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Jahresbericht Mobile Jugendarbeit Stadt Konstanz ZWEI TAUSEND SECHZEHN

zwei tauSend Sechzehn · 2017-04-18 · ÜBERBLICK 2016 Insgesamt hatte die Mobile Jugendarbeit 2016 Kontakt zu 285 Personen. Hiervon waren 209 männlich und 76 weiblich. Dies bedeutet

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JahresberichtMobile Jugendarbeit

Stadt Konstanz

zweitauSendSechzehn

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WAS IST MOBILE JUGENDARBEIT? Die Mobile Jugendarbeit der Stadt Konstanz wurde 1996 begonnen. Sie gehört zur Abteilung Kinder-, Jugend-, Senioren- und Stadtteilarbeit des Sozial- und Jugendamtes. Die Arbeit richtet sich an durch das Fachamt ausgewählte Jugendliche und junge Erwachsen vorwiegend im Alter von 14 bis 27 Jahren. Diese sind häufig - bedingt durch ihre Lebensführung und ihre Lebensumstände - von besonderen Gefährdungen betroffen. Sie erfahren Ausgrenzung und Benachteiligung und werden von bestehenden Angeboten nicht, nicht mehr oder nicht ausreichend erreicht. Überwiegend sind die jungen Menschen in Cliquen oder Szenen im öffentlichen oder öffentlich zugänglichen Raum anzutreffen und verfügen teilweise über deutliche Integrationsdefizite im sozialen Verhalten.

Diese jungen Menschen haben häufig gemeinsam, dass ihre jeweilige Lebensführung sowie ihre jeweiligen Lebensumstände abweichen von den in der Gesellschaft üblichen, dass sie negativ bewertet und in unterschiedlicher Weise sanktioniert werden.

Die Mobile Jugendarbeit verfolgt in ihrer Arbeit verschiedene Ziele, um eine möglichst umfassende Unterstützung zu bieten. Die nachhaltige Verbesserung der persönlichen Lebenssituation und der Lebensbedingungen der jungen Menschen hat dabei die höchste Priorität. Darüber hinaus versteht sich Mobile Jugendarbeit als Interessenvertretung für benachteiligte und von der Gesellschaft ausgegrenzte junge Menschen. In diesem Sinne unterstützt sie ihre Adressatinnen und Adressaten mit Maßnahmen, die deren Recht auf eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben stärkt.

INHALTSÜBERSICHT Was ist Mobile Jugendarbeit? ............................................................ 2

Tätigkeitsbereiche .............................................................................. 3

Handlungsprinzipien ......................................................................... 4

Überblick 2016 ............................................................................................ 5

Zielgruppen .................................................................................................. 8

Jugendliche & junge Erwachsene aus dem Stadtteil Petershausen ........................................................................................ 8

Jugendliche & junge Erwachsene aus dem Stadtteil Wollmatingen ....................................................................................... 9

Jugendliche & junge Erwachsene aus der Innenstadt und aus anderen Einrichtungen in Konstanz .................................. 10

Lebenslagen der jungen Menschen aus Petershausen, Wollmatingen, der Innenstadt und anderen Einrichtungen 11

Statistik 2016 ............................................................................................. 15

Arbeitsbereiche ........................................................................................ 16

Streetwork ................................................................................................ 16

Individuelle Hilfen ................................................................................. 18

Zielgruppenübergreifende Angebote ........................................... 20

Sozialraumorientierte Tätigkeiten .................................................. 22

Rahmenbedingungen und Team im Jahr 2016 ....................... 24

Mitarbeitende im Jahr 2016 .............................................................. 24

Gremienarbeit ......................................................................................... 25

Fortbildungen & Fachtagungen ...................................................... 26

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TÄTIGKEITSBEREICHE Vier Tätigkeitsbereiche sind dabei von besonderer Bedeutung:

Bei der Streetwork suchen die Mitarbeitenden die jungen Menschen an ihren Plätzen auf. Dies dient zum einen der Kontaktaufnahme und –pflege, sowie bei Bedarf der Beratung und Unterstützung vor Ort. Durch die aufsuchende Arbeit erhalten die Streetworkenden zudem einen authentischen Einblick in die Beschaffenheit öffentlicher Räume und die Strukturen der Cliquen und Gruppen vor Ort.

Im Rahmen der individuellen Hilfen bieten die Mitarbeitenden Unterstützung zur Bearbeitung individueller Problemlagen und Anliegen an. Die individuellen Hilfen beinhalten Beratung, Begleitung und Vermittlung und sind grundsätzlich freiwillig. Informationen, welche die Mitarbeitenden im Verlauf des Arbeitsprozesses erhalten, werden vertraulich behandelt.

Angebote für Cliquen und Gruppen finden in der Regel in Form von erlebnispädagogischen Tagesaktionen, Kurzfreizeiten und themenspezifischen Angeboten und Projekten statt. Außerdem unterstützen die Fachkräfte der Mobilen Jugendarbeit die jungen Menschen bei der Suche nach Treff- und Aktionsmöglichkeiten sowie bei der Nutzung von öffentlichem Raum.

Im Mittelpunkt der sozialraumorientierten Arbeit steht das Ziel, die Lebensbedingungen der jungen Menschen in ihrem Lebensumfeld nachhaltig zu verändern. Die Rahmenbedingungen in ihrem Sozialraum und die soziale Infrastruktur sollen verbessert und/oder besser nutzbar gemacht werden.

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HANDLUNGSPRINZIPIEN Die Sozialarbeitenden arbeiten stets mit dem Fokus auf die jeweiligen Lebenswelten der jungen Menschen, auf ihren Alltag, ihre Bedürfnissen und Ressourcen. Alle Mitarbeitenden der Mobilen Jugendarbeit gewährleisten Niedrigschwelligkeit und Vertrauensschutz. Sie arbeiten mit dem Selbstverständnis der Akzeptanz für die jeweilige Lebensweise und gewählte Lebensgestaltung ihrer Zielgruppen. Durch kontinuierliche Kontakte soll ermöglicht werden, dass sich zwischen den jungen Menschen und den Mitarbeitenden eine tragfähige, belastbare und vertrauensvolle Beziehung entwickelt. Vertraulichkeit und Verschwiegenheit der Mitarbeitenden sind eine Grundvoraussetzung und stellen für die Mobile Jugendarbeit eine Selbstverständlichkeit der täglichen Arbeit dar. Weitere wichtige Prinzipien in der Arbeit mit den Adressatinnen und Adressaten sind Flexibilität, Freiwilligkeit, Verbindlichkeit, Wertschätzung, Gendersensibilität und ressourcenorientiertes Arbeiten.

Literatur

BUNDESARBEITSGEMEINSCHAFT / MOBILE JUGENDARBEIT (HRSG.): Fachliche Standards für Streetwork und Mobile Jugendarbeit, Gelnhausen 1999

KEPPELER, S. / SPECHT, W.: Mobile Jugendarbeit. In: Otto, H.-U. / Thiersch, H. (Hrsg.): Handbuch der Sozialarbeit/Sozialpädagogik, Neuwied / Kriftel 2001 (2. Auflage), S. 1223 – 1235

GILLICH, S. (HRSG.): Professionelles Handeln auf der Straße. Praxisbuch Streetwork und Mobile Jugendarbeit, Gelnhausen 2006 GILLICH, S. (HRSG.): Bei Ausgrenzung Streetwork – Handlungsmöglichkeiten und Wirkungen, Gelnhausen 2008 (1.Auflage)

http://lag-mobil.de/on/uploads/standars/standards.pdf

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ÜBERBLICK 2016 Insgesamt hatte die Mobile Jugendarbeit 2016 Kontakt zu 285 Personen. Hiervon waren 209 männlich und 76 weiblich. Dies bedeutet einen erneuten Anstieg von insgesamt 25 Personen im Vergleich zu 2015. Auffällig hierbei ist, dass die Zahl junger Frauen konstant blieb, die der jungen Männer jedoch bemerkbar angestiegen ist. Die Tendenz steigender Zahlen bei der Klientel ist nun schon seit den letzten Jahren erkennbar. Legt man einen Fünf-Jahres-Rückblick zugrunde, haben sich die Kontaktzahlen mehr als verdoppelt (2011: 134 Personen ; 2016: 285 Personen).

Der öffentliche Raum war in den Sommermonaten 2016 vor allem in Wassernähe und dem Zähringerplatz gut frequentiert. Besonders der zentral gelegene Herosépark diente, wie sich bereits in den letzten Jahren abgezeichnet hatte, erneut als „Haupttreffpunkt“ der Klientel.

Es wurden 176 Streetworkrundgänge (2015: 132) mit insgesamt 776 Kontakten (2015: 811) durchgeführt. Dies bedeutet im Vergleich zu 2016 eine erneute Steigerung der zurückgelegten Runden, jedoch wurden weniger Personen angetroffen als im Vorjahr.

Bezüglich der Entwicklung der Vorjahre, in Bezug auf größere anzutreffende Gruppierungen, gab es im Jahr 2016 neue Tendenzen: So hatten die Mitarbeitenden in erster Linie Kontakt zu Personen, die zu kleineren, häufig wechselnden Gruppierungen gehörten und gezielt den angebotsorientierten Kontakt zur Mobilen Jugendarbeit suchten. Im nahen Umfeld der Anlaufstelle der Mobilen Jugendarbeit trafen die Mitarbeitenden häufig auf ihnen bekannte Einzelpersonen und Gruppen.

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Es gelang darüber hinaus, Kontakt zu einer in Konstanz bekannten Gruppierung minderjähriger, delinquenter Jugendlicher zu erschließen. Nach knapp einem Jahr aufsuchender Arbeit, konnte diese Gruppe im Sommer 2016 erfreulicherweise auch im Rahmen der Kontaktzeit und der Einzelfallhilfe an die Einrichtung angebunden werden.

Durch den weiteren Ausbau von bestehenden Kooperationsstrukturen zu diversen Einrichtungen, wurden auch in 2016 weiterhin etliche Personen zur Mobilen Jugendarbeit vermittelt. Etablierte Angebote, wie etwa die offene Sprechstunde des Jobcenter Konstanz, wurden in einem dreimonatigen Rhythmus in den Räumlichkeiten durchgeführt. Viele junge Menschen suchten den Kontakt zu der Mobilen Jugendarbeit darüber hinaus eigeninitiativ oder auf Empfehlung von bereits bekannter Klientel.

Der Personenkreis, welcher individuelle Beratung in Anspruch nahm, blieb im Vergleich zum Vorjahr beinahe exakt gleich, die geleisteten Beratungsstunden durch die Mitarbeitenden variierten ebenfalls nur minimal. 2016 wendeten die Mitarbeitenden 623 Beratungsstunden für 171 Personen auf. Etwa die Hälfte (95 Personen) der Klientel konnte zu den intensiven Einzelfallhilfen gezählt werden, was bedeutet, dass sie mindestens dreimal eine Form individueller Hilfe erhielten. Hiervon waren 65 Personen männlich und 30 Personen weiblich. Dies bedeutet einen Anstieg von 10 Personen gegenüber dem Jahr 2015.

Im Rahmen der Gruppenarbeit fanden im Sommer unterschiedliche niedrigschwellige, zielgruppenübergreifende Angebote statt. Es konnten erfreulicherweise diverse Tagesaktionen, Ausflüge und Freizeiten organisiert werden. Dennoch wird diese Angebotsart und Säule der Mobilen

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Jugendarbeit, durch immer kleiner werdende Cliquengrößen und einer erhöhten Komplexität von Gruppenstrukturen in der Organisation und Umsetzung für die Mitarbeitenden erschwert. Für 2017 bedeutet dies, erneut auf diese Entwicklung zu reagieren und Angebotsarten entsprechend flexibel und bedarfsgerecht zu gestalten.

Rückblickend auf das Gesamtjahr bedienten die Mitarbeitenden der Mobilen Jugendarbeit in 2016 vor allem den Arbeitsbereich der Einzelfallarbeit, wie oben bereits genannt, zurückzuführen auf erneut leicht steigende Kontaktzahlen und komplexere Problemlagen der jungen Menschen. Um sich ein realistisches und bedarfsgerechtes Bild des öffentlichen Raumes der Stadt Konstanz zu verschaffen, wurde die Anzahl der Streetworkrundgänge erhöht. Zielgruppenübergreifende Angebote wurden niedrigschwellig umgesetzt und angenommen, blieben aber bedauerlicherweise in der Anzahl überschaubar. Die sozialraumorientierte Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Behörden der Stadt, in Form unterschiedlicher Gremien und Angebote/Veranstaltungen, erwies sich auch in 2016 als äußerst hilfreich und unabdingbar für das Arbeitsfeld der Mobilen Jugendarbeit.

Auch im Jahr 2016 wurden die Mitarbeitenden der Mobilen Jugendarbeit von einer Studentin der Sozialen Arbeit, über die Dauer von jeweils zwei Praxisphasen, in ihrem Arbeitsalltag zusätzlich unterstützt.

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ZIELGRUPPEN JUGENDLICHE & JUNGE ERWACHSENE AUS DEM STADTTEIL

PETERSHAUSEN

Die Mobile Jugendarbeit hatte 2016 überwiegend Kontakt zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen, im Alter von 17 bis 25 Jahren, die sich hauptsächlich im Stadtteil Petershausen-Ost aufhielten und dort wohnten. Diese Personen nahmen meistens die Einzelfallhilfe in Anspruch, besuchten aber auch regelmäßig die Kontaktzeiten. Sie nutzten die Räumlichkeiten als Treffpunkt und Aufenthaltsort, um Beratungsangebote als Unterstützung in Anspruch zu nehmen, sowie die Infrastruktur und Beschäftigungsangebote der Einrichtung zu nutzen.

Eine weitere Zielgruppe in diesem Jahr war die der Asylsuchenden, die vorwiegend im Stadtteil in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht waren. Hierbei handelte es sich größtenteils um junge Männer aus Afghanistan, Pakistan, Syrien und dem Irak mit einem Aufenthaltsstatus. Sie benötigten Unterstützung bei der Arbeitssuche und der Suche nach Wohnraum. Auch Vermittlungs- und Beratungsangebote bezüglich Anerkennung von Zertifikaten, Sprachkursen und Asylrechtsfragen wurden vereinzelt genutzt.

In den Sommermonaten erhielten die Sozialarbeitenden den Kontakt zu einer bekannten, großen Clique im Herosépark weiter aufrecht. Die Mitglieder stammten mehrheitlich aus der Obdachlosenszene, jedoch ist die Clique in den Sommermonaten durchmischt mit jungen Menschen allen Alters. Aus Beobachtung des passiven Streetwork wurde erkennbar, dass die Gruppe auch attraktiv für junge Jugendliche im Alter von ab etwa 14 Jahren ist.

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Kurzberatungsangebote wurden vor Ort wahrgenommen, jedoch ergaben sich nur wenige weiterführende Termine zur Beratung in der Einrichtung.

Des Weiteren suchten die Mitarbeitenden regelmäßig den Zähringerplatz auf. Hier trafen sie häufig ihnen bekannte Jugendliche und junge Erwachsene, welche auch die Einrichtung aufsuchten. Der Kontakt zu bereits bekannten Cliquen und Personen, welche sich in den warmen Monaten an der Seestraße aufhielten, konnte aufrechterhalten werden. Trotz des warmen Sommers wurden im öffentlichen Raum des Stadtteils Petershausen weniger Personen als im Jahr 2015 angetroffen.

JUGENDLICHE & JUNGE ERWACHSENE AUS DEM STADTTEIL

WOLLMATINGEN

Junge Menschen aus dem Stadtteil Wollmatingen nahmen die Einzelfallhilfe und die Kontaktzeit der Mobilen Jugendarbeit in Anspruch. Ein Großteil der Jugendlichen war den Mitarbeitenden schon lange bekannt und kannte die Strukturen und Angebote der Mobilen Jugendarbeit. Der Altersschwerpunkt lag bei circa 21 Jahren. Hauptthemen waren die Unterstützung bei der Arbeitssuche, die Suche nach Wohnraum und die Hilfe bei der Korrespondenz mit Ämtern und Behörden. Der öffentliche Raum im Quartier Berchen/Öhmdwiesen wurde von den Zielgruppen Mobiler Jugendarbeit, ähnlich wie im vergangenen Jahr, wenig frequentiert. Die Mitarbeiter trafen hauptsächlich junge Jugendliche und Kinder im und um den Jugendtreff Berchen an. Bei dieser Zielgruppe von 13-16 Jährigen ist zu vermuten, dass diese perspektivisch Klientel von Mobiler Jugendarbeit werden. In den Stadtgebieten Öhmdwiesen und dem Cherisy-

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Areal, welches im angrenzenden Stadtteil Fürstenberg liegt, trafen die Mitarbeitenden selten Personen an.

Durch die intensive Präsenz im öffentlichen Raum und dem Aufsuchen des Jugendtreffs im Stadtteil, konnte eine Clique Jugendlicher zwischen 15 und 17 Jahren, überwiegend wohnhaft im Quartier Berchen/Öhmdwiesen, erreicht werden. Die Clique fiel in der Öffentlichkeit durch delinquentes Verhalten auf. Das Ziel war und ist es weiterhin, die Beziehung zu den jungen Menschen zu intensivieren und Ihre Situation durch gezielte Einzelfallhilfe und Gruppenangebote zu verbessern. Hier konnten erste Erfolge bei der Wiedereingliederung in die Schule und Unterstützung bei der Jobsuche erzielt werden. Angebote im Bereich Gruppenarbeit und sinnvolle Freizeitgestaltung sollen diesen jungen Männern auch weiterhin angeboten werden. Gemäß einer lebensweltorientierten, dezentralen Sozialarbeit ist perspektivisch für das nächste Jahr angedacht, eine feste Beratungszeit im Stadtteiljugendtreff „Berchen“ im Gebiet zu initialisieren.

JUGENDLICHE & JUNGE ERWACHSENE AUS DER

INNENSTADT UND AUS ANDEREN EINRICHTUNGEN IN

KONSTANZ

Auch im Jahr 2016 suchten vermehrt junge Erwachsene, die von (versteckter) Obdachlosigkeit betroffen waren, die Einrichtung auf. Die Gründe für ihre Situation waren vielfältig, angefangen bei einem Wohnortswechsel bis hin zum Verlust der vorhandenen Wohnung durch finanzielle Engpässe oder Streitigkeiten mit Mitbewohnern und/oder Vermietern. Einige Betroffene waren der Mobilen Jugendarbeit bereits bekannt, andere fanden den Zugang zur Mobilen Jugendarbeit über den Fachdienst für wohnungslose Menschen der AGJ oder

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über Empfehlungen von anderen Besuchern. Besonders prekär waren die Umstände, wenn es sich um junge, beziehungsweise werdende Mütter handelte, die auf eine schnelle Unterbringung angewiesen waren, was aufgrund der angespannten Wohnsituation in Konstanz eine organisatorische Herausforderung darstellte. Dies forderte von den Mitarbeitern Flexibilität und zeitnahes Handeln. Hierbei kam die gute Zusammenarbeit mit zuständigen Ämtern und Behörden zum Tragen. Nebst der Wohnungssuche benötigten die jungen Erwachsenen Unterstützung bei der Antragsstellung von Arbeitslosengeld II, Wohngeld oder bei dem Schriftverkehr mit Behörden und Beratungsstellen. Zudem nahm ein Großteil von den Jugendlichen Beratungsangebote in den Bereichen Jobsuche, Schulden und Strafrecht in Anspruch. Auch Hilfen bei der Unterstützung im Kontakt mit Ämtern oder der Erstkontakt mit anderen Einrichtungen wurden in Anspruch genommen.

LEBENSLAGEN DER JUNGEN MENSCHEN AUS

PETERSHAUSEN, WOLLMATINGEN, DER INNENSTADT

UND ANDEREN EINRICHTUNGEN Da die meisten Besucher der Einrichtung die Anlaufstelle nach Beendigung ihrer Schulzeit aufsuchten, war das Thema Übergang Schule - Beruf und Arbeitslosigkeit von großer Bedeutung. Viele junge Erwachsene besaßen keinen Abschluss oder einen Hauptschulabschluss und sind von Arbeitslosigkeit betroffen oder hatten zeitlich befristete Jobs. Zudem fiel es einigen schwer, eine Arbeitsstelle längerfristig zu halten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Vielen gelingt es nicht, sich den vorgegebenen Strukturen anzupassen. Hinzu kommen häufig schlechte Arbeitsbedingungen, wie zum Beispiel schlechte

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Bezahlung und arbeitnehmerunfreundliche Arbeitszeiten, sowie ein angespanntes Betriebsklima.

Andere jüngere Besucher waren auf der Suche nach einer Ausbildung oder absolvierten diese bereits. Wieder andere hatten gerade eine Ausbildung – oftmals nach wenigen Monaten – abgebrochen und waren dabei, sich neu zu orientieren. Diese jungen Menschen benötigten Unterstützung bei der Suche nach einer passenden Ausbildung, Schulform oder Arbeitsstelle und wurden beim Schreiben von Bewerbungen unterstützt und auf Vorstellungsgespräche vorbereitet. Die Anzahl der jungen Besucher, welche die Schule trotz bestehender Schulpflicht, ohne Abschluss verlassen haben, oder diese aus unterschiedlichen Gründen, nicht mehr regelmäßig besuchten, hat dieses Jahr vergleichsweise zugenommen.

Eine große Hürde stellte für die genannte Zielgruppe das Ausfüllen von Anträgen und die Kommunikation mit Behörden dar. Viele der über 18-Jährigen waren auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts durch Arbeitslosengeld (I oder II) oder Leistungen des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) angewiesen. Zudem befanden sich einige junge Menschen in problematischen Wohnsituationen oder waren teilweise in Konstanz ohne festen Wohnsitz gemeldet. Ein Teil von ihnen lebte zeitweise auf der Straße oder in Notunterkünften. Die Wohnungssuche gestaltete sich vor allem für die Zielgruppe Mobiler Jugendarbeit als schwierig. Wer ohne Arbeit, Ausbildungsstelle oder Unterstützung der Eltern auf der Suche nach Wohnraum war, hatte bei den meisten Vermietern sehr schlechte Chancen. Zudem steigen die Mietpreise in Konstanz stetig an und bezahlbarer Wohnraum ist knapp. Trotz finanzieller Unterstützung durch Ämter, wie dem Jobcenter, war es für die jungen Erwachsenen,

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die die Mitarbeitenden der Mobilen Jugendarbeit bei der Wohnungssuche unterstützt haben, sehr schwierig und teilweise unmöglich, an geeigneten Wohnraum zu gelangen. Auch die Gruppierung junger anerkannter Asylbewerber hatte es auf dem Wohnungsmarkt schwer. Trotz langer Suche und intensiver Begleitung blieben die jungen Leute erfolglos. Sprachbarrieren und teilweise auch spürbare Unsicherheit der Vermieter gegenüber neuen, fremden Bewohnern, waren ein zusätzliches Hindernis. Bei Personen, die eine Arbeitserlaubnis hatten, bestand zudem ein großer Unterstützungsbedarf bei der Jobsuche und dem Schreiben von Bewerbungen. Auch die Zuwanderung aus EU-Staaten machte sich weiterhin bemerkbar, so suchten einige junge Erwachsene – vorwiegend aus Osteuropa – Unterstützung beim Finden einer Erwerbstätigkeit.

Die Themen Alkohol und Drogen spielten bei der Zielgruppe der jüngeren, teilweise noch schulpflichtigen Personen eine entscheidende Rolle. Bei einigen von Ihnen war bereits ein verfestigter Konsum von Alkohol erkennbar. Das Konsumieren von Alkohol in der Gruppe, vor allem zu den Wochenenden hin, gehörte teilweise zum Alltag. Auch bei den Jugendlichen aus der Obdachlosenszene spielte das Thema Drogen eine zentrale Rolle, da die Gruppe sich meist über den Konsum verbunden fühlte und ihn zelebrierte. Neben Alkohol und Cannabis wurden von Teilen der Szene auch härtere Drogen konsumiert.

Im vergangenen Jahr war eine steigende Anzahl von Schwangerschaften junger Frauen zu verzeichnen, somit suchten in diesem Jahr vermehrt junge Mütter die Einrichtung auf. Oftmals hatten sie gerade ihre Schule beendet oder eine Ausbildung begonnen und diese pausiert oder abgebrochen, um sich auf die neue Situation vorzubereiten. Hinzu kamen die

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Herausforderungen bezüglich der Bewältigung des Alltags. Häufig waren sie alleinerziehend oder befanden sich in problematischen und zum Teil wechselnden Beziehungskonstellationen. Unterstützung benötigten sie beim Kontakt und Umgang mit Ämtern, bei Anträgen und Vermittlung an Facheinrichtungen, sowie Hilfe bei der Wohnungs- oder Unterkunftssuche. Häufig wurden die jungen Mütter auch vom Amtskollegium des Allgemeinen Sozialen Dienstes unterstützt. Das Thema Schulden und deren Bewältigung spielte in der Arbeit mit der Klientel im Jahr 2016 eine zunehmende Rolle. Hierbei handelte es sich häufig um abgeschlossene Handy-, Internet-, und Telefonverträge, die eine verbindliche Zahlungsfähigkeit über einen längeren Zeitraum erfordern. Aufgrund von geringfügigen Beschäftigungen, Arbeitslosigkeit und fehlendem Vermögen, die Situation richtig einschätzen zu können, rutschten die Jugendlichen immer weiter in die Schuldenfalle und Zahlungsunfähigkeit ab und benötigten Unterstützung bei der Korrespondenz mit Firmen und Inkassounternehmen. Bei einigen Fällen war eine Vermittlung zur Schuldnerberatung unumgänglich.

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73%

27%

Gesamtkontakte

männlich weiblich

STATISTIK 2016

Im Jahr 2016 hatten insgesamt 285 Jugendliche und junge Erwachsene Kontakt zu den Mitarbeitern der Mobilen Jugendarbeit. Ein Kontakt wird verzeichnet, wenn die Mitarbeiter in einem beliebigen Kontext häufiger als einmal Kontakt haben und die Person mit Namen kennen.

Es wurde eine Zunahme an männlichen Klienten verzeichnet, der Anteil weiblicher Klientinnen blieb über die letzten Jahre konstant. Jedoch veränderte sich dadurch die prozentuale Gewichtung dahingehend, dass 73% (+7 %) männliche Personen erreicht wurden und 27% (-7%) der Adressatinnen von Mobiler Jugendarbeit weiblich waren. Der Altersschwerpunkt lag bei 20-21 Jahren.

14-15 16-17 18-19 20-21 22-23 24-25 26-27 gesamt

männlich 11 11 28 56 40 36 27 209

weiblich 3 8 13 13 13 13 13 76

Gesamt 14 19 41 69 53 49 40 285

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ARBEITSBEREICHE

STREETWORK Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2016 fanden insgesamt 176 Streetworkrunden statt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden somit 44 Rundgänge mehr durchgeführt.

Während der Streetworkrundgänge konnten insgesamt 776 Kontakte verzeichnet werden, die meisten Kontakte hatten die Sozialarbeitenden im Stadtteil Petershausen, gefolgt von der Innenstadt und Wollmatingen.

14 - 15 8% 16 - 17

16%

18-19 2%

20-21 22% 22-23

19%

24-25 9%

26-27 8%

Altersverteilung in Jahren

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Für die Streetwork existierten zwei saisonale Streetworkpläne für den Zeitraum Oktober bis April, sowie April bis Oktober. Im Herbst/Winter führten die Mitarbeitenden fünf Streetworkrundgänge pro Woche durch, vermehrt am Nachmittag und in den frühen Arbeitsstunden. In der Sommerzeit wurden wöchentlich sechs Rundgänge durchgeführt, welche vermehrt am späten Nachmittag bis in die späten Abendstunden stattfinden.

Die besuchten Gebiete lagen in den Stadtteilen Petershausen Ost und West, Wollmatingen, Innenstadt, Paradies und Königsbau. Am häufigsten wurden Orte in Petershausen aufgesucht, darunter vor allem im Sommer der Herosépark und der Zähringerplatz mit dem Seerheincenter (im Winter und im Sommer). Hier wurden die meisten jungen Menschen angetroffen. Durch die Sanierung und der damit verbundenen Schließung des Seerheincenters ab Januar 2017 können deutliche Veränderungen bezüglich der Nutzung des Zähringerplatzes prognostiziert werden. Andere öffentliche Räume, wie die Bleiche, der Bismarckturm, das Gebiet Weiherhof, die Seestraße, sowie der Stadtgarten, waren deutlich weniger von der der Zielgruppe frequentiert, als die Jahre zuvor. Hingegen etablierte sich der Besuch von Jugendeinrichtungen der städtischen Jugendarbeit immer mehr. Durch das regelmäßige Aufsuchen des Jugendcafés im Jugendzentrum Petershausen, sowie des Jugendtreffs Berchen konnten immer wieder neue Kontakte geknüpft werden. Zudem wurde weiterhin die Tagesstätte für wohnsitzlose Menschen am Lutherplatz jeden zweiten Dienstag in die Streetwork integriert.

Die Veränderungen im Nutzungsverhalten von öffentlichen Räume und der damit verbundene Rückgang von Jugendcliquen müssen noch tiefergehend analysiert werden.

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Jedoch ist dieses Phänomen kein gänzlich Neues: verschiedene Faktoren, wie der Einfluss und die Nutzung neuer Medien, Privatisierung von öffentlichen Räumen, vermehrte Nutzung von halböffentlichen, kommerzialisierten Räumen, wie zum Beispiel Shoppingmalls und der Rückzug in den privatem Raum, teilweise als Reaktion auf Konflikte in öffentlichen Räumen, entsprechen dem bundesweiten Trend. Trotzdem diente der Streetworkbereich dazu, Beziehungsarbeit zu intensivieren, niederschwellige Beratungsangebote vor Ort umzusetzen und einen detaillierten Eindruck über den öffentlichen Raum und die verschiedenen Cliquen zu erhalten.

INDIVIDUELLE HILFEN 2016 lag der Hauptschwerpunkt auf dem Bereich der individuellen Hilfen. Von den Klienten nahmen insgesamt 171 Personen individuelle Hilfen in Anspruch, was keine Veränderung im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. 95 Personen konnten zu den intensiven Einzelfallhilfen gezählt werden, was bedeutet, dass sie mindestens dreimal eine Form individueller Hilfe erhielten. Hiervon waren 60 Personen männlich und 35 Personen weiblich. Die Einzelfallhilfen beliefen sich auf insgesamt 623 Stunden, männliche Klienten nahmen 388 Stunden Beratung in Anspruch, weibliche Klientinnen 235 Stunden. Insgesamt leisteten die Mitarbeiter 940 Hilfe- und Beratungsangebote in diversen Bereichen, dies bedeutet einen Anstieg von knapp 100 Angeboten. Hiervon wurden 605 (2015: 555) Beratungsangebote von männlichen Klienten in Anspruch genommen, 335 (2015: 297) Hilfen wurden von weiblichen Besuchern in Anspruch genommen. Vor allem die Jobsuche und das Schreiben von Bewerbungen (387) standen im Vordergrund. Gefolgt von der Unterstützung beim Schriftverkehr, sowie dem Ausfüllen von Anträgen und Formularen (261). Die Anzahl der Beratungsgespräche belief

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sich auf 111 Angebote. Ein weiterer zunehmender Beratungsbereich war die Suche nach Wohnraum (90), hier machte sich zunehmend der Wohnraummangel in Konstanz bemerkbar. Weitere Themenfelder waren die Begleitung zu Ämtern und Behörden, Finanzen, die Nutzung von Infrastruktur, sowie Unterstützung bei schulischen Angelegenheiten.

0

50

100

150

200

250

300

350

400

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männlich weiblich gesamt

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ZIELGRUPPENÜBERGREIFENDE ANGEBOTE Die Kontaktzeiten beziehungsweise Öffnungszeiten sind feste Zeiten in der Woche, zu denen die Räumlichkeiten der Mobilen Jugendarbeit für alle Klienten geöffnet sind. Die Klienten haben die Möglichkeit, sich mit diversen Anliegen an die Mitarbeiter zu wenden, die vorhandene Infrastruktur (Telefon, Internet, PCs) zu nutzen oder sich auch nur in den Räumlichkeiten aufzuhalten. Außerdem dienen diese Zeiten der Kontaktpflege. Die Kontaktzeiten fanden 2016 an jedem Dienstag und Donnerstag von 17-19 Uhr und mittwochs von 16-18 Uhr statt. Durchschnittlich besuchten 8,5 Personen die Kontaktzeiten. In der unten stehenden Tabelle sind die Tagesbesuchszahlen aufgeführt. Im Durchschnitt besuchten 10 Personen pro Tag die Mobile Jugendarbeit.

In Hochzeiten gab es bis zu 35 Personen am Tag, welche die Einrichtung aufsuchten. Die meisten Besucher kamen im Monat März mit durchschnittlich 14,3 Personen pro Tag, die wenigsten im Oktober mit 7,9 Personen pro Tag.

TAGESBESUCHE GESAMT *(in Personen)

*Aufgrund von Feiertagen, Schließzeiten, Freizeiten und Fortbildungen, haben die Monate verschieden viele Öffnungstage. Diese Tatsache hat Auswirkungen auf die Berechnung des Besucherdurchschnitts. Hinzu kommt je eine feste Woche Schließzeit im August und im Dezember.

Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez männlich 131 171 215 143 98 123 111 84 124 115 146 113 weiblich 33 52 71 46 34 39 58 42 32 27 46 28 Gesamt 164 223 286 189 131 162 169 126 156 142 192 141 Schnitt 9,6 11,7 14,3 10,5 8,1 9,0 9,4 10,1 8,2 7,9 10,7 10,1

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KONTAKTZEITBESUCHER (in Personen)

Die Kooperation mit dem Jobcenter Konstanz bestand auch im Jahr 2016. Alle drei Monate wurde eine Beratungszeit für junge Menschen angeboten, die arbeitssuchend waren und Leistungen nach dem SGBII bezogen. In dieser Beratungszeit besuchte eine Fachkraft des Jobcenters die Kontaktzeit und ermöglichte den Besuchern der Mobilen Jugendarbeit eine niederschwellige Beratung. Auch über den Rahmen der Beratungszeit hinaus, kooperierte die Mobile Jugendarbeit äußerst zielführend mit dem Jobcenter des Landkreises, so konnten gezielt individuelle Angelegenheiten der Klientel rasch geklärt und bearbeitet werden.

Das Fußballangebot der Mobilen Jugendarbeit für Jungen und junge Erwachsene im Alter zwischen 16 und 27 Jahren fand auch im Jahr 2016 regelmäßig statt. Bis zu den Sommerferien trafen sich die Fußballer für jeweils 1,5 Stunden in der Sporthalle Petershausen. In den Sommermonaten spielten die Fußballer im Freien (Schwaketensportanlage). Der Altersschwerpunkt der Teilnehmer lag bei ca. 18 Jahren. Durchschnittlich nahmen etwa 17 Personen pro Termin teil. Hauptsächlich nutzten eher jüngere Fußballer aus Petershausen das Angebot. Gegen Ende des Jahres 2016 wurde das Angebot von bis zu 35 Personen wahrgenommen. Hier wurden die Kapazitätsgrenzen der Halle und des

Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez männlich 74 90 153 96 59 80 60 46 51 65 96 69 weiblich 17 26 50 18 9 16 31 14 13 11 23 20 Gesamt 91 116 203 114 68 96 91 60 64 76 119 89 Schnitt 9,1 9,7 13,5 10,4 6,2 6,8 8,2 6,0 5,8 6,9 9,2 9,9

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zeitlichen Umfangs erreicht. Im Jahr 2017 wird die Hallenzeit voraussichtlich auf zwei Stunden verlängert, um dem erhöhten Bedarf gerecht werden zu können.

In Kooperation mit dem Jugendzentrum und dem Jugendtreff Berchen führte die Mobile Jugendarbeit zwei Nightsoccerturniere durch. Die Nightsoccer-Reihe für Konstanzer Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 27 Jahren besteht seit 2010. Im Dezember 2016 fand das Letze, von in der Regel jährlich zwei Turnieren, statt.

SOZIALRAUMORIENTIERTE TÄTIGKEITEN Die Mobile Jugendarbeit beteiligte sich auch im Jahr 2016 an den Stadtteilfesten „Berchen/Öhmdwiesen in Bewegung“ und dem Nachbarschaftsfest in Petershausen. Alle teilnehmenden Einrichtungen versammelten sich, wie auch im Vorjahr, auf dem Berchenspielplatz. Die Bewohner des jeweiligen Quartiers hatten so die Gelegenheit, an verschiedenen attraktiven Angeboten teilzunehmen. Die Mobile Jugendarbeit war zum einen mit einer Spielstation vertreten, zum anderen in Petershausen in lockerer Atmosphäre als Veranstaltungsfotograf unterwegs.

Um die Entwicklungen der relevanten Sozialräume in Konstanz gerecht in den Arbeitsalltag der Mobilen Jugendarbeit zu integrieren, bildete die Einrichtung weiterhin einen festen Bestandteil der Stadtteilkonferenzen in Petershausen und dem Gebiet Berchen/ Öhmdwiesen.

Weiterhin waren die Mitarbeitenden in der Arbeitsgruppe Kinder- und Jugendbeteiligung der Abteilung Kinder-, Jugend-, Senioren-, und Stadtteilarbeit vertreten. Hauptfokus war die Planung und Umsetzung von stadtweiten Projekten und Beteiligungsaktionen für Konstanzer Kinder und Jugendliche.

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Ein primäres Ziel der Mobilen Jugendarbeit war die Planung von jugendkulturellen Aktionen im öffentlichen Raum.

Im Juni feierte die Mobile Jugendarbeit ihr 20-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsfeier im Treffpunkt Petershausen, zu welcher die Amtsleitung, die Abteilungsleiterin, Kolleginnen und Kollegen aus dem Sozial- und Jugendamt, sämtliche Kooperationspartner, sowie ehemalige Mitarbeitende eingeladen wurden.

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RAHMENBEDINGUNGEN UND TEAM IM

JAHR 2016 Im Jahr 2016 verfügte die Mobile Jugendarbeit über 2,25 Stellen, verteilt auf eine 85% Stelle, welche die Einrichtungsleitung beinhaltet und zwei 70% Stellen. Für die pädagogische Arbeit standen 8.950 Euro zur Verfügung.

Die Räumlichkeiten der Mobilen Jugendarbeit befinden sich seit März 2010 am Zähringerplatz 19 im Stadtteil Petershausen. Zu den Räumlichkeiten zählen ein Anlaufraum, ein Büroraum, ein Beratungszimmer sowie ein Cliquenraum (vgl. Standards der LAG Mobile Jugendarbeit/Streetwork e.V. Baden-Württemberg).

MITARBEITENDE IM JAHR 2016 Mitja Frank Leitung der Mobilen Jugendarbeit Jahrgang 1983, Diplom-Sozialpädagoge (BA) 2004 bis 2007 Studium der Sozialpädagogik an der Berufsakademie Stuttgart. Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Mobile Jugendarbeit/ Streetwork BW e.V. (LAG) Stellvertretender Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Streetwork e.V. (BAG). Mitja Frank ist seit April 2008 in der Mobilen Jugendarbeit tätig.

Selina Nutz Jahrgang 1991, Sozialpädagogin-Bachelor of Arts (FH) 2010 bis 2014 Studium der Sozialen Arbeit an der KH Freiburg. Selina Nutz ist seit Mai 2015 in der Mobilen Jugendarbeit tätig.

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Annika Mettner Jahrgang 1985, Sozialpädagogin-Bachelor of Arts (FH) 2006 bis 2010 Hogeschool van Arnhem en Nijmegen (NL). Annika Mettner ist seit Oktober 2014 Mitarbeiterin der Mobilen Jugendarbeit.

Nathalie Bächle Jahrgang 1990, Studentin Soziale Arbeit an der Dualen Hochschule Stuttgart. Von Januar bis April und Juli bis Oktober bei der Mobilen Jugendarbeit tätig.

GREMIENARBEIT Zum fachlichen Diskurs und Informationsaustausch, sowie zur Vertretung der Interessen und Bedürfnisse der einzelnen Zielgruppen, nahmen die Mitarbeitenden der Mobilen Jugendarbeit an folgenden Gremien teil:

• Projektgruppe Straffällige Kinder und Jugendliche • Stadtteilkonferenz Berchen/Öhmdwiesen • Stadtteilkonferenz Petershausen • Treffen der Mobilen Jugendarbeit im Landkreis

Konstanz • Arbeitskreis Obdachlose Konstanz • Arbeitsgruppe Kinder- und Jugendbeteiligung

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FORTBILDUNGEN & FACHTAGUNGEN Um die Qualität der Arbeit stetig weiter zu entwickeln, nahmen die Mitarbeitenden der Mobilen Jugendarbeit an folgenden Fortbildungen und Fachtagungen teil:

2,5-tägige Jahrestagung der LAG Mobile Jugendarbeit/Streetwork BW e.V. in Kooperation mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) zum Thema „Extrem daneben?! – Radikalisierungsprozesse in den Zielgruppen Mobiler Jugendarbeit.“

2-tägige Fortbildung des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) zum Thema „ Vermittelnde Beratung in Konfliktsituationen“

Fachtag des Kreisjugendreferates zum Thema „Rechtspopulismus in der Gesellschaft – Auswirkungen von rechtspopulistischen Parteien und Gruppen auf unsere Demokratie“

2-tägige Klausur der Abteilung Kinder-, Jugend-, Senioren- und Stadtteilarbeit, Sozial- und Jugendamt Stadt Konstanz

2,5-tägige Fortbildung der Akademie für Jugendarbeit e.V. „Basisqualifikation – Sozialarbeit mit jungen Geflüchteten“

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Mobile Jugendarbeitzähringer Platz 1978464 Konstanz

07531 73 18 6 | Fax 07531 45 60 34 [email protected]

Mitja Frank 0176 10 9000 52Annika Mettner 0176 10 9000 51Selina Nutz 0176 10 9000 53

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