minute. Geschützt von den Rippen liegt die Leber unterhalb des Zwerchfells im rechten Oberbauch. Ihre obere Grenze liegt ungefähr auf Höhe der Brustwarzen. Gehalten wird sie durch feste Bauchfellbänder und den Druck der Bauch-muskeln. Die Leber ist ein relativ weiches Organ und umgeben von einer Bindegewebekapsel. Aus diesem Grund ist eine gesunde Leber nicht immer tastbar. Ein erster diagnostischer Hinweis kann eine Schwellung oder Verhärtung sein.

Der AufbauDie Leber besteht aus zwei Lappen. Der rechte Leberlappen ist sechsmal so groß wie der linke. Die Leber besteht aus einer Vielzahl von kleinsten Leberläppchen. Diese haben einen ungefähren Durchmesser von 1,5 bis 2 mm. Sie bestehen aus einem Ring aus Leberzellen. In der Mitte dieses Rings verlaufen Blutgefäße, die so genannten Le-bersinus. Hier fi ndet der gesamte Stoff austausch zwischen Leber und Blut statt. Die Leberzellen, (medizinisch = Hepatozyten), stellen mit ca. 80 % den größten Teil der Leber dar. Auf der vorderen Unterseite des rechten

Lappens liegt die Gallenbla-se. Hier wird die Galle

„zwischengelagert“., die in der Leber produziert wurde. Später zieht sich die Gallenblase zusammen und schüttet die Galle in den Darm aus.

Die FunktionenKein Organ nimmt so viele Aufgaben wahr wie die Leber. Die Leber ist an allen lebensnotwen-digen Vorgängen im Körper beteiligt. Sie regu-liert den Eiweiß-, Fett- und Zuckerstoff wechsel. Außerdem ist sie für den Mineral-, Vitamin- und Hormonhaushalt verantwortlich. Doch die Leber versorgt nicht nur sich selbst. Durch das Blut ge-langen die Nährstoff e auch in die anderen Orga-ne des Körpers.Auch der berühmte Cholesterinspiegel wird von der Leber reguliert. Das Cholesterin ist einer der vielen, für den Aufbau von Zellen notwendigen Stoff e. Es wird in der Leber gebildet und ist auch Basis für in der Leber gebildete Gallensäuren. Die Gallensäuren haben im Darm die Aufgabe, Fette in kleinste Tröpfchen zu zerteilen. Dann können die Fette von den Verdauungsfermenten ange-griff en werden. Die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K gelangen über den Darm ins Blut und können so in den Körper aufgenommen werden. Täglich bildet die Leber circa 700 bis 1.000 Gramm Galle. Zu guter Letzt dient die Leber auch als Speicher. Sie speichert wichtige Nährstoff e, wie z. B. Zucker, Fette und Vitamine. Sie versorgt damit in nahrungsfreien Zeiten die übrigen Or-gane und Zellen unseres Körpers. Dies gilt für die Zeiten zwischen den Mahlzeiten genauso wie für längere Perioden.

Die Leber als Organ

Lappens lise. Hie

„zwidieppSddzzssiin

© rob3000/Fotolia.com

Page 4: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 4 -

Der Ablauf von Prozessen in der LeberÜber die Pfortader trägt das Blut Nährstoff e aus dem Darm in die Leber. Die in der Nahrung ent-haltenen Fette nimmt das Lymphsystem des Dar-mes direkt auf. Zu dieser Zeit befi nden sich alle anderen Stoff e – auch giftige Abbauprodukte – im Blut. Die Hepatozyten wandeln nun die Spalt-produkte der Nahrungseiweiße in körpereigene Eiweiße um, insbesondere in Bluteiweiße und Gerinnungsfaktoren. Traubenzucker wird in das Speicherkohlenhydrat Glykogen umgewandelt. Außerdem kontrolliert die Leber den Hormons-piegel, da sie Hormone de- oder aktiviert. Genau-so ist sie aktiv daran beteiligt, den Blutzuckerspie-gel zu regulieren. Die im Körper entstandenen Giftstoff e werden an andere Stoff e gekoppelt. So verlieren sie ihre giftige Eigenschaft. Ein Beispiel dafür ist das hochgiftige, vom Körper selbst ge-bildete Ammoniak. Die Leberzellen wandeln es in den ungefährlichen Harnstoff um, indem sie es an Kohlendioxyd koppeln. Der Harnstoff wird dann über die Niere ausgeschieden. Ein weiteres Beispiel sind überalterte rote Blut-körperchen. Diese werden in der Milz abge-baut. Daraufhin entzieht die Leber der Milz den Farbstoff dieser Körperchen. Sie gewinnt aus dem Farbstoff den Eisenanteil zurück und leitet den eisenfreien Farbstoff , das Bilirubin, in die Gallensäfte weiter. Mit der Galle gelangen sie in den Darm, wo sie mit dem Stuhl abgegeben wer-den. Dasselbe Schicksal ereilt Medikamente, Konser-vierungsstoff e oder in der Nahrung enthaltene Gifte. Sie alle werden mit der Gallenfl üssigkeit ausgeschieden.

BelastungDurch eine chronische Belastung wie z.B. Virus-hepatitis oder Alkohol kann die Fähigkeit zur Re-generation überfordert werden. In dem Fall wer-den die hepatischen Sternzellen (HSC) aktiviert, die für die Bildung eines Ersatzgewebes aus Kol-lagen verantwortlich sind. Die Leberzellen erscheinen dann ungeordnet zwischen funktionslosem Bindegewebe. Die Blutbahnen (Sinusoide) in den Leberläppchen werden eingeengt. Es kommt zur Zirrhose. Lan-ge Zeit galt diese als unumkehrbar (irreversibel). Nach neueren Erkenntnissen kann sich dieser Prozess jedoch zurückbilden, wenn die chroni-sche Belastung unterbrochen wird. Die hepati-schen Sternzellen sind in der Lage, das kollagene Bindegewebe wieder abzubauen.

© S

ebas

tian

Kaul

itzki

/Fot

olia

.com

Page 5: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 5 -

Hepatitis: Was ist das?Hepatitis-Viren sind eine häufi ge Ursache von akuten und chronischen Leberentzündungen. Generell gilt: Die Viren der Hepatitis A, B, C, D und E sind sehr unterschiedlich. Sie haben nur gemeinsam, dass sie zu einer Leberentzündung führen. Sie werden jedoch anders übertragen, anders behandelt und können sich nicht inein-ander umwandeln. Infektionen mit Hepatitis-Viren können grund-sätzlich im ersten halben Jahr nach der Infektion von selbst ausheilen, zum Teil aber auch chro-nisch werden. Hepatitis A heilt immer von selbst aus. Hepatitis B, C und D (sehr selten Hepatitis E) können chronisch verlaufen. Eine chronische Hepatitis-Infektion kann zu schweren Leberschä-den führen. Dieses Risiko lässt sich vor allem bei Hepatitis B und C durch eine rechtzeitige Diag-nose und geeignete Therapie erheblich senken.

Hepatitis CHepatitis C ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis-C-Virus verursacht wird. Das Virus wird über infi ziertes Blut übertragen, wenn die-ses in Blutbahn oder Schleimhäute eines Gesun-den eindringt. Die durchschnittliche Inkubations-

zeit beträgt sechs bis neun Wochen.

Die akute Infektion führt nur selten zu Symp-tomen. Sie kann bei etwa jedem fünften Betroff enen in den ersten sechs Mona-ten ausheilen. Meis-

tens wird die Infektion jedoch chronisch (bis

zu 80 %) und bleibt dau-erhaft im Körper.

Eine chronische Hepatitis C ver-läuft je nach Mensch und Lebenssituation unter-schiedlich. Nach zwei bis drei Jahrzehnten kommt es bei 15 bis 30 % der Betroff enen zu Spätfolgen wie Zirrhose und Leberkrebs. Durch heutige The-rapien ist die Hepatitis C jedoch oft heilbar.

Hepatitis: Was ist das?

Symptome der Hepatitis CDie meisten Betroff enen mit akuter oder chro-nischer Hepatitis C spüren über lange Zeit keine Symptome. Wenn doch Beschwerden auftre-ten, sind diese oft unspezifi sch wie z. B. Müdig-keit, leichte Übelkeit, heller Stuhl, dunkler Urin, grippeähnliche Symptome oder Fieber. Eine Gelbfärbung der Haut/Augen (Ikterus) ist bei Hepatitis C relativ selten. Im Spätstadium können Symptome einer Zirrhose auftreten. Hepatitis C kann neben der Leberschädigung auch mit anderen Beschwerden einhergehen. Diese werden als „extrahepatische Manifesta-tionen“ bezeichnet, also als Komplikationen außerhalb der Leber. Beobachtet wurden u. a. Gelenk- und Muskelbeschwerden, häufi gere Depressionen und Ängste, Neuropathien, trocke-ne Mundschleimhaut, Erkrankungen der Nieren oder Schilddrüse sowie ein erhöhtes Diabetes-risiko. Diese Begleiterscheinungen betreff en je-doch nicht jeden Patienten.

© lu

-pho

to/F

otol

ia.c

om -

--

s-

--t

- © A

rtem

Fur

man

/Fot

olia

.com

zeit betrWoch

Dienute

et

tejed

zu 8erhaft im

Ei h i

© Sebastian Kaulitzki/Fotolia.com

Page 6: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 6 -

Antikörper-TestBei Verdacht auf Hepatitis C wird das Blut zu-nächst auf HCV-Antikörper (anti-HCV) untersucht. Diese Antikörper werden etwa sechs bis neun Wochen nach einer Infektion messbar und sind eine Reaktion des Immunsystems auf das Virus. Ist der Antikörpertest negativ, liegt wahrschein-lich keine Hepatitis C vor. Weitere Tests sind hier meist nicht nötig (Sonderfälle: Bei Verdacht auf eine kurz zurückliegende Infektion, bei Immun-schwäche und Kindern HCV-positiver Mütter unter 18 Monaten sollte zusätzlich ein PCR-Test erfolgen). Ist der Antikörpertest positiv, folgt als nächster Schritt ein PCR-Test.

PCR-TestDer PCR-Test sucht im Blut direkt nach dem Erbmaterial des Virus (HCV-RNA). Ist die HCV-RNA positiv, hat man Hepatitis C. Ist die HCV-RNA negativ und nur der Antikörpertest positiv, liegt vermutlich eine ausgeheilte Hepatitis C vor.Die Virusmenge hat keinen Einfl uss auf den Krankheitsverlauf. Die Lebererkrankung kann schnell oder langsam voranschreiten, egal wie hoch oder niedrig die Viruslast (HCV-RNA) ist. Hierin unterscheidet sich Hepatitis C von ande-ren Viren wie Hepatitis B oder HIV, wo eine hohe Viruslast den Krankheitsverlauf verschlechtert. Vermutlich schädigt Hepatitis C die Leberzellen nicht direkt, vielmehr werden diese beim Kampf zwischen Immunsystem und Virus zerstört.

© Franz Pfl uegl/Fotolia.com

Page 7: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 7 -

Wie weit ist Hepatitis C verbreitet?Nach Schätzungen des Robert-Koch-Institutes (RKI) haben 400- bis 500.000 Deutsche eine He-patitis C. Weltweit schätzt die Weltgesundheitsorganisati-on die Zahl der Betroff enen auf 170 Millionen.

Verbreitung von Hepatitis C

Achtung, es gibt neue

Schätzungen!

Hier ändert sich gerade etwas!

Vor kurzem hat die WHO ihre Zahlen korrigiert und spricht nun von 130 bis 150 Millionen Hepatitis-C-infi zierten Menschen weltweit.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt für Deutschland derzeit keine offi zielle Gesamtzahl von

Hepatitis-C-Betroff enen mehr aus. Das RKI vermutet, dass die Zahl bei mindestens 0,3 % liegt (DEGS1-

Studie), wahrscheinlich aber höher. Es sind neue Studien geplant, um die Häufi gkeit von Hepatitis C

in Deutschland genauer zu untersuchen.

Page 8: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 8 -

Wer ist gefährdet?Häufi ge Infektionsquellen waren infi zierte Blut-produkte vor 1991, doch diese sind in Deutsch-land inzwischen sicher. Gefährdet sind Men-schen, die aktiv Drogen spritzen oder sniefen bzw. dies in der Vergangenheit getan haben. Ge-meinsam benutztes Spritzbesteck ist ein häufi ger Übertragungsweg. Eine infi zierte Mutter kann ihr Neugeborenes in 5 % der Fälle ebenfalls anste-cken; ein Kaiserschnitt senkt dieses geringe Risi-ko nicht weiter. Gefährdet sind auch Mitarbeiter im Gesundheitssystem, die mit Blut und Blutpro-dukten in Kontakt kommen sowie Menschen, die sich unter unsterilen Bedingungen tätowieren oder piercen lassen. Die Übertragung durch Se-xualverkehr ist selten, aber möglich. Das Risiko steigt während der Menstruation und bei ver-letzungsträchtigen Sexualpraktiken (z.B. unge-schützter Analverkehr, S&M, Fisting).

Wie kann man sich schützen?Es gibt keine Impfung gegen Hepatitis C. Dro-gen-User (PWID, People who inject drugs) soll-ten niemals ihre Utensilien mit anderen teilen. Piercings und Tätowierungen sollten nur unter sterilen Bedingungen durchgeführt werden. Scharfkantige Hygienegegenstände wie Rasier-klingen und Zahnbürsten sollten nicht gemein-sam benutzt werden. Bei jeglichem Umgang mit fremdem Blut sollte man Schutzhandschuhe tra-gen. Blutfl ecken sollten mit Desinfektionsmittel entfernt werden. Safer Sex ist insbesondere bei häufi g wechselnden Partnern und „harten“ Prak-tiken wichtig.

© Stephan Morrosch/Fotolia.com

© freeze_pictures/Fotolia.com

© Andrea Rankovic/Fotolia.com

Page 9: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 9 -

Bei vielen Lebererkrankungen sind die Labor-werte erhöht. Die bekanntesten Werte sind die Gamma-GT, GOT und GPT. Anhand eines ein-zelnen Wertes kann man nicht erkennen, in welchem Zustand sich die Leber befi ndet. Die Werte sollten in ihrer Gesamtheit vom Arzt beur-teilt werden. Die Gamma-GT wird in den Gallengängen gebil-det und ist ein sehr empfi ndlicher, aber unspezi-fi scher Marker. Insbesondere bei Gallestau kann die Gamma-GT ansteigen, aber auch bei Zirrho-se, durch Alkohol, Medikamente und zahlreiche chronische Lebererkrankungen (einschließlich Hepatitis C). Die Gamma-GT kann auch durch Erkrankungen anderer Organe wie Herz, Nieren oder Bauchspeicheldrüse erhöht sein.Die GPT und GOT können dann ansteigen, wenn vermehrt Leberzellen geschädigt werden, z. B. bei einer Entzündung der Leber.

Die alkalische Phosphatase (AP) steigt insbeson-dere bei Gallestau an. Da das Enzym auch in den Knochen gebildet wird, kann die AP auch bei Kno-chenbrüchen ansteigen.Der Gallenfarbstoff Bilirubin kann erhöht sein und zur Gelbsucht führen, wenn die Leber des-sen Entgiftung nicht mehr schaff t. Das Bilirubin kann sowohl bei akuten als auch bei fortgeschrit-tenen chronischen Erkrankungen ansteigen. Weitere für die Leber interessante Werte umfas-sen das Albumin, die Cholinesterase, GLDH, Am-moniak. Wichtig sind auch allgemeine Blutwerte wie z.B. Thrombozyten und Leukozyten. Ihr Arzt kann Sie hierzu beraten.

Labordiagnostik und organische Untersuchungen

Untersuchungen der Leber

© eyeami/Fotolia.com

n, z. B.

© A

lexa

nder

Rat

hs/F

otol

ia.c

om

Page 10: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 10 -

Bildgebende UntersuchungenDie Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ist das häufi gste bildgebende Verfahren für die Be-urteilung von Lebererkrankungen. Hiermit lassen sich mit geringem Aufwand die Größe, Struktur und Kontur der Leber beurteilen. Die Sonographie kann eine Leberverfettung gut erkennen. Veränderungen wie Zysten oder Tu-more werden oft erstmals im Ultraschall auff äl-lig. Auch Komplikationen wie Bauchwasser, por-tale Hypertension und Milzvergrößerung lassen sich durch die Sonographie erkennen. Mithilfe der Dopplersonographie kann man au-ßerdem die Lebergefäße beurteilen, sodass Thrombosen des Pfortaderkreislaufes und der Lebervenen erkannt werden. Die Computerto-mographie (CT) und Magnetresonanztomogra-phie (MRT) ergänzen die Sonographie bei schwie-rigen Fragestellungen.

LeberpunktionBei der Leberpunktion (Biopsie) wird über eine Hohlnadel ein Stück Lebergewebe entnommen und zu einem Pathologen zur Untersuchung ge-schickt. Die Nadel wird durch die Bauchdecke eingeführt; Patienten werden vorher an dieser Stelle örtlich betäubt. Die Punktion wird heute meistens unter sonogra-phischer Kontrolle durchgeführt; das bedeutet man schaut zunächst mit dem Ultraschall nach, ob sich unter der Stelle, an der man punktiert, wirklich (nur) die Leber befi ndet – und nicht die Galle, Niere oder Lunge. Anhand der Gewebeprobe lassen sich der Grad der Entzündung und Vernarbung in der Leber einschätzen. Ebenso lassen sich Zellverände-rungen durch andere Erkrankungen ebenso wie Eiseneinlagerungen und Veränderungen an den Gallenwegen erkennen. Auch bei der Tumordiag-nostik spielt die Punktion eine wichtige Rolle.

FibroScanDie Elastographie (FibroScan) ist eine nicht-inva-sive Technik und misst die Elastizität der Leber. Ähnlich wie beim Ultraschall wird äußerlich eine Sonde auf der Bauchdecke aufgesetzt. Diese sendet eine Vibrationswelle durch die Leber und misst, wie schnell sich die Welle im Organ aus-breitet. Hierdurch erkennt man, wie elastisch bzw. verhärtet die Leber ist. Die Ergebnisse wer-den in Kilo-Pascal (kPa) angegeben. Je elastischer die Leber ist, desto gesünder ist sie. Je stärker die Leber verhärtet ist, desto eher be-steht der Verdacht auf eine fortgeschrittene Ver-narbung oder gar Zirrhose. Der FibroScan ist gut zur Verlaufsbeobachtung geeignet, erlaubt aller-dings keine Aussage zu Entzündung, Eiseneinla-gerung und Veränderung an den Gallenwegen. Bei bestimmten diagnostischen Fragen kann also der FibroScan die Leberpunktion nicht immer er-setzen.

© nerthuz/Fotolia.com

© poplasen/Fotolia.com

Page 11: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 11 -

Man unterteilt das Hepatitis-C-Virus (HCV) in sechs verschiedene sogenannte „Genotypen“, die mit den Ziff ern 1 bis 6 nummeriert werden. Beim Genotyp 1 sind auch zwei sogenannte „Sub-typen“ 1a und 1b wichtig. Die Eiweißstruktur der Genotypen unterscheidet sich zum Teil erheblich (über 30 %) voneinander. Der Genotyp hat nach heutigem Wissen kaum oder keinen Einfl uss auf den Krankheitsverlauf, ist aber unverzichtbar für die Therapieplanung: Manche Medikamente wir-ken nur gegen bestimmte Hepatitis-C-Genotypen und müssen daher sorgfältig ausgewählt werden.

Virustypen & menschliche Gene

Die menschlichen Gene können ebenfalls die Heilungschancen der Hepatitis-C-Therapie be-einfl ussen, wenn diese auf Interferon basiert. Insbesondere das sogenannte IL28B hat erhebli-chen Einfl uss auf den Erfolg einer Interferon-hal-tigen Therapie. Wer mit der cc-Variante geboren ist (IL28B cc), hat bei einer Interferon-haltigen Therapie die besten Aussichten auf Heilung. Die ct- und tt-Varianten sind ungünstiger. Bei Interferon-freien Therapien spielt das IL28B aber heute praktisch kaum noch eine Rolle.

Virustypen und menschliche Gene

© Kirsty Pargeter/Fotolia.com

Page 12: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 12 -

Das Zeitalter der dualen TherapieBis vor kurzem waren noch sämtliche Therapien auf Peg-Interferon und Ribavirin angewiesen. Peg-Interferon wird einmal wöchentlich als Spritze unter die Haut gesetzt, Ribavirin wird täglich als Tablette oder Kapsel genommen. Vor 2011 gab es nur diese zwei Medikamente. Die Behandlung dauerte in der Regel 24 bis 48 Wochen, je nach Virustyp („Genotyp“) und Therapieansprechen.

Das Zeitalter der Triple-therapie (1. Generation)Ab 2011 konnte man speziell für den „hartnäcki-gen“ Genotyp 1 noch ein drittes Medikament hin-zugeben: Die Proteasehemmer Boceprevir und Telaprevir erhöhten die Heilungsraten, leider aber auch die Nebenwirkungen. Für viele, aber nicht alle Patienten reichten nun 24-28 Wochen Therapiezeit aus.

Tripletherapie der 2. Gene-ration und Beginn des Interferon-freien ZeitaltersIm Januar 2014 wurde der Polymerasehemmer Sofosbuvir zugelassen. Dieser hat die Protease-hemmer der 1. Generation (Boceprevir und Te-laprevir) nun abgelöst, da er in Studien wirksa-mer und verträglicher war. Für die Genotypen 1, 3, 4, 5 und 6 kann Sofosbuvir als 12-wöchige Dreifachtherapie mit Peg-Interferon und Ribavi-rin eingesetzt werden. Für den Genotyp 2 und 3 sowie Patienten mit Interferon-Unverträglichkeit kann Sofosbuvir auch nur mit Ribavirin verab-reicht werden. Diese dauert 12-24 Wochen. Da-mit steht für die ersten Patienten eine Interfe-ron-freie Therapie zur Verfügung. Im Mai 2014 wurde der Proteasehemmer Sime-previr für die HCV-Genotypen 1 und 4 zugelas-sen. Dieser kann als 24- bis 48-wöchige Thera-

Therapiemöglichkeiten und Zukunft

pie mit Peg-Interferon und Ribavirin eingesetzt werden. Bei dringend behandlungsbedürftigen Patienten, die wegen Unverträglichkeit oder Kon-traindikationen kein Interferon nehmen können, kann Simeprevir auch als zwölfwöchige, Interfe-ron-freie Therapie mit Sofosbuvir eingesetzt wer-den (mit oder ohne Ribavirin).

Die nahe ZukunftNoch vor Ende 2014 wird die Zulassung weiterer antiviraler Substanzen erwartet. Diese werden z.T. noch mit Peg-Interferon und Ribavirin kom-biniert. Hauptsächlich wird jedoch mit der Zulassung von verschiedenen Kombinationstherapien gerech-net, die auf Peg-Interferon verzichten können. Auch Ribavirin wird bei vielen künftigen Kombi-nationstherapien wahrscheinlich verzichtbar.

Die kommenden JahreDie Therapiezeit dürfte sich immer weiter verkür-zen. In Studien werden z

.

T. bereits jetzt in 6–12 Wochen hohe Heilungsraten erreicht. Wichtig ist, dass es sich immer um Kombinationen aus meh-reren Substanzen handelt, also keine Monothe-rapie. Zudem wirken nicht alle neuen Substanzen gleichermaßen bei allen Hepatitis-C-Genotypen.

Es gibt offi zielle Leitlinien für Hepatitis C,

welche Therapie je nach Patient empfohlen wird.

Diese fi nden Sie auf www.dgvs.de

Informationsstand: Juli 2014

Page 13: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 13 -

Wem von der Infektion erzählen?Fairerweise sollten alle Menschen über die Infek-tion informiert werden, die mit Ihrem Blut zu tun haben, also z. B. Mediziner, Zahnärzte oder Erst-helfer bei Verletzungen. Sexualpartner müssen informiert werden (siehe nächste Seite). Im Alltagsleben sollte man sich gut überlegen, wem man von seiner Infektion erzählt. Nicht alle Menschen sind gut über Hepatitis C informiert und in der Lage, sachlich damit umzugehen.

Erste Schritte – Professionelle Hilfe

SelbsthilfegruppenSelbsthilfegruppen sind ein Ort, um sich mit an-deren Betroff enen auszutauschen und off en über Probleme zu sprechen, für die Außenste-hende nur selten Verständnis haben.Idealerweise stützt man sich in der Selbsthilfe-gruppe gegenseitig und kommt an Informationen, die sonst nur schwer zu erhalten sind. Allerdings gibt es auch Patienten, die Selbsthilfegruppen nichts abgewinnen können und ihre Situation lie-ber allein mit sich ausmachen. Hier muss jeder für sich entscheiden. Eine Liste mit hilfreichen Anlaufstellen und Hilfsangeboten fi nden Sie un-ter www.leberhilfe.org/adressen.html

Rechtliche GrauzoneDie Rechtslage in Sachen Hepatitis C ist nicht im-mer eindeutig. Ungeklärt ist bislang, ob Patienten in einer Not-fallsituation ihre Hepatitis-C Infektion verschwei-gen dürfen. Eine solche Notsituation wäre zum Beispiel, wenn Sie nach einem Unfall auf der Straße liegen und verbluten würden, falls ein Ersthelfer aufgrund Ihrer Infektion vor Hilfs-maßnahmen zurückschreckt, weil er etwa keine Schutzhandschuhe besitzt. Was Sie in einer sol-chen Extremsituation tun sollten – Ihren Ersthel-fer warnen, damit er sich schützt (z. B.: „Ich habe eine Infektion, schützen Sie sich vor meinem Blut. Ziehen Sie Handschuhe an, dann sind Sie sicher.“) oder schweigen, um auf keinen Fall von ihm im Stich gelassen zu werden – ist deshalb schwer zu beantworten. Aufgrund dieser unein-deutigen Rechtslage können wir dazu leider kei-ne Empfehlung abgeben.

Allgemeine Schutzmaßnahmen im AlltagHepatitis C kann über Blut-zu-Blut-Kontakt über-tragen werden. Daher sollten Betroff ene keine Hygienegegenstände mit anderen teilen, an de-nen sich Blut befi nden kann, wie z. B. Rasierklin-gen, Feilen, Nagelscheren oder Zahnbürsten. Über andere Alltagsgegenstände wie Geschirr, Gläser, Besteck oder Handtücher kann Hepatitis C nicht übertragen werden.Im Gegensatz zur Hepatitis A wird Hepatitis C nicht über Speisen oder Getränke übertragen, auch die gemeinsame Benutzung der Toilette ist unbedenklich. Umarmen, Händeschütteln und Anniesen führen ebenso wenig zur Infektion.© Visual Concepts/Fotolia.com

© mangostock/Fotolia.com

Page 14: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 14 -

ErnährungEs gibt keine spezielle Hepatitis-C-Diät, eine all-gemein gesunde, vitamin-, mineral- und ballast-stoff reiche Ernährung mit viel Gemüse und Obst ist jedoch empfehlenswert. Der Verzehr von Sü-ßigkeiten, fettem Fleisch und Junkfood sollte re-duziert werden. Einschränkungen der Ernährung gelten bei He-patitis C erst, wenn eine Zirrhose mit Komplika-tionen vorliegt. So kann es bei Krampfadern in der Speiseröhre ratsam sein, keine scharfkanti-gen Speisen wie z. B. Knäckebrot zu essen. Bei Wasserbauch sollte mit dem Arzt besprochen werden, ob und inwieweit die Salz- bzw. Flüssig-keitszufuhr eingeschränkt werden sollte. Eine Eiweißreduktion wird heutzutage auch bei fortgeschrittenen Leberkrankheiten nur noch selten empfohlen. Viele Leberkranke vertragen jedoch pfl anzliches besser als tierisches Eiweiß. Alkohol sollte bei Hepatitis C nach Möglichkeit ganz gemieden werden. Er beschleunigt die Schä-digung der Leber und kann auch dazu führen, dass sich das Hepatitis-C-Virus stärker vermehrt.

Alltag mit Hepatitis C

SexualitätHepatitis C kann sexuell übertragen werden, dies passiert in festen, monogamen Beziehungen je-doch relativ selten. Die Benutzung von Kondo-men kann das Risiko noch weiter senken. Bei Haut- und Schleimhautverletzungen und Blut-kontakt steigt das Risiko der Übertragung. Erhöh-te Ansteckungsgefahr besteht bei „harten Prakti-ken“, Menstruation, ungeschütztem Analverkehr, Entzündungen oder Wunden im Genitalbereich oder „Unfällen“, wie z. B. Bissverletzungen beim Oralverkehr. Eine gleichzeitige Infektion mit HIV erhöht ebenfalls das Risiko. Menschen mit häufi g wechselnden Partnern soll-ten immer sicher verhüten, nicht zuletzt, um sich und andere vor weiteren ansteckenden Krank-heiten zu schützen (HIV, Chlamydien, Herpes- und Pilzinfektionen, Syphilis, Gonorrhö, Hepatitis B u. a.). Hin und wieder fragen Betroff ene, ob man einen Sexualpartner über die Hepatitis-C-Infektion in-formieren müsse. Die Antwort ist ein klares Ja. Ein Verschweigen der Infektion gegenüber Se-xualpartnern hat in der Vergangenheit schon zu strafrechtlichen Prozessen geführt.

© PhotoSG/Fotolia.com

© Dirima/Fotolia.com

Page 15: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 15 -

GeburtenEine Hepatitis-C-positive Mutter kann ihr Kind in-fi zieren. Anders als bei Hepatitis B gibt es keine Immunprophylaxe gegen Hepatitis C. Allerdings liegt das Ansteckungsrisiko für das Kind bei nur 1–6 %. Das Risiko für eine Hepatitis-C-Infektion steigt, wenn Menschen gleichzeitig noch mit dem HIV-Virus infi ziert sind. Nach heutigem Wissen sinkt das Risiko nicht wei-ter, wenn ein Kaiserschnitt vorgenommen wird; daher wird dieser nur empfohlen, wenn er medi-zinisch notwendig ist. Eine wiederkehrende Frage ist: Kann ein HCV-positiver Mann durch sein Sperma schon bei der Zeugung das Kind infi zieren, dass also ein infi zier-tes Kind in einer gesunden Mutter heranwächst? Die Antwort ist nein. Das Kind kann nach heuti-gem Wissensstand im Mutterleib nur angesteckt werden, wenn auch die Mutter infi ziert ist.

BerufGrundsätzlich ist eine Hepatitis C kein Grund für eine Kündigung. Ausnahmen können bestehen, wenn Betroff ene krankheitsbedingt über länge-re Zeiträume immer wieder fehlen oder wenn im Arbeitsumfeld eine realistische Möglichkeit besteht, andere durch Blut-zu-Blut-Kontakte an-zustecken. Medizinisches Personal kann aufgrund einer He-patitis-C-Infektion vom Patientenkontakt ausge-schlossen bzw. auf risikolose Arbeitsfelder um-gesetzt werden, da hier durch Schnittwunden ein erhöhtes Ansteckungsrisiko für Patienten und Kollegen besteht. Gleiches gilt für pfl egerisches Personal mit invasivem oder sonst risikoreichem Kontakt. Obwohl Hepatitis C als offi zieller Kündigungs-grund gewöhnlich nicht ausreicht, kann es pas-sieren, dass vom Arbeitgeber andere Gründe vorgeschoben werden. Schwierig ist die Frage, ob eine Hepatitis C beim Bewerbungsgespräch angegeben werden muss

oder nicht. Die Frage ist grundsätzlich nur mit einem übergeordneten Interesse des

Arbeitgebers zu rechtfertigen, z. B. wenn die Erkrankung entweder eine Unfähigkeit nach sich zieht, die Arbeit auszuführen oder aufgrund der Tätigkeit eine Gefähr-dung für andere besteht.

Wenn die Hepatitis C jedoch zu einer an-erkannten Schwerbehinderung führt, kann

dies unter Umständen sogar eine Anstellung vom Gesetz her begünstigen. Schwerbehinderte müssen bei einer Bewerbung bevorzugt behan-delt werden.

SportBislang gibt es kaum Untersuchungen zur Aus-wirkung von Sport auf Hepatitis C. Grundsätzlich wirkt Sport in Maßen stärkend auf die Konstitution und das Immunsystem. Ein-schränkungen können bei fortgeschrittener Le-berzirrhose gelten. Die eigene Belastungsgrenze sollte bei Leberkranken nicht erheblich über-schritten werden.Um die Ansteckung anderer zu vermeiden, soll-ten HCV-Patienten auf Sportarten verzichten, bei denen es leicht zu Verletzungen und Blut-zu-Blut-Kontakten kommen kann (z. B. jegliche Art von Kampfsport). Dem Besuch einer Sauna oder eines Schwimmbades steht nichts entge-gen. Eine HCV-Ansteckung durch Schweiß gilt als ausgeschlossen.

© Photocreo Bednarek/Fotolia.co

m

SchwierBewerb

odo ermim t

ArAdddnnoooddd

WWWeerk

ddies uvom Gemüssen

ednarekk/FFootoolia.co

m

© frilled_dragon/Fotolia.com

delt werden.

© Yuri Arcurs/Fotolia.com

Page 16: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 16 -

Checkliste zum GesprächsablaufDie folgenden Fragen sollen Ihnen als Orientierung und Anregung die-nen, welche Probleme für Sie im Rahmen eines Gespräches mit Ihrem behandelnden Arzt noch interessant sein könnten:

• Wie lange dauert die Therapie?• Wird die Therapie in der Praxis/im Krankenhaus eingeleitet oder

fi ndet sie ausschließlich ambulant statt?• In welcher Dosis werden die Medikamente verabreicht? • Wie häufi g und durch wen fi nden Kontrolluntersuchungen statt?• Wann wird die erste Viruskontrolle im Blut gemacht?• Wie geht man mit den Nebenwirkungen um? • Was ist zu tun, wenn keine Therapie durchgeführt wird? • Wie verträgt sich die Therapie mit Familie und Partner? • Was bedeutet die Therapie für das sonstige soziale Leben? • Wer steht bei Problemen am Wochenende als Ansprechpartner zur

Verfügung? • Bei welchen zusätzlich bestehenden Erkrankungen gibt es welche

Probleme? • Welche Probleme sind durch die Einnahme weiterer Medikamente

gegeben?

Checkliste

Wünschen Sie sich eine bestmögliche Verständi-gung mit Ihrem behandelnden Arzt? Häufi g er-leben Patienten die Aufklärung bezüglich ihrer Krankheit als mangelhaft und die Gesprächssitu-ation in der Arztpraxis als unbefriedigend. Ande-rerseits fühlt sich nicht selten der Arzt durch die Ansprüche eines (neuen) Patienten überfordert. Dabei werden die Erfolgsaussichten der Behand-lung durch eine gute Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient wesentlich verbessert!Die Tipps auf dieser Seite sollen die Kommunika-tion für Arzt und Patient erleichtern.Angaben zu Ihrer Person und Erkrankung helfen dem Arzt, sich schnell einen Überblick zu ver-schaff en und auf Ihre individuellen Probleme einzugehen.

Bitte bringen Sie folgende Unterlagen zum ersten Arztgespräch mit:• Chipkarte• Überweisung• Vorbefunde, Untersuchungsergebnisse,

Labordaten• Arztbriefe• ggf. weitere Versicherungsangaben wie z. B.

Berufsgenossenschafts-Nr.

Checkliste für das Arztgespräch Fragenkatalog, Broschüren, welche Dokumente Ihr Arzt benötigt

Page 17: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 17 -

Die Entscheidung für eine Therapie fällt vielen Patienten heute leichter als dies in der Vergan-genheit der Fall war. Bis Ende 2013 waren sämtliche verfügbaren He-patitis-C-Therapien noch mit starken Nebenwir-kungen verbunden und auch die Heilungschan-cen waren je nach Patient sehr unterschiedlich. Nebenwirkungen entstanden vor allem durch die Medikamente Peg-Interferon und Ribavirin, wel-che bis Ende 2013 notwendiger Bestandteil jeder Therapie waren. Seit Anfang 2014 hat ein Wandel der Therapie be-gonnen. Im Januar wurde der Polymerasehem-mer Sofosbuvir und im Mai der Proteasehemmer Simeprevir zugelassen; weitere Substanzen wer-den in Kürze erwartet (Stand: Juli 2014). Kombinationstherapien mit neuen HCV-Subs-tanzen scheinen meist deutlich nebenwirkungs-ärmer und wirksamer zu sein als die bisherigen Therapien. Peg-Interferon wird zunehmend ver-zichtbar, kommt aber bei einigen Therapien noch zum Einsatz. Ähnliches gilt für Ribavirin. Dies hängt insbesondere davon ab, welchen Genotyp von Virus Sie haben. Ab Ende 2014/Anfang 2015 wird damit gerech-net, dass für alle Patienten und alle Genotypen neuartige Therapien ohne Peg-Interferon (und zum Teil auch ohne Ribavirin) zur Verfügung stehen. Ob im klinischen Alltag noch neue und bisher unbekannte Nebenwirkungen auftreten könnten, bleibt abzuwarten.Lassen Sie sich fachärztlich beraten. Ihre Ent-scheidung für bzw. gegen eine Therapie hängt von mehreren Faktoren ab:

Kriterien der Therapieentscheidung

Kann ich? Soll ich? Wie sind meine Chancen?

„Kann ich?“ • Stehen für mich schon nebenwirkungsarme

Therapien zur Verfügung, die ich „so neben-her“ machen kann?

• Bin ich noch für eine Interferon-haltige Thera-pie bereit, auch wenn diese mich in meinem Alltag einschränken könnte?

• Habe ich Kontraindikationen, darf ich be-stimmte Medikamente nicht nehmen?

„Soll ich?“ • Ist meine Leber schon stärker geschädigt und

ist es dringend nötig, mein Virus möglichst bald zu eliminieren?

• Ist meine Erkrankung in so einem frühen Sta-dium, dass ich noch abwarten kann? Möchte ich lieber erst einmal einige Jahre beobachten, ob die neuen Medikamente im Alltag wirklich so nebenwirkungsarm und harmlos sind wie es derzeit aussieht?

• Wie wichtig ist es für mich persönlich, das Virus schnellstmöglich zu eliminieren (z. B. Probleme und Ängste in Partnerschaft, Beruf oder sozialem Umfeld, seelische Belastung durch den Gedanken, infi ziert zu sein)

„Wie sind meine Chancen?“ • In Studien erreichen viele neuartige Kombina-

tionstherapien Heilungsraten über 90 %. Gilt das auch für mich?

• Habe ich schon einmal auf bestimmte Medika-mente (z. B. Interferon) nicht richtig angespro-chen und sollte ich dann lieber andere Medi-kamente wählen?

Kriterien der Therapieentscheidung

Page 18: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 18 -

Vorbereitung der TherapieInterferon-SpritzenDank neuer Medikamente werden Interfe-ron-Spritzen immer häufi ger verzichtbar. Einzel-ne Patienten nehmen jedoch nicht nur Tabletten, sondern weiterhin einmal wöchentlich Interfe-ron. Die Spritze wird wie bei Diabetikern unter die Haut gesetzt, z.B. in das Unterhaut-Fettgewe-be des Bauches oder des Oberschenkels. Wenn Sie noch Interferon benötigen und es Ih-nen schwer fällt, sich selbst eine Spritze zu ge-ben: Man kann dies üben, in dem man eine Spritze mit Wasser füllt und diese in eine Orange sticht. Gerade in den ersten Stunden und Tagen der Interferon-Gabe können Grippesymptome und andere Beschwerden auftreten. Dies kann auch Ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Su-chen Sie sich daher einen Wochentag aus, wo Sie geringeren Belastungen ausgesetzt sind.

Vorbereitung der Therapie

Tablette oder Spritze vergessen, was nun?Natürlich sollte man versuchen, möglichst kei-ne Medikamenteneinnahme zu vergessen. Aber was, wenn im hektischen Alltag doch einmal eine Tablette vergessen wurde? Zu allererst: Schauen Sie bitte in den Beipackzet-tel Ihres Medikamentes! Denn je nach Medika-ment gelten andere Regeln, wie lange man noch die vergessene Dosis nachträglich einnehmen kann. Eine Regel ist aber bei praktisch allen Medika-menten gleich: Nehmen Sie bitte nicht die dop-pelte Dosis ein, um dies nachträglich wieder wettzumachen. Sprechen Sie auch Ihren Arzt darauf an, ob die vergessene Dosis Einfl uss auf die weitere Thera-pieplanung haben könnte.

© thekaikoro/Fotolia.com

© Syda Productions/Fotolia.com

© Jeanette Dietl/Fotolia.com

Page 19: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 19 -

Wichtige NummernSchreiben Sie sich wichtige Rufnummern wie die Ihres Arztes, Ihrer Ambulanz und Apotheke auf. Bewahren Sie diesen Zettel an einer gut sichtba-ren Stelle auf, damit Sie diese Nummern bei Be-darf oder Notfällen nicht lange suchen müssen.

BelohnungssystemNebenwirkungen spielen bei den neueren Me-dikamenten wahrscheinlich nicht mehr eine so große Rolle wie früher. Dennoch sind diese nicht ausgeschlossen. Die Therapiezeit kann daher individuell auch heute noch als belastend emp-funden werden. Entwickeln Sie Ihr eigenes Belohnungssystem und gönnen Sie sich nach der Medikamentenein-nahme etwas Gutes. Dies kann zum Beispiel ein Spaziergang oder eine Radfahrt, ein kurzer Schlaf oder auch eine Tasse Tee in entspannter Stim-mung sein. Dadurch fällt es auch leichter, sich die Medikamenteneinnahme zu merken.

ErinnerungshilfenDamit Sie immer rechtzeitig an Ihre Medikamen-teneinnahme denken, sollten Sie sich Erinne-rungshilfen schaff en. Vorsicht: Ein Zettel am Spiegel fällt oft nur in den ersten Tagen auf und wird dann leicht überse-hen, wenn man sich an den Anblick gewöhnt. Zuverlässiger sind elektronische Erinnerungshil-fen wie zum Beispiel der Alarm Ihres Mobilte-lefons. Im Internet werden auch verschiedene Apps als Erinnerungshilfen angeboten.

© p

ico/

Foto

lia.c

om

© Scanrail/F

otolia.co

m

Page 20: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 20 -

NebenwirkungenJe nach Patient und Genotyp des Virus stehen un-terschiedliche Kombinationstherapien zur Verfü-gung. Je nach Substanz sind unterschiedliche Ne-benwirkungen möglich. Viele dieser Nebenwirkungen lassen sich lindern; lassen Sie sich vor Therapiebeginn von Ihrem Arzt beraten. Nebenwirkungen sind insbesondere bei Therapi-en häufi g, die noch auf Interferon und Ribavirin basieren, können aber auch bei anderen Medika-menten auftreten. Hier eine Aufl istung der häufi gsten Nebenwir-kungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

• Peg-Interferon alfa: Grippeähnliche Sympto-me, Blutbildveränderungen, Depressionen, Aggressionen, gestörte Schilddrüsenfunkti-on, (meist leichter) Haarausfall, Muskel- und Gelenkschmerzen, Durchfälle u.a.

• Ribavirin: Blutbildveränderungen, Juckreiz, Durchfall, (meist leichter) Haarausfall, Husten u.a.

• Boceprevir: Blutbildveränderungen, Ge-schmacksveränderungen, Infektionsanfällig-keit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Angst und Depressionen, Kopfschmerzen, Husten, Hautausschläge u.a.

• Telaprevir: starke und oft behandlungsbe-dürftige Hautausschläge, Blutbildverände-rungen, Infektionen, parasitäre Erkrankun-gen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, analer Schmerz oder Juckreiz u.a.

• Sofosbuvir: bislang keine spezifi schen Ne-benwirkungen bekannt, in bisherigen Studien wurden Nebenwirkungen v.a. von Peg-Inter-feron und Ribavirin zurückgeführt. Hierzu ge-hörten Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Schlafl osigkeit.

• Simeprevir: Übelkeit, Hautausschläge, Juck-reiz, Atemnot, erhöhtes Bilirubin und Licht-empfi ndlichkeit

Nebenwirkungen

Für weitere Risiken und Nebenwirkungen prüfen Sie bitte den Beipackzettel oder lassen Sie sich von Arzt oder Apotheker beraten.Achtung: Frauen in Hepatitis-C-Therapie sollten nicht schwanger werden, Männer in Therapie sollten keine Kinder zeugen. Insbesondere Ri-bavirin steht im Verdacht, fruchtschädigend zu sein. Bei einer geplanten Zeugung oder Schwan-gerschaft fragen Sie bitte Ihren Arzt, wieviel zeit-licher Abstand zur letzten Hepatitis-C-Therapie eingehalten werden sollte. Weisen Sie bitte unbedingt Ihren Arzt darauf hin, wenn Sie noch andere – auch pfl anzliche und frei verkäufl iche – Mittel einnehmen. Bei einigen der oben genannten Kombinationstherapien sind ernste Wechselwirkungen möglich. Eine aktuelle Übersicht über Wechselwirkungen in englischer Sprache fi nden Sie auf www.hep-druginteractions.org

© H

enry Schmitt/Fotolia.com

Page 21: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 21 -

400 BC Der griechische Arzt Hippokrates be-schreibt einen Leberabszess.

100 AD Aretaios beschreibt die Gelbsucht.

100 AD Der griechische Arzt Galen sieht die Le-ber als Hauptorgan des Körpers und stellt ihren Zusammenhang mit Galle und Milz fest.

1000 AD Der persische Arzt Avicenna beschreibt, dass sich Leberleiden über den Urin feststellen lassen.

1385 Ein mittelalterliches Manuskript unbekann-ter Herkunft zeigt eine Leberoperation.

1685 Govard Bidloo veröff entlicht den anatomi-schen Atlas Anatomia Humani Corporis, welcher auch eine menschliche Leber zeigt.

1770 Der französische Anatom Antoine Portal beschreibt Blutungen aus Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen).

1853 Erste Beschreibung der primär biliären Zirr-hose (PBC)

1875 Victor Charles Hanot beschreibt Gelbsucht durch Zirrhose sowie andere Leberkrankheiten.

1950 Jan Waldenström beschreibt erstmals die Symptome der Autoimmunhepatitis, die zu-nächst als „lupoide Hepatitis” bekannt wird.

1953 Erfolgreicher Einsatz von Cortison bei Autoimmunhepatitis. Diese wird erstmals vom Todesurteil zur behandelbaren Erkrankung.

1963 Erste Lebertransplantation durch Thomas E. Starzl. Der erste Patient verstirbt beim Eingriff , zwei weitere überleben nur sieben und 22 Tage; in den folgenden Jahrzehnten wird diese Opera-tion jedoch viele Leben retten.

1966 Hepatitis B: Entdeckung des Virus durch Ba-ruch S. Blumberg

1967 Erstmals überlebt ein Lebertransplantierter länger als ein Jahr.

Leber und Hepatitis: ein Blick in die Geschichte

1969 Hepatitis B: Erster Impfstoff wird von Blum-berg entwickelt.

1973 Hepatitis A: Entdeckung des Virus durch Stephen M. Feinstone 1974 Forscher rätseln über Hepatitis-Infektionen nach Bluttransfusionen, die weder auf Hepatitis A noch B zurückgehen („Non-A-Non-B-Hepatitis“). Zunächst vermutet man verschiedene Erreger. A. M. Prince und Kol-legen schlagen den Begriff „Typ-C-Hepatitis“ vor. Der Begriff „Hepatitis C“ setzt sich jedoch erst 14 Jahre später durch, als der Erreger entdeckt wird.

1978 Hepatitis D: Entdeckung des Virus durch Mario Rizzetto und John Gerin

1979 Ursodeoxycholsäure wird für cholestati-sche Lebererkrankungen wie PBC und PSC zuge-lassen.

1983 Cyclosporin wird für Organtransplantierte zugelassen, um Abstoßungsreaktionen zu unter-drücken. Die Überlebenszeit von Lebertransplan-tierten nach einem Jahr steigt auf 80–90%.

1983 Hepatitis E: Entdeckung des Virus durch Mikhail Balayan, zunächst bekannt als „Enterical-ly transmitted Non-A Non-B Hepatitis“ (ETNANB). 1991 bekam das Virus seinen heutigen Namen.

1986 Jay H. Hoofnagle behandelt die ersten zehn Patienten mit Non-A-Non-B-Hepatitis mit Interfe-ron. Das Hepatitis-C-Virus ist noch nicht entdeckt, erste bescheidene Therapieerfolge werden nur anhand von allgemeinen Leberwerten und Le-berpunktionen gemessen.

1987 Gründung der Deutschen Leberhilfe e. V., zunächst unter dem Namen „Verein zur Erfor-schung und Bekämpfung von Leberkrankheiten“.

1988 Hepatitis C: Entdeckung des Virus durch Michael Houghton, Que Lim Choo und Kollegen

1989 Erste erfolgreiche Leberlebendtransplanta-tion

1993 Hepatitis B: In einer Studie mit dem expe-rimentellen Medikament Fialuridin sterben fünf

Page 22: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 22 -

von 15 Patienten an Leberversagen, zwei weitere benötigen eine Lebertransplantation.

1994 Vermeintliche Entdeckung eines „Hepati-tis-F-Virus“, die sich später als Irrtum herausstellt. Bis heute kennt man kein Hepatitis-F-Virus.

1995 GB-Virus C: Entdeckung des Virus, das zu-nächst auch als „Hepatitis G“ bekannt wird; ob dieses wirklich die Leber schädigt, ist umstritten.

1995 Tacrolimus wird für Organtransplantierte zugelassen. 1997 Hepatitis C: Interferon wird mit Ribavirin kombiniert. Höhere Heilungsraten (30–40 %) um den Preis von mehr Nebenwirkungen.

1998 Lamivudin wird für chronische Hepatitis B zugelassen.

2001 Hepatitis C ist im Akutstadium in 90 % durch Interferon alfa heilbar.

2001/2 Peg-Interferon alfa-2b und alfa-2a wer-den gegen Hepatitis C zugelassen.

2002 Adefovir wird für chronische Hepatitis B zu-gelassen.

2002 Der experimentelle Proteasehemmer BILN 2061 wirkt direkt gegen Hepatitis-C-Viren. Wegen Herzschäden bei Versuchstieren wird die Substanz nicht weiterentwickelt, hat aber Signal-wirkung für die Erforschung weiterer antiviraler HCV-Wirkstoff e.

2004 Gründung des europäischen Dachverban-des ELPA (European Liver Patients Association). Die Leberhilfe ist Gründungsmitglied.

2004 Peg-Interferon alfa-2a wird gegen chroni-sche Hepatitis B zugelassen.

2004 Das Hepatitis-C-Virus wird von Ralf Barten-schlager erstmals im Elektronenmikroskop sicht-bar gemacht.

2005 Entecavir wird für chronische Hepatitis B zugelassen.

2005 FibroScan (Elastographie) wird zur Untersu-chung der Leber eingeführt.

2006 Telbivudin wird für chronische Hepatitis B zugelassen.

2007 Gründung des Weltverbandes World Hepa-titis Alliance.

2008 Tenofovir wird für chronische Hepatitis B zugelassen.

2010 Die Weltgesundheitsorganisation WHO er-kennt Hepatitis A bis E als globale Bedrohung an. Der Welt-Hepatitis-Tag wird zum offi ziellen WHO-Gesundheitstag.

2011 Chronische Hepatitis E kann durch Ribavirin geheilt werden.

2011 Die Proteasehemmer Boceprevir und Te-laprevir werden für den Genotyp 1 der Hepatitis C zugelassen. Beide Medikamente müssen wei-ter mit Peg-Interferon und Ribavirin kombiniert werden.

2011 Erste Interferon-freie Heilungen der He-patitis C in frühen Studien; ab 2015 wird auf die Markteinführung gehoff t.

2014 Der Polymerasehemmer Sofosbuvir wird für Hepatitis C zugelassen.

2014 Der Proteasehemmer Simeprevir wird für Hepatitis C zugelassen. Weitere Wirkstoff e sind kurz vor der Zulassung.

2014 Das Interferon-freie Zeitalter beginnt.

Page 23: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 23 -

Begriff serklärungenAderlass Phlebotomie: Abnahme größerer Mengen Blut (300–500 ml) zur Entleerung krankhaft erhöhter Eisenspeicher des KörpersAdipositas ÜbergewichtAfl atoxine leberschädigende PilzgifteAFP Alfa-Fetoprotein (Krebs-/Tumor-Marker) mit er-höhten Werten bei Leberkrebs und Lebererkrankun-genakut 1. allgemein: plötzlich auftretend, von kurzem und heftigem Verlauf2. bei Hepatitis B und C: eine Infektion, die weniger als sechs Monate zurückliegt und ggf. noch spontan ausheilen kann (Gegensatz: chronisch)Albumin von der Leber gebildeter Hauptbestandteil der BluteiweißeALT (ALAT) GPT: Enzym, durch das in der Leber be-stimmte Stoff wechselprozesse ermöglicht werden. ALT Erhöhungen können z. B. auf eine Entzündung hinweisen.ambulant ohne KrankenhausaufenthaltAminosäuren einfache Eiweißbausteine, von denen im menschlichen Körper 25 bekannt sindAmmoniak Ammonium = NH4: Abbauprodukt von Aminosäuren, das in hoher Konzentration als Nerven-gift wirkt. Bei eingeschränkter Leberfunktion kann die Ammoniakkonzentration im Körper ansteigen und zu einer Hepatischen Enzephalopathie führen.Anämie Blutarmut: Verminderung des roten Blut-farbstoff es (Hämoglobin) oder roter Blutkörperchen (Erythrozyten) und damit verbundene herabgesetzte Sauerstoff versorgung des KörpersAntigen eine Substanz, die vom Immunsystem als fremd erkannt wird und zumeist eine Immunreaktion auslöstAnti-HAV Antikörper gegen das Hepatitis-A-VirusAnti-HBe Antikörper gegen das Hepatitis-B-Envelo-pe-AntigenAnti-HBs Antikörper gegen das Hepatitis-B-Oberfl ä-chen-AntigenAnti-HCV Antikörper gegen das Hepatitis-C-VirusAntikörper von Blutzellen produzierter Abwehrstoff gegenKrankheitserregerantinukleäre Antikörper ANA = gegen den Zellkern gerichtete AntikörperAntioxidanzien Antioxidanzien (z. B. die Vitamine C und E) schützen den Körper vor oxidativem Stress. Empfohlen wird grundsätzlich eine ausgewogene Er-nährung mit täglichem Obst- und Gemüsekonsum, die reich an Antioxidanzien ist.antiviral gegen ein Virus gerichtetApoptose programmierter Zelltod (Schrumpfen der Zelle)

Begriff serklärungen

Arthralgie GelenkschmerzArthritis entzündliche GelenkerkrankungASH Alkoholische Steatohepatitis (Fettleberhepatitis)Assay standardisierte spezifi sche Nachweismethode in der LabormedizinAST (ASAT) GOT: Enzym, durch das in der Leber be-stimmte Stoff wechselprozesse ermöglicht werden. AST-Erhöhungen können z.B. eine Entzündung anzeigen.Aszites Bauchwassersucht, Ansammlung von Gewe-befl üssigkeit in der Bauchhöhle (z. B. als Folge einer Leberzirrhose)Autoimmunerkrankung fehlerhafte Programmie-rung des Organismus mit einer Ausrichtung gegen körpereigenes Gewebe: Anstelle der Bekämpfung von möglicherweise krankheitsverursachenden Keimen werden Teile des eigenen Körpers als fremd angese-hen und bekämpft.Autoimmunhepatitis Entzündung der Leber, die durch eine gegen den eigenen Körper gerichtete Im-munreaktion ausgelöst wird.benigne gutartigBilirubin Abbauprodukt des HämoglobinsBindegewebe Gewebe, das Körperorgane umhüllt, durchzogen von Nerven und Blutgefäßen, die die Or-gane versorgenBiopsie Entnahme von Gewebe oder Zellen aus Köperorganen (z. B. der Leber) zur mikroskopischen UntersuchungBlutgerinnung als Schutzmechanismus gegen Blut-verluste gerichteter körpereigener Vorgang, bei dem fl üssiges Blut erstarrtBody-Mass-Index BMI = Richtmaß zur Bewertung des Verhältnisses zwischen Körpergewicht und Größe ei-nes MenschenBreakthrough Durchbruch: positiver Virennachweis während einer antiviralen Therapie, nachdem bereits keine HCV-RNA mehr nachweisbar warChild-Pugh-Score Stadieneinteilung der LeberzirrhoseCholangitis GallengangsentzündungCholestase Gallestauungchronisch langsam verlaufend, sich allmählich entwi-ckelnd (Gegensatz akut)CT Computertomographie, Röntgenuntersuchung, bei der Schichtbilder von Organen erstellt werdendekompensiert hier: Fehlfunktionen der Leber kön-nen nicht mehr ausgeglichen werdenDiabetes mellitus Zuckerkrankheit mit Insulinman-gel und daraus resultierender Glukoseverwertungs-störung mit erhöhten BlutzuckerwertenDiagnose Beurteilung über den Zustand einer Erkran-kung auf der Grundlage von Beobachtungen und Un-tersuchungenDiagnostik Untersuchungen, die der Feststellung ei-ner Krankheit dienen

Page 24: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 24 -

Endoskopie Untersuchung von Körperhöhlen und Hohlorganen (unter Verwendung eines Endoskops = optisches Instrument mit Lichtquelle und Spiegel-vorrichtung) mit der Möglichkeit kleinerer operativer Eingriff e und Gewebeprobenentnahmen unter Sicht-kontrolleEnzyme Eiweißstoff e im menschlichen Körper mit un-terschiedlichen AufgabenEOTR End of Treatment Response = kein Virennach-weis bei Abschluss der TherapieEpo/ Epoetin/ Erythropoetin: gentechnisch herge-stelltes Medikament, das zur Behebung einer Anämie (Blutarmut) eingesetzt wirdErythrozyten rote BlutkörperchenEurotransplant Organisation der europäischen Transplantationszentren zur Aufsicht, Logistik, Ver-teilung und Kontrolle von Organvergaben mit Sitz in Leiden/NiederlandeEVR Early Virological Response = frühes virologisches Ansprechen: kein HCV-RNA-Nachweis nach zwölf The-rapiewochenextrahepatisch außerhalb der LeberFatigue Erschöpfung, Müdigkeit, LeistungsschwächeFibromyalgie chronische, nicht entzündliche Erkran-kung ungeklärter Ursache, charakterisiert durch einen allgemeinen Schmerz der WeichteileFibroScan nicht invasive Untersuchungsmethode der Leber, bei der mittels einer speziellen Ultraschalltech-nik (Elastometrie) mechanische Impulswellen erzeugt werdenFibrose Umwandlung von z. B. absterbenden Leber-zellen in funktionsloses BindegewebeFibrosegrad/Fibrosestadium Ausmaß der Verände-rungen der Struktur und Architektur der LeberGalle von den Leberzellen in die Gallengänge ausge-schiedene Flüssigkeit (enthält u. a. Bilirubin, Eiweiße und Cholesterin)Gallenblase Sammelort für die von der Leber abge-sonderte GalleGamma-GT (GGT, γ-GT) Leberenzym, GGT-Erhöhun-gen können auf das Vorliegen einer Lebererkrankung (sowie u. a. auf Erkrankungen der Gallenwege) hinwei-sen.Gastroenterologie Lehre von den Krankheiten des Magens und DarmsGastroskopie MagenspiegelungGenotyp Einteilung z.B. von Viren nach ihrem Erbma-terial. Das Hepatitis-C-Virus liegt in sechs Genotypen vor.Glomerulonephritis Entzündung der Nierenkörper-chenGlomerulum NierenkörperchenGOT AST (ASAT) Enzym, durch das in der Leber be-stimmte Stoff wechselprozesse ermöglicht werden.

AST-Erhöhungen zeigen z.B. eine Entzündung an.GPT/ALT (ALAT) Enzym, durch das in der Leber be-stimmte Stoff wechselprozesse ermöglicht werden. ALT-Erhöhungen zeigen z. B eine Entzündung an.Grading Entzündungsgrad der Leber, zu seiner Be-stimmung ist die Entnahme einer Gewebeprobe not-wendig BiopsieHämolytische Anämie Blutarmut durch beschleunig-ten Abbau oder verkürzte Lebensdauer roter Blutkör-perchenHämoglobin Farbstoff der roten BlutkörperchenHämangiom gutartiger Tumor, der aus Blutgefäßen besteht („Blutschwamm“)Hämatologie Lehre von den BluterkrankungenHämochromatose EisenspeicherkrankheitHAI-Score Einteilung der entzündlichen Aktivität der Leber nach dem modifi zierten Histologischen Aktivi-tätsIndex (nach Ishak und Kollegen)HAV Hepatitis-A-VirusHBV Hepatitis-B-VirusHCV Hepatitis-C-VirusHCV-Replikation Vervielfältigung der HC-VirenHCC hepatozelluläres Karzinom (Leberzellkarzinom, Leberzellkrebs)HDV Hepatitis-D-VirusHepar LeberHepatische Enzephalopathie HE (rückbildungsfähi-ge) Funktionsstörung des Gehirns als Folge schwerer LebererkrankungenHepatitis LeberentzündungHepatologie Lehre von der Leber, ihrer Funktion und ihren speziellen ErkrankungenHepatomegalie krankhafte LebervergrößerungHepatopulmonales Syndrom Lungenfunktionsstö-rung auf Grundlage einer fortgeschrittenen Leberer-krankung mit Erniedrigung der Sauerstoff konzentra-tion im BlutHepatosplenomegalie Vergrößerung von Leber und MilzHepatozyten LeberzellenHistologie Lehre vom Gewebefeinaufbau der Körper-organeHIV Humanes Immundefi zienz-Virus, welches die Im-munschwächekrankheit AIDS verursachthyper- Vorsilbe: überhypo- Vorsilbe: unter-Ikterus Gelbsucht: Verfärbung der Haut und Schleim-häute durch eine Leberschädigungi.m. intramuskulär, (Spritzen) in den MuskelImmunisierung SchutzimpfungImmunoblot spezifi scher Bestätigungstest zur Abklä-rung einer Hepatitis-InfektionImmunsystem körpereigenes Abwehrsystem gegen Krankheiten mit der Eigenschaft, Fremdsubstanzen zu

Page 25: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 25 -

erkennen und Gegenmaßnahmen zu aktivierenIndikation Grund zur Anwendung bestimmter diag-nostischer oder therapeutischen MaßnahmenInfektion Eindringen und Vermehrung von Krank-heitserregern (z. B. Viren oder Bakterien) in den bzw. im Körperinfl ammatorisch entzündlichInkubationszeit Zeitraum zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit bzw. Nachweis einer InfektionInterferon/IFN körpereigener Botenstoff , der zur Ab-wehr von Fremdstoff en bzw. Infektionserregern ge-bildet wird. In der Therapie der Hepatitis C wird ein biotechnologisch hergestelltes Interferon eingesetzt: Peg-Interferoninvasiv Untersuchungsmethoden, die mit einem Ein-dringen in den Körper verbunden sind (z. B. eine Biop-sie)In-vitro-Studien Studien im ReagenzglasIn-vivo-Studien Studien an Tier und Menschi. v. intravenös (Spritzen) in die VeneKachexie Auszehrung, krankhafter GewichtsverlustKatabolismus allg.: Abbau von Stoff wechselproduk-ten (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße)Koinfektion gleichzeitig bzw. zusätzlich vorhandene Infektionserkrankungkompensiert hier: Leber ist trotz Erkrankung in der Lage, ihre Aufgaben (noch) zu erfüllenKontraindikation Gegenanzeige: Begründung, war-um eine medikamentöse Therapie nicht durchgeführt werden sollteKoloskopie DickdarmspiegelungKryoglobulinämie Gefäßentzündung (Gruppe der Vaskulitiden), häufi ge Begleiterkrankung der Hepatitis CKryoglobuline abnorme Eiweißkörper des Blutes, die bei niedrigen Temperaturen unlöslich werden und „ausfallen“, Hepatitis C ist eine häufi ge Ursache von Kryoglobulinen des Typs II.Lactulose Zweifachzucker, der als Abführmittel ein-gesetzt wird, um dem Körper überschüssiges Ammo-niak zu entziehenLaparoskopie Bauchspiegelung: minimal invasiver Eingriff , bei dem der Bauchraum durch den Einsatz optischer Instrumente betrachtet und unter Sicht Ge-webeproben entnommen werden könnenLeberläppchen Lobuli hepatis: 1,5–2 mm große, aus Leberzellen bestehende strukturelle Einheiten der Le-berLeberinsuffi zienz Verlust mehrerer oder aller Leber-funktionenLeberparenchym die Masse der Leberzellen, die die spezifi schen Funktionen der Leber verrichtenLeukozyten weiße Blutkörperchen: dienen der Infek-tionsabwehr und umfassen Granulozyten, Lymphozy-ten und MonozytenLeuko(zyto)penie Mangel an weißen Blutkörperchen

Lichen ruber Knötchenfl echteLog-Stufe Einheit zur Einschätzung des Absinkens der Viruslast im Verlauf einer antiviralen Therapie unter Angabe der Veränderung eines Logarithmus, der ei-nen exponentiellen Verlauf beschreibt. Ein Abfall der Viruslast um eine Log-Stufe entspricht dabei einer Verringerung auf ein Zehntel des Ausgangswertes, ein Abfall um 2 Log-Stufen auf ein Hundertstel.Lupus erythematodes entzündliche rheumatische ErkrankungLVR Langsamer Virologischer Response: kein HCV-RNA-Nachweis nach 24 Therapiewochen, üblicher-weise verbunden mit einem Viruslast-Abfall um 2 Log-Stufen nach zwölf Wochenmaligne bösartigMetavir Einteilung der Fibrosestadien der Leber (nach Bedossa und Poynard)Metabolisches Syndrom eine Kombination aus star-kem Übergewicht, Fettstoff wechselstörungen, Blu-thochdruck und Diabetes mellitus Typ 2Meteorismus Blähungen, die zu einer Anschwellung des Bauches führenMottenfraßnekrose Zerstörung von Leberparen-chymzellen durch Nekrose und Apoptose am Leber-läppchenrand (Grenzzonen-Hepatitis)MRT Magnetresonanztomographie (Kernspintomo-graphie): strahlungsfreies, bildgebendes Verfahren unter Verwendung von Magnetfeldern mit sehr hoher Aufl ösung zur Darstellung der Leber und anderer Or-ganeNASH Nicht-alkoholische Steatohepatitis (Fett-leberentzündung)Nekrose pathologischer Untergang/Ausfall von Zel-len oder GewebeNeuropathie NervenschädigungNon-A-Non-B-Hepatitis Bezeichnung des Hepati-tis-C-Virus („nicht Hepatitis A oder B“) vor seiner Ent-deckung 1989Non-Response Nicht-Ansprechen auf eine antivirale Behandlung: Die Virenlast kann nicht oder nur teilwei-se abgesenkt werden.Nukleosidanaloga strukturähnliche Verbindungen der Nukleoside: wirksam z. B. als Virostatika (chemi-sche Verbindungen zur Therapie viraler Infektionen)Ödem zumeist schmerzlose, nicht gerötete Schwel-lung durch die Ansammlung wässriger Flüssigkeit (z. B. in Füßen und Beinen)Ösophagusvarizen SpeiseröhrenkrampfadernOnkologie Lehre von den KrebserkrankungenOsteoporose Abbau der KnochendichteOTC-Ausnahmeliste von „over the counter“ (über den Ladentisch) = nicht verschreibungspfl ichtig; Liste aller nicht rezeptpfl ichtigen Medikamente, die in „Aus-nahmefällen“ verordnet werden könnenPankreas Bauchspeicheldrüse

Page 26: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 26 -

Parameter Messgrößepathologisch krankhaftPBC Primär biliäre Zirrhose; Autoimmunerkrankung, bei der zunächst die Gallengänge in der Leber ent-zündlich zerstört werden und langfristig eine Leber-zirrhose entstehtPCR Polymerase Chain Reaction = Polymerase-Ket-ten-Reaktion: Verfahren zur Bestimmung der Viren-last und des GenotypsPeg-Interferon pegyliertes Interferon: Interferon alfa wird heute vorwiegend in „pegylierter“ Form ein-gesetzt (Peg-Interferon alfa-2a und Peg-Interferon alfa-2b). Die verbesserte Eff ektivität ergibt sich aus dem durch die Pegylierung (an das Interferon-al-fa-Molekül gekoppelte PEG-/Poly-Ethylen-Glykol-Ket-ten) erreichten, gleichmäßigen Wirkspiegel im Körper des PatientenPeritonitis/ spontane bakterielle Peritonitis bakte-rielle Infektion bei Aszites (Bauchwasser)Pfortader/Portalvene: Blutader, die das aus ande-ren Bauchorganen abfl ießende Blut zur Leber trans-portiertPfortaderhochdruck/portale Hypertension: Das aus dem Darm kommende Blut kann nur erschwert durch die vernarbte bzw. geschrumpfte Leber fl ießen und verursacht dadurch die Ausweitung kleinerer Ve-nen und Ösophagusvarizen.Pharmakokinetik Als Teilgebiet der Pharmakologie untersucht sie die Wirkzusammenhänge zwischen (Arznei-) Stoff en und dem Organismus.Porphyria cutanea tarda hepatische Porphyrie mit Blasenbildung an lichtexponierten Körperteilen (z. B. Gesicht, Hände, Arme)prophylaktisch vorbeugendProtein Eiweiß, bestehend aus AminosäurenPruritus JuckreizPurine Eiweißbausteine, die zu Harnsäure abgebaut werdenPurpura kleine HauteinblutungenRandomisierung Zufallszuteilung: z. B. in klinischen Studien angewandtes Verfahren zum Ausschluss von systematischen Fehlern oder Einfl üssenRaynaud-Phänomen Durchblutungsstörung der Fin-ger und ZehenRelapse Rückfall: erneut positiver Virennachweis nach Beendigung einer, in diesem Falle erfolglosen, HCV-BehandlungResponse Antwort/Ansprechen: Der Patient spricht auf die Medikamente an, die Virenlast kann im Rah-men einer antiviralen Therapie abgesenkt und unter die Nachweisgrenze gebracht werden.reversibel umkehrbar, heilbarRibavirin Medikament, das die Wirksamkeit von In-terferon gegen das Hepatitis-C-Virus verbessertRKI Robert-Koch-Institut: zentrale Überwachungs-

und Forschungseinrichtung (insbesondere für Infek-tionskrankheiten) der Bundesrepublik Deutschland, die dem Bundesministerium für Gesundheit direkt unterstellt istRNS/RNA RibonukleinsäureRVR Rapid Virological Response = sehr rapides/rasches Ansprechen: kein HCV-RNA-Nachweis nach vier Therapiewochens. c. subkutan, (Spritzen) unter die HautScreening Verfahren zur Reihenuntersuchung, syste-matischer SuchtestSicca-Syndrom trockene Schleimhäute durch vermin-derten Speichel- oder Tränenfl ussSilymarin Wirkstoff der Mariendistel, dem leber-schützende Eigenschaften nachgesagt werdenSjögren-Krankheit Autoimmunerkrankung unbe-kannter Ursache, die dem entzündlichen Rheuma zugeordnet wird, Hauptsymptom: Austrocknung der SchleimhäuteSonographie Ultraschall-Untersuchung zur Darstel-lung von organischen Strukturen und deren Verände-rungenSplenomegalie MilzvergrößerungSpider Naevi Leberhautzeichen, LebersternchenStaging Einteilung der Fibrosestadien der Leber. Zur Bestimmung ist die Entnahme einer Gewebeprobe notwendig Biopsiestationär mit KrankenhausaufenthaltSteatosis hepatis FettleberSteatohepatitis Fettleberhepatitis, eine durch Verfet-tung der Leber verursachte LeberentzündungStigmatisierung negative Charakterisierung von Per-sonen oder Gruppen, die zu ihrer Diskriminierung und Ausgrenzung führen kannSVR Sustained Virological Response = anhaltendes virologisches Ansprechen: Kann das Hepatitis-C Virus über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten nach einer antiviralen Therapie nicht mehr nachge-wiesen werden, geht man von einem SVR aus, der mit einer Heilung gleichzusetzen ist.Symptom KrankheitszeichenSyndrom Gruppe von Krankheitszeichen, die für eine bestimmte Erkrankung charakteristisch istThrombozyten Blutplättchen, wichtig für die Blutge-rinnungThrombo(zyto)penie Mangel an BlutplättchenThyreoiditis Schilddrüsenentzündungtoxisch giftigTransaminasen Leberenzyme GOT (AST) und GPT (ALT)Ulcus cruris UnterschenkelgeschwürUrticaria Nesselsucht/Nesselfi eber mit Quaddeln, Schwellungen und Juckreiz der HautVaskulitis Vaskulitiden (Mehrzahl) sind entzündliche Erkrankungen der Blutgefäße mit unterschiedlichem

Page 27: Zusammenfassunge HCV E-Learning

- 27 -

Verlauf. Sie können als eigenständige Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises auftreten oder z.B. auch durch Infektionen ausgelöst werden.VKAS verzweigtkettige AminosäurenViruseradikation VirusauslöschungViruslast Menge der nachgewiesenen Viren im Blut/Serum – angegeben zumeist in IU/ml (International Units = Internationale Einheiten pro Milliliter)Vitamine lebenswichtige, chemisch unterschiedliche

Substanzen, die der Körper nicht selbst produzieren kannWHO WeltgesundheitsorganisationZirrhose Endstadium einer Leberkrankheit, bei der Leberzellen absterben und zunehmend von funkti-onslosem Bindegewebe ersetzt werdenZyste sackartige, abgeschlossene Geschwulst mit fl üssigem Inhalt

Weitere Informationen zu Lebererkrankungen auf: www.leberhilfe.org

Stand: Juli 2014