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02|20 Zuversicht in die neuen Zeiten. Wir begleiten und verbinden die heimische Healthcare-Community. Cautious optimism in the ‘new normal’ We accompany and connect the local healthcare community.

Zuversicht in die neuen Zeiten. · 2020. 7. 1. · 09 Neue MitarbeiterInnen 10 Zuversicht in die neuen Zeiten 14 Digitalisierungsschub durch die Krise 16 Forschen und Lehren in Krisenzeiten

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  • 02|20

    Zuversicht in die neuen Zeiten. Wir begleiten und verbinden die heimische Healthcare-Community.

    Cautious optimism in the ‘new normal’ We accompany and connect the local healthcare community.

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  • Johann Harer im InterviewWie hat die HTS auf die Krise hinsichtlich ihrer Tätigkeit in den Bereichen Kommunikation und Veranstaltungs-planung reagiert?Gerade die Monate März bis Juni gehören beim HTS Cluster zu den intensivsten Veranstaltungsmonaten. Die Corona Krise machte mit einem Schlag viele Monate Vorbereitungsarbeit zu-nichte und wir waren gezwungen uns innerhalb weniger Tage zu überlegen, wie wir unsere Mitgliedsunternehmen in dieser Situation am besten unterstützen können. In den ersten Wo-chen gab es speziell große Nachfrage nach Förderprogram-men, die wir mit einer Reihe von Webinaren und virtuellen Ex-pertInnensprechstunden abdecken konnten. Weiters gab es viele Anfragen zu persönlicher Schutzausrüstung oder anderen Produkten und Zulieferteilen, die in der Krise nicht erhältlich waren. Wir haben dafür innerhalb weniger Tage einen öster-reichweiten Covid19-Helpchannel eingerichtet und in weiterer Folge im Auftrag der steir. Landesregierung eine Webplattform für Schutzausrüstung umgesetzt. Dafür haben wir Gespräche mit hunderten Firmen und Abnehmern geführt. Parallel dazu liefen einige unserer normalen Services weiter, wenn auch in den virtuellen Raum verlagert.

    Welchen Einfluss wird die Krise auf das Tätigkeitsfeld der HTS über die Dauer der Krise hinaus haben?Wir haben einerseits gelernt, dass verschiedene Dinge auch online erledigt werden können. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in Zukunft die eine oder andere Schulung oder Veran-staltung in einem online-Format anbieten werden. Wir haben aber auch analysiert, wo es in der Krise Engpässe gegeben hat, insbesondere in der regionalen Versorgung mit medizini-schen Produkten. Wir haben daraufhin einige Projekte initiiert, um die Versorgung unserer Bevölkerung krisenresistenter zu machen. Weiters wollen wir den Einsatz von telemedizinischen Tools in der Gesundheitsversorgung forcieren.

    Wie haben die Mitgliedsunternehmen auf die Krise re-agiert und wie konnte die HTS sie dabei unterstützen?Unsere Mitgliedsunternehmen wurden unterschiedlich hart von der Covid19-Krise getroffen. Manche hatten mehr als 50% Umsatzeinbruch, einige waren kaum berührt und wenige hatten einen erhöhten Umsatz und fanden sich in der inter-nationalen Presse wieder. Unterschiedlich waren auch die Re-aktionen unserer PartnerInnen. Wir hatten für alle Anfragen ein offenes Ohr und konnten besonders mit zielgerichteten Schu-lungen und mit Kontaktvermittlung unterstützen.

    Johann HarerGeschäftsführer/CEO | [email protected]

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    Vorwort | prefaceInhalt03 Vorwort05 Termine 06 Forscherin07 Forscher08 Unsere neuen Mitglieder09 Neue MitarbeiterInnen

    10 Zuversicht in die neuen Zeiten14 Digitalisierungsschub durch die Krise16 Forschen und Lehren in Krisenzeiten17 Insights 19 Spotlight: Solgenium OG 20 Wartezimmer leer & Bandbreite knapp

    22 Was Life Science und Design verbindet22 Events in Zeiten des Social Distancing23 Smart Textile Tracking24 Alles safe im Laborbereich25 ZWT baut aus26 Heimische Telehealth-Lösung erobert Australien27 e-Learning zur COVID-Prävention28 Zielgenauer Wirkstoff im Gehirn29 Mit PAYERprotect gegen Versorungsengpass30 Voraus(schauend) in die Zukunft31 Es sind die kleinen Dinge im Leben, die zählen32 Proben-Bereitstellung für COVID-19-Forschung33 Speziallabor für den Umgang mit hochinfektiösem Material34 Neue Standards bei Neuroth35 Emma –die flexible Lebensassistenz36 Hyperspektrale Bildverarbeitung37 Corona-Fieberthermometer38 SVI Austria wird Eigentümer

    39 Don’t think out of the box, create a new one!

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  • Johann Harer in interview

    How has HTS changed its communication and event planning in response to the crisis?

    March to June is normally the time of year when the HTS cluster has the most events. The Corona crisis wiped out many months of preparation overnight and we had to de-cide within a few days how we could best support our member companies in this situation. In the first few weeks there was a lot of demand for help with relief program-mes, which we met with a series of webinars and virtual expert advice sessions. We also had many inquiries about personal protective equipment and other products and parts that were unavailable in the crisis. In the space of a few days we set up an Austria-wide Covid-19 help channel and then, as requested by the regional government of Sty-ria, we created a web platform for protective equipment. For this we spoke to hundreds of suppliers and buyers. At the same time we kept our normal services going, but on-line.

    How will the crisis affect the field of work of HTS after the crisis has passed?

    On the one hand we have learned that a number of tasks can be done online. I can see us doing some training and other events in online formats in future. We have also analysed where bottlenecks became manifest during the crisis – for example in regional supplies of medical pro-ducts. Based on this we have started a number of projects to make supply systems more crisis-resistant. And also, we want to promote the use of telemedical tools in health-care.

    How have the HTS member companies responded to the crisis and how was HTS able to support them?

    Our member companies were affected in different ways by the Covid-19 crisis. Some of them lost more than 50% of their business, some were only slightly affected and a few were even able to profit from the crisis and featured in international press reports. Our partners also responded in different ways. We were here for all kinds of inquiries and were able to provide support particularly with targeted training and by passing on contacts.

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    ImpressumINHALTLICHE VERANTWORTUNG: Human.technology Styria GmbH Neue Stiftingtalstraße 2 | Eingang B | 1. Stock | 8010 Graz | Austria DI Dr. Johann Harer, Julia Pirkenau, MA, Dr. Lorenz Neuhäuser-Happe

    REDAKTION: Julia Pirkenau, MA Mag. Claus Pressl Marie-Theres Zirm, cardamom Franz Zuckriegl, MBA - fz Strategie & Kommunikation KG LAYOUT ÜBERARBEITUNG: Raunigg & Partner GmbH SATZ: wurzinger design COVER: Gestaltung: wurzinger design | Foto: Christa Strobl DRUCK: Medienfabrik Graz AUFLAGE: 2250 Stück Druck, 1600 Verteiler e-Paper ERSCHEINUNGSWEISE: mind. vier Mal jährlich

    Namentlich gezeichnete Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion bzw. des Herausgebers wiedergeben. Auf die Hinzu-fügung der jeweiligen weiblichen Formulierungen wurde bei ge-schlechterspezifischen Hinweisen im Sinne der flüssigen Lesbar-keit und einer angemessenen Sprechqualität zum Teil verzichtet. Alle personalen Begriffe sind sinngemäß geschlechtsneutral, also weiblich und männlich, zu lesen. Druck- und Satzfehler vorbehalten.

    Stand Juni 2020

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    https://www.wurzinger-design.at/https://www.wurzinger-design.at/

  • Aktuelle Informationen zu Terminen:www.humantechnology.at/de/aktuelles/termine

    30. bis 31. Oktober 2020

    9. bis 11. Februar 2021

    AICI forum digital „artificial intelligence in clinical imaging“

    Lounges Karlsruhe 2021 Cleanroom Processes

    Online

    Messe Karlsruhe

    1. Juli 2020

    6. Juli 2020

    15. Juli 2020

    Einblicke in IP, Patent- und Markenrecht im Life Science Bereich

    CROSS CLUSTER SUMMIT 2020

    Online-Matchmaking 1 Thema Industrial- und Produkt Design

    Online

    Online

    Online

    KEYSKETCH

    Bottom-Up Entwicklung einer persönlichen Schutzausrüstung

    im Bereich Eishockey

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    DE

    SIG

    N

    EEDDEERRAA SSAAFFEETTYY - Design Studio

    Termine

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    https://www.humantechnology.at/de/aktuelles/termine/

  • „Working with biological biomarkers in human medicine is an extremely challenging and fast developing field of research and you need a multidi-sciplinary team providing different views and different perspectives. That´s what I like most about my work at CBmed.”

    Barbara PrietlMag.rer.nat., PhD

    CBmed (Center for Biomarker Research in Medicine)Stiftingtalstrasse 5, 8010 GrazT +43 316 385 28801M [email protected]

    publicationsPeer Reviewed Journals: 15 with Journal Impact FactorKongressbeiträge: 74 published Sonstige: 2 reviews

    selected publicationsStekovic, S; Hofer, SJ; Tripolt, N; Aon, MA; Royer, P; Pein, L; Stadler, JT; Pendl, T; Prietl, B; Url, J; Schroeder, S; Tadic, J; Eisenberg, T; Magnes, C; Stumpe, M; Zuegner, E; Bordag, N; Riedl, R; Schmidt, A; Kolesnik, E; Verheyen, N; Springer, A; Madl, T; Sinner, F; de Cabo, R; Kroemer, G; Obermayer-Pietsch, B; Dengjel, J; Sourij, H; Pieber, TR; Madeo, FAlternate Day Fasting Improves Physiological and Molecular Markers of Aging in Healthy, Non-obese Humans. Cell Metab. 2019; 30(3):462-476

    Aberer, F; Pferschy, PN; Tripolt, NJ; Sourij, C; Obermayer, AM; Prüller, F; Novak, E; Reitbauer, P; Kojzar, H; Prietl, B; Kofler, S; Brunner, M; Svehlikova, E; Stojakovic, T; Scharnagl, H; Oulhaj, A; Aziz, F; Riedl, R; Sourij, H | Hypoglycaemia leads to a delayed increase in platelet and coagulation activation markers in people with type 2 diabetes treated with metformin only: Results from a stepwise hypoglycaemic clamp study. Diabetes Obes Metab. 2020; 22(2):212-221

    Daga, S; Rosenberger, A; Quehenberger, F; Krisper, N; Prietl, B; Reinisch, A; Zebisch, A; Sill, H; Wölfler, A | High GPR56 surface expression correlates with a leukemic stem cell gene signature in CD34-positive AML. Cancer Med. 2019; 8(4):1771-1778

    Barbara Prietl is leader of the Core Laboratories and Senior Post Doc at the Center for Biomarker Research in Medici-ne (CBmed) in Graz and is also employed at the Division of Endocrinology and Diabetology, Medical University of Graz. She works in a multi-disciplinary team with experts for hu-man medicine, immunology, histology, metabolomics, pre-cli-nical models and data sciences, including machine learning and artificial intelligence. This enables an extremely flexible and adaptive way of biomarker research in the field of human medicine including biomarker research in new fields of disea-ses, like the COVID19 pandemic or precision oncology. Her research focuses mostly on human immunology and immune cell regulation in the context of autoimmune diseases, cancer and organ transplantation. Therefore she and her team work with different multi-omics technologies to gain a deeper insight into disease pathomechanisms. In fact, the Core Laborato-ries of CBmed are based on state of the art multi-parameter technologies, such as flow cytometry (FACS), multiplex immu-nohistochemistry (Digital Pathology) and metabolomics. Follo-wing the needs of pharmaceutical and diagnostic industry the Core Laboratory team aims to enrich research projects in the field of human medicine with new levels of standardization to guarantee reproducible laboratory measurements and highly valuable data for the development of new prognostic, thera-peutic and predictive biomarkers. Prietl currently focuses on the implementation and standardization of a novel next gene-ration drug screening platform for precision oncology based on immunology, immuno histochemistry and metabolomic profiling, preparing the way towards personalized medicine for cancer treatment. She also leads projects working on the de-velopment of new biomarkers for the lung disease pulmonary hypertension (PH), research projects for prediction of trans-plant rejection and a development of introducing stable quality controls for human liquid biobank samples based on metabo-lomic profiling. Additionally, she supports studies investigating the effect of different forms of fasting (e.g. alternate day fasting and fasting mimicking diet) on the human immune system and supervises PhD students. In the emerging COVID-19 studies she focuses on the expression of activation and exhaustion maker on circulating and tissue resident immune cells as well as a metabolomic profiling in the plasma of patients with asymptomatic, mild and severe disease courses in compari-son to healthy controls. Fo

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    Forscherin | scientist

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  • „Ich untersuche Wege, die Anwend-barkeit und Wirksamkeit von Neuro-feedback zu verbessern, und diese Technik in interaktiven und umfas-senden Rehabilitationsprogrammen zu integrieren, um Patienten zu hel-fen, ihren Alltag wieder selbstständig gestalten zu können.“

    Guilherme Maia de Oliveira WoodUniv.-Prof. Dr.

    Institut für PsychologieUniversitätsplatz 2, 8010 GrazT +43 316 380 8503F +43 316 380 9809M [email protected]

    PublikationenPeer Reviewed Journals: 150+Kongressbeiträge: 100+Sonstige: 12

    Ausgewählte PublikationenKober, S. E., & Wood, G. (2014). Changes in hemodynamic signals accompanying motor zimagery and motor execution of swallowing: a near-infrared spectroscopy study. NeuroI-mage, 93, 1-10.

    Kober, S. E., Schweiger, D., Witte, M., Reichert, J. L., Grieshofer, P., Neuper, C., & Wood, G. (2015). Specific effects of EEG based neurofeedback training on memory functions in post-stroke victims. Journal of neuroengineering and rehabilitation, 12(1), 107.

    Kober, S. E., Pinter, D., Enzinger, C., Damulina, A., Duckstein, H., Fuchs, S., ... & Wood, G. (2019). Self-regulation of brain activity and its effect on cognitive function in patients with multiple sclerosis–First insights from an interventional study using neurofeedback. Clinical Neurophysiology, 130(11), 2124-2131.

    Guilherme Maia de Oliveira Wood ist zweifacher Vater, Psy-chologe und Professor für Neuropsychologie und Neuroima-ging an der Karl-Franzens-Universität Graz. Sein Hauptfor-schungsinteresse ist die Entwicklung und Validierung von Werkzeugen der neuropsychologischen Rehabilitation sowie die Untersuchung der Wirkungsmechanismen selbiger. Die meiste Zeit beschäftigt sich Wood mit der Modulierung der Gehirnaktivität durch assoziatives Lernen, dem sogenannten Neurofeedback. Verschiedene Hirnsignale eignen sich für die-se Art Training, wie Elektroenzephalogramm und die hämo-dynamische Response, die mit Magnetresonanz sowie mit optischen Verfahren in Echtzeit erfasst werden kann. Die An-wendbarkeit vom Neurofeedback ist u.a. ein wichtiges Thema für PatientInnen, die unter den Folgen eines Schlaganfalles oder Erkrankungen wie multipler Sklerose und Dysphagie lei-den und die aufgrund dessen intensive, ambulante und heim-basierte Formen der Intervention in Anspruch nehmen. In Ko-operation mit Prof. Stollberger von der Technischen Universität Graz wird gerade eine neuartige perfusionsbasierte Form von Neurofeedback entwickelt. In Kooperation mit KollegInnen der medizinischen Universität Graz, des Rehabilitationszentrums Judendorf-Straßengel und der Albert Schweitzer Klinik unter-sucht Wood die Anwendbarkeit der Neurofeedbacktechnik bei verschiedenen kognitiven und motorischen Beschwerden. Es ist ihm ein besonderes Anliegen, die technische und elekt-ronische Innovation mit der kognitiven Wissenschaft bereits bei der Ausbildung von (Neuro)PsychologInnen zu vereinen. Dafür engagiert er sich beim neuen Masterstudium „Compu-tational Social Science“, das gemeinsam von der KFU und TU voraussichtlich ab Oktober 2021 angeboten wird. Darüber hi-naus ist Wood als Mitglied vom profilbildenden Bereich Com-plexity of Life (COLIBRI) aktiv, um die neuronale Plastizität - die Fähigkeit des Gehirns, sich selbst als dynamisches System zu organisieren - zu untersuchen. Wood verwendet mathemati-sche Modellierung, um seine klinischen Ergebnisse zu be-schreiben und insbesondere die Response zur Behandlung im Einzelfall vorherzusagen.

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    Forscher | scientist

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  • Cluster-Unternehmen | cluster enterprises

    DigniSens GmbH

    LOGICDATA

    „Der Digitalisierungstrend erreicht den Pflegesektor. DigniSens erkannte das diesbezügliche Potenzial und sieht als junges StartUp in der Cluster-Mitglied-schaft insbesondere die Chance, so-wohl Entwicklungs- und Kooperations-partnerschaften einzugehen als auch aus dem allgemeinen Know-how der beteiligten Unternehmen und ExpertIn-nen einen enormen Nutzen zu ziehen.“

    „LOGICDATA ist ein globaler Player in der Zulieferindustrie für Büro- und Heim-möbel. Die Mitgliedschaft im Cluster erweitert nicht nur unser regionales Netzwerk, sondern auch den Blick auf die Technologie. Es können neue Part-nerschaften und Innovationen entstehen, für die ein einzelnes Unternehmen ggf. die Kompetenzen nicht hat.“

    DI Johannes Gradwohl, MBA CEO

    Portrait Simon WerbaCo-Founder undGeschäftsführer

    DigniSens widmet sich der Entwicklung eines IoT-Sensor-Sys-tems, welches unter anderem in der stationären sowie priva-ten Pflege zur Anwendung kommen wird. Die Kernfunktionen umfassen eine Inkontinenz-Episoden-Erkennung, einen Sturz-Alarm sowie ein Bewegungs-Monitoring in Hinblick auf Dekubi-tus-gefährdete Personen. Die Echtzeitbenachrichtigung an das Pflegepersonal, die Erfassung bzw. Ablage der gewonnenen Werte im Dokumentationssystem sowie die einfache Hand-habung sind die herausragenden Merkmale, durch welcher sowohl für die Pflegebedürftigen selbst als auch das Pflege-personal ein echter Mehrwert geschaffen wird.

    LOGICDATA mit Firmenhauptsitz in Deutschlandsberg ent-wickelt mechatronische Systemlösungen für elektrisch ver-stellbare Heim- und Büromöbel. Mit einem beeindrucken-den Wachstum und mittlerweile rund 275 Mitarbeitenden an Standorten in Europa, Nordamerika und Asien ist LOGICDA-TA zum Innovationsführer und einer internationalen Größe ge-worden. Eine Exportquote von 100% verdeutlicht die globale Marktpräsenz. Gemeinsam mit KundInnen und PartnerInnen (r)evolutioniert LOGICDATA seit über 20 Jahren die Möbel-industrie.

    Kontakt:LOGICDATA Electronic & Software Entwicklungs GmbHWirtschaftspark 18 | 8530 DeutschlandsbergT +43 3462 51 98 0M [email protected]

    Kontakt:DigniSens GmbH Stremayrgasse 16 | 8010 GrazT +43 664 14 64 633M [email protected]

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  • Neue MitarbeiterInnen | new employees

    Gründer & Vernetzer

    „Als Business Developer für IKT ist es mir ein großes Anliegen, die Digitali-sierung im regionalen und überregionalen Gesundheitsbereich zu fördern. Die COVID-19 Krise könnte dabei als Katalysator wirken, bereits entwickelte

    Lösungsansätze zu stärken und in der Regelversorgung zu etablieren (z.B. E-Rezept, Tele-Konsultation oder KI in der Diagnose).“

    Der studierte Biotechnologe Pascal Mülner hat sich bereits in der Schlussphase seines Master-Studiums als Universi-tätsassistent an der TU Graz in der Lehre und Betreuung von Laborkursen in Biotechnologie, Umweltbiotechnolo-gie und Mikrobiologie engagiert. Die erste berufliche Sta-tion führte ihn dann als „Microbiome Tracking Specialist“ zu einem Grazer Startup-Unternehmen. Einer der Arbeits-schwerpunkte war der Einsatz der Erfahrung aus der Mi-krobiomanalyse für Marketing, Produktentwicklung und Homepage-Design. Mülner versteht sich als Quervernetzer. „In den letzten dreieinhalb Jahren konnte ich als Mitgrün-der der Young Life Scientists Austria der Österreichischen Gesellschaft für molekulare Biowissenschaften und Biotech-

    DI Pascal MülnerBusiness Development: Digitalisierung

    +43 669 188 997 01 | [email protected]

    DI Pascal Mülner

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    nologie (ÖGMBT) und als Leiter der Zweigstelle Süd meine Fähigkeiten im Projekt- und Veranstaltungsmanagement ausbauen. Bei der ÖGMBT ist die Vernetzung junger Bio-wissenschafterInnen miteinander und mit der Industrie das höchste Ziel“, berichtet Mülner, der nun auch im Human-technologie-Cluster als Business Developer im Digitalisie-rungs-Feld für frischen Wind sorgt. Nach zwei Berufsjahren in Berlin folgt Mülner seinen liebsten Freizeitbeschäftigun-gen Volleyball und Tischtennis nun wieder in der Heimat und genießt die österreichische Berglandschaft als Wanderer und Skitourengeher. Und das PhD-Studium in Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie an der TU Graz will auch noch abgeschlossen werden.

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  • Zuversicht in die neuen Zeiten

    In Zeiten von Corona entstehen neben Herausforderungen auch Chancen für die Zukunft. HTS begleitet und verbindet auch in Zeiten großer Veränderungen

    die heimische Healthcare-Community.

    The time of Corona has brought challenges but also opportunities for the future. HTS supports and connects the regional healthcare community

    especially in times of crisis.

    Cautious optimism in the ‘new normal’

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  • The Covid-19 pandemic, which caught the world not entirely unexpectedly, but surprisingly ill-prepared, shi-nes new spotlights on aspects of human coexistence almost every day. The out-break of the Corona crisis has opened the way into a new normal that affects all countries. Like a forgotten enemy from ancient histo-ry, something we no longer took seriously, it seems to have caught modern life off guard. Fundamental chan-ges have come to healthcare, everyday life and also the spaces where international business operates – and this means almost every aspect of the work of the Styrian Human Technology cluster. Major topics of the cluster’s work, such as biotech, pharma, medical devices, digitali-zation and ‘active and assisted living’ have become part of experiments that are shaping our new present and our future.

    Corona presented HTS with a particular challenge – how to best support our members in healthcare and business despite the emergency restrictions. But besides the negative effects of the crisis we had a series of posi-tive discoveries. Our modern society was able to adapt rapidly to the new situation. The transition to working from home, which for a while amounted to a near com-plete switch to teleworking, was a jump into the deep end; but it worked out well. This demonstrated somet-hing that HTS has been working on for years: that many activities we gen-erally do face to face, things which we often travel to do, can be transferred to online spaces.

    Help through networkingThe first online survey we carried out among HTS mem-bers after the Corona crisis began re-vealed that over 60% of them expected help with grants and relief pa-ckages. Most of our mem-bers also saw networking in general as a particular asset of HTS in the crisis. A part-ner who knows the complex work patterns and con-nections between different specialist areas of busi-ness and medicine, and can help set up contacts, was in great demand. In the first days of the lockdown we already started holding preliminary Zoom meetings between cluster employees, partner organizations, politicians and regional companies, to help set up a strategic platform for supplies of relevant medical devices and protective equipment. In less than a week, the LIFE SCIENCE AUS-TRIA HELPCHANNEL COVID-19 was created via Lin-kedIn, bringing to life a virtual marketplace of Austrian suppliers and buyers of personal protective equipment and medical devices. Then, at the request of the Styrian regional government, and in collaboration with the busi-ness promotion agencies of other Austrian regions and other Life Science clusters, HTS further developed this help channel into the internet platform www.schutz-vor-corona.at (“protection from Corona”), which HTS continues to operate. With over 200, mostly Austrian, companies offering their products on it, and now over a thousand visits per day, it helps provide a realistic and transparent overview of the market for protective equip-

    Die COVID-19-Pandemie, die die Welt seit dem Frühjahr 2020 nicht ganz unerwartet aber doch überraschend und teils un-vorbereitet getroffen hat, führt praktisch jeden Tag zu neuen Blicken auf das menschliche Zusammenleben. Mit dem Be-ginn der Corona-Krise wurde ein Weg in eine veränderte All-tagssituation begonnen, der alle Länder gleichermaßen be-trifft. Vom Gefühl her hat die Pandemie, wie ein vergessener Feind aus uralten Zeiten, mit dem niemand mehr gerechnet hat, das moderne Leben überrumpelt. Grundlegende Verän-derungen betreffen den Gesundheitsbereich, den Lebensall-tag wie auch die internationalen Wirtschaftsräume gleicher-maßen und damit zugleich praktisch alle Themenfelder, die der steirische Humantechnologie-Cluster HTS durch seine tägliche Arbeit anspricht. Grundlegende Themenbereiche der Clusterarbeit wie Bio-tech, Pharma und Medizintechik, Digitalisierung sowie „Active and Assisted Living“ sind nun gleichermaßen Experimentierfelder und Chancen für unsere „neue“ Gegenwart und Zukunft geworden.

    HTS wurde durch Corona vor eine besondere Herausfor-derung gestellt, nämlich seine Mitglieder aus dem Gesund-heits- und Wirtschaftsbereich trotz der herrschenden Ein-schränkungen bestmöglich zu unterstützen. Und neben den negativen Auswirkungen der Krise gab es dabei eine Reihe positiver Erkenntnisse: Die moderne Gesellschaft konnte sich sehr rasch an die geänderte Situation anpassen. Der Umstieg ins Home-Office, und damit in eine zeitweise flä-chendeckende Telearbeit war der große Sprung ins kalte Wasser. Damit konnte auch gezeigt werden, dass vieles, wo-ran HTS seit Jahren arbeitet, im Gesundheitsbereich in den digitalen Raum verlegt werden konnte, das davor noch mit physischer Präsenz und Mobilität verbunden wurde.

    Hilfe durch VernetzungSchon die erste Online-Umfrage unter den Mitgliedern der HTS zu Beginn der Corona-Krise ergab, dass über 60% der Cluster-Mitglieder vorrangig Unterstützung in Fragen der Fördermöglichkeiten und Hilfspakete erwarteten. Darüber hinaus sah der überwiegende Teil unser Mitglieder ganz all-gemein Vernetzung in Zeiten der Krise als besonders Asset von HTS. Denn gerade während der Corona-Krise war ein Partner gefragt, der die komplexen Arbeitskreisläufe und die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Wirtschafts- und Medizinbereichen kennt und auch vermitteln kann. Schon in den ersten Tagen des Lockdowns kam es daher zu Zoom-Vorgesprächen zwischen den Mitarbeitenden des Clusters und seinen PartnerInnen, der Politik und heimischen Unter-nehmen, um eine strategische Plattform zur Versorgung mit relevanten Medizinprodukten und Schutzausrüstungen zu unterstützen. In weniger als einer Woche wurde der LIFE SCIENCE AUSTRIA HELPCHANNEL COVID-19 über Lin-kedIn eingerichtet, der einen virtuellen Marktplatz öster-reichischer AnbieterInnen und NachfragerInnen im Bereich der persönlichen Schutzausrüstungen und Medizinproduk-te ermöglichte. Dieser Helpchannel wurde in der Folge auf Wunsch der steirischen Landesregierung und unter Einbin-dung von Wirtschaftsagenturen anderer Bundesländer und weiterer Life Science Cluster Österreichs der breiten Öffent-Fo

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  • lichkeit über die Internet Plattform „SCHUTZ VOR CORONA“ (https://www.schutz-vor-corona.at) zugänglich gemacht und wird seitdem von der HTS betreut. Diese Plattform, auf der zur Zeit über 200 größtenteils österreichische Unternehmen ihre Produkte anbieten, verzeichnet heute tausend Zugriffe am Tag und hilft durch eine realitätsnahe und transparente Übersicht für Schutzkleidung und Desinfektionsmittel, den Schutz der Menschen in der Corona-Krise im Gesundheits-bereich wie auch in der Wirtschaft sicher zu stellen.

    Standort der ZukunftSeit dem Beginn der Corona-Krise bringt HTS ExpertInnen aus Forschung, Anwendung und Wirtschaft mit dem Kri-senmanagement und Einsatz-kräften am Standort Steiermark zusammen. Daraus entstand die Möglichkeit neue Prozes-se zeitnah zu analysieren und auch darüber nachzudenken, wie aus den industriellen und akademischen Kompetenzen, die in der Region vorhanden sind, in der Folge wirtschaftliche Wertschöpfung erzeugt werden kann. Und hier zeigt sich ein breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen, die von heimischen ForscherInnen und Wirtschaftstreibenden während der Coronakrise zur Verfügung gestellt werden konnten: Die derzeitigen Projekte umfassen z.B. Technologien zur Sym-ptom-Früherkennung von SARS-CoV-2 Infektionen, Infor-mations-Plattformen zur Ressourcenplanung sowie zur Er-fassung, automatisierten Weiterleitung und Dokumentation von SARS-CoV-2 PCR Labortestungen. Die Pathologie am Universitätsklinikum Graz – um ein konkretes Beispiel zu nennen - verfügt etwa über das einzige Bio-Labor der Si-cherheitsklasse 3 in Österreich und baut gemeinsam mit der HTS-Partnerin Bio Bank einen Katalog an Vergleichsproben zu SARS-CoV-2 auf. Auch im Reinraumbereich hat die hei-mische Branche vielseitige Kompetenzen - in der Planung, im Bau und im Betrieb von Reinräumen und Laboratorien. So könnte es in Zukunft durchaus denkbar sein, den Standort Steiermark auch zu einem Zentrum für Hochsicherheitslabo-re zu entwickeln, die sich im Besonderen der Krisenpräven-tion widmen.

    Veränderte PrämissenLag der Schwerpunkt im Umgang mit Corona zunächst darauf, die Ansteckungszahlen möglichst gering zu halten, um eine vollständige Überlastung des heimischen Gesund-heitssystems zu vermeiden, zeigten die bald auftretenden Folgeschäden in der gesamten Wertschöpfungskette wie stark unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem auf Mobilität aufgebaut ist und wie sehr es, wenn die gewohnte Mobili-tät heruntergefahren wird, ins Wanken gerät. Aus der Krise her-aus startet HTS daher zusammen mit anderen Cluster-partnerInnen eine clusterübergreifende Kooperation zum

    ment and disinfectant, and serves the strategic purpose of protecting people’s health not only in the healthcare sector, but also in all other kinds of businesses.

    Location of the futureSince the beginning of the Corona crisis, HTS has been bringing experts in research, practical applications and business together with crisis management teams and emergency services in Styria. This gave us the opportu-nity to analyse new processes as they emerged and to reflect on how the industrial and academic competen-ces that are present in the region can be used to create value. And it turned out that regional researchers and

    entrepreneurs were able to provide quite a spectrum of products and services in the crisis: current projects, for example, have to do with technologies for early recog-nition of SARS-CoV2 infecti-ons, information platforms for re-source planning and for recording, automatic for-warding and documentation of SARS-CoV2 PCR lab tests. To highlight one specific example, the pathology de-partment at Graz University Hospital has the only biosa-

    fety level 3 laboratory in Austria and is working with the HTS part-ner BioBank to build up a catalogue of SARS-CoV2 specimens. Local industry has a lot of expertise in the cleanroom field – in designing, building and ope-rating cleanrooms and laborato-ries. So maybe Styria could become a centre for high-security laboratories that work especially on crisis prevention.

    Changed coordinatesIn the early days of the Corona crisis we were focused on keeping the infection rates as low as possible, in or-der to prevent our healthcare system being overloaded. But soon, the resulting disruption of the entire value creation chain showed just how much our current eco-nomic sys-tem is built on ‘mobility’ and how quickly it begins to struggle when the usual kind of mobility is in-terrupted. To learn from the crisis, HTS is starting a new collaborative project with other clusters on the topic of ‘resilient value creation chains’. The aim is that in future, regional and national suppliers should be connected to the value creation chain in such a way that the supply of vital goods, especially in the healthcare sector, can be secured. But we also need to think fur-ther in the area of digitalization in healthcare, and especially home care. In the past there was always significant resistance ‘in the system’ to introducing telemedical and ‘active and as-sisted living’ solutions. But in the time of isolation we have seen that with tele-communication, smart home solutions and e-consultations we have the chance to

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    Thema „resiliente Wertschöpfungsketten“. Dabei sollen in Zukunft regionale und nationale LieferantInnen so in die Wertschöpfungskette eingebunden werden, dass auch in Krisenzeiten die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern, insbesondere im Gesundheitsbereich, sichergestellt wer-den kann. Aber auch das Thema „Digitalisierung im Ge-sundheits- und Pflegebereich“ soll in Zukunft wesentlich breiter angedacht werden.

    Telemedizin - geht doch!?In der Vergangenheit gab es da und dort deutlichen Wider-stand gegen die Einführung von telemedizinischen und „Acti-ve an Assisted Living“ Lösungen. Doch in Zeiten der Isolation hat sich gezeigt, dass durch Telekommunikationseinrichtun-gen, Smart Home Lösungen und e-Konsultation die Chan-ce besteht, die physische Isolation älterer, gefährdeter oder auch kranker Menschen zu überbrücken. Telemedizin durch niedergelassene ÄrztInnen ist, wie die aktuellen Erfahrungen zeigen, ein zukunftsträchtiger Weg, um das Monitoring des Gesundheitszustandes älterer oder chronisch kranker Men-schen auch in Zeiten eingeschränkter Mobilität aufrechtzu-er-halten bzw. die Prävention zu stärken. Einige HTS-Part-nerInnen zeigen schon seit vielen Jahren was technologisch im Bereich der Telemedizin und des Monitorings möglich ist und wie sowohl die die Bevölkerung als auch das Gesund-heitssystem von einer großflächigen Einführung dieser Tech-nologien profitieren könnten. Langwierige Behandlungswege und Wartezeiten fallen weg, Kosten werden eingespart und die Prävention kann verstärkt werden.

    Die Geschichte lehrt, dass es oft erst in Krisenzeiten möglich wird, festgefahrene Strukturen aufzubrechen und Undenk-bares zu denken, aber auch umzusetzen. Gerade im Bereich der öffentlichen Gesundheitsversorgung wäre es nun hoch an der Zeit, den lokalen Supply stärker zu fördern und in in-novative Lösungen, speziell aus dem Bereich der Digitalisie-rung, zu investieren.

    compensate for the physical isolation of older, vulnera-ble or infected people. Telemedicine by general practi-tioners will certainly be a method of the future in order to monitor the health status of older or chronically ill people, and to improve preventive care, both in normal circumstances and in times when mobility is restricted. Several HTS partners have been demonstrating what is technologi-cally possible in the field of telemedicine and monitoring for a number of years, and how the popula-tion and the healthcare system can benefit from rolling them out widely. Stressful trips and waits for treatment can be avoided, costs can be saved and prevention can be improved.

    History teaches us that it is often only in a crisis that we are able to change ingrained habits. Particularly in the area of public healthcare, it is time to promote local sup-pliers and to invest in innovative solutions, especially in the field of digitalization.

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  • Wie hat sich Ihre konkrete Arbeit seit Beginn der Krise geändert?

    Sie hat sich so wie für die meisten anderen Menschen massiv geändert. In den ersten Wochen habe ich viel auf Tele-Arbeit und Besprechungen in Form von Videokonferenzen umge-stellt. Die größte Umstellung war das Streichen sämtlicher Ver-anstaltungen und Versammlungen. Das habe ich mir als Politi-kerin nicht vorstellen können.

    Was waren denn die wichtigsten bzw. schwierigsten Entscheidungen?

    Der wichtigste Schritt zu Beginn der Krise war es, rasch ein Soforthilfepaket des Landes zu schnüren, mit dem Unterneh-men ergänzend zu den Maßnahmen des Bundes unterstützt werden konnten. Dabei ist es etwa gelungen, die Zinsüber-nahme für Überbrückungskredite des Bundes oder die Aus-weitung der Förderung von Telearbeitsplätzen zu fixieren. In den kommenden Monaten müssen wir alles dafür tun, mög-lichst viele Betriebe und damit Arbeitsplätze in der Steiermark zu erhalten. Aus diesem Grund arbeiten wir derzeit in der Lan-desregierung an einem Konjunkturpaket für die kommenden Monate.

    Die Krise hat einen enormen Digitalisierungsschub gebracht.

    Wie bewerten Sie die Initiative der Web-Plattform für Schutzausrüstung, die Sie gemeinsam mit dem HTS-Cluster innerhalb weniger Tage realisiert haben?

    Die Krise hat uns vor Augen geführt, dass wir bei der Beschaf-fung von Produkten in einigen Schlüsselbereichen zu stark vom internationalen Markt abhängig sind. Das gilt unter anderem für Schutzausrüstung. Daher ist es umso erfreulicher, dass viele heimische Unternehmen ihre Produktion kurzfristig umgestellt haben und nun Mund-Nasen-Schutz, Atemschutzmasken, Desinfektionsmittel oder sogar Atemschutzgeräte herstellen. Mir war wichtig, diese Unternehmen und ihre Produkte sicht-bar zu machen. Die neue Plattform „Schutz vor Corona“ listet inzwischen über 200 AnbieterInnen von Schutzausrüstung auf, von denen nahezu alle aus Österreich kommen. Die Plattform soll Betrieben helfen, die jetzt nach der Wiederöffnung zahl-reiche Hygiene- und Schutzvorschriften einhalten müssen, die benötigte Ausrüstung rasch und sicher zu bekommen. Wir bieten dadurch einen doppelten Nutzen: Einerseits steht den Unternehmen ein breites Angebot regional zur Verfügung, an-dererseits stärken wir die heimischen AnbieterInnen.

    Während der ersten Wochen der Corona-Krise konnten einige steirische Firmen im Forschungs- (z.B. Innophore)

    Ein Gespräch mit Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl über die Arbeit während des „Shutdowns“, die angelaufenen

    Unterstützungen und die Chancen für die Zukunft.

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  • und Versorgungsbereich (z.B. Solgenium, SteadySense und ilvi) innovative Lösungen für die Covid-19-Krise an-bieten. Inwiefern können wir diese innovativen digitalen Produkte und Dienstleistungen – z.B. e-Health- und te-lemedizinische Anwendungen wie „Corona-Apps“ oder „Teleconsulting“ – auch nach Ende der aktuellen Krise einsetzen? Wäre dies nicht eine große Chance für steiri-sche Forschungseinrichtungen und Jungunternehmen?

    Die erwähnten Beispiele unterstreichen die Innovationskraft der steirischen Betriebe und auch die hervorragende Zusammen-arbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Solche Erfolge sind Motivation für andere Unternehmen, ebenfalls innovativ zu sein und an Neuem zu arbeiten. Deshalb ist es wichtig, sie vor den Vorhang zu holen und einer breiten Öffentlichkeit zu prä-sentieren. Ich bin davon überzeugt, dass diese Entwicklungen nachhaltig, also auch in der Zeit nach Corona, zur Anwendung kommen werden. Die Krise hat hier einen Turbo gezündet.

    Was werden die nächsten konkreten Maßnahmen in Ihrem Ressort sein?

    Wie bereits erwähnt, geht es jetzt vorrangig darum, ein steiri-sches Konjunkturpaket auf den Weg zu bringen, das die hei-

    Bereits mehr als 200 heimische Unternehmen sind auf der vom Wirtschaftsressort und dem HTS-Cluster initiierten Plattform „Schutz vor Corona“ mit ihren Produkten – von der NMS-Maske bis zum Atemschutzgerät – vertreten.

    www.schutz-vor-corona.at

    mischen Betriebe dabei unterstützt, die Krise gut zu meistern. Darüber hinaus evaluieren wir alle bestehenden Förderungs-instrumente in meinem Ressort und passen sie auf die aktuel-len Rahmenbedingungen an. Die Themen Digitalisierung, Re-gionalität und Nachhaltigkeit werden hierbei eine große Rolle spielen.

    Was sind Ihre wichtigsten Erkenntnisse aus dieser ers-ten Krisen-Phase?

    Die Krise hat einen enormen Digitalisierungsschub gebracht. Entwicklungen, die unter normalen Umständen Monate oder sogar Jahre gebraucht hätten, waren nun kurzfristig möglich. Das sollte uns motivieren, die Chancen, die uns die Digitalisie-rung bietet, noch stärker zu nutzen als bisher. Corona hat aber auch Schwächen aufgezeigt. Neben der Verletzlichkeit interna-tionaler Lieferketten etwa auch die zum Teil mangelnde Versor-gung mit Breitband-Internet. Hier werde ich mich weiterhin mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass wir den Glasfaserausbau in der Steiermark schneller vorantreiben.

    Danke für das Gespräch!

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    Barbara Eibinger-MiedlWirtschaftslandesrätin [email protected]

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    Als Molekularbiologe und Biochemiker, der auch eine Habilitation in biochemischer Pharmakologie besitzt – wie schätzen Sie die Chancen auf wirkungsvolle The-rapien und eine Impfung gegen das Covid-19-Virus ein?

    Ich denke, dass es im nächsten Frühjahr erste wirkungsvolle neue Medikamente und Therapien geben wird. Die Impfung wird vielleicht noch etwas länger dauern. Hätten wir keinen Lockdown gehabt, hätte es nicht 650, sondern etwa 1.500 Grippetote in dieser Saison gegeben. Und es hätte, wenn man den Modellrechnungen der EpidemiologInnen glaubt, bis zu 100.000 Coronatote geben können; beides ist wirklich nicht zu vergleichen. Österreich hat diese Situation ganz gut in den Griff bekommen.

    Wenn Sie sich an den März zurückerinnern – wie ha-ben Sie die Situation als Forscher und Institutsvor-stand erlebt?

    Der Großteil der Belegschaft ist ab Mitte März ins „Home Office“ übersiedelt. Und wir haben Verantwortliche definiert, um die Labors über diese erste Zeit des Stillstands zu brin-gen; es mussten ja dennoch Geräte gewartet und Zellkul-turen heruntergefahren werden. Das Einzige, das weiterlief,

    Manche Verrücktheiten sollten wir künftig bleiben lassen.

    Professor Wolfgang Graier, Vorstand des „Gottfried-Schatz-Forschungszentrums“ für zelluläre Signaltransduktion, Stoffwechsel und Altern an der

    Med Uni Graz, über das Forschen und Lehren in Krisenzeiten.

    waren die Tierversuche, die vor dem März begonnen wur-den und deren Laufzeit über den 13. März reichte; dabei war dann jeweils nur eine Person mit Schutzausrüstung im Labor. Wir haben auch einen strikten Schutzmaßnahmenkatalog in Englisch, unserer Laborsprache, verfasst – viele unserer Mit-arbeiterInnen haben Deutsch nicht als Muttersprache. Seit den Lockerungen Anfang Mai fahren wir nun in meinen La-bors einen Dreischichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche. Dabei arbeiten wir mit sechs modernsten Mikroskopen und es darf nur jeweils maximal eine Person in einem Mikroskop-raum sein, weshalb wir aktuell eine Früh-, Tages- und Nacht-schicht fahren.

    Was ist in der Zeit von Mitte März bis Ende April passiert?

    Diese Zeit haben wir dazu genutzt, Papers, Reviews und Forschungsprojekte zu schreiben, Daten zu analysieren und die Forschungsaktivitäten ab dem Zeitpunkt einer Normali-sierung zu planen. Abgewickelt haben wir all das im Rahmen von Videokonferenzen und unter Nutzung neuer Collaborati-on-Tools. Überraschenderweise war diese Zeit sehr produk-tiv. Wir hatten auch mehr Zeit, über die Experimente zu dis-kutieren und über Grundlegendes nachzudenken. Von Mitte März bis Mitte April hatte ich fast durchgehend 16-Stunden-Arbeitstage und kaum Wochenenden, denn in der Telearbeit gibt es die einen, die ganz in der Früh zu arbeiten beginnen und jene, die das vom Nachmittag bis in die Nacht hinein machen, und als Institutsleiter war es für mich klar, für alle da zu sein, wann immer sie es benötigten. In dieser Phase hat uns das Rektorat sehr gut unterstützt, zum Beispiel mit der notwendigen Schutzausrüstung. Und auch die Lehre an der Med Uni wurde bestens neu organisiert und ist so gut wie möglich online weitergelaufen. In der Krise zeigt sich wirklich, dass viel mehr möglich ist als man denkt.

    Bis wann wird sich denn die Situation im Forschungs-bereich wieder halbwegs „normalisieren“ – oder wird es zu grundlegenden Änderungen kommen?

    Von den „Zweitmittel-PartnerInnen“ wie Fonds, Grants u.ä. wie dem FWF, FFG oder EU-Institutionen haben wir vol-le Unterstützung bekommen. Im „Drittmittel-Bereich“, also bei den UnternehmenspartnerInnen, ist die Situation schon schwieriger. Wir haben größtenteils internationale PartnerIn-

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  • nen – und in einer solchen Krisensituation ziehen sich auch große Unternehmen im ersten Schock auf ihre Heimmärkte zurück. Entscheidungen wurden nicht getroffen, weil Board-Meetings in dieser ersten Phase kaum möglich waren usw. Das war keine einfache Situation. Ich bin mir sicher, dass die Unternehmen die Kontakte nun evaluieren und nicht jeden Kontakt wieder wie zu Vor-Corona-Zeiten aufnehmen wer-den. Ich denke, die ganze Scientific Community wird nach der Krisenzeit anders aussehen.

    Woran genau denken Sie da?

    Nicht jedes Meeting, nicht jede Konferenz und Tagung rund um die Welt ist wirklich notwendig. Vieles kann auch via Vi-deokonferenz geklärt werden. Der Konferenz- und Meeting-Tourismus wird sich auf ein vernünftiges Maß einpendeln. Wir haben mittlerweile gelernt, auch in Videokonferenzen wir-kungsvoll zu kommunizieren und einander mit Respekt zu be-gegnen. Es gibt da einige gute Tools wie eyeson, zoom, Sky-pe oder Webex, die mittlerweile zum Arbeitsalltag gehören.

    Welche Änderungen sehen Sie noch?

    Ich hoffe sehr, dass wir manche Verrücktheiten in Zukunft bleiben lassen. Und die Qualität der Präsenz ist nun viel mehr Menschen bewusst. Nicht alles ist möglich über Videokonfe-renzen. Es wäre jedoch wünschenswert, gäbe es in Zukunft weniger internationale Meetings, dafür intensivere, bei denen wirklich möglichst alle relevanten Menschen auf einem Fleck versammelt sind. Es hat sich auch gezeigt, dass Forschung, die in erster Linie auf Drittmittel aufbaut, in solchen Krisen-situationen sehr anfällig ist. Das Verhältnis zwischen Ange-stellten und DissertantInnen in der Forschung sollte mittelfris-tig geändert werden. Die Wissenschaft sollte in Zukunft vor allem auch seitens der Arbeitgebenden ernster genommen werden. In Sachen Corona denke ich, dass kurz- und mittelfristig eine klassische medikamentöse Therapie die wirkungsvollere Me-thode zur Unterstützung von Infizierten sein wird, um den Schweregrad der Infektion und Spätfolgen zu verhindern. Um auf zukünftige Infektionswellen gut vorbereitet zu sein, scheint v.a. die Risikostratifizierung der Bevölkerung und die Erhaltung der normalen klinischen Arbeit trotz Pandemie von enormer Bedeutung. Man sollte versuchen, von jedem einzelnen Menschen das Risiko zu kennen – denn auch Menschen, die eine Coronainfektion überlebten, haben z.T. Probleme durch Thrombosen, Schlaganfälle, Nieren- und Leberschäden etc. Hier müsste man wissen, wer welches Risiko hat, unabhängig vom Alter. Dazu reicht möglicher-weise eine Blutabnahme mit entsprechenden Analysen. Und diese Forschung müsste im Rahmen eines disziplinenüberg-reifenden Netzwerks pan-österreichisch oder, noch besser, pan-europäisch sehr schnell organisiert werden.

    Danke für das Gespräch!

    Insights

    Der Schulter-schluss

    funktioniert schon ganz gut.

    Die Grazer Innophore sorgt mit amerikanischen PatnerInnen seit dem Coronavirus-Ausbruch mit

    dem international größten computerbasierten Screeningprojekt zu möglichen Wirkstoffen für

    Furore. Wir haben mit Gründer und Geschäftsführer Christian Gruber über Krisen-Erkenntnisse und

    Zukunftsperspektiven gesprochen.

    Ihr Unternehmen Innophore ist 2016 als Ausgründung aus der Uni Graz sowie des acib entstanden und sehr er-folgreich geworden. Was war entscheidend dafür?

    Die wichtigste Erfahrung war, wie man das Wissen und die Fä-higkeiten aus der akademischen Laufbahn auf den Markt um-legen kann. So abstrakt das klingt, aber das ist der entschei-dende Prozess, denn der „freie Markt“ verhält sich anders als die Grundlagenwissenschaft. Es gibt andere Voraussetzungen und Anforderungen – auch wenn die Methoden die gleichen sein mögen.

    Sie arbeiten mit PartnerInnen weltweit – gibt es solch grundlegende Unterschiede auch in Hinblick auf die Herkunft der jeweiligen PartnerInnen?

    Eigentlich nicht. Österreichische und europäische PartnerIn-nen unterliegen dem gleichen Marktdruck wie jene aus den USA oder aus dem asiatischen Raum. Einen großen Unter-schied sehe ich in der Zusammenarbeit mit kleinen Unter-nehmen und großen Corporates, ganz unabhängig von der regionalen Herkunft. Aber es gibt auch grundlegende kultu-relle Verschiedenheiten, ganz abgesehen von der Projektab-wicklungsebene. In der Selbstdarstellung und -Präsentation ist man etwa im europäischen Raum sehr sachlich und fak-tenorientiert, während es in den USA sehr geschätzt wird, be-sonders engagiert, motiviert und selbstbewusst aufzutreten.

    Anfang dieses Jahres haben Sie auch eine Kooperation mit chinesischen PartnerInnen zur Wirkstoffsuche ge-gen Covid-19 gestartet. Wie hat sich der Kontakt etwa zum CDC Chinese Center for Disease Control and Pre-vention entwickelt?

    Die Kontakte haben zu einem sehr engen Austausch mit der Shanghai Tech University geführt. Mit dem China CDC gibt es aktuell keinen Kontakt, da hat sich der Bedarf nun Richtung Europa verlagert. Würde man die Mailbox unseres Unterneh-mens geographisch im Zeitverlauf darstellen, stimmte die An-

    Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Graier mbbc.medunigraz.at

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  • Christian GruberInnophore GmbH | [email protected] | www.innophore.com

    zahl der Anfragen an uns mit dem internationalen Pandemie-verlauf ziemlich überein. Zuerst kam China, dann Italien und Spanien, schließlich die USA und mittlerweile gibt es Kontakt-anfragen aus Südamerika.

    Aktuell läuft auch ein gemeinsames Projekt u.a. mit der Harvard University und der Google-Mutter Alphabet. Wie weit ist man in der Suche nach geeigneten Wirkstoffen? Wir sind mit den ersten Runden an in-silico-Screenings durch, woraus sich auch erste interessante Verbindungen ergeben haben, die nun im Labor getestet werden. Man testet diese Verbindungen dann in-vitro; schaut also, ob der erhoffte Effekt des Anbindens an ein Protein im Labor gegeben ist. Ist das der Fall, kommt die Ver-bindung in eine Zellkulturstudie. Dabei werden humane Zellen gezüchtet und mit dem Sars-Cov-2-Virus infiziert und es wird getestet, ob die Verbindung einen sichtbaren Einfluss auf den Infektionsverlauf hat. Das machen wir gerade für meh-rere Verbindungen an einigen Standorten, etwa in Harvard oder auch am acib und an der Med Uni Graz. Übrigens veröf-fentlichen wir seit Jänner unse-re wissenschaftliche Arbeit zum gesamten Corona-Thema als Open Data und Open Science. Das war noch für keine unserer PartnerInnen ein Problem.

    Nun die Zwölferfrage: Bis wann wird es Medikamente ge-ben, bis wann eine Impfung?

    Die Antwort ist wahrscheinlich ebenso ernüchternd wie lang-weilig: Ich weiß es nicht. Es hatte zu Jahresbeginn mit dem Wirkstoff Lopinavir sehr gut ausgesehen; das hat sich in ers-ten größeren Studien leider nicht bestätigt, ebenso bei Rem-desivir. Wir müssen vorsichtig sein im Urteil bei den Medika-menten, die jetzt in der Test-Pipeline sind. Bei den Impfstoffen bin ich der Ansicht, dass es etwas schneller gehen könnte – falls es überhaupt möglich ist, einen solchen zu entwickeln. Denn es gibt nicht für jedes Virus einen Impfstoff, wie etwa für Sars. Aber wenn einer gefunden werden kann, dann findet man diesen Impfstoff sehr bald. Das könnte bis Ende dieses Jahres bzw. Anfang 2021 der Fall sein.

    Wenn nun ein Wirkstoff gefunden ist, muss dieser auch noch formuliert, produziert und verteilt werden – wel-chen Zeithorizont sehen Sie da?

    Das hängt davon ab. Bei einem bekannten Medikament könnte das schnell gehen, bei anderen Verbindungen könnte es sehr aufwändig werden. Sie müssen so einen Wirkstoff auch synthe-tisieren und das kann enorm komplex sein. Ein Wirkstoff muss eben auch schnell herstellbar und verteilbar sein. Da wäre das, was das RCPE machen kann, von entscheidender Bedeutung. Der Schulterschluss aller Disziplinen ist das, was jetzt gefragt ist. Das funktioniert in Österreichs schon ganz gut.

    Noch eine Frage zur konkreten Arbeit während des Lockdowns – wie hat Innophore die Arbeit neu organi-siert?

    Wir haben bereits Anfang Feb-ruar damit begonnen, Telearbeit für alle zu erlauben, die das möchten, und haben tagewei-se die ganze Belegschaft in die Telearbeit geschickt, um zu tes-ten, was operativ funktioniert und daraufhin auch die entspre-chenden Infrastrukturen und Tools angeschafft. Zu Beginn der Ausgangsbeschränkungen befanden wir uns bereits in der dritten Woche etablierter Heim-arbeit. Wir haben täglich eine Teambesprechung mit bis zu 18 MitarbeiterInnen und natür-lich die Teambesprechungen in kleinerer Runde über den Tag verteilt. Was sehr anstrengend sein kann – weshalb wir nun bewusst längere Pausen zwi-schen den Onlinemeetings ein-gebaut haben. Und wir werden

    unser aktuelles Mischsystem mit Zweischichtbetrieb im Büro, kombiniert mit Telearbeit, auch in Zukunft ermöglichen.

    Wie wird sich die reale Zusammenarbeit Ihrer Ansicht nach verändern?

    Es gibt eine Abstufung zwischen dem persönlichen Kontakt, ei-ner Videokonferenz, einem Telefonat, bis hin zu Messaging-Ser-vices und zum E-Mail-Kontakt. Im persönlichen Kontakt können sie das Gegenüber tatsächlich am besten lesen und verstehen, weil Mimik, Gestik und Stimmung besser übermittelt werden können. Manche Routine-Meetings und Veranstaltungen kann man allerdings auf Online-Formate umstellen. Das kreative Zu-sammensein wiederum ist bei Onlinemeetings kaum möglich. Nicht selten entstehen die besten Ideen im persönlichen Pau-sengespräch beim Kaffee, beim abendlichen Restaurantbe-such... Dieser kulturelle Aspekt fällt bei Onlinekonferenzen weg.

    Danke für das Gespräch!

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  • PionierInnen der Gesundheits-versorgung Ressourcenmanagement in Krisen-Situationen

    „Die derzeitige Situation stellt eine beispiellose unternehmeri-sche Gelegenheit für Unternehmen im Digital-Health-Bereich dar. Der aktuell zu beobachtende Digitalisierungssprung im Ge-sundheitssektor erlaubt sowohl etablierten, aber vor allem auch neuen PlayerInnen einen erfolgreichen Markteintritt“, berichten Martin Lichtenberger und Andreas Diensthuber, Gründer und Geschäftsführer von Solgenium. Das 2013 in Linz gegründete Unternehmen hat 2019 seinen dritten Standort in Graz eröffnet und seine Schwerpunkte in den Bereichen KI im Gesundheits-wesen sowie Digital Health. Auf aktuelle Anforderungen wird schnell reagiert. So hat Solgenium mit „CARA – COVID19“ ein dynamisches Personal- und Ressourcenmodell für Gesund-heitseinrichtungen entwickelt, um den laufenden Personal-, Infrastruktur- und Materialbedarf für Covid-19-PatientInnen vorherzusagen. Das umfasst unter anderem die Zuteilung so-wie das laufende Monitoring von Ressourcen in verschiedenen Behandlungsstadien und Schweregradkategorien. „Unsere Vorhersagen basieren auf nationalen Ausbruchmodellen der Universität Oxford und können auf verschiedenen Organisa-tionsebenen von Krankenhäusern, GesundheitsdienstleisterIn-nen bis hin zu Regionen und Nationen eingesetzt werden. Aktu-ell ist unser Service neben Deutsch auf Englisch und Ukrainisch verfügbar und kommt neben einigen Bundesländern in zwölf Ländern auf vier Kontinenten zum Einsatz.“ Neben dem Covid-19-spezifischen Ressourcenbedarf erlaubt die Software seit Neuestem auch Berechnungen für elektive PatientInnen, wodurch der Parallelbetrieb beider PatientIn-nenströme einfach und bequem gesteuert werden kann, was

    speziell in der kommenden Übergangszeit ein enorm wichti-ges Feature darstellt. Der Standort in der Steiermark ist sehr stark auf Forschung & Entwicklung ausgelegt, woraus sich Anknüpfungspunkte für interessierte PartnerInnen in diesem Bereich ergeben. „Darüber hinaus adressiert das Covid-19-Service eine möglichst exakte Modellierung der Nachfra-geseite, u.a. nach Material – und für eine möglichst umfas-sende NutzerInnenerfahrung wäre natürlich die Verknüpfung mit der Angebotsseite, z.B. relevanten HerstellerInnen in der Steiermark, auf einer Plattform eine spannende, sehr aktuel-le Option für Kooperationen“, zeigen die Experten konkrete Möglichkeiten auf. Die Zukunft sehen beide positiv: „Aufgrund der aktuellen Entwicklungen sind wir sehr zuversichtlich, unser starkes Wachstum der letzten Jahre nicht nur halten, sondern noch weiter steigern zu können.“

    Ressourcenmanagement, cloudbasiert Die großen Vorteile liegen zunächst in den „cloud-typi-schen Vorteilen“: sehr niederschwelliger Zugang, keine Installation, einfach skalierbar, niedrige Kosten, platt-formübergreifend. Mithilfe eines Machine-Learning-Algo-rithmus werden verschiedene Datenquellen in Gesund-heitseinrichtungen mit einem eigenen Data-Warehouse kombiniert und daraus Potenziale für einen effizienten Personaleinsatz, Prozessinnovationen und Automati-sierung aufgezeigt. Aufgrund dieser Anbindung erhalten die NutzerInnen Zugriff auf zahlreiche weiterführende Analyse-Features, die beispielsweise in der Organisation des Parallelbetriebes in Krankenhäusern einen großen Mehrwert darstellen.

    Solgenium OG Gstöttnerhofstraße 84040 Linzwww.solgenium.com

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    Spotlight: Solgenium OG

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    Wenn das Wartezimmer plötzlich leer bleibt

    und die Bandbreite knapp wird.

    Wir wollten wissen, wie Personen aus dem medizini-schen Bereich in Zeiten von Corona ihre Dienstleistun-gen weiter entwickelt und welchen Bedarf sie in Bezug auf Technologie und Rahmenbedingungen haben.

    Katharina Kaiser und Eva Dobaj sind Physiotherapeutinnen bei forum energetix, einem Wahlambulatorium für Physio-therapie in Leibnitz. Das Unternehmen zeichnet sich durch seine ungewöhnliche Entwicklungsgeschichte aus: Neben der Kerntätigkeit als internationaler Speditionsbetrieb entwickelte sich aus dem Engagement im Bereich betriebliche Gesund-heitsförderung ein Wahlambulatorium als zweites Standbein. Aufgrund von Covid-19 verlagerten die beiden Therapeutin-nen ihre Arbeit in den digitalen Raum. Alja Gössler ist Fach-ärztin für Kinder- und Jugendchirurgie und Allgemeinmedizi-nerin in Gleisdorf. Sie versteht sich als Familienärztin und das Gespräch und Zeit für ihre PatientInnen waren auch „davor“ elementarer Bestandteil ihres Behandlungsansatzes: „Damit Heilung gelingen kann, braucht es ein umfassendes Verständ-nis und eine Rundumerklärung.“

    Behandeln versus Beraten und Instruieren„Uns ist die Differenzierung zwischen Behandeln im Sinne von Hand anlegen und Beraten bzw. Instruieren wichtig. Es macht einen Unterschied, ob wir mit Körpereinsatz arbeiten oder den Fokus auf Beobachten, Nachfragen, Übungsdurchführungen vorzeigen und Feedback geben haben. Hand anlegen via In-ternet ist derzeit (noch) nicht möglich“, so Dobaj.

    Sprechen und ZuhörenIn der Arbeit über Videotelefonie konnte der physische Kon-takt nicht stattfinden, die verbalen Fähigkeiten der Gesprächs-führung mussten für das neue Medium entwickelt werden. Dies stellt nicht nur TherapeutInnen vor neue Aufgaben, son-dern auch deren PatientInnen. Personen, die mit dem Medium nicht vertraut sind, konnten sich in der Regel schwerer darauf einlassen, der Wechsel zwischen Reden und Zuhören war zunächst holprig und konnte nach einigen Einheiten und den damit verbundenen Erfahrungen flüssiger werden. Liegt bei einer vor-Ort Physiotherapie die Redezeit bei etwa 5 bis 10 Prozent, so war es online bis zu 50 Prozent. Dies kann aber

    e-Health in Zeiten von Corona und darüber hinaus.

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  • auch auf das höhere Mitteilungsbedürfnis durch die reduzier-ten Sozialkontakte der letzten Wochen verstärkt worden sein. „Das Gesprächsbedürfnis in Zeiten der Isolation hat zugenom-men, außerdem fehlt bei einer virtuellen Einheit das Gespräch am Empfang und im Wartebereich. Dieses Bedürfnis nach An-kommen und Austausch verlagerte sich in die Beratungszeit“, fasst Kaiser ihre Erfahrungen zusammen.

    WerkzeugeDie Beratungen erfolgten vor allem über Whats app, Zoom, Telefon, E-Mails, Videomaterial. Entscheidend ist die Kom-patibilität und Versiertheit mit den jeweiligen Endgeräten. Die digitale Affinität ist somit Basis für gelingende Tele-Medizin.

    ChancenGössler erzählt auch von berührenden Online-Begegnungen: „Schüchterne Kinder zeigten mir plötzlich ihre Stofftiere und konnten sich in ihrer vertrauten Umgebung leichter mitteilen. Durch diese neue Qualität an Beziehung kann ich die kleinen PatientInnen auch besser begleiten.“

    Andere PatientInnen konnten Termine leichter wahrnehmen, da die An- und Abfahrt wegfiel. Eltern, die sonst schwer er-reichbar sind, konnten niederschwellig ärztliche Unterstützung bekommen. Dobaj schätzt die erhöhte Eigenverantwortlich-keit ihrer PatientInnen und konnte vor allem bei Problemstel-lungen, die aktiven Therapieansatz brauchen (z.b. Muskelauf-bau) und in Fällen, bei denen vorwiegend Aufklärungsarbeit notwendig ist, die Tele-Möglichkeiten gut nutzen.

    Austausch auf AugenhöheSchon länger existieren Vernetzungsplattformen für Medizine-rInnen, doch in dieser gemeinsamen, neuen Situation konnte eine deutliche Zunahme an Austausch beobachtet werden. Die konkreten Fragen zum Arbeitsplatz, den Umgang mit Schutzmaßnahmen und Telekommunikationsmöglichkeiten intensivierten den Austausch und schufen Augenhöhe, die auch in Zukunft eine Basis für verstärkte kollegiale Beratung bieten könnte.

    Leider nein …Die Erfahrungen zeigen, dass Personen, denen das jeweilige Kommunikationsmedium neu ist, die medizinische Begleitung weniger gut annehmen konnten. Eine wichtige Voraussetzung ist auch eine gute Körperwahrnehmung der PatientInnen. Per-sonen, die sich dabei schwer tun, brauchen vermehrt taktile Reize. Bei Problemstellungen, die mehr passive als aktive Be-handlung brauchen, konnten die virtuellen Möglichkeiten nicht ausreichen.

    Bitte weiter so …PatientInnen und TherapeutInnen können sich die digitale Be-treuung während Dienstreisen und Urlauben gut vorstellen. Bei SportlerInnen ist eine Online-Beratung während Sport-events bei akuten Beschwerden hilfreich. Gössler hat vor und während dieser Zeit gerade mit PatientInnen, mit denen ein guter Austausch möglich ist, viel Telefonberatung durchge-führt. Die Verrechnung über die Krankenkassa ist eine zeit-

    gemäße Weiterentwicklung. Das plötzlich einfache Handling im Zusammenspiel von Ärztin - Rezept - Apotheke sollte fort-gesetzt werden.

    Achtsamkeit bitte!Was kann ich alles sagen, zeigen, schicken? Wenn dann je-doch die personalisierte Werbung am Smartphone sich auf die vertraulichen Gesprächsinhalte bezieht, kann der Nutzen in den Hintergrund geraten. Wie sicher sind medizinisch-the-rapeutische Kommunikationsmittel wirklich?

    Auf der Wunschliste …… stehen daten- und verbindungssichere Plattformen mit in-tegrierten Demovideos, um Inhalte noch besser transportieren zu können, die notwendige Ausstattung in jedem Therapie-raum bzw. in den Privaträumen der PatientInnen. In den Be-reich „future science“ fällt der Wunsch nach 3D Hologrammen und taktilen Möglichkeiten, damit der Schritt von der Beratung zur Behandlung virtuell möglich wird. Ach ja, und dann wäre da noch die Sache mit der ausreichen-den Bandbreite …

    Dr.in Alja Gössler | www.docgoessler.com

    Katharina Kaiser & Eva Dobaj forum energetix | www.forumenergetix.at

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    Life Science meets Design

    Man nehme ein fertiges Produkt und mache es mittels De-sign am Ende hübsch und gefällig? Weit gefehlt! Design umfasst vielmehr den gesamten Prozess der Produktent-wicklung von der Idee bis zur Marktreife, schafft Differen-zierung für Produkte und Dienstleistungen und steigert die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Design macht den Unterschied.

    Ob Produkt-, Service oder Packaging Design – nie war die Bedeutung von Design und Kreativität für den Unterneh-menserfolg größer. Damit kommt der Zusammenarbeit mit Kreativen in der Entwicklung von Produkten und Dienstleis-tungen eine Schlüsselrolle zu. Als zentrale Anlaufstelle für Designfragen fungiert die Creative Industries Styria (CIS), das

    „Warum Design?“ Die Creative Industries Styria (CIS) und der Humantechnologie-Cluster starten ab Juni eine

    Match-Making-Serie, um gemeinsame Potenziale zu heben.

    Kompetenzzentrum für Design in der Steiermark, das Unter-nehmen mit einem dichten Netzwerk an DesignexpertInnen zusammenbringt. Eine Vernetzung, die künftig als Cross-Cluster-Kooperation verstärkt auch Mitgliedern des HTS Clusters zugute kommen soll. Daher starten die CIS und der Humantechnologie-Cluster eine Match-Making-Reihe, um Synergien zu nutzen und gemeinsame Potenziale zu heben.

    Der Startschuss der Kooperation erfolgte am 23. Juni mit dem Cross Cluster Webinar „Life Science meets Design“ und wird durch die Match-Making-Reihe am 15.07. fortge-führt. Nähere Infos unter: https://www.humantechnology.at/de/aktuelles/termine/veranstaltung/262/

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    Bottom-Up Entwicklung einer persönlichen Schutzausrüstung

    im Bereich Eishockey

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    EEDDEERRAA SSAAFFEETTYY - Design Studio

    Best Practice Covid-19 – Events in Zeiten des Social Distancing

    Die ExpertInnensprechstunde, ein bereits jahrelang bewährtes Format des Human.technology Styria Clusters, wurde am 23. März erstmals in digitaler Form durchgeführt. Trotz der fehlen-den persönlichen Interaktion vor Ort gab es durchgängig posi-tives Feedback von ExpertInnen und TeilnehmerInnen. Dies zeigte sich nach Verfeinerungen vor allem beim zweiten Teil der Veranstaltung. Mit drei TeilnehmerInnen zu jeweils einer Stunde wurde der perfekte Zeitrahmen gefunden. Die Exper-tInnen rund um Leo Heilinger (Proceeder Unternehmensbe-ratung), Michael Kerschbaumer (SFG), DI Martin Schmid (en.co.tec Schmid), Michael Schmidbauer (m27 Fedas), And-reas Pföstl (Schwarz & Partner Patentanwälte) und Ghazaleh Gouya Lechner (Gouya Insights - Clinical Development) zeig-

    ten sich insbesondere von der gewonnenen Flexibilität des digitalen Formats begeistert. Dadurch können Unternehmen zeitnaher eine umfassende Beratung in Anspruch nehmen. Mit Hilfe des optimierten Zeitmanagements habe man sich auf das Wesentliche fokussiert. Dabei können nicht nur die teilnehmenden Unternehmen viel für sich mitnehmen. Auch unsere ExpertInnen sind fasziniert von neuen Blickwinkeln und einer Wissensbereicherung, die einzigartig für alle Beteiligten ist. Durch diese neuen Erkenntnisse hat sich der HTS-Clus-ter dazu entschieden, die ExpertInnensprechstunde zukünftig jederzeit zur Anmeldung für seine Mitglieder freizugeben und zeitnah Termine zu koordinieren.

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  • Schutzmaskenproduktion à la Vorarlberg mit Kapsch Tracking-App

    aus der Steiermark.Langsam aber doch verbessert sich die Corona-Situation in Österreich. Weltweit steigt die Anzahl der Corona-Infizier-ten aber leider immer noch. Damit steigt auch weiterhin die Nachfrage an medizinisch notwendigen Produkten, die zum Schutz von Gesundheitspersonals eingesetzt werden.

    Bei der Vorarlberger smart-textile-Firma Grabher hat man deshalb kurzfristig aufgerüstet, um täglich bis zu 500.000 dringend notwendige Masken für das Gesundheitsperso-nal herzustellen. Die Firma begann mit der Produktion von Mund-Nasen-Schutz, entwickelte sich weiter zu einem spe-zialisierten Schutzmaskenhersteller und spielt nun eine ent-scheidende Rolle bei der autarken Produktion der Schutz-masken in Österreich. Wie schon öfter berichtet haben sich einige der Top Vorarlberger Firmen zusammengeschlossen, um diese Maskenherstellung „Made in Austria“ sicherzu-stellen. Darunter neben der Grabher Group: Bandex Textil, Getzner Textil, Wolford und auch Kapsch BusinessCom.

    Um die einzelnen Produktions- und Lieferschritte steuern und nachvollziehen zu können, war es notwendig, ein Track-ing-System zu entwickeln. Innerhalb von nur 1,5 Tagen hat die Firma Kapsch BusinessCom mit seinem Software-Pro-

    jektteam in der Steiermark eine Logistik- und Prozesskon-troll-Lösung bei der Grabher Group kurz nach dem Shut-Down implementiert. Als Technologiepartner für smarte End-to-End Lösungen überzeugte Kapsch durch seine agile Arbeitsweise und rasche Projektumsetzung in diesem Fall ganz besonders.

    Die Smart Textile Tracking-Anwendung besteht aus einem Web-Portal und einer Handy-App, welche auch zum Scan-nen der Einzelteil-Pakete via QR-Code verwendet wird. Auch die Etiketten der Pakete inklusive QR-Code können über das System erstellt werden. Mit einem bedienungs-freundlichen Interface der App und der Web-Oberfläche wir die Nachverfolgung noch einfacher. Die Verwaltung der sich im Umlauf befindlichen Pakete wird nun komplett über die Tracking-Lösung abgewickelt. So kann in Echtzeit sicher-gestellt werden, dass die NäherInnen die richtigen Pakete mit den Einzelteilen zugestellt bekommen und das Weiter-schicken der Masken zu ihren nächsten Stationen schnell und leicht erledigt werden kann.

    AutorIn: Kapsch

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    Coronavirus: Schutz vor Epidemie dank Biosafety

    Das Zivilingenieurbüro Lorenz Consult aus Graz ist stark im Gesundheitsbereich – bei der Laborplanung oder der Umsetzung großer Labor- und Krankenhaus-projekte – vertreten. Mit der entsprechenden Expertise wird ansteckenden Krankheiten bautechnisch begnet. Der erforderliche Schutz des zum Einsatz kommen-den Personals und der Umgebung rückt dabei immer stärker in den Fokus.

    Christian Lorenz vom Zivilingenieurbüro Lorenz Consult be-fasst sich seit Jahren mit den Themen Biosafety, Labor- und Krankenhausplanung: „Die Infrastruktur aus Gerätschaften und Bauwerken in Österreich muss für Fälle wie Corona ausgebaut und durchgängig sein. Das permanente Üben des Eintrittsfalles und die Bereitstellung der dafür erforder-lichen Mittel und Zeit sind ebenso ein wesentliches Thema.“

    Ein wichtiges Trio: Organisation, Personal und TechnikBiosafety lautet das Schlagwort der Stunde. Hier sind es drei Kompetenzen, die ineinander übergreifen: Organisation, Personal und Technik. Durch das persönliche Engagement der handelnden Personen werden die ersten beiden Kom-petenzen sichergestellt, mithilfe der Technik schafft man die Durchgängigkeit. Durch einen leichten Unterdruck in den Sonderstationen könne das Entweichen der Viren verhindert werden. Die Abluft wird mit entsprechender Technik gefiltert.

    Schutz beginnt bei der PlanungDie Besonderheit ist, den Gefahrenbereich – das sogenann-te Containment – so zu planen, dass die darin arbeitenden Personen geschützt sind und ein Nach-außen-Dringen von gefährlichen Viren verhindert wird. Dazu gehören auch De-kontamination und die Wartbarkeit der Anlagenhauptkom-ponenten. Bereits in der Planung ist zu berücksichtigen, wie Lüftungsanlagen auszuführen sind, was mit den Abwässern passiert, wie die Reinigung und im Ernstfall die Dekontami-nierung erfolgen.

    Alles safe im LaborbereichIm Laborbereich kann auf gute Erfahrungswerte in puncto Bio-safety zurückgegriffen werden. Hier lässt sich die Gefährlich-keit der erforschten bioaktiven Stoffe planen und umsetzen. Wesentlich höher sind die Herausforderungen im Klinikall-tag: Im Krankenhaus muss man zuerst die Gefährlichkeit entdecken, um dann reagieren zu können.

    Fragen an den Experten aus der Baubranche

    Wie ist der Ablauf bei der Planung?Zuerst wird von Kund

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    Das ZWT – Vergrößerung mit Blickkontakt

    Der Run auf Mietflächen ist so groß, dass das bestehende ZWT mittler-weile aus allen Nähten platzt, denn Life-Science-Unternehmen brau-chen nicht nur hervorragende Büro- und Laborinfrastruktur, sondern vor allem Vernetzung, für die es hier in der Medical Science City Graz ein-zigartige Bedingungen gibt.

    Der Austausch mit anderen Life-Scien-ce-Unternehmen, der Med Uni Graz und dem LKH-Univ. Klinikum Graz wird aktiv gefördert. Die dynamische Entwicklung der bestehenden MieterInnen bestätigt, dass das von Land Steiermark bzw. SFG und Medizinischer Universität Graz ge-meinsam umgesetzte Impulszentrum ein Erfolgsprojekt ist, das nun in die nächste Entwicklungsstufe geht: 11,6 Millionen Euro werden in ein ZWT II investiert. Davon werden 5,8 Millionen Euro sei-tens Land Steiermark und Europäische Union (EFRE-Mittel) finanziert, die finale Förderzusage ist mittlerweile erfolgt. Als das Zentrum für Wissens- und Techno-logietransfer in der Medizin (ZWT) im Mai 2014 eröffnet wurde, war dies der erste bauliche Schritt zu einer großen Vision: der Medical Science City Graz, die – ein-zigartig in Europa – Life-Science-For-schung und -Unternehmen, PatientIn-nen und klinische Anwendung an einem gemeinsamen Standort vereint. Direkt neben dem LKH-Univ. Klinikum Graz ist nun auch der MED CAMPUS Graz er-öffnet und der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gelebte Praxis mit europaweiter Vorbildwirkung. Das ZWT ist mit 18 MieterInnen zu nahe-zu 100 Prozent ausgelastet, zahlreiche MieterInnen haben nach jahrelanger For-schungsarbeit ihre Produktion gestartet und auch die internationale Vernetzung steigt – einzelne MieterInnen exportie-ren ihre Medizintechnikprodukte zu 100 Prozent. Rund 250 MitarbeiterInnen sind mittlerweile im ZWT beschäftigt, die Ge-schäftsführung haben Anke Dettelba-cher seitens Med Uni Graz und Thomas Mrak seitens SFG inne.

    Sogwirkung für den Standort – EU und Land Steiermark investieren 5,8 Mio. Euro Es ist eine Sogwirkung entstanden, die bewirkt, dass sich zunehmend weitere nationale und internationale Start-ups aus dem Life-Science-Bereich für einen Standort in der Medical Science City Graz interessieren. Auch für Koopera-tionsprojekte zwischen ForscherInnen und Unternehmen gewinnt das ZWT zu-nehmend an Bedeutung. Mit den Gene-ralplanerleistungen nach einem EU-wei-ten Verhandlungsverfahren wurde das Architekturbüro Riegler Riewe beauftragt. Geplant ist eine Nutzfläche von rd. 1.600 m2 (mit 1/3 Laborinfrastruktur) und damit Raum für rund 80 MitarbeiterInnen.

    DER Hotspot für GründerInnen im Life-Science-BereichSpeziell die Start-ups im Bereich Life Sci-ence entwickeln sich extrem dynamisch, weshalb sich das ZWT II insbesondere auf Start-ups und Neugründungen fokus-siert. GründerInnen im Life-Science-Be-reich haben mit dem ZWT II einen One-Stop-Shop, dessen Service-Leistungen weit über Büro- und Laborflächen sowie Infrastruktur hinausgehen. Es werden Kontakte für Geschäftsmodellentwick-lung, Finanzierung, Internationalisierung

    etc. angeboten, was das ZWT II zum ide-alen Standort für nationale und internatio-nale Start-ups macht. Darüber hinaus ist geplant, das ZWT II als Vernetzungsplatt-form mit den entsprechenden Räumlich-keiten zu etablieren – für die MieterInnen beider ZWTs untereinander, aber auch für Workshops und Veranstaltungen mit PartnerInnen wie z. B. ZMF, Forschungs-management der Med Uni Graz, Science Park Graz, Humantechnologie-Cluster und weitere Netzwerkpartner der Steiri-sche Wirtschaftsförderung SFG und der Med Uni Graz.

    Standort mit Blickkontakt Das ZWT II – für das die Gründung der „ZWT Accelerator GmbH“ erfolgt ist – wird eine bedarfsorientierte Erweiterung des bestehenden ZWT in der Neuen Stif-tingtalstraße 2 darstellen. Als Standort ist ein Bereich auf der gegenüberliegenden Straßenseite des ZWT vorgesehen.

    Weitere SchritteDer Baustart ist Anfang 2021 und die Er-öffnung Anfang 2023 geplant. Die Bau-abwicklung wird von der BIG, die auch schon das bestehende ZWT errichtet hat, durchgeführt.

    AutorIn: ZWT

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    Steirischer Exporterfolg

    telbiomed und dem AIT Austrian In-stitute of Technology ist es gelungen, gemeinsam mit Siemens Healthineers Australien, die AIT Telehealth Plattform für die Überwachung von Personen mit Verdacht auf COVID-19 nach Australien zu exportieren.

    Bendigo Health in der Region Victo-ria nördlich von Melbourne ist eines der ersten Krankenhäuser in Australien, das Telemonitoring für PatientInnen mit Ver-dacht auf COVID-19 einführt. Die digitale Pflegeanwendung, wird als Ergänzung zu Teamplay myCare Companion „Pande-mie“ der Siemens Healthineers Australien eingesetzt. Die Lösung soll auch bei wei-teren Gesundheitsdiensten in Australien zum Einsatz kommen.

    Der Telegesundheitslösung wurde spe-ziell für den COVID-19 Anwendungsfall adaptiert und liefert ÄrztInnen und Pfle-geexpertInnen ein Dashboard mit täglich aktualisiertem Gesundheitsdaten, um aus der Ferne den Überblick über den Gesundheitszustand ihrer PatientInnen zu behalten. Dies erfolgt durch Verlaufs-kontrollen von Körpertemperatur, Sauer-

    stoffsättigung und COVID-19 spezifi-schen Symptome. Bei Verschlechterung werden rasch medizinische Maßnahmen eingeleitet.

    Die Daten werden von den Personen zu Hause erfasst und über ein sicheres Netzwerk an das Krankenhaus übermit-telt. Die neue Lösung bietet dem Betreu-ungsteam auch die Möglichkeit, sicher mit PatientInnen zu kommunizieren und sie auch während der häuslichen Qua-rantäne zu betreuen sowie Feedback und Sicherheit zu geben.

    Die Anwendung basiert auf der von AIT entwickelten Telegesundheitslösung, die mit HerzMobil seit 2019 auch in der Steiermark bei der KAGes im Routineein-satz ist, um PatientInnen mit chronischer Herzinsuffizienz zu Hause telemonitorisch zu betreuen.

    Marc Budge, Altersmediziner und Kli-nischer Direktor für Integrierte Versor-gungsdienste bei Bendigo Health, meint, dass die innovative Heimmonitoring-lösung dem Krankenhaus ermöglichen wird, den PatientInnen in der Region die

    Bendigo Health in Australien setzt auf telbiomed Telehealth-Lösung zur Überwachung von Personen mit Verdacht auf COVID-19

    bestmögliche medizinische Versorgung und Beratung zu bieten und gleichzeitig die notwendigen medizinischen Ressour-cen effizent einzusetzen.

    Angesichts des hoch ansteckenden Cha-rakters von COVID-19 entwickelt sich die Telemedizin zu einer wirksamen und nachhaltigen Lösung für Vorsorge, Prä-vention und Behandlung, um die Aus-breitung des Coronavirus in den Griff zu bekommen.

    Für das AIT Spin-Off Unternehmen telbio-med ist es ein besonderer Erfolg, die kurzfristig für den COVID-19 Anwen-dungsfall entwickelte Lösung nach Aust-ralien, dem Pionierland der Telemedizin zu exportieren.

    AutorIn: www.telbiomed.at Kontakt: [email protected]

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    Das für die Corona-Prävention entwickelte e-Learning sowie weitere Lerninhalte (Office 365, Gesundheit, Sicherheit, Wirtschaft und Compliance) stehen für alle Unternehmen / Organisationen

    kostenfrei zur Verfügung.

    Coronakrise: bit media unterstützt Unternehmen

    kostenfrei mit e-Learning zur COVID-Prävention und weiteren Themen.

    Unzählige MitarbeiterInnen österreichischer Unternehmen werden in den kommenden Wochen, wenn nicht sogar Mo-naten, ihre Arbeit nicht mehr in der Firma, sondern im Ho-meoffice verrichten. Diese Situation erfordert gänzlich neue Methoden der Zusammenarbeit, aber auch neue Skills bei den MitarbeiterInnen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass die Zahl der infizierten Personen nun möglichst geringgehalten wird – da-her ist eine regelmäßige Aufklärung für alle Personen rund um COVID von hoher Wichtigkeit.

    Genau an dieser Stelle kann e-Learning einen wertvollen Beitrag leisten.Daher hat sich Österreichs Marktführer im Bereich e-Learning bit media e-solutions entschlossen mit einem e-Learning zur COVID-Prävention (Information, Verhaltensre-geln, Awareness) zu unterstützen. Dieses e-Learning stellen wir ab sofort allen Unternehmen & Organisationen kostenfrei auf unserer Plattform LONA Business („Learning on Air”) zur Verfügung.

    Neben COVID-Prävention umfasst LONA BUSINESS auch Online-Lernmodule zu den Themenbereichen IT- und Online Basiskompetenzen, Office 365, Gesundheit, Sicherheit und Wirtschaft welche ebenfalls kostenfrei genutzt werden kön-

    nen. Darüber hinaus werden auch Lernmodule aus dem The-menumfeld Compliance zur Verfügung gestellt, da zahlreiche Unternehmen die nun „ruhigere“ Zeit auch für gesetzlich not-wendige Schulungen ihrer MitarbeiterInnen nützen können.

    „Unser Angebot gilt selbstverständlich auch für öffentliche Gebietskörperschaften, Kammern, Verbände oder NGOs. Es ist unser Ziel in dieser schwierigen Zeit möglichst vielen Or-ganisationen und Unternehmen eine kostenfreie Möglichkeit zu bieten, um ihren MitarbeiterInnen eine Chance auf Weiter-bildung per e-Learning zu ermöglichen und gleichzeitig auch über COVID und die Verhaltensregeln aufzuklären.“, erklärt Manfred Brandner, CEO der bit media e-solutions GmbH.

    AutorIn: bit media e-solutions GmbH

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  • Zielgenauer Wirkstoff im Gehirn

    Das Grazer Unternehmen BIT Phar-ma entwickelt eine Methode, die bei der Behandlung von Aneurysmen im Gehirn eine deutliche Verbesserung der PatientInnenversorgung darstel-len kann.

    Die Ausgangssituation: Eine lokale Er-weiterung bzw. Ausstülpung einer Arterie im Gehirn, ein sogenanntes Aneurysma, ist geplatzt und verursacht eine Blutung. Ein Chirurg muss nun das geplatzte An-eurysma mit einem Clip abtrennen. Nach dem Verschließen des Aneurysmas kommt es jedoch in vielen Fällen nach einigen Tagen zu einem Gefäßspasmus (CV), der das Blutgefäß verengt. Dieser ist verantwortlich für eine verzögerte zerebrale Ischämie (Durchblutungsstö-rung), die zum Tod oder schweren neu-rologischen Folgeschäden in mehr als 40 Prozent der bereits am zerebralen An-eurysma operierten PatientInnen führt. Gegenwärtig steht zur Behandlung nur ein Präparat zur Verfügung, das vorwie-gend als Tablette eingesetzt wird. Dieses kommt jedoch am Ort des Geschehens, dem Gehirn, aufgrund der sogenannten Blut-Hirn-Schranke nur ungenügend an. Um einen Effekt zu bewirken, müssen sehr hohe Konzentrationen dieser Tab-letten gegeben werden. Dies wiederum kann zu starken Nebenwirkungen wie

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    niedrigem Blutdruck führen. Oft muss deshalb die Behandlung abgebrochen werden.

    „Mit unserem Produkt NicaPlant ist es nun möglich, während des operativen Eingriffs den Wirkstoff gezielt und über einen längeren Zeitraum direkt am Ort des Geschehens freizusetzen“, berichtet Jörg Breitenbach, einer der Unterneh-mensgründer, Miteigentümer und einer der Geschäftsführer von BIT Pharma. „Wir haben den Wirkstoff in einer speziel-len Zubereitung auf molekularer Ebene gelöst, sodass er besser von den Ge-fäßen im Gehirn aufgenommen werden kann.“

    Peter Vajkoczy, Direktor der Klinik für Neurochirurgie an der Berliner Charité, erläutert, dass „es erste Hinweise gibt, dass NicaPlant in der Lage ist, Blutge-fäße nach einer Subarachnoidalblutung, die in Folge in einer Ruptur eines An-eurysmas auftritt, weitzustellen und der Entwicklung eines CV entgegen zu wir-ken. In der Phase IIa der klinischen Prü-fung wurde zudem festgestellt, dass der Wirkstoff tatsächlich im Blutkreislauf fast nicht nachweisbar ist, also wahrschein-lich keine sogenannten systemischen Nebenwirkungen verursachen kann.“

    Claudius Thomé, Direktor der Universi-tätsklinik für Neurochirurgie Innsbruck, berichtet, dass „über NicaPlant aus der abgeschlossenen Phase-IIa-Studie nun Erkenntnisse und Daten über die Dosis vorliegen und der Einsatz an PatientIn-nen verifiziert wurde.“.

    NicaPlant® und AIMEX®Derzeit werden jährlich rund 160.000 PatientInnen in den USA, Europa, Russ-land, Brasilien, Hongkong, Japan und Australien auf Intensivstationen zum Ver-schließen der gerissenen Aneurysmen behandelt. Die Kosten in den EU-Ge-sundheitssystemen werden auf mehr als drei Milliarden Euro geschätzt. Mit Nica-Plant können die Nachbehandlungskos-ten gesenkt und eine Verlängerung bzw. Verbesserung der Lebensqualität von PatientInnen ermöglicht werden.

    Eine Phase-IIa-Studie mit NicaPlant wurde erfolgreich abgeschlossen, die Phase-IIb-Studie an den Kliniken in Inns-bruck, Linz, Wien, Berlin, München und Göttingen wurde Anfang April 2020 ge-startet. Der Studienabschluss ist für den Sommer 2021 geplant. Basierend auf den Ergebnissen wird Dem Medika-menten-Implantat wurde von der euro-päischen Arzneimittelbehörde EMA der Status als „Orphan Medicinal Product (OMP)“ verliehen. Dieser Status für Be-handlungsmethoden seltener Krankhei-ten führt auch dazu, dass das Produkt eine Marktexklusivität von zehn Jahren erhält und ein leichterer Behördenzu-gang ermöglicht wird.

    „Man kann AIMEX als Plattformtechno-logie betrachten, da sowohl die verwen-deten Polymere als auch der Prozess auf andere Indikationen und Wirkstoffe an-wendbar sind. Insbesondere im Feld der Onkologie und Schmerztherapie, aber auch bei neurodegenerativen Krankhei-ten werden damit ganz neue Möglichkei-ten eröffnet.“

    AutorIn: BIT Pharma

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    PAYER Medical produziert Gesichtsschutzschild

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    Die Welt befindet sich durch die COVID-19 Pandemie in großer Veränderung. Aus diesem Grund stieg auch die Nachfrage an Schutzausrüstungen rapide an, zu Beginn vor allem für medi-zinisches Personal. Als Mitglied der COVID-19-Taskforce der Industrie sowie durch die bestehende Kooperation mit der TU Graz (Institut für Innovation und Industrie Management) konnte PAYER bei der Entwicklung und federführend bei der Indust-rialisierung und Produktion des Gesichtsschildes PAYERpro-tect mitwirken. Das Gesichtsschild wurde auch erfolgreich von ÄrztInnen getestet. PAYERs jahrelange Erfahrung und Kompe-tenz in der Entwicklung und im Kunststoffspritzguss im me-dizintechnischen Bereich ermöglichte es dem Unternehmen, innerhalb weniger Wochen die Serienproduktion zu starten. Trotz Unsicherheit über Absatzzahlen und potenzielle Aufträ-ge zeigte PAYER unternehmerischen Mut, um die Gesundheit der österreichischen Bevölkerung zu schützen und gleichzeitig ihren Arbeitsalltag angenehmer zu gestalten. Die Gesichts-schutzschilder werden in Krankenhäusern, aber auch von Pfle-gepersonal, bei ZahnärztInnen, sowie auch bei Hilfsdiensten und der Exekutive eingesetzt.

    „Die PAYER Group ist ein erfolgreiches steirisches Unterneh-men, das für große Weltmarktführer produziert. Das Unterneh-men besticht durch eine hohe Innovationskraft, Zuverlässigkeit und Flexibilität, weshalb diese Kooperation mit der TU Graz so erfolgreich ist“, so Univ.-Prof. Dr. Christian Ramsauer.

    Die vor über 70 Jahren gegründete PAYER Group zählt welt-weit führende Marken zu ihren KundInnen. Innerhalb der Grup-pe werden Produkte für die Geschäftsfelder Healthcare & Me-dical sowie Personal Care entwickelt und hergestellt.

    Der Hauptsitz der PAYER Unternehmensgruppe befindet sich in St. Bartholomä. PAYERs Technologie- und Kompetenzzen-trum spezialisierte sich in den letzten Jahren immer mehr auf die Herste