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54 Zusammensetzung des krystall. halb-nrsensauren Nalrons. Darstellung des molybdansauren Ammoniaks. W. D e l f f s enipfiehlt, als am besten hierzu geeignet, das Gelbbleierz") = PbO+Mo03, eben so wie Witt- s t e i n , er schlagt aber folgendes Verfahren, wo die Mo\yb- dansaure sogleich abgeschieden wird, als einfaches vor. Das gepulverte Erz wird mit verdunnter Salpetersaure (NO5 von 1,300 spec. Gew. mit I; Vol. Wasser) digerirt, urn frernde Beirnischungen zu entfernen, dann mit starker Salpetersaure von obigem Gewicht ubergossen und damit im Sandbade bis zur Trockne erhitzt, was man ein his zweimal wiederholt. Man lost nun in Wasser, bringt auf das Filter und wascht so lange aus, als noch salpetersau- res Bleioxyd gelost wird. Auf dem Filter befindet sich Molybdansaure, Quarz und vielleicht unzersetztes Erz. Man zieht nun mit Arnrnoniak diesen Ruckstand aus und ver- dunstet zur Krystallisation. - Nebenbei bemerkt D el ffs noch, dass das Salz analog dem wolframsauren Salze zusammengesetzt sei, namlich NIId 0 + 2 Mo O3 + HO und dass nur, wenn man durch langsames Verdunsten die Kry- stalle erzeugt, das Salz entsteht, welches nach S v a n t) e r g und S t r u v e ausser obigen noch NH40+3M003+3H0 enthalte. (Pogyend. Annal. 1852. No. :3 p. 450-.154.) Mr. Znsamniensetzung des krystallisirten halb-arsensauren Natrons. Professor R. F r e s e n i u s hat hieruber Versuche an- stellen lassen, weil Set t er b e r g und P. K o t s ch o u b e y fru- her gefunden haben wollten, dass das bei Oa krystallisirte Salz von dem bei hoheren Temperaturen krystallisirten in der Zusammensetzung abweiche, dass das Ietztere 25 Atome, das erstere 27 Atome Wasser enthalte. M a r ch a n d hatte aber auch schon erwiesen, dass die Zusammen- setzung beider Salze nicht verschieden sei und bei hei- den 25 Atome Wasser vorhanden seien. F r e s e ni u s liess den Wassergehalt direct durch Er- hitzen des Salzes bis zum Schmelzen bestimmen, die Ar- sensaure nach drei Methoden. mit Eisenoxyd, Talkerde und Schwefelarsen und das Natron als Chlornatrium. Die Versuche ergaben bei Anwendung eines einige Grade uber Oo kryslallisirten Salzes die Formel : 2Na0, As? O5 + 2Eiaq. *) Das Pfund Gelbhleierz lcostet jetzt 45 Xr. in Bayern.

Zusammensetzung des krystallisirten halb-arsensauren Natrons

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Page 1: Zusammensetzung des krystallisirten halb-arsensauren Natrons

54 Zusammensetzung des krystall. halb-nrsensauren Nalrons.

Darstellung des molybdansauren Ammoniaks. W. D e l f f s enipfiehlt, als am besten hierzu geeignet,

das Gelbbleierz") = PbO+Mo03, eben so wie W i t t - s t e i n , er schlagt aber folgendes Verfahren, wo die Mo\yb- dansaure sogleich abgeschieden wird, als einfaches vor. Das gepulverte Erz wird mit verdunnter Salpetersaure (NO5 von 1,300 spec. Gew. mit I; Vol. Wasser) digerirt, urn frernde Beirnischungen zu entfernen, dann mit starker Salpetersaure von obigem Gewicht ubergossen und damit im Sandbade bis zur Trockne erhitzt, was man ein his zweimal wiederholt. Man lost nun in Wasser, bringt auf das Filter und wascht so lange aus, als noch salpetersau- res Bleioxyd gelost wird. Auf dem Filter befindet sich Molybdansaure, Quarz und vielleicht unzersetztes Erz. Man zieht nun mit Arnrnoniak diesen Ruckstand aus und ver- dunstet zur Krystallisation. - Nebenbei bemerkt D el ffs noch, dass das Salz analog dem wolframsauren Salze zusammengesetzt sei, namlich NIId 0 + 2 Mo O 3 + HO und dass nur, wenn man durch langsames Verdunsten die Kry- stalle erzeugt, das Salz entsteht, welches nach S v a n t) e r g und S t r u v e ausser obigen noch N H 4 0 + 3 M 0 0 3 + 3 H 0 enthalte. (Pogyend. Annal. 1852. No. :3 p . 450-.154.) Mr.

Znsamniensetzung des krystallisirten halb-arsensauren Natrons.

Professor R. F r e s e n i u s hat hieruber Versuche an- stellen lassen, weil S e t t e r b e r g und P. K o t s ch o u b e y fru- her gefunden haben wollten, dass das bei O a krystallisirte Salz von dem bei hoheren Temperaturen krystallisirten in der Zusammensetzung abweiche, dass das Ietztere 25 Atome, das erstere 27 Atome Wasser enthalte. M a r ch a n d hatte aber auch schon erwiesen, dass die Zusammen- setzung beider Salze nicht verschieden sei und bei hei- den 25 Atome Wasser vorhanden seien.

F r e s e n i u s liess den Wassergehalt direct durch Er- hitzen des Salzes bis zum Schmelzen bestimmen, die Ar- sensaure nach drei Methoden. mit Eisenoxyd, Talkerde und Schwefelarsen und das Natron als Chlornatrium. Die Versuche ergaben bei Anwendung eines einige Grade uber O o kryslallisirten Salzes die Formel :

2Na0, As? O 5 + 2Eiaq.

*) Das Pfund Gelbhleierz lcostet jetzt 45 Xr. in Bayern.

Page 2: Zusammensetzung des krystallisirten halb-arsensauren Natrons

Wasser des todten Meeres und des Jordans. 86

Die Zusammensetzung zeigte sich: berechnet: gefunden:

As2 O 5 = 1436,48 28,59 28,55 2 NaO = 774,34 15,42 15,60 25 a q = 2812,50 55,99 55,86

5023.32 100,OO 100,Ol. Bei O o und auch noch bei einigen Graden darunter kr.y-

slallisirtes Salz ergab 56,58. 56,23 und 5G,22 Proc. Wasser- gehalt. Die Formel As2 05, 2NaO + 26aq wurde aber 56,96 Proc., diejenige mit 27ay aber 57,88 Proc. Wasser erfordern ; demnach enthalt das bei niederen Temperaturen krystallisirte Salz auch nicht mehr als 25 Atorne Wasser. (Erdm. Journ. furprakt. Chem. 1W3. Bd. 56. p . 30.) R .

Ueber das M'asser des todten Meeres und des Jo rdaii s.

B o u t r o n - C h a l a r d urid H e n r y haben das Wasser des todten Meeres analysirt. Dieses wurde ihnen wohl verwahrt von dem Consul des Jerusalemer Dislricts zuge- sandt. Derselbe schopfte es den 2. April 1850. Benann'te Chemiker widrneten sich dissrr Untersuchung mit grossem Eifer und zwar, um der auffallenden Verschiedenheit, die sie in den Resultaten Anderer entdeckten, auf die Spur zu komrnen. Der Bericht uber eine Excursion an den Ufern des todten Meeres - dem Institut am 22. August 1854 vorgelesen - war den Herren Verfassern ein treffliches Hulfsmittel zur Erweilerung ihrer Arbeiten:

Die Ausdiinstungen des todten Meeres sind nicht todt- lich, da Vogel daruber wegfliegen und Wasservogel lustig darauf herurnschwimmen. Der Untergang der funf Stadte in der Gegend des todten Meeres, wovon in der Bibel die Rede ist, muss vulkanischen Eruptionen, die in diesem Theile Syriens mehrmals vorfielen, zugeschrieben werden. Nnch einer v o n L a v o i s i e r , M a c q u e r und S a g e angestcllten Analyse enthielten ,100 Theile des in Rede stehenden Was- sers 44; Theile Salzes, namlich:

Natron-Seesalz. . . . 6 t Theile Erdiges Seesalz . .38i I!

Sa. 498 Theile. M a 1 t e B r u n sagt in seinen Annales des voyages: Das

Eigengewicht des Wassers aus dem todlen Meere betragt 1,211. Es ist vollkommen klar. Reagentien verrathen darin Salzsaure und Schwefelsaure. Alaunerde fehlt. Es verandert das Lackmuspapier nicht. 100 Theile desselben enthalten :